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Full text of "Archiv der Mathematik und Physik"

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0 


Archiv 


der 


Mathematik  nnd  Physik 


mit  besonderer  Rücksiclit 


auf  die  Bedürfnisse  der  Lehrer  an  hfthern 

Unterrichtsanstalten. 


Herausgegeben 


von 


Johann  AngwBi  Grunetri, 

Professor  xu  Greifswahl. 


•         • 


• 


Vierter  Tbeil. 


Hit  sieben  lithographirten  Tafeln. 


GrelAiwalcl. 

Verlag  von   C  A.  Koch. 

1844. 


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•  •  •    • 


•»/   , 


iDhaltsverzeiclmiss  des  vierten  Theils. 


Arithmetik. 

Nr.  der 
Abhandlung.  Heft.  Seile. 

III.  Ueber  einige  durch  bestimmte  Integrale  summirbare 
Reihen.  Von  Herrn  Dr. 0.  Schlömilch  xu  Wei- 
mar      1.  '23 

IV.  Ein  Beitrag  zur  Theorie  der  Auamittelung  des 
Kennzeichens,  ob  eine  Variation  zweiter  Ordnung 
positiv  oder  negativ  ist,  oder  weder  als  positiv 
noch  als  negativ  gelten  kann.  Gelegentlich  ist  da- 
bei ein  Beitrag  zur  Beurtbeilung  der  beiden  von 
Euler  und  Lagrange  gegebenen  Methoden  der  re- 
lativen Grössten  und  Kleinsten.  Von  Herrn  Doctor 
G.  Strauch,  Lehrer  der  Mathematik  an  der  Er- 
ziehungsanstalt zu  Lenzburg  im  Kanton  Aargau.     1.  V.t 

VI.  Ueber  einige  bestimmte  integrale,  deren  Werthe 
durch  doppelte  Integration  gefunden  werden.  Von 
Herrn  Doctor  0.  Schlömilch  zu  Weimar  ..  .     I.  71 

IX.  Ueber  das  independente  Fortschreitungsgesetz  der 
numerischen  Coefficienten  in  der  Entwickelung  der 

höheren  Differentiale  der  Function  v^V^a' — Ä'or'. 
Von  dem  Herrn  Doctor  Luchterhandt  zu  Kö- 
nigsberg i.  d.  N I.  hl 

X.    Beweis  der  Gleichung 

^^^^ «(— l)«-l.l.S.5....(2t-l)— j— 

für  X  a=  cos  x.    Nach  einem  Aufsatze  des  Herrn 

Liouville  frei  bearbeitet  von  dem  Herausgeber.     1.  IH-I 

XIII.  Ueber  die  neuesten  Erfindungen  in  der  Theorie 
der  bestimmten  Integrale.  Von  dem  Herausge- 
ber*   Zweite  Abhandlung II.  113 

XV.    Beweis  der  Lehrsätze  in  Band  III.  S.  442.    Von 

Herrn  A.  Göpel  zu  Berlin 11.  12K 


IV 

Nr.  der 
Abhandlung.  Heft.  Seite. 

XVII.    Aufgabe.    Von  Herrn  Doctor  Anton  Valläs  zu 

Wien.  .  .  , IL         159 

XIX.  Einiges  über  die  Euleriscben  Integrale  der  zweiten 
Art.  Von  Herrn  Doctor  0.  S  c  b  l  öiu  i  1  c  h  zu  W  ei  - 
mar IL  167 

XXII.  Bestimmung  eines  Polynomiums  durch  Integrale 
seiner  partiellen  Differcntiaiien,  nebst  einer  An- 
wendung derselben.  Von  Herrn  L.  Mossbrug- 
ger,  Lehrer  der  Mathematik  an  der  Kantons- 
schule 8u  Aar  au IL         210 

XXIV.    Ueber  das  Integral     /  — .    Von  dem  Herrn  Pro- 

fessor  G.  J.  Ver dam  zu  Leiden IL         221 

XXV.  Bemerkungen  zu  den  Aufsätzen  XXXL  und  XXXII. 
des  Herrn  Dr.  Schlö milch  in  Tbl.  IH.  S.  269 
und  S.  278   dieses  Archivs.     Von  Herrn  Doctor 

Barfuss  zu  Weimar IlL        225 

XXIX.  Auflösung  einer  algebraischen  Aufgabe,  und  Hin* 
Stellung  einer  anderen.  Von  Herrn  A.  Göpel  zu 
Berlin IlL        244 

XXXIII.  Ueber  die  Zerlegung  der  bestimmten  Integrale  in 
andere  Ton  kleineren  Integrationsintervallen.  Von 
Herrn  Doctor  0.  Schlömilch  zu  Weimar  .  •  •    III.        316 

XXXIX.  I.  Bemerkungen  zu  dem  Aufsatze  auf  Seite  57  im 
ersten  Theile  des  Archivs  von  Herrn  Professor 
Dr.  Wilhem  Matzka  zu  Tarnow  in  Galizien  .    IV.        355 

XXXIX.  IL  Feststellung  und  Würdigung  des  in  dem  Ar- 
chive, Theil  L  S.  204,  über  eine  Stelle  in  Cau- 
chy's  Begründung  der  Differentialrechnung  ausge- 
sprochenen Tadels.    Von  Demselben IV.        357 

XL.    Ueber  die   höheren  Differentialquotienten  einiger 
Functionen.    Von  Herrn  Doctor  0.  Schlömilch 

zu  Weimar IV.        364 

XLIV.  Ueber  die  Auflösung  der  cubischen  Gleichungen. 
Von  dem  Herrn  Professer  C.  A,  Bretschn eider 

zu  Gotha IV.        410 

XL  VI.    Entwickelung  einer  sehr  brauchbaren  Reihe.  Von  Hrn. 

Doctor  0.  Schlömilch  zu  Weimar IV.        431 

XL VII.  Entwickelung  der  höheren  Integrale  von  \(i%x.dx 
nebst  einer  Anwendung  auf  die  Summirung  einer 
Reihe.  Von  dem  Herrn  Schulamts  •  Candidaten 
F.  Arndt  zu  Greifswald IV.       436 

Geometrie. 

IL    Eine  einftchere»  auf  einer  peuep  Analyse  beruhende 

-  -  Aoflotiiaig  diir  Mctio  «prea,  nebat  einer  kritiachen 

BetanehtnDg.  4«r  ge:iv{iliBUflkeD  Anflfiaong  dieaea 


Nr.  der 
Abhandlung.  Heft.  Seite. 

Problems  und  der  Betrachtung  ihrea  pädagogischen 

Werthes*    Von  .dem  Herrn  Professor  J.  Heimes 

(U  Hildesheim • I.  15 

VII J.    Creometriache  Aufgabe.   Von  dem  Herausgeber.     L  .82 

IX.  Ueber  swei  Eigenschaften  der  Kegelfläche  swei- 
ten  Grades.  Vou  Herrn  Doctor  Luchterhandt 
zu  Königsberg  i.  d.  N I.  99 

XII.    Einfacher  geometrischer  Beweis  des  Satzes,  dass 

.die  drei  Hülfslinien,  welche  bei  dem  Beweise  des 

pythagoräischen  Lehrsatzes  gezogen  werden,  sich 

in  einem  Punkte  schneiden.    Von  dem  Heraus« 

geber L  112 

XVI*  Einige  Untersuchungen  über  die  Krümmung  der 
Gurren,  insbesondere  über  die  Evoluten  gegebener 
'  Curven;  und  einige  Bemerkungen  über  die  beson- 
dern Punkte  der  Curven.  Von  Herrn  Doctor 
J.  Ph.  Wolfers,  astronomischen  «Rechner  an  der 
Königlichen  Sternwarte  zu  Berlin II.       x  135 

XXI.    Drei  EigensehiEilten  der  Oberflächen  zweiter  Ord- 
nung   und    ihrer    conjugirten  Halbmesser.      Von 

Herrn  A.  Göpel  zu  Berlin II.         202 

XXIV.    Ueber  die  Aufgabe  von  der  Trisection  des  Winkels. 

Von  Herrn  Divisionsprediger  Otto  zuStargard.    II.         223 
XXVIL    Ueber  Theilung  und  Verwandlung  einiger  ebenen 

Figuren.    Von  Herrn  A.  Göpel  zu  Berlin.  .  .  .    III.        237 

XXX.  Theorie  der  involutorischen  Gebilde  nebst  Anwen- 
dungen auf  die  Kegelschnitte.  Von  Herrn  Fr. 
Seydewitz,  Oberlehrer  am  Gymnasium  zu  Hei- 
ligenstadt .  .  e III.        246 

XXXI.  Ueber  die  Transformation  der  Figuren,  in  andere 
derselben   Gattung.     Von  Herrn  Professor  C.  T. 

Anger  zu  Danzig .    III.        281 

XXXIL  In  iqtegrationem  aequationis  Derivatarum  partia- 
lium  superficiei,  cujus  in  puncto  unoquoque  princi- 
pales  ambo  radii  curvedinis  aequales  suntsignoque 
contrario.    Auot.  Dr.  E.  G.  Björling,  ad  Acad. 

Upsaliens.    Docens  matheseos.  • III.        290 

XXXIV.  Geometrischer.  Lehrsatz.  Von  Herrn  L.  Moss« 
brugger,  Lehrer  der  Mathematik  an  der  Kan- 

tonsscbule  zu  Aar  au IlL        330 

XXXVII.  Mittheilungen  über  die  Construction  von  Tangen- 
ten, Krümmungshalbmessern  und  Normalen  an  Cur- 
Ten,  deren  Natur  völlig  unbekannt  ist.  Rectification 
und  Quadratur  der  Kreisevolvente  und  der  ent- 
wickelbaren Schraubenfläche.  Von  Herrn  Wil- 
heim  Pressel,  Ingenieur -Eleven  auf  der  poly- 
technischen Schule  zu  Stuttgart IV.       337 


» 


VI 

Nr.  der 
Abhandlung  Heft.  Seite. 

XXXIX.    IV.    Neuer  Beweis  der  Gleicbkeit  der  Parallelepi- 
peden.     Von  Herrn  Professor  Doctor  Wilhelm 

Matzka  zu  Tarnow  in  Gajizien IV.        3C2 

XLL    Aufgaben  über  Maxima  und  Minima.    Von  Herrn 
L.  Mossbrugger,   Lehrer  der  Mathematik  an 

der  Eantonsschule  zu  Aarau IV.        373 

XLV.  Ueber  eine  wesentliche  Verallgemeinerung  des  Pro- 
blems von  den,  den  Kegelsehnitten  ein-  oder  um- 
schriebenen Polygonen.  Von  Herrn  Fr.  Seyde- 
witz,  Oberlehrer  am  Gymnasium  zu  Heiligen- 
stadt      IV.        421 

XLIX.    Eine  algebraisch -geometrische  Aufgabe.    Von  Hm. 

Albrecht  von  Gräfe  zu  Berlin IV.        445 

XLIX.    Ueber  das  sphärische  Viereck.    Von  Herrn  Pro- 
fessor Dr.  Sohncke  zu  Halle IV.        447 

Goniometrie  und  Trigonometrie. 

XXVI.    Goniometrischer  Zirkel.     Von  dem  Herrn  Ober- 
lehrer Dr.  Brehmer  am  Pädagogium  zu  Putbus 

auf  der  Insel  Rügen .•  •  •  •    HI«       23G 

XLVIII.    Entwickelung  der  Functionen 

cos  na:      ,  sin  na: 

und  

cos  ar»  cos  or» 

in  Reihen,  die  nach  den  Potenzen  Ton  tang  x  auf- 
steigen^ mit  Hülfe  des  Maclaurinschen  Theorems. 
Von  dem  Herrn  Schulamts- Candidaten  Fr.  Arndt 
zu  Greifswald IV.        441 

Geodäsie. 

V.    Ueber  die  Messkette  und  deren  Berichtigung.   Von 
dem  Herrn  Regierungs-Condncteur  G.  Berlin  zu 

i  Greifswald I.  C8 

XIV.    Ueber  ein  Spiegelinstrument  zum  Einrichten  gera- 
der Linien  auf  dem  Felde.    Von  Demselben  .  .    II.         126 
XXX  Vin.    Einige  Bemerkungen  «über  fehlerzeigende  Dreiecke. 

Von  dem  Herausgeber •  •  .  •    IV.        348 

XLII.    Ueber  eine  neue  geodätische  Angabe.    Von  dem 

Herausgeber IV.        385 

XLllI.  Geodätische  Aufgabe.  Von  Herrn  L.  Mossbrug- 
ger, Lehrer  der  Mathematik  an  der  Kantonsachule 
zu  Aarau IV.        408 

Statik  und  Mechanik. 

VII.    Elementare  Bestimmung   des  Schwerpunkts  des 


t 

V 


VII 

i 

Nr.  der  . 

AbhandloDg.  Hw.  S«ite. 

sphärischen  Dreiecks.    Nach  iwei  Anfsitsen  der 

Herren  Ginlio  und  Betge   in  dem  Journal   de 

Mathematiqaes   pures    et    appliquees    publik    par 

LiouYille  frei  bearbeitet  Ton  dem  Herausgeber.    L  75 

2CXXVI.  Auszug  aus  einem'  Briefe  des  Herrn  Professor 
Steicfaen  an  der  Bcole  milicaire  Belgique 
zu  Brüssel  an  den  Herausgeber III.        S33 

XXXIX.  in.  Bemerkungen  zur  Bestimmung  des  Schwer- 
punktes im  sphärischen  Dreiecke  auf  S.  6  bis  9 
im  dritten  Theile  des  Archivs.  Von  Herrn  Pro- 
fessor Dr.  Wilhelm  Matzka  zu  Tarnow  in 
Galiiien .^ IV.       M9 

(M.  s.  auch  Physik.) 

« 

Optik. 

XX.    lieber  das  Fundamentalproblem  der  Katoptrik  und 

Dioptrik.    Von  dem  Herausgeber •    U.         175 

(M.  s.  auch  Physik.) 

Physik. 

I.  lieber  gradlinige  circulare  und  elliptische  Polarisa- 
tion des  Lichtes.  Von  Herrn  Fies ch,  Lehrer  der 
Mathematik  und  Physik  am  Gymnasium  zu  Trier.  I.  1 
XVIII.  Sammlung  physikalischer  Aufgaben  nebst  ihrer 
Auflösung.  Zum  Gebrauch  in  Schulen  und  beim 
Selbstunterricht.  Von  Dr.  Friedrich  Kries,  Her- 
zogl.  Sachsen  -  Coburg  -  Gothaischen  Hofrath  und 
Professor,  mehrerer  gelehrten  Gesellschaften  Mit- 
gliede.  Mit  zwei  Kupfertafeln.  Jena,  Friedrich 
Frommann.  1843.  8.  15  Sgr.  Von  Herrn  Profes- 
sor L.  Kunze  zu  Weimar II.         1(>0 

XXVIU.  lieber  die  Berechnung  des  Elasticitäts-Modulus  aus 
directen  Dehnungsversuchen.  Von  dem  Herrn  Fa- 
briken-Commissionsrath  A.  F.  W.  B  ri  x  «u  B  e  r  1  i  n.    III.       239 

Uebangsaufgaben  fflr  Schfller. 

XI.    Von  dem  Herausgeber I.  109 

XI.    Von  dem  Herausgeber. I.  111 

XXIII.    Von  dem  Herrn  Doctor  A.  Wiegend,  Lehrer  der 

Mathematik  an  der  Realschule  zu  Halle II.         220 

XXXV.    Von  dem  Herrn  Professor  Pross   an    der  poly- 
technischen Schule  zu  Stuttgart III.        332 

XXXV.    Lehrsatz  Ton  den  BinomialcoefficiiBnten  Ton  dem 

Herrn  Doctor  0.  Schlömilch  zu  Weimar  .  •  •    III.       333 


I 


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Nn  der 

Abhandlung.                                                       ^'  Heft.  Seite. 

Literarische  Berichte  *)• 

XIIL I.  195 

XIV n.  209 

XV. m.  225 

XVL IV.  241 


*)  Ich   bemerke  hierbei ,  dasi   die  litenrisehen  Beriebie   mit  beionderen  fortlaafenden 
Seitenzahlen  versehen  sind.  * 


L 

lieber  gradlinige,  cireulare  nod  elliptische  Po- 
larisation des  Lichtes. 

Herrn  Flescli 

Lehrer  der  Matheaiatik  and  Physik  an  Gjananim  tu  Trier. 


1. 

Der  Lichtätfcer  wird  ia  Zoitan^e  dts  Gleichgewicbtet  srehal- 
ten  bnoptsichlich  darch  abttonende  Kräfte,  welche  die  eiDzelneo 
Tbeilchen  auf  eioander  amfibeD,  tbeils  aber  auch  durch  eioe  be- 
sondere Einwirkang,  welche  er  tob  Seiten  der  Moleküle  der  pon- 
derabilen  Materie  erleidet,  la  leeren  Ranne  anss  derselbe  also 
gleichförmig  Terbreitet  sein,  überall  ffleicbe  Dichtigkeit  nnd  nach 
allen  Richtongen  dieselbe  Qasticitaft  haben.  In  eine«  ait  wägba. 
rer  Materie  erfüllten  Raoae  dagegen  kann  seine  Diehligkeit  von 
jener  Terschieden  sein  and  «eine  Elasticitit  sieb  ait  der  Richtung 
ändern.  Letxterea  findet  jedoch  nur  bei  denjenigen  crrstalliKirteD 
Substanzen  Statt»  deren  prinitiTe  Form  kein  reguläres  Polyeder 
ist.  Diesen  Fall  scbliessen  wir  von-  unserer  gegenwärtigen  Be- 
trachtung ans. 

U. 

Ein  Aethertheilchen  sei  na  eine  ia  Verhältniss  xur  Entfernung 
der  einzelnen  Tbeilchen  von  einander  sehr  kleine  Grösse  ^  aus 
der  Lage  seines  Gleichgewichtes  gebracht:  so  wird  die  GeBammt- 
wirkung  der  benachbarten  Theilchen  auf  dasselbe  eine  abstossende 
Kraft  sein,  deren  Richtung  durch  die  Gleichgewicbtslage  jenes 
Tbeilchens  geht  nnd  deren  Intensität,  da  Z  '^^r  klein  ist,  der 
Grösse  C  selbst  proportional  gesetzt  werden  darf.  Ist  also  a:  der 
Abstafkd  des  Tbeilchens  T<in  der  nrsprunglicbcn  Lage  nach  der 
Zeit  /,  so  ist 


Tkelt  IV. 


. .  •    -    .•  *  •  •  or*      • 


t  j»  1'  ■  n  .* 


(lia  UüferentittlffleicbuDg  der  Bewegung,  wo  e  die  Grösse  der  ab- 
4lo«senden  Kraft  in  der  Kinheit  der  Entfernung  ausdrückt  und  offen- 
bar proportional  der  Blasticitttt  des  Fluidums  ist.  Aus  dieser  Glei- 
abung  ar^^ibt  sieb  folgendes  Integral  (s.'  Tratte  ^Ument.  de  calcul 
iliflUr.  et  integral  par  Lacroix,  4.  Edition  316): 

A'  =  o  cos  {t  l^e-f-c),    (2) 

welobe»  die  Gesetie  der  Bewegung  des  Xbeilcbens  enthält.  Setzt 
man  aur  Beatimaung  der  willkübrlicheo  Constaoten  in  dieser  Glei- 
chung 

,tf  =  a  för  ^  =  0, 
4a  komat 

talglieh 

jr  =  a  cos  $  \/e    (3) 

wo  a  die  Oacillatio»s*A»plit«do  des  TheilcheDs  bedeutet 
Uio  SckwiBf  «Bgsdmmer  v  ist  offeBhar  hea^aat  durch  die  Re- 
lation 

%V€=%Jt     (4) 

iNikiglieh  Ut 

jr=r«  cos  w.  — -| 

«V  r 

wo«B  «MMfc  4or  Umo  kalWr  4«fch  rk  y « =  •>  ohse  Cnterackied 

4«»  loitfcoaa»  4io  fpri^sst«  OscillatioosgeachariBdig-keit  — 
Vi^r%ll«kiift«lBt«ftaitäk  —  4cff  TkeücWas  keseichnet.  Niamt 
aM»A  4ao  hAwMftift  4or  okatoaBaadasi  Kraft  \m  4cr  Eiskoit  4«r  Est- 

ftsMMi§  ob  Kkikoil  Ml»  s#  kt 


c=~  =  l 


ita4  okf§o  €3oickttBg*»  (5)  gpakair  mter  ificsffr  VoraassoCn^g 

jr^ia.  ona  &  .  — j 


8 

D«  1  die  Dauer  einer  Oteillation  bedentet,  to  iit  also  y  die  Ao- 

lahl  der  SchwiDgungen,  welehe  dae  Aetkertheilchea  wihreDd  der 
Zeit  seiner  Bewegung  geaacht  bat,  and  Ban  tiebt  alto,  wie  dnrcb 
diese  Anzahl  und  die  sebwingnngtweite  dea  Tbeilebepa  aeiue  Ge- 
schwindigkeit und  ButfemuDg  von  der  araprttagtlebeu  Gleicbga« 
wicbtslaffe  bedingt  aiud.  Et  sei  nun  auf  denselm  Strable  boao- 
ffenen  I  Jchtes  E  die  Entfernung  eines  zweiten  AetbertbeilAeDs  von 
jenes  und  /die  entsprechende  L&nge  einer  Aetberwelle,  so  ist 

B 

T  =  * 

die  Aniahl  der  Wellen  zwischen  beiden  Theilcben.  Da  nun  nach 
der  Zeit 


#=T,  #sss2t,  #=s3t. ..  .#= 

die  Bewegung  erat  in  der  Entfernung  voa  eraten  Tbeilcben 

E=si,  £!zs:2i,  E=Zl Essmi 

anlangt:  so  hat  das  erste  Theilcben  also  schon  m  ScbwiBguagen 
vollbracht,  wenn  jenes  andere  seine  Bewegung  erat  beginnt;  folg- 
lich ist  die  Anzahl  der  Oscillationen  dieses  letzteren  nach  der  Zeit 
/  offenbar 

t  t         B 

und   bezeichnet  u  die  Ausscblagsweite  desselben   Tbeikbeas,   so 
sind  also 

«s=o  cos  2jr  (—-  —  -T-)j 

r  =  a  sin  %n  ( jy 

die  Gleichungen  seiner  Bewegung.    Ist 

E=ssml+g> 

wo  n  eine  ganze  Zahl  und  9  irgend  einen  Tbeil  der  Aetberwelle 
bezeichnet  und  mithin 

9>0</ 
ist,  so  können  obige  Gleichungen  (7)  aucb  unter  die  Fora 

a:  =  a  cos  2;r  ( -?)J 

*         '      (8) 
v  =  a  sin  2nr  ( ^)\ 

T  •     f 

gebracht  werden,  da  eine  Verminderung  des  ganzen  Bogens  um 
%m7i  weder  dessen  Cosinoa  nocb  Sinus  ändert«  Jener  Tbeil  f  der 
Aetbarwelle  beisst  die  Phase  dea  vibrireaden  Tbeilebens. 


•  .     .4 

Aus  den  GleichuDgeu.(6)  und  (8)  folgt 

'\   ■  '    .  •  ■       . 

Durohl&uft  also  während  der  Schwiogungsdauer  eines  Aetbertheil- 
eliens  ein  Punkt  mit  gleichförmiger  Geschwindigkeit  die  Peripherie 
eines.  Kreises,  dessen  Radius  gleich  ist  der  Schwingungsweite  jenes 
Tbeilchens:  so  bezeichnen  die  rechtwinkligen  Coordinaten  dieses 
Punktes  die  gleichzeitige  Geschwindigkeit  und  Entferpunff  des 
Aethertheilchens  von  der  ursprünglichen  Lage  seines  Gleichge- 
wichtes. , 

Die  Vibrationen  des  Lichtes  sind  transversale,  d.  b.  sie  er- 
folgen senkrecht  zur  Fort pflanzun^s- Richtung,  oder,  was  dasselbe 
lieisstV  «enk recht  zum  Lichtstrahl,  liegen  also  in  einer  aof  letzterem 
normalen  Ebene.  Ein  Strahl,  dessen  Aethertbeilchen  alle  nach 
derselben  constanten  Richtung  oscilHrenj  beis&t  gradlinig  pola- 
ris irt.  Die  Gleichungen  {8}  enthalten  die  Gesetze  der  Bewegung 
seiner  Theilcben.  Zwei  zusammenfallende  Strahlen  sind  senk- 
rechten einander  polarisirt,  wenn  ihre  Schwingungsricbtun- 
gen  rechtwinklig  gegen  einander  sind.  -  In  Betreff -der  linearen  Po- 
larisation erlauben  wir  ups  auf  Aufsatz  L.  im  L  Theile  des  Ar- 
-t?bivV  zo  verweisen.  > 


III. 

Unterliegt  dasselbe  Aethertbeilchen  der  Einwirkung  eines  zwei- 
ten Vibrationssystemes  von  gleicher  Scbwingungsdauer  t,  gleicher 
Wellenlänge  ly  aber  verschiedener  Phase  g;,  und  verschiedener 
Schwingungsweite  ä,,  oder,  was  unserer  Voraussetzung  nach  das- 
selbe faeisst,  verschiedener  Intensität  a,',  und  bezeichnen  v^  und  y 
die  Geschwindigkeit  des  Theilchens  und  dessen  Entfernung  von 
der  ursprünglichen  I^age  seines  Gleichgewichtes  nach  der  Zeit  t: 
so  enthalten  die  Gleichungen 

yz=a,  cos  27r  (-- 7-)/ 

t         1      ^^^^ 

die  entsprechenden  Gesetze  der  Bewegung.  In  Folge  dei;  Einwir- 
kung eines  jeden  dieser  Vibrationssysteme  allein  würde  die  Bewe- 
gung des  Theilchens  geradlinig  und  durch  obige  Gleichungen  (8) 
oder  (10)  bestimmt  sein.  Wirken  aber  beide  Systeme  gleichzeitig 
auf  das  Theilchen  und  sind  z.  B.  ihre  Vibrationsrichtungen  zu  einan- 
der senkrecht,  so  ist  die  Bahn  des  Theilchens  eine  ebene  Curve, 
worin 

a:  =  a  cos  »tt  ( y-)J 

'         (11) 

y  =  «i  cos  2n  {—  —  ^>j 

1 

die  gleichzeitigen  rechtwifikli^en  Coordinaten  des  Aethertheilchens 
ausdrücken.    Eiiminirt  man  die  Zeit  t  ans  diesen  Gleichungen,  s» 


5 


• 


findet   man   die  Gleichung  der  Bahn  selbst     Man   erhMt  nämlich 
zunächst 


^  =  c«sa.(l-i) 


folglich 


2»  (4-  -  ^)  =  arc  (cos  =  ^ 
und  durch  Subtraction 

in  .  ^*  .  ^  =  ärc  (cos  =  — )  —  arc  (cos  =  — ) 
oder  wenn  man  auf  jeder  Seite  die  Cosinus  nimmt 

cos  2;r. 5^72  =  ^.^+l/l-^.l/i3lL 

und  hieraus  nach  einigen  Reductionen 
^  -4-i^  -  2  ^  .  ü^  cos  a»  .  2i^:=gi„.  2^  £iZL2    (ij). 

Das  Aethertheilchen  beschreibt  also  im  Allgemeinen  eine  Ellipse^ 
welche  unter  gewissen  Bedingungen  in  einen  Kreis  übergehen 
kann.  Pflanzen  sich  also  zwei  Strahlen  homogenen  Lichtes, 
welche  von  einer  Lichtquelle  ausgehen  und  senkrecht  zueinander 
polarisirt  sind,  nach  derselben  Richtung  fort:  so  ist  jedes  Aether- 
theilchen dieser  beiden  zusammenfallenden  Strahlen  der  gleichzei- 
tigen Einwirkung  zweier  zu  einander  orthogonalen  Vibrations- 
sjsteme  unterworfen,  deren  Gleichungen  (8)  und  (10)  sein  mö^en, 
und  folglich  hört  die«Bahn  des  Tbeilchens  auf  eine  grade  Linie 
zu  sein  und  geht  im  Allgemeinen  in  eine  Ellipse  über,  welche 
während  der  Schwingungsdauer  t  von  dem  Theilchen  durchlaufen 
wird.  Der  Lichtstrahl  geht  durch  die  ursprüngliche  Gleichgewichts- 
lage, den  Mittelpunkt  der  Ellipse  udd  steht  normal  auf  der  Ebene 
derselben.  Ein  solcher  Strahl,  dessen  Aethertheilchen  sich  in  einer 
Ellipse  oder  einem  Kreise  bewegen,  heisst  elliptisch  oder  kreis- 
förmig polarisirt  und  ist  im  Allgemeinen  also  identisch  mit 
einem  Systeme  zweier  gradlinig  und  rechtwinklig  zu  einander  po- 
larisirten  Strahlen  von  gemeinschaftlicher  Fortpflanzungsrichtung, 
aber  verschiedenen  Intensitäten  und  Phasen. 


IV. 

Die  Axen  der  von  dem  Aethertheilchen  beschriebenen  ellipti- 
achen  Bahn  (12)  fallen  mit  der  Richtung  jener  auf  das  Theilchen 
gleichzeitig  einwirkenden  orthogonalen  Vibrationss^steme  (S)  und 


(to) 

durc 


im  Allgemeitten  oicbt  zvsattinieD.  BezeichDet  man  näMliek 
lurcli  y  den  Winkel,  den  die  grosse  Axe  der  Ellipse  mit  der  Ab- 
scissenaxe  der  Bahn  bildet,  und  durcb  ar,y,  die  Coordinaten  der- 
selben Curve  bezoffen  aaf  ibre  Axen:  so  bat  man  zur  Umformunjr 
der  Gleicbiinff  (12)  bekanntlicb  (s.  Biot  G^om^trie  analjtique  o. 
Mit.  93)  die  Beziebungen 

or  =  o^i  cos  y  —  y,    sin  ;' 
y=a?j,  sin  y  +  yi  cog  r 

Sabstituirt  man   diese  Wertbe  in  obige  Gleicbuog  (12)  und  lässt 
darauf  die  Accente  weg,  so  nimmt  dieselbe  folgende  Gestalt  an: 

a?*(aj*  cos*  y  +  a'  sin*  y— -2aai  sin  y  cos  y  cos  ji) 
+  y*(«i*  s*D*  y-l-a*  cos*  ;'-f-2aaj  sin  y  cos  y  cos  -4) 
+  i^t28in/  cosy  (a*-^«!*)  —  2oa4  cos  ^(cos* /— sin*  ;')|f 

=  a*ai*  sin*  ^ 
wo  der  Kii^e^balber 

gesetzt  ist.    Soll  nun  diese  Gleicbung  die  Ellipse  (12)  bezogen  auf 
ibre  Axen  darstellen,  so  muss 


dn  /  eos  y  («' — «|*)  — 2a«i  cos  A{  cos*  y  — sin*  ^)x=0 

oder 

sin  2;'(a*;— «1^)  — 2aa,  cos  ^  .  cos  2;^  =  0 

sein»  woraus 

A  2o«,  ^      ^1*^9 

tang  2y  =  jr:^  .  cos  2n  .  "^—^ 

oder»  wenn  man 

^  =  tang^ 

setzt, 

tang  2y  =  tang  2/f .  cos  A.    (14) 

Vernacblässigt  man  die  kleinen  Aendernngen  der  Ansscblagsweite 
bei  verscbiedenen  Aetbertheilchen  desselben  Strables,  so  nehmen 
also,  wenn  man  von  einem  Tbeilcben  zo  einem  benachbarten  über^ 
gebt,  nur  «  und  9,  um  denselben  Tfaeil  der  Wellenlänge  zu  oder 
ab;  folglicb  bleibt  ibr  Dnterscbied,  also  auch  der  Winkel  y  der- 
selbe.   Hieraus  scbliessen  wir  folgenden  Satz: 

Die  Aetbertbeilcben  eines  elliptiscb  polarisirten  Stahles  be- 
schreiben congruente  Ellipsen  mit  parallelen  Axen. 

Bei  gleiehem  Pkasen- Unterschiede  nähert  sich  im  Allgeiieinen 

der  Winkel  y  um  so  mehr  -^t  j®  weniger  die  Amplituden  der 


SchwiuflTOttgeD    in   den   beiden   Sjutemtn.  von   einander    reraekie- 
den  sind. 
Es  sei 

auf  rechtwinklige  Coordinaten  bezogen  die  Gleicbung  einer  Bllinne, 
so  erhält  man  zur  Bestimmung  der  reciproken  Werthe  P  der  halben 
Axen  der  Curve  die  Gleicbung  (s.  Analytisch  •  geometrische  Ent- 
wicklungen von  Plücker.  1828.  Vol.  1.  No.251) 

/*  — 0«*  +  ^)  /«-l-(w  — i'»)«© 

Wendet  man  diese  Bedin^ngngleichung  an  sur  Bestimmung  der 
Axen  der  Ellipse  (12),  so  ist 

1 I  ^^^  cos  A 

^  —  «j«  sin»  J*  ^  —  «»  sin«  A'  *' — "~««i  sin»  J 

XU  setzen»  und  man  hat  mithin 

^«»«1»  sin»  J^        ^  «*«i»  sm»  J 
folglich 


also 


2o»«,»'sin»  J  —  2«»«,»  sin»  J  '  ^ 


o»o,»  sin»  A     . 

l/(«»H-«,»)»  -4«»a,»"li5^"7 
^         ^i    — :  «««^1  sin»  yi 

Die  Gleichunff  (15)  bestimmt  die  reciproken  Werthe  4er  halben 
Axeik  der  Ellipse;  die  halben  Axen  selbst  Q  und  Q^  sind  also  ge- 
geben durch  die  Gleichung 

ö»= 2a*a,*s\n-A  .^^. 

a»^-a,»=p\/"(o»^«,»)»  — 4«»«,»  sin»  A 

folglich  ist  das  Produkt  der  halben  Axen  der  Ellipse 

QQi  =aa,  sin  jiz=zaa^  sin  2;r  .       ^         (H). 

; 

V 

B^AU  man  der  Kurse  halber  in  den  Gleiehnngen  (8)  nnd  (1(^) 
dor.hcadeu  orthogonalen  Vibrationssysteme 

also  )  (18) 


8 

80  vereinfachen  sieh  dieselben  folgendergestalt: 

xz=a  cos  B,     ^=«1  cos  B^\ 
vz=za  sm  o,   f;|=a,    sin  jff,  ) 


Mithin  ist 

• 

asf^  -^-v*    =  a» 

y«-htf,»==a,» 

(20) 

Ist  ferner  tls  das  Differential  des  Bogens  der  von  dem  Aetfaertheil- 
clicn  beschriebenen  Curve  und  F  die  Tangentialffeschwindigkeit 
des  Theilchens  im  Punkte  acy  seiner  Bahn,  so  ist  (s.  Poisson  Af6<^ 
canrque,  Edition  2.  145) 

dt—  ^ 
und 

also 

dx^        dy^^  «^ 

Ä»   '^  dt^         dt^ 

oder 

r»  +  tr^«=F».    (21) 

Aus  (19)  ergibt  sich  durch  Differentiation 

da:  =  —  «sin  B  .  dB  =  —  v  .  dB 
dy:=L  —  aj  sin  -Ä,  .  dB^  =  —  t^,  .  «fÄj 

und  da  während  derselben  Zeit  die  Aenderung  der  Phase  des 
Aethertheilchens  bei  beiden  Strahlen  dieselbe  ist,  folglich 

so  ist  also  auch 

dB  =  dB, 

und  mithin 

dy         «1  sin  Ä,         t;,        ^  •     .j.-., 

^  =  -i — : — ^  =  -1^  =s  tanff  o    (22) 

wo  d  den  Winkel  bezeichnet,  den  die  Tangente  im  Punkte  a:y  an 
die  Curve  (12)  mit  der  Abscissenaxe  bildet.  Sind  ferner  e  und  17 
die  Winkel,  welche  mit  derselben  Aze  r»spective  die  Normale  in 
demselben  Punkte  jsy  und  der  Radius  Fector=  vom  Centmm  der 
Ellipse  nach  diesem  Punkte  machen:  so  ist  (s.  Biot  G^om^trie  ana- 
lytique,  ^dit.  8,  SQ)  -  L 

a  siD  B  V  \ 

'y         «1  cos  Bi  I 

tanir  17  =  —  •=  ■  ■„  i 

o    '        d?  a  cos  B  1 


9 

folglich  ist  der  Winkel  d-y  den  die  beiden  letiteren  Linien  mit  ein- 
ander bilden,  gegeben  durch  den  Ausdruck  (Biot  G^om.  anal.  oO) 

fang»=;/'°g*-""'^*    ^-'"'-*-*'^y=*Estm    (44). 

ö  1 -f- tang  «  .  taog  9  ViX  ^vy        vy-^ViX    ^  ,' 

■ 

Aus  den  Gleichungen  (20)  und  (22)  erbält  man 

dy  \__v^  _^«i'~y' 
dx         V  Vd*  —  ar* 

und  hieraus  durcb  Differentiation 

iPy  XV  i  — yv 


«fer*  v^ 


(25). 


Der  Krümmunffshalbmesser  q  in  irgend  einem  Punkte  einer  Curve 
ist  gegehifcii  durch  den  Ausdruck  (Lacroix  calcul  diff.  et  integral 
4.  ^it  76)  ' 

Ute» 

Substituirt  man  hierin  für  die  beiden  Differential  -  Coef&sienten  ihre 
Werthe  aus  (22)  und  (25),  so  kommt 

\  =  (£llt£i:)!  =_£!_.  (26). 

Die  Centrifugalk'raft  F  des  Theilchens  in  demselben  Punkte  seiner 
Bahn  ist ^bestimmt  durch  die  Gleichung  (s.  Poisson  M^canique  169) 

wenn  man  fiir  q  seinen  Werth  aus  der  vorhergehenden  Gleichung 
subsituirt    Aus  (24).  folgt 

vac^v.y        sin  *        V^l  —  cos*  9- 

tauff  v"  = *—  = r  =  . 

»  vy  —  ViX        cos  9-  cos  9 

mihin 

{vj^  +  v^yY  cos*  ^  =  (t;y  —  «'i««?)*  (1  —  cos»  d) 

=  (vy —  f  1^)*  '—  («'y —  ^i^Y  cös*  ^, 

\{va?  +  v\yY -^(vy — v^a:y\  cos»  ^  =  (f*y— !f;,Äf)* 
oder  wenn  man  entwickelt 

(v»  -H  fi*)  (•«?*  +  y*)  cos*  d-z=  (vpr-  «'i^)' 

F*  .  r»  .  cos*  ^  =  (f^y  — *f,^)» 

Fr  cos  ^5=  t^yf— Vi o? 

r  co8*  =  2^5il^    (28). 


In  I^ttkte  ^py,  depgep  Entfernung   von    der  Lage  de«  Gleichge-< 

Wichtes  r  =  1^4^*+^*  ist,  ist  die  besehlennigende  Kraft,  welek^ 
das  Aetbertheilchen  von  der  Einwirkung  der  benachbarten  Theil — 
eben  Erleidet,  nach  dem  Centrum  der  Ellipse  gerichtet  und  deiBa 
Radius  Vector  proportional.  Nehmen  wir  also,  wie  oben  (II)  ge-^ 
sdbehen,  die  ahstossende  Kraft  in  der  Einheit  d^r  Entfernung  al^ 
Kraft -Einheit  an,  so  ist  dieselbe  in  der  Entfernung  r  au8ge£iick|^ 
durch  r  und  nach  der  Nornalen  an  die  Bahn  im  Punkte  asy  xer— 
legt  durch 

•/=r  cos  ^    (29),  -- 

Aus  C27),  (28),  (29)  folgt 

j^VS^^^^F    (30). 

Die  Centrifngalkraft  des  Aethertheilchens  in  irgend  einem 
Punkte  seiner  Bahn  ist  also  gleich,  aber  entgegengesetzt  der  nach 
der  Richtung  der  Normalen  in  diesem  Punkte  zerlegten  beschleuni- 
genden Kraft.  Obgleich  also  —  isoviel  wir  wenigstens  zu  wissen 
glauben  —  dem  allgemeinen  Gravitationsgesetze  nicht  unterworfen, 
folgt  dennoch  der  Lichtäther  in  seiner  Bewegung  denselben  Ge- 
setzen der  rationellen  Mechanik,  denen  auch  die  ponderabilen  Kör- 
per unterliegen. 

Aus  (28),  (19),  (18),  (17)  ergibt  sich  , 

Vr  cos  ^=fy — er|dr  =  oai(sin  B  cos  B^  — cos  B  sin  ^i)|r«|v 

^aa^  sin  (iff— J?.)  =  oa,  sm  J^QQ^V     ^' 
Also  ist  / 

mithin 

Die  Centrifogalkraft  des  Aethertheilchens  in  irgend  einem  Punkts 
seiner  elliptischen  Bahn  ist  also  umgekehrt  proportional  seiner  CS^ 
schwindigkeit  in  diesem  Punkte« 
Ans  (31)  schliessen  wir 

^—  r  •  cos  ^ 

folglich 

Diese  nach  der  Richtung  der  Tangente  an  die  Bahn  auf  das  Aether^ 
theilchen  einwirkende  Componente  J^  der  gesammten  abstossendem 

Kriift;  hftwirkt  diA  FArändÄrnnarAn  in  dAr  GAAchmrindiarkAit  dA«  T*IiaiI«>' 
Cl 

len  auf  die  Bahn  bildet.     In  den  Bndpunkten  der  Axen  ist  m\wm 


11 

Aiii  de«  Gleicliiingeo  (20)  und  (21)  ergibt  ticli 

ijp* .+ y*  + 1'*  +  «'i  •  =  «• -I- «I  • 

oder 

folglich 

^S«tit  man 

a'  +  tt,>  =  /l>    (34) 
■€»  kommt 

F=V/Ä»  — r»    (35). 
ieie  GleichuDg  itt  analog  der  Gleichung  (9) 

vad  r  beieicbnen  die  Entfernung  des  Aethertheilchens  ?  on   der 
leiehgewiehtslage. 
kßM  (35)  folgt 

F=Maximum  in  den  Endpunkt,  der  kleinen  Aze  der  Ellipse. 
F=lMinimum  -    -  -  -   grossen  •      .        - 

IsoJbs — ^/*=Minimum  -     -  -    kleinen   - 

=sMaximum  •    -  -  -  grossen  ... 

ie  Gleiehnng  (21)  liefert  die  Relation 

I'.Qzzsir*    (36) 

ie  Tangentialgeschwiiidigkeit  des  Aethertheilchens  in  irgend  einem 
■nkte  seiner  Bahn  ist  also  die  mittlere  jgeemetrische  Proportionale 
kriechen'  der  Centrifu^alkraft  des  TheilcEens  ond  dem  Krünunungs- 
«Ibmaaaer  der  Cnrye  in  diesem  Punkte. 


VI. 

Zwei  rechtwinklig  zu  einander  polarisirte  Strahlen  (homogenen 
^^^ebtesl  H  und  H^  von  gleicher  Schwingungsdauer  r,  gleicher 
^Wellenlänge  /,  aher  verschiedenen  Intensitäten  a*  und  a^*  und  ver- 
schiedenen Phasen  y  und  9)1  bringen  durch  ihre  Vereinigung  nach 
^enelben  Portpflanziinffsrichtnng  einen  elliptisch  polarisirten  Strahl 
hervor,  bei  welchem  die  Geschwindigkeiten  der  Componenten  ge- 
^;8bea  sind  durch  die  Formeln 

Usna  sin  2n  {-j  -  ^),    i/,=a,  sin  2n  (^  -  ^)    (37) 

wd  die  gleichzeitigen  Goordinaten  des  Aethertheilchens  durch  die 


12 

^  =  a  COS  27r  (—  —  ^),  y  =  a,  cos  In  (7-  —  ^)    (38). 
Setzt  man  den  Phasen -unterschied 

~T~  —  T' 

80  kann  man,  da  die  Zeit  von  jedem  keliebigen  Momente  ange- 
rechnet werden  darf,  entweder 

y=— ^  lind  SP,  =-f-^ 

oder 

y  =  +  y  und  5P,  =  —  y 

nehmen,  je  nachdem  der  Strahl  R  dem  Strahle  /2,,  oder  umge 
kehrt  dieser  jenem  vorgeeilt  ist.  Im  ersteren  Falle  gehen  obige 
Gleichungen  (37),  (38)  über  in  folgende: 


(39) 


X 


(40). 


V—a  8iD  2j»  (4  +  ^),  r.  =a.  sin  2,r  (f  - ^) 

a;=a  cos  2;r  (—  +  y),     ^=a|  cos  27r  (-j y) 

Im  andern  Falle  sind  dieselben 

«  =  a  sin  2ir  (y  —  ^),  ü,  =a,  sin  23r  (y  H-  ^) 

=  «  cos  2;r  (y  —  y),     y=ai  cos  2;r  (y  +  ^) 

In  Folge  eines  jeden  dieser  beiden  Systeme  (39)  oder  (40) 
wfirde  das  Aethertheilehen  während  der  Schwingungsdauer  die- 
selbe Ellipse  durchlaufen,  nur  mit  entgegengesetzter  Bewe- 
gung sricn  tu  nf.'  Existiren  aber  beide  Systeme  zu  gleicher  Zeil 
und  pflanzen  sich  die  aus  ihnen  hervorgehenden  Strahlen  von  ent- 
gegengesetzt elliptischer  Polarisation  nach  derselben  Rieh« 
tung  fort:  so  bewegt  sich  das  Aethertheilehen,  welches  ihrer 
gleichzeitigen  Einwirkung  unterliegt,  wieder  gradlinig.  Um 
-dieses  zu  beweisen  setzen  wir  die  Vibrationen  ü  und  u^  sowie 
tl^  und  M|,  welche  parallel  erfolgen,  respective  den  Axen  0X  und 
^1,  je  zwei  in  eine  zusammen;  alsdann  erhalten  wir' 

F=  «7-|-ii=a|8in  28r  (y -|-|-)  +  8in  2jr  (y  ~  J^)j 

=  2a  sin  2;r  —  .  cos  2jr ^ 

V,  =  ü,^u,  =:a,{sin  %n  (|  -  f )-|-sin  2;r(f  +  ^)| 

=  2a,  sin  27r  y  ,  cos  2;r  % 


13 

oder 

r=,2a  sin  27f  —  .  cos,  2;r  y 

Fi=2a,  siD  2n  — .  cos  27r  -y- 


(41). 


Also  ist  das  System  der  beiden  Strahlen  von  entgegengesetzt 
elliptischer  Polarisaton  identisch  mit  einem  Systeme  zweier 
gradlinig  und  rechtwinklig  zu  einander  polarisirten 
Strahlen  von  gleicher  Phase,  aher  verschiedenen  Intensitäten,  wel- 
ches letztere  wiederum  einen  einzigen  gradlinig  polarisir- 
ten Strahl  bildet.  Der  Winkel  oi,  den  die  Vibrationsrichtung  die- 
ses Strahles  mit  der  Axe  der  a:  macht,  ist  gegeben  durch  die 
Gleichung 


tang  Ol 


=^  =^  («) 


Folglich  n^acbt  die  Polarisationsebene  desselben  Strahles  mit  der- 
selben Aze  einen  Winkel  coi,  der  bestimmt  ist  durch  die  Gleichnng 


•  •      .:  ' 


tang  Ol,  =  — f-    (43). 


«1 


Aus  (39)  und  (40)  folgt 

cos  Ihr  (4- -f) 
tang,  =  ~=^.  - 


tangi2»=|-=^ 


cos  2n  ( i--V) 

cos  2n  ( h-j-) 


COS  2»  ( V) 


mithin 


gm       S 

tang  12 .  tang  ^i  =  -fr    (^)- 


Bieraus  schliessen  wir,  dass  die  trigonometrischen  Tangenten  bei- 
der Winkel  stets  gleiches  Torzeichen  haben;  ist  also 


so  ist 


0<f 


und  ist  H*^)- 


so  ist 


14 

Ferner  ergibt  sich  aas  derselben  Gleichung  (44),  dass  das  Produkt 
der  trigonometrischen  Tangenten  der  bezeichneten  Winkel  con* 
stant  ist;  —  beide  l'olgerangep  vereint  rechtfertigen  obige  Be- 
hauptung, dass  das  Aetliertheilchen  in  Folge  der  Einwirkung  der 
Vibrationssysteme  (39),  (40)  dieselbe  Ellipse  nach  entge'genge- 
setzter  Richtung  durchlaufen  würde. 

Die  Richtung  desjenigen  Durchmessers  dieser  Ellipse,  auf  wel- 
chen di^  beiden  elliptischen  Bewegungen  das  Aethertheilchen  nach 
jedem  halben  Umlaufe  in  demselben  Augenblicke  znräckfilhren ,  ist 
bedingt  durch 

folglich  <  (44)  bestimmt  durch  die  Gleichung 


«,» 


oder 


tang»  fl  =  -^ 


tang  i7  =  ^=:;=a>    (46) 


mithin    steht   derselbe    senkrecht  auf  der  Polarisationsebene  jenes 
einen  gradlinig  polarisirten  Strahles,  welcher  mit  dem  Systeme  der 
beiden  Strahlen  von  edtgegengesetzt  elliptischer  Polarisation  iden- 
tisch ist. 
Ist 


ä  =  a^  und  — j—  =-y-  — -j- 


so    ist   die   von    dem  Aethertheilchen    beschriebene  Bahn    (12)    ein 
Kreis 

^»-f-y»  =  a»     (47) 

und   in    dieser  Vbraussetziing   gehen  obi^e  Gleichupgen  (39),  (40), 
(41),  (42),  (43),  (44),  (46)  über  in  folgende: 

U=sa  sin  2;r  (--  -H -5-)>    l/|  =?o,   sin  2;r  (—  —  -^)/ 

*  ;  (48) 

-   /  1  t  1    I 

orssa  cos  2jr  '(-j-  -|-  y),    .  y  =  ai  cos  2ir  (y  —  -g-)! 

U=a  sin  27r  (—  —  ^),    Uj  =a^   sin  27r  (—  +  y)l 

t  l  i  1^^'^> 

jczuza  cos  2;r  (—  —  -g-),      ^  =  «1  cos  2n  (—  + -g- j 

r=2a  sin  2;r  ^  .  cos  j-=:«V/2  .  sin  2;r  -~==  F,     (ÖO) 

tang  ü>  =  -f-l,   tang  co^  =  —  1     (51) 

tang  17 .  tang  17,  =  +  1    (52) 

tang  17  =  +  1  =  tang,  a>.     (53). 


15 


IL 

Eine  einfachere,  auf  einer  neuen  Analyee  be- 
ruhende Auflösung  der  Sectio  aurea,  nebst 
einer  Icritischen  Beleuchtung  der  gewöhnlichen 
Auflösung  dieses  Problems  und  der  Betrach- 
.  tung  ihres  pädagogischen  Werthes. 

fl 

Von 

Herrn  J.  Helmes 

frofeasor  am  Qymn.  Josephinum  su  Hfldeiheiiii. 


Wcan  ich  eine  Deve  Anflötniig  des  angefahrteD  Probleon  der 
öfientliicben  Mittbeilnng  für  nicht  ganz  unwertb  erachte,  ao  iat  es 
gans  vorsäglich  ihre  pädagogische  Besiebaog,   die  mich  dazu  be- 
stimoit.     In    dnrebana   keinem    andern   Unterrichtssweig^    ist  das 
Lernen  selbst,  das  Erwerben  und  Suchen,  im  Gegensätze  des 
Brworbenen,  Gewonnenen,  so  sehr  Hauptaufgabe  und  Zweck, 
als  in  der  Mathematik.    Sie  mag  wohl  ihre  edelste  Bestimmunj^  er« 
füHt  haben  an  dem  eheraaligpen  Schüler,   der  nun  später  von  ihren 
Resultaten  nicht  mehr  behalten  hat,  als  der  erstarkte.  Mann  noch 
nachmachen  kann  von  den  kunstvollen  Uebungsstücken ,  ^ie  seinen 
Körper  in  der  Jugend  bildeten.    Alles  geistige  Zuthun  von  Seiten 
des  Schülers,  alle  Lust  und  Liebe  zur  Sache  ist  durch  solche  Auf* 
fassung  ihrer  Aufgaben  bedingt.    Kurz   ist  ja  die  Freude  des  spie- 
lenden Kindes  über  das  fertige  Kartenhäuschen,  und  überhaupt 
nur  möglich,  wenn  es  sich  selber  das  Werkchcn  bildete;  aller  gei- 
stige Gewinn  und  edlere  Gewöhnung  liegt  in  dem  sinnieen  Auf- 
bau; Wieder -Abbruch   und  Zerstörung   sind    das   nicht  bedauerte 
Bude  des  Spieles;  keiner  soll  ja  in  dem  Hause  wobnen.  —  ünd^ 
wie   die  Verbältnisse  bislang  an  unsern  gelehrten  Schulen  stehen, 
wird    der   Schüler    der  Mathematik   auf  ein    eigentliches  Feld   der 
Anwendung  des  Gelernten  tour  in  so  spärlicher  und  dürftiger 
Beschränkung  geführt,  dass  dies  die  Muhe  der  sauern  Vorbildung 
nicht    entgelten    könnte.     Denn    wohl    lohnt  ihm  die    Lectnre  der 
Classiker  die  schweren  Anstrengungen  seiner  grammatiscben  Stn* 
dien,    und   gibt  so   auch    der   gelernten    Sprache   einen    neuen, 
bohen  Werth;  die  erworbene  Kenntniss  der  Geschichte  benutzt 
jede  Stelle,  jeder  Augenblick  des  Lebens:  aber  die  Werke,  die  in 
jener  andern  Sprache,  der  Mathematik,  geschrieben  sind,  die  Ge- 
setzbücher der  Natur  und  des  Himmels,  werden  nicht  vor  ihm  auf- ' 


^i 


16 

geschlagen,   höchstens  Bruchstücke  einer  Vorrede  mit  ihm  darch-   . 
Duchstabirt. 

Wünschten  wir  nun  gleichwohl  von  ganzem  Herzen,  dass  anch 
in  dieser  Beziehung  das  Gymnasium  seine  treuen  Schüler  Aet  Ma- 
thematik besser  belohnen ,  und  ihnen  in  den  inhaltsreichen  Sätzen 
der  Physik  und  Elementar-' Astronomie  eben  so   schön   und  unveN 

Sesslich  die  bedeutungsvollen  Resultate  jener  Wissenschaft  ans 
[erz  fesseln  möge,  als  in  den  schönen  Sentenzen  ein^s  Tacitns  ^ 
und  Vir^H>tf*jdie  trivifflen  Lehren  der  Grammatik:  so  ]i«gt.  doeb',  ilb ' 
lange  dieses  qnr .  frommer  .Wunsch  noch  bleiben,  muss,  fiel  Trost 
in  der  b^söndern  Natnr  und  ausgezeichneten' .BescbafTenheit  d^ 
mathematischen  Lebh^nV  vermöge  Speicher .'silä'Tor  allen  andern-  Kr- 
kenntnjsseD  für  :die  studirende  Jhigend  Zwjeck  an  sich  bii  sein 
geeignet  sind/  Sie  sind  ja  die  natürjichen,  notbwendigen,  i}berall 
sich  gleich" -ergebedden  BewegnAgeti' des  gleichsam  wie  körperlich 
aus  Lebensorganen  zusammengesetzt  zu  denkenden  Geistes  auf 
einem  grossen,  fast  von  allen  Dingen  durchwachsenen  Felde  der 
Grössen  und  Grössen -Verhältnisse;  die  eigenthümliche,  durch  die 
Natur  des  vernünftigen  Wesens  selbst  vorgeschriebene  und  -be- 
dingte Entwickeluuff  jener  geistigen  Kräfte,  deren  gleichen  und  zu 
gleicher  Frucht  treibenden  Keim  der  Schöpfer  in  das  Wesen  des 
Menschen  gelegt  hat,  und  der  in  verschiedenen  Menschen  nur 
den  verschiedenen  Boden  gefunden  haben  kann.  Aber  darum 
*muss  alles  äussere  Zuthun  dieser  Entwickeluog  auch  jene  organi- 
schen Kräfte  benutzen,  nur  sie  anregen  und  nicht  gleichsam  durch 
Linie  und  Maschine  Hand  und  Fuss  des  eingesc'Jiinürten  und  fest- 
gebondepen  Kindes  fleissig  hin  und  her  bewegen  wollen,  wenn 
letzteres  gehen  und  den  Gebrancb  der  Hände  lernep  soll.  Anre- 
giviig  d^r  Selbsttbätigkeit  und  Leitung  derselben  auf  die 
Wege,  wo  sie  in  leichtester,  natürlichster  Folge  den  nur  noch  ver-  ^ 
steckt  Hegenden  Schatz  des  eigenen  Geistes  -  Magazins  auffinde, 
ist  die  alleinige  Aufgabe  des  Lebrers  der  Mathematik^  dem  alsdann 
sein  Schüler  verpflichtet  sein  mussi.  und  wenn  er  von  jenem  Schatze 
selbst  auch  niemals  ferner  den  mindesten  Gebrauch  machen  kann, 
sondern  sich  nur  desselben  bewusst  ^eworden^  sich  in  diesen  Thei- 
len  seines  geistigen  Reiches  nur  orientirt  hat.  Kurz,  diese  for- 
melle Bildungskraft  ist  ein  auszeichnender  Vorzug  des  mathema-  . 
tischen  Unterrichts;  kein  anderer  Unterrichtszweig,  selbst  der  der 
zum  Eigenthume  gewordenen  Muttersprache  nicht,  kann  sich  darin 
mit  ihm  messen.  Und^  wenn  ihm  darum  zu  einiger  Belohnung  da- 
für eine  sich  so  mächtig  aufdringende  Erweiterung 'materieller  An- 
wendnnjg  angelegentlichst  zu  wünschen  wäre:  so  muss  doch  vor- 
zngsweise  jene  Seite  seiher  Behandlung  dem  Gymnasium  zugekehrt 
sein  und  bleiben;  aller  Werth  mehr  auf  die  Art  des  Lernens,  als 
auf  das  Gelernte  selbst  gelegt  werden. 

Diese  und  ähnliche  Betrachtungen,  die  hier  weiter  auszuführen 
nicht  wohl  der  Ort  ist^  mögen  der  folgenden  Entwickeln ng,  die  aus 
ihnen  hervorgegangen  ist,  ihren  Werth  bestimmen,  und  den  Haupt- 
zweck derselben  in  Voraus  andeuten.  Sie  betrifft  die  analytische 
Betrachtung  der  altern  und  die  einfachere  Begründung  einer  neuen 
Auflösung  eines  geometrischen  Problems,  wodurch  diese  Auflösung 
fär  den  Schüler  aus  dem  Geheimnisse  fremder  Erfindung  und  Aus- 
bildung in  den  Kreis  eigener,  klar  bewusster  Selbsttbätigkeit  her- 
übergezogen, und  gleichsam   ein  fremdes  Patent  zum  Eigentbums* 


17      • 

rechte  jibgelÖBt  werden  möge.  Denn  nur  die  Analyse  tut  es,  die 
ans  das  geheime  Schaffen  des  fremden  Geistes  erschliesst,  nnd  dem 
eigenen  die  freien  Bahnen  eröffnet. 

Betrachtung  der  altern  Auflösung. 

Unter  dtfn  mannichfachen  Theilängen  der  geraden  Linie,  die 
schon  bei  den  Alten  zu  den  Yorzüglichen  LiebÜDg^spielen  des  Gei- 
stes gehörten,  wurde  doch  eine  gar  bald  eine  nothwendige  Sprosse 
schon  in  der  untersten  Leiter,  die  nur  vom  allertiefsten  Grunde 
der  Wissenschaft  aus  in  die  nächsten  flöhen  des  systematischen 
Gebäudes  di^r  Geometrie  aufführt.  —  Wenn  andere  solche  Thei- 
lungen,  als  da  sind  die  Sectio  spatii,  Sectio  rationis  ett.  durch  ge- 
legentliche Aufgaben  veranlusst  wurden,  so  trat  die  sectio  aurea 
als  gehieteriBche  Forderung  auf,  sobald  man  nur  den  froh  und  tief 
unten  im  Systeme  der  Elementar- Geometrie  liegenden  Satz:  „Um 
jedes  regelmässige  Vieleck  lässt  sich  ein  Kreis  beschreiben^^  zu 
dem  Probleme  umkehrte:  „In  den  gegebenen  Kreis  jedes  regel- 
nässige  Vieleck  einzuschreiben.'^  Denn  derselbe  Geist  der  Ana- 
lyse, der  uns  bei  Betrachtang  dieser  Aufgabe  für  das  Sechseck  den 
Radius  als  Seite  bestimmt,  fordert  für  das  Zehneck  das  grössere 
Stück  des  nach  der  sectio  aurea  getheilten  Radius  *).    Und  leitet 


^  Denken  wir  uns  die  Seite  JB  (Taf.  I.  Fig.  1.)  jorefunden,  nnd  Vom 
Centro  O  des  Kreises  nach  ihren  Endpunkten  die  Radien  gezogen,  so 
ist  in  diesem  (charakteristisrhen)  gleicnschenklicben  Dreieck  OJB  der 

Winkel  sm  Scheitel  ^^T;r  =  -=~9  mithin  die  beiden  Winkel  sn  der 

10        3 

Basis  zusammengenommen  B:2iS ^  bi  — ,  also  jeder  gleich  -^,  d.  b. 

doppelt  so  gross  als  ^  am  Scheitel. 

Obgleich  nun  die  Elementar- Geometrie  ausser  dem  pythagoreischen 
Lehrsatze,  der  sich  nur  auf  das  recht  winkliebe  Dreieck  anwendet,  im 
Allgemeinen  kein  Mittel  besitzt,  die  Verhältnisse  der  Reiten  eines  Drei* 
ecks  aus  den  Verbältnissen  seiner  Winkel  zu  bestimmen,  so  Jässt  uns 
doeh  die  ganz  ausffezeicbnete  Natur  der  Winkelverhältnisse  im  TorÜe- 
genden  Falle  den  Versuch  machen,  etwa  durch  die  Bedingungen  der 
Aebnlichkeit  unter  den  Dreiecken,  die  sich  von  dein  gegeben  leicht  und 
natürlich  ableiten,  solchen  Verhälttiissen  nachzuforschen. 

Halbiren  wir  nur  einmal  den  -^A^  so  erkennen  wir  augenblick- 
lieh  das  gleicbschenkliche  Dreieck  ADB^  worin  ja  «^(fsstf-t-/ 
ss=a  +  ys;/9co  dem  ganzen  OAB  (wegen  Gleichheit  der  Winkel)  wor- 
aus sich: 

BD_BA 

BA"  BO 

oder  in  Betracht,  dass,  weil  sowohl  Dreieck  ADB  als  auch  DAO  naeh 
der  Construction  gleichschenklich  sind,  und  darum 

AB^AD^OD 

ist, 

BD_OD 

OD  ""  OB' 

d.  h.,da  OD^AB  war,  die  Seite  des  Zehnecks  ist  das  grössers  Stttek 
des  im  mittleren  und  äusseren  Verhältnisse  getheilten  Radius. 

Th«U  IT.  2 


•      18 

gleichwohl    den   Euklides   (IV.  11.)   ein   scheinbar   etwae   andei 
iang  zunächst  auf  das  Fünfeck,  fo  führt  dieser  dennoch  durch  d 
Yorbereitenden ,  begründenden  Satz  IV.  10.  wieder  grade  aal  ^' 
selbe  Problem  zurück.    Wie  findet  sich  nun   diese  Aufgabe  mm 
und  bei  Euklides  selbst  gelöset? 

Die  beiden,  scheinbar  ganz  unabhängigen  und  in  den  Mittel; 
sehr  verschiedenen  Auflösungen,  die  sich  in  den  Elem.  II,  11.  ub' 
VI.  30.  finden,  beruhen  gleichwohl  auf  einer  und^  derselben  Ana 
lyse^  wodurch  die  ursorüngliche  Aufgabe  auf  ein  und  dieselbe» 
näherliegende  zurückgeiübrt  wird;  nur  dass  zur  Auflösung  diese:^ 
letztern  denn  in  dem  Zusammenhangs -Netze  der  mathematiaehes». 
Wahrheiten  «von  dem  übrigens  schon  nahe  am  Ziele  liegendeBm 
Trennungs-  und  Abgangspunkte  aus  zwei  verschieden^  ^^K®  S^" 
wählt  werden.  ^ 

Es  dient,  gleich  hier  zu  bemerken,  wie  diese  Analyse  nicht  mvm 
die  Aufgabe,   wie  wir  sie  hier  fassen,  unmittelbar  gestellt  ist^  aon-' 
dem   auf  die  Construction    von   Flächen,    namentlich   Rechtecken^ 
über    den  fraglichen  Theilen  der  Linie  und  über  i|ir  selbst,   800 
denen  alsdann  nur  mittelbar  die  gesuchten  Verhältnisse  der  Linie  vbC 
ihrer  Theile  selbst  nach  später  (VL  14.)  erörterten  Zusammen hapg»- 
dieser  Grössen  unter  sich  abgeleitet  werden.     Es  ergibt  sich  ana 
diesen  spätem  Betrachtungen  namentlich,  dass  eine  Linie  mittloe 
Proportionale  zwischen  zwei  andern  ist,  wenn  das  Quadrat  flbier 
ihr  gleich  ist  dem  Rechtecke  zwischen  diesen  beiden  Linien  (Vi. 
17.).     Um   die    erste  Form    dieses  Ausspruchs  ganz  unbekümmertr 
sucht  Euklides  also  eine  Lin^e  JB  (Taf.  1.  Fiff.  2.)  so  ca  achnei- 
den,  dass  das  Quadrat  über  jiQ  gleich  dem  Rechtecke  aber  ^ß 
und  QB. 

Atgalytei  Sei  nun  AQ  ein  solcher  Theil  der  Linie  AB^  daii 
wirklich  AQ*=AB.  QB  (wo  ich  der  Kürze  wegen  dieae  al|;e« 
braische  Bezeichnung  im  geometrischen  Sinne  gebrauche),  ao  iit, 
wofern  über  A  Q  und  AB  die  Quadrate  AH  und  A^  beschrieben, 
und  die  Linie  HQ  bis  K  verlängert  wird',  Quadrat  AH^=i  Recht- 
eck üTiff,  und  auf  beiden  Seiten  das  gleiche  Rechteck  AJS  addirt, 
Rechteck  ZJT gleich  Quadrat  A^^  so  dass  demnach  endlieh  als 
letzte  Aufgabe  vorliegt: 

„Eine  Linie  VA  um  ein  solches  Stück  AZ  zu  verlängern, 
dass  das  Rechteck  aus  der  so  verlängerten  Linie  VZ  und  der  Ver- 
längerang  XH=zZA^  gleich  ist  einer  gegebenen  Grösse,, nämlich 
dem  Quadrate  A^^  jener  zu  verlängernden  Linie." 

Zur  Auflösung  dieser  Aufgabe  nieten  dem  Euklides  die  Sätze, 
einmal  II.  6.,  und  ein  anderes  Mal  VI.  28.,  29.,  die  vollkommeniten 
Mittel  dar.  Demnach  liegen  Auflösung  und  Beweis,  wie  aie  zu- 
niichst  II.  30.  gegeben  sind,  ganz  nahe,  und  sind  eine  unmittelbare 
Eingebung  der  Analyse  und  des  Satzes  II.  6.;  dieselbe  Analyse, 
aber  mit  andern  Mitteln  ihrer  endlichen  Erfüllung,  liegt  ans  ¥1.  30. 
klar  vor  Augen,  nur  dass  letztere  uns  fremder  vorkommen,  ond 
ferner  zu  liegen  scheinen;  da  es  wirklich  aufi'allend  erscheint,  wie 
Buklides  nur  zum  Behufe  dieser,   doch  schon  nach  anderer  Weise 

felösten  Aufgabe,  die  neue  Reihe  von  Sätzen:   VI.  28.  29.  30.  von 
er  sechsten  Erklärung  desselben  Ruches  aus  eröflnet. 

Eben  dieselbe  Analyse  endlich  ist  es  nun  auch,  die  der  jetzt 
gewöhnlichen  Auflösung,  welche  ebenso  nur  die  Verlängenuiff  der 
gegebenen  Linie  fordert  (das  aasserhalb  des  Kreisen  liegende  Slflek 


19 

der  Seeante),  daii  dai  Rechteck  am  der  m  Terläviferteii  Linie  ii 
die  VerlänfireroDg  ss  dem  Quadrate  der  gegebenen  IJoie,  laai 
Gmade  gäegt  werden  eollte,  damit  eie  mit  freier  Selbetentecbei- 
daag  am  dem  Scfaatse  eigener  Erfindong  heraos  Tom  Schiler  ge- 
geben» nnd  ihr  Beweie  mit  wirklicher  VeratandestbKiigkeit  nnd  kla- 
rer Dttrcbschannng  der  Beweismittel  geführt  werden  könnte.  Denn 
einen  andern  Werth  hätte  ja  das  Ganze  nicht;  die  Aufgabe  iit 
■ehoB  vor  Jahrhunderten  ohne  den  Schüler  gelöst,  das  sp&tere  Le- 
ben wird  ihm  meistens  nie  eine  Anwendung  davon  absondern. 

Doch  da  toi^  sich  allermeistens  eine  unverantwortliche  Lflcke 
nd  ein  unvermittelter  Sprung  in  der  gewöhnlichen  Behandlung 
dieser  Aufgabe«  Man  giht  scheinbar  den  Ursprung  einer  durch  Be- 
trachtung wirklicher  Flächen  und  ihrer  Verhältnisse  vermittelten 
Aafldsnng  auf,  hat  es  mit  blossen  Zablenwertben  von  Linien  sn 
Ann,  und  ahmt  dennoch  in  den  sie  betreffenden  Sätaen  nnd  Glei- 
chungen alle  Operationen  von  Flächen -Subtraction  n.  s.  w.  nach, 
die  nun  durch  Nichts  mehr  vermittelt  werden,  als  durch  ein  vages 
Probieren,  durch  welche  der  vielen  möglichen  Pfopoftions-Ver- 
wandhmgcn,  divMeudo,  «ddendo  etc.  am  leichtesten  das  sonst  schon 
bekannte  Ziel  erreicht  werden  könne. 

Ich  will  mich  näher  erklären.  Entweder  sollte  man  bei  Be- 
(rachtnnff  der  vorliegenden  Aufgabe  ausser  allem  Zusammenhange 
■it  Flächen,  ans  denen  sie  Kuklides  erst  folgert,  rein  an  yerhält- 
lisae  von  Zahlen  denken,  durch  welche  die  Theile  einer  Linie 
dargeatellt  sind:  und  dann  wärde  auf  die  Auflösung  unserer  Auf- 
gabe der  bekannte  Satz  von  der  Tangente  freilich  in  einer  guns 
luden  vermittelten  Analyse  angewandt  werden;  Auflösung  und  Be» 
weis  wirden  gann  anders  werden,  ich  glaube  eben  die,  welche  ich 
gleich  unten  als  die  möglichst  einfachen  in  diesem  Sinne  sur  Dar- 
•telluag  bringen  werde.  Oder  man  halte  die  der  gewöhnlichen 
äuflösang  sum  Grunde  liegende  Vorstellung  wirklicher  Flächen 
tnch  durch  die  Behandlung  der  gansen  Aufgabe  fest,  damit 
der  Beweis  ein  Ausfluss  der  Analyse  sein,  und  daraus  verständlich 
werden  könne. 

Denn  eine  ganz  einzeln  dastehende  Gonstruction  des  freibfh 
teicht  sieh  ergebenden  algebraischen  Ausdrucks  fiir  den  grösstea 
Tbeil  d?  der  so  zu  theilenden  iJoie,  des  Ausdrucks 


Jt 


=  -.iar=fcV^ar»4-aa)«, 


die  also  nicht  die  ganze  Secante,  sondern  nur  den  bis  an^s  Cen- 
trum  reichenden  Theil  derselben  benutzt,  wie  sie  sich  in  einzelnen 
Lehrbiichem  findet,  halte  ich  für  durchaus  verfehlt,  da  der  ver- 
Beiotlich  geometrische  Beweis  alsdann  nichts  als  eine  reine  Au^ 
lösoog  einer  Gleichung  durch  viele  Mittelstufen  hindurch  ist,  ohne 
data   der  Schaler   sich   des  leitenden  Gedankens    bewusst  werden 


Es  wird  uns  nun  bei  letzterer  Art  bei  weitem  leichter  und  ist 
dem  Standpunkte  unserer  beul  igen  Geometrie  weit  angemessener 
10  beweisen,  dass  die  Tangente  die  mittlere  Proportionale  zwischen 
1.  s.  w.  sei«  als  dass  das  wirklich  über  der  Tttogente  constniirte 
tinadrat  gleich  sei  dem  Rechtecke  zwischen  u.  s.  w.  Darum  möge 
Buiw  imsMrbin  diesen  und  äbolicbe  Sätze  in  ersterer  leichterer 
Weise  abieiten,  muss  dann  aber,  um  ihn  zu  eiaem  angeuMSseoen 

2* 


20 

Beweissatce  uiraerer  fraglichen  Auflösuog  anwenden  za  können^  i 
lange  sie  nach  der  obigen  Analyse  geschehen  ist,  ihm  auch  dei 
andern  vollen  Gehalt  zu  geben  suchen,  durch  welchen  allein  er  g» 
eignet  ist,  der  so  gegebenen  Auflösung  das  Fundament  eines  durch 
sichtigen  Beweises  zu  geben.  So  wie  darum  Euklides  durch  Vf 
14.  lo.  17.  u.  s.  f.  seinen  frühern  nur  von  Flächen  bewiesene! 
Sätzen  auch  diese  andere  Bedeutung  und  Geltung  von  Linieu  nni 
ihren  Zahlenwerthen  gibt,  und  somit  seine  lange  vorher  g-egebem 
Auflösung  Elem.  II.  30.  erst  durch  solche  ausdrückliche  Erweite 
rung  für  unsere  so  gefasste  Aufgabe:  ,,Eine  Linie  stetig  zu  tkei 
len''  gelten  lassen  kann  (siehe  andere  Auflösung  VI.  30.):  ab  wi 
umgekehrt  für  uns,  die  wir  solche  und  ähnliche  Sätze  eher  ■! 
lieber  über  Linien  und  ihre  Zahlenwerthe,  als  über  die.  an  ihn 
eonstruirten  Flächen  beweisen,  die  umgekehrte  Erweiterung  nötbig, 
wenn  wir  unsere  Sätze  für  Fälle  gebrauchen  wollen,  denen  solem 
von  wirklicher  Flächen  -  Construction  entnommene  Analysen  im 
Grunde  liegen,  d.  h.,  auf  unsern  Fall  angewandt^  so  lange  wir  b 
der  obigen  Auflösung  bleiben.  Alles  das  leistet  z.  B.  die  Art  di 
Beweisführung 5  wie  sie  sich  bei  Grunert  Geom.  §.  302w  dorck  die 
angezogenen  §$.  372.  und  386.  vervollständigt  findet,  während  bei 
Ohm,  Legendre  und  Andern  der  Beweis  durch  eine  'gar  nicht  ver- 
mittelte Anwendung  der  Proportions -Verwandlung  aus  der  ^eiaei 
Arithmetik  in  seiner  Leichtigkeit  und  Natürlichkeit  getrübt,  leinem, 
Ursprünge  entfremdet  wird.  Dort  nimmt  wirklich  der  Sats:  y^Die 
Tangente  ist  mittlere  Proportionale  u.  s.  w.''  noch  ^.  37^  «ttd 
386.  auch  die  zweite  Geltung  an:  ,,Das  Quadrat  über  der  Tan- 
gente =  U.8.W.''  und  ist  in  dieser  Form  erst  geeignet,  den  Beweis 
der  so  nach  der  Euklides'schen  Analyse  gegebenen  Auflösung  in 
fuhren.  Denn  dass  wir  statt  des  Euklid.  11.  6.  benutzten  Satzes 
der  Auflösung  den  obengenannten  mit  Euklid.  Hl.  36.  übereinstim- 
menden, docn  ganz  in  11.  6.  beruhenden  und  daraus  abgeleiteten, 
also  eigentlich  spätem,  anwenden,  kann  keinen  Unterschied  im  Be- 
weise begründen,  der  ja  lediglich  von  der  Analyse,  die  in  beiden 
Fällen  dieselbe  ist,  abhängt;  und  ist  uur  daher  gekommen,  dass 
wir  diesen  Satz  von  der  Tangente,  der  uns  in  seiner  arithmeti- 
schen Form  so  leicht  und  wie  von  selbst  hervortritt,  durch  eine 
ein  und  für  alle  Mal  abgethane  Betrachtung  über  die  Identität  der 
arithmetischen  und  geometrischen  Geltung  solcher  Sätze,  viel  be- 
quemer in  den  Inhalt  des  II.  6.  als  einzelnen  Fall  hineinbringen, 
als  dass  wir  diesen  Satz  II.  6.  in  seiner  ganzen,  uns  übrigens  mehr 
gleichgültigen  Allgemeinheit  fest  halten. 

Nach  dem  Vorhergehenden  würde  demnach,  wofern  man  sieh 
an  die  Euklides'sche  Analyse  hielte,  die  vollständige  AnttÖ- 
sung  dieser  Aufgabe  folgende  sein: 

Analyse  wie  oben. 

Alle  algebraischen  Hülfsmittel  (Meier  Hirsch.  Geom.  Aufgab. 
S.  120)  dieser  Auflösung  verschmähend,  würde  ich  zu  .der  daraaf 
gegründeten  Synthese  also  fortgehen:  Es  ist  uns  eine  Linie  be- 
kannt, die  Secante,  so  beschaflen,  dass  das  Rechteck  über  ihr  und 
dem  ausserhalb  des  Kreises  liegenden  Theile  von  ihr,  welcher  also 
die  fragliche  Verlängerung  werden  muss,  =  dem  Quadrate  einer 
von  ihrem  Endpunkte  nusfirehcnden  Tangrute.  (Denn  so  dürfen  wir 
nach  den  obengestellten  rorderungen  des  Unterrichts  den  bekann- 
ten Satz  der  Tangente  aussprechen.)    Diese  Tangente  ist  in  an- 


21 

germ  Falle  gleich  der  la  verlängernden  Linie,  d.  h.  also,  dem  in- 
serbalb  des  Kreises  liegenden  Stucke  der  Secante,  die,  nm  das 
Stock  so  für  alle  Lagen  constant  zu  haben ,  nur  durch's  Centrum 
IQ  gehen  braucht,  und  zwar  eines  Kreises,  dessen  Durchmesser 
eben  jener  Tangente  gleich  wäre.  Woraus  sich  augenblicklich 
ganz  und  in  allen  ihren  Theilen  die  bekannte,  ffewöhnliche  Auflö- 
sung dieser  Aufgabe  ergibt.  Der  Beweis^  der  hier  natürlich  also 
inmer  an  Flächen  und  Rechtecke  zu  denken  hat,  wie  sie  die  Ana- 
lyse schuf,  würde  ganz  nach  $.  392.  bei  Grunert  zu  führen  sein, 
und  so  erst  Einheit  in  die  Analyse,  Synthese  und  den  Beweis  ge- 
bracht sein.  *  Dennoch  scheint  mir  die  Aufgabe  nach  dem  jetzigen 
Standpunkte  unserer  Geometrie,  eine  angemessenere  und  leichter 
▼ermittefte  Abflösung,  die  namentlich  von  allen  Torgängigen  Flä* 
chenbetrachtungen  unabhängig  wäre,  zu  verdienen,  zu  der  ich  durch 
folgende  Betrachtungen  gelange. 

i 

Neue  Auflösung  der  Aufgabe. 

Analyse.  Es  bietet  sich  ganz  ungesucht  und  leicht  irgend 
eine  in  mittlere  und  äussere  Verhältnisse  getheilte  Linie  dar. 
Diese  benutze  man  alsdann  nur,  um  nach  dem  ]g^anz  elementar- 
bekannten Verfahren  (Klukl.  VI.  10.):  „Eine  Linie  so  oder  in  den 
Ferhältnissen  zu  theilen,  wie  eine  andere  getheilt  ist,'^  das  Pro- 
Men  augenblicklich  gelöst  zu  haben.  Jene  so  zuerst  in  mittlere 
nnd  äussere  Verhältnisse  getheilte  Linie  geht  aber  augenl)licklich 
in  der  Secante  {^JO)  eites  leicht  bestimmten  Kreises  hervor.  Da 
nämlich  die  Tangente  die  mittlere  Proportionale  zwischen  der  gan- 
xen  Secante  u«:s.  w.  ist,  so  brauchte  die  Construction  nur  so  an- 
gelegt zu  sein,  dass  die  Tangente  immer  gleich  wäre  dem  inner- 
halb des  Kreises  liegenden  Stücke  der  Secante,  damit  letztere  ver- 
langter Maassen  getheilt  wäre^ 

Wählen  wir  darum,  um  auf  die  einfachste,  sicherste  Weise  eine 
80  unveränderliche  Grösse  des  innerhalb  des  Kreises  liegeiyien 
Stuckes  der  Secante  für  jeden  Fall  zu  gewinnen^  die  durch's  Cen- 
trum gehende,  deren  innerhalb  des  Kreises  liegender  Theil  alsdann 
immer  unveränderlich  gleich  dem  Durchmesser  des  Kreises  ist:  so 
brauchte  man  also  nur  zu  einer  beliebig  als  Tangente  angenomme- 
nen Linie  (AB)  einen  Kreis,  dessen  Durchmesser  gleich  dieser 
Tangente  zu  construiren,  von  dem  andern  nicht  am  Kreise  liegen* 
den  Bndpunkte  (ß)  dieser  Tangente  eine  Secante  durch's  Centrum 
zu  ziehen,  so  würde  diese  in  dem  Punkte  (C),  wo  sie  den  Kreis 
zunächst  schneidet,  im  mittleren  und  äussern  Verhältnisse  getheilt 
sein.  An  diese,  in  geforderter  Weise  getheilte  Linie  lege  man 
nun  die  zu  solcher  Theilung  aii%egebene  Linie,  und  verfahre  nach 
der  bekannten,  ganz  elementar -geläufigen  Weise,  diese  Linie  nach 
Art  der  andern  zu  theilen.  Um  jedoch  nicht  ein  abermaliges,  neues 
Anlegen  unserer  zu  theilenden  Linie  nöthig  zu  haben,  wird  es 
zweckmässig  sein ,  eben  sie  selbst  gleich  als  jene  sonst  willkühr- 
liche  Tangente  (AB)f  die  uns  nur  überhaupt  zu  der  so  getheilten 
Secante  verhelfen  sollte,  zu  benutzen,  und  es  wird  sich  demnach 
daraus  folgende,  als  die  zweckmässigste,  durch  die  einfache  Ana- 
lyse begründete  Auflösung  herausstellen. 

Synthese:  Auf  dem  Endpunkte  J  (Taf.  T.  Fig.  3.)  der  zu 
theilenden  Linie  AB  errichte  man  eine  j^jäO=z^AB^  beschreibe 


22 

I 

ans  O  mit  dem  Radius  OA  eisen  Kreis;  siehe  van  J9  dnreh's  Cen- 
trum  O  die  Seoante  BD^  (die  demnach  in  mittlere  und  äussere 
Verhältnisse  getheilt  ist,  dajä  iff^*=Ci>' (Con8tr.)3iffC  iff/l); 
verbinde  alsdann  D  mit  A^  und  ziehe  endlich  ans  C  die  Linie 
Cp^  JtAy  SO  wird  ja  natürlich  BA  wie  ÜH,  d.  h.  ebenfalls  in 
mittlere   und   äussere  Verhältnisse  getheilt  sein  mfissen;  so  diu 

^  =11  oder  urfJS»  =  ^Ä.  JffÄ  Ist 

Wollte  man  selbst  die  sicherlich  früheT  vorffekomaifne  Anflösung: 
«»Eine  Linie  AB  in  dieselben  Verhältnisse  na  tbeilen>  wie  eine  an- 
dere BB  getheilt  ist»'*  nicht  als  b^k^innt  voraHiS4taen>  .so  würde 
«ich  demnach  der  ganze  Beweis  in  xwei  Linien  «tsQ  zusammen- 
fassen lassen: 

a)  BD  ist  in  mittlere  und  äussere  Verhältnisse  getheiltr  (schon 
in  der  Auflösunff  selbst  anticipirt). 

b)  —  =  ^  (Ceil  BJ)  =  ^  (BD  ist  J4   nach   4er   sect. 

aur.  getheilt)  =  ^  ( C^  ||  BA). 

Doch  dieses  Beweises  oinss  es  an  dieser  Stelle  dor  Geometrie 
durchaus  nicht  m^hr  bedürfen  und  somit  die  ganze  Aaflösnng  wei- 
ter nichts  sein,  als  eine  apeziell«  Anwendung  einer  längst  belMmn- 
ten  Theilung  einer  Linie  nach  einer  anderni  di^  in  unserm  Falle 
die  Bigenschaft  besitzt,  welche  wir  den  Tbeüctf  d^r  andern  ffehen 
wollen.  Da  nun  auch  bei  der  andern«  allgep^in  üblichem,  Auflö- 
sung dieses  Problems  der  Umstand,  dass  die  Seeante  ^/^  verlang- 
ter Maassen  getheilt  ist,  das  Bauptmoment  dei^  Beweises  hersribt, 
so  glaubte  ich  dasselbe  durch  obige  Auflösung,  dio  eiue  Uosae  Ver* 
hinduDg  dieser  neuerkannten  Eigensphnft  der  Linie  BB  mit  einer 
allerfrnhest  schon  gekernten  Conatnictioni  die  Theilung  einer  Linie 
nach  iUaassgabe  einer  andern  betreffend «  ist,  der  Unmittelbarkeit 
der  Erkenntnias,  und  klarer,  selbftbewusster  Durcbschauungy  die 
doch  immer  ein  Hauptaugenmerk  des  Unterrichts  sein  sollten,  in 
etwas  näher  und  gleichsam  auf  dns  eigene  Gebiet  dea  S<;hülers  zu* 
rücksfefuhrt  au  haben,  wo  er  mit  mehr  Mnth  und  Sfdhstvertrauee 
den  Feind  des  adiwieri^en  Vethsltnisses  angreift  md  besiegt. 


28 


III. 

Ueber  einigie  durch  bestimmte  Integrale  sum- 

mirbare  Reihen. 

VOD 

Herrn  Doctor  O.  Schlö milch  - 

zu  Weimar. 


»      .  .     . 

(ie  Unlenueliaiig  ober  die  Sunmeii  gewisser.  Reihen  gründet 
sich  «vf  den  Wertb  des  Integrales 


/*  (1  —  *)/»*»-i«ü« 

in  weickem  fi  eine  beliebige  Grosse,  n  eine  ganze  positive  Zabl 
bedentet.  Man  kann  denselben  entweder  aus  der  Theorie  der 
Gammafnnktionen  ableiten,  oder  mittelst  einer  Reduktionsformel 
entwickeln,  wobei  sich  die  Rechnung  sehr  einfach  folgendermassen 
gestaltet.    Es  ist  nach  einer  bekannten  Formel 

folglich  für  M  =  l  und  x  =  l,  x  =  0: 

Durch  wiederholte  Anwendung  dieser  Formel  erhält  man 

y'^/t         1«^    1^  V— 1)  («—2). ...2.1  /•!.-        .     . 

Für  s  =  1  —  or  wird  aber 
nnd  folglich 


^.^.««■La^^i^i. 


24 

Für  «  =  1  —  X  geht  dasselbe  Jo  das  folgende  über: 

y*i      ,^  V     ,j  1.2. .(«  —  !) 

und  wenn  man  noch  ü-f-l  für  a,  /i  —  1  ülr/i  «ttsti.ao  ist  ^      ^ 

Wir  wollen  nun  der  Kürze  wegen   1  .  2  .  3  . . .  m  mit  it'  bezeichnen 
und  haben  jetzt: 

§.2. 

In  der  so  eben  entwickelten  Gleichung  setzen  wir  der  Reihe 
nach  p^m^  Z'  +  2#i,  p  +  3m  u.  s.  w.  für  p,  wobei  m  eine  ganz 
beliebige  Grösse  bedeutet,  utad  addiren  alle  so  entstehendeii  Glie- 
der, das  erste  (I)  mit  gerechnet;  ^auf  der  rechfen  6eito  eraeheint 
dann  die  Reihe 


+ 


+ 

+ 

+ 
i 

+ 


«1 

+ 
i 

+ 

+ 

+ 
+ 


<•        ' 


+ 

3 


t9 


nnd  auf  der  linkeB,  als  Summe  derselben,  eine  Reihe  yon  Integra* 
len,  welche  wegen  der  gleichen  Integrationsgränzen  in  ein  einsiges 
zosaam^ngelasst  werden  können  und  swar  in  das  folgende: 


26 

1     ^1 

=  y  /   (1— arHl-f-,ar«»4-.a?'*+ ]a?f^^äa: 

Der  Werth  dieses  Integrales  ist  leicht  zu  finden.  Entwickelt  mau 
nämlicb  das  Binom  (1  —  a:)*^  und  bezieht  die  Integration  auf  jedes 
einzelne  Glied,  so  wird  jenes  Integral  in  die  » + 1  folgenden  zer- 
legt,  dereb  CoefBzienten  Mq,  n^y  n^  ,  -  *  nn  die  BinomialcoefiGzien- 
ten  bedeuten: 

Was  nun  auch  p  und  m  sein  mögen,  so  lässt  sich  doch  jedes  ein- 
zelne Integral  durch  die  gehörige  Substitution  einer  neuen  Verän- 
derlichen auf  die  Form 


0  1  — 


0  1  — s»' 


bringen,  worin  f*  und  y  ganze  positive  Zahlen  sind.  Man  kjennt 
aber  den  unbestimmten  Werth  eines  solchen  Integrales,  folglich 
auch  den  zwischen  den  Gränzen  0  und  1.  Die  Aufgabe  von  der 
Summirung  jener  Reihe  ist  daher  vollständig  gelöst  Jn  der  Glei- 
chung: 


«7 


*•  «»it«  nneodiich  vi«l«    Am. 

"•"'•'•■  '^l'*« -.kr  Wo«  ^^.1 


28 

Im    Allgemeinen    fiiliren    die    angedeuteten    Integrationen    aaf 
KrdiBbogen  und  Logarithmen,  für  mc=l  aber  auf  eine  algebrai- 
sche Grösse^    In  diesem  Falle  gestaltet  sich  das  Integral  (3)  eio-> 
facher  so: 


jr  /^  (1  '^a;)»^^a:P-^da; 


dessen  Werth  man  aus  Formel  (1)  erhält,   wenn  man  n — •  1  fiir 
setzt;  derselbe  ist 


(n-1)' 


Also  haben  wir,  in  (4)  io=1  setzend, 


i^^ 


1 


1 


1^ 

+ 


+ 

II  > 


»I- 


+ 
I 


+ 

+ 

•  ■ 
■ 

+ 

« 

+ 


I 

9 


+ 
+ 


o« 


Samme,  welche  schon  bekannt,  ist  und  nach  auf  eleaentareni 
pe  ermittelt  werden  kann. 

Für  M'^  1  werden  oft  die  einzelnen  Integrale  in  (4)  jedes  für 
anendüch,  was  natürlich   nicht  hindert,   dass  ihre  Difrerensen 

iche  Grössen  sein  können.    Diesem  C[ebelstande  hilft  man  hei 

tiseher.  Berechnung  specieller  Fälle  sehr  leicht  dadurch  ab, 
mitt  erst  alle  Integrationen  unbestimmt  ausfuhrt,  die  gefunde- 

.  lagaridinischen  und  Kreisfunktionen  so  weit  als  möglich  mi" 


so 

einander  verbindet  and  erst  dann  zur  Sobßtitution  der  Granzwerthe 
0  und  1  schreitet. 

Z.  B.  für  p  =  \,  m=z2,  ii  =  2  ist 

1.1.1.  ♦ 


1.2.3     ■    3.4.5    ■    5.6.7^-'-; 

~rr2Lt/ol-^*  t/ol  — a:»"*"yol— ^ü* 

Integrirt  man  auf  der  rechten  Seite  unbestimmt,  so  ergiebt  sich 

^_  n  /  i±£  j. /(i  «^  ^«)  +  1  /  llt? -^  ^1 
1  .2  "    1  — a:^^^  -F-r-T*  i^  j.      •*! 

ein  Ausdruck,  der  sich  in  den  folgenden  zusammenziehen  lässt: 

^[2/(14.^)  —  ^] 

und  daraus  folgt  für  ;r==l,  07  =  0: 

^~T  =  77275  "*"rr475  ■*"  rreT?  ■+■••  ^^^ 

Anderweit  bemerkenswertbe  Resultate  erhält  man  für  ;'=2,  «i=:2, 
i»==:2  und  ;'  =  i9  m=z2y  ii:r=2j  nämlicb  die  folgenden  beiden 
Reihen : 

T'"^7^2.3.4  "*"i7STl  "^  67778 "*■•    •  ^^^ 

16  S    —  1  .  3  . 5  ^  5  .  7  .  9  ^  d  .  11  .  13  ^     •  •  V^j 

♦    3. 

Eben  so  leicht  findet  man  die  Summe  einer  Reihe,  deren  ein- 
zelne Glieder  die  nämlicben  wie  der  in  (4)  sind,  aber  mit  wech- 
selnden Zeichen  fortgeben.  Es  folgt  nämlich  aus  (1),  wenn  man 
daselbst  p  +  m^  p-^^m  u.  s.  w.  für  p  setzt  und  alle  so  entstehen- 
den Glieder,  die  Formel  (l)  eingerechnet,  mit  wechselnden  Zeichen 
zusammennimmt,  dass  die  Summe  der  fraglichen   Reihe  gleicb   sei 

1     ^1 
~   /   (1  —  a:Y[a:P-i  —  a^P-^^-^  +  ^;^+-2«-i  — ]da: 

«  t/  0  ^  '        1  -f-  x^ 

Entwickelt  man  wieder  das  Binom  (1 — arY  und  integrirt  jedes 
einzelne  Glied,  so  gelangt  man  zu  der  Gleichung: 


«1 


3 

Jf^^e  spezielle  FäU^  «:^j 

fc«  »ach  für  ;,1!  1^  ;'!l  «.  B.  für  «^2 


t  «b4 


32 


.  _  lÄ £ 1_ 

Y       ^** — 1.2.3         8.4.5 

1  l 


n 

T 


4 


5.6.7 
1 


(10) 


2.3.4 


4.5.6 


,!4±i,=:      1^- 


6.7.S 
1 


—  .  . .  .  (11) 
1 


8        161/2^'*        •'V^2  — r        1.3.5       5.7.9     '    9,11.13 


-,..  (12) 


Entwickelt   man   in  jedem   der   Integrale   der  Gleichung   (9)   den 
Bruich  ^  in   die  Reihe   1  —  a:*^  +  as^^  u.  s.  w.  und  integrirt 

jedes  einzelne  Glied,  so  findet  man,  dass  jene  Reihe  auch  unter 
folgender  Form  dargestellt  werden  kann: 


1 


m        p 
1 


2m 


%m 


.) 


p^\ 


'tn 


«2    f  _J 1 

n'   V+2        p^2~^tn 


;9-|-l+2/ii 
1 


p^\-\~%m 
1 


;9+2+2»i         ;9-|-2-|-3«it 


'....) 


...) 


(13) 


welches  eine  algebraische  Zerlegung  jener  Reihe  ist 


Man  kann  das  bisher  befolgte  Verfahren  noch  verallgemeinern 
und  auf  solche  Reihen  ausdehnen,  welche  nach  den  steigenden  Po- 
tenzen einer  beliebigen  Hauptgrdsse  u  fortgehen. 

Man  setze  näoAiich  in  Formel  (1)  der  Reihe  nach  p:=zpy 
p'\-m^  p  +  2m  u.  s.  w.,  multijilizire  die  entstehenden  Glieder  mit 
1,  u^  n*  u.  8.  w.  und  addire  sie,  so  steht  auf  der  einen  Seite  die 
Reihe 


u 


+ 

« 


+ 

a 


■  f 


:\-  : 


+ 
+ 

4 


anderen  als  Siunme  derselben  das  integral 


)i^ 


Z 


34 

n'^0^  ^       1  — im:«« 

welches  sich  wieder  in  folgende  Reihe  zerlegen  lässt: 

S^  l^'^./o  !-€«:«■"*' t/o  l-tfcr«»"*"*V  Ol --i«r»~'*^  ^^^^ 
Kin  allgemeiDes  Glied  aus  dieser  Reihe  ist 

0 


1— IMT»» 

1 


und  geht  durch  Einführung  einer  neuen  Veränderlichen  «  =  i/"^ 
in  das  folgende  über: 


■r 


%r^ld% 


welches    nach   den   gewöhnlichen  Regeln  gefunden  werden  kann. 
So  hat  man  z.  B.  für  «i  =  1,  «=3  2,  p=zl  aus  (14)  und  (15) 


u* 


•  •  ■  • 


1.2.3  ^2.3p4  ^^3.4.5^ 

r    z»^    da:       «    /*l  ^dx  /»l  gy^ito  "| 

*L«/o  1  — tw  «/ 0  X—ux       J ^  1  — «a;J 

uud  für  %'=.ua;  werden  die  Integrale 

^L««,/ol— «        ««*»/ol— ai»'«/ol— «J 

Durch  Ausführung  derselben  erhält  man  leicht,  sobald  der  abso- 
lute Werth  von  u  die  Einheit  nicht  übersteigt, 

1                  u           '      u*  i 

1.2.3  "^2.8.4  "^3.4.5"^ /         ,  ,^    ,^^^ 

—  4  •    1*  ■"    2  •  ««»  2j#»      ^(^-^^n 

Ist  der  absolute  Werth  von  n^l,  so  divergirt  jene  Reihe  und  die 
.  .      _i    j j|j^lj  gross. 

1  entstehen  die  Reihen 


Intemle  werden  unendlich  gross. 
Für  «  =  1,  fi  =  — ^ 


4  1.2.3^2.3.4^3.4.5"*" ^   ^ 

*^^~"T  ^^17273  "~  2.3.4  "^3.4.5"""    ••  ^'^^^ 

wie  sich  aus  den  Gleichungen  (5)   und  (9)  ebenfalls  findet,  wenn 
man  «»  =  1,  «  =  2,  /»=!  nimmt. 

$.  5. 

Auch  solche  Reihen,  die  nach  den  Cosinus  oder  Sinus  der  Viel- 
fachen eines  Bogens  fortgehen  und  deren  einzelne  GliedeP  Coeffi- 
zienten  der  bisher  betrachteten  Form  haben,  können  durch  die  vo- 
rige Methode  summirt.  werden.  • 


o  letie  wieder  io  (1)  p^äp^^ p  +  m^  p^^tm  u.  %.  m.  m%A 
iaBire  die  eDtstehendeo  Gleichnngen  mit  1,  coa  r>  cos  2r  u. 
o  gfiebt  die  Additioa  aller  aof  der  eineii  Stifte  die  Reihe 

+ 


+ 


"8 

+ 
I, 

i 
+ 


C 


+ 

i 

+ 

» 


+ 

I 
'S- 

+ 

+ 


e 


+ 

IT 
+ 


36 

die  Sumoie  deraelbe«  » 

=-r    X"^ll — JT^jT^^-f- a:*^+«"— *  cos v-^ä^^^  •}  cos 2v+  ,,*.]d, 

-i^    /^(l— jrjHl-l-.«*  cos  v  +  a^  cos  afr-4- \a:P-^da: 

Reihe  kann  mittelst  der  bekannten  Formel 
7--5=l-|-r  cosr+r*  cos2«^H- ,  +l>'r>— ' 


COf 

ireriea,  aad  dann  geht  jenes  Integral  für  r  =:\r*  in  ^ 


^    /^/i  w  1  — a:»«  cost;  ^^,, 

-7/(1  —  jt)«  .  :; — r-- -3-  asP—^da: 

a  «^  0  ^  '        1  —  2a?"»  cos  V  -f-  a:2m 

1    r        /^        1 — ar«  cos  V  ,  - 

m    ■   ••/el— 2«*  co8tf-f-a:3«  **  \  r20^ 

y^t       1 — ar<"  cos  t;  ^  ,      .      , 

•  1  —  2a:«  cos  t;  -1-  jß^  * 


^i^duffok  die  ftwime  jener  Reihe  (19)  dargestellt  wird>  indem 
Mistel  heailtfl  «iaea  Aaadmck  Ton  der  Form 


/- 


«a;f4-f-a:fl^ 


XL  iiiiegrtrcaL. 

Eä«n  M  leicht  eihäk  man  ans  Formel  (1) 


37 


II      U    ^ 


T 
4- 


+ 


Cfl 


+ 

m 

D 

CO 


I 

a 

! 


+ 
+ 

+    + 
+ 


IC) 


+ 
3 

+ 

8 


I 


2^ 

D 
C*8 


+ 


^ 


cc 


+ 
+ 


td 


nrobei  die  eiDgeklammerte  Reihe  nach  der  Formel 
sin  V 


l  — .  2r  cos  V 


rzsin  v-^r  sin  %v  +  f*  sin  3c; 


36 

summirt  werden  kann.     Man  erhält 

^^^  «'   '^^V  0  1— 2a?»  cost;-f-aj*»      *»•/  o  1— 2a:~  costH-^r8»'      ^"^  ^  ^ 

womit  die  Summe  der  Reihe  (21)  gefunden  ist. 
Für  ;f  =  «i  =  »  =  l  isl  z.  B. 

sJD  V        sin  &y         sin  3y   , 

1.2  "*""27är  "*"irT"^ 

=  sin  t;  /    ,  '  ^ -— -r  —  am  v  f  ^  -\ — o^  ^^»  ^.  ■  ^^ 

t/  0  1  —  2a?  cos  t;  -I-  o?*  •/  o  1  —  2j:  cos  t;  -f-  3?=  ^ 

y*i        (l-^ar)</ar 
Ol— ar  cos  v-f-ar» 

Durch  Anwendung  der  hekaunten  Integralformel 

T — ^ — r=  .  >         n—  Arctan  -7====+  5-  /(aH-^a?-4-r^*) 

erhält  mau  hieraus 

sin  V    .    sin  2v    .    sin  St;   * 


1.2  ^    2.3    ~    S.4   ^- 

=  —5-  [(TT  —  v)  tan  -^  —  /(^  sin  ^JJ. 


(23) 


Zwei  spezielle  Fälle  der  obigen  lUlgemeinen  Formeln,  wenn  näm- . 
lieh  «i  =  »  und  01  =  »  + 1  ist,  hat  Herr  Dr.  Stern  in  Crelle's 
Journal  Bd.  10.  S.  .209  entwickelt.  Er  geht  von  Zerleffuuffen  wie 
die  in  (13)  aus,  die  er  durch.Iuduction  hndet  und  mittelst  der  Ber* 
noullischen  Schlussreihe  verifijiirt.  Dies  ist  gerade  der  umgekehrte' 
Weg,  welcher  indessen  nicht  so  kurz  und  allgemein  zum  Ziele 
führen  dürfte  als  der  obige,  direkte. 


39 


IV. 

Ein  Beitrag  zur  Theorie  der  Ausmiftelang  des ' 
Kennzeichens,  ob  eine  Yariation  zweiter  Ord- 
nung positiv  oder  negativ  ist,  oder  weder  als  , 
positiv  noch  als  negativ  gelten  kann.  Gelegen- 
heitlich ist  dabei  ein  Beitrag  zur  Beurtheilnng 
der  beiden  von  Euler  und  Lagrange  gegebe- 
nen Methoden  der  relativen  Grössten  und 

Kleinsten. 

Von 

Herrn  Doctor  6.  Strauch 

Lehr.  d.  Matbm.  an  der  Erziehungsanstalt  tu  LBnzbtirg  im  Kanton  Aargan. 


Diese  über  die  Variationen  zweiter  Ordnung  anzustellende  Un- 
tersnchuuff  kommt  bekanntlich  am  häufigsten  vor  bei  der  Anwen* 
düng  des  Yariationskalkuls  auf  das  GrÖsste  nnd  Kleinste.  Ist  der 
gegebene  Ausdruck,  der  ein  Grösstes  oder  Kleinstes  werden  soll, 
eine  reine  tfrfnnktion^  oder  enthält  er  auch  (totale  oder  partielle) 
Differentiale;  so  hat  diese  Untersuchung  keine  weitere  Schwierig- 
keir,  sie  lässt  sich  jedesmal  mittelst  der  Theorie  der  unbestimmten 
Koefficienten  oder  mittelst  der  Theorie  der  Gleichungen  ausführen. 
Ist  aber  der  vorgelegte  Ausdruck,  der  ein  Grösstes  oder  Kleinstes 
werden  soll,  ein  Integral;  so  kann  die  in  Rede  stehende  Unter- 
»nchnng  manchem,  der  4n  der  böheren  Analysis  nicht  viele  Fertigkeit 
bat,  bedeutende  Schwierigkeiten  verursachen.  Die  hier  folgende 
Abhandlung  soll  sich  daher  nur  auf  solche  Probleme  erstrecken, 
wo  der  vorgelegte  Ausdruck  ein  Integral  ist;  und  dabei  mögen 
zwei  Abtbeilung^n  gemacht  werden,  je  nachdem  derselbe  entweder 
ein  einfaches,  oder  ein  zweifaches,  dreifaches,  u.  s«  w.  Integral  ist. 

Erste  Abtheilung.. 

Der  voimlegta  Ausdruck  sei  ein  einfaches  Integral.  Diese 
Au%abe  ist  i&lgende:    Es  sei   V  ein  ans  den  Elementen 


dj^    d^y               Mff         du  dn%         dv 

^^y>  dx'  dx^ '  dESi»  *»  ÄF' d^'^'  di' 


40 

crebiideter  Ausdruck,  und  man  jucht  far  y.  3.  o soickc  Foik- 

tionen  von  ^,   daas  dabei  das  von  jc^m  bis  jp-^a  entreckte  Ib- 
tesfral 


=/!' 


ilr 


ein  Grösstes  oder  Kleinstes  wird. 

Ersteos.    Wetm   F  ein  nar  ais  des  EleaenKem  -v»  Jf»  ^-  • . 

.  .  .  j^  gebildeter  Aiudrack  ist,  ■«■  also  nar  jr  als  eise  lolcbe 

Kunktioo  TOD  jc  sucht,  da»  dabei  U-^^J     F.  dje   eia   Grösstes 

oder  Kleiostes  wird,  so  hat  man  den  eknfiickscen  Fall.  Die  Cater- 
snchang,  wann  die  iweite  Variation  9^L  positrr  oder  negaCiT  sei, 
oder  weder  als  positiv  noch  als  negatir  gelten  kann,  ist  kcreiti 
von  franstttischen  Mathematikern  aasscefilhrt.    Z.  B. 

1)  von  Laplace.     Nova  acta  emditonun.  1773.  S.  193 

2)  von   Legendre.     Memoires  de  FAcad.  des  Science:»  de    Paris. 
1786,  i».  7;  et  1787,  p.  348 

'S)   \on   I^igrange.     Theorie   des  Fonctions  analyti^n««.   3.  edit. 

f».  276.     In  Crelle's  Uebersetinng  4er  Lagrange'xhen  Werke 
ese  man.  Bd.  I.  S.  500.  ff. 

Zweitens.     Wenn  aber  bei  dem  insammengesctiserea  Falle, 
MO  nemlich  y,  «,  v^  u.  s.  w.  als  solche  Funktionen  von  jc  gesucht 

«»«rrdctOj  dass  6^=  /     F.  tla:  ein  Grösstes    oder  Kleinstes    wird, 

die  X weite  Variation  i^U  positiv  oder  negativ  ist,  oder  we4er  als 
^•iliv  noch  als  negativ  gehen  kann:  diese  üntersnchang  hat  ein 
AuuiMAittf  Mathematiker  ausgeführt,  und  jeder  schon  so  weit  ce- 
4iitU*iUt  Analytiker  wird  sie  mit  Vei^nügen  lesen.  Mna  ache: 
Lkkre  des  urössten  und  Kleinsten  von  M.  OhsL  Berlin. 
UZ5.  H.  270—283,  8.  202.  203. 

ha  gewiss  es  aber  iit,  dass  diese  Vntersnchnngen  fiir  den  xnr 
iUifk  |r«djefaenen  Analytiker  nichts  mehr  zu  wünschen  fibrig  las- 
**-4,  ftk«n  so  gewiss  ist  es  auch,  dass  sehr  Viele,  und  sogar  solche, 
4jjk  ifUcf  Varifttionskalkul  zu  schreiben  unternommen  haben,  nicht 
ift.  d««  fielst  derselben  eindringen  konnten.  Besagten  Leuten  wäre 
ärt  tc-MAf  krgntt^Kn,  wenn  sie  nur  ein  einsiffes  Problem  vollständig 
tMtfA%^ktiiUrt *  und  die  sich  dabei  ergebende  zweite  Variation  mit 
tmu^Aid  MAt«r«flcbt  hätten.  Ich  halte  es  daher  fnr  nicht  über- 
fHkki^.  kiai^4t  einfache  Probleme  hier  aufzustellen, 
t.i<  4«A«  kfHi'iur  zweiten  Abtheilung,  wo  vielfache  In- 
'^iff^ik  > ///koMmen,  überzugehen. 

iW9$09  i^fihUm.     Man    sucht    diejenige   ebene   Kurve. 

M*,44«   ^^n,  swei  zu    den  Abscissen  «und  ^  gehörigen 

/fr4i'»i*lrii|f«n  Ordinaten  begränztwird,  nnas wischen 

«/44  it9kh%fuu\ktun  die  kürzeste  ist,  während  für  diese 

i*ßkKf.htAikm%kn  selbst  vorgeschrieben  ist,  daas  ihrPro« 


>W.^'ak^ 


41 


dukt  unter  allen  Umständen  einen  bestioinit  gpefi^ebenen 
negativen  Werth  ( — A:*)  haben  soll. 

Die  Aufgabe  ist  also:    Es  soll  y  als  solche  Funktion  von  a: 
gesucht  werden,  dass  das  bestimmte  Integral 


I.  u=yya?.vi-\-p 


ein  Grösstes  oder  Kleinstes  wird,  wahrend  eben  dies^  für  y  ge- 
suchte Funktion  nur  aus  der  Zahl  derjenigen  Jierausgewählt  wti^- 
den  darf,  bei  denen  die  Gleichung 


II-    ya  .  y«  =  —  ^ 


statt  findet. 


-.±. 


Bhr  ist  nach  Buler's  Bezeichnupg  /9f=:-j^;  npd  y«  bedeutet^ 

dass  man  in  der  für  y  gesuchten  Funktion  a  an  die  Stelle  des  \^ 
gesetzt  habe.,    Ebenso  verhält  es  sich, mit  fa* 

Variirt  man  Glei<cbiing  I.,  so  bekommt  mi^n  bekanntlich 


111.    dl7={ 


vT=^)«  •  ^'y«  -  fiTf^r^)- *y« 


■/X-^ 


) 


^^  I.rfy.i^ 


«und 
IV. 


tJ 


.*'y+ 


1 


] 


r 
.  fcr. 


Auch  hier  bedeuten  die  unten  angehängten,  m  und  a,  dass  man  i». 
und  oe  an  die  Stelle  des  a:  zu  setzen  habe.  Wenn  man  Gleichupg^ 
.11*  variirt,  und  dabei  die  Ausdrücke 'Jy^,  i^Pa^  u^  ^.  w.  als 'solche 
Maodelt,  deren  Werth  von  dyat  i'^ya^  u.  s.  w.  abhängig  ist;  so 
bekommt  man 


VI. 


k2 


dya^. 


Elimiuirt  mau  dy^  ans  III.,  so  bekommt  man 


k* 


'"  '^^=Kv7rfe^^-  ?^-(v7i 


P 


•>2 


)  J  •  ^Pa 

P 


7»' 


)«Jy. 


i/i^r. 


42 

Daraus  ergibt  sieb  nun  die  HauptgleichuDg 

VIII.  '+^    =0 

uDd  die  GräDzeDgIcicbuDg     -  .  ,- 

Integrirt  man  die  HauptgleicLuDg,  so  ergibt  sieb  ^ 

d.  b«  die  gesucbte  ebene  Kurve  ist  die  grade  Linie;  und 
wenn  maa  ji  statt  p,  und  Aa-k-B  statt  y^  in  IX.  einsetzt,  so 
bekommt  man 


0 


oder 

XI.    A.  [j»»  —  {Aa+  BY\  ==  0. 

Setzt    mal   eben   so  ^a-^jff^  nqd  Aa-\- B   bezüglieb    statt  ya 
und  ^tt  inyll.  eii^;  so  bekoümt  lian 

XII.    (^.«  +  /r).(^.a  +  Ä)  =  — ^»./ 

Die  ^leiebungen  XL  und  XII.  dienen  zur  Bestimmung  delr 
Konstanten  A  und  B\ 

GleicbuDg  XI.  wird  erjfullt,  wenn  ^  =  0;  dabei  reducirt  sich 
XII.  a»f  Ä*  =  —  ^».  Diese  Gleichung  enthält  einen  Widerspruch 
in  lielv selbst^  es  kann  also  nicht  Az=^^  sein. 

Glfichupg  XI.  wird  auch  erfdllt,  wenn  ^' —  (Jfiär+^)' ="0 

ist     Daraus   folgt^a-h  Ä  =  ztl/^«;    und   XII.  geht  über   in 

(^aH-if).(±KiO')  =  — ^%   d.  h.  es  ist  ^a  +  J?  =  =p V^^. 
Gleichung  X«  geht  also  über. .  \ . 


XIIL    y=±=^-^— 


OS 


Die  gefundene  Grade  schneidet  also  die  Abscissenaxe  da,  wo 
ar  =  — -$-— ,  d.  h.  mitten  zwischen  den  Gränzordinaten.  ^  S|^  geht 
von  oben  nach  unten,  wenn  man 

^  a  —  a  ■  a  —  a 

setzt;  dagegen  geht  sie  tou  unten  nach  oben>  wenn  man 

setzt:  -    '  •  \ 


49 

KliniDirt  mao  ppn  6*y^  nuä  IV.,.  nod  berücksichtigt  nao  noch 
die  BlaoptgleichuDg'VlIL;  so  redoeirt  sieh  IV.  auf 

und  ea  fragt  sieb:  kf^nn  dieser  für  ^  £/*  hergestellte  Ausdruck  als 
positiv  oder  als  negativ  gelten?    Um  diese  Frage  zu  beantworteu. 

nehme  man  das  von  a  bis  a:  erstreckte  Integral  ^    ^d^)*  •  ^* 
und  setze 


'*x 


* 

.*  .  ■  *,  ■        1  ■      ■ 

wo  ^Jü  und  ipßp  zwei  )ioch  zu  bestimmeDde  Funktionen  sind«  Dif- 
ferentürt  man  nun  auf  beiden  ;S^ten ,  und  dividirt  man  dann  Alles 
mit  dip\  so  .bokammt  man  Y- 


oder  - 

Pl^e  GUeichi(ng  gilt   fj^^.jede  be)if]|»ige  Funktion  dW  von^  und 
V  bei  jedem  beliebigen  Wertbe  des  ^;^.äiß  muss  also  in  folgende  zwei 
identifMObe  Gleichange«  zerfallen: 

-^4-(V'^)*=0  und  (gp^)  +  (V^or)  =  0. 

1  1 

Daraus  folgt  y^  =  — r—:  und  tfsc  =  —  ^  ,     .  wo  c  eine  durch  die 

Integration  eingegangene  willkQhrliche  Konstante  ist.    Gkichung 
XV.  geht  also  über  in 


'»« 


Diese  Gleichung   gilt   bei  jedem   beli^biget)  Weirthe   des  x^  also 
auch  bei  J7=za;  und  man  hat  folglich 

Mm  b<M^e  91H»  folgfiiie  drei  Pankter.     4. 


;»  '1 


/% 


44 

1)  Es  exisdrt  durcbaus  keine  Bedingung,  von  welefaer  der 
Werth  der  Konstanten  c  abhängt;  '' 

2)  {Man  mag  d^r  Konstanten  c  was  immer  für  einen  Werth 
beilegen,  dieser  Werth  bat  niemals  Einfluss  auf  iy  und  "^l  und 

3)  So  wie  der  Werth  des  linken  Theils  der  Gleichung  XVlI. 
von  t  unabhängig  ist,  eben  so  ist  der  Werth  des  rechten  TbeUs 
dieser  Gleichung  von  c  unabhängig.  Dieses  kann  man  aber  noch 
auf  folgende  Art  näher  nachweisen:    Weil 

^dic        x^c'"^^^   —^dx\  dx         ' 

so  kann  man  statt  Gleichung  XVII.  auch  schreiben 

XViii.    /""Ä' .  <te=^- .  V«  -ri^  •  99 


a 


^dx^  dx        Jk 


1  •      .v"-l  ■■" 


und  wenn  man  das  vollständige  Differential  integrirt,  so  bleibt  bloss 

Hierdurch  ist  also  strenge  nachgewiesen,  dass  der  Werth  des  rech- 
ten Theiles  der  Gleichung  XVII.  von  c  unabhängig  ist.    W^nn  matt 

/€t  ddu 
(^)^  .  dw  gleichbedeutenden  Ausdruck 

in  XIV.  einsetzt,  und  dann  noch  iy'^n  eliminirt;  so  bekommt  man 

XIX.     9*V—ryJ==^\—^^'^     ■  ** 


Vi-i-A*        y*o     ■  {i-i-^')«(«-«-«)-y*o 
-  (1+^»/.  (a^)}  ■  ^*'-+ 04^  ^y"^  ~  ^  •  ^^*  •  '^' 

Da  nun  der  Werth  des  d^  U  von  der  Konstanten  c  unabhängig 
ist;  so  lege  man  dem  c  einen  solchen  Werth  bei,  dass  die  Gleichung 
stattfindet:  >       ' 

„  r  2^r^     .  .      ^ 1 ft 

^^^  y*a     "^(J-|-^»).(«-f-c).y*a  ""  (H.^»).(«H-r)  — "• 

Dabei  reducirt  sich  XIX.  auf 

Aus  Gleichung  XX.  ergeben  sich  zwei  verschiedene  Werthe  für  c, 
von  denen  man  nach  Belieben  den  einen  oder  den  andern  in  XXL 
einzusetzen  hat.  An  XXI.  aber  erkennt  man,  dass  d*  £/j)ositiv  ist; 
denn   das   Radikal   (l+^*)i  4ia^  nur  seine^  positive  BedeutUBg, 


, ;      f  .■  -t .    , 


j\   .* 


,45 

weil  es  io  Gleichung  I.  nur  als  positiv  vorausgeseUt  worden  ist, 
wie  auf  iolffende  Weise  erörtert  werden  mag: 

Die  Differenz  a  —  a  ist  positiT,  also  muss  (wie  aus  der  Theo- 
rie der  Rectifikation  bekpnnt  ist)  die  erste  Ableitung  des  Bogens 
bei  jedem  zwisoben  a  und  a  liegenden  Werthe  de«^  a:  positiv  sein, 

d.  h.  das  .lUidikal  V/1  +p^  darf  in  Gleichung  1.  nur  nach  seiner 
positiven " Bedeutung  genomme»  werden,  welche  Einschränkung 
durch  ;die*  ganze  Aufgabe  festgehalten  werden  muss. 

• .    '  ^  '  .' 

Zweites  JProblem.    Man    sucht   y  als   solche   Punktion 

von  ;r,  dass  das  bestimmte  Integral 

ein  Grösstes  oder  Kleinstes  wird. 

dm      ' 
Man  variire,  und  setze  dann  zur  Abkürzung  p  statt  ^;  so  be- 
kommt man  '    . 

II.  dü=i  2  .  {my  —  p)a .  ^y« —  2  .  {my—j*)a  •  ^y« 

III.  J*ü=%  .  (my  —  p)„ .  <^y«  — 2  .  (my-p), .  rf»y. 

;.       +4.<fy»+2«,^:^-@)«i:rf^ 
Hier  hat  man  als«  Hauptgleichung 

IV.    ^  +  mp ^— =  0 

und  als  Gränzengleichung  hat  man 

V.    («wy — ;>)« .  iffa  —  {^y—p)a .  *y«  =  0. 

Wenn  man  die  Hauptgleichung  integrirt»  so  bekommt  man 

VI.    y=4.  sin  (2^  +  5^)  ''^ 

als  die  für  tf  gesuchte  Funktion,  wo  A  und  g-  zwei  nbch  zu  be- 
stimmende willkübrliche  Konstanten  sind.  Die  Gränzengleichung 
^eht  jetzt  über  in 

VII.     [^.sin  (2a  +  ^)-A.co4  {a»  +  g^)].(ry« 
Diese  Gleichniig>  weiche  bei  Bestimmung  der  Konstanten  noch  be- 


46 

Dützt  trerden  moss»  wird  sicL  mif  ferscbiedene  Weise  zerlegen,  je 
nachdem  öya  und  Jv«  willkürlich  oder  ahbängig  sind/  Dnt^r  Be^ 
räcksichtigDDg  der  fiauptgleichuiig  redooirt  sich  d«ii  III.  auf 

Man  nehme  n^n'  das  von  a  bis  .^,  erstreckte*  Integral 

und  setze  '        ,  '    '  .^  -  ""  '  x 


IX.  y;> .  sr +2- .  <jy .  t-^n  :^ 


t  ♦ 


-.  * 


«■  ■   1.  •  i'.'.i 


wo  9>^  nnd  ^^  zwei  noch  zu  hestimmende  Funktionen  sind.  Man 
differentlire  aät  Üeiden  Seiten »  Ajridtre  Alles  mit  da:,  und  bringe 
alles  auf  eine^^eite  des  Gleichhdtdzeichens;  so  bekommt  man 


s, 


Diese  Gl«i.e^ung  gilt  fiir  jede  beliebige  Funktion  8y  von  a:^  und 
bei  jedeii^ , beliehiffen  Wertbe  des^sr;  sre  verfällt  also  in. folgende 
zwei  identische  Gleichungen:  . 

.  ■■   •     #•  I     •  •  i 

Daraus  ergibt  sich 

'  g)a:  =  «1 4-  2  .  tg  (2a:  -+•  e) 
und 

^4r=s2.tg  (2^H-<0.  '  ;  '■   i       ■^■ 

Gleichung  IX.  geht  also  jetzt  über  Ya 

=  [^^2  .  ig  (2;r  +  c)l .  cy^or'  —  [«»+2  .  Ig  (2if  +  ^)] .  <»jw» 

Diese  Gfeicbnngi-gilt  bei  jedem  beliebigen  Wertbe*  des  a:^  also  auch 
bei  ^  =  a;  und  man  hat 


47 

==  (m  +  2 .  tg  (2a  +  c)] .  dy„*  -  [i»  -|-  2  .  tR  (2«  4-  c)l .  dy^* 

-y]^"[^.+  2 .  <^y .  tjf  (2^  +  0)]«  .  *r. 

Sowie  der  Wertk  des  linken  Theiles  dieser  Gleichaoff  von  e  un- 
abhängig ist,  ebenso  ist  auch  der  Werth  des  rechten  Theiles  dieser 
Gleichung  von  c  unabhänfi^is'.  Dieses  kann  man  aber  auf  folgende 
Art  näher  nachweisen:    Weil 

ist^  so  kann  man  stbtt*  Gleichung  XI.  auch  setieeil 

=  [«-1-2  .  tg  CZa  +  c)] .  *y„«  —  {m-\-%  .  Ig  (2«+c)l .  <Jy.» 
nnd  wenn  man  das  vollstllndige  Differential  integtirt,  so  bleibt  bloss 

Hierdurch  ist  also,  strenge  erwieMüf  dass  der  Werth  des  reclbten 
Theiles  der  Gleichung  ]0.  von  c  ganz  unabhängig;  tat.  Wenn  jBiaii 
oiin  aus  XI.  den  mit  . 

/;[4.v-^2«.<ry.f-(§n.^         . 

1 

i 

gleichbedeutenden  Auadrudc  in  VUl.  einsetzt,  so  bekommt  man 

Xlll.    S*  D=1 .  [^ .  sin  (2a  +  g^)  -  cos  (2a-f-g^)] .  J»y„       . 

•+- 2 .  [•» -i- 2  .  tg  (2a -f- ejj  ,  tfy*>, 

-2.  I^.sin  0ia^g)-w%  (2«-1-ä-)1.  Jly,'.',   . 

-^.  [m-\- 2 .  tg  (2« -4- c)!,.;  Jis^» 

Wen  BUtt  nicht  djr^csO,  dyc==0>  d'$^«=:0,  ä*ij^:=i%  \l  «»  w. 


48 

ist,  so  k»DD  man   doch  jedesmal  der  Konstanteii  c  einen   solchen 
Werth   beilegen,  dass  da«  ausserhalb  des  integralzeichens  biefind- 
Ijche  Aggregat  wegfällt;  und  dabei  redncirt  sich  Gleichong  XIII. 
'  anf 

woran  man  erkannt,  dass  d*ü  negativ  ist,  und  ein  Grösttes  stattr 

findet.. 

•  •  •      •  . 

Drittes  Problem,  Man  sucht  unter  allen  e^«ii«f»  Kur- 
venV  welche  zwischen  den  zu  den  Abscissen  a  nndü^^e- 
hörigen  rechtwinkliglBn  Gränzordinaten  einerlei  l^Ts- 
cheninhalt  einschliessen,  diejeniffe,  hei  welcher  der 
Schwerpunkt  an  höchsten  oder  tieften  (der  horizontal  ge- 
nommenen Abscissenaxe  so  nairie  oder  ferne  als  möglich)  liegt. 

Die  hiesige  Aufgabe .  verlangt  also  für  y  eine  solche  FqiiKtion 
von-o;.  dass  der  Quotient 


I.     6=*^-^i— 

ein  Grösztes  oder  Kleinstes  wird,  während  eben  diese  ffir  y  ge» 
suchte  Funktion  nur  aus  der  Zahl  derjenigep  herausgewählt  wer- 
den darf,  hei  deoßn  allen  das  bestimmte  Integral 

den  nemlichen  (gegebenen  oder  nichtgegebenen)  Werth  bekommt. 
Dies  Problem  gehört  .In  die '  Klasse    derjenigen ,    welche  von 
Enler  relative  Grösste   oder  Kleinste  genannt  werden.    Er 
verföhrt  dabei  auf  folgende  W^ise:    Er  multifilicirt.  den  Atifsdrnek 

II.  mit  einem  (vorerst  noch  unbekannten  aber  im  Laufe  der  tJnter- 
snchnng  sich  oestimmenden)  konstanten  Faktor,  und  addirt  dann 
dieses  Produkt  zu  1.     Er  setzt  also 

r  y^  .  da:  ^ 

III.     Ut=^^^-^ y^L.fy.da: 

und  sucht  diejenige  Funktion  y  von  a:  auf,  welche  den  Ausdruck 

III.  zu  einem  Grössten  oder  Kleinsten  macht. 

Dieses  Verfahren  wäre  allerdings  gerechtfertigt,  wenn  der 
Ausdruck  11.^  selbst  Null  wäre,  und  wenn  sowohl  ein  abhängig  va- 
riables als  auch  ein  unabhängig  variables  Element  vorhanden  wäre; 
dann  wäre  der  Ausdruck  III.  dem  Ausdrucke  I.  vollkommen  gleich^ 
und  der  Faktor  L  würde  dazu  dienen,  die  Variationen  des  abbäo- 
gig  variablen  Elementes  zu  ellminiren.  Aliein  da  das  bestimmie 
Integral  II.  nicht  Null  ist,  so  ist  das  in  III.  tftehende  17  ein  gaai 
anderes,  als  das  in  I.  stehende ^17,  und  es  fragt  sich:'.  Wie  gefct 


iM  em  ga^  im$M  diejettigC- PaBkUbs  p  rom  «v  welehie  de« 
M'  AasicMll  OL  mm  eise«  Orftiitea  oi«r  Kleiaiten  «acht, 
■     #«ttf  *iB»y»wa*ra<l?  L  lu*  «UaB  «vftaila«'  M«r  Kleia. 

m  üeaV'ttiiäiNt  ^M  wii4«ril^6laa  Mas,' dlM^'nAU  getackte 


arewftl|J|ifita,|Welcbe  alle  fdr  das  bestiaii^te  Integral  11. 
o  en    BeailicIieD  (gegebeoen  oder  oicblgegebcDea)  Wertb  He- 


irttf 

Bitt'TcrMch,  dieae  iw«i.  Prägen  theoretuch  an  beantworten, 
ird'  jitd^piil  ein  V^raueb  bleiben;   und  ea  ist  ndtbtg,  atatt  der 
'le^  H^bode  eine  andere  aufzuatellen,  ua  ao  mehr,  als  die 
^ 'liflhode  bei   Tielen '  Problemen  dann,  wenb   man   dai 
__  •■  ftc  die  Eziatens  einet  Grtfatten  oder  Kleintten  her- 

«Aalkm.will«  gana  faliche  Autdriieke  liefert.  Dietet  itt  namentlich 
S^-  iMi  Uer  vorgelegten  Probleme  der  Pall  (aun  leto  die  Bemer- 
l^«m«  klBtar  Gleicbmig  IX.).  *    i 

.    ^%a]taache  itt  et  aber,  datt  die  Euler^tche  Methode 
^^mAMaMiltdie  j-icbtigePanktion  y  tob  «'liefert 

'  IniB  «kg  däa  Teifgeleg^e  Froblem  nach  der  Euler*tchen  Me- 
^Jm^dle, * diwkgefiihrt  werden.  Hau  rarüre  Gleichung  HL,  brioge 
A  Ifoi  'a»rijii|)a  Nenner^  und  aetse  dimn  im  Nenner  inrAbküraoag 

atftti  /y.iivs  dann  bekommt  auo 
1¥.    ilfsB^.\2./^p.dp.dafx/^p.dm 

^y*«»  aetea^iMui^  .wai^  eben  in.  d«r. ^Theorie  dea  Variationtkalkurt 
^^Mh.enifirt  werden  mntti 

<«  h.mam  aataayjy* /i£r=i: Jf .  C;  ao  gebt  Glelcbnng  IV.  aber  in 

f^  virsss^  ./^{ty-  c+M-^)  •  'y  •  rf*. 


l^mrana  folgt,  die  Hanptg^etchnng 

W^ i?^^<^^«^v%  gibt  ea  nickt    Man  hat  alao  die  mit 
UY/XM^^hutt^  6,rad«.    'Bei.BetHmmong  der 

liTjImia  'Gl^äiijpbg .  V.  mit  kenntst  werden;  diete  geht 

f-TTl  '1,1 1     .  vi  !■    fi  .       .  t. 

.     diVlbb  *ui9^n    i'*-).-.'    ■)'iiv>  .    '    .      ■     rl         •  ;'     .'        ' 

iW  totMUtllniken  WidemNek  in  aldb  adbtt,  ton- 
''M^as^—  Oi^  litad  #emi  nU  Ab^n  VIL  eliminirt, 

a       /.         .  4 


.50 

VIII.    yssC 

aU  Gleidiang  der  gesuchten  <3ra4eD^  w#  O  «ise  «och  «9  lietitMi- 
neDde  Konstante  ist,  die  wenn  e.  B.  Torgescfariebtn  isti  ^ioes  4er  in 
Rede  stehende  FJäeheninhalt  den  bestimmten  Wertii  g^  hahe«  doHli 

die  Gldchung  /^^ .  ito  =  ^*    bestimmt  wird;   denn  diese  GJei^ 

chung,   wenn   man  C  statt  y  setzt   nnd   integrirt»   geht  über  in 

C{c«  — a)=^*,  und  daraus  felgt  r=:-^. 

Um  -zu  ebtscbeiden^  ob  ein  Grdsstes  oder  Eleinftles  stat^nde, 
bat  man  in  Gleichung  IV.-  nur  den  Zähler  zu  Tariirejp^  und  ma|i 
bekommt  zunächst 

-f-  *.  /J*V  •  ^  X  fy .  daf  -f-  ^f'y  •  da>  X  \^f*Jy-  ^  \  • 

Setzt  man  A  statt  /  y.da:,  und  AC  %\a,Vt  /y*  .<£r;  so  g«ht 
dieser  Ansdruck  über  In 

i;*ü^^.\fy%9^€'\-%AL),9*y,4a: 
-\-^.  fy^  .da!-k-ikL.{fyy.4my\. 
Dieser  Ausdruck  redncirt  sich  wegen  Gleichung  VII.  auf 

Nun  ist  A;;s:jy .  d^s=:KC  .{fi--a),  aUo  Zf=— g^==--^^^_^^; 
und  somit  hat  man 

Man  erkennt  aber  gradezn,  dass  das  innerhalb  der  Haken  stehende 
Aggregat  weder  als  positiv  noch  als  negativ  gelten  kann^  so  dass 
«8  das  Ansehen  hat,  als  fände  weder  ein  Grösstes  noch  Kleinste» 
statt.  Allein  es  ist  in  derThat  der  Fall,  dass  unter  allen 
Figuren,  die  denselben  Inhalt  und  dieselbe  Grundlinie 
habeui  und  von  auf  der  Grundlinie  stehenden  Perpendi- 
keln begränzt  sind,  das  Rechteck  seinen  Schwerpunkt 
am  tiefsten  liegen  hat.  Dieses  wird  auch  noch  durch 
den  nach  der  LagraBge'achen  Methode  für  8^U  her^e- 
ä^ellten  Ansdruak  XXI*  bostätigti  4ind  somit  bleibt 
nichts  anderes  übrig,  als  den  nach  der  Buler^schea  Me? 


61 

thod^  für  d^.ü  bergestellten  Ausdruck  für  eineo  unrich- 
rffeiT  Sil  erklären. 

Es  entsteht  also  die  dritte  Frage:  Wie  gebt  es  za,  dass 
man«  wenn  »an  das  Produkt  Zr  .  /    v.  dsc  txk  V'=r-—-^ 

sddirt,  nnd  dann  diese  Summe  variirt,  die  richtige  Funktion  y  von 
X  bekommt,  wäbr^wl  noch  der  für  J'fT  sich  ergebende  Ausdruck 
anricbtig  sein  kann? 

Di^f».  A^itte  Frage  |ässt  sich  ebenso  wenig  theoretisch  beant* 
Worten ,'  als  die  beiden  früheren ;  und  man  ist  bei  der  Euler^schen 
Methode  in  der  Lage,  in  welcher  man  bei  jedem  bloss  empiri- 
si|flieii'Ver£abr|Bfci  ktf  imd  dieser  Umstand  hatte  läagst* veranlassen 
tollen,  eine  strieng  einleuchtende  Methode  für  diese  Probleme- auf- 
zustellen. 

Lagrange  y  dem  alle  diese  Mängel  der  Euler'schen  Methode 
Dicht  entgangen  sau»  können t  itehlägt  ein  anderes  Vcrftihren  Ter; 
er  setzt  nemlich  statt  des  Ausdruckes  II.  'die  identische  Gleichung 

X.     /    y.lfe  =  *:P  — *a. 

Darana  folgt  durch  Differentiation  • 


j^) 


Da^  nun  der  Flächeninhalt  entweder  vorffeschrieben  oder  nach 
Willkür  gewählt  werden  kann  ^  aa  ist  %  das  unabhängig  variabli^ 
und  y  <fas  abhängig  variable  Element.  Man  eliminire  dso  ^  aus 
Li  30  ergibt  sich 

XII.    c/=  •'  '^f^ . 

'  -  '  • 

Man  vorite»  bringe  ^AQea  aaf  einen  Nenner,  und  setze  dann  im 
Rannr  jonr  Akknnmig^  A  statt  /  (^)  •  da^%  so  bekommt  man 
mächat  ^ 

Nun  setze  man»  was  aber  in  der  Theorie  des  Variationskalkuls 
noeh  näbev  erörtert  werden  rnnas, 


XIV.:  fli^r.^^^jy^^'i^ 


4 


• 


52 

t 

d.  L  man  setze  Hi^^  .  ite  =  ^ .  iP,    so  geht  GteichuQg  XIIL 

fiber     ID  '  .      ;;r    .  .^ 

Aber  weil  E  konstant  ist,  so  kann  man  anch  setzen 

und  wenn  man  die  gehörige  Umformung  aaäfnhrt,  so  bekommt  man 

'  r 

* 

Dieser  Ausdrnek  zerlegt  sich  in  die  Hauptgleiehung      ' 

XVI.  y=o 

und  in  die  Gränzengleichnng 

Integrirt  man  die  Hauptgleiehung,  .so  bel^ommt  man 

■     -  •  i. 

Es  ist  also  (^)a  =  (^a==^9  nnd  die  Gränzengfeichung  geht 
über  in 

XIX.    iC'-B).{S»a  —  i»a)  =  0. 

Allein  eben  weil  die  gesuchte  Kurve  nur  aus  der  Zahl  derjenigen 
herausgewählt  werden  darf,  bei  denen  allen  das  bestimmte  Integral 

I    y ,  da:::=z%aT'»a  denselben  (gegebenen  oder  niehtgegebenen) 

Werth  behält;  so  ist  jetzt  &«— d!»a=0,  ö^sia — rf*«a=ö,  u.  s.  w.^ 
und  die  Gränzengleicbung  fällt  von  selbst  weg,  so  dass  daraus  für 
die  Bestimmung  der  Konstanten  C  und  F  nichts  gewonnen  werden 

_  d% 

kann.  Weil  aber  y=r^,  so  ist  die  jetzt  .gesuchte  Kurve  gege- 
ben durch 

XX,    y=  C. 

MaA  hat  also  wieder  die  mit  der  Abscissenaxe  parallele 
Grade  wie  bei  der  Euler'schen  Methode.    Die  Konstante  C  wird, 

wenn  das  Integral   /    y .  dje  den  gegebenen  Werth  g'^  haben  soll, 


53 

«inrch  die  Gleichang  C,{u  —  a)=g*  bestimat,  wie  icbon  bei  der 

«nten  AaflögUDg  gezeigt  iit 

Um  lu  entecbeideD  ob  ein  Grösstei  oder  Kleinstes  stattGode, 
ikmt  man  id  Gleicbung  Xill.  nur  den  Zäbler  in  Tariiren;  und  Bao 
■»«kOBBlt  lODäcbst 

n  forae  uMi    setze  A  statt    /    ("jzi^äop^    und    benutze    noch 
leiebnng  XI?.;  so  ergibt  sieb 

^  Folge  alles  Vorhergehenden  redneirt  sich  aber  dieser  AusdruclL 
tif 

JaD  h«t  also  hiermit  den  Beweis,  dass  ein  Kleinstes  stattfindet. 
^lllan  sehe  Gleichung  IX.  and  die  dortige  Bemerkung). 

Lagrange    selbst   hat   das  abhängig  variable  Element  niemals 
irekt  elimioirt,  sondern  jedesmal  mittelst  eines  Multiplikators.    Zu 
liesem  Ende  verwandelt  er  die  Gleichung  XI.  in  folgende  iden- 
Sache : 

XXII.  y-^=o. 

iesie  Gleiehnng  multiplicirt  er  dann  mit  einer  (vorerst  noch  unbe- 
•nnten  sich  aber  im  Laufe  der  Untersuchung  noch  bestimmenden) 
iefatvmablen  Funktion  9t  von  .r;  dann  ist  auch  noch  das  Produkt 

XXIII.  gi.(y-2)=o 

^ine  identische  Gleichung;  und  daraus  folgt,  dass  auch  noch  iden- 
tisch stattfinden 

XXIV.    5R.(<Jy-^)  =  0 


XXV.    «.(>y-^)  =  0. 


Es  ist  also  auch 


XXVI.  /7«.(y-&«<> 


»* 


XXVII    /7fi.«%^-^==o 

xxviu.  /73»{<J*y-^*)B=o. 

Mao  kann  also  das  lattgral  XXVI.  zu  1.  auf  zweierlei  Weise  ad- 
diren,  ohne  dass  dabei  .das  Ü  im  geriogsteii  geändert  wird,  d.  b. 
man  kann  entweder 

ff*  .dx  g.^  j 

oder  man  kann 

.    v^^-^ *^ 

setzen.      Varürt    man    nun,     und    nimmt    die    gehörigen    Piafo|^- 

manffen  vor;  so  gelangt  man  genau  zu  den  bisberigeit  Kesultateii. 

Nun  soll  über  die  Lagrange'sche  Methode  eine  nicbt  nnwicli- 

tige^  sondern  sehi*  beachteftswtrthe  Untersuchung  angestellt  werden : 

1)  So  (ange  nur  eine  Nebenbediii^ng  gegeben  ist,  >wie  im 
hiesigen  Probleme  der  Fall;  so  lange  ist  das  Lagrange'scfae  Ver^ 
fahren  vollkommen  einleuchtend. 

2)  Sind  aber  ;BWei  oder  uoeli  oMbr  Nebt»bediagiing«ii  g^^ 
bca,  so  bt  das  Lagranga'sobe  VerftAren  darckaus  «aanveadbar. 
Das  folgende  Beispief  mag  die  Saebe  «rlftutem.     Ea  s»ii 

l    y^  .da: 


^ ,  f  y  -  düc 

ein  Grösstes  oder  Kleinstes  werden»  wdbrend  y  nur  aus  dar  Zahl 
deijeoiffeii  Funktionen  gewählt  werden  darf,  bei  denan  allen  das 
Integral 

fy.dx     . 

denselben  (gegebenen  oder  nichtgegebeoen)  Werth  bebSlI,  und  bei 
denen  allen  auch  das  Integral 

fla>y.dx 

einerlei  (entweder  einen  gegebenen  oder  niehtgegebenen )  Werth 
behält. 

Setzt  man  nun  nach  Lagrange 


ttQd 

9 «3  ergeben  sich  daraus  durch  Differentiation  folgende  Gleichungen: 

dx       ,  dv 

BQn    der    Werth    eines   jeden    der    Integrale    /    y ,  doc   und 
"» •  y  •  djc  entweder  vorgeschrieben  oder  nach  Willkür  gewählt 


^rden  kanii;  m  moM  sowohl  %  als  auch  v  eine  fiir  sich  willkür- 
^  Sehe  Funktion  sein,  d.  b.  sowohl  %  als  auch  v  mnss  ei^e  uoabhän 
Q^ig   variable  Funktion  sehi.     Dieses   wird  aus  dej|  Polgen- 
«^6B  %mM%  ervident  V 

A)  W&re  y  unabhängig  variabel,  so  wären  %  und  v  abhängig 

iabel,  wie  aus  den  GMchungen  y^s-gz  vnd  a^y^ss-j-  hervor- 

;   und   %  mmi  p  hätte»  keinen  Biafluss  auf  £7,   so  dass  sich 
naaelbe  Resultat  ergeben  würde,  wie  wenn  keine  einzige  Neben- 
adingnng  genadit  wäre.    Es  kann  also  y  nicht  unabhängig  va- 
riabel aein. 

B)  Wäre  «  allein  unabhängig  variabel,  so  würde  sich  die  Ab- 

käng^keit  des  y  durch  die  Gleichung  yz=i^  ergeben;  und  zu- 

dv  dv  dst 

fg^eich  würde  ^rys^  übergehen  in  a^^^^^ ^ '  "jjZy   ^*  ^*  ^  ^^^^ 

"^rOD  %  abhänjgig.    Der  für  ü  aufgestellte  Ausdruck  ginge  über  in 

MJ::^-^ — ^^^    .  * ,  so  dass  ü  nur  von  %  abhioge,  und   v  kei- 

en  BmAoss  auf  17  hätte,  ebenso  wenig,  als  (unter  der  hiesigen 


^orauMtsung)  v  Eiofluss  auf  y  hat,  da  im  Gegentheil  v  von  y, 

^^ind  .wiedenim  y  von  »  abhängt.     Wenn  also  %  allein  unan- 

^ängig    variabel    ist,    so    ist    es    grade    so,    als    wenn 

'^ftVt  die  einsige  Nebenbedingung   „das   bestininte   Integral 


y .  dx  tfoll  immer  denselben  Werth  behalten'^  gemacht  wäre. 
6)  Wäre  v  allein  unabhängig  variabel,  so  würde  sich  die  Ab- 

liftngigkeit  ifes  y  dnrck  die  Gleichung  ^ry=:grr  ergeben;  und  zu- 

dk  dx         \      dv 

^eich  würde  y=:^  übergehen  in  -gj  =:— .  ^,  d.  h.  %    wäre 

Iren  9  abhängig.    Der  fiir  ü  aufgestellte  Ausdruck  ginge  über  in 
üzsn— — ^r-i — zL — '~~^  •<>  «Iäm  V  von  ^  allein  abhinge,  und  * 


iüSBtm  fänämm  a«f  C  iäsxc.  fcmin  w^aäe  >^  ■mBtt-  4cr 
^\x^%ziT    T«r.fti-e.    ii:.    **    is:   e*    crice    *•.    als   wem 


^ciU«a<  vcnicB  kaaa.  ^nrä  weidkca  y 
i^MT-z  Wirt .  mici  <aBB  aaci   C  t#b  2  1 

^u.     Wa«  aä«r  iicr  a«ciwe«£2'  ist. 
rcB  gcrtWa  sb4.   4as  iit 
tfm  aa^  aack  ««kr 

Lacnaap  bat  frctiick  ia 
Ba4  Kiäa^m    vaa  ^ea  ärckiea  EJiBiaati« 
sfracicm,   «14   4ock   kt   aar    darci    dieaea   ^er 
wti€h0tr  sicher  za  4ea  riciuisva  ftcsaltatea  fi&rt; 
kaf  aaeb  iicr  4ie  iadi^ekte  VliMiaariaa 


fmraarfct,  ia^cai  er  4ie  WMca  Mei 

aad  jry —  ^^  =  0  knaclich  wt  4ea  aicteranaUea  f vaicrrt 
aaci  aabeiuMatea)  Faaktioaca  9t  ani  3S  mlnpliciit,  aai  daaa 


%etzt,  Alkin  hienait  ist  oicbts  sewoBBcn;  deaa  4er  ia4irekle  Eli- 
■iBatioiLsprocesa  ioll  aar  dea  direkteo  ersetzea,  um  be^aeaer  s«b 
Ziele  zu  gefaonn:  aad  eke  maa  dea  iadirektea  aawca^et,  kat 
aaa  sick  zo  Hbeneagvii ,'  ok  y  Toa  2  aad  r  zairleick  akkiagig 
leiD  kasB,  and  aJso  dorch  jf  auck  C  tob  2  aad  rzagMek  akkii- 
pg  wird. 

Die  Lagraage'seke  Metkode  kat  also  dea  Fekler,  dass  sie  kei- 
aer  AasdebaaBg  rum  eiofackca  auf  dea  Kosaameoaesetstea  Fall 
fäkig  isl;  die  Ealeracbe  Metkode  aber  kat  dea  Fekler,  das«  saa 
kei  ikr  sckoB  in  eiDfackea  Falle  aickt  reckt  weiss ,  was  bmb  so 
etgeatliek  tkat,  and  somit  kana  bei  ikr  aack  ist  zusaameagesetstca 
Falle  foa  keiner  Cekerzeogung'  die  Rede  sein. 

Ick  babe  die  Tbeorie  der  relatirea  Grösstea  nad 
Kleiasten  aof  die  zusaaiBengesetzten  Fariatioaen  ffe- 
jrrändet,  und  dadnrcb  über  diesen  Gegenstand  soTiel 
Liebt  verbreitet,  dass  nicbts  aiebr  sn  winsekem  ükrig 
kleikt  Ick  werde  aeine  Tkeorie  näckstens  aittkeilen;  kier  gekt 
es  nickt  wobi  an,  da  sie  de«  eigentlicben  Zwecke  dienar  Akkand- 
long  fresd  ist. 


^  j  ^  % 


57 


Zweite    AbtheiLuDg. 

Wenn'^  und  ß  keine  Funktionen  von  a:  sind,  und  wenn  die 
beiden  Differenzen   a  —  a   und   ß  —  6   positiv    sind;   so     ist    das 

bestiminte  Integral    /^  /^(^9  y)  •  ^  •  ^  jedesmal   positiv  oder 

negativ,  je  nachdem  g>(a:,  y)  selbst  beständig  positiv  oder  bestän- 
dig negativ  bleibt,  wenn  man  dem  y  alle  von  o  bis  ß  stetig  neben- 
einander .liegenden  Werthe  beilegt,  und  bei  jedem  einzelnen  dieser 
Wertbe  des  y  auch  zugleich^  dem  a:  alle  von  a  bis  a  stetig  neben- 
einander liegenden  Werthe  beilegt. 

Beweis.    Denkt  man  sich  %  im  Momente  des  Verschwindensi . 
so  dass 

alle  stetig  nebenefnander  liegenden  Werthe  des  y  von  b  bis  ß  vor- 
stellen; so  ist  (nach  einem  bekannten  Lehrsatze) 

J  Jj^  9P{^,  y).dy.da:z=ij^k.  [9(0?,  ^)-Hp(^,  ^-*->t)-H)(^,  b-^lk) 
•+■ -+ip(^>  ^  -4-  («  —  1)  .  /:)  -f-  SPC«^»  /^)]  •  ^^' 

Denkt  man  sich  auch  h  im  Momente  des  Verschwindens,   so  dass 
auch 

«,  («  +  Ä),  («  +  2>5);(a  +  3Ä), ,  («  +  (i»i-l)^),  « 

alle   stetig   nebeneinander   liegenden  Werthe   des  a:  von  a  bis  a 
vorstellen;  so  hat  man  jetzt  , 


<»  ■ 


+ 

+ 

+ 
+ 

+ 


+ 


58 


^  sS*  ^    !^ 


»   •   a 


I    T   *. 

f  +  T 

r  +  + 

a   T  + 

+  >:  • 

^+  + 
+  •   "^ 


and  hiermit  ist  der  vorgelegte  Sats  bewiesen.  Es 
leuchtet  von  seihst  ein,  dass  er  seine  Giftigkeit  hehält,  wenn 
auch   einer   oder   mehrere   der  Theilsätze   ^(a,  d)y   9(0,  d'^Jh)^ 

2i(a  +  A,  d  +  ß:)y  n.  s.  w.  zn  Null  werden;  dagegen  ist  offen* 
ar,  dass  er  nicht  mehr  gelten  kann,  wenn  einer  oder  mehrere 
dieser  Theilsatse  unendlich  werden.  Wenn  aher  nicht  alle  Thetl- 
sätie  dasselhe  Zeichen,  hahen,  so  kann  man  im  Allgemeinen  fiber 


5d 

deD  ZeicheDstand  468  bestiflimtea  Integral»  /    /^^^  y)  •  ^  •  ^ 

Dicbts  lbeAbtlirt€ii,  sondern  miiss  jeden  specielien  Fall  nach  it^inen 
ESg^entUintitbkehtin  «Dtenncfaen. 

^  Sogleich  ist  klar»  was  die  Bedinffong  ist,  anter  welcher  ein 
dreifachea,  vierfiidies,  u.  s.  w.  Integral  positiv  oder  negativ  wird; 
und  desshaH)  ist  es  nicht  nöfhig,  dieise  IJntenmchung  noch  weitisr 
anszndehnJBn. 

Nun  sei  Fein  reeller  mit  den  Eletiienten  or,  y^  %y  -j^  ^ 

gebildeter  Ausdruck;  und  man  sucht,  x  als  solche  Funktion  der 
beiden  niabtvariahlen  Elemente  a:  und  p,  dass  dabei  das  bestimmte 
Integral,  wo  6  und  ß  keine  Funktionen  von  jc  sind, 

ein  Gröastes  oder  Kleinstes  wird. 

'  Dass  aber  die  beiden  Elemente  h  und  ß  von  a:  gans 
unabhängig  sind,  ist  ein  Punkt,  der  durch  die  ganie 
Untersuchung  im  Auge  behalten  werden  muss« 

Man  setze  asur  Abkürzung  p  statt  ^j-  und  ^  stütt  ^j-,  so  be- 
kommt man  als  Haoptgleichong 

d%  '         dx  dy 

uod  als  GräHzeBgieichuiig  bekommt  man 

Berücksichtigt  maq  die  Hauptgleichuug,  so  bekommt  mau  im 
Allgemeinen  fiür  dii^  Variation  der  zweiten  Ordnung 

IV.    d'C/=yf[(^.  «•«)«.  y-(^'*'«)%yl.^ 

^    dk.«r;p         dy         dfß^     ^  das  '  dp.dq     das        dy 

dnV 

Das  Zeichen  (^  ,  ^'x)«,  y  bedeutet,  dass  luia  a  an  die  Stelle  des 


II     *tF         ^dp  ^dq    _  ,v 


X  i^etetxt   habe,.  u«4    dass  y  Bodi   aülgeaaB  ad.      Aaf  äkBÜclM   « 

W^Me  veriiält  es  Mcii  bei  4eB  sadcra  jlBaJulfbaa, 

Man  bat  diid  za  BDieraucbeB ,  aater  wakheM  Be^iagwigaB  das  ^ 

i*V  beständig  negativ  oder  paaitiv  bleibt,  ud  wbbb  ea  weder  ids   ' 

positiv  Bocb  ala  nesrsttiv  gelteB  Icbbb.    Mbb  baiBichBe  aar  Afckir-   - 

4/*xF    M»^    *^^    ^/»'^    *^ir    ^r. 
znng  das,  was  aos  -^^,  ;g-;^,  -=^>  -^,  =^  -^  karror.   - 

Seht,  wenn  man  fiir  %  die  gefandeBe  Fnnktion  setzt,  besigücb  ait  '^ 
fy  JV,  P^  Q,  R^  S-j  and  setze  fnr  das  alkreaeine  bei  jp  =  m  nad    J 
y=^  anfangjende  DioppeUatsgral 

Nun  differeutiire  omb  xweiaal  auf  beiden  Seitea,  nd  es  ergibt  wiA 

Bringt  man  Alles  auf  eine  Seite  des  GleicbbeitazeicbeBs,  ao  be» 
kommt  man 

-*-2.(^-««'-'0).<»«.^-t-{Ö-O.(^)* 

Dieae  Gleicbung  gilt  bei  jeder  beliebigen  Fanktion  d%  wn  jc  aad 
3f,  BBd  bei  jedem  oeliebigen  Wertbe  oes  ar  und  des  y;  sie  zerfiUlt 
alae  ib  folgende  einzelne  Oleirbiingen: 


61 


dx          dy 

JV^fi^E=0 

P-ci>-/>  — 0 

Q.-C=0 

R^B—.O 

«  — ^5=:0 

DDd  «Uruns  folgt 

-^=»=^      ■ 

dp.dg          / 

\ 

^=«=9? 

•»='-"=^-" 

\ 

*=*-'=i*f-' 

• 

'—^dx         dy          rfx»          rfar 

d'^ 

"  äff' 

Man  erkepnt  also,  dass  A^  B^  C  vollkommen  bestimmt  sind;  da- 
gegen j9,  3,  P  sind  erst  dann  bestimmt,  wenn  man  einmal  wetss^ 
was  fi  ttM  ci>  für  Pank.tionen  von  .r  und  y  si-nd.  Da  aber  ditroh- 
ans  keipe  Bedinpfung'  vorhanden  ist,  welcher  die  Punktionen  oi-iitid 
«7  genügen  müssen ,  so  sind  (jh  und  ^  ganz  willkarlfcbe  Funktionen 
von  ap  und  y.  Man  kann  also  oi  und  vi  so  annehmen,  dass  der 
Äuddruck 

VI.    J'.&«+2^.<?,.^+2Z>.«r,.^+r.(^. 
auf  die  Form 

I  -     -  -     -  . 

kommt    biese  Form  entwickelt  gibt 

VIII.    ^.(^).+2^.^.^H.2^S.^.<r, 


•  62 

Vergleiefct  mo  jetst  TUI.  mh  ¥J.,  so  «rgebea  ndb  folgende  < 
zelee  Gleidbeaff^B : 

>C— ^    ^       AE—BD 


weleke  letztere  Gleichung  aber  kein  Stick  enthält,  das  nicht  sei 
hestiaat  wäre;  und  wenn  man  für  S»  ^i,  C  die  Ansdrocke  < 
fetzt,  so  geht  sie  ober  in 

welche  €leichan|^  aber  nothwendig  existiren  auss,  wenn  der  k 
druck  Yl.  anf  die  Form  ¥11.  seil  gebracht  werden  konnt^.  € 
chnng  IX  ist  aber  gleichbedeiitend  mit 

^'     '  <&«  dx         äu'^  ^^dp.dq^  dp*  ^   dq**  — 

'^  dp.dq'^dx.dq        ^''^dx.4p        ^^         dp*  ^dx.dq       ^^ 
dq*  '^ik.dp       ^'  • 

IKtHs  isl  eine,  Partialdifffrentialglmhnng  den  j^niften  Gilden 
ef sliHi  Ordnung.    Nnn  exiatirt  zwiscbw  »  «nd  n  ^archwa  hi 
AUiängif^eit;  man  kann  also  entweder  för  17  oder  för  o»  ^mm» 
lifbige:Fonktioii  annehmen* 

Die^  GleicboDg  Y^  welehe,  in4em  sie  von  Jr==«r  und  -ys 
bis  zu  jedem  beliebigen  Werthe  des  jc  und  des  y  erstreckt  wi 
giltig  ist,  ist  auch  gUtig,  wenn  sie  von  üc^u  und  yr^h  bis 
^  == «  and  y.=?  ^  effstreekt  wird,  d.  h.  esr  ist 


Nun  ist 


+  A,  .\^-^^.d»Y\.df,.da,. 


«^       D        P  — Ol 


A—      A 

und  I  - » 


63 

^-^  AC^B^   ~  ACr-^ Ä»  ' 

»od  weil  der  lieke  Theil  der  Gleiehuag  XL  die  Funktionell  <ii  und 
1/  «r  nicbt  eothältf  so  ist  der  Wertb  des  recbten  Tbeiles  tob  w 
upl  17  ganz  uiuibliiuigig.  Aber  grade  dieser  Umstand  ist  der 
flanpjti^nnkt,  der  von  jetzt  an  nocb  benutzt  werden 
anss.'  ' 

Gleicbung  IV.  geht  nun  über  in  >    ' 

!Nbi  mögen  folgende  speeielle  Fälle  besonders  betraebtet  werden«  . 

Erster    FalL     Sind    die    Specialitäten    von    der    Art,    dass 

die   identischen-  Gleichungen   Ae«,  y = 0 ,   d«a,  y  =  0,    8%ß^  x  =  0, 

o.s.  w«  stattfinden  j(  so  fallt  die  Griinsengleichung  III,  von  seibot 
binweg,  nnd  Gleitbaag  XIL  rodudirt  sidh  gradesu  a»f 

Zweiter  Fall.  Sind  dte /Specialitäten  von  delr  Art^  dass  von 
den  Ausdrücken  dxuyyy  ^«i»,  y»  ixß^xy  &*,  ar,  ^*ASa,  y,  <?•*«,  y, 
^x/9y  X»  '*'&)«)  ^  s.  w.  kein  einziger  zu  Null  wird;  so  wird  der 
Gränzengleicnung  nur  gendgt,  wenn  die  vier  Gleichungen 

stattfinden.    Dabei  reducirt  sieb  Gleichung  XII.  auf 

XIV.  d'U^y^iifi '  <»«')-.*-  in  -  <^«')«.  yl .  ««y 

■+y7:v.(^*'+s..^+8.*.)- 


64 

Da  nun,  wie  schon  bemerkt,  sich  immer  der  irgend  einem  6x  est- 
sprechende  wahre  Werth  des  d^  tJ  ergibt,  es  mögen  die  Funktionen 
ctf  und  17  sein  was  sie  wollen,  wenn  sie  nur  in  solcher  Beziehung 
zusammen  stehen',  dass  Gleichung  X.  erfallt  wird;  so  kann-  mAii 
anf  folgende  Weise  den  Zeichenstand  des  i^U  kennen  lernen: 
Hat  man  sich  einmal  unter  dem  willkührlieh<n  S%  irgend  eitte 
Funktion  von  ;r  und  y  gedacht,  so  kann  man  für  co  noch  eine 
solche  Funktion  des  einzigen  jo  nehmen,  dass  die  identische  Glei- 
chung 

XV.      (W.*Ä»)^,:r  — (W.  JÄ»)3,ar  =  0 

Stattfindet,  was  am  einfachsten  dadurch  erreicht  wird,  dass  man 
gradezu  (e;i>=:0  setzt.  ^  Dabei  ist  dann  auch  -^  =  0,  und  Glei- 
chung X.  reducirt  sich  auf 

'  dp.dq*  d%.dg'^d%.dp      ^^        dp^  '  V« ^dif 

•        ^tjL  (d^dpV        .^ 


Diese' Gleichung,  aus  welcher  to  ganz  weggefallen  ist,  enthält 
den.  einzigen    partiellen  Dläerentialquoti^nten   ^;    man  bekömmt 

also,  wenn  man  integrirt,  Tiir  97  einen  aus  or,  y,  isy  gebildeten 
Ausdruck,  wo  ny  eine  durchaus  willkilhrliche  Funktion  Ton  y  ist; 
Aber  eben  diese  in  17  enthaltene  will kührliche  Funktion,  Trykeiin 
man  nach  der  bald  so,  bald  so  beliebig  genommenen  Funktion  i% 
von  a:  un4  ^  auch  jedesmal  bald  so,  bald  so  einrichten,  dass  die 
identisch^  Gleichung 

'  < 

stattfindet.     Wegen  Gleichung  XV.  .und  XVII.  reducirt  sich  aber 
XiV.  auf  XIII. 

Dritter  Fall.    Wenn  zT^ischen  i%a^  v  und  i%a.  «/^  wenn  ebenso 


c^Xb^x  eine  AbnangigReit  statt.  J»1an  eMminire  o«a,  y,  o'jSa,  y, 
d!s^,  iund  S*%h^  x^  so  werden  dabei  die  zu  d^Xetyv  ^nd  o*%g,,x  ge* 
hörigen  Koefficienten  zu  Null;  und  Gleichung  XII.  geht  über  in 
folgende  Form:  .    '  . 


-f.  ffi  .  {(u)h^  X  +  (ft>),8,  x\  .  <^**y8,  X  .  da: 


f- 


65 

Man  denke  lieh  nun  unter  o»  eine  solche  Fonktion  der  eintigen 
WerttoderlicbeD  x^  dass  die  ideotiiche  Gleichung 

XIX.     (>  +  ft  .  ttlar  +  ft>x  =  0 

stettfindet,    Debei  reducirt  sich  Gleichung  X.  auf 

_       d..d.jy     dzd^F  i^P^  _ 

~  ^  '  dp'.dii  •  'rfa  .dq'^^^'  ^dz.dp      ^\ 

dp^  -Vs.i/y         '         ^/'  '^dx.dp      ^>  • 

Kiese  Gleichung,  in  welche  die  für  oi  genommene  Funktion  als  be- 
^«its  eingefiibrt  gedacht  wird ,  enthält  nur  den  einzigen  partiellen 

9)ifferentialquotienten  -^;  man  bekommt  also,  wenn  man  integrirt, 

^r  fi  einen  aus  o:,  y,  ny  gebildeten  Ausdruck,  wo  ny  eine  durch- 
•«os  willkürliche  Funktion  von  y  ist.  Aber  eben  diese  in  rj  entbal- 
^ene  willkürliche  Funktion  ny  kann  man  noch  so  benutzen ,  dass 
^ie  identische  Gleichung 

XX.     8-H®.(i?)a.y  +  (i7).^y  =  0 

I 

«tattfindet.     Wegen  Gleichung  XIX  und  XX.  reducirt  sich  XVIII. 
«nf  die  Form  Xllf.  Und  so  fort 

Ans  allem  Vorhergehenden  folgt,  dass   der  Zeichenstand  des 

^I/yoü  A  und  Ay  abhängig  ist,  d.h.  wenn  man  dem  y  olle  ste* 

tig  nebeneinander  liegenden  Werthe  von  b  bis  /9  beilegt,    und   bei 

Jedem  einzelnen  dieser  Werthe  des  y  auch  dem  a:  alle  stetig  neben 

einander  liegenden  Werthe  von  a  bis  a  beilegt,  und  dabei 

1)  jeder  der  Quotienten  -^^  und  -^^j-   sowie  auch  der  Aus- 

<i"clt  l-^  X -^  —  (^^)=1  beständig   positiv  bleiben,    so  ist 
ancb  i^  Ü  positiv ;  wenn  aber  dabei 

2)  jeder  der  Quotienten  -^^  und  -j^^  negativ ,  dagegen  der 

Ausdruck  [^X  ^^-(|^M  PO"«v  bleibt,  so  Ist  6-U  ne- 

gttiv. 

Dabei  beachte  man  noch:  wenn  der  Ausdruck 

^dp^  ^  dq^        ^dp.dq'  ^ 

^i  einigen  oder  bei  nllen  von  a  l^is  a  und  von  b  bis  ß  liegenden 
Berthen  des  ae  und  de»  y  zu  Null  wird,  80  bt^liält  vorsföhrnde 
K^gel  immer  noch  ihre  Gilii^keit;  sie  verliert  aber  ihre  Gitügiicity 
■obild  einer  der  Quotienten 

d^%F    dtdfV    M^V    d^£    dpdjF    d^^ 
"aS?"»   d».i^'   dx.dq'    dp**  dp.%*  'Sg* 
IT.  .  5 


)m  '■1'^^  ciDCB  Wcrtibe  des  Jt  oad  des  f  die  im  Kalk«!  misDlSt^    ... 
iige  Form  i  aBniauat.  '       ^ 

la  dcai  speciellaa  Falle,  wo   V  eia  aar  mit  or,  y,  a,  ^  ge*   -»^ 

bildetcr  Aosdrock  ist,  and  man  far  %  eine  solche  Fnoktion  voo  jc 
aad  y  sacht,  dass  dahei  das  bestimmte  Integral,  wo  6  und  ß  keine 
Faaktionen  Toa  j:  sind, 

XXI.     L=y2/*^F.  dy  .  ite 

eia  Grossfes  oder  Kleinstes  wird,  redncirt  sich  die  Hanptgleichan 
II.  anf 

™»-    ?--^  =  ^ 
aad  die  Granzengleichnng  III.  redncirt  sich  anf 

Gleiehnng  IV.  redncirt  sich  auf 
XXIV.    J»  c=/^\!^)ti, , .  J»»A  ,  -  (^)*, ,  .  6'xi.  ,1 .  <&p 

Diesem  Aasdrocke  kann  mao  die  Fonn  geben 

-  (^  •  •^* -*-•••*»•)*.  »1  •  ^f 

uad  zur  Bestimmung  yon  o»  hat  aian  folgende  PartialdiSmatiai- 
gleicbnag  Att  ersten  Ordnung 

Durch  Integ^tion  dieser  Gleichung  bekommt  maa  fÖr  oi  einen  aai 
^,  y^njc  gebildeten  Ausdruck,  wo  na:  eine  ganz  willkürliche 
Funktion  Ton  a:  ist,  die  noch  dazu  benutzt  werden  kann,  dan 
sich  Gleichung  XXV.  zurückzieht  auf 

und  man  erkennt,  dass  es  jetzt  nur  auf  A^  d.  b.  nur  anf  den  Qalh 
tienten  -^  ankommt,  ob  d*  17  positiv  oder  negativ  ist. 


f 


67 

lit  aber  der  Cxang  diesei  Verfabreag  einmal  recht  aofgefasit, 
mo  kann  es  gradezu  auch  auf  zuianmengeietstere  Fälle  aasgedehnt 
^mrerdea;  was  hier  nicht  mehr  ausgeführt  zu  werden  braucht,  soo- 
cJern  es  mag  genügen,  einige  Resultate  herzdsetseo. 

Ist   nemlich   V  ein    au8   den   Elementen   a:,   y^  «,    2^, 


^'  3^'  rff^'   iß    gebildeter    Ausdruck,    und    sucht 

■Bau  für  %  eine  solche  Funktion  von  jc  und  y^  dass  dabei 
^as  bestimmte  Integral 

f 

«in  Gröastes  oder  Kleinstes  wird;  so  setze  man  zur  Abkttr- 

dx^  dyX  d^x%  dxdyZ 

^ong  p  statt  ^,  ^  statt  -^^  r  statt  -^y  s  statt  ^j^,  und  / 

«tatt  "j^'    Dann  hnt  man  nur  die  Bedingungen  aufzusuchen,  unter 
«denen  der  Ausdruck 

dr*  '^dx^^   '^^'dr.ds'    dx^ ^  dx .dy'^      dr.dt'    dx^  '    dy^ 
"^  ds^  '^dx.dy'   '^^'ds.dt*  dx.dy'    dy*    "^  dt^  '^  dy^  ' 

• 

beständig  positiv  oder  negativ  bleibt,  während  man  dem  y  alle  ste- 
tig nebeneinander  liegenden  Werthe  von  d  bis  ß  beilegt,   und  bei 
Jedem    einzelnen    dieser   Werthe    des   y  auch    dem   a:  alle   stetig 
nebeneinander  liegenden  Werthe  von  a  bis  a  beilegt. 
.    Wenn   aber  bei  allen  diesen  Werthen   des   a:  und  des  y  der 

d^iF 
Quotient  "jt^  zu  Null  wird;  so   kann   nur  dann  ein  Grösstes  oder 

Kleinstes  stattfinden,  wenn  auch  die  beiden  Quotienten    .     .^  und 

drdtF 
.    ^  bei  allen  diesen  Werthen  des  jp  und  des  y  zu  Null  werden, 

lad  man  hat  jetzt  den  Ausdruck 

d*rF   ji^x^^^       CT    drdgF    d^xdx    dxdydt  ^j^d^iF   ,dxdy&x.^ 
dr*  •'^ite»^   '^^'  dr.d9'    dx*    '  dx.dy  "**  Ä»  '^dx.dy' 

iB  Untersuchen. 

w     .     WT       '  I  rii  <  »!rS       dk/S       dteSi 

Ist  r  ein  aus  den  Elementen  ar,  y,  f«r,  «,  ^,    ^,   ^;- 

sasamm^ngesetzter  Ausdruck,  und  sucht  man  für  s  eine 
Solche  Funktion  von  .r,  y,  fe^,  dass  dabei  das  bestimmte 
integral 


l/=/*r^f^ F   da^.dy.dw 


^i  n  Grösstes  oder  Kleinstes  wird;  so  setze  man  tur  Abkttr- 
^aag  ;i  statt  j^,  7  statt  ^,  und  r  statt  ^.  Dann  bat  man  niir 
^i^iBaüngiingeD  aufmauchen,  unter  denen  der  Ausdruck 


68 

'    "*"     'dp, dg'    da:  '    dtj  'dp.dr'    dy    *    4m 

"*"  £/y»  "  ^  rfy  '    '^^^  dq.dr*    dij    '    dw    "*"   i//-'  '  ^  rfor  ^ 

beständis:   positiv   oder  negativ  bleibt,    während   man  dem  w  all 
stetig  nebeneinander  liegenden  Werthe  von  c  bis  y  beilegt ,  nn 
bei  jedem   einzelnen  dieser  Wertbe  des  w  auch  dem  y  alle  stetig 
nebeneinander  liegenden  Wertbe  von   b  bis  ^  beilegt,   and  bei  je- 
dem einzelnen   dieser  Werthe   dos  w  und  des  y  auch  dem  df  air 
stetig  nebeneinander  liegenden  Werthe  von  a  bis  a  beilegt. 


V. 

lieber  die  Messkette  und  deren  Berichtigung^^- 

•Von  dem 
Herrn  Regienings-Conducteur  G.  Berlin 

zu  Greifswald. 


Die  meisten  Fehler,  welche  bei  der  Messang  eiaer  gendea 
Linie  mit  der  Messkette  entstehen,  rühren  hauptsächlich  vod  der 
AusdchnunfT  der  Kette,  veranlasst  durch  Dehnbarkeit  dei  daia  yer- 
wendeten  Kisendrathes  und  durch  Ausschleifeo  der  Ringe  ker. 
Mau  ist  daher  genöthigt,  dieselbe  öfter  zu  berichtigen,  was  bei  der 

fewöbnlichen  Einrichtung  der  Messketten  nur  dadurch  geuheheB 
ann,  dass  die  einzelnen  Glieder  der  Kette  durch  Nachbiegong  der 
Haken  \riederuni  verkürzt  ^verden,  wodurch  aber  nicht  alleiD  der 
Drath  spröde  und  hart  wird,  so  duss  ein  Zerreissen  der  Kette  ii 
befürchten  steht,  sondern  auch  die  Berichtigung  nicht  mit  der  Pri- 
cision  ausgeführt  werden  kann,  wie  es  wohl  erforderlich  ist.  Oft 
ist  es  auch  dem  praktischen  Geometer  fast  unmöglich,  eine  Berick* 
tigung  der  Kette,  wenn  Feuerarbeiten  dazu  erforderlich  sind,  T^r^ 
zunehmen,  da  diese  bei  seinen  praktischen  Arbeiten  ihn  nicht  nnr 
längere  Zeit  abhalten,  sondern  auch  nicht  aller  Orten  eine  Schmiede 
ist  und  selbst  auch  vielen  Geometeru  die  manuelle  Fertigkeit  nk- 
gehen  dürfte,  die  erforderlich  ist,  um  selbst  eine  solcke  BttriAti- 
gung  vornehmen  zu  können. 

Bei  Richtigkeit  der  Messkette  kommt  es  vorauglick  dnmaf  •■• 
dau,  wenn  aurb  nicht  die  einzelnen  Zehntheile  der  Rntke      -^ -~ 


JVmm  halten,  deouocli  «lie  üurcL  Wirbel  abgetbeillen  -r«  K«uau  die 
Ubin^  einer  balben  Ruthe  haben,  indem  der  kleine  dadurch  bei 
^n  einielnen  Füssen  entstehende  Fehler  höchstens  rlv  ^^^  Ruthe 
lietragen  wird,  welchen  nach  den  üblichen  Miiassstäben  verjüngt 
4iusiadrücken  bei  ökououiischcu  Aufnahmen  nicht  möglich  iKt.  ht 
«ine  grössere  Genauigkeit,  namentlich  eine  solche,  die  sich  auf 
Hunderttbeile  der  Rutbc  bezieht,  erforderlich,  so  wird  diese  durch 
Anlegung  eines  Maassstubes,  den  jeder  t>cometer  bei  sich  zu  füh- 
ren hat,  zu  erlangen  sein. 

Bei  meinen  vielfachen  praktischen  Messungen  habe  ich  fast  im- 
aier  erfahren,  dass  selbst  bei  der  geuauesten  Berichtigung  eine  Ver- 
lUiderung  der  Kette  nach  einem  nur  täglichen  Gebrauche  sich  ge- 
zeigt hat;  und  man  würde  daher  genöthigt  sein,  auch  eben  so  oft 
^ie  Berichtigung  vorzunehmen,  wodurch  dann  die  Kette  an  Solidi- 
tät Terlieren  würde,  wenn  man  es  nicht  vorzieht,  die  mit  der  fal- 
aeben  Kette  gemessenen  Längen  auf  die  richtigen  zu  reducircn, 
was  aber  um  so  eher  zu  Irrthumern  führen  kann,  da  nicht  allein 
4ler  Fehler  kein  beständiger  ist,  sondern  auch  der  Messungen  na- 
mentlich hei  der  Boussolenaufnahme  so  viele  sind,  dass  selbst  beim 
liesten  Willen,  wenn  man  auch  den  dadurch  erforderten  Zeitauf- 
wand nicht  berücksichtigt,  Irrungen  berbeigeführt  werden. 

leb  habe  mich  daher  einer  Kette  bedient,  deren  Berichtigung 
unmittelbar  durch 'Nachschraubung  bewirkt  wird,   und  glaube  die 

fetroffenextlinricbtung  als  wesentliche  Verbesserung  empfehlen  zu 
önnen. 

Man  nehme  zur  Messkette  nur  englischen  Drath  von  2'"  bis 
1^1"'  Par.  Maass  Stärke;  nur  dieser  giebt  bei  gehöriger  Weicliheit 
des  Metalles  die  gehörige  Stärke,  die  das  Anspannen  der  Kette 
erfordert  Die  durch  die  Starke  von  2"'  bis  2J"'  Par.  Maass  her- 
beigeführte grössere  Schwere  der  Kette  kann  in  Bezug  auf  die 
grössere  Richtigkeit  nicht  in  Betracht  gezoy:cu  werden. 

Geivöbnlicb  sind  die  Ringe  zur  Verbindung  einzelner  Ketten- 
glieder von  gegossenem  Messing,  die  der  eigenthümlichen  Sprödig- 
keit  des  Metalles  wegen  beim  Schlagen  der  Kette  leicht  zersprin- 
gen, weshalb  ich  es  vorgezogen  habe,  Kinge  von  geschweisstem 
Eiaen  anznwenden. 

Die  Einrichtung  der  die  Ruthen  bezeichnenden  Wirbel,  wo- 
durch die  Correction  der  Kette  möglich  gemacht  wird,  ist  folgende. 

Der  Wirbel  ist  durch  3  Balken  (Taf.  I.  Fig.  4.)  a,  d,  c  in  A 

gleiche  Theile  getheilt;  der  mittlere  6  ist  nur  zur  grösseren  llalt- 
arkeit  und  zur  Bezeichnung  der  Ruthen  da;  die  Balken  a  und  c 
iQwie  die  Kndbalken  //  und  e  haben  ovale  Scheiben  (y*,  /^),  die  im 
Mittelpunkte  jede  mit  einem  Loche  versehen  sind,  und  zwar  hei  a 
ind  e  rund  {g)  und  bei  ä  und  e  quadratisch  {/t).  Zu  diesen 
Löchern  paast  genau  eine  Eisenstange  t,  die  zur  Hälfte  eine 
Schraube,  sur  andern  Hälfte  viereckig  ist,  und  sich  fleissig  in  der 
quadratischen  OeiTnung  A  hin-  und  herbewegen  lässt.  Zur  Fest- 
Teilung  dieser  Stange  dient  die  Mutter  A*,  zu  deren  Nicbtver- 
Hiekong  wiederum  die  Gegenmutter  i  angebracht  ist.  Mit  Hülfe 
dicaer  Stange  lässt  sich  leicht  durch  respectives  Anziehen  und  i^ö- 
•en  der  Muttern  Xr  und  i  die  Correction  der  Kette  bewirken. 

Die  Wirbelbewegung  wird  durch  den  Wirbel  m  erreicht,  der 
Wie  nwÖhnlich  durch  einen  Ring  mit  den  Kettengliedern  verbun- 
den lit«'  Dem  Mechaniker  dürfte  es  schwer  werden,   des  gering«*^ 


70 

reo  Raumes  wegen  die  Stange  i  mit  dem  Wirbel  m  so  veroieten; 
eine  Schraubenmutter,  die  um  das  Aufdrehen  zu  verhüten,  nockma 
vernieten  ist,  wird  sweckmässiffer  sein. 

Die  Einrichtung  der  die  halben  Rutben  bildenden  Wirbel  ist 
in  Bezug  auf  die  Gorrections- Einrichtung  dieselbe  wie  die  der 
ganzen,  nur  wird  es  der  Unterscheidung  wegen  zweckmässiger 
sein,  die  Dimensionen  etwas  kleiner  zu  machen- und  den  Mittelbal- 
ken  6  fehlen  zu  lassen,  wogegen  zur  Bezeichnung  der  Länge  die 
Spitzen  a  a^  (Taf.  I.  Fig.  5.)  anzubringen  sind. 
^  Bei  den  Endringen  der  Kette  kann  diese  Corrections-Eiorrich- 
tung  fehlen,  da  nicht  nur  die  Ausdehnung  der  Kette. in  der  Mitte 
sich  am  stärksten  zeig^,  sondern  auch  die  grössere  Wirbelbewe» 
gung  bei  den  Enden  eine  einfachere  Einrichtung  erfordert. 

Gewöhnlich  sind  die  Kettenstäbe  unten  mit  einem  etwa  zwei 
Zoll  langen  Stachel  versehen,  der  höchstens  eine  , Stärke  von 
4'"  Par«  Maass  hat.  Bei  dieser  Einrichtung  zeigt  sich  der  Ucbal* 
stand,  dass  des  geringeren  Widerstandes  wegen  bei  gehöriger  An« 
Spannung  der  Kette  namentlich  in  weichem  Boden  dieselbe  fort- 
geschleppt wird. 

Eine  konische  Spitze  (Taf.  I.  Fig.  6.)  wird  vorzuziehen  sei«, 
da  diese  nicht  allein  mehr  Widerstand  gewährt,  sondern  auch  der 
Einwand,  dass  die  Stachcispitze  genauer  deil  Endpunkt  der  Ketten- 
länge bezeichne,  dadurch  widerlegt  wird,  dass  beide  konische 
Spitzen  gleiche  Dimensionen  haben  und  daher  genau  zu  den  ge- 
machten Oeffnungen  passen.  •.  •< 

Bei  der  Praxis  habe  ich  erfahren,  dass  die  Onge  der  Ketten- 
stäbe von  5  FusS  für  den  Kettenzieher  höchst' unpraktisch  ist,  ein 
kihrzierer  Stab  von  etwa  Z^  Fuss  ist  demselben  handlicher,  um  so 
mehr  er  zvtm  Eindrucken  in  den  Boden  mit  der  rechten  Hand  naeli 
oben  zu  rücken  bat,  und  bei  der  Länge  von  5  Fuss  das  Ende  des 
Stabes  ohne  Anstrengung,  indem  die  linke  Hand  zum  Festhaltoa 
der  Kette  unten  bleiben  moss,  nicht  erreichen  bann,  'was  eine  un- 
gleiche Kettenziehnng  herbeiführen  würde.  Die  Länge  von  5  Fun 
dient  ja  nur  dazu,  um  die  Kettenstäbe  besser  einrichten  zu  kön- 
nen, aber  ein  geübtes  Auge  wird  ebenso  richtig  einen  kürzeren 
*  Stab  wie  einen  längeren  einrichten.  Der  Stab  des  Kettenführers 
mnsfi  aber  des  besseren  Einricbtens  wegen  die  übliche  Läng0  haben. 

Die  bei  den  Messungen  anzuwendenden  Zeichenstäbe  sind  ffe- 
wöhnlich  von  Holz  und  werden  in^  einem  ledernen  Köcher  aufbe- 
wahrt; wie  leicht  aber  ist  es  nicht  möglich,  dass  eins  beim  Nieder- 
bücken oder  beim  schnellen  Messen  verloren'  gehe,  auch  ist  der 
Köcher  der  freien  Bewegung  der  Hände  etwas  hinderlich.  Mit 
mehr  Nutzen  habe  ich  dsmer  eiserne  Zeichenstäbe  angewandt,  die 
an  ihren  oberen  Enden  umgebogen  sind  und  auf  einen  Federfaaken 
(Taf.  I.  Fig.  7.^  aufgehängt  werden,  der  wiederum  ebenfalls  durch 
eine  Feder  gesichert  auf  einen  Ring  gehängt  wird.  Dieser  Ring 
ist  an  einem  Riemen  befestigt ,  der  um  den  Leib  geschnallt  wird. 
Hierdurch  ist  nicht  nur  bei  gehöriger  Kraft  des  Federhakens  ein 
Verlieren  unmöglich,  sondern  auch  werden  beide,  der  Kettenzieher 
sowie  der  Kettenführer,  den  Gebrauch  ihrer  Hände  frei  haben,  was 
um  so  nothwendiger  ist,  da  der  Geometer  als  Kettenführer  sein 
Manual  zu  führen  hat. 

Ob  diese  Verbesserungen  der  Kette  schon  angewandt  sind,  ist 


71 

mit  aDbekaant,  wenigstens  ist  mir  in  keinem  Lehrbucbe  der  prek- 
tiseben  Geometrie  darüber  etwas  vorgekornrnsn  und  glaube  ico  sie 
deshalb  durch  Verö£fentlicbung  gemeinnützig  machen  zu  müssen. 


VI. 

üebiir  emige  bestimmte  Integrale,  deren  Werthe 
durch  doppelte  Integration  gefunden  werden. 

!•  Von 

Herrn  Doctor  O.  Schlönülch 

zu  Weimar. 


• . 


Id  einein  Doppelintegrale  zwischen  bestimmten  Gränzen  ist  es 
^kainntlich  gleichgültig,  in  welcher  Ordnung  die  angedeuteten  In- 
tegratioiien  ausgetuhrt  werden;  oder,  wenn/(tf,  or)  eine  beliebige 
Funktion  zweier  Ton  einander  unabhängigen  Veränderlichen  ü,  äi 
bedeutet  und  a  und  b  die  Gränzwerthe  für  w^  a  und  ß  die  für  ü 

bezeifshnen,  so  hat  man 

>  '  * 

'  Dieser  Sat^  wird  dadurch  eine  reiche  Quelle  bestimmter  Integrale, 
dass  es  in  vielen  Fällen  möglich  ist,  bei  der  einen  Integrationsord* 
nung  ein  Integral,  bei  der  anderen  beide  Integrationen  auszufüh* 
ren,  tvpdureh  man  unmittelbar  zu  dem  Werthe  eines  bestimmten 
Integrales  gelangt 

Wir  wollen  hier  einige  Entwickelungen  dieser  Art  mittheilen. 
Es  ist  bekanntlich 

^^j^  =4-  Arctan  f ,  folglich  y^'^^j^  =g. 

jiv.:*    ■  '     ^'  ;■■■   . 
Ferner  hat  man 

oder  nach  dem  Vorigen 


72  ^     ~ 

I 

2L      ^      ri  _ -L\     IL  \L    •^-"^ 

d.i. 

Auf  dieses  Intefi^ral  iässt  sieb  das  oben  ausgesprocbeae  Prinzip,  in 
versebiedencr  Weise  anwenden. 

Man    muUiplizire   erstlicb    die  Gleicbung    mit   2md9i  und   iote- 
grire  nacb  ts  zwischen  denGränzen  <#=:a,  ##±=0,  so  ist 

da:  ya  du 


t/o  ^  ^Jo  (1  -f- *»)  (w» -f- ar»)  ~  ^•/ 0  T 

Die  Knke  Seite*  gebt  durch  Umkehmiig  rder  luijegrattoB  in.-fDlgvm 
den  Au^drack  über:    .    . 

•    ^"      ■■'■■•  '■  ■  J  ■ •  -^' 

y'^     dx       Pa  2u  du  f »     dx      ,»-    ,    .      «i       #/    «xi 

Die  rechte  Seite  jener  Gleicbung  ist  =:7r/(l  +  a)y  mithio 

Mftn  kann  dieses  Integral  noch  unter  anderen  Formen  darstellen« 
Setzt  man  näinlicb  ^2?  =  »«,  wo  «  eine  neue  Veränderliche  ist»  so 
wird  dasaelbe:  • 

•/o  1^«»«»  ^*^  +  5^'  —        l       •    ^^^• 

Nimmt    man    dagegen    o?  ==  -~,  -  so    wird   «^  =  —  -^,  und   wenn 

o?  =  00,  ^  ==s  0  geworden  ist ,  bat  %  die  Werthe  0  und  oo  ange^. 
nommen;  daher  ist  das  Integral 

mithin  auch 


■*•   i  ■ 


Man  multiplizire  ferner  die  Gleichung  (1)  mit^if  und  integrire  naiA 
i^  zwischen  den  Gränzen  <#  =  oo,  <#=:«,  so  ist: 

%      f*^,     /*• dx  n^    /**      du 

Ja        Ja  (1-+-^»)  {u*^x^)  2  J tx  ««(«-f-iy 

Die  linke  Seite  wird  durch  ümkebmng  der  Integrationsordnueg  ' 


N 


\ 


73 

ist  aber  bekaoutlich  für  jedes  v 


ider 


Arctan  r-|->Arctan  -— sArctaa  qo 


ArctaD  —  s=  Arctan  oo  —  Arctan  » 

V 


«iid  daher  gestaltet  sich  jenes  Integral  für  r=s  ^  folgenderoasien  : 

y*»    fite        1    4    <,       * 
,    ■  _a  •  "T  Arctan  — . 

^■f  der  rechten  Seite  ist 

mithin 

^Ir  liabeB  daher 

T-- — ;  .  --  Arctan  —  =  -5-  /(l  -f-  — ) 

•der  wean  wir  überhaupt  a  für  —  schreiben: 

y'»»     ifa:        Arct«n  aar  '»#/«.      v      /«v 
oTT^— 5 =tAI  +  «).    (5). 

Vfir  ^  =  —  gestaltet  sich  die  Gleichung  folgen dermaiseu : 

y*f     d»         Arcun  %  ^^  »^     /(l-|-g)      .-^ 

Acif  die  gefundenen  Integrale  llsst  sich  die  bisherii^e  Methode  selbst 
Wieder  anwenden.  Man  multlplizire  nämlich  die  Gleichung  (3),  in 
Welcher  a=:ff  gesetzt  wird,  mit  2mdu  und  integrire  nach  u  iwi- 
*cken  den  Gränzen  uzsza^  «=.0,  so  kommt: 

^e  linke-  Seite  ist  auch 


74 

Die  rechte  Seite  Mrat  aeli  nach  4cr  Fomei 

leicht  näher  bestimaen.    Man  findet 

y^"/(l  +t»)Ä=  (1  -*- •)  MI  +•)-!!- \l\  _  IJ 

.     =(l-l-«)41 -!.•)_.        « 
Folglich  haben  wir: 

Für  «  =  -T-9  a  =  -^  erffiebt  sieb  hieraos 

HaD  setze  auch  in  Formel  (6).tt  =  «,   anltipllzire   ait  db  ond  ia 
tegrire  zwischen  den  Gränzen  ff  =  oo,  «sa,  so  komart 

t/a         t/o    «*-!-«*  »  2t/a         tl^  • 

Die  linke  Seite  lässt  sich  auch  so  schreiben:  ' 

—  Arctan  %  /     -r • 

=  y  ^  T  Arctan  x  .  —   [Arctan  oo  —  Aretao  ^ 

Arctan  »  .  Arctan  —  .  -r. 
0  a     %*      . 

Fnr  die  rechte  Seite  haben  wir  nach  einer  bekannten  Eedaetioas- 
fonncl 


^  -  ■•* ' 


f#  y  «(l-f-w) 

Naeh  den  ^ewöhplicben  Regeln,  wodurch  man  die  Wertbo  aal 
■tiauat  scbemender  Brüche  bestimmt,  findet  man 


/(I  +  b)       a  «•  ^ 

— ;f--^  =  0  nir  »=100, 


lolglicb 


•< 


j 


75 

^ir  babea  daher: 

/-Arctaa  I-  Arctao  ».g  =f  [^^^+^1  +  1)}.       . 


fir  x  =  -t-,  «  =  -T-  erffiebt  sich  hieraos 
p  P 

Tür  a  =  /f  =  1  bat  man  z.  B. 

Ei  wfirde  nicht  leicht  sein,  dieses  rein  nnmerische  Integral«  dessen 
Werth  sich  hier  sehr  nngezwnngen  ergiebt,  für  sich  allein  sii  he* 
handeln.  Man  sieht  daraus^  dass  es  in  der  TheoHe  bestimmter  In- 
tegrale wesentlich  daraaf  ankommt,  den  in  Rede  stehenden  Inte- 
gralen möglichst  viele,  von  einander  unabhängige  und  beliebige 
umstanten  zu  verschaffen,  deren  Variation  neue  Formen  hervor« 
hringt,  welche  oft  leichter  zu  behandeln  sind. 


vn. 

Elementare  Bestimmung  des  Sehwerpmikts  des 

sphäriischen  Dreiecks. 

INach  zwei  Aufsätzen  der  Herren  Giulio  und  Besge  in 

dem   Joamai  de  Mathematiques  pures    et    appliquees, 

publi^  par  J.  Liouville  frei  bearbeitet 

i  von 

dem  Herausgeber. 


I. 


In  dem  genannten  Journal  T.  VII.  p.  59.  hat  Herr  Ferript, 
Rectenr  honoraire  de  TAcaddmie  de  GrenoUe^  eine  gani  elemen- 


76 

tare  BestimmuDg  des  Schwerpunkts  des  sphärischen  Dreiecks  su 
ffebeii  versucht,  welche  jedoch  nach  unserer  Ueberzeugung  als  völ- 
lig verunglückt  zu  betri^chten  ist.  Auf  das  Uugenügende  dieser 
«von  Ferriot  angewandten  Methode  hat  in  demseiDeB  jonraaf 
T.  VII.  p.  516.  zuerst  Herr  Besjo^e  aufmerksam  ffemacht,  und  zu- 
ffleich  heoierkt,  dass  T.  IV.  p.  386.  H^rr  G  i  u  1 1  o , .  Professeur  a 
rUniversit^  de  Turiq,  die  Bestimmung  des  Schwerpunkts  des  sphä- 
rischen Dreiecks  auf  einem  von  ihm  mit  Hülfe  der  Integralrech- 
nung bewiesenen  Satz  gegründet  habe,. dass  sicli.aber  dieser  Sat;s 
auch  sehr  leicht  und  einfach  bloss  mitfeist  ganz  elementarer  Hülft- 
mittel  beweisen  lasse,  und  dass  auf  diese  Weise  mit  Beihehaltiii^ 
der  übrigen  von  Herrn  Giulio  angewandten  Betrachtungen:^ ein% 
völlig  elementare  Bestimmung  des  Schwerpunkts  des  sphärischen 
Dreiecks  gewonnen  werden  könne.  Diese  nach  unserer  Ansieht 
die  Beachtung  der  Lehrer  der  .Mathematik  recht  sehr  verdienenden 
Untersuchungen  der  Herren  Giulio  und  Besge  auf  ganz  elemen- 
tare Weise  darzustellen,  ist  der  Zweck  des  vorliegenden  Aufsatzes, 
wobei  wir  übrigens  nicht  unterlassen  wollen  zu  bemerken,  dass  die 
erwählte  Abhandlung  des  Herrn  Giulio  noch  mehrere  andere  sehr 
bemerkeuawertbe  und  ziemlich  allgemeine  Sätze  enthält. 


\ '  I 


.  -IL.  ■    .'        ■    ■     '•■ 

'  -  ■  •  ■  »  i|   _. 

Man. denke  sich  ein  unendHek  kleines  Element  ^«eiver  mil 
dem  Qalbmesser  r  beschriebenen  Kug^lfläche,  und  die  Gbene  eine^ 
grössten  Kreises  der  entsprechenden  Kugel,  welche  wir  im^  Fol- 
genden die  Momentenebene  nennen  wollen.  *  ' 

Die  Entfernung  des  Elements  ■£,  von  der  Momentebene  sei  ^, 
so  ist  JE^  das  Moment  des  Elements  JE  in  Bezug,  auf  die  ange- 
nommene Momentenebene.  Bezeichnet  aber  t  den  Neigungswinkel 
der  durch  das  Element  JE.  gelegten  Berührungsebene  der  Kugel 
gegen  die  Momentenebene ,  so  erhellet  leicht,  dass  ^  =  r  cos  t, 
und  folglich  das  Moment 


."f. 


>.     I»l 


E^z=zE!r  cos  i 

ist.  Nun  ist  aber  nach  einem  sehr  bekannten  Satze  i?  cos  i  der 
Flächeninhalt  JE  der  Projectiön  de^  Efeinebts  E  auf  der  Momen- 
tenebene; also  ist.  das  Moment 

EqzsiBr. 

Ist  jetzt  E  ein  beliebiges  ganz  auf  einer  Seite  der  Momenten- 
ebene  liegendes  Stuck  der  iCugelfläche,  so  ,denke  man  sich  dasselbe 
in  unendlich  viele  unendlich  kleine  Elemente- 

ü»,     XC^i,     /&2,      ZSr,, f&y, 

zerleg^,  deren  Projectionen  auf  der  Momeotenebene  respective 

E,  E\,.E^,  E,,.,,,\En^ 

und  deren  Entfernungen  von  der  Momentenebene  respective 

*  .  • 


77 

sfiB  ntfgeD;  so  «ind  nach  dem  Vorbergehendeo 

Er,  E,r,   ß^r,  E ^r, EnT 

<Jie  Momente  dieser  Elemente  in  Bezug  auf  die  angenommene  Mo- 
«neoteneb.ene,  uod  es  ist  also  nach  den  bekannten  Lehren  der  Sta- 
tik, wenn  Q,  die  Entfernung  des  Schwerpunkts  des  sphärischen 
Vlächenstiicks  F  von  der  Momentenebene  bezeichnet, 


P(iz=^Er'\-E^r'\^E^r^E^r'\- -^-EnT, 

«Iso 

Seteiehnet  aber  jetzt  F  die  Projeetion  des  sphärischen  Flächen- 
atSeka  P  auf  der  Momentenebene,  so  ist  offenbar 

/"=r£;'-f-iP. +  £J',  +  £J', -h +  ^«, 

ond  folglich  nach  dem  Vorhergehenden 

FQ:=iF'r 

oder 

F  :  Fz=:r  :   fe, 

woraus  sich  ein  leicht  in  Worten  auszusprechender  Satz  ergiebt. 

Absichtlich  haben  wir  bei  dem  Beweise  dieses  Satzes  die  obige 
gafla' einfache 'Darstellung  gewählt,  bemerken  aber,  dass  sich  die- 
selbe auch  leicht  durch  eine  Ci ranzen betrach tu ng  zu  grösserer 
Strenge  erheben  lassen  würde. 

Ton  diesem  Satze  kann  nun  die  folgende  Anwendung  auf  die 
Bestimmung  des  Schwerpunkts  eines  sphärischen  Dreiecks  g^marbt 
werden,  wobei  wir  wie  gewöhnlich  in  der  sphärischen  Trigonome- 
trie annehmen,  dass  keine  Seite  und  kein  Winkel  dieses  sphäri- 
sehen  Dreiecks  grösser  als  180®  ist. 


Den  Mittelpunkt  der  mit  dem  Halbmesser  r  beschriebenen  Ku- 
gel wollen  wir  im  Folgenden  durch  0  bezeichnen.  Ein  auf  deren 
Oberfläche  liegendes  sphärisches  Dreieck  sei  ABC,  Die  Winkel 
dieses  sphärischen  Dreiecks  werden  wie  gewöhnlich  durch  A,  B, 
C,  und  deren  Gegenseiten  durch  a,  ^,  c  bezeichnet.  Sein  Flächen- 
inhalt sei  2\«  und  Aa»  A^)  A«  seien  die  Flächenräume  seiner  Pro- 
jectionen  auf  den  Ebenen  der  Seiten  ly,  ^,  c,  d.  i.  auf  den  Ebenen 
der  Winkel  BOC,  AOC,  AGB.  Sind  nun  X«,  X^,  Xc  die  Ent- 
fernungen  des  Schwerpunkts  dieses  sphärischen  Dreiecks  von  den 
Ebenen  der  Seiten  n,  ^,  r,  d.  i.  von  den  Ebenen  der  Winkel 
BOC^  AOCy  AOB\  so  haben  wir  nach  dem  in  II.  bewiesenen 
allgemeinen  Satze  die  drei  folgenden  Gleichungen: 


76 

tare  Bestimmung  des  Schwerpunkts    des  sphärischen 
ff  eben  versucht,  welche  jedoch  nach  unserer  Ueberzeugung  als  v> 
Hg  verunglückt  zu   betrachten    ist.     Auf  das  Ungenügende  dies 
«von    Ferriot    angewandten    Methode    hat    in    demseiDeB   JMrr 
T.  VII.  p.  516.  zuerst  Herr  Besffe  aufmerksam  gemacht,  aad  wm 
ffleich   bemerkt,   dass  T.  IV.  p.  386.    H^rr   Giulio,    ProfeijMM 
rUniversit^  de  Turiq,  die  Bestimmung  des  Schwerpunkts  di«  a^ik» 
rischen  Dreiecks  auf  einem  von   ihm  mit  Hülfe  der  IntegralrMi 
nung  bewiesenen  Satz  gegründet  habe,   dass  sich  aber  diensr.-^i 
auch  sehr  leicht  und  einfach  bloss  mitfeist  ganz  elementarer  Hill 
mittel  beweisen  lasse,   und  dass  auf  diese  Weise  mit  Beibeha|l3ii 
der  übrigen  von   Herrn  Giulio  angewandten  BeträchtunMn/.ei. 
völlig   elementare  Bestimmung   des  Schwerpunkts  des  spnärlscli< 
Dreiecks   gewonnen    werden    könne.     Diese    nach  unserer  Af^iMii 
die  Beachtung  der  Lehrer  der  .Mathematik  recht  sehr  verdiebeW' 
Untersuchungen  der  Herren  Giulio  und  Besge  auf  ganz  elMvrih 
tare  Weise  darzustellen,  ist  der  Zweck  des  vorliegenden  AafsafAi 
wobei  wir  übrigens  nicht  unterlassen  wollen  zu  bemerken,  daw  di' 
erwähnte  Abhandlung  des  Herrn  Giulio  noch  mehrere  andere.^rin 
benerkeiiawerthe  und  ziemlich  allgemeine  Sätze  enthält.  .ni 


n. 


1% 


Man. denke  sich  ein  uneudlieh  Meines  Element  ^eiaer  m^i 
dem  Halbmesser  r  beschriebenen  Kugelfläebe,  und  die  Ebene  ^ijiiß* 
grössten  Kreises  der  entsprechenden  Kugel,  welche  wir  im^ 'Fol- 
genden die  Momentenebene  nennen  wollen.  '  «  , 

Die  Entfernung  des  Elements  £!  von  der  Momentebene  sei 
so  ist  JE^  das  Moment  des  Elements  JE  in  Bezug,  auf  die  ani 
nommene  Momentenebene.    Bezeichnet  aber  i  den   Neigungswial 
der  durch    das  Element  ß  gelegten   Berührungsebene'  der  Kai 
gegen   die  Momentenebene,  so  erbellet  leicht,   dass  ^  =  r  cot  JL 
und  folglich  das  Moment  ' 

ß^z=:JEr  cos  « 

ist.  Nun  ist  aber  nach  einem  sehr  bekannten  ^atze  E  cos  •  im 
Flächeninhalt  JE  der  Projection  des  Elements  E  auf  der  Momea^ 
tenebene:  also  ist  das  Moment  ,. 

EqzsiEr.  .       .   : 

Ist  jetzt  F  ein  beliebiffes  ganz  auf  einer  Seite  der  MomeDtea- 
ebene  liegendes  Stück  der  iCugelfläche,  so  .denke  man  sich  dasselbe 
in  unendlich  viele  unendlich  kleine  Elemente 

V^      JC^         K*          JET*  V^ 

Xi»,    X^i,    /&2,    ZSr,, e^n 

zerleg^,  deren  Projectionen  auf  der  Momentenebene  respective 

E,  E\,.E^,  E,,,,,..EnS 
und  deren  Entfernungen  von  der  Momentenebene  respective 

9^1    ^^15    ^»J    ^»J ^H  •'« 


79 

wt;  10  ist  Bach  1),  3)  und  4): 


Y  ,       g  —  b  cos  C— c  cos  B 

w\    I  'mr     ,  b C    COS    A  g    COS    C 

e  —  a  cos  B  —  b  cos  A 
A^B^C—\m     • 


JLc  —  1^  . 


'^vodordi  nnn  offenbar  die  Lage  des  Schwerpankti  dei  sphärischen 
K3reiecks  Tollkommen  bestimmt  ist. 

IV. 

Wir  wollen  jetzt  den  Mittelpnnkt  0  der  Kngel  als  den  An- 
'aog^  «IBM  reebtwinkliffen  Coordinatensjstems  der  orys,  die  Ebene 
'«^es  Sectors  AGB  als  bbene  der  ory,  und  den  Halbmesser  OA  als 
en  positiven  Theii  der  Axe  der  ae  annehmen.  Der  positive  Thei! 
er  Axe  der  y  soll  auf  derselben  Seite  der  Axe  der  a:  liegen ,  auf 
reicher  der  Punkt  B  liegt,  und  der  positive  Theii  der  Axe  der  % 
oll  auf  derselben  Seite  der  Ebene  der  opy  liegen,  auf  welcher  der 
nnkt^  C  liegt. 

Dies  vorausgesetzt  ist  nun  zuvörderst  offenbar,  wenn  ^,  ^,  % 
ie  Coordinaten  des  Schwerpunkts*  des  sphärischen  Dreiecks  in  Be- 
^eufi^  auf  das  angenommene  System  beieichnen, 

^Iso  BBCh  5) 

_  I       g  —  a  cos  B  —  b  cos  A 

S)eiikt  van  sich  aber  von  dem  Schwerpunkte  des  sphärischen  Drei 


ks  auf  die  Axe' der  o?  ein  Perpendikel  gefällt,  bezeichnet  dieses 
Perpendikel  durch  q^  und  den  von  demselben  mit  der  Ebene  der 
<«cry  eingeschlossenen,  nach  der  Seite  von  B  hin  liegenden,  180® 
bliebt  pCersteigenden  Winkel  durch  9;  so  erhellet  mitteist  einer 
Q^nx  einfiichen  geometrischen  Betrachtung,  dass  in  völliger  Allge- 

einheit 

JC^zs^  sin  (^  —  9)),  Xc  =  ^  sin  9 


msnd 


«t.    Also  ist 


«»der 


Xc  =  y  taug  9 


Xh  __  sin  {A  —  9) 
JCc  sin  9 


Y-  =  sin  ^  cot  9  —  cos  A^ 


Xh 


^>i  folglich  Bach  dem  Vorhergehenden,  wenn  man  nämlich  in  die« 
Mr  fileiehiiBg 


89 


*•»  9=-t; 


Xi  =  y  m  ji  —  Xe  cos  A^ 


Xe  CO«  JJ 

^ —  sio  ^ 

Fikrt  asa  mib  fiir  X^  aad  Jl«  ihre  aas  5)  beksaatm  WerÜM 


r         i  sin  2#* — #(co«  C-^co«  i#  cos  ^ 

y — 2sin^"  ^  +  /r+C— 180 

h  bdumtea  P^hmIb  der  spkiriadMB  Trig^B^a« 

cos  C-i-cos  A  cos  S 

COS  C+COS  ^  cos  ^  .         n 

;r— 3 =cos  c  sui  Jy.  . 

sm  iff 

^  sm  ^  —  M  ros  £  sm  ^ 


3f  =  4r 


C— !»• 


MsB  Bckae  jetzt  ^  als  ilea  AB&Bff  eines  nenea  rechtwii 
frrm  CoordinateBSiFsteB»  der  jp  ^  x'  an^  Die  Ebene  des  See 
JOB  sei  wieder  die  Ebene  der  ^y,  ^nd  der  Halbmesser  OB 
der  positive  Tb«l  der  Axe  der  or'.  Der  positire  Tbeil  der 
der  y  werde  sa  an^aoBaen,  dass  er  ait  de«  Pankte  A  i 
aaf  ei  aar  Seite  der  Axe  der  js^  Hegt,  aad  der  padtire  Tbeil 
Axe  der  %'  liege  aaf  derselbea  Seite  der  Ebeae  der  jr^,  aaf  ^ 
cber  der  Paakt  C  liegt;  so  ist,  wean  ^,  y,  V  die  OiaHiB 
dca  Sckwetfwakts  des  spbariscbea  Dreiecks  ABC  ia  dieses 
steaa  siad,  aack  des  Torkergekeadea  oiieakar 

, ,      m  sin  B  —  d  cf^  c  mm  M 

~"^  — ^'        ^-♦./T-t-C— 180      • 


.        ,       k  cos  c  sin  if  —  ^  sin  ^ 

Kack  der  Lebre  Toa  der  Verwaadlaag  der  Caordiaaica  ist  ab< 
Talligcr  Allgeseiabeit 

jcz^jg*  cos  e— »y  sia  €^ 
3f=jr^  sia  e  +  y  cas  e; 

ia%li^  warn  aas  j^  eliaturt. 


8J 

y  cos  c  —  sc  siD  c  =  y', 

also 

y  cos  c — y' 

%c  ^-^^         •  • 

sin  c 

Fährt  maD  nun  in  diese  Gleichung  die  aus  dem  Obigen  bekannten 
Wertbe  von  y  und  ^  ein,  so  erbält  man  ohne  Schwierigkeit 

0  sin  f  sin  B 


•^H-ff-x-C— 180* 


Bpd  bat  also  nun  iiberbaupt  die  folgenden  Ausdrücke  für  die  Coor- 
diaaten  or,  y,  «  des  Scjkwerpunkts  des  sphärischen  Dreiecks  ABC 
in  dem  ersten  der  beiden  oben  angenommenen  Systea^: 


o? 


6)(y= 


Im 

0  sin  e  sin  ^ 

h  sin  A  —  a  cos  f  sin  i? 

ir  . 

^H-ff  +  C— 180      ' 
f  —  a  cos  ^  —  ^  cos  A 

Aus  der  ersten  dieser  drei  Gleichungen  ergiebt  sich  aucb,  dass, 
wenn  wir  die  Entfernungen  des  Schwerpunkts  des^  sphärischen 
Dreiecks  ABC  yon'  den  Ebenen  der  drei  auf  den  Halbmesser  OA^ 
OB^  OC  senkrecht  stehenden  grössten  Kreise  durch  X^,  Xb^  X.c 
b«ieiehnen,  und  diese  Entfernungen  immer  von  0  aus  auf  den 
Hiebtangen  der  Halbmesier  -^^j  OB,  OC  selbst  abschneiden, 
jederzeit 

Y    ,  g  sin  A  sin  C     ,  a  sin  c  sin  i? 


B-^C^l^  —  ^    '  A-^B-hC—iW 

*jx  I  mr    ^^_  ,  A  sin  c  sin  A ^  b  sin  g  sin  C 

'M     ^~*'''  ^-+-Ä  +  C'— 180"^**  •  ^H-^  +  C— 180' 
Y    ,  c  sin  g  sin  B ^  c  sin  ^  sin  i^ 

ut.  ^ 

Zu  diesen  drei  letzten  Formeln  gelangt  Herr  Giulio  a.  a.  0. 
doik^h  eine  unmittelbare  geometrische  Betrachtung  mit  Hülfe  des  in 
V.  bewiesenen  Satzes  und  der  aus  der  sphäriscben  Trigonometrie 
bekannten  Auflösung  der  rechtwinkligen  sphärischen  Drieiecke. 
^D8  scheint  jedoch  die  vorhergehende  mehr  analytische  Ableitung 
^Qs  verschiedenen  Gründen  den  Vorzug  zu  verdienen,  welches  wei- 
ter zu  erörtern  hier  zu  weit  fuhren  würde. 


V. 

Wenn  «^^C  ein  rechtwinkliges  sphärisches  Dreieck  und  ^ 
J<r  rechte  Winkel  ist,  so  ist  nach  6)  und  einer  bekannten  Formel 
der  sphärischeil  Trigonometrie 

TkeU  IV.  Q 


82 


iT-i-C— 90' 


ist  ABC  ein  gleichschenkliges  sphärisches  Dreieck  und  a=^, 
also  auch  Az=:B^  so  nehme  man  den  Halhmesser  der  Kugel,  wel- 
cher die  Seite  c  halhirt,  als  den  positiven  Theil  der  Axe  der  ^, 
die  Ebene  der  Seite  c  als  Ebene  der  ory,  und  den  positiven  Theil 
der  Axe  der  %  auf  derselben  Seite  dieser  Ebene  üMi ,  Huf  wel^Mr 
der  Punkt  C  Kegt.  Dann  ist  nach  den  Pofnnehi  8)  u»d  bekattülMi 
Elementarsäfoen  der  Lehre  rom  Sdiwerpunkte 

g  sin  ^g  sin  A  b  sin  ^g  sin  J? 

'^  — ''•  2il4.C^186~^*2Ä-f.C— 180' 


9)(ys=t0, 

c^2a  cos  il  ^^  ,        c  — IKÄ  cos  B 

*~*^*  ^J  +  C-ISO"*^'  affHhC— 180* 

Für  a  =  ^  =  90  ist  auch  ^  =  iT  =  90,  und  folglich  nach  9) 

t/i\   '  'W  ^  i^  A  »  • 

10)  4?  =  f* .  — ^-^,  y =0,  %  =  ir^ 

weil  nämlich  der  Winkel  40  in  diesem  Fitlle  von  der  S^ijbe  e  ;g#- 
messen  wird,  also,  da  alle  Seiten  und  Wiakel  in  Graden  auigCH 
drückt  sind,  C^^zc  ist. 


vm. 

Geometrisch«  Aufgabe. 

Von 

dem  Herausgeber. 


'  '  ■  ■  j . 


Man  soll,  wenn  ADS  in  Tat  1.  Fig.  8.  eine  a«a  dem 
Mittelpunkte  C  übeT  der  grossen  Axe  AB  mit  der  klei«- 
nen   Halbaxe    CD  beschriebene  lialbe  Ellip«<$  iat,    d«r 


83 

Punkt  JE  in  dieser  Ellipse  eitte  solche  Lage  hat,  dass 
die  beiden  von  E  d^ch  den  Endpunkten  A  und  D  der 
grossen  und  kleinen  Axe  gezogenen  Sehnen  AE  und 
DJS  gleiche  Länve  haben,  und  der  Winkel  ACE^  unter 
welchem  der  nacn  dem  Punkte  E  gezogene  Radius  Vec- 
tor    CE  gegen  die  grosse  Halbax^  CA  geneigt  ist,  als 

feg^eben   betrachtet  wird,   das    Verhältniss   der  beiden 
xen  der  Ellipse  bestimmen. 

Die  grosse  und  kleine  BaHmxe'der  Ellipse  bezeichne  man  wie 

fewöhnlicb  durch  a  und  b^  den  gegebenen  Winkel  ACE  durch  cu. 
OD  E  fälle  man  auf  die  grosse  Axe  AB  das  Perpendikel  BF^ 
und  setse  CF=a?,  EF=^y\  so  ist 

^^  =  (o:  —  «)»  +  y%  />J&»  =  ^»  +  (y  —  Ä)% 

und  folglich,  weil  nach  der  Voraussetzung  AE=DE  ht^ 

(a?  —  «)*  +  j^»  =ü  o?*  +(y  —  ^1% 

woraus  sich 

oder 

1)  «»  —  Ä»  =  2(«^  —  Äy) 

ergie|l>t.   ^ach  der  Theorie  der  Ellipse  hat  man  ferner 

2)  ^  H-  j5  =  1,     . 

inr4  in  d«m  IKreiecke  CEF  ist 

3)  fz=zap  talig  la, 

l^übrt  man  diesen  Ausdruck  von  y  in  die  Ohnekttagen  1)  und  2) 
<^By  so  erhält  man 

'    a*  —  Ä»  sc  %m  —  b  taug.  «^)jp, 

Ao,  wie  «MHI  lei<lht  findet, 

'  ^   ...        a*— Ä*         ._      {»»  — Ä»)cosa» 
.   2(a— 'i^  tapg  (tf)        2(tf  cos  cn-^o  sin  o))' 


o?' 


«»Ä*  a*^  cos  a>» 


^2  ^  Ig»  tang  0»*        «r*  sin  fio^  -f-i^*  cos  »* ' 

woraus  sich  die  ^eiehung 

4a»Ä»(a  — Ä  tang  o>)« 
—  (^»^^t)»  (^»-1-»'  tang  w«), 

Qnd  folglich,  wenn  man  auf  beiden  Seiten  durch  b^  dividirt,  die 
Gleichung 


84 


oder^  wenn  man  der  Kürze  wegen. 


a 


sßtzt,  die  Gleichung 

5)  4«i'(f#  — tang  a>) »=(«#»-— 1)«  (1  +  «*  tang  w») 

t 

ergiebt.     Entwickelt  man  diese  Gleichung  gehörig,  so  bringt  man 
sie  leicht  -auf  die  folgende  Form: 

6)  tang  w»  .«•  — (3  +  ?  tang  a>»)  «♦  j 

-+-8tang  a>  .fi» —(2 -f-3tang  w»)  «#*-!- ii 

oder  auf  die  Form 


7)  «•  — (2-|-3cot  a>*)  ti* 

8cot  a>  .  II»  — ■(^-f-2cot  w»)  ii*-f-cot  w* 


=  0, 

welches  eine  Gleichung  des  sechsten  Grades  ist,  in  der  das  zweite 
Glied  und  auch  das  die  erste  Potenz  der  unbekannten  Grösse  u 
enthaltende  vorletzte  Glied  fehlt. 

Die  vorher  aufgelöste  Aufgabe  hat  Analogie  zu  einer  andern 
Aufgabe,  mit  deren  Hülfe  man  in  der  physischen  Geographie  oder 
Meteorologie  die  scheinbare  Gestalt  des  Himmels  zu  bestimmen 
pflegt,  worüber  man  mit  Mehrerem  Lehrbuch  der  Meteorolo- 
gie von  L.  F.  Käm'tz.  ThI.  Hl.  Halle.  1836.  S.  45  nachsehen 
kann.    Diese  Angabe  ist  folgende:  ' 

In  Taf.  I.  Fig.  9.^  sei  ADB  ein  Kreisabschnitt,  der 
nicht  grösser  als  der  Halbkreis  ist.  Der  Mittelpunkt 
des  Kreises,  welchem  derselbe  angehört,  s^i  ^,  .und  der 
Halbmesser  OD  stehe  auf  der  Sehne  AB  dieses  Kreis- 
abschnitts in  C  senkrecht.  Wenn  man  nun  den  Winkel 
ACE  kennt,  für  welchen  die  Linie  CE  eine  solche  Lage 
hat,  dass  die  Bogen  AEy  DEy  und  also  auch  die  Sebneja 
AEy  Z^j^  einander  gleich  sind:  so  soll  man  das  Verhält- 
njss  der  Linien  ^17  und  CO  zu  einander  bestimmen. 

Den  Winkel  ACE  'bezeichne  man  durch  o),  und  falle  von  E 
auf  den  Halbmesser  OD  rA9^s  Perpendikel  EF.  Ben  Halbmesser 
des  Kreises  bezeichne  man  durch  r,  und  setze 

OF:=a:,  EFz=zy',  OCz=ia;^,  AC^szy^-, 
so  ist 

8)  .iP»+y»  =  H,  .rj»-|-y/=r». 
Ferner  ist  * 


,«5 

und  folglich,  weil  nacb  der  Bedtngang  der  Aufgabe  JlE*=zitE*  isk, 

{a:  —  a;,y  +  (y  —  y.)'  =  (r  —  o?)»  -f-  y», 

woraus  man  nach  gehöriger  Entwickeluag    mit  Hülfe  von  8)  die 
GleichoDg 

9)  racznasas^^yy^ 
erhält.    Endlich  hat  man  noch  die  Gleichung 

10)  y=z{sc  —  arj  cot  w. 
Setit  man  nun 

w  ist*  . 

11)  — — ^  =  fr  odel'^r  — a?,r=y,». 

Aos  der  Gleichung  9)  folgt 

(r  — o?,)  a!  =  yy^  oder  — — ^  = —, 

also  wegen  11) 

12)  y=ia:u^ 
lud  daher  nach  10) 

jfu=s{jp  —  ^,)  cot  w, 


woraus  sich 

taitg  01^ 


»3)-=i-tr;^ 


alio  nach  12) 


14)  y  =  -, ^^ 


tang  Ol 


ergiebt.    Fuhrt  man  diese  Ausdrucke  von  a;  und  y  in  die  erste  der 
Gleichungen  8)  ein,  so  erhält  man 


*    •  (l  — w  tang  w)*' 
also 

15)  (-)»=  (^)'  .  n— '^-^-vi- 

yi  y/        (1  — «  tang  loy 

Aos  der  Gleichung  11)  folgt 

r  =  ar|-f-y,«, 
ond  es  ist  also  nach  der  zweiten  der  Gleichungen  8) 


woraus  sich  leicht 


16)  ^ 


1-» 


2 


•  r 


ergiebt.    Weil  nun  nach  ll)k 

^  =  «,  also  —  =  «  H 

yi       yi       '         yi  yi 


ist,  so  ist  nach  16) 


17\   ''    —  i.^**' 


yi  2m  .       ' 

Führt  man  nun  die  Ausdrücke  16)  und  17)  in  die  Gleichun{ 
einj  so  erhält  map  ^ 

also 

18)  (1  +  «*)  (l  —  «  tang  w)«  =  (1  —  «»)». 

Nach  gehöriger  Entwickelung  erhält  man  aus  dieser  Gleichung 

19)  0  =  (1  — talig  «»)•<» 
+  2tang  ca  .  «» 
^      --.(3p*-tafig«»).« 

-fr- 2  tang  w,  , 

oder,  weil  bekanntlich 


rt              2tang  o> 
tansr  2cü==; r^ ; 


,  «I 


ist:  :    ' 

8Q)  «•  H> tan«  8w  .  »»  — 1™^^  «-H-tWg  *»=  ft. 

Auch  ist 

8 -i»  tang  Ol*  >eo8  \o*  -»»  sin  'ft>*  "/     l-f-2ieos  a>» 

1  —  tang  w*  cos  ai'  —  sin  or*  cos  2üi 

Aber  bekanntlich 

.■.'■■• 

2cos  cü^  =  1  +  cos  2a>' 
und  folglich 

^       -  -    - 

3  h- tang  CO  ^  —  2  h- cos  2(u  .^  |  ^^  «        o 
1  —  tatig  »*  "^      cos  8»    '^  ^  *+"  ^^^^  *''^- 


87 

ten  Verhältnisses  u  aucb  unter  der  Form 

21)  «'  +tang  2cu  .  »'  -*-  (1  +2sec  2cD)««  +  tilDg  2cci  =  0 

darstellen. 

Die  von  ^ämtz  a.  a.  0.  ganz  nach  Kästner  (Smith's 
^ehrbegriff  der  Optik.  S.  56)  gegebene  Auflösung  ist  von  der 
i^orhergehendeq  verschieden ,  indem  bei  derselben  das  Verhältniss 
^  nicht  unmittelbar  gesucht  viird. 

Eine  Wolke,  die  sich  in  einer  H8he  von  21^  über  dem  Hori- 
zonte befindet,  scheint  nach  Smith  das  scheinbare  Himmelsgewölbe 
zu  halbiren.  für  dieseb  Werth  von  (O  ergiebt'  sich  nach  Kämtz 
^*  a.  O.  nahe; «#  =  0,3.  Die  scheinbare  Entfernung  des  Zeniths 
^om  Beobachtfr  beträgt  also  nur  unj|fefährO,3  der  Entfernung  des 
Horizonts  vom  leobafchter. 

Es  scheint  mir,  dass  von  den  in  diesem  Aufsatz«  behandelten 
^^fgaben  ein  zweckmässiger  Gebrauck  beim  Unterrichte  gemacht 
^cirden  kann.  Die  Schüler  können  auch  zur  eignen  Beobachtung 
^^8  scheinbaren  Himmelsgewölbes  i^ng^leitet  werden. 


t 


IX. 

^eber  das  iadq;»endeBte  Fortsehreitungsgesetz 
^er  nameiischen  Coefßcienten  Iq  der  Entwicke- 
lang  der  hftheren  Differentiale   der  Fanction 

^r  ci;  V^«^  •-- Ä^Ä?^,  und  ftber  zwei  Eägenscliaf- 
ten  der  K^eMAcbe  zweiten  Graftes. 

Von  dem 

■■■■■■■■■  .         .  ■         ^ 

Herrn  Doctor  A.  R.  L  acht  er  band  t 

zu  Königsberg  i.  d.  N. 


1. 


D§9    independente    Fortsehreitungsgesetz    der    numeri- 
schen Coefncienten  in  der  Bntwicketung    der*  höheren 


r 


Differentiale  d^r  Function  y=V/a*  —  ^*i?*; 
Im  dritten  Theilc   des  Archivs  S.  243  und  247   hat  Herr  Pro- 


88 

fesBor  Grunert  for  die  obengenaDoten  Coeffieienten  4i^  Recarai 
formelD 

2m  2«— 1 

2»  2»— 1  2«— 1 

^^  =(4« -4)^0  +  3.-^., 

3s  Sm — 1  2i>«-l 

^,  =  (4»  —  6)^,  H-  5  .  ^„ 


J",  =  (A»  —  8Mi'4-  7  .  ^. >  )(1) 


2n  iJfrT-l  ^     ^ 

^««2  =  (2/»  +  2)^„_,  +  (2ä  -V-  3)^«-2, 

Sit  Sm— 1 

2it+l  2n  2it 

3II4-1  3»  2» 

^,  =  (4»  —  3)^,  +  4^„ 
^3  =  (4i»  —  5M,  +  6^, , 

211+1  Jt»  2if 

^.=(4«-7M.-+-8.<«,  >(2) 


211+1  2it  2» 

Af^^  =  (2/f  +  Z)An^  tI-  (2»  —  2)^,-i, 

SfH-l  »»    ' 

^n-l=(2»-MM»-l 

#. 

entwickelt,  aus  denen  wir  jet^  das  independente  Bildangsg* 
ableiten   wollen.     Passt   man    zunächst    die    Coefficienten    A'^ 
Ange^   so  sieht  nan.bald^   nach  welchem  .Gesetz  sie  gebildet 
den^  denn  da  man 

12  s  4  s  « 

^o=^o  =  l,  ^o=^o  =  3.  l,  A  =  ^o  =  45  =  5.3». 

^o  =  -4fo  =  1575  =  7.5»  .3»  .1» 
hat,  so  schliesst  n^an^  dass  allgemein 

y^  =  (2»-.l)  (2»  — 3)»  (2«  — 5)» 7»  .  5»  .3»  .  P 

2IH-1 

^o  =  (2ü  +  l)  (2»-l)»  (2if-.3)» 7V5»  .3»  ,  1' 

sein  werde.  Die  Gültigkeit  dieser  Ausdrucke  angenommen ,  c 
man  nun  leicht  durch  successive  Anwendung  der  Recursion 
mein  (1)  und  (2)  für  die  folgenden  Coefficienten  die  Werthe 


\  - 


89 

i^»    ^»    >t .  .^t    >t    >»    >t 

II.      II       II       II       II       II       II 


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^        '^        '^  I 


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I     I     I    -^    Ä-  ^ 


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I       I 


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^^k  ta|^4  P^^  ^* 


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^ 

Od 


Das  BilduDp^ssesetz  spricht  sich  zt^ar  noch  nicht  mit  vollkomi 
Bestimmtheit  m  diesen  Ausdrucken  aus,  man  wird  aber  durch 
selben  auf  neue  Recursionsformeln  geführt ,   die  dann    riiclcp 
das  Gesetz  der  independenten  Ableitung  der  Coefficienten  liei 


.  tl 

Ao8  der  Entwickelang  der  Qaotieiiteii  je  iwiier  Mßä  eioander  fol' 
gender  Coefficienten  ergiebt  sich  nämlich 

5*        o    (ü - 2)  (« -I)  J- 

4    _2    (*«•-»)(»»-«)    *• 
^«  —  *.  4.7  -«.. 

I  ^s,.^^.  5.9  *' 

^«  —  *•  6.11  •* 

voQHcfi  aflgeiiieib 

"^p  —  ^-         p(j^-i)    •    K^a^i    . 

'«in  würde,  und 

• 
2^+1  min  —  1>  *»+^* 

^1  — *  •,     1,1      -^o> 


^V  ;"iv 


««+!_«    (n-2)  (if-~8)g^> 


2.5 
^t — ^*  iTt  -^t» 

'**  —  '*• STF'       ^»' 

^•  — '*•      .    5.11  ^♦^ 

2yi_       (ii-5)(n-6)y 

^'  — *  •  — 7T15      z^*' 


»nach  allgemeiD 


:<         »•■ 


irt.      . 
Sttbstituirt  man   nun  nach  und  nach  für  A^^  A^  u.  s.  %▼.  ihr« 

«rtfWy  so  hat  man 


92 


X=2.^!^L:^'1 


1.1 


o* 


Sit  V 


1.2.1.3 


5»  _  ^(ft~l)M»-"2)»(^-3)    ^ 

' — ^    '  1.2.3.1.3.5  ^V 


2m 


_         w(n~l)»  (n-2)»  (^-3)»  (fi~4) 


'2n 


A,  =  2^  . 


1.2.3.4.1.3.5  ./7 


Jf»,  u.  ».  w 


und 


^+1_  i«(^-l)»(^~2)^l 

^» —       '         l.JJ.3.5  *»' 

^i_^,     n{n  —  1)»  (»  -.  2)^  {n  -  3)  y 
^t—^    •  1.2.3.3.5.7  ^«' 

*J+1_         n(n-^\y  (n-2)»  (n~3)»  (^-4)  y 

^^  —  '^    •  1.2.3.4.3.5.7.9  ^o>  "•  s.  w. 

Nach  dem  Bildungsgesetx ,  das  hier  ganz  unzweideutig  henrortr 
würde  man  nun  allgemein 


M 


II- 


II 


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10 


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I 


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^ 


II 


II 


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I 


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t 


•4 

t 


Q** 


erhalten.  Cm  nun  x«  zeigen,  dsss  diesen  Fomeln  allgemeine  Gül- 
tigkeit zukomme,  wollen  wir  nachweisen,  dass  dieselben,  wenn  sie 
von  ^o  l^is  ^p  richtig  sind,  auch  noch  für  Apj^\  stattfinden. 
Setzen  wir  zu  dem  Zwecke  in  die  nacli  (1)  stattfindende  Formel 

am-i  2w 

für  Ap  nnd  Ap  ihre  voranstehenden  Wertne  und  reduciren,  so  er- 
giebt  sich 


» 


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H 


10 


4 


10 


+ 


9 


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I 

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M 

f 


C^ 


96 


Wenn  man  ebenso  in  die  nach  (2)  gültige  Formel 

2»— 1  2w  '   2«--l 


7n  2«— 1 

die  Wertbe  von  Ap^\  und  Ap  einsetzt  und'  in  dem  «bervorgehei 
den  Ausdrucke  m  + 1  mit  n  vertauscbt,  so  erbält  man 


II 


I 


I 


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I 


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2, 

M 

I 
I 


I 


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f 


er 


96 

,  Die  Ausdrücke  (5)  und  (61  sind  aber  in  p  +  l  so  g 
wie  die  entsprechenden  (3)  und  (4)  in  py  und  hiernach  wi 
aufgestellte  Bildungsgesetz  richtig,  wenn  wir  nur  noeh  die  < 
Voraussetzung,  die  wir  uns  bisher  erlaubt  haben,  als  z 
nachweisen  können.  Dieselbe  betraf  aber  das  Bildungsgesi 
Coefficienten  ^o>  mit  deren  Hülfe  wir  die  anderen  ableiteten 
können  uns  aber  von  der  Richtigkeit  unserer  Annahme  Ül 
Coefficienten  ^o  &uf  folgende  Weise  vergewissern.    Die  Coc 

ten  j^n—i  und  ^n^i  lassen  sich  nämlich»  ohne  auf  die  Coc 
ten  ^o  zurückzugehen,  unmittelbar  aus  den  Recursionsformc 
leiten,  denn  nach  denselben  bat  man 


tl 

II 

II 

II 

II 

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• 

• 

1^ 

211-f-l 


Setzt  man  aber  in  den  obigen  Warth  von  jip  die  Zahl  p 


j\ 


99 

M  erbält  mao  den  eben  entwickelten  Ausdrack.    Aus  dieser  Deber-' 

einstimmuDff  folgt    daber  auck  die  Ricbtigkeit  des  für  ui^  ange- 
nonmenen  Werthes» 

Wir  knüpfen  hieran  noch  eine  Bemerkung  über  die  Summe 
der  CoefiBcienten  in  der  Bntwickelung  der  verschiedenen  Differen- 
tiale. Addirt  man  nämlich  '  die  Gleichungen  (1)  uod  ebenso  die 
Gleicbnngeu  (2),  so  erhält  man 

I 

Jo+^i+.^a+ +.4n-l  =  (4li— 3)    Mo+^i+ -+-^«-21 

und 

211+1    2iH-l    3M-1                     2iH-l                                 2n        2n  2n      . 

Jo+^i+^a+V.    -|-^i^J=^(4«— 1)    Mo+-^»+ -^^nAl 

oder  kürzer 


2M  2n— 1    2n+l  2» 

2.4  =  (4it  — 3)2^,  -S^  =  (4ü  — 1):?^, 


UDd  hiernach 


:S.4  =  (2)w  — 3)  (2)w  — 5)  (2«i-7) 5.3.1. 


II. 
Zwei  Eigenscliaften  der  Kegelfläche  zweiten  Grades. 

A. 

Die  allgemeine  Gleichung  der  Kegelfläcbe  zweiten  Grades,  de- 
inen Spitze  im  Anfangspunkte  der  Coordinaten  liegt,  ist  bekaont- 
lich  folgende: 

Ja:*  -+.  JY  +  ^"«*  +  ^^y«  +2Ä'a?»  -f-  %B"xy=.  0 (1) 

* 

Wir  legen  ein  rechtwinkliges  Coordinatensystem  zu  Grunde  und 
wollei^  die  Coefi&cienten  der  Gleichung  (1)  durch  die  Bedingung 
bestimmen,  dass  die  Kegelfläche  durch  die  drei  Alen  und  die  bei- 
den Geraden  geht,  denen  die  Gleichungen 

zugebören.  Setzt  mau  nun  in  (1)  is  ==  0,  um  die  Gleichung  der 
Durch  seh  nittscurve  des  Kegels  mit  der  Coordinatenebene  (^ry)  zu 
erbalten,  so  ergiebt  sich  die  Gleichung 

^^»  +  ^y-|-2Ä"^y=0,   (4) 


^     % 


100 

die  sich,  wegeii  der  Natur  der  Kegelflächeo,  im  Allfj^emetiieo' in 
zwei  reelle  Factoreo  vom  ersten  Grade  zerlegen  lassen  muas.  In 
unserem  besonderen  Falle  sollen  aber  die  Axen  der  a:  und  y  die 
Durcbschnittslinien  sein ;  diesen  Axen  entsprechen  aber  respectire 
die  Gleichungen  ^  =  0  und  ^  =  0^  so  wie  ihrem  Systeme  die 
Gleichung 

^y  =  0    (5) 

zugehört.  Man  sieht  also^  duss  in  der  Gleichung  (4)  die  Coeffi- 
cienten  A  und  ^'  =  0  werden  müssen,  wenn  dieselbe  das  System 
der  Axen  der  a:  und  y  durstellen  soll.  Eben  so  zeigt  man,  dass 
auch  x4!'  verschwinden  muss,  und  folglich  die  Gleichung  (1)  die 
einfachere  Form 


annimmt.  Zur  Bestimmung  der  drei  CoefBcienten  iff,  B'\  B*'  hat 
man  die  Gleichungen  (2)  und  (3).  Pa  die  durch  dieselben  bestimm- 
ten Geraden  ganz  in  der  Kegelfläche  (6)  liegen  sollen,  so  muss 
die  Gleichung  (6)  identisch  werden,   wenn   man  darin   die  Wertke 

von  -^,  —  aus  (2)  und  (3)  substituirt.  Dies  liefert  die  Bedin- 
gungsgleichupgen 


b'B -*- a'B' -f- e^b'B'={i ' ^  ^ 


aus  denen  sich 

B^  a-ä      b}^     ^  _  ab  —  ab' 

B  Ä'-TÄ*  ««"     B  — aäiji'^b) 

ergiebt,   so  dass  also  die  gesuchte  Gleichung  unserer  Kegelfläche 
folgende  ist:  ^  * 

atJ(V  —  b)y%  •+-  bb\a  -  «0^«  +  («'^  —  ab')a:y  =  0.     (8) 

Wir  wollen  nun  ferner  annehmen,   dass  die  beiden  Linien  (2)  und-. 
(3)  und  eine  dritte,  deren  Gleichung 

ist,  ein  System  rechtwinkliger  Axen  bilden,  so  dass  also  zwischen 
den  Constanten  ibrer  Gleichungen  die  Relationen 


«»'-4-^^  •+-1=0, 
»»"  -f-  bb"  +1=0, 
aV'4-W+l  =  0 

stattfinden.    Hieraus 'zieht  man 

b'\y  —  ^)  = !»"(»  —  a% 


^ 

«« 


SO  dass  also  die  Gleichung  (8)  in  di6  folgende 

aa'tJ'y%  •+-  bh'U'xx  +  ^y  =  0    (11 ) 


übergeht.  Bezeichnet  man  nun  den  Werth,  welchen  die  linke  Seite 
dieser  Gleichung  durch  Substitution  der  aus  (9)  gezogenen  Werthe 
von  OS  nn^  y  annimmt,  mit  S^  so  wird  ' 


S  =  *»«"Ä"(  w'  •+-  ^^'  +  1), 
ond  mit  Rücksicht  auf  die  erste  der  Gleichungen  (10) 

-y=o, 

d.  L.  auch  die  Gerade  (9)  liefet  auf  der  Kegelfläche  (11).  Wir 
hätten  dies  Brgebniss  auch  daraus  ableiten  köoneh ,  dass  die  Glei- 
cliQDg  (11)  in  Beziehung  auf  die  Constanten  der  Gleichungen  (2), 
(3)  und  (9)  symmetrisch  ist.  Wir  haben  also  folgendes  Theo- 
ren bewiesen: 

Denkt  man  sich  im  Baume  irgend  zwei  rechtwinklige 
Coordinatensysteme  um  einen  und  denselben  Anfangs- 
punkt, so  liegen  allemal  die  sechs  Coordinatenaxen  in 
irgend  einer  .Kegelfläche  zweiten  Grade%. 


B. 

Wir  wollen  nun  wieder  von  der  allgemeinen  Gleichung  der 
Flächen  zweiter  Ordnung,  die  einen  Mittelpunkt  haben,  ausv^ehen, 
indem  wir  uns  den  Anfangspunkt  der  Coordinaten  in  den  Mittel- 
punkt gelegt  denken,  also  von  der  Gleichung 


Ax^  +  AY  -H  -^"**  +  ^By^  -H  2iff'a?»  •+-  %B'*yd:  =  0     (12) 

und  zunächst  zu  ihrer  Specialisirung  die  Bedingung  machen,  dass 
dieselbe  eine  Kegelfläche  darstelle,  welche  die  drei  Coordinaten- 
ebenen  berührt;  Es  muss  sich  also  für  die  gemeinschaftlichen 
Pnnkte  dieser  Ebenen  mit  ^denen  der  Kegelfläche  eine  lineare 
Gleichung  ergeben.  Verbinden  wir  nun  die  Gleichung  der  Coordi- 
oatenebene  der  {y»)^  nämlich  die  Gleichung  ^  =  0,  mit  der  Glei- 
chung (12),  so  erhalten  wir  die  Gleichung 

^y -f- ^"*»  H- 2%Ä  =  0. 

Soll  dieselbe,  wie  in  unserem  Falle  verlangt  wird,  eine  Gerade, 
oder  vielmehr  zwei  zusammenfallende  Gerade  darstellen,  so  muss 
bekanntlich  zwischen  den  Coefficienten  die  Relation 

stattfinden.  Auf  ähnliche  Weise  erhält  man  aus  den"  Bedingungen, 
dass  die  Kegelfläche  die  beiden  anderen  Coordinatenebenen  be- 
rühre, die  Relationen 

B'  =  dbV'AjF,  B''=:d=:\/AA^m 


.   •  •■    • 


:     1^ 

wonach  also  die  Gleichung  (12)  die  Form 

annimmt.  Aber  welche  Comhination'  der  Zeichen  ist  za  wählen? 
Zunächst  erhellt,  dass  ^,  A'^  A"  alle  von  demselben  Zeichen  sein 
müssen;  nehmen  wir  nun  an,  dieselben  seien  positiv,  so  muss  man 
in  den  drei  letzten  Gliedern  das  negative  Zeichen  nehmen,  weil 
bei  jeder  anderen  Zusammenstellung  die  Gleichung  (13)  sich  in 
ein  Product  zweier  linearen  Factoren  zerlegen  Hesse,  und  dieselbe 
dann,  also  keine  Kegelfläche,  sondern  ein  System  zweier  Ebenen 
darstellen  würde.  Hiernach  wird  nun  unsere  Gleichung,  wenn  wir, 
noch  statt  der  Constanten  A^  A\  A"  ihre  Quadrate  einfuhren,  fol- 
gende sein: 

^»a?»+^'»y»  4-^"*«» '--%AA'a:y—%AA"af%'-2A^A"y%=zi^.   (14) 

Zur  vollständigen  Bestimmung  der  Kegelfläche  fügen  wir  die  fer- 
nere Bedingung  hinzu,  dass  die  beiden  Ebenen,  deren  Gleichungen 

aoff  4-  ^y  -I-  CÄ  =  0,    (15) 

a,a7-f-^iyH-^i*  =  0    (16) 

sind,  den  Kegel  berühren.  Eliminiren  wir  aus  den  Gleichungen 
(14)  und  (15)  die  Variable.^,  so  erhalten  wir  für  die  Projection 
des  Durchschnitts  auf  die  Ebene  der  (y%)  die  Gleichung 


y^{bA  -f-  aAy  +  %j»{ficA^  +  acAA'  +  abAA"  —  a*j^A") 

^%HcA  +  aA'')*z=zO. 

Soll  dieselbe  nun  eine  einzige  Gerade  darsteilen  —  also  die  £bene 
(15)  eine  Tangentenebene  sein  —  so  muss 

öcA^  +  acAA'  H-  aöAA'  -^a^AA"  =  db  (ÖA-haA')  (cA-\'«A") 

sein;  das  obere  Zeichen  rechts  ist  nicht  zu  gebrauchen,  denn  man 
kommt  dadurch  auf  die  Bedingungsgleichung 

welche  a'  =  0  geben  würde,  was  im  Allgemeinen  nicht  zulässig 
ist.  Mit  Benutzung  des  unteren  Zeichens  erhalten  wir  dagegen 
die  Relation 

bcA-^acA'^abA"^^    (17) 

und  auf  ähnliche  Weise  die  andere 

b,c^A-^a^c,A''^a^b^A'  =  ^.    (18) 


Eliminirt  man  jetzt  aus  den  Gleichungen  (14),  (17)  und  (18)  die 
Grössen  A^  A',  A'\  so  ergiebt  sich 


Neknen.wir  nun  an,  das«  die  beiden  Ebenen  (15)  und  (16)  auf 
«Bander  and  auch  anf  der  Ebene 

a,a?  +  ^9y  +  ^i«^0    (20) 

aenkreehi  ateben,  d.  b.  macben  wir  die  Bedingung,  dass 

aoi  -l-Ä^i  +w,  s=0,) 
ar<r,  +  W,  +  <?c,  =  0 J  (21) 

«ei,  ao  liaat  aicb  die  Gleicbung  (19)  unter  einer  eleganteren  Form 
dkuntellen.  Setien  wir  noeb,  waa  erlaubt  ist,  ar^a|^a2  =  l, 
«0  erbalten  wir  ans  (21) 

e  —  c,  ""^      b^     Cj— c  b^ 

^«ud  biemaeb  fiir  die  Gleicbang  (19)  die  folgende 

Da  dieaalbe  in  Beiiebnng  anf  b^  ^i,  ^,f  r,  r,»  r,  ajninietriseb  ist, 
10  itaht  die  dnrcb  sie  ausgedrückte  Kegelfläcbe  lu  den  drei  Ebe- 
mm  (IB),  (16)  nnd  (20)  in  derselben  Beziebung,  d.  b.  sie  berührt 
sie  alle  drei.    Wir  sind  also  in  desi  8atze  gekonmen: 

Denkt  man  sich  im  Räume  irgend  iwei  rechtwink- 
lige Coordinatensysteme  um  einen  und  denselben  An- 
fangspunkt, so  berühren  die  sechs  Coordinatenebenen 
allemal  irgend,  eine  Kegelfläcbe  tweiten  Grades. 

VeivL  Steiner:  Die  Abhängigkeit  geometrischer  Gestalten. 
^lU«  1.  S.  813. 


i 


104 


1 

Beweis  der  Gleichmig 
jffir  s;=cos  X. 

Nach  einem  Aufsätze  des  Herren  Lioaville  frei 

bearbeitet 

von 

dem  Herausgeber. 


Die  obige  höchst  merkwürdige  Gleichung  ist  bekanntlich  von 
Jacobi  ge&nden  und  in  Crelle's  Journal.  Tbl.  XV.  S.  3.  za« 
erst  mitgetheilt  unck  bewiesen  worden.  In  seinem  Journal  T.  VI. 
p.  69.  hat  Liouville  zwei  neue  Beweise  für  dieselbe  gegeben, 
von  denen  mir  besonders  der  zweite  bemerkenswerth  zu  sei« 
scheint,  den  ich  daher,  aber  auf  eine  andere  Art  dargestellt,  im 
Folgenden  mittheilen  werde. 

Der  Kürze  wegen  wollen  wir 

^)®*= S5=i — ' 

also 

setzen.     Weil  nun 

(1  -.  ;^»)H-J  =  (1  —  «»)  (1  —  «»)^ 

ist,  so  erhält  man  nach  der  aus  der  Differentialrechnung  bekann- 
ten Gleichung 

d%n     —^  dz^'^    l    '  d%'  dxn-l  "*"       1.2       •  Ä»  •  d»n--2  ^ 

ohne  alle  Schwierigkeit  die  Gleichung 


•  • 


lOft 


t  • 


dxi 


^(*  - 1) 


^^eil  DUO  aber  offenbar 


i#^-a.(i  — «»)«-*_   / »rf^-Mlj-vx*)^ 


l/»^2 


r  dxi-i 


d% 


at,  80  läast  sich  mittelst  der  oben  eingeführte!»  Symbole  die  vor 
ergebende  (Tleichung  unter  der  folgenden  Form  darstellen: 

^fir  1=1  ist  nach  1) 

©.=(1 -«')*, 
•  i.j  wenn  wir  x^cos  ac  setzen, 

Verner  ist  nach  3)  für  t  ^  1 

^eil  nun  nach  dem  Vorhergehenden 


ist,  80  ist 


d.i. 


dB,  d% 

-^=cos  a:,  jj  =  — sin  a: 


@,  =  —  sin  a:  cos  ^  —  2sin  ac  cos  or, 


9,  =  —  3sin  a:  cos  or, 


oder,  weil  bekanntlich 


sin  a:  cos  ^  = 


sin  2dr 


irt, 


sin  Zr 


5)0.  =  -1.3      2 
Fit  <:s2  ist  nach  3) 


0.  =  (1  -  »»)  fg  _  4,0,  - 1 .  if'e^dx. 


/■A 


100 


NuD  ist  aber 

^dx  "^'"  *^'  dx 


-^;?  =  —  3co8  2^,  5^  =  — sin  ^;^  . 


also 


M^  «CO«  2d? 


i/s  sin  07  * 

Ferner  ist 

r  &^d%  =  \J    sin  %€  sin  o?  <te/ 

und  folglich,*  weil 

siD  2a?  sip  a;  =  j^  cos  a?-— ^  cos  %^ 
ist, 

/  0,</»^|  sin  ac — \  sin  3a?. 

Daher  ist  nach  dem  Obigen 
0g  ^3sin  o?  cos  2a?  +  6eos  a?  sin  2a? 

—  \  sin  a?  + j^  sin  3a? 
=  3  sin  3a? +  3  cos  a?  sin  2a?  —  i  sin  a?  +  l  sin  3a? 
=  j^  sin  3a? +  i  sio  3a? +  1-  md  a?<— j^  sin  a? 
=  5  sin  3a?, 
und  folglich 

6)  ©.  =  1.8.5  52^. 

Für  t  =  3  ist  nach  3) 

0,  =  (l  -  a»)  ^  - 6*0,  -  2 .  Zj*®^d%. 

Nun  ist  aber 

-^  =  15  COS  3a?,  ^  =  — sin  a?; 

also 

rfO, 15C08  Zx 

<Än?  """         sin  d?  * 
Ferner  ist  ' 

/  @,ii&  =  —  ^ Va  •*"  ^^  •***  ^  ^•^> 
und  folglich,  weil 

sin  Zoc  sin  a?  =  |  cos  2a?  —  \  cos  4a? 
ist, 

/'s 
0,1^:^  —  4  sin  2ar  +  T  sin  4a?. 

Daher  ist  nach  dem  Obigen 


%      I 


lor 

®«=  — 15  sin  o?  cos  Za:  —  30  <fo8  a:  sin  Zar 

+  -g"  sin  2a: r-  sin  Aa: 

Ä  — 15  sin  44: — 15  cos  a:  sin  3a?  ^-g-  sin  Ä^  —  -j-  sin  4^ 

15.5    .     .  15    .     -  15    .    o      .    J12J    •     o 

= —  sin  44?  —  Y  "°  *^  "^  "ö"  ®*°  *^  +  ^  8in  ÄiP 

15.7    .     .  . 

= T"  Sin  44?, 

4 


"^d  folglich 


7)  ©4=  — 1.3.5.7  ^^"^ 


ir  wollen  nun  überhaupt 

sin  tx 


^«tzen,  so  ist 


und  folglich,  weil 


Ist, 


8)  0i=:Jhi 


•5?  =  ^'  cos  fO?, 


d% 

T— =  — sin  a: 

da: 


dOi  kt  cos  ix 


d%  *  Sin  o? 

Ferner  ist 

&£dx  = T-  /    sin  f4?  sin  4?  da:, 

also^  weil 

sin  f4?  sin  4?  =  ^  cos  (t  — 1)4?  —  i  cos  («+1)4? 
is^, 

y^*0,:</*  =  — ■^y^'^cos  (t— l)4ri/4r  +  -^y^'^cos  («  +  1)4?  dar, 
d.  i. 

0 
I 

Weil  nun  nach  3) 

0^i  =  (l-«»)  ^-2i*0,-f(f-l)y[*0,^» 

ist,  so  ist  nach  dem  Vorhergehenden 
0^1.1  =  -T-  /?,-  sin  4?  cos  to  —  %^i  cos  4?  sin  f 4? 

+  Y  »"^  («—1)4?  —  \i^i)  Mtt  (t  -H  l)4r 


also 


*108 

/ 
\ 

=  —  ki  sin  (f  +  \\a:  —  ki  cos  ^  sid  «^ 

-I-—  siD  (f  — 1)^— 2(r:^  sin  («+i)^ 

=  —  ki.  sin  (#-|-  \)jp  —  -^  sie  ($  +  \)jc 5-  sin  (t — l)j 

9)  0^.1  =  — (2t  +  l)^,  — h?l     • 
Setzen  wir  nnn  analog  mit  8) 

,ftv  /a       E.        sin  (i  -^  1)j: 

10)  0ä4.i=:^^i  — T-jpj — , 

so  ist,  wie  ans  der  Vergleichung  der  Gleichungen  8)  und  9)  aal 
der  Stelle  benrorgeht, 

11)  ^^i  =  (- 1) .  (2f  +  1)^, . 

Weil  BUD  nach  4) 

Ä  ,     sin  0? 

0,  =  1  .  -"T— , 

und  folglich 

ist,  so  erhält  man  mittelst  der  Gleichung  11)  nach  und  nach: 

^.=(- 1)0.1, 

^,  =  (~1)*.1.3, 
it,  =  (— 1)»,1.3.5, 
it^  =  (-  1)»  .  1  .  3  .  5  .  7, 
>t.  =  (—  1)*  .  1  .  3  .  5  .  7  .  9, 
u.  s.  w. 
also  offenbar  allgemein 

12)  ^  =  (—  1)^1 . 1 .  3  .  5  .  7  . . .  (2f  —  1). 
Folglich  ist. nach  8) 

13)  0,  =  (— l)«^i.l.3.5.7...(2»  — 1)  52^, 

d.  i.  nach  1) 
14)±li^^iÜ)^  =  (_l)«.1.3.5.7...(«-l)?J2ji5 

für  »=:cos  ^,  welches  die  zu  beweisende  Formel  ist. 

Aus  dieser  Formel  hat  Jacob i  eine  merlrwürdige  Transfor- 
mation eines  bestimmten  Integrals  abgeleitet,  welche  wir,  obgleich 
dieselbe  längst  bekannt  ist,   dem  Obigen  noch  in  der  Kurze  neifu- 


109 

fea  wollen.  Wenn  Dämlich  eine  FuiictioD  w  von  %  so  beschuffeo 
ist,  dass  dieselbe  nebst  ihren  sämmtlichen  Diftercntialquotienten  bis 
zum  (i — l)sten  für  x  =  «r  und  für  x  =  ^  vrrschwinaet,  so  kann 
man  dorch  tbeilweise  Integration  leicht  zeigen,  dass  immer 

iV.    SetzeA  wir  nun 

und  a  =  —  1,  ^  =  4- 1 ;  so  ist 

/:>(,)  (i_,«)^,/,=(_i).7:>,)  ^i^ii^--»  u.. 

Aus  14)  folgt  durch  Differentiation  nach  a: 

;sl'^'^''^|^*'^'"*i  =(-^)^* .  1 .  3  .  5  . . .  (2>-l)  cos  t>, 
also 

"^^^^^'"^^  i/Ä  =  f-  l)«-i  .  1  .  3  .  9  . . .  (2i-  1)  cos  f>  <te. 

Ba  DUD 

4  =  cos  ijr,  i/x  =  —  sin  a:  da: 
ist,  so  ist 

15)  f^/^'K^on  a:)  sin  jc^  da: 
=  1 .  3  .  5  .  7  . . .  (2f  —  l)^/r/(cos  ar)  cos  »>  «te. 


^ies  ist  die  von  Jacobi  gefundene  Transformation.  Die  Function 
J^(«)  und  ihre  Differentialquotienten  bis  zum  ften  müssen  zwischen 
^en  Gränzen  %^ — 1  und  x  =  +l  stetig  sein. 


XI. 

UebuDgsaufgaben  für  Schüler. 


Man  aoll  die  fohgenden  gonio metrischen  Relationen  beweisen. 
Wenn 

j4=      sin  €t(cos  fi  —  cos  y) 

:^  —  2sin  a  sin  ^{ß  —  /)  sin  iW  +  y) 


11« 

^=      siD  |l?  (cos  Y  —  C08  a) 

=  —  Ssin  ^  sin  ^(y  —  a)  sin  y(y  -|-  a) 
6^=      siD  ;^  (cos  a  —  cos  /?) 
=  —  2sin  Y  sin  -^a  —  /?)  sin  |(is  +  |!') 
ist,  so  ist  jederzeit 


^+J»+C=  — 48in  i(a  — /J)  sin  \^—y)  wn  i(r— a) 
J»  -H  r  -^  ^  =      4sin  \{a  -*-  /?)  sin  4(/J  —  y)  sin  ^(t'  -I-  a) 
A+C^B=z      4sin  4(0  -*-  /?)  sin  \(ß  +  y)  sin  Kr  —  a) 
^  -I-  Ä  —  C=      4sin  \(a  —  /?)  sin  \{ß  -*-  y)  sin  i(;r  -|-  «). 
Wenn 

^'  =  cos  a  (sin  /?  —  sin  y) 

=  2cos  a  sin  -J(/J  —  y)  cos  40^ "^f) 
J9'  =  co8  /?  (sin  p^—  sin  a) 
-  =2cos  /?  sin  \{/ — a)  cos  ^(;^  +  a) 
C'=eoB  Y  (sin  a  —  sin  ß) 

=  2cos  Y  »in  i(«"— /^)  cos  i(a-l-/?) 
ist,  so  ist  jederzeit 

^'  +  Ä' -I-  C"  =      4sin  4(a  —  ß)  sin  4(/J  —  y)  »»n  4(y  —  a) 
Ä'-l-C"— ^'=:  — 4cos  i(a-\-ß)  sin  Üß  —  Y)  cosi(y-l-a) 
^'-1-6?'— Ä'  =  — 4cos  i(a  +  /?)  cosi(/?  +  y)  sin  i(^  — «) 
^'+ir'—  r'  =  — 4810  ^as—ß)  cosi(/?-|-y)  cosi(y  +  a). 
Aus  der  Gleichnng 

a  sin  a  +  ^  sin  ß  +  c  sin-^^sO 
lässt  sich  immer  die  Gleichung 

(a  +  Ä-l-c)  cos  iiß  —  r)  cos  ^(y  — a)j     . 
—  (aH-^  — c)  sin  Uß  —  r)  sin  i(y  — a)l   *'°  ^^«-*-P> 
(«-!-<?— Ä)   sin  ^(/?  — y)  cos  5(y  — a)| 

^(^  +  c-a)  cos  iiß-^Y)  «in  4(r-«)i   '"''"  '^""»"''^ 

d.  i.  die  Gleichnng 

jV  sin  i(a  +  /?)  =  Jf  cos  4(a  -|-  /?), 

wo  die  Bedeutung  der  Symbole  M  und  JV  von  selbst  erhellet,  also 
die  Gleichung 

tangi(a  +  /?)  =  ^ 

I 

ableiten. 

Aus  der  Gleichung 

a  cos  a  +  ^  cos  ß  +  c  cos  /*  =  0 

lässt  sich  immer  die  Gleichnng 


111 

(« -§- Ä  +  c)  cog  K/J  —  y)  CO»  40"  —  a)  1  u.^ 

-{a  +  6—c)  siD  i{ß  —  r)  »in  iö'-«)»  «""  tI«  +  W 
j      (a  +  c  — Ä)  »in  i(/»  — /)  CO»  i(y  — «)(     . 

j_(i  +  c_«)  CO»  Uß-r)  «in  ^Ö'-M*  ""  ^^"'^'^^ 

d.  i.  die  Gleichung 

jl^cos  i{a  +  ß)  =  '-M  sin  i(aH-/»), 
folglich  die  Gleichung 

cot  i{a-hß)  =  —  jf 
aUeilen.  G. 


Blam  mU  den  folgenden  Sats  beweisen: 

Wenn  in  Taf.  1.  Fig.  10.  die  Linie  JE  der  nie  Theil  der 
Linie  JB  iit«  fiber  JB  das  Quadrat  AB  CD  beschrieben,  dessen 
Biagouale  AD  und  die  Linie  Ciff  gesogen,  und  durch  den  Durch- 
schnittspunkt O  dieser  beiden  Linien  mit  den  Seiten  AC  und  BD 
d«a  Quadrats  ABCD  die  Parallele  FB  gezogen  wird ,  so  ist  im- 
aner  AF  der  {n  +  Ijste  Theil  der  Linie  AB. 


Aufgabe  vom  Herausgeber. 
W^nn 

^ftf,  und  a;  =  tang  9  gesetzt  wird,  wobei^  man  9  absolut  nicht 
Sr>*ö88er  als  ^Tr,  aber  positiv  oder  negativ  nimmt,  jenachdem  a:  po- 
i^itiY  oder  neffativ  ist,  so  ist  ^=sin  9,  und  durch  successive  Difte- 
■^ntiation  in  Bezug  auf  a:  erhält  man: 

^  =  1.C0S9», 

2^  =sÄ —  1 .  3  oos  5P*  sin  y, 

^  =s      1  .  S  .  5  cos  9*  (sin  9'  —  y)> 

j^  := —  1  •  3  .  5  .  7  cos  9*  sin  9  (sin  9*  —  y), 

-^  =      1 .  8  .  5  .  7  .  9  cos  9'  (sin  9*  —  y  »in  9*  -H  ji^» 

j^  =  — 1.-3.5.7.9.11  cos  9»  sin  9  (8iu9*  — yy  sin  9' +  33)- 
Man  soll  das  allgemeine  Gesetz  dieser  Ausdrücke  entwickeln. 


112 


XII. 

MiscelleD. 


Der  bekoDDte  Satz,  dass  die  drei  HiilfsÜDieD ,  welche  bei  deoi 
euclidiscLeD  Beweise  des  pytliagoräiscLen  Lehrsatzes  gezogen  werr 
den,  sich  jederzeit  in  einem  und  demselben  Punkte  schneiden» 
wird,  so  viel  mir  bekannt  ist,  gewöhnlich  mit  Hülfe  der  Lehre  vom 
den  Proportionen  bewiesen.  Ich  weiss  nicht,  ob  der  folgende  Be- 
weis dieses  Satzes,  welcher  wir  bereits  vor  Iftngereir  Zeit  von 
einem  meiner  frühern  Zuhörer  mitgetheilt  wurde,  adion*  bekannt 
ist.  Jedenfalls  scheint  derselbe  aber  nicht  so  allgemein  bekannt 
zu  sein,  wie  er  verdient,  und  mag  daher  im  Folgenden  eine  Stelle 
finden. 

In  Taf.  L  Fig.  11.  vcrllDgere  man  die  Linien  DE  und  HK 
bis  zu  ihrem  DurcbschnittspunKte  tl^  und  ziehe  die  Linien  BN  und 
CN^  so  erhält  man  das  Dreieck  BCN^  von  welchem  sich  bewei- 
sen lässt,  dass  die  drei  bei  dem  Beweise  des  pythagoräiscbcn  Lehr- 
sat|es  gezogenen  Hülfslinien  AJL^  BK^  CE  durch  dessen  Spitzen 
geben  und  auf  seinen  diesen  Spitzen  gegenüberliegenden  Seiten 
senkrecht  stehen,  sich  also  nach  einem  der  bekannten  Sätze  von 
den  vier  merkwürdigen  Punkten  des  Dreiecks  in  einem  und  dem- 
selben Punkten  schneiden  müssen. 

Zieht  man  nämlich  zuvörderst  die  Linie  AN,  so  erhellet  sehr 
leicht  die  Coogruenz  der  beiden  Dreiecke  ABC  und  AHN.  Nuo 
sind  aber  die  rechtwinkligen  Dreiecke  ABC  und  ABO  bekannt- 
lich gleichwinklig.  Also  sind  auch  die  Dreiecke  AHN  und  ABO 
gleichwinklig,  folglich  die  Winkel  HAN  und  BAO  einander 
gleich,  woraus  sich  ergiebt,  dass  NAL  eine  gerade  Linie  ist,  also 
die  Linie  AL  durch  die  Spitze  N  des  Dreiecks  BCN  gehf,  und 
auf  dessen  Seite  BC  senkrecht  steht. 

Ferner  erhellet  leicht  die  Congruenz  der  rechtwinkligen  Drei- 
ecke BHK  und  CNK^  woraus  sich  die  Gleichheit  der  Winkel 
HBK  und  CNK  ergiebt.  Nun  sind  aber  als  Wechselwinkel  die 
Winkel  HBKunA  CKP  einander  gleich.  Also  sind  auch  die  Winkel 
CNK  und  CKP  einander  gleich,  und  daher  die  Dreiecke  CNK 
und  C^AT/*  offenbar  gleichwinklig,  folglich  die  Winkel  CKN  wbA 
CPK  einander  gleich,  also  CPK  so  wie  CKN  ein  rechter  Winkel. 
Daher  steht  die  durch  B  gehende  Linie  BK  auf  CN  senkrecht. 

Ganz  eben,  so  zeigt  man,  dass  die  durch  C  gehende  Linie  CE 
auf  BN  senkrecht  steht,  und  der  Satz  ist  also  nach  dem  im  Ein- 
lange Bemerkten  nun  offenbar  vollständig  bewiesen. 

Mir  war  der  Beweis,  als  er  mir  mitgetheilt  wurde,  neu.  Ob 
er  dies  auch  Andern  sein  wird,  lasse  ich  dahin  gestellt  sein. 

-G. 


XIIL 

üeber  die  neaesten  Erfindungen  in  der  Theo- 
rie der  bestimmten  Integrale. 

i  VOD 

I 

dem  Heraa^geber. 


Zweite  Abhandlung. 

(Fortsetzung  ^on  Tbl.  11.  Nr.  XXV.) 

1. 

In  dem  Journal  de  Math^matiques  publik  por  J.  Liou- 
ville.  T.  Vlil.  p.  110.  Mars  1843.  bat  Herr  J.  Bertrand  das  be- 
■^■■te  Integral 

Btf  die  folgende  bemerke nswertbe  Weise  entwickelt. 

Ea  sei,  indem  man  bei  der*  Integration  die  Grösse  co  aU  con- 
*tant  betrachtet» 

Und 

^O    igt 

— ^      — /X^,  ^h    . 

^^d  naeb  bekannten  Principien  der  Lebre  von  den  bestimmten  lu- 
*^gralen  (Archiv.  Tbl.  II.  S.  277) 

TMIIY.  8 


lU 


Betrachtet  man   nun  aber  w  als  eine  Function  von  ^,   so  ist  nac'. 
bekannten  Principien  der  Differentialrechnung 

df jjXy  ctf)  dxfAx,  «>)         diafx(oc,  c»)     ifc> 

ito  ufcr  i/w         *  <Äa:' 

also  nach  dem  Obigen 


oder 


^^=^(^, «)+/,(..  «)|  ^ 


dm 


und  folglich 

also,  wie  leicht  erhellen  wird, 

/i(^,  w)=y^/(Är,  iA\dw+J ^f^[a:,  w)  -^da:'\-C. 
Bezeichnet  man  nun  die  Werthe»  welche 

/(ä?,    ft>),  /,(^,    ftf),  /,(^,    Ol) 

fiir  a>  =  ^  erhalten,  respective  durch 

y(a;),  g>,(ar),  5P2(^); 
so  ist 


Nach  dem  Obigen,  wird  <jPi(ar)  erhalten,  wenn  man,  cd  als  constant 
betrachtend, 


entwickelt,    und   nach   der  Integration  w=za?  setst,   woraus  sich 
auf  der  Stelle  ergiebt,  dass 


yi(«^)=y'/K  a?ycw, 


wo  bei  der  Integration  a:  als  constant  behandelt  wird,  «nd  folg- 
lich nach  dem  Vorhergehenden 


115 

iat.    Weil  nnn  aber  die  drei    in  dieser  GleicbuDg  vorkomniendon 
Integrale   für  «=«r   offeobar  vencbwinden»   so   ist  6^=0,    uud 

felglicb 

Von  dieser  allgemeineD  Gleicbang  lässt  sieb  die  folgende  Anwen- 
dung macben.    Man  setze 

80  ist,  wie  man  leicht  findet, 


■ 
und  folglich  f&r  a  =  0  nach  dem  Obigen 

xdx 


fti^y  ^)=/q  (l+flw?)  (l+ar»y 


WO  bei  der  Integration  du  als  constaat  betrachtet  wird.     Zerlegt 
man,  um  dieses  Integral  zn  finden,  den  Bruch 


>af  bekannte  Weise  in  Partiolbrücbe,  so  erhält  man : 

X 

(l-+-w;r)  (H-o?») 


(1  +  01»)  (H-wj:)  ^(1-f-w»)  (1-f-a:*)    '    (1-+-««'')  (^-hc*)' 

folglich 

.  . ^^ xdx 

/al^,  ^)—Jq  (i^iüx)  (l-*-ar») 

/(] -l-oio:)         /(l-f-o;')         (0  Arctang  j? 


l-f-oj«       ■    2(l-+-a)»)^^       1-t-w 


a      » 


vs  Arctang  o?  den  der  Tao^eote  a:  zngehörenden  Bogen  bezeicb- 
■<o  80^1,  welcher  den  kleinsten  absoluten  Wertb  but.  Also  Ui 
■seb  den  Obigen 


yod 


. /(l  -f-  ar»)         j?  Arctang  a: 

y,(A-J  _  —  2(1  ^  .r»)  "*"       1-4-  ar»      ' 


■»■ 


11$ 


da  9p(;r)  und  9>3(^)  auf  f(fs)  und  /'«C^)  erbalteir  werden,  wen 
man  Mz=;:a:  setzt.     Ferner  ist 

/(CD,  ^)=    i^^a«  > 

und  daher  nach  der  oben  gefundenen  Hauptgrieidiaiig 

t/o     H-<ö*    '*^  — \/o     H-o:»    "^^J^       l^-o:»        ''•^• 

Nun  ist  aber  nach  einer  sehr  bekannten  Formel  der  Integralrecl 
nung 

1  +  j;»     ^^a^Arctang  ^yn^  -/ ^Arctaog  VriZ^F^"*" 

=  i/(l  -*-  ^')  .  Arctang  a:  -  i/^l^^^*^r^  «i, 
und  folglich 

Also  ist  nach  dem  Obigen 

Setzt  mall  in  diesem  Integrale  ^=1,  so  erhält  man 

J ^  1-1-««  "*"        8       ' 
oder,  was  dasselbe  ist, 

•/  0  1-1-«'  8 

In  einer  Note  zu  dem  Aufsätze  des  Herrn  Bertrand  bemer 
Herr  Li ou  vi  He,  dass  sich  dieäes  bestimmte  Integral  auch  a 
dem  oben  gefundenen  Ausdrucke  von 


•/o(l 


xdx 


tax)  (l-f-ÄT*) 


auf  folgende  Art  ableiten  lässt.     Setzt  man  die  obere  Gr&nze  di 
ses  Integrate  niUnlieh  der  Einheit  gleich^   so  erhält  mau  aus  d< 

Obigen 

also 


117 

und  folglich  (Archiv.  Tbl.  II.  S.  282) 

0       /oU+o:»)  (1 


(üo:) 


oder 


0  l-|-Är»^oT 


0701 


0 1+0»»  ^^"*"^*^-yoi-Hw«  "*"  4yor:^^' 

also 

t/o  l-*-ar»  ,/o  1-+-CÜ«         ^^  4       ' 

woraus  mao,  weil  nutArlich 

ist,  aaf  der  Stelle 

t/  0  1  -h  a?»  8 

erhält,  ganz  wie  oben. 

Das  VOD  Herrn  B'ertrand  gefundene  allgemeinere  Resultat 

y^''T^^«^  =  Ml  +^') .  Arctang  x, 
^0  wie  auch  die  allgemeine  Gleichung 

^Bt  aber  für  sich  wichtig  und  interessant,   und  letztere  scheint  uns 
"^Q  verdienen ,    dass  man  weitere  Anwendungen  von   derselben   zu 
^aacben  suche,  wozu  wir  die  Leser  des  Archivs  uns  wohl  aufzufor- 
dern erlauben  möchten. 
Seist  man 

/(.r,  w)  =  F\a:)  i^(ci>),  ^ 

^o  ist  I 

SJ qs:  /^o?)  V'  (CO), 


118 


und  folglich 


Also  ist 


und 


Ferner  ist      ^ 


und  folglich 


/,(^,  ia):=ifp^(ia)y^F(a:)da:. 


<p(ai)  =  fXa:)  i^^) 


9,(^)  =  V'(;r)  y     F(a:)äa;. 


f{w,  a:)  =  Fi(o)  tlt(a;). 


Daher  ist  nach  der  obigen  allgemeinen  Gleichung 
oder,  was  offenbar  dafiselbe-is%| 

und  folglich 

f'^{ßs)  F(a:)ila; 

=  ^(^)  /*  F\ai!)d;c  '^f^'^{jc)    r'F\a:)d.T. 

in  welcher  Gleichung  offenbar  das  bekannte  Princip  der  theilwei- 
sen  Integration ^ enthalten  ist,  so  dais  also  die  von  Iferrn  Ber- 
trand gefundene  allgemeine  Gleichung  dieses  Princip  einschliesst, 
und  als  eine  bemerkenswerthe  Verallgemeinerung  desselben  betrach- 
tet werden  muss.^ 


In  dem  Cambridge  mathematical  Journal.  T.  III. 
p.  108.  No. XVI.  November.  1842.  hat  ein  uftgenanuter  Correspon- 
dent  aus  der  Gleichung  * 


119 

*  1 

mehrere  bestimmtii  lütegnile  auf  sehr  eifefaclie  Weise  hergeleitet« 

Um  zuerst  die  obige  allgemeiDe  Gleichang  zu  beweisen,   setze 
man  a  —  ^  =  if,  lo  ist  da:  ==;  —  da^  uod  folglich 

f(m^af)dx=:'^f{u)du. 

Weil  oun  für  ^rssO^  aezzza  respective  H's=:a^  «  =  0  ist^»  so  ist 

und  folglich;  weil  beKanntlich 

ist,  '    '  ^ 

wie  bewiesen  werden  sollte. 

1)  Man  setze  der  Kürze  wegen 

i7=y      log  sin  x  .  «te, 

so    ist    nach    der   vorhergehdBden    allgemeinen    Gleichung,    weil 
cos  ^  =  sin  {^\n  —  x)  ist, 

17:=^ ß       log  COS  X  ,  ÄP, 
«Od  folglich  ^ 

2^=y      (log  sin  ^+log  cos  x)dx^ 
d.  i. 

^U=.  I     log  (sin  X  cos  x)  .  dx^ 
ftlso,  weil  sin  x  cos  ^  =  |-  sin  ^x  ist, 

2U=y*^^{\og  sin  2^  + log  i)dXy 
d.  i. 

2U=i      log  sin  2ar .  <te  +  |7P   log  i. 

Setzt  man  jetzt  2^^=t',  also  2dx=sdv,  so  ist 

log  sin  %x  .  iil^'b=|  log  sin  r  .  «^r, 


120 

und  folglich,  weil  für  a?  =  0,  a:=zpr  respective  «^=0,  vssn  ist 

Also  ist ' 

2£7=:^  /  '  log  sin  a:  •  iii[2?  +  |^  log  ^. 

Nun  ist  aber,  wie  ans  dem  Hauptsatze'  der  Theorie  der  bestimmte 
Integrale  (Archiv.  Tbl.  IL  S.  275)  auf  der  Stelle  erhellet, 

/^  log  sin  a?.fifci?  =  2 /^  log  sin  or .  </ar=:2l7. 
Also  ist  nach  dem  Vorhergehenden 

2Ü=  U+iTT   log    j,    U=Z}7¥  log   I, 

d.  i. 

y  ^    log  sin  Ä?  .'dar  =  ^tt  log  4, 

und  nach  dem  Obigen  auch  .    '  . 

/     log  coB  of  .  dar  =z  ^jv  log  |. 

2)  Maif  setze 

U=  I    a:  log  sin  o? .  ^o?. 

Weil  nach  der  oben  bewiesenen  allgemeinen  Gleichung 

/    a:^  log  sin  jc  .  </a?  =  /    (^  —  ^)*  log  siö  (?r  —  ^)  •  i/o?, 
d.  i. 

/    as^  log  sin  a: .  <te  =^    (^  —  ^V  ^^S  **•"  «^  •  ^^ 
ist,  so  ist 

0  ==/    (tt* .—  ^nac)  log  sin  ^  .  da: 

*^ 
oder 

0  =  TT*   /    log  sin  or .  da:  —  ^^  j     ^  log  sin  a:  ^  da:, 

also 

/    AT  log  sin  a:  .  dM'=i\n  J    log  sin  o; .  <Äar.  ^ 

Nach  1.  ist  aber  ^ 


121 

/    log  sin  oß  •  dx  =  2  /     log  sin  as  .  dw  :^  n  log  |, 
and  folglich  nach  dem  'Vorhergehenden 

/   d?  log  sin  ap  .  da:  =  \n^  log  \, 

3)  Man  setze      ^ 

U^^j    an  sin  or*  ite,. 

so  ist  nach  der  obigen  allgemeinen  Gleichung 

LI  =  f    (n  —  d?)  sin  [n  —  oYdop  =  /     (3»  -r  *^)  sin  x^dx^ 
also 

ü-srnnl    sin  ac^d^'^l    o?  sin  ^r^ite 

Woraus  sogleich  '  '■        . 

I    ae  sin  ^r^ite  =  i^  /    sin  x^da: 

erhalten  wird,  und  hierdurch   also  das  gesuchte  Integral  auf  das 
bekannte  Integral   /sin  x^dx  zurückgeführt  ist. 

4)  Man  setze 

SO  ist  nach  unserer  obigen  allgemeinen  Gleichung 

folglich 

V  '    ,/  0  1  -4-  cos  o?' 

oder 

^—       ^^«/ol-4-cosar»' 
Weil  nun  bekanntlich 

/*  i/  cos  o:  .     , 

—- rssArctang  cos  x 
1  -I-  cos  ar*  ° 

ist,  so  ist  ^ 


118 


und  folglich 


Also  ist 


und 


Ferner  ist 


und  folglich 


/,(ar,  ai)s=:fp^{(o)yjF{a:)da;. 


I3P(^)  z=  fXa:)  fpl^y 


9,(;r)  =  V'(^)  /    JF(a:)da:. 


f{(a,  a:)  =  I\(a)  tp(^h 


Daher  ist  nach  der  obigen  allgemeinen  Gleichung 
oder,  was  offenbar  das&etb^JsV 

und  folglich 

iD  welcher  Gleichung  offenbar  das  bekannte  Princip  der  theilwei- 
sen  Integration ,  enthalten  ist,  so  dais  also  die  von  Iferrn  Ber- 
trand gefundene  allgemeine  Gleichung  diesiBs  Princip  einschliesst, 
und  als  eine  bemerkenswerthe  Verallgemeinerung  desselben  betrach- 
tet werden  muss. 


In  dem  Cambridge  mathematical  Journal.  T.  111. 
p.  108.  No. XVI.  November.  1842.  hat  eto  uttgenanuter  Ckirrespon- 
dent  aus  der  Gleichung  * 


,.  • 


110 

Mbrere  bestimmto  Integrale  auf  sehr  eifefacfae  Weise  bergeleit(*t. 

Um  zuerst  die  obige  allgemeine  lileicbung  zu  beweisen,   setze 
■SD  a  —  ^  =  if,  lo  ist  da::=i — dm^  und  folglich 

Weil  Bun  fqr  o?  =  0»  a:^=za  respective  m  =  ^r,  «  =  0  ist^»  so  ist 
ua4  folglich,  weil  belsaontllcli 

ist,  •    '  ^ 

wie  bewiesen  werden  sollte. 

1)  Man  setze  der  Kürze  wegen 

i7=  /     log  sin  op  .  «te, 

80  ist   Bach    der   vorhergehenden    allgemeinen    Gleichung,     weil 
eo8  X  =  sin  {\n  —  jc)  ist, 

U-rizJ^  log  cos  Si  .  ÄP, 

und  folglich 

2Uz=ii      (log  sin  or+log  cos  a;)(UVy 
d.i. 

%ü^=,  I      log  (sin  o?  cos  ^)  .  «te, 
^*o,  weil  sin  ac  cos  ar:^^-  ^>i>  ^^  ^*l^9 

2^=y^*''(log  sin  2a;  +  log  4)ite, 

d.i. 

%JD'=.I     log  sin  2a? .  <te  +  |7P   log  \, 

S^  man  jetzt  2a?  =:  t^,  also  2«i[ar  =  «^,  so  ist 

log  sin  2ar .  dx^^\  log  sin  v  .  dv^ 


l: 


l»4 

Für  a^l  '8t  —■^1,  und  folglich  nach  dem  Vorhergfehende 

Also  ist  für  a>l        ^ 

^    log  (1 — 2a  cos  ;»  +  ««)  .£Är=:27r  log  a. 

Für  a=l  ist 

1  -*-2«  cos  jp  +  a*  =;4ftin  -Jd?*, 
also 

log  (1  —  2a  cos  of  +  a»)  =?  log  4  +  21og  sin  ^ät, 

uod  folglich 

/^log  (1  — 2a  cos  a?  +  a*) .  <te 

=  ;r  log  4  -f-  2^    log  sin  ^a: .  ۀr. 
Setzt  man  nun  |ar  =  tf,  also  «&r  =  2i^,  so  ist 

/    log  sin  1^  .  cto  =  2 /^log  sin  r  .  dv, 
und  folglich  nach  dem  Vorhergehenden 

J Q  *öfir  (1— 2a  «Qs  or  +  a"*)  ,  ite 

-^    log  sin  or  •  cü^, 
also  nach  1. 

/     log  (1  —  2a  cos  o?  +  a')  .dx'=nt  Ipg  4  +  2;r  log 
woraus  sich  leicht  auch  in  diesem  Falle,  nämlich  für  a  =  l, 

f  log  O— ^  «0«  a?  +  a»)  .  <Är=i) 

ergieht. 

Auch  das  hier  angewandte  an  sich  sehr  einfache  Princij 
dient,  wie  es  uns  scheint,  weiter  verfblgt  2u  werden. 


111. 
in  dem  Jonrnal  de  Math^matiques  puhli^  par  J.  I 


125 

ville.  T.  V.  p.  117  hat  Herr  Lobatto,   Doctevr  es-scieoces  a  la 
Haje,  die  beiden  Integrale 

-.^,  =  /     »in  9  äffV^l  — «*  sin  y*, 


n 

2 


A^^  j     sin  y*  d(pV^\  —  «*  sin  9*, 

wttbei  wir  annehmen  wollen,  dass  a  positiv   ond  nicht  grösser  als 
die  Einheit  ist,  auf  folgende  Art  entwickelt. 

Man  setze  cos  9  =  0?,  so  erhält  man,  wenn  der  Kürze  wegen 

gresetit  wird,  leicht 

Alan  ist  aber  bekanntlich 

fdaVik^  +  ^»  =  iorl//*»  -I-  j?«  +  iM*/(^  -I-  l^M'+^a^*). 

''»d  folglich  nach  dem  Obigen 


■^  ^rner  ist 


n 


.  Af=J     sin  9(1  — cos  9*)  1/9I/I  — a*  sin  9', 

^9*^0  ist  aber  nach  einer  sehr  bekannten  Reductionsformel 

^                       .             ar^i»  H-  a?*)» — ^»  fdxV  fi^  -4-  ar» 
J^K^dssVik^  +  jp*  = j^^ ^, 

folglich 

Naeh  gehöriger  Snbstitution  erhält  man 


12S 

4  _??!zii  ^  (1-^^)  (!+»•»)  ;iA+^ 

Es  friige  sich,  ob  sich  diese  Methode  nicht  vielleicht  überhaupt  «if 
das  Integral 

An'=^  j     sin  5p«i/(i|pl/l  —  «»  sin  y» 

anwenden  und  ein  allgemeines  Gesetz  auffinden  Hesse*  Wenn  a 
grösser  als  die  Einheit  ist,  werden  die  oben  fiir  A^  und  A^  ffe- 
fundenen  Ausdrücke  imaginär,  weshalb  auch  dieser  Fall  einer  be- 
sondern Betrachtung  zu  unterwerfen  sein^  dürfte. 

Auf  eine  andere  Art  hat  Herr  Catalan  die  beiden  obigen  In- 
tegrale in  dein  genannten  Journale  T.  ly.  p.  335  entwickelt. 


XIV- 

Ueber  ein  Spiegelinstmment  zum  Eünrichtai 
gerader  Linien  auf  dem  Felde.    \ 

Von  dem 

llirrrn  Regierangs^Condacteur  G.  Berlin 

SU  Greifswald. 


fl«*  eiMfiehten  gerader  Linien  auf  dem  Felde,  nameatlick  4kt 
U0cmmmmm%  ir»a  ZwMcbenpunkten  in  denselben,  ist  hekaBatlick  aa 
mtA  (für  «idi  «im  eiafacbe  und  leichte  Operation ,  die  aar  tia  n- 
4i«A4;  MMbifurn  Falls  ein  bewaffnetes  Auge  erfordert;  jedoch  hat 
4i*  Vii^fm  |[f9|r#e||iM(»lichkeit  darin^  doss  wenigstens  ein  G^ilfe  dabei 
MAik^kmiM  ietf  wodurch  nicht  allein  mehr  ZeiCanfwaad  etfet^ert 
}ä\4i;  u*hltLfU  aiieb  bei  grösseren  Linien,  wo  gegenseitiges  Eis- 
r,jcii4ci^  m,mmkm^^n  ist,  eine  Controlle  des  richtigen  Standes  der 
j6iP«MAiu4Ui«  gemacht  werden  muM.  Dm  die  Gchilfie»  ms  cmihc 
/44-  r  M'»)4fc  *iM:b  am  einer  C'ontrollimng  uberbobeB  xa  seia,  tiu 
A^tu.  v'^  Mci  j|1a«b«,  mit  Nutxeo  das  in  diesem  AofiMtsr  uü 
i^Xi,r^\^xMc  Hfiiifr^ftliaitriimeot  anwenden,  dessen  nraktisclie  ~ 
lUaii^iK  ^uicm  j*4«a  Cfeometer  aas  der  blossea  folgeade« 
iiui>/  .i4i  ^  «Mf  %H%\m%iik  elaicachten  wird,  als  wir     ~ 


)  i»/«.»^/.uM«^4.  ft^f^btif  t  sind,  dass  der  Gaataiscke  Beliatffw 
4bt44(i».oi  li«  UficiM%  Mtt  4m  etarichtoag  der  Spiegel»  Mwmil  j 


127 

ist,  im  einer  besonderen  Auseinandenetvnnff  der  ihm  znm  Grundr 
liegenden  Principien  hier  nicht  weiter  xu  bedürfen.  Jedoch  mug 
es  in  der  von  mir  erstrebten  grössern  Deutlichkeit  Entschuldigung 
fiiden,  wenn  zur  Verständlichkeit  der  Anwendung  des  Instruments 
die  Grundsätze  der  Reflexion  rechtwinklig  gegen  einander  stehen- 
der Spiegel  hierbei  in  der  Kürze  wiederholt  werden. 

Zwei  rechtwinklig  auf  einander  stehende  Spiegel  mb  und  cd 
(Taf.  11.  Fig.  1.  und  rig.  2.),  deren  spiegelnde  Flächen  von  ein- 
ander abgewendet  stehen  und   dem   in   6'  bellnillichen  Auge  zuge- 
kehrt sind,  werden  die  beiden  Gegenstände  A  und  tt  dem  Beob- 
achter zugleich  reflectirt  erscheinen  lassen,  wenn  der  Durchsciinitts- 
pnnkt  e  der  Spiegel  sich  in  der  Linie  AB  beßndet,  mögen  nun  wie 
in  Taf.  II.  Fig.  1.  die  Einfallswinkel  der  Gegenstände  A  und  B 
einander  gleich  sein,  also  45®  betragen,   oder  wie  Taf.  11.  Fig.  'i. 
eine  beliebige  Grösse  haben.    Da  der  Einfallswinkel  dem  Ausfalls- 
winkel gleich  ist,   so   wird  es  beim  richtigen  Stande  in  der  Linie 
immer  einen  Punkt  C  (Taf.  11.  Fig.  1. 2.)  oder  eine  Linie  Ce  geben, 
worin    beide   Gegenstände   A   und    B   reflectirt   zugleich    sichtbar 
sind. 

Hierauf  gründet  sich  nun  du  in  Rede  stehende  Instrument 
und  gewisa  wird  jedem  Geometer  sogleich  einleuchten  ^  dass  die 
refleetirten  Bilder  Leider  Gegenstände,  ans  einem  Punkte  gesehen, 
den  Stand  im  Alignement  der  Linie  begründen,  und  daher  eine  Er- 
klärung der  praktischen  Anwendung  auch  um  so  überflüssiger  sein, 
als  diese  aus  der  Theorie  von  selbst  hervorgeht. 

Ein  Rahmen  A  (Taf.  II.  Fig.  3.)  ist  durch  die  Balken  arg  in 
drei  gleiche  Theile  getheilt,  in  denen  zwei  Spieg^el  a  und  o  ein- 
gefasst  sind.  Ein  zweiter  Rahmen  B^  ebenfalls  mit  einem  Spiegel 
c  versehen,  passt  genau  zu  der  mittleren  Oefinung  des  Rahmens  A 
und  wird  durch  zwei  runde  Zapfen  auf  der  Hälfte  bei  r  in  den 
Balken  gg  befestigt  An  diesem  Rahmen  B  ist  ein  Quadrant  d 
(Taf.  IL  Fig.  4.)  befestigt,  der  mit  dem  Rahmen  A  in  Verbindung 
steht,  und  zur  Feststellung  des  Rahmens  B  in  der  rechtwinkligen 
Laffc  zu  dem  Rahmen  A  dient,  zu  deren  genauerer  Berichtigung 
nocli  eine  feststehende  Schraube  %  bei  h  angebracht  ist.  Die  Stell- 
schrauben a:a:  dienen  zur  Berichtigung  der  Spiegel,  insofern  a  und 
L  in  einer  Ebene  liegen  müssen  und  c  rechtwinklig  auf  dieser 
Ebene  stehen  nuss.  Damit  jedoch  diese  Stellscbrauben  eine  stete 
Wirkung  anf  die  Spiegel  äussern,  müssen  kleine  Drnckfedern  y 
(Ta£  IL  Fig.  5.)  an  dem  Uinterboden  %  befestigt  sein.  Der  Ring 
e  (Taf.  II.  rig.  3.)  ist  zum  bequemeren  Halten  mit  der  Hand  be» 
stimBt,  sowie  der  Haken  f  zum  Aufliängen  eines  Lothes  dient,  um 
den  Punkt  auf  der  Erde  bemerken  zu  können.  Soll  das  Instrument 
■it  einem  Stabe  in  Verbindung  gesetzt  werden,  so  lässt  sich  leicht 
anstatt  des  Hakens /"eine  Hiilse  anbringen,  welcher  ein  Stab  an- 
gepssst  werden  kann. 

■Die  Berichtigung  des  Instruments  in  Bezug  auf  die  Lage  der 
Spiegel  m  und  b  in  einer  und  derselben  Ebene,  sowie  auch  in  Uo- 
ziehung  auf  die  rechtwinklige  Stellung  des  Spiegels  c  gegen  a 
und  h^  geschieht  unmittelbar  durch  die  Beobachtung:.  Denn  das 
reflectirte  Bild  eines  Gegenstandes  muss  bei  richtiger  Lage  der 
Spiegel  m  und  b  nicht  gebrochen  in  beiden  Spiegeln  erscheinen. 
Der  rechtwinklige  Stand  von  C  gegen  a  und  b  ergiebt  sich  da- 
durch,  dass  zwei  Gegenstände  A  und  A  {^faC  II.  Fig.  1.2.)  in  dem 


128 

ZwischenpuDkte  e  reflectirt  zugleich  erscheinen,  wobei  das  Nicht- 
gebrochensein  wiederam  die  rechtwinklige  Lage  der  Spiegelebene 
c  gegen  a  und  ^  aog^ebt. 

Eine  andere  weitere  Anwendung  als  die  bereits  erwähnte  dürfte 
dies  Instrninent  bei  Croquirungen  finden^  indem  sich  durch  dasselbe 
leicht  Zwischenpnnkte  einer  Linie  finden  lassen,  die  zu  Anhalts- 
punkten und  zur  näheren  Bestimmung  der  Distanzen  nach  dem 
Augenmasse  benutzt  werden  können. 


XV. 

Beweis  der  Lehrsätze  in  Band  IIL  S.  442. 

Von 

Herrn  A.  Göpel 

zu  Berlin. 


^      —  2*  "*■        2»  .4«  2»  •4».  6«  +••• 

B)2«,(-l)^"*-\l-|+|--...±j^) 

«I*         «i«(w»  —  2*)         iw»(f>i»  —  2')  (!»•  —  4«) 

1»  1».S»        "*■  1».3».5» 

beide  f&r  ein  gerades  m: 

CM      \^—\       «»»-1»    .    (m»~l«)  (fit«-3») 

^)  (—1)        —  1 23—  H 25715 ••• 

*  -^  1>  1*  •  3»        "*■  1»  .  3»  .  5» 

beide  für  ein  ungerades  m. 

ß.  t.j ß        ,      .    ßißr^l)       '  ^(/9.4-l).,..(/?^i»-.i) 

^      "^«  +  1  "^(a-f-J)  («-4-2)"*"  ••  •"*"(a-f-l)  (« -4- 2)  . .  •  (a -fr-if) 

=      ^       n  _  ^(/9-f-l)>*>(/9  +  ^K 
«  — /f  ^         a(a-f-l)...(a-f-nr 


129 


6) 


l«9.S....fi  l.o^it  — 1     2«««4-fi— '2 


•  •  •  • 


«<|-1  •  «  +  2...  a  +  M         a+ 1  •«•+ 1  *  tt+2.it-f.2 


In   den  Comm.    rec.   loe.  Gott.  T.  II.   1811—13   hat   Oaoii 
bewieMn,  dais  die  Reihe 

etifergirt,  wofern  l  +  a  +  /}<<;^  +  J  ist,  und  den  Man  hat  f&r 

*^*"^l.y"*"      1.2.y,yH-l     "*" (y_a-l)!  (y-^  — 1)1 

Dieie  Gleichung  iat.aehr  unfMiend;  aie  enthält  nnter  andern  auch 
die  Formel 

A)  Setit  nan  a  =  -^i  ß^  —  "ä'  ^  ^  ^>  "*  ergicbt  sich 

I 


A= 


(f )l  (-f)! 


Nqb  iit  aber  (s.  d.  a.  A.) 


91 


.m-« 


I 

Folglieh  hat  mäw 

^ 2in'n  \mn 

mm     ' 

worana  Ar  ein  gerades  m  das  Behauptete  hervorgeht. 

C)  Setat  man  a  =  — y—»  /?  = 2 >  y  =  ^»  *®  findet  sich, 

daaa  die  Reihe  divergirt,  ea  aei  denn,  data  aie  von  aelbat  abbricht, 
wna  nnr  fftr  ein  poaitivea  oder  negatives  nnfferadea  m  geachieht. 
!■  dieaem  Falle  atellt  sich  der  Werth   deraelben  nnter  der  Form 

—  dar.    Ea  lat  aber 


Man  erhält  jdaher 


•  •  •  • "~  2  •  ■""  1 


oder 

TiMonr.  9 


199 


D)    Die  Gleichung    A)  kann   auch    felgeDdermaiseii   bewie- 
sen  werden.  .  Bezeichnet  man   der   Kiir^e  halbei}  den  AuiBdruck 

(1  —  '^)  (1  —  -j^) -  •  •  (1  —  j^)  mit  q){«)y%o  hat  mi^ii  nach  leichter 
Rechnung 

9W  -  y(«--l)  —  (-  ir  :         2».4«...;4w»' • 

il^erden  hier  fiir  n  alle  Werthe  fon  ii  bis  1  geietet;  ao  erhilt  MaB 
eine  Reihe  Gleichungen,  deren  beide  letzten  sind:  .^    ' 


5<2>- SPa)==  — PTi^-- 


m* 


V  5P(1)-5P(0)=9(1)-I^^i^. 
Addirt  man  sie  sämmtlich.  so  wird  . 

,.,«»».              .   ,     -.    m».(m»— 2»). ..«••  —  *(«— i)» 
9,(«)  =  1— ^+....-|-(-l)« 2». 4». ...41.' 5 

folglich  ist  ji=zg)(it)  fiir  n^oo;  nach  der  Enlerachen  Factoreo- 
entwickelung  ist  aber  9(1»):= — ^~—  ßi'  ^  =  00. 


Auf  ähnliche   Art   ergiebt   sich   dijs   Formel   D).     Ist   nimlich 
V(*  - 1)  -  ^W  =  (-  1)*  ; 1».8» (2,+  !)«  ' 


m^ 


1-^(0)  =  ^^; 
mitbin  .  . :     v 

und  ZIssl— ^fi)  f^r  i»=oo^  es  ist  aber  nach  Buler^^)=iBlMV^«tfr 
für  I»  =  00;  also  schliesslich  »      .         .  .  1     ' 

Z^  =  1  —  cos  ^am.  ,  | 

^  ■  -  ■       .         .    ■     '     -        ..._'' 

B)  Setzt  man  in  H)  a  =  im,  ß  =  -^^my  ^i±=i,  r=^h  •<> 
findet  sich  1 +  «  +  /}  =  ;" +  J.  Die  Reihe  B)  diremrt  also»  wo- 
fern sie  nicht  für  ein  gerades  m  abbricht.     Bezeicnnet  man   der 

^  Kürze  halber  r--  mit  ^m)^  so  ist 

«r«^_i/2  _  »Km» -2»)         m(m»-2»)  (w»-4»)  . 


131 

^m-^X) — H-J5  1»  .  a»  "•"  1»  .  J»  .  5«  '*"'"^ 

y(«»)-HK«^«M«»-l)  (1 — liTsi — « lt. 3». 5» -...) 

und  wegen  D) 

■ 

Werden  nnn  für  m  alle  geraden  Zahlen  von  m  bii  2  gesetzt,  lo 
ist  die  letite  dieser  Gleichungen 

y(2)  +  5P(0)  =  5>(2)=l; 

mithin  ergiebt  eich: 

»(••)  =  Ä—f  -  sil -H  ••  =F + ±  1 
nnd  darana 

Ana  dieien  Tier  Formeln  laiaen  sieb  eine  Unzahl  ähnlicher  ab- 
leiten, wenn  man  aie  für  ^m=:2  snmmirt  oder  diiferensiirt;  ao 
s.  B.  ertäll  man  durch  ^Ay  SB,  SC,  ^D  beziehlich  die  fol- 
genden: 


2»  **"  2».  4» 


i».a» 


•  •  •  • 


«M—  *J  2  ~  *  "*       2»       ■**  2»  .  4»  "" 

- ^  i*«^|  — 2«i  sin  ^mn J.  __     oi*     ^,    m*.»!»  — 2» 

^'  («••  —  !)•  ~1»         1»  .  S»  "*"    !•  . «»  .  Ö» 

to»  denen  die  2)  nnd  3)  beziehlich  nur  für  ein  nngeisdea  nnd  ge- 
raden M  conteif^iren,  und  die  1)  und  4)  auch  unter  endlicher  Aus- 
debnvng  mmmirt  werden  können^  n&mlich: 

in«>-(-J)^   ,       ^f     .^^m»-(-l)«.m».^l»....in»-(2n-3)« 
^"^         2»         -t-...-t-l— ir  2».  4« 4ii» 

1  jw»  -      -.    m*  .  m»  —  2»  ....  Ol»  —  (2«  —  2) « 

1«         ii.jt  +  *-'  +  l— *r  l».S»...(2ff-fr-l)« 

9» 


132 

aus  welcbeD  beideo  die  1)  und  A)  für  »i^oo  wieder  hervorg^ehen. 
E)  Setzt  man  in*  die  Gleichung  1}  /?,  1,  a  + 1   beziehlicb  an- 
statt ay*ß,  Y^  so  erhält  man 


wie  auch  der  Herr  Herausgeber  dieses  -Archivs  in  Crelle's  Journal 
Bd.  U.  Nr.  36.  gezeigt  hat  Wird  bierin  a-f-i»+l  und  /}+is+l 
für  a  und^  /?  gesetzt,  so  bat  man 

diese   Gleicbunir   multiplicire   man    mit  —   p  ■  p *»■    ■* **, » Pi-f-  . 
und  ziehe  das  Resultat  von  der  dbigen  ab,  so  wird 

a  —  ß  ^         ir.a-f.l....cr-4- «'* 

Diese  Herleitung  zeigt,  dass  man  ^it  Grunertsohe  Sumnation  nicht 
für  einen  speciellen  Fall  der  Gleichung  für  £!  halten  darf.  So  wie 
man  aus  jener  den*  Ausdruck  ß  herleiten  kann,  po  kann  man  auch 
den  letzteren  unabhängig  von  Jbr  ei^twickeln  upd  dann  m  unend- 
licli  werden  lassen,  um.  zjir  GruDerHsch^o  Reihe  zu  geIaQttep. 
Bezeichnet  man  nämlich  den  Bruch  in  obiger  Parenthese  nift  91^*)» 
so  ist 

1  -  y(«)  =  { 1  - y(0)H- {9(0) -  y(l)H- . . .  +  {^5i,^l)_9(»)t. 

Entwickelt  man  die  einzelnen  Glieder  und  multiplici^  mit  — ^-j« 

so  hat  man  die  Formel  für  E.  ^  Läßst  man  nun  n  unendlich  wer- 
den, 80  kann  der  Bruch  9(1»)  zwar  afs  aus  einer  Reihe  von  Facto- 
ren  bestehend  betrachtet  werden,  welche,  wenn  auch  nicht  von 
Anfang  an,  doch  von  einem  gewissen  Punkte  an  ächte  Brttclie 
sind,  sobald  /?<;a  ist.  ^  Man  vnirde  aber  zu  weit  von  dcarfWshr. 
beit  irren,  wenn  man  hieraus  schliessen  wollte,  dass  ^(it)  fär  ein 
unendliches  n  verschwindet.  Zum  Beweise:  die  Reihe  G)  Hb 9  alle 
übrigen  bekannten  Factorenentwicketnngen.  Dm  den  ■  erwäknteo 
Scbluss  zu  ziehen,  muss  man  sich  ganz  anderer  Folgerungen  bedie- 
nen.   Zu  dem  Ende  sei  m  irgend  eine  ganze  Zahl,  ^— /y^and  fblr- 

lieh  aucb  >^ — a,  ferner  sei  h  eine,  ganze  Zahl  >   ^.    Betracjiteii 

wir  nun  das  Product 


so  ist  klar,' dass  es  beständig  kleiner  bleibt  als  das  Product  einer 
gleieb  grossen  Anzahl  von  Fuctoren  der  Reihe 


133 

weil  die  entsprerhonden  Neoner,  wegpen  Aß^l-^Aa^  in  dipsem 
kleiner  find  als  iu  jenem.  Das  Product  2)  nftbert  sich  aber  be- 
ständig der  Null,  denn  dnrch  Vereini)|;ang  von  2,  3,  . . .  Factoren 
deeselbeii  erhält  man  die  Wertfce 

kß^km-^2'   Aß^kmH-y 

Folfflicli  wird  nm  lo  mehr  dai  Product  1)  kleiner  als  jede  noch 
so  kleine  Grösse.  ,  Die  Factoren  dieses  Products  wachsen  bestän- 
dig, wovon  man  sich  leicht  überzeugt.     Fasst  man  also  die  ersten 

A  Factoren  desselben  zusammen,  so  ist  deren  Produkt  X^  "|"^~)^ 

oder   (  "7    )^.     Das  Product   der  folgenden  A  Factoren    ist   aus 

dem  nämlichen  Grunde  >  (j^^^^jj^^)*  oder  (^^^*j)*,  u.  s.  w. 
Mithin  bleibt  das  Product  1)  beständig  grösser  als  das  ProducC: 

%\  r^_±J2    ß-^m-^l     ß+m^2         .^ 
^  ^a  +  M*  a  +  M  +  1'  «-f.SPi-4-2'-'^  ' 

DiesM  wird  also  um  so  mehr  unter  jede  Gränze  abnehmen.  Das- 
selbe gilt  dann  auch  von 


uad  acfaliesiIiGh  von 


ß     »H-i  ^-f-m  — 1        ß^m 

a     a-4-1  a-i-m  —  1         a-i-iii 


«•• 

•  •  • 

ß-^ 

m-i-l 

0-4- 

»1.4.1 

Debrisreiis  bedient  sieb  schon  Gauss  in  der  angeführten  Abhand- 
lung des  Ausdruckes  E)  bei  seinen  Untersuchungen  über  die  Con- 
vergenz  gewisser  Reihen,  und  einer  der  obigen  sehr  ähnlichen  Ue- 
weisfiihrnng.  Es  wird  mir  vielleicht  gestattet  werden,  in  einem 
spiteren  Aufsatze  eine  andere  Entwickelung  jenes  Ausdrucks  nebst 
verwandten  Gegenständen  mitzutheileff 

F)  Setzt  man  in  die  Gleichung  1)  —  a,  /}+!>  /}  +  2  für 
tt»  ßj  Yf  so  erhält  mau 


«o 


«t        .       gg  ß\  a\ 

^4-2  "*"/9  4.a""  •'•  —  OJ-f-a-4-1)!* 


Da  sieb  in  diesem  Ausdrucke  a  und  ß  unbeschadet  seines  Werthes 
vertauschen  lassen,  so  folgt  unmittelbar  die  Gleichung  F).  Auch 
hat  man  nach  Entwickelung  von  (1  —  jcY  im  folgenden  Integrale 


/. 


(l  —  of^opf^da:  = 


«o 


•  • 


l-HO^         ■-''  -^        ß^i         ß^2 

Snbstituirt  man  hier  1  —  or  für  ^,  so  erhält  man  das  nämliche 
lotegral  nur  mit  Vertauschung  von  a  und  /},  woraus  wieder  das 
Behauptete  folgt.  Ueber  alles  dies  kann  man  auch  die  Gaussische 
Abhaadliing  nachsehen. 


\ 


184 

Man  kann  auch  den  Brach 

aH-l.a-f.2....(ijH-l)  (^-1-2)  0?-frrS),, .   ' 

nach  den  bekannten  Regeln  in  Mine  Parsialbrtiche  zerlegen.  Setit 
man  ihn  zu  dem  Ende  gleicli  ,••:•+-  ^  '   \,      ,  +  • . . .,  so  findet 

aich  pny  wenn  man  ihn  mit  ß^n+l  mnltiplicirt  und  dann 
/}+«!  + 1=0  setzt.    Auf  diese  Weise  ergiebt  sich 

cc  -|»  J.  k  0  ■"1*2  •  •  •  •  -—fi  •  ^—  ^"t"  1  •  •  •  •  —  2  •  — 1«1*2«*«' 

« 

Ourch^  Zerlegung,  des  obigen  Bruches  erhält  man  also  einen  ^der 
Ausdrücke  F).  Da  jener  Bruch  in  Bezug  auf  a  und  ß  symmetrisch 
ist,  so  folgt  wieder  di^  Gittichung  <F), 


G)  Man  hat  die  identisdie  Gleichung 


l«2«***ft 


'l  •£••••  wn 


a^n^l  •  n  f.^j  2 . . . .d  |  n  f.  1 


m -H  t  »in -f- 2  ; >  .V ,in^h    ■    . 

Der  letzte  Factor,  aus  n  Factoren  bestehend,  nähert  sieh-  f&r  ein 
wachsendes  m  der  Einheit,  wovon  man  sich  überzeugt,  wenn  man 
jeden  Factor  im  Zähler  und  Nenner  mit  m  tbeilt.  Alan  .kann  ihn 
deshalb  weglassen  und  erhält  die  unendliche  Productenreihe  G). 


r    ' 


■*     \ 


\   .  .•  .•  I' 


t   !    : 


.  i. 


r  . 


*       ■  '•!    .«      '.  ,     '■ 


1S5 


XVI. 

Eliiüge  Üatersachongeii   Aber   die   Krümmung 

der  GarvMi,  insbesoBdere  über  die  Evoluten 

gegebener  Carveh;    und  einige  Bemerknngen 

über  die  besondem  Punkte  der  Curyen. 

Von 

Herrn  Doctor  J.  Ph.  Wolfers 

aitronomiseh^o  Rechner  an  der  Königlichen  Sternwarte  zu  Berlin. 


■  ,\ 


I. 

Einige  DntersiicliaDgeii  ober  die  Krümmung  der  Curyen 
nnd  iDsbesondere  die  Evoluten  gegebener  Curyen. 

Zvror  wollen  wir  einige  Sätie  anfiibrcn,  welche  sich  in  Ter* 
«ckiedenen  Lehrbüchern  der  Annlysis  nnd  unter  andern  in  Lacr4>ii^ 
*Trait^  ^ementaire  etc.  finden. 

1)  Iwt  p:=i^{af)  die  Gleichung  einer  Cnnre  einlacher  Krüm- 
wODg  xwiteben  ihren  rechtwinlEligen  Coordinaten,  so  wird  die 
Conre  g^gen  die  Ahscissenaxe  canv^x  oder  cancav  sein,  je 
nachdem  das  sweite  Differential  der  Ordinate  in  Bezog  auf  die 
Abscisse  positiv  oder  negativ  ist. 

2)  Ist  y  =  9(ar)  wieder  die  Gleichung  einer  gegebenen  Curve 
und  |f =^0:'')  die  Gleichung  des  die  erstere  berührenden 
Kreises,  so  hat  man  die  Bedingoogsgleichnngen: 

and  es  findet  nur  eine  Berührung  beider  Cunren,  kein  Durchschnitt 
statt 

3)  Ist  ^z=if{a/^  hingegeu  die  Gleichung  des  die  erste  Cunre 
osculirendf  n  Kreises,  so  finden  die  drei  Bediogungsgleichnngen 

•     '  /  ^  _.  ^    ^ ^ 

y  —  ^^  dx  — 7üd^   dx*  — rfar'* 

statt,  und  in  diesem  Falle  wird  der  oscnlirende  Kreis  die  Corvo 
im  gemeinsehaftlichen  Punkte  durchschneiden. 

4)  DieAasahl  des,  eine  Corvo  berfihronden  Kreise  an  einem 
Ponkte  der  erstem  ist  oncndüch  gross.     Man   wird  oioüieh  von 


13« 

jedem  Punkte  der  jeoein  Curveopunkte  angehörigen  Normaleo  mit 
verschiedeDen  Halhmessero  Kreise  schlageo  könneii^  welche  alle 
eioe  gemeinschaftliche  Tangeote  haben  und  selbst  also  berührende 
Kreise  sind.  Von  diesen  Kreisen  werden  einige  durch  die  Curve 
eingeschlossen,  andere  schliessen  selbst  die  Curve  ein  und  in  der 
Mitte  zwischen  diesen  beiden  Al^beilungen  von  Kreisen  liegt  der 
osculirende  Kreis. 

^)  Ist  (Taf.  ll.  Fig.  1.)  .4^  4'®  Ab^cisscnaxe,  DN  ^yt  gege« 
liene  Cunre,  D^N*  ein  sie  lierührender  Kreis,  H^A^"  ein  anderer 
dierartiger  Kreis  und  die  übrige  Beseichnung  wie  in  2);  ab  wird 
deir  berührende  JKreis. die  Lage  IV N'  haben,  d.  h»  an  d6r  conca- 
ven  Seite  dei;  .Curve  Iiegeki,  wenn  ' 

Er  w,ird  die  Lage  JD^JÜ/*'  haben,  oder  «ich  an-  der  con^^xen  Seite 
der  Curve  befinden,  wenn 

da:*         da:*' 
In  der  Mitte  dieser  beiden  Bedingungen  lieg^ 

da:*  ""  4to»' 

und  in  diesem  Falle  geht  der  berührende  Kreis  nach. 3)  in  den 
oJculirenden  über,  welcher  weder  ganz  an  der  concaven-i  noch 
an  der  conveien  Seite  der  Cnrve  liegt,  sondern  innerhalb  gewisser 
Gränzen  mit  der  letztern  zusammenfällt.  ^ 

6)  Ist  wieder  y=<)p(^y  die  Gleichung  einer  gegebenen  Curve 
und  bezeichnet  man  den  Radius  des  osculirendeo  Kreises,'  d.  h.  den 
Krümmungshalbmesser  durch  /^  die  Coordinaten  des  Mittelpunktes 
eben  dieses  Kreises  durch  a  und  ß,  so  haben  wir  die  drei  Glei- 
chungen 

(dx^  H-  dy*)i  ify(da:*^ify*)  ^__      da:*-^tfy* 

^—  da:.d^y    ^x-^-a—      ^^^»^      ,  y— p_  ^^  '  . 

7)  Die  Gleichung  einer  Curve  zweiten  Grades,  bezogen  auf 
die  Axe  als  Abscissenaxe  und  den  Bndpunkt  derselben  als  Anfangs- 
punkt der  Coordinaten,  kann  allgemein  dargestellt  werden  durch 

y^  =  mac  -f-  isar*. 
Hieraus  erhalten  wir 

dy  =  — — — da;,  da:*  +  dy*=:^ j^ da:\ 

m* 

Snbttitnirt  man  diese  Werthe  in  den  drei  Gleichungen  (6)1  sq  wird 
nach  einiger  Transformation 


1S7 

'',  Hy»-H(w-Ha«Mr)»|» 

•'  ' —     2|4»^y»  — (w-i-ai««)»| 


1 


oder  weDD  man  p*  elimiDirt  und  reducirt 

,  ^ }  4(mjr  4»  na;*)  ^im-^-  JJna:)*  \  I 

Für  eine   Parabel   ist  ii  =  0.und  y^^Jül^t^!^ 

.      Ellipse     -   «  negativ  -  y  =  ^-^ ^^i-^ "^ 

einen  Kreis        -    i»  r^  —  1  -  y  =:  ^ 
*     eine    Hyperbel  -    i»  positiv  -  y  = ^-^p ^-^. 

^Ür  den  Scheitelpunkt  ist  dr=:0,  und  J 

4«  h.  der  KriimmuDgshalbmesser  im  Scheitel '  einer  Curv^e  zweiter 
Ordniing  stimmt  fiberein  mit  dem  Halbmesser  eines  Krf ises,  'der  iiiit 
4eiii  halben  Parameter  als  Radius  beschrieben  ist. 

8)  Snbfltitnirt  mÄii  ebenso  die  Werthe  von  ify  und  d^ff  in  den 

oben  f&r'^^^'^^a  Und  p  —  ß   gefundenen  allgemeinen  Ausdrucken, 

^vd    eliminirt    miltt   y  vermittelst    der   Gleichung*   der   gegebenen 

Oorve,   so-  erhält   man    zwei  Gleichungen    zwischen   of,   a  und  fi» 

Kliminirt  man  endlich  a:  aus  beiden,  so  erhält  man  eine  Gleichung 

«wischen  ,ß  und  a,   d.  h.  die  Gleichung  der  zur  gegebenen  Curve 

g^ehörendeo  Evolute  oder,  wie  sie  auch  genannt  wird,  die  Glei* 

«hang  der  Gurve  der  Mittelpunkte. 

9)  Für  die  Parabel  ist 


^y=-:Si^* 


— 

also 


Sr-/?  =  22^^.^=;^4-Sf,  oder/y  =  - 


Ferner 


7^  da:.^  rZ       da:* 


Da  aber  für  die  Parabel  ^'  s=  ma:,  eo  wird  hiernach 

4P  — a=s  — 2«  —  \m  oder  ^=S'}(iDi«-|M). 


IM 

Oben  war 

^ ^^ MnioA KoA 

^       "^  m*  »»'  .        .       «»4 

und,  weDD  mBn  hier  den  eben  ^efiind^nep  Werth  von  x  f ubf tituirt, 

a ^        1        (g  — if»)l 

*  .  ■     '-  -  •  -;  .     ... 

oder  auf  beiden  iSeiten  ina  Quadrat  erhoben: 

•     -  ■         . 

als  GlMchiiBg i^er  der  Parabel  entspreohenden  ßyolate« 

10)  Ist  (taf.  11.  FifT.  2.)  X^or  die  Parabel,  ^i?  ihre  Axe,  J 
ihr  Scheitel  und  der  Anfangspunkt  der  Coprdinaten;  ao  erhUt  man 
ffir  ß  =  0 

diiaselbe,  wy  wir  oben  als  Wer^  von  /  fUr  den  Scheitdpoiikt 
gefunden  haoen. 

.Ist  AD^=i\my  so  wollen  wir  für  die  Evolnle  den  AiiiiBg8|iaBkt 
der  Coordipaten  nach  D  vetleg^n^  aipo  o!  statt  «-r-4ai  setsan,  «ad 
erhalten  dann  fOr  die  beiden  Zweige  Df  und  DF  der  Bvolnte  die 
dnfache  Gleichung 

IMeselbe  entspricht  einer  Parabel  vom  dritten  Grade,  inde« 
man  alle  Curven,  deren  Gleichung  die  Form 

p9  =  masP 

haben ,  unter  dem  allgefoein^n  Namen  von  Parabeln   begreift  und 
sie  unter  einander  nach  dem  Girade  des  Exponenten  unterscheidet. 

11)  Wickelt  man  also  einen  Faden  um  Dfy  so  muss  sein  über 
D  hervorragendes  Ende  =AD^=lm  sein,  wenn  man  die  Para- 
bel Xjijp  durch  Abwickelung  desselben,  beschreiben  will,  W&re 
die  Länge  eine  andere,  etwa  jDJ,^so.wird  statt  der  Parabel  AX 
eine  andere  Curve  beschrieben  werden,  deren  Krümmungahalbmeaser 
im  Scheitel  kleiner,  nämlich  znDJ  ist.  Die  Krümmung  selbst 
itai  Scheitel  wird  zugenommen  haben: und  wird  immer  grösser  wer- 
d^,  je  kleiner  JDJwitd.  Fällt  J  mit  D  zusammen,  so  ist  der 
Krümmungshalbmesser  ^er  durch  Abwickelung  beschriebenen  Curve 
=  0;  also  die  Krümmung  oo. 

12)  Die  Länge  DF  der  Evolute  ist  gleich  dem  unterschiede 

MF-^AD 
der,  beiden  Endpankten  eatsprechenden  KrümmungshalbmiBaaer,  «ad 


1S9 

da  diese  sich  (nach  6,)  immer  darstellen  lassen,  so  xeigt  es  sich, 
dass  die  Cnrve  FDf  rectificabel  ist*     Diese  Eigenschaft  frilt 
nicht  bloss  für  die  vorliegende  Bvolnte  der  Parabel,  sondern  tttr 
die  Evoluten  aller  algebraischen  Cnrven  Überhaupt. 
In  der  That,  setst  man  der  Kürie  wegen 

16  

so  ist  die  Gleichung  der  vorliegenden  Evolute 

^■erans 
^iid  wenn  eine  unbestimmte  L&nge  der  Evolute  durch  v  bezeichnet 


—*-«(»+ s:«0«- 


13)  Bcknfii  der  ^adrirong  der  Evolute  haben  wir 

and  wenn  #  in  T(b£  .11.  Fiff.  3.  den  durch  Df^  vi  and  /?  eingeschlos- 
sencB  FlachearBMu  bcseinnet. 


net, 

ihm  i  4m  ibcr  «"  nnd  /?  geUMcten  Rechtecks  DGfH^  wogegen, 
wcui  statt  2lf  eine  PaanM  gmomen  wir«,  der  durch  difse  und 
ihre  €««rdinaten  einyeachlgseena  füdbennu«  \  des  entsprechen- 


14)  Um  den  FUchennwB  an  hestiBmen,  welchen  die  dnrdb 
Pasdiihang  4er  Evninta  mm  die  Aze  ^IT  hndmU^emm  geweihte 
Ohcfffichc  hat,  haben  wir  den  Aandrack 


S  =  tM  /h^di^  +  ii^=tM\/^/lM^l+^t^ 


welche»  sich   durch  lategratiM  ein   geschlaweaer  Anodmeh 

'      >«ilich  €tmm  wrMinig  int.    Setoi  sm 


140 

•o  wird  Dach  einiger  Reduktion 

UDter  Im  hyperbolische  Logarithm.eji  Terstanden.  « 

15)  Um  deo  Cubikiobalt  des  dnrch  Umdrehnng  om  uäß  er- 
zeugten Körpers  zu  finden,  haben  wir  den  Ausdruck  ^ 

also  ein. Viertel  des  Cylindiers,  dessen  Gruadfläcbe  /^kUfa; Radius 
bat  und  dessen  Höbe  =a'  ist.  Wäre  Df  eiue  Parabel,  so  würde 
der  ihrer  Dmdrebung  entsprechende  Körper  Mer  Hälfte  jenes  Cjlin- 
dcrs  gleich  sein. 

Man  kann  daher  eine  der  Construction  des  Archimedes  ent- 
sprechende Darstellang  angeben,  wodürclt' das 'VfN'hältniss  eines 
Cylinders,  dessen  Höbe  noch  einmal'Wo  gVoss'iili^  d^r. Radius  seiner 
Grundfläche  ist,  zu  den  beiden  Conoiden,  deren  erzi^gende  Cunren 
respective  eine  Parabel  und  die  Evolute  einer  Parabel  flind,  «usge- 
dräckt  wird.  Die  Höbe  des  Cylinders  soll  hierbei  die  gemeinschaft- 
liche Abscisse  der  beiden  letztern  und  der  Radius  der  Grundfläche 
des  erstem  die  zugehörige  Ordinate  bezeicbnen.  För  die  Parabel 
wäre  demnach 

f^^  =  mä?j  y  =  -}ar,  also  ar  =  4M; 
fär  die  Evolute 

ß^=paf},  ß=W>  «'=:4=5*»- 

Wir  erhalten  dann  da?  einfache  Verbältniss  des  Cubikinbalts  der 

«;esammten  drei  Körper,   indem 'man   den   Halbmesser  der  Groud» 
äche  des  Cylinders  oder  in  Taf.  U.  Fig.  4.  BF=r  setzt: 

Cylinder  BCED  =  %r*n    . 
ConoU  AGB  CJBrj  =  r^n 
.       AJBCKA  =  lr*n 

also  Cyl. :  Par. :  Evo1.='4  :  2  ;  1,  wogegen  bekanntlich  Cyf.  ^Kv- 
gel  :  Kef(el  =  3  :  2  :  1. 

10)  Für  die  Ellipse  ist  die  Gleichung  der  Kegelschnitte 

y»=5j(2«a?-a?») 

■*»    .1 

und  vergleichen  wir  dieae  mit  der  in  7)  angestellten  all^meiBera 
Gleichung,  so  ist  hier 


141 

_?*!      _    !^ 

*•—  a*    *  —  ""#«» 

wobei  der  Anfangsponkt  der  GoordinateD  mit  den  EndpoDkte  der 
groMen  Axe  2a  zusammenfällt  und  wo  d  die  halbe  kleioe  Axe  be- 
leicboet.  Um  die  Sache  etwas  zu  vereiufacben,  verlegeu  wir  den 
Anfangs^ankt  der  Coordinaten  nach  dem  Mittelpunkte  der  Ellipse/ 
und  haben  dann  bekanntlich  für  die  letztere  die  Gleichung 

y»=:^(a»-*«). 

»   •       -ti  ••  •  ^      . 

Ans  ihr  folgt  '^ 

4.  —  — "**  £.    ilL  -*— .   f^ 


^o 


«-liJ» 


e* 


a' 


gesetit  ist. 

SubstHniren- wir  diese  WeHhe  in  den  oben  io  6)  avfg^tellten 
illgemeiiieii  Ansdricken  von  ^  —  aiind  y — ß^  so  wird 

____      b^     X  b*  g.*  —  #*x»        fl'y» g*  —  g» JT» 


p b*  g»  — ^»or«         4i»y»  g»  —  g» JT» 

oder  andi  afas  der  ersten-  von  beiden 


US  der  zweiteb  folgt 


Q         jt       g*  — g*J:*^ 

/*=Fy(V iTi^ — ) 


^^der  nach  einiger  Transformation 


II.     /»=_f!f'y». 


• 

Wenn  man  zuerst  y  mittelst  der  Gleichung  der  Ellipse  ans  II. 
^nd  dann  ans  1.  und  11.  of  eliminiren  wollte,  so  würde  die  resul- 
tirende  Gleichung  von  einem  hohen  Grade  ausfallen.  Zweckmässi- 
ger därfte  es  sein,  zu  den  in  Beznff  auf  die  Evolute  der  Ellipse 
anzustellenden  Betrachtungen  die  Gleichnogen  I.  und  II.  zu  oe- 
DUlzea  und  damit  die  Gleichung  der  Ellipse 


»'.  y'=S  (••-*•) 


so  verbinden. 


142 

17)  um  die  Pqnkte  anf  AB  mABC  Taf.  II.  Fig.  5.  zu  finden, 
in  denen  die  Evolute  die  grosse  Axe  schneidet,  setzen  wir 


also  Dach  IL  ^=0 
.     -       n    111.  «'-rorfssO' oder  «ssi|=4i 

und     -     I.  a  =  =t:--::5r  ==*r — ~ — :=db«tf*. 

Der  vorletzte  Ansdruclc  von  ä  eignet  sich   am  besten  zu  der  in 
Taf.  IL  Fig.  6.  angedeuteten  Construction. 


AB^=za,  ä)B[:=zBP~iae^  0Qz=JBP=^ 


«6  .ae 


l^il'JOfss  RG  =  M*  sind  1*  und  O  dSelb  tontcKsekiii^i^^ 
und  zwar  wird 

F  dem  Punkte  A^ 

G        •■:.  -         C 

der  Ellipse  entsprechen. 

Dm  eben  so  die  Durchsfhnittspnnkie  auf ^  DBE  m  erkalten, 
setzen  wir,  da  der  Anfangspunkt  der.  CoordinntenaiiA  in  ß  be- 
findet, 

■  assO     'v\  •..     ^ 

also  nach  I.  ^=0 

Nach  dem  vorletzten  Ausdroeke  lässt  sich  der  Werth  von  ß  finden; 
man  erhält  so  die  Punkte  JT  und  JL  und  zwar,  weil  y  und  ß  ent- 
l^egengesetzte  Zeichen  haben,  wird 

/«  dem,  Punkte  jD, 

der  Ellipse  entsprechen. 

18)  Aus  L  folgt  da=^^  da:, 

.    11.     .     ^ß  =  .lJS^ify^' 


,.      *  'H    .' 


0''_  "'  i^'p*'^ 


Aus  Ilf.  aber  ergiebt  sich'- 
mithin 


■  *       >    * 


148 

da       IP  x'  m*T^  X  W 

und  aaeh 

dß  _  Sa» 

di—  b*  ^y- 

Da  BVD  »llgenein 

80  haben  wir  sn  dieMm  Ende 

djf         S«»  rfV         *«'       .««»      «ft^ 


nndi  Bo 


endlich 

In  10  fern  alio  y  negeti?  isf,  wte  Meir  nnterhalh  ACf  ist  das 
sweite  Di4brcDti.nl  der  Ordinate  der  Cnnre  fjfCO  in  Besag  auf 
die  AhtCMa  pqiitiy;  iit  y  hing^flpeii  pötitiTj  wie  hier  ober« 
halb  AC^-  io  wird  jenes  sweite  Differential  negatiy;  daher  ist 
nach  1)  FKO  und  fLO  gegen  die  Abscissenaxe  con?ex. 

19)  Diese  Corte  der  Mittelpunkt«  oder  Evolute  der  Ellipse 
nnss  nnn  rectificabel  sein. 

In  der  That  wird 

K^-*-ij-*  =  ;^*  *** -hi 


144 

• .  A 

Um  die  Länge  von  FK  jxl  erhalten,  müssen  wir  dieses  Integral 

Ton  a  =  — ne*  bis  a  =  0 
oder 

-   a?  =  —- «       -  a?  =  0 

nehmen  und  erhalten  so: 

20)  Um  die  Fläche  FKOL  zu  quadriren,  haben  wir 

Wenden  wir  nun  pach  einander  folgende  Integralforiieln  an 

—  (••  —  V)a/\a  4-  «ir»)^«'^»<*rj 

» 


H^CAT^ 


so  erhalten  wir 

—  !«•  arc  sin  T"!  "^  ^-      ' 


146 

Zur  BeBtimmnDg  der  Fläche  FBK  näMen  wir  diess  Integral 

von  a  =  —  ae^  bis  a=rO 
oder 

TOD  o?  =  —  a  bis  o?  =  0 

erstrecken,  und  da  für  den  erstem  Werth  yon  ae 
fiir  den  letsten  Werth  von  a: 

» 

fßda  =  0 
ist,  so  wird 


und 


/•«*:=  1  --^ 


FKOL  =  A  .  FBK=i  ^^ 


in  welcher  letztern  Form  sich   der  Werth  auch  durch  die  in  der 
Figur  enthaltenen  Grössen  veranschaulichen  lässt.    Denkt  man  sich 

nämlich  zu  FBi=sae^  als  halber  kleinen  und  BKi^-t-  .  ae*  als 

halber  grossen  Axe  (17)  eine  Ellipse  construirt,  so  ist  ihr  Flächen- 
inhalt =  -T'  ae*  ,ae*n,  und  der  Flächeninhalt  der  Figur  FKOLz=l\ 

von  jenem. 

21)  Zur  Bestimmung  der  gewölbten  Oberfläche,   welche  durch 
Umd^ehiing  um  die  Axe  FO  entutebt,  haben  wir 

#==2^  y/?\/i^»-HiÄx»=  — 2jr5!^  ^  fy^Va^-^e^w^  a:d» 
—  ""  1^  /(«•  — AT»)  »/(«»  —  AT*)  («»  —  tf»«r»)  ^ndtr 

Nun  ist  a'  +  a'«'=2a*— ^*,  ferner  setzen  wir 
TMi  lY.  10 


f 


146 

l/»*  — (2a»— ^»}Är»rH^*a?*Ä  V^«r— (2«»  — ^»J«  +  e»Ä»  =  l/S 
80  wird 

Das  zweite  Integral  geht  über  io 

Hiermit  verbuDdeo  das  erste 
so  wird 


6e^yr   .  1     „|        h^   2g»g  — 2o» -f-^»  ■  ^-^ 


L« 


Ä«   4Ä*e*  —  (2«»  —  Ä«)»    rdx 


/AI 


6e*7t    .   1     „I        b^   2g»g  — 2a»+^» 


_^J_J_,     2tf»g  —  2g»  -4-^^  H"  2g^^ . 
4«»  8«»    #    '*  2«      .  ' 

*  ■    • 

Um  die  der  UmdrebuDg  von  FBK  entsprechende  Fläche,  d.  h.  die 
Hälfte  der  ganzen  zQ  erhalteni  muss  das  Integral  wie  in.  20) 

von  a?  =  -^«  bis  a?  =  0 
d.  b«     -      « =:  0»       -    .  s  =  0 

erstreckt  werden.     Ffir  den  ersten  Tferth  wird  /i  =  Oy  för  den 
zweiten  il  =  a^,  nnd  so  diese  Fläche^ 

22)  .Um  die  Cunre  zu  cuMreh  haben  wir 


^  4 


147 

Für  die    ganze    Evolute    ist    dieses    Integral    zu    erstrecken    von 
07  =  —  a  bis  or  =  +  a,  daber  in  diesem  Falle 


Ott«« ,    .        J2        o»«« 

105  ^  "i»  • 


/^=ijji  j|-i-H|-ij«;=^^-.- 


Diesen  Ausdruck  kann  man  au^h  folgendermassen  schreiben: 

und  wenn  man  die  in  17)  j^fiindenen  Werthe  der  halben  Axen  der 
Evolttt^e,  nämlich 

•  Fä:=zäe^  mit  B 

b 

bezeicbnet,  und  die  letztem  Bezeickniingen  in  den  Ausdruck  für 
Ä"  setzt, 

jr=^  n  A^  .B. 

Der  Cobikinhalt  eines  Ellipsoids,  dessen  beide  Axen  A  und  B^  und 
welches  durch  Um'drehnng  tfm  die  kleinere  B  entstanden  wäre, 
würde  dagegen  sein 

^  dMW  «te  das  ¥etlkiltniM  hat 


oder 


K  '.K=—i  j§=a5  :  8 


^=35  f- 


23)  Die  lihr  die  Evolute  der  Ellipse  gefnndenea  Avidrfieke 
g'ehen  in  die,  der  Evolute  des  Kreises  entprechenden  über,  indem 
Bau  «  =  ^,  «  =  0  setzt;  alsdann  wird  aber  nach  16) 

L   a  =  0,    IL   ^=0,    HL   y*  =  a*  — ät» 

d.  h^  die  Evolate  des  Kreises  ist  keine  Cnrve,   sonders  ei«  Paffkt^ 
uttd  swar  der  Aafsagsfaakt  der  Coardiaatca,  welcher  hier  4ttrHii* 

10* 


telpuokt  ist.    Diess   ist   eib  Reinltat,   welckes.  man   freilich    •nel:^ 
oLne  Caicul  h&tte  erhalten  können.  -• 

24)  Die  Betrachtungen  über  die,  der  Hyperbel  entsprechenden 9- 
Evolute  werden  sich   dadurch  vereinfachen   lassen,   dass   man  an« 
den  für  die  Ellipse  gefundenen  Resultaten  einzelne  durch  Analogie 
für  die  Hyperbel  ableiten  kann. 

Die  Gleichung  der  letztern,  £ir  den  einen- ihrer  Scheitel  als 
Anfangspunkt  der  Coordinaten  ist 

und  vergleicht  man  diese  mit  der  allgemeinem  Gleichung  der  Ke> 
gelschnitte 

so  ist  in  diesem  Falle 

Verlegt  man  den  Anfangspunkt  in  den  Mittelpunkt  B  (Taf.  IL 
Fig.  T,)  des  zwischen  beiden  Scheitelpunkten  befindlichen  Stücks 
der  Axe,  so  wird  die  Gleichung  symmetrischer,  nämlich       , 


y'=  5  (**-«*)• 


Aus  dieser  erhalten  wir 


1 

dy 

Ä» 

X 

d^y  _ 

Ä* 

dx 

«»• 

y' 

dx^~ 

«V 

^ 

^ 

'-hda:^ 

6^x* 

+ 

1  = 

b^x 

'^^»^(b^x 

»— Ä»Ä*) 

» 

dx^ 

a*y» 

' 

a*y^ 

- 

* 

b^x^'ia^ 

-f-^»)- 

-  a^b^ 

t 

- 

a^y* 

oder  wenn   man,  der  bei  der  Ellipse  angewandte  Transformution 
analog, 

setzt: 

dy*  -f- dx*  b*    .e*x*  —  m*. 

dx*        — a*'^'^^       '• 

Setzen  wir  diese  Werthe  in  die  allgemeinen  Ansdrucke  von  jc  —  a 
und  f  —  fi  (6),  so  wird 


b*  «»a?»  — «• 

b*     X 
o?  —  a: 


b*     X  a*         y*     •  b*  X  ,  .    ^         .V  a*y* 

2  • 


bi —  —^Zi  (^'^'-«•)  "ZT 


«'      y  ä*  a*  y\ 


«»y» 


JC 


J 


149 

and  hieraus 


ff[      Ferner 

.ff' 

y-^=SJ — ^i — •-Är=y — ji —  =  y 

=  y- — ji — 

and  bierans 

II.   ß= — jrP*' 

Aqs  dem  entgegengesetzten '  Zeichen  in  11.  geht  hervor,  dass  wie 
bei  der  zur  Ellipse  gehörigen  Curve  der  Mittelpunkte  zu  einem  po- 
sitiven Werthe  von  p^  etwa  jLJUj  ein  negativer  Wefth  von  ß^ 
^^  gehört  und  umgekehrt.    Demnach  wird 

die  Curve  JIJ  dem  Zweige  CE  der  Hyperhel 

-      BK   -  -    •   Co    - 

^^tsprechen,  und  ganz  ähnlich  für  den  zweiten  Theil  FAO  der 
Byperbel. 

Man  könnte  nun  y  ans  II.  elirainiren  mittelst  der  Gleichung 

IH.    y»=^(a7«-a«) 

Hnd  aus  der  tesultirenden  Gleichung  und  I.  a:  fortschaffen ,  um  so 
«ine  Gleichang  zwischen  a  und  ß  zu  erhalten,  welches  die  der 
fivointe  sein  wurde;  allein  wir  wollen  lieber,  wie  wir  es  hei  der 
Kilipse  gethan  hahen,  die  drei  Gleichungen  seihst  benutzen. 

25)  Setzt  man  zunächst  /}=0,  so  wird  aus  II.  -^=0,  aus  III. 
a?^dbaF,  ans  L  a  =  =j=«e'. 

Diese  beiden  specielien  Werthe  von  u.  geben  uns  die  beiden 
Poakte  H  und  H^  der  Evolute,  welche  re^ective  den  Sebeitel- 
pnnkten  C  und  A  entsprechen. 

Die  Don  weiter  folgenden  Betrachtungen  werden,  wegen  der 
gaBx  gleichen  Form  der  beiden  ersten  GleichungeD  mit  dea  für  die 
Ellipse  ihneD  entsprechenden,  auch  den  dort  anj^estellten  sehr  nahe 
kommen,  wesshalb  wir  nns  hier  etwas  kürzer  raaseii  und  die  dorti- 
ges Renitate  ahne  Weiteres  anwenden  können. 

Wir  hahen  deauuch 

s^ ^m^    jß    dg^      dg^  ^  £. 

da~      k*'  x*^  dj^     dx~  a*    y^ 

als« 

df _«^  jK^ ^ä£ 

du  y^  X  dy 


156 

da  ^  3£^     3     d^a   6«*^  h 

X 

3fß»     _  3«^  b^  dP . 


und  80 


—  ??!£!    |?£!^      5f!£!»       3g^;gy  6g»a>j 


.1 


«• 


Es  gelten  daher  auch  hier  dieselben  Regeln  wie  18)  über  die 
yexe  und  concave  Form  der  Evolute. 

26)  Zur  Rectification  der  Curve  haben  wir  die  Gleichung  ■ 


K  ***  |j  (^*  -: «')  +  ^*^' 


oder 


27)  Zur  Quadrirung  der  Evolute  haben  wir 

und  hierfür  findet  man  nach  denselben  drei  ersten  Integralfonieln 
wie  in  20)  und  der  vierten 


9 
I 


4x 


fv^.  =  j^*H-K7H-V:+15r) 


•  ^ 


28)  Zur  Bestunmung  der  gewölbten  Oberfläche  haben  wir 
#  =  2;ry^»/i//J»-H£/a»  =  — 2;r^  ^Jy^a:da:Ve^x^  —  a» 

f^anx  denselben  Ausdruck -wie  bei  der  zur  EUlips^  ffehörigen  jBvo-* 
Ute,   nuV  mit  Entgegengesetzten  Zeichen;  also  nacn  der  dortigen 
Aiiseinaudersetzun^  in  21)  .    , 

^csetztr     . 

y^.^__  J_  ^^  2ä««  — 2«»— Ä»+2eV/Ä 


X  ' 


2« 

4a»i?*  —  (2a»  -H^»^»  =  —  Ä*  5 

endlich 

_6£^  j      J-    jM   ,    ^*   (2g»ag ^ 2g» ^ ift«)Vg 
*"^  Ļī  «       6e»  •  ^*^ **"  4«»  4«» 


:ujil .  J.  /«  2.^*-2a»^P+2^g>  ^  ^ 


4k5»  •  8#»  "'•  2» 

29)  Zur  Cuhatur  erhalten  wir  dKe  Formel 

K=nß-  ^==n^  ^J'y'a:-da: 


152 

'  lue*       /* 


11. 

Einige    BenerkoDgeD    ober    die   besoDderD    Punkte   der 

Cnrven. 

Ist  p  =  q>(a:)  die  Gleicfaong  einer  €anre,  so  nehmen  die  posi- 
üveu  Ordinaten  so  lange  an  Grosse  zn,  als  ^  positiT,  nebaien 

hingegen  so  lange  ab,  als  ^  negativ*  ist    Wenn  also  in  eine« 

Punkte  der  Curve  ^  vom  Positiven  zum  Negativen  iberg^ht,   so 

ist  das  demselben  Punkte  entsprechende  y  ein  Maximum,  im  est* 
gegeogesetzten  Falle  ein  Minimum; 
•Ist  z.  B.    ^ 

p=d  +  c{aF  —  a}^, 

so  wird  ^  dem  Zeichen  nach  dem  von  of  entsprechen,  je  nachdem, 

m  beschaffen  ist. 

1)  Es  sei  m  grade,  also  m — 1  ungrade,  so  wird 

{oT  —  «)"»— 1  negativ  wenn  ^-<a 
positiv       -      a:'^m 
es  findet  ein  Minimum  statt       -      x'ssza. 
Denn  für  a:=ia  —  h  wird  y=Ä  +  rÄ*» 
und     -     ar=:0  +  >i     -      y=zb-^ch'^ 
also  beide  grösser  als  fiir  ar  =  a,  wo  y=^. 

Eine  Grösse  gebt  vom  Negativen  zum  Positiven  über  entweder 
durch  0  oder  durch  oe.  Im  vorliegenden  Fnlle  findet  das  Entere 
atatt,  es  ist  also  im  gesuchten  Punkte 

d.  k  weil  ^  die  trigonometrische  Tangente  des  Winkels  beseieli« 
net,  den  die  Berübrungslinie  Im  betreffenden  Punkte  der  Cum  mit 


15S 


der 

pinlH  ««  MM  m  Ta£  flL  F^.  !Sl 


=  iu 


Mu 


s»» 


Mgt 


y= 


4  L  ia  ff^BJIi  M  hJL  das  Elcaeat  der  Cure  ttiBe  grade  Lioie^ 
wckkc  yralltl  bU  der  AWciiienaxe  fert|i^ebt;  eto  ReamUt^  wclclics 
icr  Sacic  aack  ait  des  rarina  ibefeiasliauit» 
Ware  die  fgefceac  Gleiehaog  Atr  Carte 

|f=^  — c(jr— ar)», 
M  wild 

«id  Ucr  fgAX  ^  raa  -|-aMii-  '^  f3r  jp=Lm  —  A 

dareli  0    •    ^  =  0 


iber,  daher  iadet  ia  dieseai  PaHe  ein  Maxim  am  in  M  (Taf.  II. 
Flg.!)  Halt. 

2)  bft  ia  der  enrtea  GleicIinDg 

yz=sb^e{x  —  «)* 

maigrade,  also  m—X  grade,  so  wird»  für  ^=:a  —  k, 

ud  lach,  far  «  =  a  +  A,  ^ 

4x 


■rf  n  der  Mitte  liegt,  für  x^a. 


^  =  0. 


EnMazimam  oder  Minimum  kann  daher  in  diesem  Falle  nicht 
ilittiadea.    Betrachtet  man  aber  das  aweite  Differential 


IM 


VikKv.^N^;».)^'?-        ^-^f*  llNMi4.s   W  V  Tut  IL  Fig.  10.),  in  weicben  «n 
a    _  ^    ■  >>^     wL^>*k   bJLtt^ir  MMk  4>4tfm  ib«rgebt,  wird  eis  Wci 

Kuc   c   t»e^9C^>*  v^  i^  4!M'««miK  Toraasgeselxtea  Glcidi 
wurU«   ai«   Ottc«<»   um^Ai^Iuk  \^mi  der  convexen  Font  gc^ei 


uuü    iu;^     ai^>^<i;    l^vWn^    MtehM   wir    durch   zweinalige    : 

,Uk    i^c^v  Uuu^  t'^ua   )i<4ui»«i  bui^   4»  k  in  Wendepunkte  ist 
Klviui  i»t    Av4  Tvuw  }i«uJii*ui^  H4id  di«<i«  |^r«de  Linie  gibt,  da 

*.»»uU»*  »*    *****  KivUtuug  üi^r  'l\ttg«»t«  Jf#r  in  ^  bo. 

i>l»i*u  Uubuu  wir  d^ii^  KruiiuiMiAfiik^bnesser  einer  Carve 


^«aMiiiUu.     ly»  voiUi4|[uu4«tt  Fidle  wird  ttr  den  Fnakt  Jf 


1*1»;" 


a.  b«  4«r   l^<uuimuugi|Ul|||u^^.  un^dliq)!  grMi,    die  Krittm 
uUo  un^o^tic*«  klein  oder  vldn^hr  das  Ble«Mt  ki  ilf  gradlisig 


155 

3)  Es  sei  M  ein  Brach,  dessen  ZSbler  gnide  and  Bfenner  un* 
grade,  etwa  m  =  t;  so  wird  uns 

I 

dx       ^  (a:  — a)4' 


aUa  für 


^  =  is-|.Ä,   ^=^.|-_. 


•  r 


^A  liier  ^  darcL  oo  vom  Netgatiren  xniä  Positiven   übergefcjtV  iä{ 
fi»4el  in  Pmkt  üf  ein  Minimum  stott^  denn  sowohl      - 


;'  :, 


.1 . 


als  auch  -    ^  =  aH->»   -    yz=:b^chl, 
^^n^f  ist  in  M  (Taf.  II.  Fig.  11.)  die  Tangente,  wegen 

dy  .  ' 

■      ■  ■^='*'  ■    .    . 

I 

^^iikrecht  auf  der  Ahscissenaxe.    Da 

:  )     ;     : ; 

d*y  c 

5i»=^'^***  (ar  — a)l 

**tid  so 

■   ,     d*y   '"  '     .    c 

^0   ist   die  Curve  diess-  und  jenseits,  ^  gegen   <lie  .Abscisseoaxe 
concav  und  der  Punkt  M  kein  Wende^rtilikt.    In  Jf  ist  für  af=:a 

d^y 

— —  =:  00. 

dx^  ,'..        ,::. 

Dieser  Punkt,  in  welchem  4^«^' Curve  hei  der  V^freinignng  der  bei- 
den Zweige  BAf  und  JSM  (Taf.  II.  Fig.  12.)  plötzlich  innehält, 
wird  Kehrpunk't  geoanut.  ^ 

Für  c  negativ  wird  M  ebenfalls  eift  Kehrpunkt,  PM  aber  ein 

dt/ 

ll(^xim^Dl»  iii4iem,  nun  ^  d^rch  od  vom  PosijtiKQfi,  ^fujni  Kfigativ^ 
ihergeht-    ■    •   jm)'"'  •■  ^*>  =v;-ii'»f^  .,■'•■■■'  »"'^.li  .li^      .,. 


*    / 


(1 


wird   iB  Fntkt  Jf=0«   ifie  KriwnMwy  ala»  mgi^licfc 

jnKJi  dar  Fail  md  aius.  4m  die  Cure,  «iine  im  BoKas*  2^         

«Micr  €©■▼««  For«   ikre  Läse  $«$«  <*»«   Ihan— lamxg  u  änden 

^=0  •dcr=:aL 


fl»   Cadet  OB  BbaImbm    «der  WiniMnw    tab   jf 
S.  ^Mt  fiMitiveB  xm  ^egaävvi  «der  iM^wliiltl 


fcciB  ZeidbcKwechflel  atatt;  a»  orgibc  ae 
cn  Hiannui.  i««deiii  eiv  Weadepnkt. 

4)  Die  Tan^cBie   «a  WaidcpMkie  

«ce«  die  Abcciaaeaaze  eise  araav  wülkäkrticke  Lan  kak«a  J. 
^  ja  die  Lage  der  letztwa  Liai«  bcüeU^  mdum  kauT'lW 
entere  Paakt  liadet  nck  stets. 


^  =  ieder=; 


seist  nad  ^  Ter  aad  kiater  dem  gifindeBca  Ptekta  mradüedeae 

Zeickea  hakea,  letzterer  Uagegea^  weaa  4am  ZeidbeB 
Ueibea. 

Wäkread 

3r  =  *H-^Jr  — •)*  fir  jr=»,  jf=KarawK 
ud  ia  Widea  Fällea  daea  Kekrpaakt  Jf  ergtbea,  «liaitaB 

fiv  ^  =  0  eiaea  Weadepaakt,  weil 


aad  weil 


^3B  far  jt^m 


^.        _  .    d»3i .     •# 


=  •  +  *,  SÄ=- 


Die  OffAMte  Udibt  in  Widea  Fillea  icett  aad  die  Chm» 
sich  daher  aaeh  heidea  Seitea  hia  vaa  jeaem  Ptekte  «hl 


157 

Hätten  wir  dagegen  die  Gleicbang 

y  =  Ä  -I-  €?(a?  —  «)l 

10  wird  y  imaffiaär  für  ^  =  «  —  4,  also  codet  die  Cnrve  mit 
den  kleinsten  Wertlie  ^  =  a,  in  welchem  Falle  y^b\  hingegen 
fiir  jeden  Werth  ^  =  0-|-^  wird 

yi=:6zii  cM 

80  dass  jedem  Werthe  a  +  A  von  of  swei  Ordinaten  entsprechen, 

velche  unter  sich  um  tcAl  verschieden  sind,  wie  in  Taf.  IL  Fig.  13. 

in  welcher  M  den  Vereinigungspunkt  beider  Zweige  ME  und  ßi!) 

bildet. 

Um    die   bisher   gefundenen   Relationen    au    einer    bestimmten 

Curve   danastellen,    denken   wir  uns   den   Kreis  DFE  fTaf.  11. 
Fig.  14.),  welcher  auf  der  Linie  DO  fortrollt.     Bin  innerhalb  der 
Peripherie   gelegener   Punkt  R  wird   alsdann    eine    gestreckte 
Cjclo'ide  beschreiben. 
Setit  man 

RC=za 

EC=r 

und  ist  dej  enengende  Kreis  nach  HO  gekommen,  so  dass,  wenn 

<DCF:=:ff 
OD=:rV', 

s<»   wird  der  erzeugende  Punkt  sich  jetzt  in  K  befinden,    indem 
JLHzzsiv.    Die  KM,  senkrecht  auf  ED  gefällt,  sei  die  Ordi- 
4e  y  und  RMziza:  die  Abscisse  des  Punktes  K\  alsdann  ist 


liieraus 


a:s=a  —  a  cos  r, 
y=Lrv-\-a  sin  v; 

-j-  =  «  Binr,  ^  =  «  cos  V 

dy  d^u 

'T-^  =  r-\ra  cosr,  -r;i  =  — «  sin  v 


dv  —  ^   -1^-    vw.^,    ^ 


«Od  da 


dy  dx     d*y      dy     d*x 

dy  dv     d*y  dv  '  dv*      av  '  dv* 

dx        dx^   dx*  "^  i^M  ' 

*^  Wird,  nach  gehöriger  Substitution: 

ify  T'-^a  cos  V    d*y a-^r  cos  v 

^  0  sin  t;     *   dx*  """         a*  sin  v* 

k      ^Av  vssO,  d.  h.  für  den  Punkt  R  der  Curve,  wird  also 


158 

g  =  oe  und  0  =  «». 

Die  erstere  BedioffUDg  sagt^  dass  io  Mi  die.  Tangente  der  Oot^tb 
jAT*  «enkrecht  aui  der-Abscissenaxe  ist. 

.  ■  -•  Da  ferner  für 

-     1.-.- 

r-4.0  cos  a 


dy 


dx  a  sin  a     ^ 


+        du  , ,   r  +  a  cos  a 


.        ax  u  wxi  ff,    ^ 

«  •■*••  ■  ■  .... 

80  ist  in.  dieäem  Punkt  y  ein  Minimum,  nämlich '=0. 
So  lange 

i.  ;   'l  .  "    .  a  +  r  cos  t^^O,- 

.   i«l  '  '        •       .  '  • 

' «»    '  •  d*^'-  "■  ■  ■" 

bHH  ^  negativ,  also  /LST  gegen  /IZ^  coocat.    Für 

a-^r  cos  i;  =  0  also  cos  v=z 

r 

wird 

und  es  tritt  der  Wendepunkt  der  Gurr^  ein,  indem  für 

I 
•    a  +  r  cos  r-<0 

d'y         ■■•'•■■'■.  .    •    .  .   V. 

-^  poßitiv»  also  die  €ur?e  gegen  ./IZ^  oonve^K  wird^    FOf'.deB 

Wendepunkt  hat  man 


Für   «^=180®  wird   -^  =  oo,  mithin  die  Tangente  wieder  senk- 
recht auf  HD,    Ferner  'wird  iu  diesem  Puükte 

da:.   .        g  sin  y     ^^_^  rt 
rfy  "^  r  -#-  «  cos  t; 

und 

c"  i'oA«  ^         •       »  sin  a 

für  «f=:180*>  —  a.  •x-  =  H « —^i 

^   dy         .    r  —  a  cos  a 

iQn«    .  dx  a  sin  a 

^   dy  r  —  a  cos  a ' 

mithin  ^  =  2tf  ein  Maxim  um. 

Drücken  wir,  nach  flimination  von  e^^^^^urch  o?  aus,  so  wird 

y  =  r.arccp8 — T—  -|-'«l/  ^(2«  —  as) 


169 

und   es   würde   also   für  i^^Sn,  y  i mag i  Dar  werden.     In  dem 
Punkte,  der  durch 

.v=180« 

bestimmt  wird,    findet    ein    Zainammeti treffen   zweier   Zweige   der 
Curre  statt,  und  in  ihm  wird 


y'=^nt. 


Da  endlich  für  denselben 


00, 


und 


für  f;=180*-a,  ;7^=+  ^a'.;»  ^.     positiv; 


-     f;  =  180<» 


a. 


dx\ 

d*y 

fite» 


n»  sin  a^ 


r  cos  a  —  0  .. 

— « — = — : — 7  negativ; 


so  ist  der  gefundene  Punkt  gleichzeitig' ein  Wendepunkt,  in  wel- 
chem'die  Curve  vom  Convexen  2üm  Concaven  in  KeEUg  asf  die 
Abscissenaxe  übersieht. 

Von  diesem  Punkte  aus  geht  ein  neuer  Zweig  der  Curve  an, 
in  welchem  von  fr=180°  bis  t^s=^60**  dieselben  Verhältnisse, 
welche  wir  für  die  beiden  ersten  Quadranten  von  v  gefunden  ha- 
ben,, in  entgegengesetzter  Reihefolge  wiederkehren. 


'  '  "^ 


■  *  f  •  ■  ■ 


'• 


;:"v;i  ii-.t:u  . 


■    •    O  -  '       ■ 

XVII..      .^..v.,.:-...<ii-vr 


JDI  I  g  a  bt  e.,  •■  ..f  : 


Ton 


Döctor  Anton  Y alias 

zu  Wien. 


:  % 


•■J-  ii 


T— ^ 


Es  sei 


Ml 


mr«!  —  1) 


•  <  ' 


f. . 


1.2 


.      .-.•■':• 


•»  . 


■     ■ 


160 


"*•  —  1.2.8 


««(»4  —  1) . .  }«t  —  (k— 1){ 

M    m  4&   m  »  »  K 


•o  hat  man^  wenigstens  für  jedes  ganze  positive  mz 


(— )'— 1  .  2«»,«r2r-l  (r- j»-  .  2«f2r* 

Man  verlangt  den  Beweis  dieses  Satzes. 


■  \ 


XVIII. 

SammliiDg  physikalischer  Aufgaben  nebst  il 
Auflösung.  Zum  Gebrauch  in  Schulen  und  behn 
Selbstunterricht  Von  Pr*  Friedrich  Kries, 
Herzogl.  Sachsen  -  Coburg  -  Gothaischen  Hofratli 
und  Professor,  mehrerer  gelehrten  Gesellschaf-' 
ten  Mitgliede.  Mit  zwei  Kupfertafeln.  Jena, 
Friedrich  Frommann.  1843.    8.    15  Sgr. 

Von 
Herrn  Professor  L.  Kunze 

zu  Weimar. 


Die  Physik  bietet  für  die  Bildung  von  üebungsaufgaben,  die 
mit  Hülfe  der  elementaren  Mathematik  aufgelöset  werden  könoeo. 


161 

«ineB  lo  reichen  Stoff  dar,  daii  man  lieh  hillig  wondera  muu, 
sie  für  ioli^he  Zwecke  bis  jetzt  lo  weniff  brnutzt  zu  leheD.  Oboe 
hier  die  Uriacbeo  dicier  KrscheinuDff  iiäber  zu  erörtern,  wird  wobl 
Niemaod  die  Nützlichkeit  einer  Sammlung  phyiikaliscber 
Aufgraben  in  Abrede  stellen,  wenn  nur  die  Auswahl  und  die 
Behandlung  derselben  dem  UeJürfniss  der  Lernenden  gehörig  an- 

gepasat  ist.  Und  wir  können  das  Letztere  von  der  vorliegenden 
ammlung  mit  guten  Grunde  behaupten,  —  »Sie  wird  gewiss  allen 
Liehrero  der  Matbemutik  und  Physik  an  Schulen  eine  willkotiimene 
Ersclieinang  sein,  insonderheit  iiber  von  Denen  freundlich  begrüsst 
werden,  die  nach  den  weit  verbreiteten  Lehrbüchern  des  ehrwürdi- 
g^eo   Herrn  Vertussers  ihren  rnlerrirht  ertheilpn. 

Die  ganze  Sammlung  enthält  318  Aufffaben^  nebst  den  voll- 
Btäodigen  Auflösungen.  Jene  nf*bmen  43  Seiten,  diese  115  Seiten 
ein;  welche  zwei  Zahlen  sich  beinahe  wie  3  zu  8  verhalten.  Die 
Anfg'abeo  sind  mit  fortlaufenden  Nummern  versehen  >  sentit  aber 
nach  zwölf  terscbiedenen  Deberschriften  geordnet,  die  ^\r  zur 
nilhercn  Bezeichnung  des  Inhaltes  hier  namhaft  machen  wollen. 

I.  Bestimmung  des  specifischen  Gewichts  der  Körper  (15  Auf- 
wallen). 

II,  Bewegung  der  Körper  (13  Aufgaben). 

IIL  Fall  der  Körper  (Schwerpunkt;  schiefe  Ebene;  Pendel; 
43  Aufgaben). 

IV.    Stoss  der  Körper  (40  Aufgaben). 

T, .  Iilleichgewicbt  fester  Körper  (23  Aufgaben). 

VI.    Gleichgewicht  flüssiger  Körper  (23  Aufganen). 

VIL  Verdichtung  und  Verdünnung  elastischer  Flüssigkeiten  (9 
Atifgpben). 

Vlil.    Gleichgewicht  fester  und  flüssiger  Körper  (16  Aufgaben). 

IX.  Archimedische  Aufgabe  (mit  einigen  anderen,  zusam- 
men 7).  • 

IL    Das  Licht  betreffend  (76  Aufgaben). 

XI.  Die  WBrme  betreffend  (7  Aufgaben). 

XII.  Gegenstände  der  angewandten  Naturlebre  betreffend 
(aäth.  Geographie;  sphärische  Astronomie;  HÖbenmessen  mit  dem 
Barometer;  37  Aufgaben), 

Wenn  wir  uns  nun  erlauben,  dieser  Inhaltsanzeige  einige  Be- 
■erknnffen  iiber  die  Aufgaben  selber  beizufügen,  so  geschiebt  es 
kdiglich  in  dem  Interesse  für  die  gute  Sache  und  in  der  Hoffnung, 
iasa  diese  Bemerkungen  in  dem  Archiv  keine  unpassende  Stelle 
tsden  werden. 

1)  Die  meisten  von  den  Aufgaben  1.  sollten  mit  den  verwand- 
ten Vlil.  insammnnsiehen;  denn  der  Schüler  kann  sie  nicht  lösen, 
wenn  er  den  hydrostatischen  Satz  vom  Auftrieb  nicht  kennt. 

2)  Bei  den  Auflösungen  der  Aufgaben  13,  14  und  15  scheint 
et  uns  unnötbig,  das  absolute  GewicLt  p  des  Körpers  in  Betracht 
10  ziehen,  da  bei  einerlei  Volumen  die  absoluten  Gewichte  sich 
verhalten  wie  die  specifischen;  p  fällt  auch  immer  aus  der  Rech- 
Rung  heraus.  Wir  würden  die  Aufgabe  14  noch  etwas  allgeineiner 
m  vortragen:  In  einem  Gefäss  befindet  sich  eine  Flüssigkeit  ji\ 
darüber  steht  eine  leichtere  B;  eine  Kugel  C  (oder  ein  Körper 
von  beliebiger  Gestalt)  sinkt  in  B  unter  und  schwimmt  auf  wi: 
HUin  fragt,  mit  welchem  Theil  =ar  die  Kugel  C  m  Jl  eintaucht. 
Sind  nun  yon  A^  By  C  die  specifischen  Gewichte  ir,  ^,  c,  so  heisst 

TteU  IV.  1 1 


162 

das:  wenn  eine  Waiser- Kugel   =?  i   wiegt,  so  wiegt  eioe 
grosse 

^- Kugel  =a 

Ä.  Kugel  =^ 

C-Kuge!  =€? 

und  das  Segment  x  der  ^- Kugel  =s«ur 

1  —  ^  der  ZT-  Kugel  =  ä(1  —  ar). 

Demnach  ist  Tür  den  Zustand  des  Gleichgewichts  aa^-|-^l— ^^)=fa^^ 
folglich 


X 


—  m^b' 


■  ■  *  *     . 

Der  Herr  Verfasser  hat  b  £iir  das  hiesige  e  und  1  für  4v  hiesige 
b  gesetzt.     In  der  13.  A^fgahe  ist  nun  unmittelbar  ar==:'r=^  ^Ss 

=  0,53968  .  .  .;    und    in    der    15.    Aufgabe,    nach    der    Poraol. 
c=ia:(a'-b)-\'b,  das  gesuchte  c= 0,6. 0,9987+0,0013=: 0,60052. 

3)  Bei  dem  ballistischen  Problem,  Nr.  37.,  sagt 'der  Herr  i^eif, 
in  der  Auflösung:  ,,f)a  ein  schief  in  die  Hübe  geworfener  K9rpei^» 
ohne  den  Widerstand  der  Luft,  eine  Parabel*. besclireibt,  so  kuss 
hier  die  Theorie  dieser  Linie  beräcksichtigct  Werden.." '!^Derllerr 
Verf.  geht  nun  von  der  Gleichung  der  Parabel '  au6  und  'l^^ruft'^aich 
dabei  auf  sein  bekanntes  Lehrbttch  der  ireinen  Mathematik  (O.'AnQ.), 
Er  hat  jedoch  weder  in  diesem,  noch  in  seinem  Lehrbu(^h^dc|r  Phy- 
sik (5.  Aufl.)  nachgewiesen,  dass  die  Bahn  eines  schFef  atltwärtf 
geworfci^n  Körpers  eine  Parabel  sein  müsse.  Es  wäre  daliei 
wohl  zweckmässig  gewesen,  das  Fehlende  hier  nachzuholend'  P3r 
die  Lösung  der  in  Rede  stehenden  Aufgabe  scheint  lins  Beluinitt- 
schaft  mit  der  Parabel  unmittelbar  gär  nicht  notliwendig,  indem 
man  sich  an  die  ursprüngliohe  Betracbtutag  des  Gegenstandes  liiltT 
Referent  glaubt  nichts  Cfnntitzes  zu  tbun,  wenn  er  im  KGrze  mk- 
tbeilt,  wie  er  seinen  Schülern  die  Sache  vorzutragen  pflegt,  la' 
Fig.  2.  des  Buches  sei  AD'==,k  die  Wurfsgesrhirindigkeit  in 
1  Secunde.  Man  setze  AP'=.p  und  DP'=iq\  Dm^z^ig  sei  tfit 
Fallraum  in  der  ersten  Secunde.  Wcrin  nun  die  Punkte  Mf^F^^ 
tn'  für  eine  Zeit  von  t  Secunden  eben  das  bedeuten,  was  Dy  P^  ik' 
für  1  Secunde  sind,  so  hat  man 

und  es  gilt  demnach  für  die  Höhe  milP''=ih  des  geworfenen  Kör- 
pers,^ nach  Ablauf  von  t  Secunden,  die  Gleichung 

Für  den  Bndpunkt  B  der  Bahn  ist  4  =  0,  folglich  g.l=pq  ubA! 
^=^-^.    Die  Ahscisse  AP'  wächst  nun  an  zur  Weite  des  Worfii' 

ABy  wenn  die  Zeit  1?=-^  ht;  folglich  ist 

9 


163 

Dl  p  Wk'^  f  Katbeten  eineH  rechtwinkeliffen  Dreiecki  siDd ,  dessen 

Hypotenuse  k  constant  ist,  so  wird  das  Produkt  p  *q  ein  Gross- 

tes,  wenn  p^=^  ist.     Demnach    findet   die    grösste  Weite    Lei 

kk 
einem   Blevationswinkei  DAP  von  45®  statt,    und  sie  ist  =;r-, 

weil  iD  diesem  Falle  p  ,q'=,\kk  ist.  Für  zwei  Klevationeo,  die 
eisander  sa  90®  ergänzen,  also  für  45®  +  w  und  45®  —  w^  werden 
bloss  die  liatheten  p  und  q  mit  einander  vertauscht;  zu  diesen 
Elevationen  gehören  also  gleiche  Wurfweiten.  Zur  Blevation 
15®  oder  75®  gehört  die  halbe  grösste  Wurfweite;  dies  folgt 
leicht  aas   einer  einfachen  grometnschen  Construction.    Die  Höbe 


il:=(f  —  g*t)$  wird  ein  Grösstes,    wenn   --  =  (y  —  i\t  eines 

O  9 


g 
iit    Dm  Product  zweier  veränderlicher  Zahlen  —  —  t  und  t.  die 

eise  kMlKndige  Summe  ='p'  geben,  bekömmt  aber  seinen  grössten 

WiffCk,  waiB  die  Faetoren  ainander  gleich  sind,  -^  —  f=#,  wor- 

ui  folgt  '  =  ^*     Die  grösste  Höhe  gehört  also  zur  halben  Zeit 

te  Wurfs.  Nach  dieser  halben  Zeit  ist  der  Körper  senkrecht  über 
1er  Mitte  von  AB,  Darum  gehört  die  grösste  Höhe  SC  auch 
ur.  halben    Wurfweite    und    sie    wird    erhalten,    wenn    man    in 


ia^f  .^f^^— gr .  t$  for  '/  an  den  Platz  letzt  ^.    Also  ist 

M  der  Blevation  45®  ist  gq-zri^kk,  folglich  ist  ^C=^=^  .^, 

i  k.  die  grösste  Höhe  beträgt  in  diesem  Falle  immer  ein  Viertel 
Tel  der  grössten.  Weite.  Für  andere  Klevationen,  als  die  in  der 
Asfeabo  .vorkommen,  musa  man  natürlich  die  trigonometrischen 
Tiieln  zu  Hülfe  nehmen^  man  hat  nämlich,  den  Kievationswinkel 
^m  geaetzt,- 

pz=zk  ,  cos  i#;     q=.k  .  sin  u. 

M  gleichen  Zeiten  vor  und  nach  der  halben  Zeit  des  Wurfs  er- 
ItDgt    der    Körper    gleiche    Höhe;    dies    folgt,    wenn    man    in 

k^q  .  t^g  ,tt  für  $  zuerst  ^  — ^  und  dann  S"^^  "®''^*    ^^ 

aber  in  lolchen  Zeiten  auch  gleiche  Entfernunj^^en  CP  disseits  und 
jenseiti  Ton  C  gehören,  ao  ist  klar,  dass  die  ffanze  WurfHÜnie 
MS  durcÜ  SÜ  in  zwei  congruenle  Theile  AS^  SB  getheilt 
wird.  Man  kann  nun  auch  leicht  zeigen,  dass  die  Wurfslioie  eine 
Parabel  sei«  Denkt  man  sich  nänilich  die  Bewegung  in  jedem 
Punkte  der  Bahn  aus  einer  verticalen  und  horizontalen  zusammen- 
geseltt,  ■•  ist  klar,  dass  in  S  die  verticale  bis  anf  Null  abgenom- 
«e»  tet  Dnd  mir  noch  die  horizontale  vorhanden  ist,  in  Folge 

11® 


l 


164 

welcher  <lor  Körper  eine  lialbe  Parabel  Sß  beschreibt,  wie  in 
allen  Elementarbüchern  der  Physik  gewiesen  wird.  Will  man  aber 
lieber  rechnen,  so  sehe  man  in  Fig.  1.  unseres  Buches  SJ¥:=za 
als  Abscissc  und  MNzsiy  .vk\n  Ordinate  an,  und  man  erhält  duB 
aus  dem  Vorigen  leicht  die  Werthe 


■ 


1 


pp 

y  i|uauriri,   uuu 

tor  abiondert,  folgt 


woraus,   wenn  man  y  quadrirt  und  ^  als  gemeinschaftlichen  Fae-        ,^ 


\ 
\ 


pp 


Dies  ist  die  Gleichung  einer  Parabel,  die  ^-^  zum  Parameter  bat. 

4)  Die  Aufgabe  63  hat  der  Herr  Verf.  nur  mit  Hülfe  der  Dif- 
ferentialrechnung behandelt;  eine  elementare  Anflösung'icbeiyt  ihm 
nicht  beigefallen  zu  sein.  Wir  wollen  hier  eine  solche  mittheilen. 
Üb  handelt  sich  darum,  in  einem  rechtwinkeligen  Dreieck,  iMeii 
eine  Kathete  a  gegeben    ist,    die  Hypotenuse  o;  und  die  andere 

Kathete  y  so  zu  bestimmen,  däss  —  ein  Kleinstes  werde.     Br- 

y . 

richtet  man  nun  in  dem  Endpunkte  von  o?,  der  y  g^genjaberliegpt, 
.auf  a:  eine  Senkrechte,  die  der  verlängerten  y  begegnet y  go  ent 
steht  ein  rechtwinkeliges  Dreieck,  worin  a  senkrecht  auf  4er  Hy 
potenuse,  a:  eine  Kathete  und  y  der  eine  der  beiden  AbsohttitT 
ist,  in  welche  die  Hypotenuse  durch  a  getheilt  wird.     Deranacli  i 

OCX 

die   Hypotenuse    selber   =  — .      Aber    in    einem    rechtwinkelige 

Dreieck,  dessen  Höhe  a  gegeben  ist,  fällt  die  Hypotenuse  offenb 
dann   am  kleinsten  aus,  wenn  sie  von  a  halbirt  wird,  d.  b,  wen 
y:=za  und  a:=ia\/2  ist.    Eine  andere  elementare  Auflötnng  bie— * ' 
tet  'die  Trigonometrie  dar  (vergl.  Seite  90,  unten). 

5)  Für  die  Aufgabe  129:  auf  einer  Waage  mit  ungleichen  Ar-^ 
men  das  richtige  Gewicht  eines  Körpers  zu  finden,  kann  die  Be<-  f 
trachtung  wohl  etwas  einfacher  werden.  Die  ungleichen  Arme  7 
seien  a,  a';  das  wahre  Gewicht  des  Körpers  a:\  die  ungleichen  Ge-  .^ 
gengewichte  //,  //.  Dann  ist  ax'=.a'p*\  €^a::=Lap\  folglich  '^ 
aa^J!?a:'=^aa^pp'  und  jcjcizzipp'. 

6)  Auch   die  Auflösung  der  Aufgabe   141  lässt  sich  kürzen 
ben.     Man  findet  sofort  die  Gleichung  (Fig.  15.  des  Buches) 


li 

»1 


oder,  wenn  man  das,  womit  p  multiplicirt  ist,  %  ^ennt,  P::=zp , «; 
und  hier  soll  P,  mithin  x,  ein  Grösstes  werden.    Es  ist  liber 

■  •  ■  ' 

Cffi  CEz=äBH  i  %     ■■ 

folglich  muss  %  eine  Senkrechte  ron  B  auf  ^^ sein.     Diese  Senk* 
rechte  fällt  aber  offenbar  dann  mi  grössten  itnt,:  wenn  CBt *mm  C 


165 

la  gedrebt  wird,  üMs  BC  wA€U  seAkracbt  iat  (Fi>.  16.  des 
Bvcbes). '  Will  miin  sar  DüTereDHalrecbnuDff  seine  Zuflucbt  neb* 
tten,  so  gewinnt  die  AnBiisung  durch  CiofiiCrung  des  Winicels  bei 
H  an  Eleganz.    Nennen  wir  diesen  w«  so  finden  wir  leicbt 

P=zp{c  .sin  if +  ar .  cos  •#)•  . 

« 

Und  hier  wird  der  eingeklamnerte  Ausdruck  ein  Grösstes,  wenn 

cot  w=± — .     Da  nun   stets  auch  cot  «  =  —  ist,   so  erhalten  wir 
c  »  a 

o?^-— ,  wie  im  Buche. 
c 

7)  Bei  der  Aufgabe  143  lindot  unter  derselben  Bedingung  ein 
Maximum  statt,  wie  bei  der  Aufgabe  63  ein  Minimum,  weshalb 
die  elementare  Lösung,  die  wir  oben  für  63  mitgetbeilt  haben,  auch 
liier  in  Anwendung  kommen  kann. 

8)  Unter  den  76  Aufgaben,  die  das  Licht  b^reffen,  kommen 
vehrere  vor,  die  siek  recht  zweckmässig  beim  Unterricht  in  der 
Ster.fiomctrie  benutzen  lassen,  z.  U.  Nr.  220.  für  den  WechseU 
schnitt  b^a  Kegel.  Wir  haben  überhaupt  die  Bemerkuno:  ge- 
macht, «lass  die  Schüler  in  den  physikalischen  Lehrstunden  we- 
niger Neigung  zeigen^  einen  Gegenstand  aus  der  Physik  auBfübr- 
liclb  mit  Hülfe  der  Mathematik  zu  verfolgen;  während  sie  mit 
g^saem  Interesse  bei. einer  physikalischen  Aufgabe  verweilen,  die 
ffelegenlHch  in  den  mathematischen  Lehrstunden  als  Anwen- 
inng  eines  vorgetragenen  Satzes  behandelt  wird. 

.  fi)  Bei .  Gelegenheit  der  Aufgabe  220  mag  die  etwas  schwerere 
hfer'genanbt  werden r  Auf  einer  geraden  Linie  sind  fünf  beliebige 
Strecken  AB,  BC^  CD,  DE,  EF  gegeben;  man  soll  den  Stand- 
pnnkt  P  finden,  von  welchem  aus  die  beiden  äussersten  Strecken 
JB^  EF  und  die  mittlere  CD  unter  gleichen  Sehewinkeln  er- 
Mbeinen. 

■■■,  10)  Bei  der  Aufgabe  254  können  die  Sinusverbältnisse  füglich 
entbelirt  werden;  die  Auflösung  folgt  kürzer  aus  einem  bekannten 
Satse  vom  Dreieck  mit  einem  halbirten.  Winkel. 

11)  Die  Aufgaben  272  und  273  über  die  Ortsveränderong  des 
Büdea  bei  paralleler  Bewegung  des  ebenen  Spiegels  hätten  etwas 
kliräer  bebandelt  werden  können.  Die  Auflösung  beruht  ganz 
einfach  darauf,  dass  zwischen  a  +  ^  und  » —  o  die  Difierenz 
s=2^  ist. 

12)  Die  letzte  Aufgabe:  ,,ln  welcher  Entfernung  von  dem 
Mittelpunkt  der  Erdkugel  wird  ein  Körper,  der  sich  zwischen  ihr 
■nd  dem  Monde  befindet,  von  beiden  Wt^ltkörpern  gleich  stark  an* 
ffetfOgen?''  lässt  eine  etwas  elegantere  Auflösung  aU:,  wobei  die 
Form  einer  unreinen  quadratischen  Gleichung  vermieden  wird. 
Ist  nämlich  die  Entfernung  der  beiden  Weltkörper  =60  Erdhalb- 
■esser;  die  Masse  des  Mondes  z=i-f-^  A^r  Erdmasse  (nach  Han- 
sen); die  gesuchte  Entfernung  vom  Mittelpunkte  des  Mondes 
=  07:  so  ist  nach  dem  Newton'schen  Gravitutionsgesetz 

(60-;r)'=^-^'    80ar»=(60-a:)%    ^1/80  =  60- o:, 

__60_  _  60(1/80— 1) _- -,,- 
^  =  1/80+1  = 79 =  «,0336... 


So  fiel  TOD  dem  iDBtrm  des  Bacbee.  Wm  dn  Ae—ere  deieelbw 
•■leogety  eo  sind  Drack  and  Papier  gnt  «■  Beaien,  und  vmA 
Mobere  KapferteÜBlB  («u  der  Knoilenstalt  ▼•■  Herr«  A.  Mädel 
io  Weimer)  gereichen  dem  Boche  snr  heeoBdereo  Zierde.  Ben 
ausser  den  aogezeigteo  DraclEfehlero  oocb  eiaige  wenige  stehen 
*  ffeblieben  sied,  wird  man  mit  Schonung  heurCheilen ,  da  es  gar  zu 
leicht  möglich  ist»  dass  man  bei  der  Correctur  in  den  Zahlen  und' 
Formeln  etwas  übersieht.  Die  folgenden  iPehler  sind  von  dem 
Herrn  Vert  selber,  nach  dem  TöUigeo  Abdrucke  des  Buchea,  oaeii 
aufgefiinden  worden: 

S.  9  Z.  12  V.  IL  lies  45  statt  25 
.  11  .     Aw.  u.    -     20     -     30 

-  44  -     5  F.  u.    -     der  statt  die 

-  53  ist  immer  15,095  st.  15,1  xu  setseo 

-  54  Z.  11  1.  15,095.930  st  15,1  — 


-00   -    10  T.  u.  1.  JD  =  BCr=y  ut  JjD  =  v\  atfch  feh- 
len in  der  Oten  Figur  die  Linien  jilß  und  vlf. 

•  03  Z.  8  ist  nach  „Gleichung^'  einzuschalten  -„und  derf^ 

-  73  in  der  Aufgabe  94.  2)  ist  in  den  Ausdrucken  für  sin  ü^ 

und  sin  «  im  Zähler  tG*  wegzustreichen  (wie  aoa  M^ 
1«  sogleich  erbellet,  wenn  gsszG  gesetzt  wird) 

-  77  Z.  3  1.  122<»  23'  st.  105*  31' 

-  12  V.  u.  l.  15,88  st  18,01  und  Z.  8  I.  125*  28'  st^ 
175»  4'  - 

-  78  -  3  1.  21'  3"  St.  22'  48". 


r     • 


Referent  hat  durch  die  vorstehenden  Bemerkungen  (die 
mehr  Raum  fordern,  als  sonst  im  Archiv  bei  der  Anzeige  einem 
Buches  üblich  ist  *)  das  Interesse  seiner  verehrten  Herren  GoUegeia 
für  die  trefHicbe  Aufgnhenftammlung,  die  uns  hier  geboten  wird,  im 
Anspruch  nehmen  wollen.  Dass  er  sich  selber  lebhaft  dafftr  in« 
teressirt  und  dem  Buche  eine  fruchtbringende  Verbreitung  wunaebt, 
mag  die  Ausfiibriichkeit  dieser  Bemerkungen,  wenn  auch  nicht 
rechtfertigen,  doch  entschuldigen. 


*)  Auch  ausführlichem,   so  werthvolle  BemerkongeD  wie  die  Torlie- 

gende  enthaltenden  Reoensionen  werde  ich    immer  sehr  gern   einen 
lats  in  dem  Archive  einräumen;  -':         -       G, 


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I  ■ 


Eäniges    über   die  \  Eulieriscbeo  \  Integrale   der 

zweiteit  Art. 


I  Von 

k  ■''    I»  ■  Vr-.--. 


Herrn   Doctor  O.  Schlöinilch 

zu  Weiins^r. 


' ' '''  Im  3te0  Hefte  des  2teti  'Bandes  dieses  Archivs  hat  in  Nr.  XXV. 
4cr  Herr  Beraos^ber  mebr^riB  der  neuiBSten  Gntwjckelungen  in  der 
^titeressanten  Lehre  ?o.n  den  Bulerischen  Integralen  mifgetheilt. 
^08  den  dort  änfgestelUen  Formeln  lassen  sich  noch  einige  wich- 
tige Sätze  sehr  kurz  ableiten,  von  denen  ein  Theil  auf  anderem 
"Vrenjictir:  einfa^h^n  .Wege  schon  gefunden  worden  ist. 

Wir   nehmen   unseren   Auslauf  von   der   in  jen^r  Ahhandliuig 
U  19.  Nr.  7.  entwickelten  Formel: 

da 


»•i       '• ii;;. 


^0  (1+.«)"'     « 

I 

•/  0  ^  •/  0 


a:(l-f-a?)«" 


Kii^jimt  ^ifian  im  zweiten  IntegrAle  .T——=y,  also  a?=---  —  1,  so 

ifM  yosO   und  'ys£:l,   wenn  ;raroe  und  w=s,^  geworden  ist, 
und  man  erhält    « )"*    '  ^     =■        -^  .       .  \ 

1:^^=  r e-' M ^  nypis.,  (d 

eine  Formel,  die  mancherlH  Anwpndutigen  fällig  ist. 

Man  bemerke  zunächst«  daiss  das  erste  Integral  auf  der  rech- 
ten ^.j$e|te:  von  ii..gaQ;^,  uofibhängig  ist^  schreibt  man  dal)er  diesa- 
Gleichung'  für  iy==:l  +  a  und  a^I  +  /?  hin,  so  fällt  l^ei  der 
Subtraktion  beider  Glekhbngen  dils  '  erste  transc^sadente  Integral 
weg  und  es  bleibt  blos  die  Differenz  der  beiden  anderen  algebrai- 
schen Integrale  stehen,  welche  man  wegen  der  gleichen  Integra^ 
tionagränzen  in  ein  einziges  Integral  tusammenziehen  kann.  Man 
•riiilt  so  ^ia;'€ileichnngt  :  -;  • 


welche  mnn  eonit  anf  eineM  Umwege  ableitete  *). 

Wir  wollen  jetzt  folgende  Mden  Integrale  betrachten : 

J  \-k  X-         t/  Ol  —  y 

in  welchen»  eine  beliebige  Zahl,  €  einen  positiven  ächten  Braeli 
bedeuten  soll. 

Entwickelt  man  im  ersten  er*  nach  Potenzen  von  or,  so  wird 
durch  Integration  der  einzelnen  Glieder: 

i-i*~''F=**~T-—+T«  775— ♦•17271+ 

Es  fragt  sich  jetzt,  was  aus  dieser  Gleichung  wird,  wenn  man  * 
ins  Unendliche  wachsen  lässt.    Man  erfährt  di^ss  leicht,  wenn  ~ 
•ich  auB  der  Theorie  des  (utegrallogärithmiis  erinnert,  dass 

dx 


/<,^,=y:^,s  . 


■  .;  t 


ist.    Die  Entwickelung  giebt  hier,  wenn  wir  dtts"  Unendlicli^' AI» 
Lim  einer  grossen  Zahl  n  betrachten: 


^- 


M*-)=:Ä'-i.Y  +  i.r2 


-4- Lim  (_Äi  +  |,^_i.^-|-.....}. 

Der  zweite  Tbeil  ist  die  berühmte  Constante  0,5772156  deren  Be-* 
Stimmung  in  der  Theorie  des  Integrallogarithmus  eine  nicht  nner<^ 
hebliche  Schwierigkeit  war,  welche  Nascheroni  auf  sinnfetcto 
Weise  gehoben  hat.  Vergleichen  wir  diessi  mit. dem  Warthe  unae^ 
red  Integrales,  so  ist  durch  Entwickelung  von  /(l— €) 


Setzen  wir  ferner  im  zweiten  Integrale,'' welches  wir  b^tl^chteDf 

für  rZTZ  die  Reihe:  l-+ry-hy»-+-y ■•+-,*/ so  ergiebt  sich 

^  .   f.- 


.f 


^)  Legendre:  Traite  des  fonctions  elliptiques,  tome  IL  Cbap^'XIU. 


167 


XIX 

^Giniges    über    die   Eulerischeo  >  Integrale    der 

zweitert  Art. 

■ 

Von 

Herrn   Doctor  O.  Sclilö milch 

zu  Weimar. 


•■  < 


In  3te0  Hefte  des  2teti  Bandes  dieses  Archivs  hat  in  Nr.  XXV. 
^cr  Herr  Heraosreber  mehrere  der  neuesten  Gntwickelungen  in  der 
2  ftitercBsanten  Lehre  von  den  Eulerischen  Integralen  mitgctheilt. 
-^.os  den  dort  änfgiestelllten  Formeln  lassen  sich  noch  einige  wich- 
^ftge  8ätze  sehr  kurz  ableiten,  von  denen  ein  Theil  auf  anderem 
eDiser  einfachen  Wege  schon  gefunden  worden  ist. 

^ir   nehmen   unseren   Auslauf  von   der   in  jen^r  Abhandlung 
»  19.  Nr.  7.  entwickelten  Formel: 


da  t/o  (l-|-;r)o'    X 


■  I. 


«/  0  ^  «/  0 


d.T. 


ar(l-f-ar)«* 


•^iinlint  man  im  zweiten  Integrale  -r-^—^y^  also  a?  =  --  —  1»  so 
ird  ^«==0   und  y=sl,   wenn  j?  =  oe  und  ^7  =  0  geworden  ist, 


nd  man  erhält    <  \ 

l:#:^£i=/-^.^-/'ÖJ.   (1) 

da    '      «/o  X       t/ol— y 

»  •-■ 

^ine  Formel,  die  mancherlei  Anwendungen  fällig  ist. 

Man  bemerke   zunächst«    dass  das  erste  Integral  auf  der  rech- 
nen «i^eite  von   a  W^^(  unabhängig  ist;  schreibt  man  daher  diese 
^leichünff    für    «r==:l  +  tt    und    0=1+/?    hin,    so   fällt  hei   der 
Subtraktion   beider  Glekhungen    dils    erste  transcendente  Integral 
"Weg  und  es  bleibt  blos  die  DitTerenz  der  beiden  anderen  nlgebrai- 
ichen  Integrale  stehen,  welche  man  wegen  der  gleichen  Integra- 
tionsgr&nzen  in  ein  einziges  Integral  zusammenziehen  kann.    Man 
•fhilt  ao  di«.  €l1eichuog: 


Moltipllairt  mma  die ^Glticbniig  ait  iAk' m4  iotegrhtv  to  nit*'    >!  t -^ 
/ZT[l+a)=— Of-KÄ.a»— iS,a»+4Ä^a*— ...,  +l>a>—i  (T^ 


•» 


Eine  'Cövi^tente  ist  Dicht  beitufageHj'SBTeil  far  ch^sO,  ff\l)=s/l:t='( 
wird  uod  die  rechte  Seite  sich  "ebenfalsg  unDullirt.    Für  negatiie 

«  "t.i.  -.   '  ■   i  ,  ■       .    ■•1:4.   ..'_ 

ffXl— a)=L:Cb+iÄ,a»-*.iÄ,a»-|-iÄ^a*4-...,  -|-l>a>— 1.  (8). 

Da  die  Zahlea  S^i  S^^  S^  n.  s.  w.  immer  weoiffer  vod  der  Einheit 
differiren,  je  grösser  der  Index  ist,  so  übersieht  man  leicht,  dtss 
die  Gleicbanff  (7)  auch  noch  für  ic=s+.l  gilt,  was  bei  Formel  (8) 
nicht  der  Fall  Ist. '  Aus  jeder*  vom  beiden  lässt  sich  C  bestimmen, 
wenn  man  a  so  nimmt,  dass  ff\l:±:a)  bekannt  ist.  Diess  findet 
in  {7)  statt,  wenn,'  mäto  ass+1  setfet,  weil  daiiii')ffl[l)=:fO  wiiil 
and  in  <8)  lär  tt==-H4^,  wobei  /FT[i)=äri/ji^SBt^.'  ♦  '  ^  ^  ^ 
Durch  Addition  erliält  man'  '■'''*'        '  :  -  ~- 

oder 


■   '•■  "■'■•*■''  ';iT^^«i«* +'*'»«'*• -f- !«.«*.+■■.■• 


•  ;•:  •  111 


I  .•  I 


_  .'.i; 

sm  an  '"     ■    »    •        •    •    o      ..   — - 

« 
Durch  Substitution  dieses  Wertbes  erhöht  man  diß  Qovffrg^ns  der 

Reihen  (7)  nnd  ^8)  undfbfk^iQinti         ,^  ,     !  "  b  "" 


I 


i  . 


«.  3. 


Die  Formel  (5)  kann  auch  dazu  dienen,  die  Gammafnnktion 
1X1  + a)  in  ein  unendliches  Produkt  zu  verwandeln.  Man  kann 
nämlich  jene  Gleichung  so  schreiben  i 


^^'           da 

^—  \ 

It"- 

a+V^^'^' 

'Ä+a'-»-^» 

1»  I     1     » •  • 

^ 

1    "*- 

>            -4- 

•        -1- 

■      *' 

- 

1 

1 

a+l 

1 

*      1 

*)  Legendre  seht  gerade  den  'umgekehrtin  Weg.-  Er  findet  tuerst  diese 
Formel  und  reduzirt  die  Gleichung  (5)  auf  dieselbe.  Trait^  des  fonct* 
elL  iome  II.  chap.  IX.  et  X. 


IT 


171 

exeichDeB  wir  die  erite  Reibe  nit  K^  so  ist  darcb  Maltiplikaüoo 
it  da  und  iDtegration  zwiscben  den  Gräosen  a:=:za  und  a  =  0: 

^3i-|./r][l-l-a)=iSfo  — /(l  +  a).— /(2  +  a)  — A3  +  a)— ... 

•+-A  -I-/2  H-ß  +... 

der 

+o)=  (ir-c)«-/(n-f  )-/(n-|)-/(i-hy)  - . . . 

inerken  wir,  dess  {K — C)a  =  /<0(^~*^  iit  und  ff^eben  von  den 
ig«rlt1iaeD  anf  die  Zahlen  zurück,  so  ergiebt  sich     ' 


(i-f-Y)p  +  |-)(i-hf) 


nd  wenn  wir  ans  an  den  Werth  von  K  erinnern 


(l+Y)(H-f)(l  +  y)-.. 


^^^er  ancb 

.'«»/Ti +«)=-2V .  -i^ .  -iL. («) 

i+T    »+2    »+T 

^^ebreibt  man  -diese  Gleicbonff  auch  für  negative  «  bin  und  multi- 
^^lixirt  heide,  so  erhält  man  die  bekannte  unendliche  Faktorenfulge 
^^  sin  mr. 

NiABit   Man  in  (12)  a:si\    und  dann  hcideraeita  die  •  natür- 
lichen Logarithmen,  so  ergiebt  sich 

C=5  A  W  +  Afrf)  +  /(4^»)  + (W). 

ie  ReAe  ist  hinsichtlich   ihres  Bildnngsgesetzes  merkwürdig,  snr 
raktiflchen  Berechnung  indessAi   unbrauchbar  wegen  der  sehr  ge- 
^ing^en  Convergenz.     Durch    eine    kleine  Umwandlung  erhält  man 
%^  ieraus  eine  schon  bekannte  Bigenschaft  von  C.    Gehen   wir  näm- 
B  M.eh  hifl  mu  einem  «ten  Glinde.  so  iit 


^ch  hia  Btt  einem  «ten  Gliede,  so  ist 

c=  L«  {/(Je)  -t-  A»«») + AI«*) +...-*-  A~^  «^X 

»der  wein  man  alle  Logarithmen  auflöst: 
"CssLim  { 

I  +  ]f  +  i  +  •  •  • .  -♦-  jjTiri 


17« 

I 

Die  erste  Reihe  isl  =  /(j^ .  }  .  \.\. ,. .         J  =± /[--•)i,  nithiD 

Man  kÖDDte  leicht  einen.  allgemeinereD  Satz  dieser  Art  aufstellep. 
wenn  man  in  Formel  (11)  a  als  positiv  und  ganz  annimmt.'  Br  w 
indessen  von  keiner  besonderen  Bedeutung. 

.•:••■-■.      ■'    ■■■        '  ■      ■    •  .-■  .    .  _-;t.   4.  ,   • 

f  4. 

Bezeichnen'  wir,  —^ — j^-r — ^jptir  den.  Augeubfriük  ^itrj'ia)^  ifq[ 

ergiebt  sieb  aus  Formel  (5)  für  a  =  0,  /(O)  =  -—  Cl     Nehmen  wir 
daher  in  Gleichung  (2)  ß=iO,  ao  ist  •  , 


■  x- 


oder,  wenn  wir  uns  an  die  Bedeutung  von  f{a}  erinnern  und  ii 
Integral  a?  für  p  setzen»  '    '  ^ 


Das  Integral  kann  jederzeit  leiebt  ausgeführt  werden.  Denn  was 
auch  a  wn  möge,  so 'kann  man  es  dureh  die  gehöriffA  Substitution 
für  a:  immei  auf  die  Form  f^.   r  R  . 

•  j '.«  =  .•.■  ^         f :   f  ••♦.•/:  0'    1  — ^«^  '!    i-  '•  :•■   7  ^  .  .::i-      •:. 

■•;"■•■      ♦■•■.':      i  -v      •         1.     ■•  .  .   .  :•::'..        ■  ;      ■  ■■'.!■«.:     "ii  ^  fij 

bringen,  worin  «i,  »,  /?  positive  ganze  Zahlen  sind.  Alan  kenAl 
aber  den  unbestimmten  Werth  eines  solchen  Integrales^  folglich 
auch  ileni zwiaehea  dien'GränitoQ.  Oiuftd'l.^  Man  haft.«an.£eim^: 

/;^*-*,f*^«te = r^,+ 1) = ^^  1)  ^±1; 


li« 


•iJÄ      .11'.;'      *:  '  .-'JVi  '..■■;.         ^,       •:■, 

und  mit  Hülfe  der  Gleichung  (15)  '        ;    .  ii 

.■.■•.'  .         »,  .  • 

wodurch  dier  We^h  des  IdtßgraisMihks  je'derz^t '  ^efiitid^n  werdeo 
kann.     Für  /i*  =  0  bat -man  sehr  einfach 

/'*^r^/^<te  =  —C  =  — (0,5772156..)    (17). 

Man  kann  sieb,  von  dem  Integral  (16)  zu  einem  allgemeineren  er- 
heben^ indcfm  man  kop  für  k  aetz^,  -wa  ße  eine  wilTkührliche  aber 
positive  Grösse  ist.    Die  linke  Seite  wird  dann: 


I 

f 


173 


..,.♦ 


und    durch    Tergleichang   mit    der    rechten    Seite    in  (16)   findet 
Bian  nn^n 

?   •    '  ■  ■ 


.'t      .1 


ODd  dieses  Resultat  ist  aHgemeiner,  weil  darin  eine  willkührliebe 
Constante  vorkommt. 

Eip.Paar  henerkeqs^erthe. spezielle. FäHe  sind  folgende.    Für 

r 

T 


M==r  — 4:      s.  -t- 


Oder  für  «  =  Jr»:^      '       . " ' '\  .  \   j.\n '■'    -  '  V" 

Ist  ferner  in    (18)   f»  eine  ganze  positive  Zahl  =  is>  so  hat  mon 
Jn[M  + 1)  =  1  .  2  .^  ^.» ...  f>;  fernec 


*  -|-T   T^  T     ^^  •  •  •  ' 


1 


n 

Folglich  ist:  ,     ^,     .     i«,r.  .     , 

y^a^e-^*/arite==~[-C-W+lH-iH-|+....  +  ^^   (20). 

Daraus  lässt  sich  leicht  ein  in  die  Differenzialrechnung  gehörendes 
Theorem  ableiten.  Wenn  man  nämlich  in  (18)  /i*=:0  setzt, 
so  ist  ••  *•' 

Differenziirt  man  diese  Gleichung  n  mal  nach  ^>  so  erhält  man 
leicht 

y**          ,     ,      ,              1.2.S...«i^      ,      i\- ^    fl^\ 
0   ^«^**^<te= ^_pj_C_(_l)«^    (^). 

Vergleicht  man  diess  m\X,  der  Formel  (20),  so  wird 


Ein  anderweit  bemerkeoswerthes  Resultat  Iftstt  sich  aof  fol- 
gende Weise  aas  Formel  (2)  ableiten.  'Man  setze  a^|ft  +  «, 
ß^v--\-m.  yg^o  fk  und  v  für  die  Diflferenziation  constant  bleiben 
sollen,  so  ist: 

p  ■  iL 

Es  werde  nan  beiderseits  mit  du  mnltiplizirt  und  nacb  u  innerhalb 
der  Grinsen  «r:=a,  «  =  /9  integrirt,  so  kommt; 

Rehren  wir  auf  der  rechten  Seite; die  Ordpung  der  Integration  am 
nnd  iotegpriren  querst  nach  «,  so  wird  das  Integral 

•    ■  *j    .  '.  ■  •      ■  •  .    •  •!        ■■■ 

Vergleichen  wir  diess  mit  der  linken  Seite,  so  iist        ^     ~        ^~  V  '  * 
Jo  r:^  •^j^=*r(H-.a-|-/J)lXl-|.r+*)  ^**^ 

X 

•    m  a     .  «  : 

I 

eine  Formel,    welche   sich  ebenso  sehr  durch  ihre  Allgemeti|hei|L 
als  durch  ihren  symmetrischen  Bau  auszeichnet  -:*'; 

....  *\ 


•IiS     ■ 


^    l\      .  .  .       .  *     ■ 


175 


^«ber  4as  Fundamcntalproblem  der  Katoptrik 

und  Dioptrik. 


Von 

dem  Herausgeber. 


f.  1. 

Die  DcneiteD  Arbeiten  der  Herren  Schleiernaclier  and  Petzval 
^sf  den    (jeUete   der   Optik   veranlauen    nicli ,   dem   im   zweiten 
li^ile  diesv  Zeiticfarift  veröflfentlicbten  Anfsatie  über  die  Grund- 
rei^ln  der  Kotoptrik  und  Dioptrik  nocb  und  naeb  einige  andere 
bhandlnngen  über  diese  intercsfianten  Tbi*ile  der  Matbemalik  fei- 
en   SU    lassen,    welche  icb    ursprünglich    in  einem   grössern«    der 
eitern  Ausbildung. der  Katoptrik  und  Dioptrik  gewidmeten  Werke 
\t   einander  in  vercimgeu   und    zu  einem  systematischen  Ganzen 
1  verarbeiten  dachte. 

In  |ier  vorliegenden,  die  Reihe  die«ier  Arbeiten  eröffnenden  Ab- 
«Ddlung  werde  idi  zuvörderst  eine  neue  Auflösung  der  Fuoda- 
eDtiilaufgabe  der  Katoptrik  und  Dioptrik  zu  geben  versuchen,  da 
ir  clieae  Aufgabe,  auch  uacb  den  bisherigen  sehr  verdienstlichen 
rbeiten  über  diesen  Gegenstand,  so  weit  dieselben  zu  meiner 
enntniss  gekommen  sind,  noch  nicht  mit  der  Geschmeidigkeit, 
ll^^emeinbeit,  Strenge  und  Eleganz,  wie  man  wubl  wünschen 
lochte,  aufgelöst  worden  zu  sein  scheint;  wobei  ieb,  wie  wohl 
aiim  noch  besonders  zu  bemerken  nöthig  ist,  unter  der  Funda- 
entalaufgabe  der  Katoptrik  und  Dioptrik  die  Bestimmung  des 
Reffes  eines  von  einem  gewissen  gegebenen  Punkte  im  Räume 
«eh  einer  bestimmten  Richtung  bin  ausgehenden ,  und  an  einer 
Leihe  gegebener  sphärischer  Flächen,  —  denn  auf  solche  bis  jetzt 
lleln  in  der  Praxis  vorkommende  Pläcbee  werde  ich  die  folgen- 
«n  Untersuchungen  einschränken,  wenngleich  eine  Erweiterung 
«rselben  auf  Flächen  überhaupt  eine  besondere  Schwierigkeit  nicht 
«rbieten  würde  *),  -—  eine  Zurückwerfung  oder  Brechung  erlei- 
Mden  Licbtstrahfs  verstehe.  An  die  allgemeipe  Auflösung  dieses 
^nndamentalproblems  sollen  sich  dann  späterbin  verschiedene  spe- 
iellere Dnterancbung^n.ansebliesaen. 


*)  Eine  Ebene   kann   immer  als   eine  Kugelflicbe    mit  einem  unendlieb 
grossen  Halbmesser  betrachtet  werden. 


176 


♦  2. 


K«  neieii  überhaupt 

ilitt  (sUicIiuugeu  einer  g^eratlen  Linie  im  Ranne  in  Bezw  uif  um 
kciiishiKe  recKtuinkliic«  Coordünatensystea  der  jrys.  !■  ^icnrn- 
rudtiu  hiiii«  iieliuie  uiaii  einen  btiliebigen  Punkt  als  Anfanr  ein» 
ueiiru  dem  priuiitiven  S^sfi^uie  der  a:y%  pflrallelen  CoordlmiTfli- 
it>iil«uiM  der  .t*,yi«|  uu.  Dünn  sind  nach  den  Principien  der  hbi^ 
Ivlim'heu  lieoiiietrie 

diu   (ileii'huu^feii   uiiüerer   geraden   I^inie   in   Beiuff  auf  d 
der  .:t;,v,«,.     Mii^   IStl"*  nicht  übersteigfenden  Winael,   welche 
dui'    hi'idi'ii  'rhfiltt   un«eriT   geruden  Linie,   in   welche 
dein  Autuiiffu  der  .i',.Vi%,   }(i*theilt  m'ird,  mit  den  positiTen 
dur    \\vu    der    .i',,   yi,    %^   i-inNrhlie«8t ,    seien    respectire 
und  M|,  A|,  <*|    Heien    die  Ociordinaten   eines  beliebigien  Pi 
disin    iu    Hadu    iiti*hi«ndeu    Theile    unserer    geraden    Linie 
Syitnuiu  dor  .tWi«!-     KeAeirhnen  wir  dann  die  Entfern 
Puukitt«  vüü  dem  Auffing«  der  >r^jfi%i  durch  q^  so  ist 
viilliger  Allgainninheit 

;i)  #j  =^  cos  u«  ^1  =s^  cos  jSf,  C|  :^^  CO!  9^; 

i\ii'.    «lu^i'tihlicklii'h    erhellet,    i^enu    mau   nur  Qberfegt,    4 
fiiii'i  hi'kaiiiiUMi  i'uiiaiirurlian   die   geometrischen  Dantellw  _ 
l'iiiirdiuiiU'ii  tf/|,  /i|,  c,   de«  l^unktrs   (^i^i'*!)  laicht  erfcaitn 
di'ii,   ui-iiii   uiuii   V(in   dienern  Punkte  auf  die  Axen  der  jr,,  y,,  s 
drei  Pitipuiidikil  fallt.     Weil  uuu  uaoh  t) 

S^  =^  •i4fi%  r=  .-/,<V| 

Ibi,    bii   ibl    UUi'h   ^ft) 

^  CU4  fi-^^^-i  «>ii«  «,  y  VON  yssifji^  cos  «; 
und  l^il|ilii-h 


Miiiil  «luu  tfv  />,  «-  dti'.  TuurdinaU'^u  irgi^nd  rines  Punktes 
•lii'  l^ii  irl^unuvn  W  i'h^laktvri^iUl>^  g«»r«deu  Linie  in  dei 
df-r    it/*i,  bii  Ibl  nai'U   \\ 

iiinl     li.l^hili.     «%r.uu     Ui4iu     dlV40   Ulvichuu^t^tt    VOB    deu 

1 1  hiibli'uLiil . 


l 


•     I 


>     177 

Also  lassen   sich  drcb  4)  die  Gleichungen  dei"  gegebenen  geraden 
Linie  imm^r  unter  der  Form 

!-        cos  ß  ,  ; 

^  cos  a  ^  '^ 

cos  y 
cos  a  ^  ' 

oder  unter  der  Fora 

ß\  ^  —  ^ y  —  ^  »  —  g 

-^  ,cos  «  cos  /J  cos  y 

^^rstellen,  wobei  man  aber  nicht  ans  den  Augen  zu  lassen  hat, 
^Aas  hierbei  imoier  rechtwinklige  Coordinaten  vorausgesetzt  werden. 
Von  diesen,  übrigens  auch  sonst  schon  bekannten,-  für  das 
folgende  aber  sehr  wichtigen  allgemeinen  Bemerkungen  über  die 
R'^rade  Linie  im  Räume  wollen  wir  nun  zu  unserm  eigentlichen 
Gegenstände  übergehen.  • 

f.  3. 

Wir  denken  uns  drei  von  einem  Punkte  im  Räume  ausgehende 
^Hmmtlich  in  einer  Ebene  liegende  gerade  Linien,  welche  wir  für 
J^tzt  die^  erste,  zweite,  dritte  gerade  Xinie  nennen  wollen,  und  be- 
zeichnen d|e  Gleichungen  dieser  drei' geraden  Linien  und  natürlich 
^tich  ihrer  Verlängerungen  über  den  gemeinschaftlichen  Ausgangs- 
punkt hinaus  in  Bezug  auf  ein  beliebiges  Cßchtwinkligea  Coordina- 
^^nsjstem  der  a:y%  -respeetive  durch ' 

y^Ja:-\-f,%  =  h'a:  +  g'\ 

l)ie  poordinaten  des  Punktes,  von  welchem  diese  drei  geraden 
Kjinien  ausgehen,  in  deoi  angenommenen  rechtwinkligen  Systeme 
^er  scfpk  seien  /?,,  ^|,  r,  ;'Upd  die  Gleichung  der  Ebene,  in  welcher 
^ie  drei  in  Rede  stehenden  Linien  liegen,  sei 

8)  ^^  +  ^y  +  CS» -h />  =  0. 


Ferner  seien  @  und  0|  die  beiden  180<*  nicht  übersteigenden  Win- 
kel, welche  die  erste  und  dritte  gerade  Linie  mit  der  zweiten  ge- 
radeii  Linie  einschliessen. 

Weil  der  Punkt  (/'i^ir,)  in  jeder  der  drei  geraden  Linien, 
also  auch  in  der  durch  die  Gleichung  8)  charakterisirten  Ebene 
liegt;  so  haben  wir  nach  7)  und  8)  die  folgenden  Gleichungen: 

und. 

TMl  IV.  12 


und 


16)  I  Ä(a'  —  ai )  -h  q^'  —  ö,)  =  0, 
B{a,  —  a)  +  C{6,  —  ^)  =  O5 


t 


178 

10)  Ap,+B^,-h  CV-,  H-i3  =  0. 

Weil  ferner  jede  unserer  drei  geraden  Linien  nebst  ihrer  Verlan 
gerung  über  deti    gemeinschaftlichen  Ausgangspunkt  hinaus  gan        i 
in  der  durch  die  Gleichung  8)  cbarakterisirten  febene  liegt;  so  i^^^t 
nach  7)  und  8)  offenbar  für  jedes  a:  ^  ,-    

(A  +  ßa!'^  Cl^)a: -^  ßf -^  Cg'^D  =  % 

(J+  ßa^  +  Cd,)a;^  ßf,  ^  Cg,  +  D  =  0; 

woraus  sich   unmittelbar   die  beiden   folgenden   Systeme  von  Glei 
cbiingen  ergeben: 

IJ  +  ßa-hCdzzzO, 
A-hßa''{'C6'=:0, 
A-Y-Ba,  +  CT,  litrÖ 
und 

12)  j^/'+6y+/>  =  Ö, 
^Bf,  +  Cg,+D  =  ^., 

Ferner  ist  nach  den  Prineipien  der  analytischen  Geometrie  ^ 

Bio  0  _  l/EiESOSi^E!^ 

13)/  (l-4-«»H-^')»>4..#-^-H^-»)       ' 

sin  U,^y        (i^.^«^^'.)(i^.«,»^.^^.)    .    ' 
und  folglich,  wie  leicbt  erhellet, 
14)  sin  &  :  sin  0^ 

Wegen  der  Gleichungen  11)  ist  nun 

iA{a^a')+C(a6'-a'd)  =  0,     ' 
15)  M(a' —  a, )  +  C(«'Ä,  —  «,  ^)  =  0, 
(^(a,  — ä)+  C(a,Ä-^aÄ,)  =  0 


oder 


179 

% 

IA{a  —  •')  =  —  C[a6^  —  ä'ä), 

w 

18)JÄ(«'-«,)=s-C(*'-*.), 


litt 


10t  *^'  —  ^"^ <i'A|  —  *,y     .   a|A — abi       A^ 

'    m  —  t^  ti  —  mi  «i— •  C 

I  17)  und  18)  hat  mao  attdi  die  folgenden  Gleichungen: 

ist 

M»  +  i?»  +  C^)  (a  —  «')» 

U»+Ä»+<7»)(*^-«.)» 
Kch 

sin  0«  :  sin  0,» 
_  H-g.»^,*.»  .  (g'  -.«.)*-♦-(» - ^.)«  ^  («»"A.  - «.AQ» 

N  iat  nach  dam  VorIrtrgahendeB 

iin  0»  :  iin  «^i*=  i^it^^i   •  yjzrn:^  » 

12* 


■  ^ 


180 

also  .         '.  :  . 

oder,  wenn -wir  annehmen,  dass  das  Verhältniss 

Vm  e 
•in  öl 

constant  ist,  und  der  Kürze  ir^en 

22)  -?5L|.=» 
'^  Sin  8|      .  -  V  ^ 


setzen. 


Da  nach  20) 


a^ä  b—V 


und  nach  19) 


ist,  so  ist  auch 


_■!     Il    I     ^\  ^^^  .    .,      .    . 


a^T^i'     :«''*i-r-Ä,Ä', 


nnd 


24V rf*r^  )>  .i^t-^i^rHV Lw^a 


Durch  den  gemeinschaftliche^,  Ausgang^spunkt  unserer  drei  ffe^' 
raden  Linien  denken  wir  uns  jetzt  du  deni  primitiven  Systeme  der 
xeyx  paralleles  Coordtoateasy^^i&m  der  ari^i»,  gelegt,  nnd  bezeidi'* 
neu  aie  von  den   drei  Linien  mit  den  positiven  Theilen  der  Azfsa 
der  ^,^  ^19  ^1  eingeschlossenen,   180**  nicht  übersteigenden  Win- 
kel  durch  o,  /?,  /i  y»  l^v/'j  ^r>  Ai'7i;   so   sipd   nafeh  6)   die 
Gleichungen  unsere  df^iLinite  .nebst  (bren  Verlängerungen  über 
den  gemeinschaftlichen  Ausgangspunkt  hinaus  in  dem  Systeme,  der 
jppxy  da  ;?,,  ^,,  T)  die  Coordinalen   des  gemeinschaftlichen   Aqs<'\ 
gangspunkts  der  drei  Linien  in  diesem  Systeme  ^ind: 


Jb.  '±=il!LZSi  ^^  In 


r 


n 


cos  a     \-^   -CQ^  ß  cos  y7. 

cos  «'  cd«  /f  cos  /  * 

cös.a,    '  u   fßOf  /f ,       ■  cos  yi         l 


■   I 

% 


181 

bigCD  ut  alio 

I 

COS  ß       .        cos  V 
oos  a'  00«  a' 

^  »  COS  « • .  .  cos  a  ' 

-^   __coa^      ^    __C08  y, 
'        cos  Ol'        '        cos  a, 

ist  Dach  19) 

^o\    ^    cos  fl  CO»  /  —  CO!  y  CjMJ^ 

^/  "5       'COS  a  co$  i^  -f-  COS  il,  eos  «^ 

COS  ß^  COS  yi  —  COS  }/  cps  />, 

"^  COS  a'  COS  /Ij  —  cos  f  cos  «i  ' 

008  II,  eos  /J.— CO»  /}|-e9^  « 


^^    Ä _^  cos  '4k  C08  /  —  cos  y  c6»  g' 

' ,  C  "^       cos  a  cos  /f  —  cos  /)  oos  a' 

^  cos  V  cos  y^  -^  cos  /  cos  g, 

"~   pps  a'  cos  ßi  —  cos  /f  cos  «i 

_   CO«  «1  CO«  y  —  CO«  yi  00«  g 
"T   cos  «,  cos  ß —  cos  /Jj  cos  a  • 

«^.  _^ cos  ß  cos  /  — C08  y  cos  /f 

■'Ä  C0SOC08/  —  (Bosy  «08  «^ 

'      — «       cos  /f  cos  yi  —  cos  y  cos  /y, 
""  ""  cos  «^  «08  Jfj  —  cos  /  cos  a,      *^ 

^  cos  /?,  cos  y  —  cos  y,  cos  /> 

cos  «1  cos  y  —  cos  y,  cos  «* 

laD  etwas  sjmnt^triacher  diese  Aasdrücke  auch  eehreU 

^1     -£  cos  >^co8  ß^^fiOB  ß  tos./ 

^  B         cos  a  cos  y*  —  cos  y  cos  «' 

cos  y  cos  ^1  — ^^cos  jg'  eos  y, 
cos  a'  cos  Yi  -*  cos  y^  cos  «i 

cos  y^  cos  />  — cos  />i'  cos  y 
008  «,  cos  y— eos-iy^'-^cos  «' 

oo\  ^  —  COS. «  cos  /  —  cos  y  cos  g' 
'  C         C08,/l  cos  d*  —  C08  tt  cos  /J' 
C08  a'  cos  yi  -^  cos  y^  cos  g, 

"~  cps  ^   cos  «i—  cos  Ä*  <J08  ßi 

___  cos  «t  cos  y— 'COS  y,  cos  g 
■""  COS  />,  cos  g  —  cos  g,  cos  /J' 


182 

I  ^,     C_  COS  ß  CO«  a  —  cQg  a  coi  f  • 

^   A         cos  y  cos  /?*  —  cos  ß  cos  y' 

^__  PPS "/r  cos  a^  —  cos  a  cos  /J, 
cos  y   cos  j^^  -^coft  /9'^cos  y, 

cos  />!  cos  g— -cos  «ircos  ß 
cos  y,  cos /J  — cos  /^i 'cos  y' 

Nach  der  Gleichung  23)  ist  ferner 

(cos  ß       cos  /T  I  .  (£2lAi)3  .  (£5!Lyi\» 
cos  a         cos  «!   \*  cos  er.     "*"  co# «, 

■  (  »       !■■  ■        •  ^  '  I     *      ■  ■■■■■■   ^v»    !»• 

COS  «'         cos  «j  cos  «  cos  a 

woraus  sich  leicht 


.■■■*.     ■  '■■'  • 

/  cos  «  cos  Ä*  —  CO*  ß  oos  «'  V-  Ws  «,* « 

I ; »I    ilji'l      I  ff     i'ii  I*  ,         ■"           ?    X 

^cos  a   COS  j9i  — cos  f^  COS  a/  cos  tr 


CQS  /9i>-f-cos  y.» 

III  I  .     ^a^w 


COS  /J*  -I-  cos  y'  ' 

d.  i.,  weil  nach  eio^m  aus  der  analytischen  G^metrie  bekannti 
Satze  "        " 

.  cos  «•  +  cpa  /?•  -+-  co^  y*  =  1, 
cos  ttj  *  -+-  coft  /?,  *  +  cos  y,  *  =  1 

"*'  ■  ...  ..:^    .■■    ;•      ■•    '■■ 

t  cos  a  cos  f  —  cos  ß  cos  a'  ^. 

i  .  '^  '^  )»  »^  1^3 

^cos  a'  cos  ßx  —  cos  ^  cos  a,  ' 

und  folglich,  wenn'^wir  der  Kurse  wegen 

t 

1 


setzen, 


3i)>      __^ 


-^.  COS  ff'  cos  ßx  — cos  f  cos  a, 
'^    cos  a  008  /S^*^eos  ]|ft  oaa  a        ^ 


ergiebt. 

Weil  nun  aber  nach  dem  Obfigem# 


cos  tt  cos  ^.  —  cos  /^  cos  a, 

' '    ■    J   .'^ , 

^os  er  eos«^  —  oes  /9  ook.ie: 


-.1  • 


00^^  cos  y.  *o.co9  /  ODS  /?. 

aas      1 1  T  yiiwn    < it     T 

.C0S/8.C0S  y  ^"«os  y  cos  /J^ 

"cos  y  cos  a, —  CQSofi^os^y. 
cos  y  cos  cf  —  cos  <r' cos  / 

ist,  so  haben  wir  näcb  35)  die  drei  folgenden  Gleichungen: 


•  jt 


cos  a  ^cos  ß^  —  C08  ß,  coa  «'         ^' 

oÄv  /«<>«  fl^  <^os  Vi  —  cos  /  cos  ßi 
'  \  cos  ^  cos  y  —  cos  y  cos  ßr         ^ 

cos  /  cos  g|  — cos  «  cos  Yi 
cos  y  cös  «'  —  cos  a  cos  /    """  ^ ' 

^i^8  denen  sich  auch/leicbt  die  Relationen 

37)        (coi^  ß  €08  ;^-rco8  ;'  cos  ß')  cos  a, 

-I-  (cos  ;'  cos  a'  —  cos  a  cos  y*)  co«  /?,  J  ==  0 
/rH  (cof.  a.cofi  ß'^^CQst  ß  cos  a')  cos  y. 


38)    (cos  ß  cos  y,  — cos  y  cos  /S|)  cos  a' 
-  •+■  (cos  y  igos  a,  -^  oos  a-^^os  yj  cos  /J'J  =0 
H-  (cos  a  CO«  /J,  »^  oos  ß  cos  «,)  cos  / 


der 


39)    (cos  ß^  cos  y, : —  cos  y'  cos  /?, )  cos  a 

-4-  (cos  f'  cos  «I  — cos  Cf'  oos  y,)  cos  ß\  =0 

-+•  (cos  a'  cos  ßi  — cos  ß'  cos  a»)  cos  y 

ergeben. 

Nach  36}  ist  nun 

« ■  ■     • 

cos  ß'  cos  a,  — cos  a'  cos  j9,  =3/^eo8  ^  cös  a' — cos  a  cos  /?'), 

cos  y'  coa  ß^  —  cos  /^  cos  y^  ===  f»(ces  y  cos  ß*  —  cos  ß  cos  y'), 

cos  a'  cos  y,  —cos  /  cos  «J  =f*(4&bs  a  cos  /  —  cos  y  cos  a'); 

•   ■       « 

und   man   bat  daher  die  drei  folgenden  Systeme  von  Gleichungen: 

cos  a'  cos  a,=:cos  o'  cos  »j^  '  ^ 

cos  a'  cos  ß^  =cos  ß'  cos  a,  +Mcos  a  cos  /?'  —  cos  ß  cos  a^), 
cos*  V  cos  y,  m  cos  /  cos  a,  H-  ^(cos  a  cos  /  —  cos  y  cos  i/); 

ferner  ^ 

cos  ß'  cos  «j  =:cos  a'  cos  /9,  +^(cos  ß  cos  a'  — cos  a  cos  /?')? 

cos  /J'  cos  ß^=zcoa  p  cos  /?,, 

cos  ß'  cos  /i  =  cos  /  cos  /9,  +  ^(cos  ß  cos  y'-*cos  y  cos  |^); 

endlich      j 

•  ■  -r  ■     .    ■  .  • 

cos  /  (JOS  a,  z^^cos  a'  cos  y^  +f*(cos  y  cos  a'  —  cos  a  cos  /), 
,     cos  /  cos  /9,  ;=;?cos  /?'  cos  y,  -h/ii(cos  y  cos  jS*!— cos  ß  cos  /), 
cos  y*  cos  ^1  =cos  /  cos  y,. 

Quadrirt  man  auf  beiden  Seiten  dieser  Gleichungen,  und  addirt  die 


184 

dadarch  benrorgehanileii  €ileicbuiigen  sH  einamler,  lo  efrlilUt 
weil  bekaoDtlicn 

cos  a,  •  ■+•  cos  /?!  *  +  cos  y ,  *  =  1 

int,  die  drei  folgenden  Gleichungen: 
cos  a'*  =  cos  a'*  cos  «,* 


/i  * 


.  H-  {cos  /y  cos  a,  -t-ff'fcos  a  cos  jP —  cos  ß  cos  a^j* 
-4-  jcos  y'  cos  a,  +m(<^os  a  cos  ^ — cos  y  cos  lOi* 
Icos  p^=^eoß  /y»  CO«  /?,* 
40)  ^  +  {cos  o'  cos  ßi  +  /ii(cos  /t  cpi  01'—  cos  a  cos  /9^|^ 

+  {cos  /  cos  /J,  +  /(i(cos  /J  cos  y* —  cos  /  cos  /J')j* 
cos  ^'•^cos  /•  cos  y,' 

+  jcos  a'  cos  yi  +/ii(cos  y  cos  rt'  —  cos  «  cos  /)j- 
-I-  {cos  ^  cos  y,  +f*(cos  y  *os  /y  —  cos^  cos  f)\ 

oder  anch 

- cos  ß^  cos  «I  »4-^cos  g  cos  /f  —  cos  />  CO«  «')>, 

*  cos  a'  sin  «,       *  » 

^cos  y  cos  g|-|*/M(co8  c  cos  /*  —  COS  y  cos  a')i^ 
■"*  cos  «'  sin  a,  f   >  - 

- ^cos  a   cos  /g|-t*M^Q^  /^  ^^^  **'  —  ^Q^  ^  ^Q^  /Oi« 

—  '  cos  /T  sin  /J,  ""»^ 

^    ^cos  y*  cos  />,-i-A*(cos  ß  cos  /  —  cos  y  cos  jf),^ 
.    +'  eos/r  siii/i  »   ' 

^        .cos  a   cos  yi-|*A«(cos  y  cos  a  — cos  a  cos  /),« 
«  •    cos  /  sm  yi  ' 

,   ^cos  ß'  cos  y,-|-Mcos  y  cos  ß'-rcos  ß  cos  y')», 

*  cos  y'  sin  yi  *   * 

Durch   gehörige  lüntwickelung  der  ersten  der  Gleichungen  40)-  er- 
hält man,  weil  bekanntlich 

cos  a'*  H-  cos  ß'*  -+-  cos  y'*  =  1    , 

ist,  die. Gleichung 

cos  a"  =  cos  a,* 

(       cos  /9'(cos  a  cos  ß"  —  cos  ß  cos  o')} 
( +  cos  y'(cos  a  cos  y'  —  cos  y  cos  a'j  1 

!(cos  a  eos'ß' — cos  ß  cos  a')' j 
-|-(cos  a  cos  / — cos  y  cos  a')'i 

und  folglich 


186 

COS  ai* 

icos  /^(cos  a  cos  j^— -'cos  ß  cos  af)\ 
i   cos  Hl 
-^  cos  ;^(co8  a  cos  /  —  cos  jr  cos  «')  I 

sscosV* 

!(cos  61  cos  /^^  —  coi  ß  cos  o')'  I 
H-  (cos  «  cos  y'  —  cos  y  cos  a')*  | ' 
^  ist  aber. 

cos  /9'(cos  a  cos  /S'  —  cos  ß  cos  o') 
-+■  cos  y'(cos  a  cos  /  —  cos  y  cos  aO 
^^  cos  a(cos  /y*  •+-  cos  /*)  —  cos  a'(co»  /S  cos  §^  -|r-  cos  f  c*s  y*) 
^^  cos  a(cos  o'*  H-  cos  /J'^  H-  cos  ;^*) 

—  cos  (»'(cos  a  cos  cit'+cos  ß  cos  /^+  cos  f  cos  /). 

^««•ier  ist 

"•  -   •   « 

^cos  a  cos  /?'  —  cos  /?  cos  o')* 
,-f-(co8  a  cos  f  —  cos  y  cos  ö*)* 
=  cos  a*(cos  /5'*H-cos  y'*)-f-cos  a'*(cos  /J'-f^cos  y*) 
-^2cö8  a  cos  a'(cos  ß  cos  /J'-l-cos  y  cos  f')  . 

* 

=  cos  a'(cos  a'*  H-  cos  /J'*  H-  cos  /•) 
-t-cos  ia'*(cos  a*-|-co8  /JTH-^s  /•) 
—  2cos  «  cos  ä'(cos  a  cos  o'  -«l-^ds  /I  cos  ^^r  ct>s  /  cos  f'). 

^Veil  Dan  bciksnbtlicb 

eis  ä* 4- COS' /?» -+- coiy»  ==  1, 

''cos  ä^>^- oos^ -+- coi /•  SS  I5 
UniPx 

41).  cos  3:^  cos  a  cos  ^a' -H  cos  /9  cos  /P  +  cos  f  cos  / 

ist^  so  ist 

i     ' «  cos  /9'(cös  a  cos  /^  -r-  cos  ß  cos  a') 
+  cos  /(cos  a  cos  /  —  cos  y  cos  aO 

"  .  s:  cos  a  —  cos  0^  cos 
und 


f 


(cos  a  cos  /$*  -—  cos  /?  cos  a')* 
+  (cos  a  cos  f  — cos  y  cd»  «')•  . 
=7  cos  a'  +  cos  a'*  —  2co8  a  cos  o^  cos 


"  ■  i 


Folglich  ist  nach  dem  Obigen 


IM 

cos  Uj^  ^2fA{co8  a  —  €08  a'  cos  &)   cos  !»,. 
=  cos  a"'^/it'(cos  a*-4-co8'a'»  —  2cos  a  OQs  ce*  cos  0), 

also  . 

jcos  tti  +/i^cos  a  —  cos  a'  cos  ®)j» 
=  Gos  a'*  — /if'jco»  «•  ■4-coÄ  «"-^4fccos  a  cof  a'  cos  0 

—  (oo«  a  —  cos  a'  cos  0)*  \ 

=  cos  a'*  — f**  cos  a'^  sid  0*  .  .      =.     -"^ 

=  cos  a'»(l— M*  sin  0»). 

Daher  ist 


•^  •■!  f  ^ 


COS  «i  -^ft^töt  ä  —  cos,  a'  CO«  0)=dbcoB  «'  V^l, — /**  8i»i0^ 


'  .  <  I ,  — 


nnd  folglich 

\\  -.  ■  ■    .    '      '  =>    '"  ■  -  •  •• 

cos  a,  :=:  —  f*  cos  a  +  cos  a'(^  cos  0d=W^l — f**  sib  0*). 

Nach  dem  Obigen  ist 


^   cos  /f  cos  <g^  -h/AJQOs  a  cos  /T  —  cq^j?  fiOf  g*) 

">  cos  a' 

cos  y  cos  a.rhMcos  a  cos  y — cos  y  cos  a) 
'  '  ^^  cos  er 


■  •  ■  I 


t 


Führt  man  in  diese  Gleichungen  den  vorher  gefundenen  Ausdruck 
von  cos  a,  ein,  so  erhält  man  dfe  drei 'folgenden  Crleichdngen ,  \n 
(le^e«  die  obefn  ynduiiteirii  gleichen  siel»,  >iMf  einaiyder  heziehen: 

Icos  ttj  =  —  [i  cos  a-f-cos  a'(f*  cos  0=bV^l-r-^»  ain  &% 
cos  /?,  z=  — /MS  cos  iS-»r€oi  ^{ik  co#  0d=  V^l— >»  sin  0»), 
cos  ;',  =  —  ^  cos  f -h:eo«  /Iff*  ms  0±  l/!l  —  f*»  sin  0»); 

oder  '• 

cos  m^  4»^  cos  a     •         '      Wi    iV-i  "  "    V''«'"  >^V^  *    ' 
^jj^; =fk  cos  0±V/1— ft»  sin  0*, 


cos  /9' 

COS 


2lL±^^2L2:~:/»  c«i  ®±l^l-r#t»  Bio  0». 

I 

Vorzüglich    entsteht  jetzt  die  Frage,   wie  in  diesen  Formeln  die 
Zeichen  zu  nehmen  sind,  woirüber  aui  folgende  Art  eine  bestimmte 
^Entscheidung  gegeben  wordeii  kanu,   wobei,  wir  von  nun  an  die 
zweite  gerade  Linie  das  Rinfallsloth  nennen  wollen. 
Nach  26)  sind 

cos  /ir   ,  . 


cos  a 


187 


ce»  a 


€£ie  Gleicbnngen  der  durcb  das  EinfallBlotb  and  seine  Verlängerung 
~~.ber  den  gemeinschaftlichen  Ausgangspunkt  der  drei  Linien  hinaus 
ar^estelUen  geraden  Linie.  Sind  nun  q  und  ^,  die  Entfernuugeu 
weier  beliebigen  Punkte  in  der  ersten  und  dritten  geraden  Linie 
on  dem  gemeinscbaftlieben  Ausgangspunkte  (;9,^,r,)  der  drei 
«inien;  so  sind  die  Coordinaten  dieser  Punkte  in  dem  Systeme 
er  JFy%i  wie  leicht  erhellen  wird,  in  yölliger  Allgemeinheit: 

Pi+Q  cos  a,  ^i+Q  cos  ßf  Ti-^Q  cos  y 
od 

Pi-hQi  cos  a^,  Vi+Q,  cos  /?,,  r, -h^,  cos  y.. 

"KMe  Gleicbnngen  der  durch  diese  Punkte  der  Lage  nach  bestimmten 
[enden  Linie  sind  nach  den  Principien  der  analytischen  Geometrie : 


^  cos  ^  — Pi  cos  ^1   .  . 

y — a,  —  o  cos  S=^ — -^ — sj-- — cj.  r^^p  — q  cos  a), 

q  cos  y  — Pi  cos  Y^ 

%  —  r.  — Q  cos  y  =  ^ ^ — ^- ^*-^  (^  —  »,  — P  cos  a); 

*       ''^  '        ^  cos  a  —  ^1  cos  «1  ^  '  '       '^  '' 

oder 

cos  ß  —  ^  cos  /J, 

y  — 9,  — ^  cos  /J  = ^ (^  — ;»!  — ^  cos  a), 

cos  «  — ^  cos  er, 

cos  y  —  2l1  cos  yi 

»  —  r,  —  ^  cos  y  = ^ (^  —  />!  —  ^  cos  o). 

cos  a  —  ^  cos  a. 
? 

^U  Bun  dieae  gerade  Linie  der  dnrch  daa  BiBfallsloth  und  seine 
Verlängerung  über  den  ffemeinachaftlichen  Ausgangspunkt  der  drei 
l^ieo  hinaus  dargestellten  Linie  parallel  seini  lo  mnss  nach  den 

^Mncipien  der  analytischen  Geometrie  ^  so  bestimmt  werden,  dass 

cos  Ä  — 2l  cos  Ä. 

cos  y  g 

cos  «'  01  * 

cos  tt  — i£  cos  a, 
9 

cos  y  —  Si  cos  y, 

cos  /  '  Q  ' 

cos  0  Pi  * 

cos  <y-*-5JL  «OS  a, 

4.  h.,'wie  man  hieraus  teicht  findet,  dass 

(jj cos  a  cos  fS  —  cos  /5  cos  d 

Q  "^  cos  rt*  cos  ßi  —cos  /J*  008  «,' 


•4er 


188 

p.       Cd  g  CO»  ^  —  coi  y  CO!  tC 
q  "~   cot  «'  cos  y,  —  CO«  y  cos  ag 


^  ^___   €0«  w£  cos  /l^  -*•  cos  f  cos  g, 

JL  —  .»  ^^  *^  ^<»  yi  —  ^<»  /  ^<>*  <»i 
^1  ""^         cot  a  cos  /  —  cos  y  cos  a 


ist 


Nacb  32)  ist 


cos  ti  cos  ^1  —  cos  §f  cos  g, 
cos  a  cos  /t  —  cos  B  cos  a 

'         cos  g'  cos  /i  —  eos  /  cos  gg 
■  .  "^   cot  g  cos  </  —  cos  y  cos  a   ' 

nnd  die  beideo  vorhergehcndeo  GleicbuDgeo  werden  sieb  «fto,  ws- 
bei  Man  sn  beacbten  bat,  daat  -^  seiner  Natnr  nacb  eine  poaitife 
Gröite  ist,  jederzeit  zugleich  erfnllen  lassen,  wenn  die  Grösse 

cos  g'  cot  fy  -^  cot  f  cot  g| 
cos  g  cos  /f  «-cos  /}  cos  g' 

negativ  ist;  oder  ait  andern  Worten: 
Wenn  die  Grosse . 

« 

cos  a'  cos  ßi  -T-  cot  f  cos  g, 
cos  g  cos  /f  —  cos  ß  cos  g' 

negativ  ist,  so  werden  sieb  immer  zwei  Punkte,  der  eine  in  der 
ersten,  der  anderie  in  der  dritten  geraden  Linie,  von  solcber  Lage 
angeben  lassen,  dass  die  durcb  diese  beiden  Punkte  der  Lage  nacb 
bestimmte  gerade  Linie  der  dnreb  das  Einfallslotb  nnd  seine  Ver- 
l&Dfferung  über  den  gemeinsebaftlicben  Aasgangspunkt  der  drei 
Linien  binans  dargestellten  Linie  paralleljst 

Nun  erbellet  aber  auf  der  Stelle,  dass  sowohl  bei  der  Re- 
flexion *),  als  auch  bei  der  Refraction  die  erste  und  dritte  gerade 
Linie  immer  auf  verschiedenen  oder  entgegengesetzten  Seiten  der 
durch  das  Binfallsloth  und  seine  Verlängerung  über  den  gemein- 
schaftlichen Ausgangspunkt  der  drei  Linien  hinaus  dargestellten 
feraden  Linie  liegen,  und  däsa  es  abo.nie  zwei  in  der  ersten  und 
ritten  geraden  Linie  liegende  Punkte  von  solcher  Lage  geben 
kann,  dass  die  durcb  diese  beiden  Punkte  der  Lage  nach  be- 
stimmte gerade  Linie  der  durch  das  Einfallslotb  und  seine  Verlän- 
gerung über  den  gemeinschaftlichen  Ausgangspunkt  der  drei  Linien 
hinaus  dargestellten  geraden  Linie  parallel  ist,  indem  von  jeder 
durch  zwei  in  der  ersten  und  dritten  geraden  Linie  liegende 
Punkte  gezogenen  geraden  Linie  die  durch  das  Einfallslotb  und 
seine   Verlängerung    über,  den    gemeinschaftlichen   Ausgangspunkt 


*)  Man  vergleiche  Archiv.  ThI.  II.  S.  147  die  Note. 


hinani  dargeitellte  gerade  Linie  offenbar  notli#endig  geschnitten 
werden  mnii.  Daher  kann  Wednr  hMi.  dir  Beflexibn,  noch  bei  der 
Refraction  die  Grösse  , 

C08  <x'  COS  ß^  —  C08  f  COS  «t 

.  COS  a  cos  ß>  —  cos  ß  cos  a 

jemals  neffativ  sein,  und  ist  folglich  in  allen  Fällen  positiv.  Hier- 
ans,  in  Verbindung  mit  der  ereten  der  GleichungpBn  36)  nnd  der 
Gleichung  34),   ergieht  sich  auf  ganz  unzweideutige  Weise,  dass 

sowohl  bei  der  Reflexion,  als  atfch  bei  der  Refraction,  nie  /i*=±: 

gesetzt  werden  darf,  sondern  immer 

» 

44)).=^ 

? gesetzt  werden  muss,  wie  von  nun  an  auch  im  Laufe  der  ganzen 
bigenden  Untersuchuuff  immer  cßscbeben  soll. 

Aus  den  drei  Gleichungen  Wt)  folgt,  wenn  man  dieselben  nach 
der  Reihe  mit  .  "^  *•       -.J,, 

cos  a\  cos  /}',  cos  /' 

multiplicirt,  nnd  dann  zu  einander  addirt: 

cos  a'  cos  a|-Hcos  /S'  cos  /?j-|-cos  y*  cos  Y\ 
=  <-r  /*f  <^s  a  cos  a'  rh  eos  ß.  cos  §>  -4-  cos  y  cos  f.), 

-4-  (cos  a'»  H-  cos  p  +  cos  y*»)  {(k  oos  ©  dtVll-r/tf»  sin  9«), 
and  folglich,  weil  '   : 


.  ^^ioos  6  =  eos  a  cos  fx'+4S08  /}  cos  /9'-Höoa/  cos^f, 
(cos  0^  =  cos  a!  cos  a^  +cos,/9'  cos  /9|  +cos.;^  oos  /. 

snd 

cos  o'*  +  cos  /!?'*-|-cos  y'*  =  l 
ist, 

cos  0,  =  — M.  cos   0-|-.(/4   C08  0=fcl^l~i^*    "^   ®*)>. 

d.  i. 

46)  ^os  0,  =i:  =fc|/ !-::/♦»,  sin  0». 

Niin  erhellet 'aber  sehKÜBicht  mittelst'  einer,  einfachen  Gonstntfction, 
dass  bei  der  Reflexion  ;die.  18(]K**  .niqht. übersteigenden.  Winkel  0 
und  0|  immer  entweder  beide  Kleiner  als '00°^  o'der  beiUe  grosser 
als  90°  sind;  dass  dagegen  bei  der  Refraction  der  eine  dieser  bei- 
den 180**  nicht  übersteigenden  Winkel  immer  k,lein,er.  als  .90®,  der 
andere  grösser  «Is  90°  .ist..  Demi<ii)ch  haben. cos- 0'und  cos  0, 
bei  der  Reflexion  immer  gleiche,  bei  der  Refraction  immer  un* 
ffleiche  Vorzeichen ,  und  es  «rgeben  sich  daher,  nach  46)  jetzt  die 
folgenden  Regeln. 


190 

/ 

1«    Reflexion. 

1)  Wenn    &  <!  90®,    d.  h.    cos    @   positiv    ist ,    so .  ist    aacli^ 
&^  <!90®,  d.  h.  cos  @,  positi?,  und  folglich 

cos  ®,  =  +  \/l— f*»  sin  Q« 

SU  sjeUen,   also  in   den   obigen  Formeln   die  .oberQ.  Zeicken  .wßt 
nehmen. 

2)  Wenn   0^90®,    d.   h.   eos   @   nep^atiy   ist^    so   ist   aii(^ 

^1  ^90®)  <)•  ^«  cos  0|  negativ,  und  folglich 

•     ■_^ •       .■■■,-'  -^ 

cos  ©^=  —  1/1-/1*»  sin  0»     - 

zu   setzen,   also   in    den    obigen  Formeln  die  antern  Zeichen  zn 
nehnien. 

■  ..  .    ■  .  I        '      •., 

n.    Reftaction.      ■  '"■ 

1)  ly^nn  @<90<»,  d.  h.  cos  @  positiv  ist,   so  ist  0.  ;:^9((% 
d.  h.  cos  @i  negativ  und  folglich 


cos 


0,  =r—  l/l— /*»  sin  0» 


zu   setzen,    also,  in    den  ^  obigen  Formeln    di^   untern  Zeichen  zs 
nehmen. 

2)  Wenn  ®>ÖQS  d.  h.  cös  0  negativ  ist,  so  tat  e^|'<96*, 
d.  li».QOs"0i  podifi^  and  folglich 


cos 


0,  =4-1/1  — /i*»  sin  0- 


zu    setzen y   alvo  tn   den   obigen -Formeln  ^lie   obefn^Zeid^en   zu 
nehmen.  ,  ^'  .  i-    .     • 

Wir  sind  daher  durch  die  vorhergehende  Untieinsuchnng  jetzt 
Überhaupt  zu  dem  folgenden  Resultate  gelangt: 

Es  ist 

1  —  ■  '  ■ 

COS  0  =  co8  a  cos  ft'-f-coö'/?*c6s  /y  +  Coö  y  Cös  /^ 
und 

cos  ai=^fi  cos  a*4-cd8^7M  cfl«;0:±:l/l  — /i**  sin  0»), 

cos  /?,  =  —  A*  cos  /J  +  coÄ  j5'(f*  cos  0dfc;l/l— /i**  sin  0*), 

cbS  /j  =:  — f*  cos /rh  cos  y^j/*  cos  0  ±  1/ i  —  fi*  sin  <©•) 

■  o^er  ,. 

'      •■  ■         .         .  .  ■ 

'    cos  tt.-uü  cos  a  ^  ■' I  y? •'  *-'    r\^ 

*-Tw. — ^  =  Ä  cos  ®dbK  1— A**  sin  0»> 


COS  a 


*^       \^ ^=:u,  cos  0db:Kl  — ft*  sin  0», 

cos  p  , 


cos 


»Met  X 

ait  der  BefitiBimiigy  das«  .  »ao  in  diesen  FArmela  im.  Falle  der 
Reflexion  die  obern  oder  untern  Zeichen  zu  Dehmen  kat,  Mnach^. 
dem  0<!9O**  oder  0^90®  ist;  im  Falle  der  Reflexion  dagecren 
die  obern  oder  untern  Zeichen  nehmen  muss,  jenachdem  @^90® 
oder  Ö<90«  ist.  '• 

§.  5. 

Im  Folgenden   wollen  wir  uns  rlan   imtaier   d\i   erstt  gerade 

.liinie  von  einem  gewissen  Funkte,  dessen  Goerdipaten  p^  g^  r  seio 

jmbgeD,  ausgebend  denken,  und  wollen  unter,  dieser  Voraussetzung^ 

Allen  .übrigen  im  Vorbergebenden  eingeführten.  Sjmbolen  die  ihnen 

lieigelegte  Bedeutung  lassend ,  fernernin  die  .von  der  ersten  Linie 

mit  den  positiven  Theilen  dreier  durch  den  Punkt  (pgr)  gelegter, 

den  primitiven  Axen.  der   ^^  .paralleler  Axen    eingeschlossenen, 

180®  nicht  übersteigenden  WinKet  durch  a,  f^y  bezeichnen.    Dann 

muss  man  offenbar  in  allen   obigen  Formeln  für  a,  /?,  f  respective 

ISO«"  —  a,  18(I<*  —  /t,  ISO«"  -X  >f  setzen ,  und '  erhält  dadurch  die  fol- 

genden  Formeln. 

Die  Gleichungen  der  ersten  Linie  sind  wie  früher 


eder  «loh 


'-  -60&  U.    ■      "    «OS.'^  cos  / 


*»)f3^ 


«öS  ä         cos  ^         eos  y 

da  der  Pbnki  IQyyr)  immÜ  in  der  ereien  I^inie  liegt 
Ferner  ist: 


<.  •  ^ 


SO)  M  =  ^ 

cos  @  =  —  (cos  a  cos  «^  4»  ees  /?  gob  fl>  «|-  cos  ;^  oos  f') 

und 

■'       ^\       

cos  a,  =f*,^cos  a «47 cos  afQt,  coi^.0=fc:V/l  — ./tt*  sin  ®'), 

cos  ßi=fA  cos  /f +  ces  /J'(/i*  eoa  ©zfcVl— /m^*  sin  @*), 

f^  =/*  cos  y-f-COS  )^(/*  cos  @Z±lV^ly-^fit*  siu  0*) 


cos 


cos  g^ — ^  cos  a  Ä^ii-iy* : — : — S7 

^jj^^ :=z($  eoa  0±V/l-^/i«  stn  0», 

cos  ßi — fA  cos  ^  ^   ■_  I  y% i — ' — ST 

^^7J7^ '=9^  cos  0±K  1  — ^»  sm  0», 

'Äs  ^j  — /i  cos  y  j^   ■„1/1 ; — : — Si 

wy(  ^  =  f^,COfl0=fcKl— fi»    81^1  0*5 


19% 

auch 

.\ 

C08  ®,  =dbl^l-— /i**  sin  ©•; 

mit  dfer  Bestimmung,  dass  man  in  diesen  Formeln  im  Falle  der  Ri 
flexion  die  obern  oder  untern  Zeichen  zu. nehmen  hat,  jenachdei 
@<90»  oder  @>90<»  ist;  im  Falle  der  Refraction  dagegen  di 
obern  oder  untern  Zeichen  nehmen  muss,  jenachdem  0^90*  ode 
ö<«k)*  ist. 

'  •-     ■  .  ■  ** 

Es  sei  nun 

51)  (*-«,)» -h(y-A)»-»-(*-<'.)'  =  Ä.* 

die  Gleichung  einer  Kugelfläche,  und  /i,,  ^|,  r^  seien  die  Coordi 
maten  4es  Ihirchschnittspunkts  der  ersten  geraden  Linie  mit  diese 
Kugelfläche;  so  haben  wir  |iach'49)  und  5))  zur  Bestimmung  voi 

Pi9  9x9  ^t  ^^®  folgenden.  Gleichungen: 

■  ■  ■ «         i 

.cos  a  008  ß  cos  y '  .      •' 

oder 

cos  a       <    cos  ß  cos  /' 

+  \r,-r-(c,—r)\»^B, 

■ 

Weil  nun  wegen  der  zwei  ersten  Gteichungeo' 

,  \       (;>i  —  ;^)  cos  y  —  (Ci  —  r)  cos  « 

r,  —  r  —  u?,  —  r)  =  -^-^ — ^^ --— 

■  ^  ^         ^  cos  a  ^ 

ist,  so  ist  wegen  der  dritten  Gleicl(ung 

\Pi  —P^i^i  -—P)]*  cos  a» 
-HlÖ^i— ;»)  cos /?-*(Äj  — y>  cos^uff*^  =t=/l,»  cos'«», 
+  \{Pi  ^-P)  *50»  r,— (c,  —  r)  cos  «}» 

also,  weil  bekanntlich       '        ' 

cos  a^  +  cos*  /?*  -I-  cos  y*  =1 
ist, 

0^1  ""/^j*  —^K^i  "-^;>)  cos  «+(^1  —  f)  cos  ß      , 

4-  (c,  —  r)  cos  y j^  (/^^  — />)  cos  • 


««». 


193 

oder,  wenn  wir  der  KSrae  wegen 

ljiri=(ai — p)  cos  «  +  (^1 — y)  cos  /?  +  (c,  — r)  cos  y 

aetien,  wo  E^  bekanntlich  die  Entfernung  des  Punktes  {ptjtr)  von 
^ea  Mittelpunkte  («i^i^i)  der  gegebenen  Kugelfläche  ist: 

{p,-py—^^i{Pi-P)  C08  a  =  (Ä.»-iE»»)  cos  a«. 
liOsen  wir  diese  quadratische  Gleichung  auf,  so  erhalten  wir 


COS  a 


ind  nach  dem  Obigen  haben  wir  daher  überhaupt  die  drei  folgen- 
des Gleichungen:^ 

in  denen  natürlich  die  obem  und  untern  Zeichen  auf  einander  zu 
■^esiehen  sind. 

Nehmen  wir  nun  den  nach  dem  Punkte  (Pi^i^i)  gezogenen 
Halbmesser  der  gegebenen  Kngelfläche  als  Eintallsloth  an ,  so 
^nben  wir  Sie  folgenden  ganz  allgemein  gültigen  Gleichungen: 

a,  — ^i=Ä,  cos  a', 
ö^  —  ^1  ^  Ä,  cos  ß't 
^,  —  r,  =Ä,  cos  ;^; 

eos  «'  =  -^f-,  cos  /^=-Rf^,  cos  r'  =  -^; 
^od  folglich  nach  53) 

g,  — y  — (Ar,=fcV^ig,»-HArt»  — ^,«)  cos  a 
cos  o'= jj * =-^^ , 

cos  /  = -^ : . 

^eil  nach  50)  n 

eofl  d  =  *-(co8  o  cos  a'+cos  ß  cos  /9'+co8  /  cos  /) 
HmU  IV.  13 


<t,  so  erbmIteD  wir  au  54)  mit  Hiifo  v»n  5S)  leicht 

55)  cos  «  =  ±     *'   ^*» ^. 


#•7. 

< 

Wir  wollen  nun  die  erste  gerade  fJnie  immer  den  einfallenden 
Strahl,  die  zweite  wie  froher  das  Einüallsloth ,  die  dritte  den  aus- 
fallenden Strahl  nennen 9  und  wie  vorher  annehmen,  dass  der  eis* 
lallende  Strahl  von  dem  Punkte  [pgr)  ausgehe,  und  die  im  vorher- 
gehenden Paragraphen  hetrachtete  Kugelfläche  in  dem  Punkte 
i^i^i)  treffe.  Jenachdem  die  concave  oder  convexe  Seite  dieser 
iugetfläche  der  Richtung,  nach  welcher  der  einfallende  Strahl  von 
dem  Punkte  (pgr)  ausgent,  zugekehrt  ist,  wollen  wir  sagen,  dass 
der  einfallende  Strahl  die  concave  oder  convexe  Seite  der  in  Rede 
stehenden  Kugelfläche  treffe. 

Trifft  der  einfallende  Strahl  die  concave  Seite,  so  ist  immei' 
@-<90®;  trifft  dagegen  der  einfallende  Strahl  die  convexe  Seite, 
so  ist  immer  @^dO**;  welches  Alles  mittelst  einer  ganz  einfachen 
geometrischen  Betrachtung  leicht  erhellen  wird. 

Nach  §•  5»  sind  daher  in  den  Formeln 

cos  a,  =j(ft  cos  a-l-cos  «'(/»  cos  0±W^1  — /tt*  sin  ©•), 
cos  ßi=(*  cos  /J  -f-  cös  ß'ifjif  cos  0  ±  1/ 1  —  fi*  sin  ©•), 
cos  yi=:fjb  cos  p'-f-cos  /{fjit  cos  OzitiV^l  —  fi^  sin  0^) 

im  Falle  der  Reflexion  die  obern  oder  die  untern  Zeichen  xu  neh- 
men, jenachdem  der  einfallende  Strahl  die  concave  oder  convjBxe 
Seite  der  in  Rede  stehenden  Kugelfläche  trifft;  dagegen  sind  in 
diesen  Formeln  im  Falle  der  Refraction  die  obern  oder  die  untern 
Zeichen  zu  nehmen,  jenachdem  der  einfallende  Strahl  die  convexe 
oder  concave  Seite  der  in  Rede  stehenden  Kugelfläche  trifft. 

Nehmen  wir  nun  aber  im  Folgenden  das  Einfallsloth  mit  dem 
einfallenden  Strahle  immer  auf  einer  Seite  der  zurückwerfenden 
oder  brechenden  Kugelfläcbe  an,  so  mnss  maiPin  dem  Falle,  wo 
der  einfallende  Strahl  die  convexe  Seite  trifft,  offenbar  in  den  obi- 
gen Formeln  statt 

0  und  a',  ß',  / 
respective        •  .  ^ 

180» --0  und  180»  — a',  180»  —  /?',  180»—/ 

setzen,  wodurch  in  diesem  Falle  di^  obigen  Formeln  *)  in  die  fol- 
genden übergehen: 

cos  a,  =|i*'co8  a+eoi^  a'(fA  cos  9zp[/l — fi^  sin  0'), 


*)  Der  oben  in  50)  für  cos  S  gegebene  Ausdruck  bleibt  ungeähdert. 


ia6 


eo8  /?!=/»  cos  /?-Hco8  p^ifi  cos  ®=|rl/'l— /i*»  sin  ®»), 
cos  Y^zzzik  cos  y  +  COB  /(/*  cos  0=5::  l/l— /!*•  sia  ö»). 

Ooter  der  gemachten  Voraussetzung  ist  daher  allgemein  im  Falle 
der  Reflexion: 


cos  «1  =/it  cos  o-f-cos  a'{ji  cos  04-l/*l — fi*  sin  ®*), 

cos  /?,  =/»  cos  /9-Hcos  /?'(/!*  cos  ®  +  \^\  —  (A*  sin  0*), 

cos  p'i  =/lr  cos  J'^- cos  /'(/*  COS  0  +  V^l — fi*  Sin  0*); 

Qnd  im  Falle  der  Refraction: 


cos  a,  =/i*  COS  a  +  cos  c^((Jb  cos  0 — V\  —  /i*»  s 


cos  ßj^=(jb  cos  /94-cos  /^(/i*  cos  0-^V/l — /!*•'  s 
cos  ^1  =/»  cos^H-cos  yXf*  CM-  0 —  l/l--f»*  s 

^hM>  ist 


00»), 


n  0«), 


cos  a|=/i»  cos  a-f-cos  af{(jif  cos  0±l/l — /14»  sin  0*), 
«IM  ßi=i*  cos  /?+cos  /f(f*  cos  ©dbl^l— f*»  nn  0»), 
cos  y,  =f*  cos  /-f-cos  /(/*  cos  0±l/l — /**  sin'0*); 

wo   im  Falle   der  Reflexion   immer  die  obern ,   im  Falle   der  Re- 
fractioa  immer  die  antern  Zeichen  za  nehmen  sind. 

la  der  Gleichung  53)  des  Tdrhergehenden  Paragraphen  ist  dM 
•bere  oder  untere  Zeichen  zu  nehmen,  jenachdem  der  einfallende 
Strahl  die  concave  oder  convexe  Seite  der  gegebenen  KngelAäche 
trift.     Also  sind  au^h  in  den  aus  53)  bekannten  Formeln 


COS  a 

COS  /f 

cos  / 

des  Formel« 


=jsr.±l/Ä,»+jr,»-i»,>, 


=ür,±l/ii,»+A:,»-^.% 


ti^'=ir.**.v/n:E^, 


fi  — f 
OOl  ^ 

COS  / 


=ir.±Ä.tAni^ 


«e 


Tifictf  H  ■>>■«■ ,  JeaacMe«  4«r  «btCil- 


lende '  Stirahl  die  cotaca?e  oder  eon?exe  Seite  trifflfc,^  NehaieD  wi  m 
nun  aber  den  Halhmesier  R^  positiv  oder  negativ,  jenachden  d^  - 
einfallende  Strahl  die  eoneave  oder  eonvexe  Seite  triflR»  ao  kön^ 
nen  wir  allgemein 

COS  «  '  '  r  Äj*    ' 


cos  y 


^K^^RyrziZEp 


setzen;  oder 

P^=,P^(K,-{-r\/i-^^^^)  cos  «, 

9.  =  y  -I-  (JST.  +  Ä.l/l  -  ^i^^^)  cos  /», 
r .  =  r  -f-  (JiT,  -I-  Ryn^ZE^)  cos  y. 

dalten  wir  die  vorher  wegen  des  EinfoUsloths  gegebene 
Stimmung  fest,  so  ist  offenbar,  Wenn  man  jR,  immer  als  positiv  b 
trachtet, 

Ä,  cos  a'  =  a, — />,, 

Äj  cos  /?'=:Ä,  — 7|, 

Ä|   cos /zrrCj — r, 

oder 

■ 

it^  cos  (180»— a')  =  «!—;>,, 
Ä,  cos  (180»— /?')  =  Ä,  —  ^,, 
Ä,  cos  (180»— y')  =  €?i— r.; 

jenachdem  der  einfallende  Strahl  die  concave  oder  eonvexe 
trifft;  und  folglich 

db/2i  cos  a'  =  ai — p^^ 
dbjR|  cos  /^  =  ^j — ^1, 
=i=/2,  cos  y'  =  Ci — r, ; 

indem  man  die  obern  oder  untern  Zeichen  nimmt,  jenachdem  de 
einfallende  Strahl  die  concave  oder  eonvexe  Seite  trifft.  Nimm 
man  aber  vrie  vorher  den  Halbmesser  R^  positiv  oder  negativ 
jenachdem  der  einfallende  Strahl  die  concave  oder  eonvexe 
trifft,  so  ist  allgemein 

Äj  cos  a'  =  ai — p^^ 
Ä,  cos /^  =  ^, — y,, 
Ri  cos  /=4:i  —  r,; 


197 

also 

cos  «'=    *it"     * 

cos  /?'  =  ^-^, 
cos  /  =  -^ 


uod  folglich  nacb  dem  Obigen 


cos 


a,  -p^(K,  ^R^x^ä^^^Äyl)  cos  « 
«'  =  - j^ ! , 

cos  /?'  = JJ- * , 

^OS  /== 3j^^ i ; 

eos  «'  =  -* — ^    j^  ^ cos  ayl R  ^      '^ 

^      ^t— y  —  JT^  cos  ß  A/\       ^,«  — A*,» 

y'  = 3f^ cos  /?K  l  -       ji^t      . 


cos 


eil  nach  dem  Obigen  bekanntlich 

cos  9=  —  (cos  a  cos  a'  +  cos  ß  cos  Z^'+cos  y  ^^^  y) 
€,  so  erhält  man  aus  den  vorhergebenden  Formeln  leicht 


e=l/rr5^ 


COS 

^er 
nd  folglich 

^Iso  ist  nach  dem  Obigen  ouch 

/i,  =:p  +  (Ä',  +Ä,  cos  0)  cos  a, 
7i  =y-|-(JSr,  +/li  cos  0)  cos  /?, 
ri=r  +  (iSr, +/1,  cos  0)  cos  y. 


o. 


Es  wird  nötbig  sein,  die  im  Vorgehenden  gefundenen  Formei  k 
znr  Bestimmung  der  i  Ijam  des  ausfallenden  Strahles  nochmaB  m 
übersichtlich  zusammeniuslellen. 

Zifm  Grunde  gelegt  wird  ein  beliehiges  rechtwinkliges  Cooic« 
dinaten System  der  a?y». 

Gegeben  sind: 
die  Coordinaten  py  ^,  r  des  Punktes,  Ton  welchem  det  einfalleoAc 
Strahl    ausgeht; 

die  180**   nicht  übersteigenden  Winkel   a,  ß^  y^  welche  der  ein- 
fallende Strahl  mit  den  positiven  Theilen  dreier  durch    den  Punkr 
(;p^r)   gelegter,  den  primitiven  Axen  der  ;r,  y,  %  paralleler  Axen 
einschliesst; 

die  Gleichung  der  zurückwerfenden  oder  brechenden  Kugelfläche, 
nämlich  die  Gleichnng 

wo  der  Halbmesser  Jü^  als  positiv  oder  als  negativ  betrachtet  wird, 
jenachdem  der  einfallende  Strahl  die  concave  oder  coavexe  Seite 
dieser  Kugelfläche  trifft. 

Gesucht  werden  die  Coordinaten  ;?,,  ^,,  r^  des  Einfallspuakts, 
in  welchem  der  einfallende  Strahl  die  gegebene  Kugelfläche  tri£R, 
und  die  180^  nicht  übersteigenden  Winkel,  welche  der  von  dem 
Punkte  (;9,f,r,)  ausgehende  ausfallende  Strahl  mit  den  positiven 
Theilen  dreier  durch  den  Punkt  (p^giTi)  gelegter  den  primitiven 
Axen  der  apy  y,  %  paralleler  Axen  einschliesst. 

Zur  Berechnung  dieser  sechs  Grösseta,  durch  welche  die  Lage 
des  ausfallenden  Strahls  offenbar  vollkommen  bestimmt  wird,  hat 
man  nach  dem  Obigen  die  folgenden. Formeln. 

Zuerst  berechnet  man  dje  Gröäsep  B^  und  K^  mittelst  der 
Formeln  ^  .-        > 


-AT,  =s(a,  — p)  cos  a-f-(Ä,  — g)  cos  /?-f-.(c,  — r)  cos  y; 

und  hierauf  den  180<'   nicht   übersteigenden  Winkel   &  *)    mittelst 
der  Formeln 


cos 
oder 


Q^yTZ^^imiEEi 


0=V^ 


sm 


Dann  ergeben  sich  die  Coordinaten  ;»,,  ^j,  r,  mittelst  der  Formeln.. 

p^  =p  +  (Ki  +Ri  cos  &)  cos  a, 


*)  Man  sieht  ii^igens  aus  dem  folgenden  Ausdrocke  von  cos  9,  dass 
unter  den  dfkn  gemachten  Voravssetiungen  der  Winkel  9  nie  90^ 
übersteigt. 


199 

7i  S=7-|-(^l  +Äi    C08   0)   COS  ßf 

r^  =:r4-(yirj -l-Ä,   eot  0)  cot  ;^; 

md  hierauf  die  180<>   nicht  übersteigenden-  Winkel  a\  f,  f  mit- 
telst  der  Formeln 


c,  —  r^ 


Endlich  erhält  man  die  180<»  nicht  üherateigenden  Winket  a,,  /?,, 
/i  mitteilt  der  Formeln 

cos  ttj  =  /[»  cos  tt  -fr  cos  a'(/i*  cos  ©  ±  \/\  — fA*  sin  0*), 
CO«  /?,  =/i*  cos  /J+cos  /?'(/i*  cos  QzizV^l — (a^  sin  0*), 
cos  /j  =/i*  cos  y  +  cos  /(/tt  cos  &zki\/\ — /lA*  sin  0*); 

in  denen  im  Falle  der  Reflexion  die  ohern,  im  Falle  derRefraction 
die  nntem  Zeichen  zu  nehmen  sind. 

Durch  Eittfilhning  einiger  Hölfswinkel  kann  man  sich  die 
Rechnung  nach  diesen  Formeln  erleichtern. 

Berechnet  man  die  Uülfswinkel  9p  und  %p  mittelst  der  Formeln 


Ci  —  r 


,  ^i  — y gl  — r 

,  ng  ^       (^^  _J^j  cos  9)  "7"  («1  —  rt  sin  9* 

to  iitf  wie  mau  leicht  findet, 

■  ^cos  V 

Nimmt  man  nun  aher,  was  offenbar  verstattet  ist,  wenn 

Äj-^^  und    Ci — r 

positiv  positiv 

negativ  positiv 

negativ  negativ 

positiv  negativ 

»•tj  9  B«,  dass  respective 

0<y<  90«, 
Ö0«<9)<180«, 
180<»<ry<270*», 
.    t70»<y<360« 


I 

ist,  80  hat  cos  ^^ait^i— ^  stets  eiDerloi  Voneichen,  «ad. dsu^ 
Vorzeichep  von  tang  ^  liän|^  also  bloss  von  «i  — p  ab*.  Nimn^^ 
man  dann  ferner  ip  stets  positiv  und  ni<At  grösser  als  180*,  so  hi^^ 
cos  tp  einerlei  Vorzeichen  mit  a, — p^  und  man  kann  also  ant^^ 
diesen  Voraussetzungen  immer 

*  COS  Iff 

setzen. 

Berechnet  man  ferner  den  Hülfswinkel  oi  mittelst  der  Form^M 

sin  w=s(jb  sin  @, 

und  nimmt  oi  nicht  grösser  als  90**,  so  ist 

l/l  — f**  sin  ©»  =  cos  Ol, 
und  folglich,  weil 


sm  Ol 


^  —  sin  S 
ist,  nach  dem  Obigen,  wie  man  leicht  findet: 

sin  0)  .  sin  (i»  db  6) 

cos  tf.  =cos  «  5S^  +  eo.  ar      ^.^  ^     , 

.  -  sin»  ^  «n  («dbe) 

cos  |J.  =  cos  j?  -pg+  cos  /»'  — -pg— , 

sin  Ol   .  .  sin  (todtQ) 

cos  y,  =:co8  y    .„  ^+  cos  r : — s"^; 

'  *  *    sm  ö  '         sm  Ö      ' 

wo  im  Falle  der  Reflexion  die  obern ,  im  Falle  der  Refraetion  ii^^ 
untern  Zeichen  zu  nehmen  sind. 

Daher  sind  die  bequemsten  Formeln  inr  Auflösung  unserer 
gäbe  die  folgenden: 

'  cos  ^ 

Ä',  =(»1  -7-;e?)  cos  a-4-(^,  —  y)  cos  /?-!-(€?,  —r)  cos  y\ 

sm  &=y — =-=- — in^ ^'  "**  ai  =  /i*'8in  0; 

;e?,  =/i  +  (iSr,  +  Aj  cos  0)  cos  a, 
7,  =  ^  -I-  (üTj  Hh  Ä|  cos  0)  cos  ß, 
r,  =r  +  (Ä^,  -+-/1,  cos  0)  cos  y, 


201 

t  » 

'  COS  a' =  — *Ts-^-*-, 

cos  /ss-^Tj — =■; 

sin  Ol   .             ,  sin  (oi:fa8) 
cos  O,  =COS  a  -: — S+C08  a'  ^ : — s — ^> 

*  sin  8  sin  8     -^ 

^  ^  sin  a>   ,  ^  sin  (40  =1=  8) 

cos  /».  =:co.  ß  -r§-*-«"  ''^       sine     > 

sin  w   .  ,  sin  (a>  =1=  8) 

€08  y,  =cos  y  ST^-*"«^»  ^      sin  8     ' 

Wie  die  Winkel  9,  ^,  o»  ffenommeD  werden  müsseD^  ist  aus 
<>eiii  Obigen  bekannt;  der  Winkel  Q  ist  nie  grösser  als  90*  zu 
i^^lmen. 

Die  Gleicbangen  des  aasfiillenden  Strabls  sind 

cos  0,  cos  ßi        cos  y,* 

Wenn  die  GldicbnngsBD 

{/r-i»,)*+(y-^r+(*-^.)»=Ä,», 

.a.  8.  w. 

^«brerer  zurückwerfenden  oder  brechenden  Kugelflächen  und  die 
^driickwerfangaverhältnisse  *)    oder   die  Brechnngsverbältnisse  für 

Äswei  durch  diese  Kugelflächen  von  einander  getrennte  brechende 
edia^  gegeben  sind ,  so  hat  es  nun  auch  nach^  dem  Vorhergehen- 
den nicht  die  geringste  Schwierigkeit  mehr,  die  zur  Bestimmung 
4^r  Lage  des  letzten  ausfallenden  StrahU  erforderlichen  Formeln 
^1)  construiren.  Weitere  Untersuchungen  über  diesen  Geffenstand 
^tid  Anwendungen  der  im  Vorhergehenden  gewonnenen  allgemei- 
nen Formeln  behalten  wir  aber  spätem  Abhandlungen  Tor. 


')  Msn  Terffleiche  über  den  hier  immer  sum  Grande  gelefften  allgemeinem 
Begriff  der  Znrückwerfiing  Arehiy.  Tbl.  IL  S.  147.  Note. 


Drei  Eigensdiafteii 
OrdDODg  und  ihrei 


Fon 


Herrn  A.  Göpel 

zuBeiiin. 


1. 

Wenn  die  Samme  der  Quadrate  der  am  m  gegebenem  ^n 
Punkten   auf  leine  Ebene   gefällten  Normalen  coDälaal^  Mvnt 


ist,    80    berührt    diese    Ebene    beständig    eine    centralem  JTle 


Oherfläcbe  zweiter  Ordnung,  deren  Mittelpunkt  ii 
Schwerpunkt  der  m  Punkte  liegt  und  deren  Azen  mil^  M  aü 
den  Hauptaxen  des  Systems  der  n  Punkte  zuaailmen— ^m^  ^^ 
fallen  (S.  Litt  Bericht.  Nr.  Xil.  S.  19t)  und  deren  Brenn—  mvn- 
punkte  eine  bestimmte  Entfernung  Tom  Mittelpunkten  ^  -^^ 
haben. 

Ehe  ich  tum  Beweise  dieses  Satzes  schreite,  rufe  ich  einigem "^S^B^ 
elementare  Sätze  der  analytischen  Geometrie  ins  Gedächtniaa  sn"-*^^^^* 
rftck. 

Die  Gleichung  einer  Oberfläche  zweiter  Ordnung  m  Bezug  anP  "  ^"i 
ihren  Mittelpunkt,  als  Anfiingspnnkt,  und  ihre  (rechtwiukl^gaBC  ''^^^^ 
Hauptaxen,  als  Coordinatenaxen,  ist: 

1)  ^a*  +  i?/^ -f- Q'*  =  1. 

Ihre  Halbaxen  sind  der  Beihe  nach  |/^>    r  7'  r'C*  ^^ 

findet,  wenn  der  Reihe  nach  y=0,  x  =  0;  x=:0,  ar=0;  ^:=:0, 
y  =  0  gesetzt  wird.     Die  Gattung  der  Oberfläche  wird  leicht  a 
den  Zeichen  von  ^,  ^,  C  erkannt     Sind  alle  drei  positfr,   a 
sind  alle  drei  Halbaxen  r^ell  und  man  hat  ein  EUipsoid.    bt  ein^ 
der  Grössen  Jly  ß^  C  negativ,  so  wird  eine  Halbaxe  imaginär,  na^ 
die  Gleichung  gehört  einem  einhulligen  Hyperboloid  an.    Sind  zwe  " 
derselben  negativ,  so  liefert  sie  ein  zweibülliges  Hjrperboloid« 
Differenziirt  man  die  Gleichung  1),  so  hat  mau 

2)  Aada+  ßß^^  CrdY=^^. 

Betrachtet  man  hier  a,  ^,  y  als  beliebig  gegeben  und  uo 

lieh,  so  stellt  diese  Gleichung  in  Bezug  auf  die  CoordiMfei^ 


20S 

äßy  4y  ein  aoeDdlich  kleinei,  um  den  Punkt  (a,  ß^  y)  berunliegen- 
des  Stuck  der  krummen  Oberfläche  dar.  Da  lie  vom  ersten  Grade 
ist,  80  wird  sie  die  Gleichung  einer  Bhene,  welche  die  Oberfläche 
iB  Punkte  (tt,  /?,  y)  berührt,  wenn  man  statt  der  unendlich  kleinen 
¥0B  Berflhrungspunkte  an  gezählten  Coordinaten  da^  dßy  tfy  die 
endlichen  x  —  a,  y  —  /?,  %  —  y  setzt,  wo  ^,  y,  %  die  laufenden 
Coordinaten  bedeuten;  nämlich 

«)  ^a(^  —  a)-hi?/?(y  — /?)+€>(*  — y)  =  0. 

Addirt  man  hiesu  die  Gleichung  1),  so  ergiebt  sich 

4)  Aas:+ßßy^CY%^=l 


«In  Gleiehnng  der  Tangentialebene  im  Punkte  (a,  ß^  /).  Diese 
deicbnng  stellt  zugleich  die  ganze  Schaar  der  Tangentialebenen 
^or,  wenn  man  den  a,  ßy  y  alle  möglichen  der  Gleichung  1)  genii- 
Senden  Werthe  giebt.    Wenn  umgekehrt  die  Gleichung  einer  Ebene 

5)  paf  +  gy  +  r»=:D 

ST^I^ben  ist,  so  findet  man  sehr  leicht  die  zwischen  p^  q^  r,  D 
stattfindende  Bedingungsgleichung,  damit  sie  die  Oberfläche  1)  be- 
*4hre.    Es  muss  nämlicn 

p^szAaDy  qz=zBßD,  r^^OyD 

*^in;  eliminirt  man  hieraus  mit  Bülfe  der  Gleichung  \)  a^  ß  und  y^ 
^'o  bleibt  als  Bedingungsgleichung 

oj  ^  -t-^  -f-  c—^  • 

Bedeuten  nun  p^  g^  r  die  Cosinus  der  Winkel,  welche  eine 
^Urcll  den  Anfangspunkt  gehende  Gerade  mit  den  Coordinatenaxen 
^steht,  so  ist 

7)  p>  +  fr>  H- r' ==  1. 

^ind  ferner  a:^  y,  %  die  Coordinaten  eines  beliebigen  Punktes,  so 
t^ildet  nein  Leititrahl  mit  den  Axen  Winkel,  deren  Cosinus  be- 
^iehlicb 

^  y  « 

mlnd.     Der  Cosinus   des  Winkels,  den  derselbe  mit   der   Geraden 
(#'»  9s  ^)  bildet,  ist  daher 

X  ,  ^  y  i  r,    ^     * 

Vx^-k-y^-^' 


ii«  Unge  den  Leitotrahls  ist  Vas^  +  y*  +  »*,  und  folglich  ist 


p^  +  W+r%  die  Projection  desselben  auf  die  Gerade  {p^  y,  r). 
Bs  werden  also  der  Gleichung  5)  . 

alle  diejenigen  Punkte  (^,  y,  %)  genügen,  deren  Projectioneo  an 
die  Gerade  (py  q^  r)  um  D  vom  Anfangspunkt  entfernt  sind.    Folg 
lieh-  ist  obige  Gleichung  diejenige  einer  Ebene,  deren  Abstand  yo 
Anfangspunkt  gleich  ZTist  und  deren  Normale  mit  den  Axen  Wink 
Von  den  Cosinus  p^  q;  r  macht    Die  Gleichung  einer  Ebene  kan 
immer  ailf  die  obige  Form  gebracht  werden;    denn  sollte  in  d 
Gleichung 


nicht  /y,*  +  yi*-|-r,*2=l  sein,   so  darf  man  nur  beide 

durch  V^;>i*+yi*-l-r,*  dividiren,  um  sogleich  die  gewünschte 
Form  zu  erhalten. 

Seien  nun  ;r,,  y,,  «, ;  ^„  y,,  x,; ^n,  yn,  %m  die  Co- 

ordinaten  der  in  dem  Lehrsatze  gegebenen  m  Punkte;  sei  ferner 

pa?'+'fy+r%  =  D, 

^o  p*  -l-jar*  -|-r'=:  1,  die  Gleichung  der  fraglichen  Ebene«'  Wenn 
man  den  Punkt  (^i^iXi)  auf  die  Normale  {py  q^r)  projidrt,  aoiit 
dem  Obigen  zufolge 

P^i+qyi-^rx^ 

I 

der  Abstand  dieser  Projection  vom  Anfangspunkt;  mithin  ist 

der  Abstand  derselben  von  der  in  Rede  stehenden  Ebene.  Aehn- 
liche  Ausdrücke  erhält  man  für  die  übrigen  Punkte  (^ay^Xs) 
Q.  8.  w. 

Wir  wollen  jetzt,  den  Lehrsatz  ein  wenig  verallgemeinernd, 
die  Quadrate  dieser  Abstände  mit  beliebigen  Coefficienten  Mi, 
M„  . . . .  flfn  multipliciren  und  dann  addiren.  Auf  diese  Weise  er- 
halten wir  zwischen  den  Bestimmungsstücken  der  Ebene  (/i,  7,  f, 

D)  die  folgende  Bedingung: 

* 

I  ^=:  iL.. 
mnipOPn -h  qtfn -¥- r%n  —  B)* 

•WO  K  eine  Constante  ist.  Bedienen  wir  uns  der  Summenzeichea 
S  und  entwickeln  wir  die  Quadrate,  so  erhalten  wir 

10)         p^S(ma:*)  +  %frS{mff%)  —  2DpS{ma:) 
+  q^S(mp^)  +  %rpS{m%a:)  —  tDg8(my) 


206 

Denken  wir  ans  nno  die  gegebenen  m  Pnnkte  mit  den  Massen 
«,,  «s„  ...  Mm  behaftet,  nnd  stellen  wir  uns  den  Anfangspunkt 
ood  die  Coordinatenazen  in  den  Schwerpunkt  und  den  Haupt- 
(trägheits)azen  dieses  materiellen  Systems  vor,  so  ist  den  Elemen- 
ten der  Statik  zufolge: 

11)  S(ma)  =  S{my)  =  S(mM)=S{m^)=JS{mMa:)=S{w$a:y)=0. 

Fftbrt  man  ferner  die  folgenden  Bezeichnungen  ein: 

so  stellt  sich  die  Bedinguqgsgleichung  10)  folgendermassen  dar: 

13)    i>i»-l-Cy«-|-/lr»-|-J!#Ä>=JSr, 

oder,  wegen  f>»  +  ^*  +  r*  =  1,  so: 

14)    MB*  =  (ÜT—  F)p*  +  (ÜT—  «)^»  +  (ÜT—  /l)r». 

Diese  Gleichunff  bat  dem  Vorhergehenden  zufolge  genau  die  nöthige 
V'om,  damit  die  Ebene  5)  eine  Oberfläche  zweiter  Ordnung*  be- 
■"Ühre,  deren  Mittelpunkt  und  Hanptaxen  in  den  Anfangspunkt  und 
die  Coordinatenazen,  d.  h.  in  den  Schwerpunkt  und  die  Haupt- 
<i^en  des  erwähnten  materiellen  Systems  fallen.  Hiemit  ist  aer 
«rate  Theil  des  Lehrsatzes  erwiesen. 

Die  Halhazen  dieser  Oberfläche  erhält  man  durch  Vergleich ung 
VoD  14)  mit  6);  nämlich 

-,-.      1   AT— JP     1   _jr— g      1   AT— ig 

^^*  i~~sr'*  F~"Tr"'  c~"sr"* 

^on  sind  -j,  -jgj   -j^,  wie  zu  Anfang  erwähnt  worden,  beziehlich 

^eieli  «',  ^',  c',  wenn  «,  ^,  c  die  halben  Azen  der  Oberfläche 
^^weiter  Ordnung  bedeuten.   Bs  sind  daher  wegen  15)  die  Differenzen 

«»  —  *•,  *•  —  <?>,  c»— «» 

Von  der  Constanten  K  unabhängig;  woraus  wir  schliessen,  dass 
4ie  mu  verschiedenen  Werthen  yon  K  gehörig^en  krummen  Ober- 
flächen sämmtlich  confocal  sind.  Hiermit  ist  auch  der  zweite 
rilieii  unseres  Lehrsatzes  erwiesen. 


IL 

Je    zwei  Ternionen    conjuffirter    Halbmesser    einer 
mmmen  Oberfläche  zweiter  Ordnung   liegen  in   einer 
Legelfläche  zweiter  Ordnung. 
^  Die  allgemeine  Gleichung  einer  Kegelfläche  in  Bezug  auf  drei 
beliebig  dorch  ijire  Spitze  gehende  Azen  ist 


206 

'  Wenn  die  drei  Axen  Mif  ihrer  Okerflielte  liegea,  ao  ■■■■ 

seio;  weil  alsdann  die  Gleichungen  y^O,  x  =  0;  «  =  0^  ar=' 
^  =  0,  y=:^  ihr. genügen  müssen.    Man  hat  daher 

2)    :^^.*+^  =  0 
'     a:     •    jr         » 

als  Gleichan|^  einer  durch  die  drei  Coordinatenazen  gehenden  K  c 
gelfläche.    Die  Gerade^  deren  Gleichung 

Z)    jp  :  y  :  %z=tp  i  g  i  r 

ist,  wird  daher  in  dieser  Fläche  liegen»  wenn  p^  q^  r  der  Gleichung 

4)    :^^«  +i^  — 0 

genügen. 

Sind  nun  (o,  /?,  y),  (a',  ^,  yO,  («",  /?^,  1^)  die  auf  dei  Ober- 
fliehe  zweiter -Ordnung 

5)  ^a\Hr  i»i»» -♦- CJ^*  =  1 

lieffenden  findpunkte  dreier  conjugirten  Halbmesaer»  lo  iai  der  De- 
finition derselben  zufolge  die  TaD|rentialebene  an  einen  dieser 
Punkte  parallel  mit.  der  von  den  Leitstrahlea  der  beiden  «äderen 
ffebildeten  Ebene.  Die  Gleichung  der  Tangentialebene  am  ersten 
Punkt  ist  -aber 

Wird  durch  den  Anfaujipspunkt  eine  Ebene  mit  dieser  parallel  ge- 
führt, so  ist  deren  Gleichung 

7)    ^«ur+i9/?y+Q^s=0; 

in  dieser  Ebene  liegen  aber  der  zweite  und  dritte  Punkt.  Folg- 
lich ist 

und  auf  dieselbe  Art  findet  sich  noch  die  zugehörige  Gleichung 

8)    Aa'af' +  ßß^ßf' -^  €Yf  z=i^. 

Fährt  man  nun  die  Bezeidinungen 

9)    uiao^a!' z=:z P,  ߧ§!p'=Q,  CYff=R 
ein,  so  kann  man  jene  drei  Gleichungen  auch  sa  schreiben: 


207 

«       ß       r 

^0)^1+1  +  ^  =  0 

Mitbin  ^nägen  die  drei  Punkte   (a,  ß,  r)  «  ß'y  /)  (a'\  ß",  f) 
der  Ghiehnag 

'     d?         y  %  * 

Qnd  folglich  liegen  die  durch  sie  bestimniteD  drei  coDJuffirten  Halb- 
messer auf  der  von  dieser  Gleichung  auigedriickteu  Kegelfläche. 
Diese  Segelfläche  geht  aher  durch  die  drei  CoordiDatenaxen;  also 
lieffco  aehienalich  diese  eomuffirten  Halbmesser  mit  denjenigen,  auf 
Welche  wir  die  Gleichung  5)  bezogen  haben,  auf  einer  und  dersel- 
ben Kegelfläche  zweiter  Ordnung. 


111. 

Je  zwei  Ternionen  conjugirter  Durcbmesserebenen 
ei'ner  Oberfläche  iwelter  Ordnung  berühren  einen  Ke- 
Kel  «weiter  Ordnung. 

Wenn  man  in  der  obigen  allgemeinen  Gleichsng  der  Kegel« 
fluche  der  Reihe  nach  ^  =  0,  y=0,  «  =  0  setxt,  so  erhält  pian, 
^>  /?,  /  fiir  o?,  yt  %  setzend: 

IMß^  +  Ny^+PßY  —  ^ 
La^-^Mß^  +  Raß^sO. 

^«de  dieser  Gleiohnngen  liefert  zwei  Gerade,  als  Durchschnitte  der 
Segelfläche  mit  den  drei  Coordinatenebenen.    Setzt  man  nun 

f  o  werden  obige  Ausdrucke  Yollständige  Quadrate  und  liefern  also 
.^ide  asr  eine  Gerede.   Unter  den  Bedingungen  2)  wird  folglich  der 
^eg^el   die   drei   Coordinatenebenen    berühren.     Mab   erhält   aus 
ihnen 

3)    Z  =  =fc^»=:±f,^==fc§. 


i 


fKe  oberen  Zeichen  würden  die  Gletchnng  dei  Kegels  zu  einem 
Vollständigen  Quadrate  machen;  mithin  gelten  die  unteren.  Nach 
Substitution  der  Werths  3)  hat  man 

*i     jp,   -t-  ga   -t- ^         Q^  itp  JP«  — "^ 


all  GleickoDg  einer  die  drei  CoerfiiateaebeBeB  bcriikreiideB  K 
gelfläcbe. 

Differeiitiirt  mm  and  setst  daan  jf  —  a,  ^ — ßy  %  —  x  fv 
dß,  dy,  MO  wird  die  Gleidiang  einer  Taaf^tMlebencr 


r^  —  £  —  2.^  ^— «  ■  iß  ^  2.  —  ±\ 


« 


^(JL  ^  ±  —  Aa  *=Z 


1. 


oder  nach  Addition  Ton  4) 

51    r—  —  A  —  X\  £1  ^iL  ^  JL  ^  ±\  £. 
^^    ^P        «        Ä^   ^^^«        Ä         ^'   « 

-4-1^  —  ^  —  ')    «,  A 

^^Ä         P        ^'  A ^ 

Fükrft  aan  jetst  die  folgenden  Beieicbwugcn  da: 

|.^       ^ £_ y       ß         f         a       y         ^ 

ao  iat 

Darcfa  Eiofahrnng  dieaer  Werthe  redniit  aicb  die  Gleidmg  ^^ 

Kegelflache  4)  auf 

7)    ±+JL+±  =  o 
'    «     ■    ff         fr 

and  die  ihrer  Tangentialebene  5)  aof 

Die  Ebene  {p^  g^  r),  tfulicb  deren  Gleichnng 

9)    |i^+fry+rx  =  0 

ist,  hernhrt  daher  den  Kegel  4),  wenn,  wie  lich  duck  ¥< 
▼on  9)  mit  8)  findet, 

ist. 

Für  die  Oberfläche  aweiter  Ordnang,  deren  Gleid»Bg 

11)    ^or*  +  i9y*  +  Ck*  s  1, 

sind    folgende    die   Gleichungen    dreier  conjugirter 
ebenen: 


209 

12)  {jia'a:  +  Ä/J'y  +  Cy%  =  Q 

wenn  a,  ß,  u^  s.  w.  den  BediDgupgen: 

I^oV  H-  Bß'ß"  +  cy/'  =  0 
jia"a+Bß"ß-^  0/^  =  0 
^aa^'+'Bßß'+Cy/=zO 

^tsprecheD  /  wie  ans  dem  Beweise  zum  vorigeD  Lehrsätze  erhellt. 
Wenn  man 

f 

^^sftt,  80  erhalten  die  Bedingnngen  13)  die  Form 


^^i\p.Aa'  '^OTBß  "*"ä.C/~ 

^         -         ^         -^      =0. 


A 


P.AeT  ^  Q.Bft'    '    Ä.Cy' 

^t^nt    man    sich    daher    die    Gleichungen    12)    nnter    der    Form 
^'^?-|-^+^«  =  0  vor,   so   genügen  die  Coefficienten  von  allen 


'«ien  der  Gleichung  10) 

1 


P  .p  ^    Q.7    ■   R.r 


=  0. 


t^ie  drei  Ebenen  12)  berühren  also  den  Kegel  4),  wo  P^  Qy  B 
4ie  Werthe  14)  haben;  also  ber&bren  8chli\Bsslieh  diese  drei  conju- 
^rten  Durchmesserebenen  nebst  denen,  auf  welche  wir  die  Glei- 
^hnng  11)  bezogen  haben,  einen-  und  denselben  Kegel  zweiter 
Ordnung. 

Die  beiden  Lehrsätze  IL  und  HL  können  für  die  vollständige 
Verallgemeinerung  des  folgenden  Satzes  von  Herrn  Steiner  (s.  des- 
sen Entwickelung  der  Abhängigkeit  u.  s.  w.  p.  313)  geften: 

59)  „Denkt  man  sich  im  Räume  irgena  zwei  rechtwinklige 
),C3oordinaiensj8teme  um  einen  und  denselben  Anfangspunkt,  so 
9, findet  Folgendes  statt: 

„Die  6  Coordinatenaxen  Die  6  Coordinatenebenen 

„liegen  allemal  in  irgend  berühren     allemal     irgelid 

^einer  Kegelfläche    zwei-  eine   Kegelfläche   zweiten 

„ten  Grades.  Grades. 

„Dieser  Sfatz  ist  ein  besonderer  Fall  eines  umfassenderen  Satzes.^ 

Obgleich    aber    umgekehrt    aus    den   Gleichungen    13)    leicht 

hervorgeht,  dass  je  zweimal  drei  Seiten  einer  Kegelfläche  immer 

als  zwei  Ternionen  zugeordneter  Halbmesser  einer  Oberfläche  zwei- 

Tfcdl  IV,  ,14 


310 

ten  Grades  apgesehen  werden  könneo,  so  sind  unsere  beiden  ] 
Sätze  doch  vpor  besondere  Fälle  von  Ewei  umfassenderen  Ss 
deren  analytische  Behandlung  sehr  verwickelt  ausfallen  dürfte, 
die  ich  bei  einer  andern  Gelegenheit  mittheilen  werde. 


xsn. 

Bestimmung    eines   Polynomiums    durch   I 
grale   seiner   partiellen  Differentialien,   m 

einer  Anwendung  derselben. 

Von      ^ 

« 

Herrn  L.  Mossbrugger 

Lehrer  der  Mathematik  an  der  Kantonssobnle  am  Aarau. 


1.    Sind  y,,  y,, ffm  eine  Anzahl  veränderlicher  Grc 

beständige  Coef&cienten, , und  ist  allgemein: 
1) . . .  iP= 

^xy%*  -h  ^^y%yt  +  ^"•^,^4  -♦- 

1^         2         y«  •+" ■+■  -^ 2"" —  y« 


211 

y. 

i',(w  +  ^  — 2)  (m-f-n-8) (n-»-l)ft       ,, 

^^  1.2..,,(m-2)X«-l)  ^^' 

'  1  .2 (m  — 2)  («i  — 1)    "  ^ 

/  -^ly«"  -♦-  ^iyi*"^yf  + +  ^»»-ly."-^ .  yi«+  ^«.yi" 

«+i 
-^•H-iyf""V* 


■*"  {  ,  ^Ki^H-^-lX^w  +  ^-g) (ii  +  2)(ii-»-l) 

]"•" -^v  1.2 (m-2)  («  — 1)  ^jy*»-l 

I  'Hh4(iw^^_i)  (m-f-n-2)....(n-»-2)  (»-»-1) 

I  "*"^^  1.2 (m  — 2)(»i  — 1)  --^W* 

\"*"-^^  1.2 (iw  — 2)(jw  — 1)  ^ 


'm 


,     \   ^     "^  1.2 (!«— 2)(JW  — 1)  ' 

t 

•0  kBDn  geieigt  werdeo,  dass,  Wenn: 


^/^*fw^,^y*-^ V ''y— A^ 


-r-  n.  •.  w. ■ . 

*+<  a.  s.  w. 

14 


ßy^f'^' •  A-^A.^r^.  ^^  ^y- = ^' •) 

gesetzt  wird,  alsdann: 

J'=«^— iS^'+Ä"'—i«^''+ =t=V±5^-  Const  ..•  7) 

Das  obere  Zeichen  gilt  for  ein  ungerades ,  und  das  untere  für  eis 
gerades  m, 

Hiebei  ist  jedoch  zu  bemerken ,   dass  bei  der  Integralion  eines 
jeden   partiellen  Differentials    die  Constante  jedesmal    gleich  Null        ' 

gesetzt  werden  muss.     Die  einzige  der  ganzen  Subsm  in  Nr.  7. 
eizufugende  Constante  ist  das  letzte  Glied  des  Ausdrucks  you  F  in 

Hr.  1.,  welches  wir  erhalten,  wenn  wiryi=|fs= ^^;=0       ^ 

setzen»  so  dass  also 


j 


j 


C!onst 


Am-^-n  —  l)  {m^n—2) (^-t-2)  (i»-l-lK  m      ^ 

— ^t  1.2 (M-2)  («1-1)  ^ ^'      ^ 


Die  Richtigkeit  der  Gleichung  Nr.  7.  können  wir  aus  Folgendesi 
entnehmen.  Differenziiren  wir  die  Gleichung  1)  nach  einander  nach 
^19  ^s»  ^4) y»;  integ^iren  alsdann  die  so  entstande- 
nen partiellen  Differentialien,  so  finden  wir: 

dj  Dass  in   der  Summe  Nr.  2.  jedes  der  Glieder,  in  welchem 

nur  eine  einzige  der  Veränderlichen  yi,  y,,  y,, fbiin  Veiw  - 

bindung  mit  einem  der  constanten  Coefficienten  ^\,  ^,,  uf  ,,.••.. 
XL  s.  w.  enthalten  ist,  nur  einmal  vorkommt.  Wir  finden  auch  in^ 
der  gleichen  Summe  S*  Nr.  2.,  dass  jedes  der  Glieder,  in  welchesa. 
irgend  eine  Verbindung  von  je  zwei  jener  Veränderlichen  .Yor» 
kommt,  in  jener  Summe  zweimal  enthalten  ist.  Ebenso  koMmC: 
jedes   der  Glieder  der  Summe  iS*,   in   dem   eine  Verbindung   von 

3,  4, m   jener    Veränderlichen    enthalten    ist,    respective  ' 

3mal,  4mal, Mmal  vor. 

b)  Differenziiren  wir  aber  die  Gleichung  1)  nach  einander  nach 

^1  und  y, ;  nach  yi  und  y, ;  n.  s.  w nach  ywt^i  und  y«,; 

und  suchen  alsdann,  mit  der  Berücksichtigung,  dass  wie  in  d)  bei 

jederpartiellen  Integration  die  Constante  als  r^ull  genommen  wird, 

die  Werthe   der  Integrale,   welche  inder  Summe  S^'  der  Nr.  3. 

vorkommen,  so  werden  wir  wieder  ^^ft,  dass  in  der  Summe  S* 

jedes  Glied,  in  welchem  eine  Verbin^jg  je  zweier  jener  Veriin- 

2.1 
derlichen  vorkommt,  r-^mal  enthalten  ist;   ebenso  kömmt  in  der 

gleichen  Summe  jedes  der  Glieder,  in  dem  eine  Verbindung  vos 

3.2 
m  Veränderlichen    epthalten    ist,    respektive  7^7 

1  •  I 


213 


Y^, — j— 5 —  mal   vor ;    hiDgegeo   hefiodet   sich   in   der 

SttBflle  S"  kein    eioziges  Glied,    welches   Dur   eine   einzige  Ver- 
änderliche enthält. 

e\  Differenziiren  wir  ferner  die  Gleichung  1)  nach  einander  in 
Keiienung  auf  y,,  y^  und  y, ;  in  Beziehung  auf  y.,  y,  und  y^\ 

«j.  I.  w in  Beziehung  auf  Va^-^,  ym—\  und  ym\  nehmen  als- 

«lann  mit  der  gleichen  Berücksichtigung  hei  der  Bestimmung  der 
OoBstanten,  wie  in  a)  und  ö)^  die  Integrale  jener  partiellen  1)iffe- 
a-entialien,  so  werden  wir  die  In  Nr.  4.  enthaltene  Summe  S^'  er- 
lialten,  und  in  dieser  so  wie  in  den  Vorhergebenden  hemerken, 
€iui  in  ihr  kein  Glied  vorkommt,  welches  nur  eine  oder  zwei 
"^'ertinderliehe  enthält,  hingegen,  dass 

jedes  Glied,  das  drei  Veränderliche  enthält,  ,  *    \  mal  vorkommt. 

4.t.2 


vier 


f»nf 


1.2.3 

5.4.3 
1  .2.3 


-  -        -  -  •         1.2.»         '^'- 

'  d)  Fahren  wir  bei  der  Bestimmung  der  übrigen  Summen j^^, 
S^i  u.  s.  w.  auf  die  oben  aqgegebene  Art  fort^  und  differenziiren, 
wenn  wir  endlich  zur  Bestimmung  der  Summe  Si"^^^  kommen,  die 

Gleichung  1)  in  Besiehung  auf  y.,  y«,  y«, ^m-i;  Vh  y» 

ft9 ymr-^y  y«;  u.  s.  w y,,  y,,  y*, ym\ 

utegriren  alsdann  wieder  die  partiellen  Differentiale,  indem  wir 
ebenfalls  bei  jeder  Integration  die  Constante  gleich  Null  setzen>  so 
erhalten  wir  die  in  Nr.  5.  angegebene  Summe  iS^C«»— D*  in  dieser 
Komme  kommen  keine  Glieder  vor,  die  weniger  als  m*-1  Verän- 
derliche enthalten;  jedes  der  mit  m — 1  Veränderlichen  behafteten 
Glieder  kommt  aber 


(fli  —  1)  (m  —  2) 3.2.1 

1.2 (M  — 2)  (jvi  — 1) 


=  1  mal 


vor;  jene  hingegen,  in  welchen  die  Anzahl  der  Veränderlichen 
gloieh  m  ist,  kommen  j-^^ '"  j**_'jv  =  i  mal  vor.  Auf  ähn- 
liche Art  finden  wir  die  Summe  8^\  in  welcher  das  mit  m  Verän- 
deriichen  behaftete  Glied  einmal  enthalten  ist.     Nehmen  wir  als- 

dano  die  Glieder  sämmtlicher  Summen   8\  S",  S"\ i9(")  wie 

es  die  Zeichen  in  Nr.  7.  verlangen,  zusammen,  fügen  endlich  dem 


214 

Aggregat  noch  die  in  8)  angegebene  Constante  bei,  und  bemerken 
bei  der  Summation  dieser  Glieder  den  bekannten  Satz,  dass: 

(1-1)^=0=1 -y  +—j-;^  m  ■ "T"" 


•  •  •  • 


f=Fl  »t. 


80  finden  wir,  dass  die  Gleichanf  in  7)  mit  der  in  1)  identisch  seL^ 
IL  Dieser  durch  die  GleichuDg  7)  ausgedruckte  Satz  liast; 
sich  noch  sehr  erweitern.  >C7m  jedoch  nicht  allzuweitläiifig  zu  wer- 
den, können  wir,  ohne  dass  dadurch  der  Allgemeinheit  des  Ver* 
fahrens  geschadet  wird,  statt  der  m  Veränderliciien  nur  drei,  nem- 
lich  ;r,  y  und  %  nehmen;  dadurch  geht  die  Gleichung  Nr.  7.  1.  in 
folgende  über: 


^f^  f^fi 


d^F 


dxdydx 


.  «^K+Const 


Bei  der  Bestimmung  der  Werthe  der  einzelnen  Integ^alien  in  die- 
ser Gleichung  (wobei  jedpch  jedesmal  die  Constante  gleich  Null 
gesetzt  wird),  werden  wir  sogleich  bemerken ,  dass  das  erste  ^, 
das  zweite  y,  und  das  dritte  %  zum  gemeinschaftlichen  Faktor^ hat;, 
die  Ausdrücke  für  das  4te,  5te,  6te  und  7te  Integral  haben  aber' 
respektive  xy<i  x%^  y%  und  wyx  zum  gemeinschaftlichen  Faktor, 
so  dass  wir  also  setzen  können: 

wo  F\  jP",  ......  diejenigen  Theile  der  Werthe  von   /^  djCy 

/  dx  '  ^' bezeichnen,  welche  respektive  mit  den  Fakte* 

reu  Oft  y,  u.  s.  w.  vervielfacht  sind.  Da  nun  diesem  nach  aveh 
/^,  F",  F"',/'  u.  s.  w.  In  Beziehung  auf  ^,  y  und  %  Funktionen 
von  gleicher  Form  sind  wie  jP,  so  iQlgt  auch  nach  Nr.  7.  L  dam 
ebenso : 


215 

^fda:fdyf£^ .  Um  +  Con.t. 

Dlidi«  Awiracke  erbslten  wir  fdr  P',  F",  f,  f.  Die  lo  eben 
t),  3)  nad  4)  aogcgebenen  Auidrücke  künneD  wir  auch  leicht 
ir  eiae  andere  Form  bringen;  setten  wir  nemlicb: 

«y./*=r„  *i^r=F„  jfl{r'=r„  «jwfssF.; 

■t  oek:  -j^  =  ^  «Iw  jg  =  ^  .  -;j;-  -  -jF,  und  daher: 


216 

FSbreD  wir  diese  Wertbe  in  9)  eis,  lo  ist: 


Ganz  auf   gleiche  Art   erhalten  wir  auch  für  J^,  F^^  f  f^^  f 
und  f  ähnliche  Ausdrücke,  wie  hier  von  F\  und  wir  werden  er- 
kennen,   dass    die   auf   diese  Weise  fiir  F^  P'^  F^  g^fiindenen  — 
Werthe  durch  die  zweiten,  dritten,  vierten  Ableitonffen  von  F  und 
durch  eine  Constante  bestimmt  sind;  ebenso  hängt  die  Bestimmmg 
der  Werthe  von  /*',  f*\  f^  von  einer  Constanten  und  der  dritten, 
vierten,  fünften,    so  wie  die  von  f  von  der  vierten,  fünften  und 
sechsten  Ableitung  von  F  und  einer  Constanten  ab.    Fuhren  wir 
die  gefundenen  Werthe  der  Ausdrucke  F^  /^,  F*\  f  u.  a.  w«  in 
der  Gleichung    1 )   ein ,   so    erhalten    wir   einen   neuen  Ausdnwkt 
welcher    die    Abhängigkeit    der    Punktion    F  von    den   Integpra-i 
lien   ihrer  ersten,   zweiten,   u.  s.  w.   Ableitungen   angiebt;      Auf 
welche   Weise   dieses   Verfahren   weiter  fortgesetzt  werden   iLann    .^zi 
ist  klar. 

III.    Der  Taylor'sche  Satz  zeigt  uns,  wie  aus  der  Gleichung 
der  Fläche  die  Gleichungen  der  Oerter  der  Mittelpunkte  gefunden 
werden  können.    Es  ist  nemlich  bekannt,  dass  wenn  durch  /*=:0' 
die  Gleichung  einer  Fläche  des  »ten  Grades,  und  mit  ^j,   y,,   X| 
die  Coordinaten  ihres  Mittelpunkts  ausgedrückt  :werden,  daas  ah 
dann,  für  it  =  2;9i, 

<fe,2»i-l="'  lfe2«»-2rfy,— "'   U.  S.   W 

rfj8,««-«  — "^  d%,^-^^  — "'   «•   8-    ^ 

U.  8.   W.      .      .      . 


^=0.  ^=0    ^=0 

d%  '*  dy  '  dx 


ufid  für  m  =  2jm-H1 


ai7. 

sjis="'  s;;*s=i^="5  u.  i.  w 


=  ^5  XT:iXZ~  =  ^»  u.  8.  w 


A,a««»-3        '  Ä,ai>i-«rfjf» 


d^F  d*F 

ÜDgiingBgleiohuogeii  fär  das  Vorhandensein  von  Mittelpnnk- 
Br  rläcbe  des  mten  Grades  sind.  Die  Gleichung  1).  11.  seigt 
BT,  wie  ans  einer  gegebenen  Constanten,  and  den  gegebe- 
irdien  der  Ausdrücke 

dF   dF    dF     d^     d^F     d^       d*F 
'S'   dy^  da:*  dxdy'  da:d*'  dyd%'  dxS^^ 

aktion  F  oder  die  Gleichung  der  Fläche  des  «ten  Grades 
eilt  werden  kann;  oder  wie  wir  mittelst  der  Gleichungen 


»  n.  s«  w.  im  Stande  sind,  aus  gegebenen  Constanten,  nnd 

II  Abieitnnct 
n^  der  Fläche  selbst  hersnstellen.     Wir  wollen  dieses   in 


tn,  3ten,  4ten,  5ten  und  6ten  Abfeitnngen  von  /*=0  die 


leispiel  ausf&hren. 
seien  die  Gleichungen 

h  Fy^  -♦-  Oa:y-\-  Hx^  -*-  %Ex%  H-  ^Dy%  \ 

^%Ax^Fy^Ex^A^^^  =0  .  .  .  1) 

C»-|.2J!#y-|.2iE»-|./>'  =  ^s=0  • . .  4) 
2Ä*  +  2Är-|.  Öy4-iP  =  ~  =  0  . . .  5) 
2Ä*  +  2Fy+Ö^  +  i^  =  ^  =  0...6) 

dxdyd%—^ '^ 

n,  ap  finden  wir  ans  1,  2,  3: 


218 

^Pyx^&y^^Dfxy-^^^r^y 

/*^.dx=LE%*a:'-\'My*X'^Ca:* +Ka:^y'\-Ha:*%+Oa:^mx 

nnd  ms  4),  5),  6): 

f^/^ed^  •  ^—  O^yx-y- Ma:y'^^ Kx^y-^r  JDf3By 
ydxJ'^^.dxzsiEx^aff+Hx^x+Oaeyx  +  Eapx 
/äxJ^'^.dyzs:Dx^y+Fy*%+Gxy%-^F'y» 
«adlicb  ist  »na  7)i 

Föhren  wir  diese  Werthe  io  die  GleichuDg  1).  U.  eia»  so  erkal- 
teo  wir: 

Jx •  -♦-  Dx^y  <-H  i?«*«  +  F%y^  -4-  Oxxy + Hxa:^ 

I-  Ca:  -f-  Const 

IjFir  könneo  nun  die  Gleichungen  1),  2)  und  3)  als  drei  Flächen 
angehöriff  betrachten,  auf  deren  Oberfläche  reelle  oder  imaginäre 
Mittelounkte  der  Fläche,  die  durch  die  zu  bestimmende  Gleichung 
jP=0  ausgedrückt  wird,  liegen  müssen.  Ebenso  können  die 
Gleichungen  4),  5)»  6)  als  Gleichungen  yon  drei  Ebenen  angesehen 
werden,  auf  denen  sich  ebenfalls  reelle  oder  imaginäre  Mittelpunkte 
der  zu  bestimmenden  Fläche  befinden  müssen.  Der  Ausdruck  7) 
stellt  einen  aus  Jeder  der  drei  Gleichungen  4),  5)  oder  6)  zu  er- 
haltenden, also  bekannten  Coefficlenten  vor. 

Um  die  Fläche  8)  vollends  zu  bestimmen ,  können  wir  die  Be» 
dingungen  treffen,  dass  sie  durch  einen  gegebenen  Punkt  (a,  ^,  c) 
gehe,  so  dass  also: 

Ac^  +  Dc^b'\-Ec*a+Fcd^+6cba+Hca*-^Bb*'\^Mb^a 
-h£6a^  H-  Cd*  +  ^'c» + B'd*  +C'a*^  Bab^  Eac+Pbe\  =0. 
-I-  A'c  +  B'b  4-  C"a  H-  Const. 


219 

dieser  GleichuDg  ergiebt  sich  der  Werth  der  ConstanteD.     Auf 
gleiche  Art  köonen  wir  aus  den  3  gegebenen  Gleichungen: 

dF 

^  =  ««  +  <?'y+Ä'ar  +  «"  =  0 9) 

^=c'«  +  Äy+«'^  +  ^  =  0 10) 


dl 
da: 


^=*'Ä  +  «'y  +  r^4-^  =  0 11) 


der  Bedingung,   dass   die  Fläche,    deren   Gleichung   gesucht 
,  durch  einen  gegebenen  Punkt  {a,  ß^  /)  gehen  soll,  die  Glei- 

§f  einer  Fläche  zweiten  Grades  bestimmen,  deren  Mittelpunkt 
en  drei  Ebenen  9),  10)  und  11)  liegt    Denn  es  ist  aus  9), 
ind  11)     * 

dsufy         '  dsuLp  ^  4fydx  ^ 

äxdydx 

9),  10),  11)  und  den   so  eben  erhaltenen  Wertben  ron  ^-^ 

,  u.  s,  w.  erhalten  wir^  wie  im  vorigen  Beispiel,  iiir  die  frag- 
Gleichung  folgende: 

vir  der  Kürze  wegen 

;zt  haben. 

Stellt    endlich   jP=Q   die   Gleichung   einer  Fläche  des  uten 

es  vor,  so  kann  diese  ebenfalls  bestimmt  werden,  wenn  die 

u    A      A     A  II.    d^   ^  d^     1  u  -1-  d^F     d»F 

he  der  Ausdrücke  gj,  ^  ^,  also  auch  die  von  jj^,  jj^, 

d*F 
»'  j^jI^  und   nocli   eine  Constante   bekannt  sind;  die  Glel* 

^  1).  II.  ist  ebenfalls  zur  Bestimmung  von  F  erforderlich. 


220 


XXUL 

Uebiuissaitfs<^l>eii  für  Schttler. 


VoB  Herrn  Doetor  A.  Wiegapdj  L«hrer  der  Hatbeaatik 

ao  der  Reaiacbnle  so  Halle. 

Denkt  man  sich  die  Kanten  eiper  regulären  Pymmidey  im»  wie 
auch  die  Seiten  der  Grundfläche  in  den  ZusamneostossuDg^punk- 
ten  beweglich 9  so  wird  man  diesem  Gestelle  (um  diesen  kunen 
Ausdruck  zu  gebrauchen)  verschiedene  Gestalten  geben  können, 
wobei  sich  jedoch  nur  die  Winkel  der  Grundfläche  ändern  können. 
Bringt  man  zwischen  die  Seiten  der  Grundfläche  dieses  Gestelles 
eine  Kugel  und  drückt  diese  zwischen  die  Kanten,  so  wird  die- 
selbe, wenn  sie  am  weiteren  Vordringen  gehindert  wird 

I)  die  reguläre  Pyramide  herstellen;  i 

2J  die  Kanten  werden  die  Kugel  sämmtlich  berühren; 

3)  die  Berührungspunkte  werden  sämmtlich  in  einem  Kreise. 
liegen;  .  A  . 

4)  die  Berührungspunkte  werden  diesen  Kreis  in  »  gleiche 
Theile  theilen,  wenn  die  Grundfläche  des  Gestelles  H' Seiteta  hatte. 

5)  Wie  gross  ist  der  Radius  dieses  Kreises,  wenn  der  Radius 
der  Kugel  =r,  die  Kanten  =  ^^  ^,  ...^M)  die  Seiten  der 
Grundfläche  #,  #,  . . .  ^„  sind? 

6)  Wie  weit  wird  die  Kugel  vordringen,  d.  h.  wie  gross  wird 
der  Abstand  ihres  Mittelpunkts  von  der  Spitze  sein? 

7)  Wenn  man  sich  ein  solches  Gestelle  durch  Drähte,  Stäbe 
u.  s.  w.  machen  wollte,  was  hätte  man  bei  der  iVahl  des  Winkels 
an  der  Spitze  oder  der  Seite  der  Grundfläche  zu  beachten? 

8)  Kann  pian  bei  jeder  beliebig  vielseitigen  Pyramide  einen 
construirbaren  Winkel  an  der  Spitze  wählen? 

9)  Welche  Winkel  würden  die  bequemsten  sein,  wenn  jsian 
sich  einen  Kreis  auf  die  angegebene  Weise  in  7,  9,  ll,  13  u.  s.  w. 
gleiche  Theile  theilen  wollte? 

10^  Unter  welchen  Umständen  wird  die  Kugel  die  Seiten  der 
Grundfläche  berühren? 

II)  Wird  die  Kugel  die  Seiten  der  Grundfläche  und  die  Kan- 
ten zuffleich  berühren  können? 

12)  Wie  werden  die  Erscheinungen  sich  abändern ,  wenn  man 
statt  der  Kugel  einen  Kegel  nimmt? 

13)  Wird  jeder  Kegel  gebraucht  werden  können? 

14)  Was  wird  eintreten,  wenn  die  Seitenlänge  des  Kegels 
gleich  der  Kante  des  Gestelles  ist?  u.  s.  w. 


221 

Verbindet  man  die  Mittelpunkte  der  drei  Seiten  eines  Dreieck* 
dlqrcb  gerade  Linien,  sucht  in  den  entstehenden  4  Dreiecken  die  4 
ao8gezeichnet,en  Punkte  und  verbindet  in  den  3  äussern  Dreiecken 
4iie  analogen  Punkte  durch  gerade  Linien,  dann  ist  zu  untersuchen: 

1)  In  welcher  Beziehung'  stehen  die  Seiten  und  Flächeninhalte 
^lieser  Dreiecke  unter  sich  und  zum  ursprünglichen  Dreiecke? 

2)  In  welcher  Beziehung  stehen  zu  den  neuen  Dreiecken  und 
zum  urspriinglichen  die  ausgezeichneten  Punkte  des  mittleren? 

3)  Welche  ähnlichen  Betrachtungen  lassen  sich  heim  4eck, 
5eck«  (regelmässigen  und  unregelmässigen)  neck  anstellen? 

4)  Wenn  man  die  ausgezeichneten  Punkte  eines  feteliebigen 
Dreiecks  mit  den  Winkelspitzen  desselben  verbindet  und  die  aus- 
gezeichneten Punkte  der  entstandenen  3  Dreiecke  in  ähnlicher 
Weise,  wie  vorher,  verbindet,  welche  Resultate  geben  dann  die 
den  vorigen  ähnlichen  Betrachtungen  der  entstebenaen  Dreiecke! 

5)  Wenn '  man  ein  reguläres  4eck,  5eck,  6eck,-  Seck«  lOeck 
u.  s.  w.  durch  Radien  in  4,  S^,  6  u.  s.  w.  Dreiecke  theilt  und  ver- 
bindet die  entsprechenden  ausgezeichneten  Punkte  dieser  Dreiecke, 
in  welcher  Beziehung  stehen  die  durch  ähnliche  Verbindung  der 
merkwürdigen^  Punkte  entstehenden  4,  5^  6  • .  ecke  unter  sich  und 
inm  ursprünglichen? 

0)  Welche  Progressionen  ergeben  sich  bei  fortgesetzter  One- 
mtion  für  die  Flächenräume,  Seiten  und  Radien  der  um-  und  eiu- 
gcÜBchriebenen  Kreise? 


XXIV. 

Miscellen. 


Auszug   aus   einem   Briefe    des   Herrn    Professors   G.   J. 
Verdam  an  der  Universität   zu  Leiden    an  den  HerausT- 

geber. 

£n  developpant  pour  mes  dl^ves,  ces  jours  ci,  les  premi^es 
r^les  du  caicul  int%ral,  il  m'a  paru,  qne  la  recherche  de  Pinte- 

grale  /~  ue  fait  pas  un  cos  d^exception,  quanjl  on  envisage  la 

question  d'un  autre  Point  de  vue  qu'ordinaicement. 
.Dans  tottts  les  Trait^s  on  se  contente  de  .dire: 

puisqu'ota  a  d .  .r«H-i  =  (ss  -f-  \)a^  ,  dap,  on  en  conclut 


222 

hm  T«lear  m=s — 1  dMise  m  ^m  d'ezcepti«a,  pviios'eUe  eaftraiBe 
HD  ehang^ment  dans  la  natare  de  la  fonctioD,  par  la  qaalle  riol^ 
grale  est  repr^eot^;  et  en  effet,  on  sait,  par  le  calcal  diffdreotiel, 

qüe  d .  i(a:)  =  — ,  d'oo,  reciproqnemeat, 


/?=!(<.)+« 


PareilleneDt    od    eoDdot    de    d .  e*  z=z  e*dap^    qne    Von    aore 
I e*dap  =z  e* -^^  Cy  etaiDsi  de  aaite. 

D'ailleora  od  explique,  que  la  coDtid^fatioo  d'oD  eas  d'exeep- 

die 
doD  poor  la  formale  —  peut  toe  ^?itde  par  Pemploi   d'ooe  iDt^ 

grale  d^oie^  aavoir: 


f. 


a^djc  = rrT~i ^ 


doDt  la  yalear  est  iDdeterDÜo^  -^  poar  m  =  —  1;   poia   la  Trtde 

valeur  /(^)  est  fonmie  par  PapplicatioD  de   la  r^gle^  eoDDoe  du 

caleol  diffi^reotiel. 

Or  Di  DDe  teile  ioTersioo  de  formales,  ai  ooe  pareille  remarqie 
soDt  D^essaires,  si  Pon  part  d'aa  aatre  priDcipe.    Ce' priocipe  est 

celai  de  Piot^gratioo  par  parties ,  pftr  leqael  od  a  Iv .  dm=sp  .m 

-*  ludv,    AiDsi,  par  exemple,  et  sans  avoir  egard  a  la  coDstaote 
arbitraire, 

laß^  .  «fer  =  a7«»  .  o?  —  J  sf  ,Wi0''*^^da:  :=z  o"*"*-^  —  m  l  acF^dx\ 

d^ou 

(1  +  m)  I  a^  djc  :=z  0:"*^^ 

et 


f 


a^daF  = 


m-h-r 


De  la  mdme  maai^re,  et  par  uae  application  r^p^tde  du  oi^me  pria- 
eipe  OD  peat  trooTor  directemoDt  les  ietegrales  des  formnies  diff^ 
reatielles,  qne  l'on  eoDsid^re   eomme  foDdameDtales,    et  qae  Pos 

pose  ordiDairemeDt  par  iaversioD.     La  formale  —  m^me  D'eo  fiut 

pas  exceptioD.  A  ta  vMtSj  qnaad  od  y  appliqoe  durectemeat  le  dit 
priocipe,  od  retombe  sar  l'iDd^rmioatioD ,  oa  coadoit  la  mMode 
ordioaire;  mais  rieo  a'emp^che  de  poser  la  variable  a?  comme 
^taat  la  somme  d'aoe  aatre  variable  ^  et  d'aae  coDstaate,  par 
exemple  Paait^.    Faisaot  ainsi  ^  =  l  +  y,  od  aara  dap  =  dffj  et 


223 


f^=  fÄi=fTh'^v'='Tiry-f9'iAL 


y     , 
"H-y"* 


y__i_  /•  y#   " 

/(i+y)' 


»    ,  .    »*     ,    r_£^s— 

~"  1 +y  "*"  ^  (1 -t-y)' "*"  /  (i+y)' 

y     I.  .     y*      ,  .     y*      ,    r  9'^ 

~  1  +  y  ^  '  (1 +y)»  "^  ^  (1 +y)' "*■ ./ (1 -H y)« 

—    y     I  1/  y  \«  I  if  y  u  ■  «f  y  \*  i 

—  l  +  y   +'M+y^  -*-Ttjl^yJ  +Tli^yJ  -i- 

etc. 

et  comme  la  viileur  de  cette  serie  a  pour  limite  — /(l  — .,  f^   ) 

1  ' 

-=: — AytT7L)===  +  ^(l  +  y)====*l-^(^)>   PO  'p®""*  conclure  qae 

c'eat  la  yaleur  de  Tinteffrale  cberchde. 

Comme  Je  trovT«  cle  temps  eD  temps  dana  Totra  Journal  des 
aoavelles  demoastrations,  d^v^loppemens  ou  expositioas  de  Tbeo- 
r^mes,  formales  on  r^gples  conaues,  il  ne  m'a  parn  paa  sans  vatMH 
de  ▼otM  commnaiqner :  le  d^^oppeaieat  ei  dessns;  bien  qa'il  n'eat 
paa  difficile  de  troorer,  dans  plasiers  cas,  d'autrea  Toies  pour 
attefndre  nn  bot  deja  coanu,  mais  il  ponrrait  qne  la  yoie,  indiqu6e 
ci  haut,  fiit  digne  de  r^manpie. 


Herr  Divisionsprediger  Otto  zu  Stargard  bat  mir  folgende 
bloss  auf  den  ptolemäiscben  Lebrsatz  gestützte,  also  von  trigono- 
metriscbeu  Betracbtungen  ganz  unabnäogige  Auflösung  der  Auf- 
gabe von  der  ii^risection  des  Wiafcels  mitgetbeilt. 

In  Taf.  IL  Fig.  15.  sei  ACB  der  in  drei  ^leicbe  Theile  zu 
tbeilende  Winkel^  und  um  dessen  Spitze  C  als  Mittelpunkt  mit  dem 
beliebigen  Halbmesser  AC'=ir  ein  Kreis  bescbrieben.  Setzen  wir 
die  bekannten  Sehnen  AB'=,a^  BF-=.k^  den  bekannten  Durcb- 
messer  AF=^d,  und  ADz=zDE=zBE=za:,  AEx=iBD=Ly^ 
so  liefert  das  in  den  Kreis  beschriebene  Tiereck  ADEB  nach  dem 
ptolemSiscben  Lehrsätze  die  Gleiebi^ng 

or*  -f-  aac  =  y*, 

und  das  in  den  Kreis  beschriebene  Viereck  ADBF  liefert  nach 
demselben  Satze,  weil  DF=z  VtP  —  or*  ist,  die  Gleichung 

Durch  Elimination  von  y  erhält  man  aus  diesen  beiden  Gleichungen 


224 

Quadrirt  man  auf  beiden  Seiten,  so  kommt 

(>t»  +  d*)a:^  +  ad^a:  •+•  *itkda:V  ^* -^^  aa:  =  a*(rf*  —  o?») 
oder 

(>&»  +  a»  -*-  rf»);r»  +  ad^a  +  UdaA/a:*  +  «wr  =  a»i^, 
also,  weil  ^*  +  ai*=^  ist,  wenn  mao  zngleieh  dorch  1/ difidirt: 

Ä^orV^  ^*  •+-  «o?  =  d{a^  —  aof  —  Aar*). 

Qnadrirt  man  nun  auf  beidea  Seiten ,  so  ergiebt^  sich  nach  einiffen 
leichten  Rednctionen,  wobei  man  immer  zn  beachten  hat,  &is 
äP  ^Jb*=za*  ist^  die  Gleichung  des  vierten  Grades 

oder,  wenn  man  i/=2r  setzt,  die  Gleichung  des  Tierten  Grades 

mittelst  welcher  die  gesachte  Sehne  a:,  durch  die  der  dritte  TheiL 
des  gegebenen  Winkels  bestimmt  wird,  gefiinden  werden  mnss. 

Beträgt  der  gegebene  Win^Lcl  zwei  rechjte  Winkel  oder  18tf^^ 
so  ist  a  =  2r,  nna  die  Gleichung  zur  Bestisnaong  der  Sehne 
des  dritten  Tbeils  wird  nach  dem  Obigen  .  , 

^*  +  2r;r  •  —  3r»^»  —  4r  "^ -*- ^*  =  0. 

Bekanntlieh  ist  in  diesem  Falle  ^  =  r,  und  wirklich  ist  auch 


Berichtigung. 

Auf  Seite  127  hat  man  statt  Taf.  IL  überall  Taf.  DI.  zu  setzen^  ' 


I 


XXV. 

Bemerkungen   zu   den   Aufsätzen  XXXI.   und 

XX:Xil.  des  Herrn  Dr.  Selilömilch  in  ThL  III. 

S.  269  und  S.  278.  dieses  Archives. 


Von 

Herrn  Doctor  B  ar  f  u  s  s 

zu  Weimar.        , 


1. 

In  dijesen  beiden  Aufsätzen  ist  Herr  Dr.  Schiömijch  zuerst  ge- 
^en   die  Methode  der  unbestimmten  Coefficienten  und  dann  geffen 
^eu  Gebrauch  divergirender  Reihen  aufgetreten  und  hat  seine  Mei- 
nung in  Bezug  auf  den  zweiten  Punkt  durch  Beispiele  unterstützt, 
die   gewiss  jeden  Mathematiker  sogleich  auf  seine  Parthei  fuhren 
bürden,  wenn  die  Grundlagen  der  Rechnungen  richtig  wären.    Da 
man  beut  zu  Tage  allgemein  auf  Seiten   des  Verfassers  steht  und 
Ton  einer  Gegenpartbei  fast  gar  nicht  die  Rede  ist,   so  halte  ich 
68  für  angemessen,  dass  auch  einmal   die  letztere  ergriffen  werde, 
und  versuche  demgemäss,  das  Irrige  der  Ansichten,   namentlich  in 
den  genannten  Aufsätzen  des  Herrn  Verfassers,  aufzuklären. 
.1     • 

2. 

Zuerst  also  wird  gegen  die  Methode  der  unbestimmten  Coeffi- 
cienten  der  schon  wiederholt  besprochene  Einwand  gemacht:  ;,dass 
noch  gezeigt  werden  müsse,  dass  die  Function'/(^) 
durch  die  Eigenschaft,  durch  welche  die  Entwickelüng 
gemacht  wurde,  vollkokmen  charakterisirt  sei,  dass  es 
Keine  andere  Function  9(^)  gebe,  welche  die  nämliche 
Eigenschaft  besitze,  ohne  mit  f{jjc)  identisch  zu  sein.*^ 
Verstehe  ich  hier  recht,  so  ist  die  Meinung  die^  dass  wohl  für 
zwei  ganz  verschiedene  Functionen  in  Folge  gemeinschaftlicher 
syntaktischer  Eigenschaften  ein  und  dieselbe,  in  allen  ihren  Thei- 
leo  volikomnuen  bestimmte,  Reihe  gefunden  werden  könnte.    DanA 

TIujU  IV.  \^ 


226 

passt  aber  das  aDgefuhrte  Beispiel  nicht  hierber;  denn  nüsste  dai- 
selbe  nicht  so  gewählt  sein,  duns  durch  die  Methode  der  nnbestiMi- 
ten  Copfficienten  für  zwei  verschiedene  Functionsformen  doch  eil 
und  dieselbe  Reihe  hervorffioffe? 

So  haben  allerdingfs  die  Funktionen  •Jf^^  +  ^sr*^)  und  cos  ux 
die  Eigenschaft  gemein,  dass /T(^+y)+/*(^  — y)=r2/(^)  ./(y), 
allein  diess  beweist  gnr  nichts  gegen  die  Methode  der  unbeBtiaa- 
ten  Coet'ficienteD.  Beide  Functionen  haben  die  Eigenschaft,  dais 
sie  =1  sind  für  ^  =  0  upd  für  gleiche  aber  entgegengesetzte 
IVertbe  von  a:  ganz  gleiche  Wertbe  erhalten,  so  dass  man  für 
beide  setzen  darf: 

/(x)  =  1 »+-  bx*  "f-  c^*  +  flte*  +  . . . . 

Durch  die  gedachte  Eigenschaft  beider  Functionen  -  be^rnnft  iM 
nun  für  beide  auch  einerlei  Relation  der  ReibencoefBcienCen»  aber 
auch  weiter  nichts.  Denn  setzen  wir  or  +  y  und  or  —  y  iUtt  J^ 
so  erhalten  wir  durch  leichte  Rechniing: 

Wir  erhalten  aber  auch 

und  wenn  wir  nun  beide  Entwickelnngen  einander  gleich  setieH) 
8o  hebt  sich  2/(^)  Und  Alles  läset  sich  mit  y*  dividiren.  8etsea 
wir  dann  noch  y=0,  so  wird 


•  •  •  • 


1 .  2^  +  3  Acx^  +  5  .  6d:a?*  - 

ntad  folglich  ^  =  *,  c  =  j--^,  </=^^  *^  u.  s.  w.  Daher  füt 
für  1(0^  + IT-')  sowohl^  als  auch  für  cos  aw  die  Entwickeluiig 

i-t-OÄT    -t-j^.^    ^3.4.5,6^    ^ ' 

aber  b  ist  noch  nicht  bestimmt  und  hat  in  der  That  in  jeder  Fnne- 
tion  einen  eignen  Werth,  der  nur  durch  eine  Eiffenschan  gefunden 
werden  kann,  die  eine  jede  Function  als  verschieden  von  der  so» 
deren  charakterisirt. 

Hätre  aber  Herr  Dr.  Schlömilch  nun  noch  für  beide  Functionen 
dasselbe  6  gefunden,  so  wäre  sein  Beispiel  tretend  gewesen.  8d 
wird  aber  im  Beispiele  der  Schluss  verfehlt.  Es  werden  dem  Ans- 
drucke  f(a:)  die  Eigenschaften  beigelegt,  die  der  Function  arctg  s 
zukommen,  und  es  iiodet  dich  für  f(a:)  eine  vollkommen  bestimoue 
Reihe,  welche  zeigt,  dass  jedem  bestimmten  Werthe  von  sß  ein 
hestimmtw  Werth  von  f{a:)  angehört,  und  dass  (olglick  die  Fnno- 


227 

tioD  f{ap)  durch  die  ihr  beigelegten  EiffeaschafteD  vollkommeo  be- 
■tiMiiit  ist.  Die  Nacbweisung,  dass  /jo^lz^arctg  jc  sei,  bat  mit 
der  Meth'ode  der  unbestimmte d  Coefticiepten  nichts  iii  schaffen. 

Und  wo  wollte  man  auch  den  Beweisgrund  hernehmen,  dass 
iwei  verschiedene  Fubctiooen- dennoch  einerlei  Reiiienentwickelnng 
geben  (cönnien.  Dass  eine  gemeinschaftliche  «jntak tische  Eigen- 
schaft derselben  auch  eine  gemeinschaftliche  Helation  der  Coeffi- 
cianten  iil  beiden  Entwickelungen  begründet,  ist  doch  wohl  ganz 
aatiirlich. 

Dennoch  aber  müssen  wir  den  Gegnern  angeben,  dass  die  Me- 
thode der  unbestimmten  Coefficienten ,  so  wie  sie  meintens  in  An- 
wendung gebracht  worden,  nicht  befriedigt;  der  Grund  davon  ist 
aber  nicht  der  vom  Herrn  Dr.  8chlömilch  ungegebene,  sondern  ist 
lediglich  in  dem  Umstände  zu  suchen,  dass,  bevor  die  Coefficienten 
berechnet  werden,  die  Form  der  Reihe  bezüglich  der  Hauptgrösse 
gar  nicht  hinlänfflicb  begründet  ist.  Weil  für  ar=0  auch  /(^)=rO 
wird,  sagt  Herr  Dr.  Schlömilch  *),  so  darf  die  fragliche  Reihe  kein 
iron  se  freies  Glied  enthalten.  Ja  wenn  überhaupt  eine  solche  Reihe 
existirtv!  Dann  ist  aber  auch  der  Sutz  nicht  richtig,  denn  oft  exi^ti- 
ren  zwei  Reihen  neben  einiindcr,  von  denen  die  erste  kein  von  or 
freies  Glied  hat  und  nach  positiven  Potenzen  von  o?  geur«lnet  ist, 
während  die  andere  ein  constantes  Glied  hat  und  nach  negativen 
Potenzen  der  Huuptgrösse  fortschreitet.    Vor  diesem  Schlüsse  warnte 

—1 
Tor  einiger  Zeit  ein  Engländer,   indem  er  die  Function  e   ^  als 

Beispiel  anführte;  dieselbe  verschwindet  für  ;r  =  0,  hat  aber  in 
ihrer  Entwickelung  ein  constantes  Glied  und  ist  aus  negativen  Po- 
tenzen von  jp  gebildet. 

•  Die  Existenz  der  Reihe  muss  vor  Allem  erwiesen  sein!  und 
dieses  können  die  unbestimmten  Coefficienten  nicht  leisten.  So 
wird  der  binomische  Lehrsatz  sehr  gut  allgemein  mit  Hülfe  der 
anbestimmten  Coefficienten  bewiesen,  weil  sich  sehr  leich^  zeigen 
lässt,  dass  bei  jedem  Werthe  von  m  fiir  (1  +  ^)"  eine  Reihe  von 
der  Form  1  +  iwar -+- -/^^* -f- jff^ •-+-.. .  wirklich  existirt.  Die 
Methode  der  unbestimmten  Coefficienten  soll  die  Reihe 
nicht  erfinden,  sondern  nur  auf  eine  leichte  Weise  die 
Coeffieienten  und  ihr  Bildungsgesetz  darthun.  Hierauf 
konimt  der  Herr  Verfasser  der  gedachten  Aufsätze  später,  wo  er 
das  Beispiel  y(^)  =  171  sin  ^H-^Va  sin  2^+....  anfuhrt,  wirk- 
lich zurück.  Die  Existenz  dieser  Reibe  hätte  erst  dargethan  sein 
müssen. 

Die  Existenz  einer  Reihe  wird  nur  dann  mit  Evidenz  bewiesen, 
wenn  sie  auf  schon  bekannte  Entwickelungen  zurückgeführt  wird. 
Diess  geht  leicht  bei  dem  Binom  und  dann  bei  deo  Exponential- 
functionen,  nicht  aber  bei  den  Ausdrücken  sin  o?  und  cos  ^,  weil 
dieselben  nicht  durch  eine  Sjnthesis  der  allgemeinen  Arithmetik, 
sondern  durch  geometrische  Abstraciionen  gewonnen  worden  sind. 
Bier  könnte  man  die  Alethode  der  unbestimmten  Coefficienten  schon 
damit  cbicaniren,  dass  man  fragte,  ob  denn  auch  sin  op  oder  cos  op 
einerlei  Functionsformen  für  alle  Werthe  von  o?  seien.    Die  geome- 


*)  Es  versteht  sieh,  dass  diese  Behauptung  nicht  dem  Herrn  Verfasser 
sondern  Anderen  zur  Last  fällt. 


228 

triscbe  Betrachtung  ^iebt  ans  keine  bestimmtere  Relation  swiseben 
Sinns  und  Bogen  als  die,  dass  die  Sinns  verscbwindender  Bög«B 
mit  den  Bög^en  zusammenfallen,  oder  vielmpbr,  dieser  Satz  ist  ein 
Postulat  für  die  geometriscbe  Ansebauung.  Daber  können  wir  aaf 
keine  andere  Art  vom  Bogen  zum  Sinns  binuber  gefübrt  werden, 
als  durcb  die  Betracbtung  der  verscbwindenden  Elemente.  Dafür 
bieten  uns  die  leicht  zu  findenden  Formeln  für  sin  umb  und  cos  «sor 
durch  sin  a:  und  cos  x  die  Hand,  und  es  bedarf  der  Methode  der 
unbestimmten  Coefficienten  nicht.  Sind  nun  aber  die  Entwickelon- 
gen für  sin  os  und  cos  x  gefunden,  so  erg^iebt  sich  alsbald  auch 
die  Nothwendigkeit  ähnlicher  Bntwickelungen  für  alle  anderen  go- 
niometriscben  Ausdrücke,  und  hierfür  kann  man  sich  der  Methode 
der  unbestimmten  Coefficienten  bedienen. 


3. 

Der  zweite  Vorwurf,  weicher  die  Methode  der  nnbestimmten 
üoefßcienten  trifft,  ist  der,  dass  sie  die  Ergänzung  der  Reihe  znr 
vollständigen  Function  nicht  beachte,  wodurch  die  natürliche  Be- 
stimmung der  Divergenz  oder  Convergenz  verloren  gebe.  Dieser 
Vorwurf  hängt  innig  mit  der  jetzt  allgemeinen  Ansicht  zusammen, 
dass  divergirende  Reihen  ganz  falsche  Ausdrücke  seien,  und  diese 
will  ich  daher  zuerst  zu  beleuchten  suchen. 

Es  ist  sehr  zu  billigen,  dass  man  ein  gewisses  oft  getriebenes 
unnützes  Spiel  mit  divergirenden  Reihen  bei  Seite  setzte,  abisr  wo- 
her der  Scbluss  gezogen  wurde,  dass  divergirende  Reiben  fehler* 
haft  werden,  ist  nicht  abzusehen.  Wie  es  scheint,  rechnete  man 
damit  und  fand  falsche  Resultate.  Da  aber  anderseits  auch  richtige 
Resultate  aus  divergirenden  Reihen  hervorgingen,  so  wird  man 
veranlasst  zu  fragen,  nacli  weicher  Logik  man  den  Grand  der 
Fehler  in  der  Divergenz  finden  konnte.  Wie  es  nun  .mit  jenen 
Fehlern  etwa  stehen  mag,  davon  will  ich  ein  Beispiel  ^ben,  indem 
ich  die  Irrungen  aufkläre,  wodurch  Herr  Dr.  Schlömilch  in  neiner 
Abhandlung  auf  so  widersinnige  Resultate  durch  divergirende  Reihen 
gekommen  ist. 

Zn  diesem  Behufe  frage  ich  zuerst,  was  wird  aas  dem  Ana- 
drucke S  =  -. — s ;: — i  wenn  €^=1  und  a?=0  ist?    Setsen 

1  —  2v  cos  o:  -f- »" 

cos  ^  -^  1 

wir  zuerst  r=l,  so  wird  S=z^    ^        ■  =  —  4,  und  hiernaeli  alio 

<fc~~"<w  cos  Sf 

S= — ^  für  9=rl  und  a;=0.    Setzen  wir  aber  zuerst  «srssO,  so 

wird    S  z=  /j__^v»  =  i~zrj;'    ^*®    ^"■*    «^  =  1    unendlich    wird. 

Welches  Resultat  ist  nun  das  richtige? 

So  hätte  Herr  Dr.  Schlömilch  berücksichtigen  sollen,  daaa  die 
Gleichung  S  =:z  cqs  a?-{-2S  cos  jc — 1  —  S  in  dem  Falle,  wo 
^  =  0  oder  =2/i7r  ist,  keine  Bestimmung  giebt,  dass  also  avcb, 
wenn  ar  =  2y»;r,  cos  a?  +  cos  2a;  +  cos  3ar  +  .  .  .  .  nicht  ohne 
Weiteres  =  —  ^  gesetzt  werden  durfite.  Für  diesen  Fall  Ifttst  rieh 
die  Summe  nur  bestimmen,  wenn  man  zu  einem  allgemeineren  Ana- 
drucke  übergebt,  in  welchem  der  fragliche  als  besonderer  Fall  ent* 
halten  ist.  Die  Summe  1  + 1  +  1  +  •  • .  •  ist  also  =00  und  Bieht 
=  —  I,  und  dieses  stimmt  auf  das  Schönste  mit  anderen  Bntwicke- 


229 

langen,  >•  B.  mit  der  von  yzi —  zusammeD,  wenn  ^=1  geiiom- 

men  wird.^ 

Hiermit  fallea  nun  alle  Argumente,  welche  der  Herr  VerfuHser 
der  gedachten  Aufsätze  gegen  die  divergirenden  Reihen  uufgeätellt 
bat.     Zuerst  nämlich  ist  nicht 


Ä=-i  =  l  +  l  +  l 


•  •  • 


^» 


2 


u:^ 


n*-l-2»-4-3» -4-  ) -- 

1    • 

für  jeden  Werth  von  a:y  sondern  für  a:  =  0  wird 

iy=  00=1  +  1  +  1  + , 

wu  in  der  Ordnung  ist.    Für  jeden  andern  Werth  von  a?  uher  or- 
Mten  wir  das  triviale  Resultat  oo  —  oe  +  oo  —  .... 

Ich  komme  nun  zu  der  unter  (7)  angeführten  Folgerung.     Der 

sin  ( — ^M* 
Ansdruck  cos  o?  +  cos  2^?  +  , . .  +  cos  na:  =  —  |  +  — 5-: — \ 

1^,   daaa,   wenn  eine  beliebige  Anzahl   von  Gliedern   der   Reihe 
cos  or+eos  Zr+  ....  die  Summe  — j  gehen  soll,  immer  noch 

sin  (— j— )ar 
*■       n"  .^     *'*  Ergänzung  hinzugefügt  werden   müsse.     Dicss 

K  unsere  divergirende  unendliche  Reihe  auch  eben  so  gut.    Wir 
in  cos^r+cos&r+....+cosisar+co8(is+l )a>|-cos(»+*)^+ 

^ — ii  also  i^eon  wir  hei  dem  Gliede  cos  mar  abbrechen,  den 
fteat  Ä  =  cos  {m  +  l)a:  +  cos  (m  +  2)a:  +....=  —  i  — 
(cos  .17  + cos  2^+  ....  +C0S  ita:)\  wir  werden  also  darauf  hiu- 

5 «wiesen,  die  Summirung  bis  cos  nar  in  endlicher  Weise  zu  machen. 
edermann  sieht  ein,  dass  hier  mit  der  Supposition  m  =  oo  nicht 
^ehr  ausgerichtet  wird,  als  v^^enn  m^3  wäre,  jene  ist  nur  unbc- 
stimmter.    Diese  Bemerkung  würde  den  EJerrn   Verfasser  nicht  auf 
siii  ooor  und   cos-oca7  =  0,  sondern  auf  eine  identische  Gleichung 
Scfölirt  haben. 

Die  unendliche  Reihe  drückt  nichts   weiter  aus  als  das  Kut- 
'^rickelungsgesetz,  und  ihre  Bedeutung  ist  zunächst  nur  die  syntuk- 

^iBcbe«    Es  ist  cos  ^+cos2a?+....+cos*a? 5-: — 7——=: — -J, 

^iid  wenn  der  Rest  noch  weiter  entwickelt  wird,  so  kommen  Glie- 
der binzu,'  die  nach  demselben  Gesetz  gebildet  sind.  Das  Bildungs- 
Kets  der  Reihe  enthält  also  schon  den  Rest,  daher  dieser  wegge- 
ben ist.  Desshalb  kann  man  aus  der  Formel  (7)  durch  die  An- 
Bahne  ji  =  oe  nicht  auf  Eulers  Reihe  gelangen,  ohne  zugleich  auch 
4en  Rest  wenulaasen.  So  aber  ist  die  unendliche,  d.  h.  die  un- 
Ttllendete  oder  unvollendbare  Reihe  mit  der  endlichen  verwechselt 
worden. 

Zuletzt  wird  die  Eulersche  Reihe  durch   eine  Integration   mit 
den  Lagrangescben  oder  Fouricrschen  Reihen  in  Verbindung  gc- 


230 

bracht.  Der  Herr  Verfasser  hat  aber  Dar  mit  der  beschränktoa 
Sommenformei  — 4==  cos  ^  +  cos  ^+  •  •  .  gerecboet,-  von  wel- 
cher wir  .wisseo,  dass  sie  für  ^  =  0,  welchen  Werth  das  nabe« 
stimmte  lotegral  durchlanfen  mnss,  nicht  mehr  gWt.  Daher  kann 
anch  die  Rechnung,  deren  Basis  die  Allgemeingültiirkeit  dfr 
Summenformel  ist,  nicht  richtig  sein.  Fährt  man  aber  statt 
cos  a:  +  cos  2a:  +  .  .  .  .  die  allgemeinere  Reihe  v  cos  jc  + 
€^'  cos  2a:  +  v*  cos  3a:  +  .  ,  .  .    in    die  Rechnung    ein ,    deren 

V  cos  a:  -^  t/' 

Summe  =■; — rf ; — =•  sein   wird,    integrirt   und  setzt  dann 

1  —  21;  cos  a:  -4-  v  ° 

f;:=rl,  so  wird  man  mit  anderen,  z.  B.  mit  Martin  Ohm,  das  ge- 
wünschte Resultat  mit  völliger  Allgemeinheit  erhalten. 

Also  nicht  in  der  Unrichtigkeit  der  divergirenden' Reihe,  son- 
dern in  der  beschränkten  Geltung  der  Summenformel  ist  der  Grund 
aller  Irrungen   zu  finden.     Die  Summe  der  Reibe  cos  af — cos  &r 

+  cos  da:  — wird  von  or  =  0  bis  o?  =  =k  tt  durch  4  richtig 

durgestellt,  daher  man  auch  mit  ihr  richtige  Resultate  erhält,  wenn 
man  ihre  Anwendung  nicht  über  die  gedachten  Grenzen  ausdehnt 
Multiplicirt  man  z.  B.  mit  äof  und  integrirt  von  0  an,  so  erh&lt 
man  {a:  =  8iü  a:  —  j-sin  2ar  +  |8in  Zac —  .  . . .,  welche  Reihe  bii 
zu  dbjr  als  richtig  anerkannt  wird^  aber  für  a^:=:i-JtLn  nicht  mehr 
gilt ,  eben  weil  die  Urreihe  cos  ac  —  cos  2a:  +  |. .  •  für  dieses 
Wertb  nicht  mehr  gilt. 

Keine  unserer  Functionsformen  f(a:)  kann  unmittelbar  die 
Eigenschaft  haben,  dass  sie  constant  ^  —  ^  für  jeden  Werth  von 
a:  wäre,  aber  für  a;  =  0,  ar  =  2/e7r  unendlich  würde.  Daher  lieu 
sich  auch   die  Summe   der  Reihe  cos  or-f-cos  2a? +.  •  •  nicht  all- 

femein  ausdrücken.  Wir  müssen  daher  den  fraglichen  Aus- 
ruck  einem  allgemeineren  unterordnen,  in  welchem  er 
als  specieller  Fall  für  einen  gewissen  Werth  einer  ge- 
wissen Constante  enthalten  ist.  Diese  Bemerkung  ist  von 
Wichtigkeit;  so  können  wir  eine  Form  von  den  gedachten  Eigen- 
schaften nur  mit  Hülfe  einer  Constante  €^=1  .etwa  in  dem  Aus* 

.       ,  f;  cos  o:  —  v*        ,      ^  ,, 

drucke  -^ — jr— ^ — r  darstellen. 

1  —  2v  cos  ;F-4-f;* 


Nach  diesen  Betrachtungen  kann  die  Bemerkhng,  dass  die  Me* 
thode  der  unbestimmten  Coefficienten  den  Rest  der  Reihe  nicbt 
brachte,  nur  noch  wenig  Bedeutung  haben;  sie  ist  aber  auch  durch* 
aus  grundlos.  —  Es  i^t  sonderbar,  dass  während  in  der  allgemei- 
nen Arithmetik  überall  nach  Allgemeinheit  der  Formen  gestrebt 
worden  ist,  dieselbe  bei  den  Reiben  gegenwärtig  so  rntschieden 
zurückgewiesen  wird.  Die  Grundoperationen  aller  Grössenlehre 
sind  Zusammenfügen  und  Trennen,  und  die  daher  ent8prin{{:enden 
des  Vervielfacbens  und  Theilens.'  So  lange  wir  es  unmittelbar  nur 
mit  diesen  zu  ibun  haben^  sind  wir  im  Gebiete  der  gemeinen  Arith- 
metik, aber  schon  im  Beginn  der  Wissenschaft  macht  sich  die 
Nothwendigkeit  grösserer  Allgemeinheit  der  Formen  geltend.  Die- 
selbe wird  nun  durch  die  grosse  Maxime  erhalten,  dass  für  jed- 
wede zwei  direct  entgegengesetzte  Operationen  eine 
einzige  Form  gesucht  wird,  in  welcher  beide  enthalten 
sind.    Diess  geschieht  zuerst  bei  der  MultipUcation ,   welche  nr- 


231 

»rllDgliefc  eil  ^enrUlhchen  isl;,  jiber  mit  Hülfe  mbroefaentr  Multi- 
plicotoren  ftoeh  die  Operation  deeTbeileas  in  sieb  aafBinmt.  Dieie 
alljK^meine  HultipKcation  ist  bloss  eine  syntaktische,  die  nur  dess- 
bafi»  aicb  ao  eng  an  die  aritbmetischen  Grundoperationen  anschiiesst, 
weil  sie  sieb  so  bestimmt  mit  der  Bildung  der  Zahlen  aus  der  Eins 
rergleicben  lässt.  Hier  liesse  sich  aber  der  Unterschied  zwischen 
?ervielfältigenden  und  theilenden  Fuctoren  auf  ähnliche  Weise 
darcbfiibren,  wie  der  Unterschied  positiver  und  negativer  Summen- 
glieder in  der  Addition.  Die  Theorie  der  letzteren  bringt  man  ge- 
wohnlich  erst  später,  füglicher  würde  man  sie  aber  gleich  nach  den 
festgestellten  Begriflen  des  arithmetischen  Addirens  u|id  Subtrahi- 
rens  als  das  Mittel  hinstellen,  den  Unterschied  in  der  Operation 
des  Zu-  und  Abzählens  aufzuheben  und  denselben  durch  Unter- 
scheidung positiver  und  negs^tiver  Summenglieder  wieder  zu  ge- 
winnen. Die  Potenzenlehre  schafft  alsdann  mit  Zuziehung  ge- 
brochener Exponenten  einen  allgemeinen  Ausdruck  für  die  eigent- 
liche Potenzirung  und  das  eigentliche  Wnrzelausziehen,  und  clurcb 
Einführung  negativer  Exponenten  einerlei  Rechnungsgesetze  für 
die  MultipTication  und  Division  mit  Potenzen.  Weiter  aber  ist  das 
objge  Princip  mit  Gewinn  noch  nicht  durchgeführt  worden. 

Hieraus  ersehen  wir  nun,  dass  in  der  ullgemeinen  Arithmetik 
jede  Operation  eine  höhere  syntaktische  Bedeutung  hat,  der  die 
arithmetische  untergeordnet  ist.  Diese  höhere  syntaktische  Bedeu- 
tung ist  der  Grund  aller  Schwierigkeiten,  aber  zugleich  auch  die 
ftaelle  aller  Gleichförmigkeit  und  Kinheit  und  der  meisten  höberen 
Entdeckungen  gewesen.  Wegen  ihrer  syntaktischen  Allgemeinheit 
haben  daher  auch  unsere  Formeln  oft  nur  syntaktische  Bedeutung 
und  verlieren  die  arithmetische  Brauchbarkeit;  sie  sind  blosse  Fi- 
guren der  combinatorischen  Analysis.  (Vergl.  Fries  mathem.  Na« 
turphilosopbie). 

Warum  nun  die  Reihen  in  ihrer  allgemeinen  syntaktischen  Be- 
dentang  bei  Seite  schieben  wollen,  ist  nicht  abzusehen.    Ist  denn 

X 

nicht  ^ -+- ä'  -+■  AT*  -+-..• .  die  Entwickelung  von  ^  _^  und  nur 

von  diesem,  auch  wenn  nicht  hinzugefügt  wird,  ac  müsse  kleiner 
als  1  sein?  Die  Reihe  hat  vom  Standpunkte  der  allgemeinen  Arith- 
metik ans  zunächst  nur  eine  syntaktische  Bedeutung  durch  ihr  Ent- 
wickelungsgesetz,  und  die  Frage  nach  ihrer  Summe  wird  hier  nicht 
durch  die  Summe  aller  Glieder,  sondern  durch  die  erzeugende 
Function  beantwortet.  Ihre  arithmetische  Bedeutung  gewinnt  sie 
erst  dann.  Wenn  sie  convergirt  aber  unabhängig  von  dieser  Eigen- 
schaft ist  in  ihr  Alles  durch  ihr  Entwickelungsgesetz  und  folglich 
auch  ihr  Rest  bestimmt. 

Indem  nun  die  Reihe  entwickelt  wird,  kommt  es  lediglich  dar- 
auf an,  das  Gesetz  ihrer  Entwickelung  zu  finden,  und  hierzu  kann 
der  Rest  nichts  beitragen.  Die  Bestimmung  der  Coovergenz  ist 
eime  untergeordnete  und  kommt  erst  dann  in  Frage,  wenn  die  Reihe 
arithmetische  Brauchbarkeit  gewinnen  soll.  Hier  kann  ich  wieder- 
um nicht  absehen,  wozu  die  Beachtung  des  Restes  nützan  soll. 
Die  erzeugende  Function  ist  jedesfalls  die  wahre  Summe,  aber  ich 
kann  sie  aus  der  Reibe  nur  dann  nähernngsweise  erhalten,  wenn 
diese  convergirt,  d.  h.  nicht  wenn  der  Rest  verschwindet,  sondern 
wenn  er  gegen  den  Werth  der  erzeugenden  Function  verschwin- 
det   In  den  Fällen  also,  wie  der  Werth  der  eraengenden  Function 


aaeodlicli  grow  wird.  hnmAt  der  Reit  aicht  «■cadlich  kleia,  ■««. 
deni  Dor  eodlicb  so  werde«.  Hiernach  bestnat  rieh  der  Begrtf 
der  CooTfrgenz  allgeweiDer.  Die  Reihe  7  +  i  +  i+.  - . .  diTcr* 
girt  oiebt,  toodem  coDTergirt,  weil  der  Rest  gegea  ihre  Sana» 
▼erichwiodet.  Daher  bat  Poiuoo  gaox  Recht,  weaa  er  aagt,  daiia 
jede  Reibe  cooTergire,  deren  Glieder  rerschwindend  klein  werdet; 
and  hiernach  ist  die  RestimBnng  der  CooTergenz,  die  awn  nickt 
■it  den  Zasamnenzählen  nnendlich  Tieler  Glieder  verwechidi 
■as0,  wenigsteoB  nicht  ichwerer  als  «t  Reachtnng  dei  Reatea. 

5. 

Die  Abhandlang  XXXIL  wird  ans  recht  klar  seigea,  wie 
ndtbig  es  sei,  anf  die  syntaktische  Bedeatanff-  anserer  roraiea  sa 
achten.  An  die  Spitze  stellt  Herr  Dr.  Schlöulch  den  aachher  be- 
wiesenen Satz 


f. 


0    1 — ar«  ^    mn 

aad  findet  dann  fnr  «s  =  1  and  « =  2  den  Ansdraek 


f. 


^    dx  ^ 

=  0; 
1  — a:» —    ' 


„allein   wenn    man    ffir   -  __^    die  Reibe   1 -|- or* -f- or* -f- •  • . , 

/*•    dx 

9,und  also  =oo  erhalten,  ein  ganz  falsches  Resultat.** 

TiXk^vfit  bemerke  ich,  dass  der  Herr  Verfasser  bei  der  Entwiche 

lang  des  Ausdrucks  Jt=z  j      . in   dem  Schlüsse,   dass   de 

Rest  allgemein  verschwinde,  sich  geirrt  bat,   denn  "es  wird  aller 

dings  die  Function  — \ unendlich^  nämlich  fär  ^  =  0  wen 

a^^.     Für  0  =  j-  bekommt   man    das   unbestimmte  Resultat  0^^ 
allein  wenn  «-«^j,  so  bat  obiger  Ausdcuck  allerdings  nur  endliche 
IVeribo  zwischen  ar  =  0  und  a:  =  l.     leb  will  dauer  zuerst  mit 
Berücksichtigung  des  Restes  das  Resultat  genauer  begründen  und 
zugleich   die   eigentliche  Basis   der   ganzen   Rechnung   bestimmter 
hervorbeben. 
Man  bat 

« /»arg—'ifcg  /^ij^g— lifo  /*  »xo—\da: 

/o  1— ar         ^/o  1—^  ß\     1-— a?  ' 

Hier  erlaube  ich  mir   nun  im   »weiten  Oliede r  »UUi 

X — 1 


1— ar 


%u  eetxen  und  erbalte 


/o  1  — ar  ß\     X  — 1  ' 

Nun  habe  ich  identisch 


233 


■    ar—  1 

"*"/o    1  — a?  /i       0?— 1    ' 

(an  hat  aber  iwiachen  dieien  Grenien  die  erste  Reihe 


ie  andere  aber 


o  den  ÜBtenchied  beider  = 

aber 

^^/o    1  —  ^  'l       X — 1 

Um  DUD  für  die  beideo  Integrale  gleiche  Grenzen  zu  erhalten, 
etze  ich  mit  Herrn  Dr.  Schlömilch  im  zweiten  —  statt  a:  und  er- 
alte, es  dadurch 

/■O          d» rO%n—adz rixn—adx 
1j;o-«(1«-.3B)                /il—Z    /ol— «• 

^aher  erhalte  ich  für  den  Rest  der  Reihe  den  Ausdruck 

/*ix»+^dx r^x»—^dx r^aßa^i 
0   1  —  0?         /o   1  —  0?         /o  1  —  0?   ^'*~*'"^> 

reiches   nun,   da   in  Folge  des  positiven  a  die  Function  *-^j 

1  ^~"  X 

^ftwischen  a?  =  0  und  0?=!  immer  nur  endliche  Werthe  hat,  für 
^^achsende  n  verschwindet.    Und  da  nun  die  ins  Unendliche  fort- 

«setzte  Reihe  R  den  Werth  ^ hat.  so  ist 

^'  tg  an 

0      1  —  O?  tg  ÄOT'  ^ 


234 

Doch  4i€M  Recboung  kano  not  hier  nicht  snr  Klarheit  fahrei^ 
wir  flinsMO  ihre  Gmoillage  näher  erörtern.    Da  sehen  wir  deoD, 

datf  ich,  wie  anch  Herr  Dr.  Schlöeiilch,  den  Aoadmek  z io 

,  ofliänderte;  waa  ffiebt  mir  eher  dazn  ein  Recht?  Wird  den 
hierdurch  nicht  die  Functioosform  ganz  wesentlich  abgeändert?  Ii 
ist  gar  nicht  einerlei,  ob  ich  x.  B.  /^^      oder  —  f     _^'-  schreibe. 


^^     *   ein   isMiginärer;   er  hat 

bloss  eine  syntaktische  Bedeuinng  und  ist  ein  arithmetischer  Un- 
sinn. Wamsi  derselbe  aber  doch  ohne  weitere  2asätxe  in  die 
Lehrbücher  überging,  daran  ist  lediglich  die  beschränkte  Aoffiuiyang 
des  bestisifliten  Integraies  Schald«    DasseUbe  ist  nicht 


/. 


0 


für  J=    ^    ,    das  ist  es   nur,    wenn    das    allgesieine  Integral 
fdr    alle   Werthe   yon    ar  =  4s  bis  at^b   eine   reelle 


fAo^ya: 


Function  von  x  ist.  Das  bestimmte  Integral  ist  nichts  an- 
deres, als  die  Differenz  zweier  besonderen  Werth» 
eines  allgemeinen,  und  diess  ist  seine  syntaktische  Bedeutung, 
der  jene  arithmetische  untergeordnet  ist. 


Betrachten  wir  nun  den  Ausdruck  -z ---,    so  lässt  er  sich» 

1  — x^  ^ 

weil  m-^n  und  beide  ganze  Zahlen  sind,  in 

Jdx   _.  B  yp{x)  da: 


zerlegen,  wo  ^x)  eine  g&nze  rationale  Function  von  sc  sein  wird« 

Hier  ist  nun  aer  zweite  Theil  immer  das  Differential  einer  reelle» 

Function  von  ^ssO  bis  47  =  00,  nicht  so  aber  der  erste;  denn  es 

dx 
ist  •; =  —  d  log  (1  —  .r)    und   also    nur   von   0   bis    1    reell. 

»-  (fa     • 

Wollte  ich  aber  -^^zTi  »«*»«">  «•  wäre  dieses  =-^€if  log  (or  —  1) 

und  also  nur  von  1  bis  00  reell« 

/dhc 
j— -— 

wählen,    welches    von    07  =  0    bis    ar  =  oo   nach    dem    Lehrsätze- 

so    viel    als   rrrz  werden   würde.     Aber 


/; 


•    1— «<•  ^    nm  '    •    "■"   »1/8 

"«TT 

ich  finde 

1       _     i  V!t^x\dx 

1— AT«         i  —  dp        l-#-ar-f-ar«' 

also  wenn  ich  integrire 


235 

JKmt    giebt   nan   n^  «"^  "-»vj-  ▼©■    ^=0  bis   j?  =  oo    den' 
Werth  =-7j  —  r7| .  —  =  ^p?-,  also  dasselbe  wie  oben ;  aber  iraa 

riTJ"*"*  '®Ä  (!-*-«>-*- 00»)? 

Also  die  Form  mass  vor  Allem  gesichei't  sein!  wenn 
anders  unsere  Rechnungen  'nicht  sinnlos  sein  sollen.    Die  wahre 

Bedeutung  von   f  ^"^^^  = ^— —  ist  die,  dass  es  die  Dif- 

«  .  tg  rj.  » 

ferenz  zweier  ganz  verschiedener  bestimmten  Integrale  bedeutet, 

die   sich  auf  die  Formen  j    -r^ —  ^^^  f   — ZIY  ^""fi»*"  ***" 

sen.     Weil  nun  hier  eigentlich  eine  Aenderung  der  Functionsform 

während  des   lotegrirens   eintritt,   so   sollte   man   so  etwas  nicht 

•       .     /**«r* — ^dx 

durch  •/      ^^       ausdrückep. 

Hier  ist  nun  klar,  worin  der  Fehler  des  Herrn  Dr.  Schlömilch 
l^ei  der  Integration  von  /  ^Z, — s  ^^  suchen  sei.  Indem  die  In- 
tegration mittels  der  Reihe  . ^  =  1  -|-  or*  +  ^*  + .  • .  geschah, 

wurde  die  Fuortionsform  von  a?  =  0  bis  47  =  00  beibehalten  und 

/•Qo     dx 
l_,j,2  =  30 -4- 1 00»  -f- 1 00»  -I-  . . ,  '  gefunden.      Hier 

darf  ich  nun  nicht  darnach  fragen;  was  alle  Glieder  dieser. Reibe 
zusamoiengeoommen  ausmachen,  sondern  ich  miiss  ihre  syntaktische 
Bedeutung   nachweisen.     Darnach  ist  sie   die   Entwickelung   von 

ilog  YZl —  ^"'*  4?=too,  und  folglich  ist 

Wenn  ich  aber  /     -; -y  in    / -r  -f-  /     z -=•  trenne 

/*^      Ax                        y^  OD      AiC 
— r — 7  aus  /     «5 r  mache,  so  verändere  ich 
1  ir» — 1       f  ^  y — ^ 

die  Functionsform  und  habe  zwei  ganz  verschiedene  Integrale. 
Dass  ihr  Unterschied  =0  sei,  findet  man  diirch  Substitution  der 
Reiben 

— i— =  14-^'-" 


1      .     1 


■OD  sehr  leicbt,  dena  wir  erfaslteii 

(l-l)  +  (i-i)+U--t)-*-....=0. 


236 

/♦l       ^^^  •»OD        |£i|7 

verschiedeDeD  Formen  angebogen,   kann  man  leiclit  sehen,   wenn 

1    I    X 

man  die  allgemeinen  Integrale  sucht;  ersteres  ist  ^log  .  ^    .  das 

andere  lloir  — — r- 

Anmerkung.  Meine  eignen  Ansichten  aber  die  Methode  der  unbestimm- 
ten Coefficienten  darf  ich  als  hinreichend  bekannt  Toraussetzen; 
immer  aber  wenle  ich  auch  entgegengesetzten  Ansichten,  wenn 

/  sie  nur  mit  Würde  und  Ruhe  vorgetragen  werden,  gern  verstat- 

ten, sich  in  dem  Archive  geltend  zu  machen.  6. 


XXVI. 

Ooniometrischer    Zirkel 

Von  dem 

Herrn  Oberlehrer  Dr.  Brehmer 

am  Pädagogium  zu  Putbus. 


Werden  die  goniometrischen  Functionen  eines  und  desselben 
Winkels  as  in  einem  Zirkel  folgendermassen  neben  einander  ge- 
stellt: 


so  laaaen  sich  die  einfachen  Relationen  zwischen  ihnen  dnrch  fol- 
gende Gesetze  ausdrücken: 

1)  Das  Product  zweier  in  Scheitelwinkeln  stehender  FnnctioneD 
ist  gleich  1. 

sin  X  •  cosec  x  =  1».  u.  s.  w. 

2)  Das  Product  zweier  über  oder  unter  derselben  Linie  stehender 
Functionen  ist  gleich  der  eiBgeschlosseneD  Function. 

sin  X  •  aec  x  =  tang  or,  u.  a.  w. 


237 

3)  Der  Quotient  zweier  anüegeDder  PuDCtionen  ist  gleich  der  dem 
Dividendus  auf  der  anderen  Seite  anliegenden  Function, 

sin  X 

jj5^  =  tang;r,  u,  s.  w. 

Anmerkung.  Wir  verweisen  bei  dieser  Gelegenheit  auf  das 
Programm:  Ein  Schema  zur  Erleichterung  des  Elementar- 
unterrichtes in  der  Trigonometrie  von  Dr.  E.  W.  Grebe. 
.Cassel.  1840.  Dus  in  diesem  Programm  mitgetheilte  Schema  er- 
streckt sich  auch  auf  die  Formeln  zur  Auflösung  der  ebenen  recht- 
winkliffen  Dreiecke. 

G. 


XXVII. 

Ueber  Theilung  und  Verwandlung  einiger  ebe- 
nen Figuren. 

Von 

Herrn  A.  Göpel 

zu  Berlin. 


Wenn  man  H.  Gerwien's  sinnreichen  Beweis  der  Gleichheit 
zweier  Dreiecke  von  derselben  Grundlinie  und  Höhe  vermittelst 
blosser  Congruenz  weiter  verfolgt,  so  gelangt  man  zu  nicht  min- 
der merkwürdigen  Theilungen  und  Verwandningen.  Die  erwähnte 
Construction  besteht  im  Folgenden.  Man  lege  die  beiden  Dreiecke 
ABC  und  ABC*  mit  ihrer  gemeinschaftlichen  Grundlinie  AB  so 
an  einander,  dass  die  Spitzen  C  und  C  auf  verschiedene  Seiten 
derselben  fallen.  Die  Verbindungslinie  CC*  wird  dann  durch  ihren 
Durchschnittspunkt  D  Itiit  der  Grundlinie  AB  gehälfiet.  Von  D 
ziehe  man  nach  den  Mitten  der  vier  übrigen  Seiten  der  beiden  ffe* 
ffebenen  Dreiecke  gerade  Verbindungslinien.  Durch  dieselben  wird 
jedes  dieser  Dreiecke  in  ein  Viereck  und  zwei  Dreiecke  getheilt, 
die  einander  beziehlich  congruent  sind;  so  dass  man  also  aus  den 
Theilen  'des  einen  Dreiecks  mittelst  geeigneter  Drehung  und-  Ver- 
schiebung das  andere  Dreieck  zusammensetzen  kann. 

Eine  solche  Theilnng  und  Verwandlung  lässt  sich  auch  bei 
zwei  beliebigen  Dreiecken  ausführen,  die  weder  dieselbe  Grundlinie 
noch   dieselbe   Höhe   haben,  sondern   einander  schlechthin   gleich 


238 

■ 

sind.  HeiMen  ABC  uDd  A'B'C  diese  beideo  Dreiecke,  to  kann 
man  offeobar  immer  ein  Mittelglied  (Dreieck)  auffioden,  welches 
mit  jedem  der  beiden  |2;egebenen  Dreiecke  gemeiDscbaftlicbe  Grund- 
linie und  flöhe  (freilich  mit  jedem  eine  andere)  hat.  Man.  darf 
nur  von  jedem  Dreiecke  eine  geeignete  Seite  z.  B.  Aß  und  A'ß' 
(Taf.  IV.  Fig.  1.)  auswählen  und  aus  ihuen  unter  geeignetem  Win- 
i[el  ein  Dr,eieck  ABB'  bilden,  -weichet  mit  ABC  die  Grundlinie 
AB  und  mit  A'B'C  die  Grundlinie  AB'  gern  ei  nschaff  lieh  hat. 
Fuhrt  mau  nun,  der  obigen  Methode  zufolffe,  die  theilendeu  Gera- 
den für  die  beiden  Dreiecke  ABC  und  AoB*  aus,  so  werden  die* 
selben  hiedurch  in  die  nöthigen  Theile  zerlegt,  um  das  eine  in 
das  andere  verwandeln  zu  können.  Die  Theile  des  Dreiecks  ABB* 
werden  durch  eine  nochmalige  Anwendung  derselben  Construciioa 
in  Bezug  auf  die  Dreiecke  ABB'  und  A'B'C  'wiederum  in  Theile 
zerlegt.  Wenn  man  nun  die  letztere  Theilung  auf  die  schon  vor- 
bandenen  Theile  des  Dreiecks  ABC  überträgt  und  wenn  man  um- 
gekehrt die  erste  Theilung  von  ABC  und  ABB'  auf  das  Dreieck 
I  ^'^'6^' ausdehnt,  welche  Construction  in  der  Figur  zu  erblicken 
ist,  so  sind  offenbar  die  entstandenen  Theilungen  hinlänglich,  nicht 
nur  um  aus  den  Theilen  von  ABC  der  Reibe  nach  die  Dreiecke 
ABB*  und  A'B'C  zu  bilden,  sondern  auch  um  da^  Dreieck  ABC 
unmittelbar  in  das  Dreieck  A'B'C  zu  verwandeln.  In  der  Figur 
sind  die  congruenten  Theile  durch  dieselben  Buchstaben  a,  /9, .  . . 
bezeichnet. 

Es  ist  nun  klar,  dass  man  auch  die  Gleichheit  zweier  ParalJo- 
logramme  durch  Congruenz  nachweisen  kann.  Mad  braucht  zu 
dem  Ende  nur  jedes  derselben  durch  eine  Diagonale  in  zwei 
Dreiecke  zu  theilen,  und  auf  jedes  dieser  Dreiecke  die  beschriebene 
Theilung  anzuwenden.  Wenn  man  aber  in  Taf.  IV«  Fig.  1.  die  Paralle- 
logramme über  AB  und  AB'  vollendet  und  in  jedem  der  hinzu- 
tretenden Dreiecke  dieselbe  Theilung  anbringt,  so  wird  man  ge- 
wahr, dass  sich  die  Sache  viel  einßcher  gestalten  lässt.  In  den 
beiden  Parallelogrammen  BD  und  B^D*  haben  nämlich  einerseits 
die  Theile  J,  a,  (  und  andererseits  die  Theile  /,  /?,  €  dieselbe 
Lage  in  Beziehung  auf  einander.  Man  kann  sie  daher  beziehlich 
zusammenfassen  und  braucht  sie,  um  das  Parallelogramm  BD  io 
das  Parallelogramm  B'D^  zu  verwandeln,  nicht  erst  in  ihre  Theile 
o,  d,  £  oder  y^  /?,  €  zu  zerlegen.    Es  ergiebt  sich  daher  die  fol- 


gende Construction  (Taf.  IV.  Fig.. 2.). 
„Um  das  Parallelogramm  BD  in 


das  Parallelogramm  B'jD  s« 
„yerwandelD ,  ziehe  man  durch  die  Mitte  von  BD  eine  Gerada 
„dergestalt,  dass  das  auf  ihr  von  einem  Seitenpaare  (a.  B.  AB 
„und  CD)  abgeschnittene  Stück,  einer  Seite  (z.  B.  AB')  des  Pa* 
„rallelogramms  B'D'  gleich  wird.  Von  den  Mitten  des  aDderaa 
„Seitenpaares  (also  AD^  ^^1  ^''®  ^^^  ^^^  diese  Gerade  zwei 
„ondere  Gerade  unter  dem  Parallelogramm- Winkel  voit  B'D^. 
„Durch  diese  drei  Gerade  wird  das  Parallelogramm  BD  in  aoieha 
„Stöcke  getheilt  werden,  dtiss  sich  aus  ihnen  das  Parallelograma 
j^B'iy  zusammensetzen  lässt.^* 

Vermittelst  dieser  Construction  kann  man  offenbar  auch  dao 
pytbagoräischen  Lehrsatz  durch  Congruenz  beweisen ,  wena  mao 
auf  Euklidische  Weise  das  Quadrat  der  Hjpoteause  mit  der  Höhe 
des  reehtwinkligea  Dreiecks  in  zwei  Rechtecke  zerlegt»  welche  dea 


Quadraten  der  beiden  Katbeten  bezieblich  gleich  sind.    In  diesem 
Falle  lässt  sich  die  Coostruction  einfucb  so  angeben: 

„Durch   die  Mitte  des  QuadriCts  BD  (Tat.  IV.  Fig.  3.)  ziehe 
,,nian  eine  Purullele  mit  der  Hypotenuse»  und  auf  diese  Pa- 
,^ra1!ele  fälle  man  von  den  Mitten  der  Seiten  BC  und  DE 
,,iw«*i    Perpendikel;    so    wird    man    aus    den    entstandenen 
„Sacken   durch    Drehung   und  Verschiebnng  das   Rechteck 
^yCF  zusammensetzen  können." 
M>aaae1be  gilt  natürlich  auch  von  dem  Quadrate  der  kleineren  Ra- 
uhere,  nur  dass   man   hier  auch  subtractive  Stücke  in  Betracht  zu 
»eben  hat. 

Eiiv£  andere  Verwandlung  des  Quadrats  der  Hypotenuse  in  die 
ei  den  Quadrate  der  Katheten,    wobei    nur   eine    parallele  Ver- 
Licbiing  nötbig  ist,  lehren  Fig.  4.  und  Fig.  5.  auf  Taf.  IV.    Sie 
lad  ohne  weitere  Kriäuterung  verständlich. 

Den  Beweis  für  alles  Vorstehende  wird  man  mir  erlassen. 


xxvra. 

eber  die  Berechnung  des  ElasticitAts-Blodulus 
aus  directen  Dehnungsversuchen. 

Von  dem 

Herrn  Fabriken- Commissionsrath  A.  F.  W.  Brix 

SU  Berlin. 


Bei  der  Berechnung  der  Elasticität  prismatiscber  Rörper,  die 
^nrcb  gegebene  Kräfte  nach  der  Richtung  ihrer  Länge  gespannt 
"^rnrden,  geht  man  bekanntlich  von  dem  durch  die  Erfahrung  be- 
"Mätigten  CSesetse  aus.  dass  unter  übrigens  gleichen  Umständen  die 
Ikeobachteten  Längendehnungen,  sofern  sie  die  sogenannte  Kla^tici- 
tilagrenie  nicht  überschreiten,  den  spannenden  Kräften  und  den 
Xängen  der  Prismen  direct,  den  Querschnitten  derselben  aber  um- 

Slcebrt  proportional  sind.     Bezeichnet  also  X  die   Länge^  m  den 
lersebnitt  eines  Prismas,  und  ist  X  die  Ausdehnung,  welche  das- 
selbe «rleidet,  sobald  es  einer  Längenspannong  =/*  unterworfen 

^td»  BO  bt  X  der  Grösse  -~  proportional,  und  es  findet  daher  die 
Glaichmg  Statt: 


240 

I 

1)    mX=^, 

woriD  m  eiDen  Erfahrppg^scoeCGcieDten  bezeichDet,  iler  nur  tob  der 
physis'cbeo  Bescbaffenbeit  des  Körpers  abbängig,  f&r  Körper  einer- 
lei  Art  also  constant  ist  Man  Dennt  ibn  bekanntlicb  den  Bla8.ti- 
citäts-Modulus,  und  nm  seinen  numeriscben  Wertb  far  irgend 
eine  gegebene  Substanz  durcb  directe  Debnungsversocb^  su  eroiit- 
teln,  dient  die  Forme) 

in  welcber  P,  /  und  a  bekannte,  dem  Versnebe  cum  Grande  ve- 
legte  Grössen  bedeuten,  wäbrend  X  die  beobacbtete  Debnunjr  ist^ 
die  jedocb  wieder  verscbwinden  muss,  sobald  die  Spannung  jP  auf- 
geboben  wird. 

Bei  den  auf  Veranlassung  Eines  Hohen  Finai^ministerii  unter 
meiner  Leitung  im  Königlichen  Gewerbe- Institut  angestellten  Ver- 
suchen über  die  Festigkeit  verschiedener  Baumaterialien  kamen 
unter  Andern  auch  scumiedeeiserne  Rundstangen  bis  zu  einer 
Stärke  von  etwa  I7  Zoll  mittleren  Durchmesser  zur  Anjrendung, 
um  sie  in  Bezug  auf  ihr  elastisches-,  Verhalten  bei  einer  gewisses 
LängenspannuDg  zu  prüfen.  Da  aber  viele  von  diesen  Stanges 
nicht  an  allen  Stellen  denselben  Durchmesser  hatten,  so  kam  es 
darauf  an,  eine  Methode  zu  ermitteln,  durcb  welche  der  Elasticitäts* 
Modulus  genauer  gefunden  werden  konnte,  als  nach  dem  gewöhe- 
liehen  Verfahren,  bei  welchem  die  Stange  als  ein  Cylinder  voraus- 
gesetzt wird,  dessen  Durchmesser  dem  mittleren  Durchmesser  der 
feprüften  Stange  gleich  ist.  Das  Ungenügende  dieses  Verfahreni 
at  schon  Lagerhjelm  erkannt,  weshalb  er  liei  seinen  Verfluchen  *) 
diejenigen  Stangen,  welche  nicht  Überall  denselben  Durchmesser 
zeigten,  als  eine  Aneinauderfugung  mehrerer  Cvlinder  von  verschie* 
denen  Durchmessern  betrachtete,  und  darauf  die  Berechnung  ihrer 
Längendehnung  basirte. 

Das  zu  gleichem  Zwecke-  von  mir  in  Anwendung  jgebracbte 
Verfahren,  welches  den  Gegenstand  dieser  Mittbeilung  bildet,  be- 
steht im  Folgenden: 

Man  denke  sich  die  Stange  in  n  gleiche  Theile  getheilt«  und 
in  den  Theilpunkten  die  Querschnitte  bestimmt,  welche  sämmtiich 
als  verschieden  vorausgesetzt  werden.  Betrachtet  man  demnächst 
jeden  dieser  Theile  als  einen  abgekürzten  Kegel,  und  berechnet 
unter  dieser  Voraussetzung  die  Dehnungen  aller  einzelner  Theile, 
so  muss  deren  Summe  gleich  der  beobachteten  Dehnung  der  gan- 
zen Stange  sein.  Auf  diesem  Wege  gelangt  mau  zu  einer  Glei- 
chung, aus  welcber  sodann  der  Elasticitäts -Modulus  leicht  gefun- 
den werden  kann. 

Um  dies  Verfahren  in  Ausübung  zu  bringen,  könnte  es  suvör* 


*)  Peter  Latrerhjelm's  Versuche  zur  Bestimmung  der  Dichtheit,  Gleichar- 
tigkeit, Elasticität  u.  s.  w.  des  gewalzten  und  cesebmiedeten  Stabeisens. 
Ans  dem  Schwedischen  übersetzt  von  Dr.  J.  W.  Pfaff.  Nürnberg« 
1829.  Seite  134. 


derst  darauf  an,  die  Dehnung  eines  abgekürzten  Kegels  zu  berecli. 
iien,  welche  aich  folgendemauen  gestaltet: 

Der  grösseren  Allgemeinlieit  wegen  setzen  wir  eine  abgekürzte 

Pyramide  voraus,  deren  parallele  Endflächen  mit  m  und  «^  bezeich • 

net  werden  sollen.    Es  sei  /  die  Länge  dieses  Körpers  und  Ä  die 

Dehnong,  welche  durch   eine,   nach   der  Richtung  seiner  Schwer- 

pnnktsacbse  wirkende   Kraft  P  hervorgebracht   worden   ist.     Man 

denke  sich  von  a  aus  ein  uDhestimmtes  Niiick  ==a;  auf  der  Achse 

abgeschnitten,  und  bezeirhne  den  Querschnitt  der  Pyramide  ioi  Knd- 

(lankte  von  jc  mit  y,     2t%kt  Bestimmung  dieses  Querschnittes   hat 

■an  dann  die  Gleichung 

/l/y  =  (/  —  a:)Va  +  aVt^ 
—  i\/^^a:(\/a  —  \/a')\ 

108  welcher  sich  demnächst  ergiebt : 

y = ^  (t\/a  -  MVa  -  V^)y. 

Beieichnet  nun  Xx  die  Dehnung  des  in  Rede  befindlichen  KörporH 
nf  die  Länge  .r,  dann  ist  dkx  die  dem  Incremcnt  </r  zukommende 
Dehonng,  und  dafür  kann  nun  nach  (1)  die  Gleichung  aufgcstolU 
werden: 

m  .  dXx  = . 

y 

Abb  ihr  ergiebt  sich,  nach  Einsetzung  des  obigen  Ausdruckes  von  y^ 


ibo 


\y^)y 


Vollführt  man  die  hier  angedeutete  Integration  zwischen  den  he- 
uicIiDeten  Grenzen,  was  keine  Schwierigkeiten  hat,  so  findet  man 

3)    A  =  —    —==—L= 
'  m  •  li/'aa'        sfiWW" 

Die  Dehnung  der  abgekürzten  Pyramide  ist  demnach 
^er  eines  Prismas  gleich,  dessen  Querschnitt  das  geo- 
netrische  Mittel  zwischen  den  Bndflächen  des  ersten 
KSraert  ist. 

Ist  die  Rede  von  einem  abgekürzten  Kegel,  und  man  bezeich- 
net die  den  Endflächen  a  und  a'  zugehörigen  Durchmesser  bezüg- 
lich mit  d  und  <f,  so  verwandelt  sich  die  vorige  Formel  in  folgende 

4)    X=  *" 


nmäif' 


Zar  Anwendung  der  letzten  Formel  auf  den  mir  bei  den  Ver- 
TMl  IV.  16 


242  - 


\ 


suclieo  vorgelegenen  besondern  Fall  seien  nun  </j,  </,,#/,,... «^i^i+i 
die  verschiedenen,  in  den  i>+l  Theilpankten  gemeBseoen  Ehirdi- 
nesser,  und  A.,,  X,,  A,,  .  .  . .  ^n  seien  die  Dehnungen  in  den  ein- 
zelnen Abtbeilungen  der  Stange.     Alle  diese  Tbeile  haben  dieMlbfft 

Länge  = — ,  wenn  /  die  Länge  der  Stange  in   ihrem  naturliGhenk 

Zustande  bezeichnet.     In  Gemässbeit  der  obigen  Formel   hat 
dann  nach  einander: 


'        nmn 

•rf.rf,' 

'        nmn 

1 

X   —  *^^ 
*        nmn 

1 

1    _^^ 

Atfi  ^^»              • 

nmn 

1 

dndn+l 

Summirt  man  diese  Gleichungen,  und  setzt  die  ganze  Dehnung  der 
Stange,  nemlich  ^,  +  ^^  +  X,  +  . . .  X»  =  A,  so  kömmt 

nmn  *   </i^2         d^d^         d^d^        '  *  *        dndn+i  ' 
oder,  *wenn  der  Kürze  wegen  die  Summe  der  Reihe  in  der  Klam- 
mer gleich  -^fj^)  gesetzt  wird, 

5)  ;i  =  i^.  ^(-L-). 
'  nmn         d^d^' 

Diese  Gleichung  liefert  nun  für  den  Elasticitäts-Modulus  die  Formel 

^>  "^  —  -^v^^U)^ 

nach  welcher  die  Eingangs  erwähnten  Versuche  berechnet  worden 
sind.  ^  • 

Die  dadurch  gewonnenen  Resultate  werden  später  der  Oeffent- 
lichkeit  übergeben  werden,  weshalb  ich  mich  tür  den  Zweck  dieser 
Mittheilung  darauf  beschränke,  hier  nur  einen  der  vielen  Versuche 
anzuführen,  den  ich  nach  der  obigen  Formel  und  nach  dem  ge- 
wöhnlichen Verfahren  berechnen  will,  um  den  Unterschied  in  deli 
numerischen  Werthen  von  m  für  beide  Methoden  ersehen  zu  lassen. 
Dieser  Versuch  betrifft  eine  Stunge  englisches  Rundeisen  von  der 
Sorte,  wie  es  gewöhnlich  zu  den  Ankerketten  verwendet  wird.  £s 
wurde  auf  derselben  eine  Länge  von  5  Fuss  abgetheilt,  und  von 
Fnss  zu  Fuss  wurden  die  Durchmesser  ermittelt,  für  welche  sich 
folgende,  in  Linien  ausgedrückte  Zablenwerthe  ergaben: 

rf^  =12,29;  ^/,  =  11,68;  ^,=11,71; 
1/^  =  11,68;  <=U,Ö6;  i/,  =  11,89. 


243 

Das  arithmetische  Mittel  derselhen  ist  i/=  11,818  Linien.    Die  bei 

den  Versuche  beobachtete  Dehnung  der  Stange  betrug  im  Mittel 

'  i^OQ  zwölf  verschiedenen  Beobachtungen  0,307z  Linien  auf  5  Fuss 

LäBrOy   wenn   eine    Längenspannung  jP=:9021  Pfd.  angewendet 

wurde. 

Um  nun  hierauf  die  Formel  (6)  anwenden  zu  können,  muss 
■180  /  in  demselben  Maasse  wie  ^,  also  beide  in  Linien  ausdrücken, 
«fann  wird  sich  der  Blasticitäts-Modulns  in  Pfunden  für  die  Qua* 
tfratlinie  als  Einheit  des  Querschnittes  ergeben. 

Demnach  ist  /=  720^"  und  ;i  =  0,3072'".  Nach  den  obigen 
l^erthen  der  Durchmesser  findet  man  zuerst 

^^d^d/  —  d,d^  ^  d^d^  ^  d^d^  ^  d^d,  ^  d,d.  —  "'"*''^- 

Setzt  man  diese  Zahlenwerthe  in  Formel  (5)  ein   und  berücksich- 
tigt zugleich,  dass  i»=?=5  ist,  so  findet  man 

«z=:  194933  Pfd.  pro  Q  Linie. 

Clin  die  Crosse  m  nach  dem  mittleren  Durchmesser  «f=  11,818  Li- 
nien zu  berechnen,  dient  die  Formel 

Welche  nach  Substitution  der  entsprechenden  Zahlenwerthe 

m  =  192772  Pfd. 
giebt,  ebenfalls  für  die  Quadratlioie  des  Querschnittes. 


16* 


244 


i* 


Auflösung   einer,  algebraischen   Aufgabe,    und 

Hinstellung  einer  anderen. 


Von 

Herrn  A.  Göpel 

zu  Berlin. 


Üb" 

-i-cc" 

—  0 

b'b 

-^c'c 

=  0 

bU 

+  cc'z 

=  0- 

Aus  den  Gleicbungen 

Ia*  +  ^'  +  c'  =  1 ;     aa'  - 
a"*  ^-  r  *  +  c '»  =  1 ;     aa- 

die  Gleichungen 

/^«-l_«'»  +  a"»==l;    be  +  b'c'-hb"c'=z9 

herzuleiten.    (S.  Litter.  Bericht.  Nr.  XII.  S.  191). 

Diese  bei  der  Verwandlung  der  Coordinaten  yorkommenden 
Gleichungen  pflegt  man  gewöhnlich  aus  ihrer  geometrischen  Bedeu- 
tung abzuleiten.  Hat  man  nämlich  zwei  rechtwinklige  Axen- 
systeme  OX,  OY,'  OZ  und  0X\  0Y\  OZ'  und  sind    - 

a,    b,    c    die  Cosinus  der  Winkel  X'ÖX,  X'OY\  X'OZ 
a\   b\   d     -  -  -  -        FÖX,   YOY,    TOZ 

ä\  b%  c"    •  -  -  -        Z'OX,  Z'OY,  Z'OZ 

so  finden  die  Gleichungen  1)  statt;  und  namentlich  gelten  die  drei 
letzten  derselben,  weil  aV  +  ^'^"  +  <?V- gleich  dem  Cosidus*  des 
VVinkels  Y OX  ist,  dieser  aber  als  ein  rechter  Winkel  vorausge- 
setzt wurde;  u.  s.  w.  Unter  diesen  Voraussetzungen  sind  Aber 
auch 

a,  a\  a'  die  Cosinus  der  Winkel  X^X',  XOY,  XOZ 

b,  b\  b"    ^         -         -  .       YOX,    YOY,    YOZ' 

c,  c\  c    ^       -      -       -     zox\  zor,  zon. 


245 

nd  da  dag  Axensjstem  0X,\  0Y\  OZ'  rechiwioklig  vorausgesetzt 
rurde,  so  folffen  aus  ähnlichen  Gründen  die  Gleichungen  2).     Rein 
Jffebraisch  durften   dieselben  am  leichtesten  folgendermassen  her- 
geleitet werden.     Schreibt  man  die  erste,  fünfte  und  sechste  der 
Gleichungen  1)  so: 

«"  .  a  -+-  Ä"  .  Ä  -f-  c"  .  r  =  0, 

folgt  aus  ihnen  durch  eine  einfache  Kliminatiön,  wenn  zur  Ab- 
k  ürznng : 

4)    €  =  a(b'c"  —  b"c)  +  n\6"c  -  bc") -+- a(bc  -  b'c) 

S'^setzt  wird: 

^  5J    f  .  «  z=  b'c"  -  b"c\  €.b  =  da'  7-  cd,  €.c  =  a'b'  -  ab'. 

-^of  dieselbe  Art  ergeben  sich  aus  der  2ten,  4ten,  6ten;  und  aus 
4«r  3ten,  4ten,  5ten  der  Gleichungen  1)  die  folgenden: 

6)  i\  ä'  =  b"c  —  bc'\  B.b'  =  da  —  cä\  €  .d  =  a"b  —  ab" 

7)  «  .  «"  =  bd  —  b'Cy  €  ,  b"  =z cä  —  c Ä,  «  .  c"  =  ab'  —  ab 

-'Moltiplicirt  man  nun  von  den  Gleichungpen  5),  6),  7^  bezieblich  die 
Ersten  mit  a^  «%  d'\  b,  b' ^  b"\  c,  c',  c",  und  addirt,  so  ergiebt 
^icjb  nach  Division  mit  e: 

«Ä»  4-  a'»  -h  «"»  =  1 ,  »Ä  +  »'Ä'  -h  ab'  zn  0,  «c  +  a'd  -+-  ad'  =  0. 


üf  ähnliche  Art  erhält  man  aus  denselben  Gleichungen  die  übri- 
J^CD  Gleichungen  2).  Die  Division  mit  £  setzt  voraus,  dass  £  nicht 
^^all  ist;  sein  Werth  findet  sich  sehr  leicht  bleich  d=l.  Deun  qua- 
^rit  man  die  Gleichungen  5)  (oder  auch  ^  oder  7)),  und  addirt, 
^0  erhält  man: 


I 


)  %^{a^^b^+c^)={b'd'^b"dy+ida"'-d'a'Y'\'(a'b"-a"b'Y 

=  (a»  -f.  ^'»  +  c»)  («'»  +  ö'^  -HC») 

—  (da  -+-  //r  +  dd'Y 
^so  wegen  1) 

9)  c»  =  l. 

Dil  Zeichen  von  c  ist  seiner  Natilt  nach  unbestimqit;  in  der  geo- 
aelrischen  Bedeutung  hängt  es  bekanntlich  davon  ab,  ob  die  Axen 
0X\  0Y\  OZ'  in  derselben  Drehrichtung  um  einander  liegen, 
wie  die  Axen  OX^  OYy  OZ  oder  in  entgegengesetzter.  Im  ersten 
Falle  ist  c  =  +l,  im  zweiten  e  =  — 1. 

loh  stelle  nun  die  Aufaabex 
Mab  goH  aas  den  Gleichungen: 


246 

Aa*  -H  Ä*'»  -f-  Ce*  +  2ZIÄV  -H  ^Ee'm  +  2/V^  +  2»« 

+  2Jro'  +  2A?'  =  P 

+  2i5P;5"  +  27i:"  =  P 
Aäa"  +  Ä^'^" -H  ^V  +  D(b'^  +  ÄV)  +  E(cä'  +  c'm) 

+  /X«  Ä"  -H  «"*')  +  C^(«  +  •")  +  ^^'+  Ä ')  +  Ap'  ■+-  <?")  =  /» 
Aaa  +  /f/^'Ä  +  Cc'r  +  D(b"c  +  de")  +  E(d'a  -H  ca) 

+  €?(a-Ha)  +  M*  +  ^')  +  7{c-|-r)  =  r 

ähnliche    Systeme    tod    Gleichungen    herleiten    nnd^dft 
geometrische  Bedeutung  derselben  darlhun. 


Theorie  der  involutorischen  Gebilde  nebst  An- 
wendungen auf  die  Kegelschnitte. 

Von 

Herrn  Fr.  Seydewitz^ 

Oberlehrer  am  Gymnasium  zu  Heiligenstadt. 


Gegenwärtige  Abhandlung  soll  das  Wesen  der  sogenannten 
Involutionen  im  Verbältniss  zu  projektiviscben '  Eigenschauen  über- 
haupt darstellen  und  die  bereits  von  Steiner  S.,  167.  seines  Wer 
kes  angekündigte  Wichtigkeit  dieser  Lehre  an'  der  Theorie  der 
zugeordneten  Durchmesser,  denen  hier  die  zugeordneten  Acbsen- 
puokte  und  Achsenpunktwinkel  mit  ganz  analoffen  Eigen- 
schaften sich  zur  Seite  stellen,  an  der  Theorie  der  iSrennpiinkte 
und,  wenn  der  Raum  es  gestattet,  der  gemeinschaftlichen  Sekanten- 
und  Tangentendurchschnitte  nachweisen.  Denn  durch  diese  l.«ehre 
erhält  die  Geometrie  nicht  bloss  einen  Ersatz  für  das,  was  die  Ana- 


247 

l^vsis  durch  den  Gebrauch  des  linagiuureD  vermug,  sondern  sogar 
^i  nen  Vortheil  über  die  let^^tcre,  indem  sie  ibreui  intuitiven  Cbaruk- 
^^r  g^treo^  statt  ein  nicht -seiendes  Objekt  kraft  der  Form  eines 
■r^selleo  sich  einzubilden,  vielmehr  von  einem  Objekte  der  Anscbau- 
KX  ng  zu  einem  anderen  reellen  Obj^tc  von  derselben  Grösse,  aber 
'%r «rschiedener  Bedeutung  übergebt  un<l  somit  zugleich  nn  Wahrheit 
nd  Mannigfaltigkeit  der  Begrille  gewinnt. 

Ües  Zusammenhanges  wegen  und  dem  Hauptzwecke  des  Archivs 

'«mäss  geht  eine  kurze  IJebersirht  desjenigen  aus  der  „Systemu* 

machen   Entwickelung  der  Abhängigkeit  geometrischer 

Gestalten  von  einander^'  voraus,  worauf  im  Folgenden  Bezug 

«Dommen  werden  wird,  und  für  eiiv^  solche  dürfte  wohl  eine  blosse 

ndeutUDg  der  Beweise  hinreichen,   um  so    mehr,   da  sich   voraus- 

itzen   lässt,    dass   das   genannte  Werk    sich   schon   längst  in   der 

and  eines  jeden  Mathematikers  beGndet.  **) 


Die  Gerade  und  der  ebene  Strahlbüschel. 

1.  Wird  eine  Gerade  A  von  den  Strahlen  <v,  ^,  r,  r/...  eines 

«ä  benen  Strahlbüschels   ß  d.  h.    von    den    sämmtlichen    durch 

^inen  Punkt  B  (Mittelpunkt)   gehenden    Geraden    einer  Ebene, 

^  ^  den  Punkten  a,  6,  c,  b...  geschnitten,  und  man  denkt  sich  so- 

"^"^rt  die  beiden  Gebilde  A,  B  in  irgend  einer  Luge  zu  einander, 

^^  welcher  nur  die  gegenseitige  Neigung  der  Strahlen   von  B  und 

^S.ie  gegenseitigen  Abstände  der  Punkte  von  A^  so  wie  die  Bezic- 

^«QDg,  dass  immer  diesem  Strahl  a  dieser  Punkt a  entspricht,  fest- 

^^ehulten  wird,  so  heissen  die  Gebilde  A^  B  in  Ansehung  der 

Entsprechenden  KlemeiiteniMiare  a,  b,  C,  b...  und  «r,  b^  c,  d.,j 

(^rojektivisch,    und   zwar  schief  liegend, .  wenn   die  Strahlen 

'^ron  B  nicht  durch  ihre  entsprechenden  Punkte  gehen,  perspekti- 

^^^isch  liegend  dagegen  oder  perspektivisch,  wenn  dies  durch- 

"^^pg  der  Fall  ist.     Die  Projektivität  von  A^  B  erlaube  ich  mir  hier 

^er  Kürze  wegen  durch 

A{a,  6,  c,  5 . . .)  =  ^{^i  ^9  ^>  f^"  •)» 
^^nd  dass  sie  insbesondere  perspektivisch  sind,  durch 

A(a,  6,  c,  b  . . .)  ^  B{a^  d,  c,  #/...) 
^Q  bezeichnen. 

2,  Für  perspektivische  Gebilde  A^  B  hat  man  in  Bezug  auf 
^wei  beliebige  Klementenpoare  a,  C;  <v,  c,  wenn  Bp  senkrecht  auf 
-A,  die  metrische  Relation 

Bip  .ac=  Ba,  Bc.  sin,,  ac. 

iia4  ebenso 


*)  Der  Leser  wird  gebeten,  di«?  Figuren  iler  jedesmaligen  Angabe  gemäss 
gelbst  zu  entwerfen. 


248 


also 


ood  ebeos» 


also 


Bp.  bc=:  Bb .  Bc . sin  .  6c^ 


oc 
bc 


ob 
bb 


Ba      amm^ 


oc     ob 
bc  '  bb 


Bb  '   sin .  Ar  ' 


Ba     «n.grf 
iTb  '  sin  .  ^ 

sin.  HC     sin .  ad 
sin .  Ac  *  sin  .  MT 


als  Fondaaieotal-Gesetz  der  Projektivität  Oberhaupt;  d.  Ii. 
es  gilt  TOD  je  4  entsprechen  den  ElesientenpaareD,  wenn   - 

-^(a,  b,  c,  b  . . .)  =  B{ay  b^  €y  d. . .), 

and  ist  ersteres  der  Fall  und  zugleich  die  Ordnung  der  Elemente 
in  A  und  B  nbereinstimsiend,  so  gilt  auch  das  letztere,  wie 
durch  Construktion  näher  nachgewiesen  wird.     Hieraus  folg^: 

«)  Das  ganze  System  der  entsprechenden  Elemeoteo- 
paare  zweier  projektivischen  Gebilde  ^^  ifr  ist  bestiauBt, 
sobald  irgend  drei  dieser  Paare  gegeben  sind. 

b)  Bei  zwei  beliebig  liegenden  Gebilden  A^  JEt  kanu 
man  ganz  nach  Willkür  drei  Paar  Elemente  o»  «r;  6,  b\ 
Cy  c  auswählen  und  «odann  festsetzen,  die  Gebilde  sol- 
len projektiTiscb  und  diese  Elementenpaare  sollen  ent- 
sprechend^ Blementenpaare  sein. 

Besondere  Fälle. 

3.    Hier  ist  hervorzuheben: 
Wenn  der  Werth  efnes  der  Doppel verhiUtnisse 


at     ab     sin . oc     wa.ad 
bc  '  bb'   sin  .  Ac  '  sin .  bd 


=  1 


ist,  was  immer  zugleich  stattfindet,  so  heissen  die  4  Punkte  a, 
b,  C,  b  oder  die  4  Strahlen  a,  A,  r,  d  harmonisch,  und  zwar  a 
und  b,  C  und  b  oder  a  und  b^  c  und  d  zugeordnete  harmoni- 
sche Punkte  oder  Strahlen. 

Wird  in  diesem  Falle  die  Strecke  ah  in  c  gehälftet,  so  liegt 
b  auf  A  unendlich  entfernt,  und  wird  der  Winkel  «^  durch  c 
gehälftet,  so  ist  c  rechtwinklig  zu  d.  Geschieht  dasselbe 
aber  in  einem  andern  Punkte  m,  und  durch  einen  andern  Strahl  i^ 
so  ist 

mc. tnb  =  ma'  =: mb' ;  tng ^hc .  tng .  Ai/=  tng'  . hm  =  tng*  .  Ab. 


Bei  irgend  vier  harmoni- 
schenPunkten  ist  das  Recht- 
eck unter  den  Abständen 
zweier  zugeordneter  Punkte 
von  dem  in  der  Mitte  zwi- 
schen   den    beiden    anderen 


Bei  irgend  vier  haräoni- 
schen  Strahlen  ist  das  Pro- 
dukt  der  Tangenten  der  Wid- 
kel,  welche  zwei  zugeord- 
nete Strahlen  mit  chem  in 
der  Mitte  zwischen  den  bei- 


249 


liegenden  Punkte  gleieh  dem 
Quadrate  des  halben  Ab  Stan- 
des fi^r  letzteren  von  ein- 
ander. 


den'anderen  liegenden  ein- 
s^hliessen,  gleich  der  zwei- 
ten Potenz  derTangente  des 
halben  Winkels,  welchen  die 
letzteren  einscbliessen. 


Zwei  und   mehrere  Gerade  oder  Strahlhüschel. 
4,   Ist  zu  gleicher  Zeit 

^(a,  b,  C,  b . . .)  =  B{ay  b^  c,  d. . .) 


^er  ist  zu  gleicher  Zeit 

B(a,  i,  c,  d. . .)  =  jl{a,  b,  c,  b...) 

I 

^i(»iy^i>  ^i>  ^i..)  =  ^(a>  b,  c,  b...)i 

iKi  heissen  die  Geraden  A^  A^  selber  in  Ansehung  der  entsprer 
«benden  Punktenpnare  a,  b,  C,  b...;  a,,  b,,  C,,  b|  ...,  oder 
die  8trahlbüscliel  Zf,  /f|  selber  in  Ansehung  der  entsprechen- 
den Strahlenpaare  a^  b^  Cy  d,, ,;  a,,  b^^  c^,  d^  ,,,  projektiv 
vi  seh,  und  ich  schreibe 

^((1,  b,  c,  b...)  =  ^i(an  b,,  c,,  b, ...); 

B{a,  b,  €?,  d..,)=:B^{a,,  b,,  c,,  <...). 

Liegen  insbesondere  A  und  A^  mit  JB,  oder  ^  und  ZT,  mit  A  per- 
spektivisch, so  heissen  ^,  ^i  oder  ß,  B^  perspektivisch  u.s.iv., 
wo  nicht,  schiefliegend.  Der  Punkt  If  beisst  der  Projektions- 
punkt  der  perspektivischen  Geraden  A,  Ai,  und  die  Geraden  a^i, 
bbi,  CC, . . .  in  jedem  Falle  die  Projektionsstrahlen  von  Ay  Jf,. 
Endlich  wird  A  der  perspektivist^he  Durchschnitt  der  per- 
spektivischen Strahlbüschel  By  B^  genannt. 

Auf  jeder  von  zwei  perspektivischen  und  folglich  auch  von  zwei 
projekti vischen  Geraden  A^  A^  überhaupt  giebt  es  einen  Punkt  r, 
<|i,  dessen  entsprechender  auf  der  anderen  Geraden  Ay^  A  ihr  un- 
endlich-entfernter Punkt  r,,  <|  ist.  Diese  beiden  Punkte  r,  <|i 
heissen  die  Durchschnitte  der  PaTallelstrahlen.  Eben  so 
giebt  es  unter  den  entsprechenden  Strahlenpaaren  zweier  perspek- 
tivischen und  folglich  auch  zweier  projektivischen  Strahlhüschel 
B^  By  überhaupt  zwei  Paare  «,  i^;  s,,  t^  von  der  Eigenschaft,  duss 
sowohl  «zu /als  auch  «,  zu/,  rechtwinklig  ist.  Denn  ein  durch 
die  Mittelpunkte  B^  B^  gelegter  Kreis,  dessen  Centrum  auf  dem 
perspektivischen  Durchschnitte  A  liegt,  schneidet  letzteren  in  zwei 
Punkten  6,  t)  denen  solche  Strahlenpaare  «,  /;  <|,  /,  entsprechen 
müssen.  Sie  heissen  die  Schenkel  der  entsprechenden  rech- 
ten Winkel. 


250 


5)  Bei  zwei  projektivischen  Gebilden  A^  A^^  so  wie  B^  B^ 
finden  folgende  metrische  Relationen  statt: 

ac  ^  ab OiCi  .  Oibi     sin . ac  ^  sin . ad sin^Oi^,  .  sin.Hirft 

bc  '  bb      '  biCi  *  b,bi '  sin  •  ^  *  sin  .  bd        sin .  b^c^  '  sin .  b^dx ' 

und  demnach  ähnliche  Lehrsätze  als  die  unter  2)  ausfi^esprocbenen. 

Hieraus  ergiebt  sich  als  Nerv  der  ganzen  Methode  der 
Satz: 

Ist  hei  irgend  einer  Anzahl  n  Gebilden  —  Gerade  und 
ebene  Strablliüschel —  in  irgend  einer  bestimmten  Ordnung 
genommen  der  Reihe  nach  ein  jedes  Gebilde  mit  dem 
darauffolgenden  projekti  visch ,  so  ist  jedes  mit  jedem, 
also  namentlich  auch  das  erste  mit  dem  letzten  projek- 
tiviscb. 

» 
Besondere  Fälle. 

6.  d)  Vertauscht  man  in  5)  die  Punktenpaare  c,  b;  C,,  b,  mit 
den  besonderen  <|,  r;  <|i,  Fi, und  die  Strahlenpaare  c^  ji\  €?!,  </,   mit 

den  besonderen  *,  t\  *,  t^  (4),  so  sind  die  Verhältnisse  r—  und  .  *  * 

=  1,  und  sin  .iarj^=cos  .«r#.n.  8.  w.,    folglich  ar .  tti^i  =  6r  .  bjq,  ; 
tog.  as ,  tog^,^,  =:tng.  hs  .  tog.^,^,. 


Bei  zwei  projektivischen 
Geraden  ist  das  Rechteck 
unter  den  Abständen  irgend 
zweier  entsp rech enderPunk- 
te  von  den  Durchschnitten 
derParallelstrahlen  vonun- 
verän der)  i ehern  Inhalt. 


Bei  zwei  proj^ktiviscbeo 
Strahlbüscheln  ist  dasPro* 
dukt  der  Tangenten  der  Win- 
kel, welche  irgend  zwei  en t- 
sprech ende  Strahlen  mit  den 
ungleichnamigenSc  henkeln 
der  entsprechenden  rechten 
Winkel  einschliessen,  von 
unveränderlichem  Wertbe. 


/ 


U)  Vier  harmonischen  Punkten  von  A  entsprechen  vier  barmo* 
nische  Punkte  von  ^,,  und  vier  harmonischen  Strahlen  von  B  ent- 
sprechen vier  harmonische  Strahlen  von  B^  (5). 

7.  c)  Haben  je  zwei  entsprechende  Abschnitte  der  Geraden 
A^  Ai  gleiches  Verhältuiss,  d.  b.  ist 


ab 


6c 

=   =  r U.  S.  W., 


ac 
o,c, 


b,t, 


so  beissen  Aj  A^  projektiviscb  -  ähnlich,  und  sind  je  swei 
entsprechende  Abschnitte  einander  gleich:  ab  =  a|b,,  bc=b,C|, 
u.  s.  w.,  so  beissen  sie  projektiviscb -gleich.-  In  beiden  Fällen 
sind  die  unendlich-entfernten  Punkte*  beider  Geraden  ent- 
sprechende Punkte,  ßben  so  hcissen  zwei  Strablböschel  B^  B^ 
projektivisch-gleicb,  wenn  je  zwei  entsprechende  Winkel  ein- 
ander gleich  sind,  und  dann  giebt  es  unzählige  Paare  entspre- 
chender rechter  Winkel.  * 


251 


Gegenseitige  Lage   der  Gebilde. 

a)  BediDgUDgen  der  projek'tiviscben  Lage. 

8.    Da    bei  EW(>i  proiektiviscben  Geraden    oder  8trabli)üschelu, 

"OTeDD  sie  perspektivisch  liegen,  zwei  entsprechende  Punkte  im  Durch- 

Mchnitte   der  ersteren,    oder  swei  entsprechende  Strahlen   mit  dem 

^jfeoieioscbaftlichen  Strahle  der  letzteren  zusammenfallen,  und  da  das 

[anze  System  ihrer  entsprechenden  Punkten-  oder  Strahtenpaarc  he- 

timmt  ist,  sobald  irgend  drei  Paare  gegeben  sind  (5),  so  foJgt: 


Zwei  projektivische  Ge- 
ade  befinden  sieb  allemal 
ad  nur  dann  in  perspekti- 
ischer  Lage,  wenn  entwe- 
erirgendzweientsprechen- 
e  Punkte  in  ihrem  Durch- 
ebnitte  Tereinigt  sind,  oder 
renn  irgend  drei  Projek- 
ionsstrahlen  ineinemPunk« 
e  zusammentreffen. 


ZweiprojektivischeStrahl- 
hüscbcl  befinden  sich  alle- 
mal und  nur  dann  in  per- 
spektivischer Lage,  wenn 
entweder  irgend  zwei  ent- 
sprechende Strahlen  aufein- 
ander fallen,  oder  wenn  ir« 
gend  drei  entsprechende 
Strahleupaare«sich  auf  einer 
Geraden  schneiden. 


d)  Auf  einander  gelegte  Gerade,  concentrischc 

Strahlbüschel. 

9)  Werden  zwei  projektivische  Gerade  ji,  A^  beliebig  anf  ein- 
ander, oder  zwei  projektivische  Strahlhüschel  beliebig  conceutrisch 
gelegt»  so  ist  wesentlich  zu  unterscheiden,  oh  die  Elemente  bei- 
der Gebilde  nach  derselben  oder  nach  entgegengesetzter 
RiöhtuDg  geordnet,  d.  h.  ob  sie  gl  eich  liegend  oder  un  gl  ei  ob- 
liege od  sind.  Ks  fragt  sich,  ob  bei  solchen  Gebilden,  und  wie 
viele  entsprechende  Clementenpaare  zusammenfallen  könnend 

Sind  A^  A^  gleich  liegend,  so  können  sich  höchstens  nur 
zwischen  den  beiden  Durchschnitten  der  Parallelstrablen  r,  <|i  ent- 
sprechende Punkte  vereinigen,  und  nie  zwischen  r,  <|,.  wenn^i,  ^, 
UDffleichliegend  sind.  Denn  liegt  ein  solcher  Punkt  (eCi),  in  dem 
sich  entsprechende  e,  e,  vereinigen,  nicht  zwischen  r,  q,,  so  ist  die 
Richtung  der  Puoktenreihe  e^  r,  <|  der  Richtung  der  entsprechenden 
Pnnktenreibe  fi,  r,,  <|,  entgegengesetzt,  einerlei  dagegen  mit  die- 
ser, wenn  (ee,)  zwischen  r,  <|,  liegt. 

Da  nach  6)  das  Rechteck  ar.a,q,  constant  ist  z.B.  =  ^',  so 
ist  auch  für  den  Punkt  (ee,)  er.e,q,=^'.     Theilt  man  also  die 
Strecke  r<|,,  wenn  A^  A^  gidcbliegend,  dergestalt  in  einem  Punkte  .r, 
i%MB  orr .  a?<|,  =^',   so  ist  jp  uothwendig  ein  solcher  Punkt  (ee,); 
und  bestimmt  man,  wenn  A^  Ay  ungleichliegend,  auf  der  Verlan^e- 
ruDg*  von  r<||  einen  Punkt  a:  so,  dass  a:X *<sc^i=^g^  %  so  ist  auch 
jetzt  or  notbwendig  ein  Punkt  (eej).    Denn   entspräche  dem  auf  A 
vorg^estellteo  Punkte  a:  ein  Punkt  a:^  auf  ^,,  der  nicht  mit  a:  zu- 
samaienfiele,  so  wäre  doch  .srq,  =a;,<||,  und  es  würden  die  Punk- 
teoreiben  ^,  r,  <)   und  oTi,  r,,  <|,    im  ersten  Falle  nach  entgegen- 
gesetzter, im  zweiten  nach  einerlei  Seite  hin  gerichtet  sein. 

JeDacbdea  der  Abschnitt  r(|i  grösser,  gleich  oder  kleiner  als 
2g«  aiud  zwischen  rundq,  zwei,  einer  oder  kein  Punkt  o;  mög- 
lich.     Dagegen   gibt   es  auf  den  Verlängerungen  von  r<|i  beider- 


seits  einen  Punkt  ac,  '  In  jedem  Falle  liegen  die  beiden  Punkte  ar 
zu  den  Punkten  r,  <|i  symmetrisch. 

Haben  endlich  zwei  projektiviscbe  Strahlbüschel  B^  B^  einerlei 
Mittelpunkt  und  werden  durch  eine  beliebige  Gerade  geschnitten, 
80  sind  in  dieser  zwei  projektiviscbe  Gerade  A^  A^  auf  einander 
gelegt^  indem  A  mit  B^  Jl^  mit  B^  perspektivisch  ist.  Jenach- 
dem  nun  B^  B^  gleicbliegend  oder  uDgleicbliegend  sind,  sind  es 
auch  die  Geraden  A^  A^^  und  jedem  Punkte  (eCi)  der  letzteren  muss 
ein  Strahl  (ee^)  der  ersteren  entsprechen. 

ä)  Werden  zwei  projekti- 
viscbe Strahlbüschel  belie- 
big concentrisch  gelegt,  so 
fallen,  wenn  sie  gleichlie- 
gend sind,  entweder  xwei, 
odernurein,  oder  kein  Paar 
entsprechende  Strahlen  4iuf 
einander;  dagegen  allenial 
zwei  solche  Paare,  wenn  sie 
ungleichliegend  sind. 


a)  Werden  zwei  projektiv 
vi8che<^eraae  beliebig  auf- 
einander gelegt,  so  verei- 
nigen sich,  wenn  sie  gleicb- 
liegend sind,  entweder  zwei, 
oder  nur  ein,  oder  kein 
Paar  entsprechende  Punk- 
te; dagegen  allemal  zwei 
solche  Paare,  wenn  sie  un- 
gleichliegend sind. 


Insbesondere: 
b)  Werden  zwei  proje ktiviscb-äh nliche  Gerade  be- 
liebig auf  einander  gelegt  —  gleich-  oder  ungleichliegend  — 
80  vereinigen  sich  allemal  zwei  Paar  entsprechende 
Punkte,  wovon  eines  namentlich  die  unendlich-entfern- 
ten Punkte  sind. 


c)  Werden  zwei  projekti- 
viscb-gleicbeGer  adegleich- 
liegend  aufeinandergelegt, 
so  treffen  sich  entweder  nur 
ein  Paar  entsprechende, 
nämlich  die  unendlich-ent- 
fernten, oder  je  zwei  ent- 
sprechende Punkte. 

Werden  zwei  projektivi seh- 
gleiche  Gerade  ungleichlie- 
gend auf  einander  gelegt, 
so  treffen  sich  allemal  zwei 
Paar  entsprechende  Punkte, 
deren  eines  unendlich -ent- 
fernt,das  andere  in  derMitte 
zwischen  je  zwei  entspre- 
chenden Punkten  liegt. 


c)  Werden  zwei  projekti- 
visch- gleich  eStrahlbäsehei 
gleichliegend  concentrisch 
gelegt,  so  fallen  entweder 
gar  keine,  oder  es  fallen  je 
zwei  entsprechende  Str«li- 
len  auf  einander. 


Werden  zwei  projektiv! sc b- 
gleiche  Strahlbüschel  nn- 
gleicbliegend  concentrisch 
gelegt,  so  fallen  allemal 
zwei  Paar  entsprecbende 
Strifhlen  auf  einander,  näm- 
lich die  Schenkel  zweier 
entsprechend  er  rechten  Win- 
kel. 


ei- 


Von  dem  ganzen  weiteren  Inhalte  des  Werkes  hebe  ich  zu 
nem,  Zwecke  nur  noch  das  Folgende  hervor: 

10.  Liegen  die  Strohlen  0,  by  c^  </...;  a^  b^  c^  ^,  ...  zweier 
projektivischer  ebener  Strahlbüschel  B^  By  in  den  Ebenen  a,  ^, 
^,  8  ,,.\  «1,  /?,,  y^^  Ji  . . .  zweier  Kbenenbüschel  3C,  ,]Ci,  d.  b«  in 
solchen  Ebenen,  welche  sich  alle  in  einer  Geraden  Ü^  Xi  schnei- 
den, und  man  legt  durch  jeden  dieser  beiden  EbeDenbfiscbeJ  eine 


253 

beliebige  Bbeoe,  so  erzeugen  diese  io  jenen  zwei  neue  ebene  Strabl- 
bü sehet  B',  B\y  welche  in  Ansehung  der  Strahlen  a\V^c\tt..,\ 
^\y  ^19  ^1)  ^1  •••«  die  nämlich  denselben  Ebenen  a,  A  y^  <^...; 
^19  ßii  Y\\^\"»  ^^^  ^^^  bezüglichen  Strahlen  von '/f,  J^,  angehö- 
ren, projektifisch  sind.  Denn  ßy  B'  sind  beide  mit  einer  Geraden 
^,  der  üurchnittslinie  ihrer  Ebenen,  und  eben  so  iff,,  ß*^  mit  einer 
Geraden  A^  perspektivisch,  also  der  Reihe  nach 

ÄV»  ^'>  ^»  <^. . .)  =  ^(a,  5,  c,  b . . .)  =  ^(»5  ^.  c,  d...) 
=  ir.(a,,Äi,c,,#/,..,)=^,(a,,t,,c,,b,...)  =  ^i(»'i5^'n<?'i,fl^'i...). 

11.    Nachdem    die  Regelschnitte   durch  Projektion    des  Kreises 

erzeugt  und  als    unterscheidendes  Merkmal   ihrer  Arten    gefunden, 

dass  nie  BIlipse  keinen,    die  Parabel  nur   einen    und   die 

Hyperbel    zwei    unendlich-entfernte    Punkte,    und    da^ss 

nor  die  Parabel  eine  unendlich-entfernte  Tangente  hat, 

wird    sofort   mittels   der  Sätze,   dass   der    Centriwiukel    eines 

Kreises,     dessen    Schenkel     nach     den     Durchschnitten 

zweier  festen   mit  einer    beweglichen  Tangente    gehen, 

CO D staut  ist,   und  dass  somit  seine  Schenkel  zwei  projektiviseb- 

jrleiehe  conrentrische  Strahlbüschel   erzeugen,  so   wie  dass  Peri« 

^heriewinkel  auf  gleichen  Bogen  gleiche  Grösse  haben, 

Her  folgende  Satz  zunächst  vom  Kreise,  und  sonach  mittels  10)  von 

Kegelschnitten  überhaupt  erwiesen : 


Jede  zwei  Tangenten    ei- 
Ki«s   Kegelschnittes  sind    in 
Ansehung    der  Punktenpaa- 
■re,    in  welchen  sie  von   den 
ubrigenTangenten  geschnit- 
ten werden,    projektivisch, 
und    zwar   entsprechen    den 
in  ihrem  Durchschnitte  ver- 
einigten Punkten  ihre  wech- 
selseitigen        'Berührungs- 
punkte; 


Jede  zwei  Punkte  eines 
Kegelschnittes  sinddieMit- 
telpunkte  zweier  projekti- 
visch en  ebenen  Strahlbü- 
schel, deren  entsprechende 
Strahlen  sich  in  den  übrigen 
Punkten  desselben  schnei- 
den, und  zwar  eütspreehcn 
den  vereinigten  Strahlen 
die  Tangenten  in  den  ge- 
genseitigen Mittelpunkten; 


und  umgekehrt. 


Involutorische  Gebilde. 
Zwei  involutorische  Gerade    oder  ebene  Strahlbüschel. 

§.1. 

Werden  zwei  projektivische  Gerade  ^,  ^,  dergestalt  auf  ein- 
ander gelegt,  dass  ihre  beiden  Durchschnitte  r,  <|i  der  Paral- 
lelstrahlen sich  in  einem  Punkte  m  vereinigen,  oder  werden 
4wei  projektivische  ebene  Strablbüscbel .If,  Bi  dergestalt  concen- 
Irisch  gelegt,  dass  die  ungleichnamigen  Schenkel  «,  j^, ;  ^,  «, 
ihrer  entsprechenden  rechten  Winkel  in  einen  Strahl  «9,  u 
^nsammen fallen,  so  erhalten  dieselben  ganz  eigenthümliche  Ei- 
fl^enschaften ,  welche  überall  da  hervortreten,  wo  es  sich  um  ganz 
Bingulärd  Punkte  und  Linien  der  Figuren  handelt,  und  durch  weiche 


selbst  Erscheinangen ,  deren  Betraclitung  sonst  der  Geonetrie  der 
Grösse  gouz  besonders  anzugehören  schien,'  als  nothwBDdige  Mo- 
mente des  Systemes  ,,der  Abhängigkeit  geometrischer  Ge- 
stalten** aufgezeigt  werden. 

1.  8ind  a,  Ai  irgend  zwei  entsprechende  Punkte  der  so  auf 
einander  gelegten  Geraden  ^,  A^  und  denkt  man  sich  einen  Augen- 
blick  z.  B.  die  Gerade  ^,  aus  ihrer  Lage  gebracht  und  in  der  ihrer 
vorigeu  entgegengesetzten  Richtung  wieder  auf  A  gelegt,  jedoch 
so,  dass  nun  der  Punkt  a,  sich  mit  a  vereinigt^  indem  sieb  nSmlich 
die  ^,  \im  den  Mittelpunkt  des  Abschnittes  aai  dreht,  so'  treten 
jetzt  im  Allgemeinen  die  Punkte  r,  <|,  wieder  aus  einander,  und  be- 
zeichnet man  denjenigen  Punkt  von  ^,  welcher  vorher  vom  Punkte 
a,  gedeckt  wurde  mit  a,  und  denjenigen  Punkt  von  ^i,  welcher 
den  Punkt  a  deckte,  mit  a,,  so  werden  sich,  so  wie  a  und  a^^  su- 
gleicb  auch  die  Punkte  a  und  a^  vereinigen,  und  überdies  die  bei- 
den Punkte  (aai)  und  (aa,)  zu  den  Punkten  r,  qi  sjmmetrUcb  zu 
liegen  kommen.  Da  aber  eine  solche  Lage  allemal  den  bejdeu  Paa- 
ren vereinigter  Punkte  (ee,),  (fd)  zukommt  (9),  und  da  (atti)  ein 
solcher  Punkt  (ee,)  ist,  in  welchem  sich  zwei  ;Rnt8precheDde  ver- 
einigen, so  sind  notbwendig  auch  die  beiden  anderen  vereinigten  tt,  a^ 
entsprechende  Punkte.  Da  nun  das  Entsprechen  der  Punkte  von  der 
gegenseitigen  Lage  der  Geraden  ^,  ^,  nicht  abhängt,  und  da  a,  a^ 
beliebig  gewählt  wurden,  so  folgt,  dass,  wenn  in  zwei  auf  einander 
gelegten  projektivischen  Geraden  ^,  ^,  die  Durchschnitte  r»  <||  der 
Parallelstrahlen  sich  in  einem  Punkte  m  vereinigen,  je  swei  ent- 
sprechende Punkte  sich  in  doppeltem  Sinne  .entspreeheo, 
jenachdem  sie-  wie  a,  a,  als  den  Geraden  A,  A^ ,  oder  wie  a,.,  a 
als  den  Geraden  ^,,  A  zugehörig  vorgestellt  werden,  d.h.  die  Ge- 
raden Ay  Ai  sind  in  Ansehung  der  entsprechenden  Punktenpaare 
a,  b,  c,  b . . .  Ai,  b,,  Cij  t)i  . . .  und-  a,,  b,,  c,,  bi . . .  (i,  b,  c,  b  •  •  • 
projektivisch,  oder  ^(a,b,C,b  ...  a^  b,,  C,,  bi  ...  =  ^i(ai,  619  Cj,  bf.« 
a,  b,  C,  b...),  indem  jeder  Punkt  zu  beiden  Geraden  gerechnet  wird. 

Und  umgekehrt:  entsprechen  sich  bei  -zwei  auf  einander  geleg- 
ten projvktivischen  Geraden  A,  A^  ein  einziges  Paar  Punkte  a»  ttj 
in  doppeltem  Sinne-,  so  gilt  dies  auch  von  jedem  Durchschnitte  der 
Paraltelstralilen  und  dem  ihm  entsprechenden  unendlich -entfernten 
Punkte,  oder  diese  beiden  Durchschnitte  tr,  qi  vereinigen  sieb  in 
einem  Punkte  tn,  und  dann  entsprechen  sich  alle  entsprechenden 
Punktenpaare  in  doppeltem  Sinne.  Denn  durch  UmkehrUng  der  einen 
Geraden  erhält  man  zwei  Punkte  (aai)  und  (cm^)^  in  deren  jedem 
sich  zwei  entsprecheode  a,  a,  und  a,  a,  vereinigen,  folglich  liegen 
beide  zu  r,  qi  symmetrisch,  und  diese  letzteren  müssen  also,  wenn 
die  Geraden  in  ihre  erste  Lage  zurückgebracht  werden,  in  einen 
Punkt  m  zusammenfallen. 

Ein  wesentlicher  Unterschied  tritt  ein,  jenachdem  die  Geraden  A, 
Aj  gleichliegend  oder  ungleich  liegend  sind.  Im  ersten  Falle 
uämlicli  werden  dieselben  durch  die  Umkehrung  der  einen  ungleieh- 
liegend,  also  müssen  jetzt  die  Punkte  (aai)  und(aa,)  ausserhalb  der 
Strecke  rq,,  ursprünglich  also  die  wieder  getrennten  Punkte  a»  tti 
zu  beiden  Seiten  von  m  liegen,  so  dass  jeder  Punkt  rechte  von  m 
einem  Punkte  links  von  m  entspricht.  Im  zweiten  Falle  dagegen 
stellt  sich  alles  umgekehrt,  und  es  kann  kein  Punkt  der  einen  Seite 
von  tn  einem  Punkte  der  anderen  entsprechen.  Hieraoi  ersieht  nanf 
dass  die  Geraden  A^  A^,  wenn  sie  gleichliegend  lind,   weder 


255 

awei  noch  einen  Punkt,  in  welchem  sich  ont^prechende  vereinigten, 
enthalten  können;  denn  auch  der  Punkt  m  ist  kein  solcher,  weil 
in  ihm  zwei  nicht  entsprechende  Punkte  r,  q,  sich  vereinigen  sollen. 
Dagegen  giebt  es,  dem  allgemeinen  Gesetze  (9)  zufolge,  bei  un- 
gleichliegenden Geraden  ^,  j4^  allemal  zwei  solche  Punkte, 
die  io  der  Folge  mit  9,  ^  bezeichnet, werden  sollen,  und  zwar  liegt 
tn  in  der  Mitte  zwischen  teiden. 

~  Da  das  Rechteck  ar.Oiqi  unter  den  Abständen  irgend  zweier 
entsprechender  Punkte  a,  a,  von  den  Durchschnitten  der  Parallel- 
strattlen  von  unveränderlichem  Inhalt  ist  (6),  so  ist  in  unserem  he- 
sonderen  Falle 

am .  o,m  =  6m .  6,m  =  cm .  Cjm  ==  gm*  =  bm*; 

folglich  sind  hei  ungleichliegenden  Geraden  ^,  ^|  je  zwei  entspre- 
ebeade  Punkte  a.  a,;  b,  b,;  C,  Cj  . . .  mit  den  Punkten  9,  ^  harmo- 
BiBch  (3).  Und  hieraus  ersieht  man  auch,  dass  alle  Punkte,  welche 
der  unendlichen  Strecke  jenseits  9  (^)  angehören,  solchen  entspre- 
chen, die  auf  der  begrenzten  Strecke  gm  (^m)  liegen. 

Endlich  leuchtet  es  ein,  dass  da^  ganze  System  entsprechender 
Ponktenpaarc  der  in  Rede  siehenden  Geraden  ^,  :A^  bestimmt  sei, 
WPDU  zwei  beliebige  dieser  Paare  gegeben  sind.     Denn   nimmt  man 
nnf  zwei  auf  einander  liegenden  Geraden  ^,  ^,   zwei  Punktenpaare 
üy  üi ;  6,  b,  beliebig  an,  so  kann  man  als  drittes  diejenigen  Punkte 
o,  a,   hinzufügen,  welche  z.  B.  mit  den  Punkten  a,,  a  der  jedesma- 
iigen    anderen   ^,,  ^   zutSammenliegcn,   und   sofort  festsetzen  (2), 
beide  Geraden  sollen  projektivisch  und  diese  drei  Punktenpaare  ent- 
sprechende sein.    Dies  wäre  denn  allemal  und  nur  auf  einzige  Weise 
möglich,  und  zwar  müssen,  wie  gezeigt,   die  Durchschnitte  der  Pa- 
rallelstrahlen zusammenfallen.     Dasselbe   ergibt  sich   übrigens  auch 
aus  der  in  (2)  entwickelten  metrischen  Relation,  wenn  man  in  die- 
ser a,.  statt  b  und  a  statt  b^  setzt.     Sie   uniL  die  gleichzeitig  statt- 
habenden Relationen  verwandeln  sich  hierdurcli  nämlich  in  folgende: 

Q|C|  ^i.        A     fl^ '  ^^1  ctib .  Qib| 

b,Cj        507*  .      *   ac .  aci       öTcTöTcT' 

Ci\hi 0C|  ^  f,    bd . ba i  ___  hiCi, biCii  ^ 

Cib,        cö7'  '   bc.TcI        b,c.  b,c,  ' 

b^di bc^^        ^     ca,tai CiO  .Citti 

CjO,        cb|'  '    cbfcbi         c,b.c,b,' 

Vertauscht  man  hier,  was  ofTenb'ir  erlaubt  ist,  von  Neuem  zwei 
entsprechende  Punkte  mit  einander,  so  behalten  die  drei  letzten  Re- 
lationen ihre  Form,  aus  der  Isten,  2ten  und  3ten  dagegen  entstehen 
durch  Vertauschung  von  c,  Ci ;  b,  b,;  a,  di  die,  neuen,  aber  unter 
sich  identischen: 

7    Hi  .  jM £^.  2^1  .  iib oCj^.  bo^  .  M ^ 

bc,  *  b,c        bo, '  cbi  *  Cib        ca, '   ca,  '  c,a        cbi' 

Uehrigens  erhält  man  diese  auch,  wenn  1)  und  2)  durch  einander 
dividirt,  und  das  Resultat  mit  3)  verbunden  wird. 

Für  den  Fall  eines  Punktes  g  (oder  1^)  ergeben  sich  die  be- 
sonderen : 


i. 

ac 

bc 

2. 

ab 

^« 

cb 

3. 

ba 

ca 

256 


1    ««  .  £i«  J-  5^       Q     <*Ö'  


ab.a5, 


H'  b,9       ba,'        '  a,ö»        a.b.aib,  ' 

2      gft'^g   -—    0^  .    A     bg*  ___    ba.bai    , 
'   aiö.b.ö        o,bi'      *   b,g*        b,a.bja,  ' 

hieraus  für  g,  ^,  a,  ttj : 

09:a,9=  a^:o,^. 

Vielleicht  war  es  der  Umstaud,  dass  man  die  Auflösung  eines 
Producles  von  VerhäUnissen  in  ein  Af^gregat  eine  Evolution  zu  nen- 
nen pflegt,  welcher  D^sargues,  den  Lehrer  des  Pascal,  veranlasste, 
die  4te,  5te  und  6te  der  obigen  7  Relationen  mit  dem  Worte  y^lo- 
voluiinn''  zu  bezeichnen.  Und  dieses  Wort  kommt  hier  um  sO  ge- 
legener, da  es,  als  französisches  betrachtet,  die  scheinbare  Verwir* 
rung  bezeichnen  uürde,  welche  dadurch  entsteht,  dass  die  Pnokte 
a,,  b,«,c»  b...  ursprünglich  zu  ^,  hinterdrein  aber  auch  zD  ji^  ge- 
rechnet werden.  Es  sollen  also  zwei  auf  einan.der  gelegte  projekti- 
vische  Gerade,  deren  Durchschnitte  der  Parallelstrahlen  sich  in  einen 
Punkte  vereinigen,  zwei  involutoriscbeGerade,  und  das  ganze 
System  ihrer  entsprechenden  Punktenpaare  eine  Involution  von 
Punkten  heissen.  Ferner  sollen  je  zwei  entsprechende  Punkte 
derselben  zugeordnete  Punkte,  der  Punkt  m  der  Mittelpunkt 
der  Involution  und  die  Punkte  g,  ^  die  ßauptpunkte  der 
Involution  genannt  werden.  Drei  beliebige  Paare  zugeordneter 
Punkte  bilden  eine  Involution  von  sechs,  zwei  solche  Paare 
mit  einem  Hauptpunkte  eine  Involution  von  fünf,  und  jedes* 
Paar  mit  den  beiden  Hauptpunkten  eine  Involution  von'  vier 
Punkten  oder  vier  harmonische  Punkte. 

II.  Sind  andererseits  B^  B^  irgend  zwei  concentrische  pra- 
jektivische  ebene  Strtthlbüschel ,  deren  ungleichnamige  Schenkel 
«,  ^, ;  f,  <i  der  entsprechenden  rechten  Winkel  in  einen  Strahl  m,  n 
zusammenfallen,  su  lassen  sich  von  ihnen  ähnliche  Bigenschaften, 
wie  von  den  Geracfen  A^  A^^  und  zwar  entweder  auf  dieselbe  Art, 
oder  auch  kürzer  so,  wie  folgt,  nachweisen.  Eine  beliebige  Gerade 
A  werde  von  den  Strahlen  a,  b^  c,  d^  «,  i^...  des  einen  Strahl- 
büschels B  in  den  Punkten  a,  b,  C»  b,  6,  t...»  und  eine  mit  A 
vereinigte  Gerade  A^  werde  von  den  entsprechenden  Strahlen  «|, 
^19  ^1  ^i>  *\^  ^1  •  •  •  des  anderen  Strahlbüschels  B^  in  deD  Punk- 
ten ai,  b|,  Ci,  bi,  ^1,  ti  . . .  geschnitten,  so  ist  der  Reihe  nach 

^(a,  b,  c,  b,  c^,  t...)  =  if(<y,  h^  r,  </,  «,  ^...) 

=  ^l(»l>    ^15    ^I>    ^X'i    *1>    ^1  ...)=^i(Äi>    ^I>    C|,    bi,    <|,    t, ...), 

also  auch 

^(o,  b,  c,  b,  ö,  t  ..)  =  ^,(o,,  b,,  c,,  b,,  e^,,  t, ...). 

Nun  fallen  die  Strahlen  s  und  ^i,  t  und  «,,  also  auch  die  Punkte 
^  und  t,,  t  und  5|^  zusammen,  d.  h.  die  Punkte  ^,  tx  (ty  t|)  ent- 
sprechen sich  in  doppeltem  Sinne;  demnach  sind  die  Geraden  A^  A^ 
invplutorisch,  und  da  nun  je  zwei  entsprechende  Punkte  derselben 
sich  in  doppeltem  Sinne  entsprechen  müssen,  so  gilt  das  nSsiliche 


257 

«uch  von  je  zwei  eDtsprecliendeo  Strahlen  von  B^  /if,,   mit  denen 
jene  perBpektivisch  liegen,  oder 

^(9^  Aj  €y  d^  *,  ^...  «,,  Ä,,  r,,  1/,,  *,,  ^1  . . .) 

=  ir,(a,,  ^,,  c,,  1/,,  *i,  /,...«,  Ä,  r,  r/,  *,  /...). 

Und  da  hierbei  die  Eigentbümlicbkeit  der  Sfrnleu  s,  /;  «,,  /^ 
bjcbt  in  Betracbt  kommt,  und  es  in  zwei  projektiviscben  Strabl- 
biitclraln  nur  ein  einziffes  Paar  entsprecbender  rechter  Winkel  giebt, 
^«  folgt  auch  umgekehrt,  dass  wenn  in  zwei  concentriscben  pro- 
f  «ktiTischen  StrabIbÜBcheln  Zf,  B^  irgend  zwei  Strahlen  sich  in 
doppeltem  Sinne  entsprechen,  das  nämliche  von  allen  entsprechen- 
den Strahleopaaren  gilt,  und  dass,  wenn  nun  n  von  (T,,  «,  von  a 
'"^  von  Ti9  f,  von  t  gedeckt  wird^  /^  mit  (T,  ,  und  t  mit  c  einerlei 
ein  anss,  weil  sonst  den  beiden  rechten  Winkeln  <^und  ot  von  B 
benfiillB  rechte  Winkel  M^t^  und  (r,T,  entsprechen  würden. 

Denkt  man  sich  insbesondere  die  Geraden  A^  A^  rechtwinklig 
n  dem  Strahle  m  oder  »,  so  schneidet  er  sie  in  einem  Punkte  m, 
lern  der  unendlich -entfernte  Punkt  in  doppeltem  Sinne  entspricht. 
flieraas  in  Verbindung  mit  I.  ergibt  sich,  dass  bei  gleichliegendcn 
^StrahlbQscheln  je  zwei  entsprechende  Strahlen  aur  verschiedenen 
Seiten  von  m  oder  n  liegen  müssen,  bei  ungleichliegenden  dagegen 
Vieide  zwischen  m  und  n\  ferner,  so  wie  bereits  aus  dem  Vorigen, 
^MB  nur  bei  Strahlbüscheln  der  letzten  Art  solche  Strahlen  g^  h 
BBtattfinden,  in  denen  sich  entsprechende  vereinigen,  dass  dieselben 
siit  je  zwei  entsprechenden  Strahlen  harmonisch  sind^  und  die  von 
und  h  gebildeten  Winkel  durch  m  und  n  gehälftet  werden. 
Ans  (d)  ergibt  sich,  dass 

mng««P.tnga|M  =  tng^«i.  tng^|i»  =  tng0ii.  tng0iii  =  tng'  hm 

=  tng'^iM  =  tng'  An 
mi.  I.  w. 

Endlich  lässt  es  sieb  wie  oben  zeigen,  dass  das  ganze  System 
entsprechender  Strablenpaare  der  in  Rede  stehenden  Strahlbüschel 
^nrcii  zwei  beliebige  dieser  Paare  bestimmt  sei,  und  dass  zwischen 
je  drei  derselben,  zwischen  -je  zweien  und  einem  Strahle  g  oder  /i, 
«ndlicb  zwischen  jedem  Paare  und  den  beiden  Strahlen  ^,  A  fol- 
gende Relationen  statthaben: 

1     iin.ae  ^  sin. a^c^ sin  »oA^  ^ 

sin  .Ac'  sin .  AiC^         sin .  Aa^  ' 


2. 
3. 


sin  ,aA  ^  sin  *g|^i sin  .gg,  ^ 

sin .  cA  '  siii .  c^Ai  sin  •  cff,  * 

sin.<60     sin.Ä,<i|  sin.^Ti 

sin  .ca  *  sin.  Cj«,  sin  .  c^,  ^ 


A      »ing^«»'"  g^i    sin  .g|^.sin  .aiA^ 

*   sin  ,ac>  sin  .  oc,         sin .  »iC .  sin . ajCi  ^ 

sin  .Aa.sm  .Aa^ sin. ^t«. sin  .  A^a^ 

sin  •  ^  •  sin  •  Aci         sin  •  A^c .  sin  .  ^|C,  "* 


5. 


|.     sin . ca . sin  . cg,  ^__  sin.g,g.sin  »CiOi 
sin .  cA  •  sin  •  cA^         sin .  e^A .  sin  .  r,^, ' 
TMl  IV.  17 


258 


1. 
2. 
3. 
4. 


sin  . ag  ^  sin.g|y  ^__  sin > g^i  ^ 
^\n,bg'  sin.^i^         sin.^«,* 

sin  .  ag .  sin  .  hg  sin .  ab 

sin.0,g  .sin.^,^         sin.ai^* 

B\x\*  ,ag  sin  .od .sin .17^, 

sin'.tfi^         sin.^i^.sin  .ffi^i  ^ 

sin^ .  bg  ^n .  Ag .  sin .  ba^ 

sin'.^i^         sin.  i&,a.  sin  «^i«,* 


1.  Vin  »  ag i  ^\xk ,  a^gz=:  huk . ah\  An  ^a^h^ 

Zwei  coDccntrische  projcktiviscLe  ebene  Strablbuschel  A,  B^s 
deren  ungleichDamige  Schenkel  der  entsprechenden  rechten  Winkel 
sich  vereinigen,  heissen  zwei  involutorische  Strahlbuschel» 
und  das  ganze  System  ihrer  entsprechenden  Strahleopaare  eine  U« 
volution  von  Strahlen,  je  zwei  entsprechende  Strahlen  zuge- 
ordnete Strahlen,  die  beiden  mit  im,  »  bezeichneten  die  Achsel 
der  Involution,  und  die  Strahlen  g,  h  die  Hauptstrahlen  der 
Involution.  Drei  beliebige  Paare  zugeordneter  Strahlen  bilden 
eine  Involution  von  sechs,  zwei  solche  Paare. mit  einem Baimt- 
strahle  eine  Involution  von  fünf,  und  jedes  Paar  mit  beidea 
HHuptstrahlen  eine  Involution  von  vier  Strahlen  oder  vier 
harmonische  Strahlen. 

Mit  Hülfe  dieser  Benennungen  drucken  wir  nan  die  beid,er8eiti- 
gen  Resultate  dergestalt  aus: 


a)  Bei  zwei  involutori- 
schen  Geraden  entsprechen 
sich  je  zwei  zugeordnete 
Punkte  in  doppeltem  Sinne, 
d.  h.  die  Geraden  sind  in 
Ansehung  der  zugeordne- 
ten Punktenpaare  projekti- 
visch,  wie  man  auch  die 
Punkte  eines  jeden  Paares 
unter  beideGerade  verthei- 
len  mag. 


b)  Entsprechen  sich  bei 
zwei  auf  einan  der  gelegten 
projektivischen  Geraden 
ein  einziges  Paar  in  dop- 
peltem Sinne,  so  sind  die 
Geraden  invointoriscb. 


c)  Bei  zwei  gleichliegen, 
den  involutorischen  Gera- 
den liegen  je  zwei  zugeord- 


a)  Bei  zwei  involutori- 
schen Strahlbüscheln  ent- 
sprechen sich  je  zwei-zuge- 
ordnete  Strahlen  in  doppel- 
tem Sinne,  d«  h.  die  Strahl- 
büschel sind  in  Ansehung 
der  zugeordneten  Strahlen- 
paare.  projektiviscb,  wie 
man  auch  dieStrablen  eines 
jeden  Paares  unter  beide 
Strahibnscbel        vertheilen 

|mag:. 

b)  Entsprechen  sich  bei 
zwei  concentrischen  projek- 
tivischen Strahlbüscheln 
ein  einziges  Paar  Strahlen 
in  doppeltem  Sinne,  so  sind 
die  Strablbuschel  involuto* 
riscb. 

c)  Bei  zwei  gleichliegen- 
den involutorischen  Strahl« 
bi^scheln  liegen  je  zwei  zu- 


k; 


259 


iieta     Punkte     recbti     and 
1  iiki  TOB  Mittelpunkte  der 
J  Dfolation,  und  es  wechseln 
die  Punkte  jedes  Paares  mit 
denen    der    anderen    Paare 
b;  beiswei  un gleich liegen- 
en  dagegen  liegen  je  zwei 
ngeordnete  Punkte  auf  ei- 
erlei     Seite     vom     Mittel- 
unkte,   und  schliesaen  je- 
es   andere   Paar   entweder 
^  in  oder  aus. 

d^  Gleichliegende  inTolu- 
^  orische  Gerade  hahen  kei- 
waen  Hauptpunkt;  ungleich- 
1  iegeudeaber  haben  allemal 
^weillauptpunkte,und  swar 
1  iegt  der  Mittelpunkt  der 
K  uToIntion  in  derMitte  xwi* 
^ehen  beiden. 


#^  Eine  Involution  von 
M^unkten  ist  durch  zwei  Paar 
^■ffoordnete  Punkte,  und 
dabar  auch  durch  ein  sol- 
^haa  Pafr  und  einen  Haupt- 
punkt oder  den  Mittelpunk t> 
^dar  durch  beide  Haupt- 
ttiBnkte,  oder  durch  einen 
Bavptpnnklr  und  den  Mittel- 

eankl  bestimmt  Und  man 
aon  auf  einer  Geraden  zwei 
aar  Punkte,  oder  auch  ein 
aar  und  einen  dritten 
unkt,  o.der  zwei  Punkte 
Hein  beliebig  auswählen 
od  sodann  festsetzen,  dass 
ie  in  dem  angedeuteten 
inne  an  einer  Involution 
on  Punkten  gehören  sollen. 

/)  Das  Rechteck  unter  den 
bständen  irgend  zweier 
angeordneter  Punkte  vom 
^Mittelpunkte  der  Involution 
%  st  von  unveränderlichem 
■  Dbalt. 


g)  Zwischen  den  Abicbnit- 
^en    einer    Involution    von 


geordnete .Strahlen  rechts 
und  links  von  jeder  Achse 
der  Involution,  und  es  wech- 
seln die  Strahlen  jedes  Paa- 
res mit  denen  der  anderen 
Paareab;  bei  zwei  ungleich- 
liegenden dagegen  liegen 
je  zwei  zugeordnete  Strah- 
len zwischen  beiden  Achsen, 
und  schliessen  jedes  andere 
Paar  entweder  ein  oder  aus. 


d^  Gleichliegende  involu* 
torische  Strabibüschel  ha- 
ben keinen  Uauptstrahl;  un- 
gleichliegende  aber  haben 
allemal  zwei  Hauptstrahlen, 
und  zwar  werden  die  von  ih- 
nen eingeschlossenen  Win- 
kel und  Nebenwinkel  durch 
die  Achsen  der  Involution 
gehälftet. 

e)  Eine  Involution  von 
Strahlen  istdurch  zweiPaar 
zugeordnete  Strahlen,  und 
daner  auch  durch  ein  sol- 
ches Paar  und  einen  Haupt- 
strabi oder  eine  Achse,  oder 
durch  beide  Hauptstrahlen, 
oder  durch  einen  Haupt- 
strahl  und  eine  Achse  oe- 
stimmt.  Und  man  kann  um 
einen  Punkt  zwei  Paar  Strah- 
len, oder  auch  ein  Paar  und 
einen  dritten  Strahl,  oder 
zwei  Strahlen  allein  belie- 
big auswählen  und  sodann 
festsetzen,  dass  sie  in  dem 
angedeuteten  Sinne  zu  ei- 
ner Involution  von  Strahlen 
gehören  sollen. 

/)  Das  Product  der  Tan- 
genten der  Winkel,  welche 
irgend  zwei  zugeordnete 
Strahlen  mit  einer  Achse 
der  Involution  cinschlies- 
sen,  ist  von  unveränderli- 
chem Werthe. 

g)  Zwischen  den  Sinus  der 
Winkel     einer     Involution 

17* 


260 


sechs,  fünf,  vier  Ponkten 
finden  allemal  die  obigen 
sieben, vier  eine  metrischen 
Relationen  statt. 


von  sechs,  fünf,  vier  Strah- 
len finden  allemal  die  •li- 
g^en  sieben,  fünf,  rier  ae- 
trischen'Relationen  statt 


Besondere  Fälle. 

§.  2. 

Sind  die  anf  einander  gelegten  Geraden  y^,  A^  projekliviiek- 
ähnlich,  so  sind  beide  Durchschnitte  der  Parallelstrahlcn  ■■eid- 
lich-entfernt (7);  daher  muss  man  in  diesem  Falle,  an  sicher  u 
gehen,  die  Entscheidung  der  Frage,  ob  solche  Gerade  iovolatoriMh 
sein  können,  davon  abhängen  lassen,  ob  sie  das  andere  weaeatlirke 
Merkmal  involutorischer  Geraden  besitzen,  dass  nämlich  je  gwri 
entsprechende  Punkte  sich  in  doppeltem  Sinne  entsprechea.  Viak 
aber  dieses  letztere  z.B.  in  Bezug  auf  die  Doppelpunkte  (oa,)  wU 
{a^a)  statt,  so  wäre  das  ^'erliältniss  der  entsprechenden  Absclaüte 
aoe :  o,«!  =  1,  also  die  Geraden  ^,  ^,  nicht  äherhanpt  projektiviMlh 
ähnlich,  sondern  projektivisch-gleich.  Es  können  also  när  pif- 
jektivisch -gleiche  Gerade  involutorisch  sein;  aber  aach  diese  fli4 
es  offenbar  nur  dann,  wenn  sie  gleichliegend  sind  und  je  swei  cst- 
surechende  Punkte  sich  decken^  oder  wenn  sie  angleieUiegeW 
sind .  in  welchem  Falle  ein  Hauptpunkt  in  der  Mitte  swischea  je 
zwei  zugeordneten  Punkten,  der  andere  samnt  dem  Mittelpiakle 
der  Involution  unendlich  entfernt  lie^t. 

Sollen  andererseits  zwei  projektivisch  -  gleiche  StrahlbiicM 
i9,  ß^  dergestalt  concentrisch  gelegt  werden,  däas  die  nnglcich- 
namigen  Schenkel  der  entsprechenden  rechten  Winkel ,  deren  m  i* 
diesem  Falle  unzählige  giebt,  sich  vereinigen,  so  kann  dies  trf 
doppelte  Weise  geschehen.  Man  denke  sich  beide  erst  in  solcbtf 
Lage,  dass  je  zwei  entsprechende  Strahlen  sich  decken,  so  koaid 
sie  in  dieser  Lage  involutorisch  heissen,  es  ist  aber  dieses  ein  dnrck- 
ans  unfruchtbarer  Fall  und  kann  daher  fiiglich,  so  wie  auch  der 
ähnliche  der  Geraden  A,  ^,,  von  der  Betrachtung  ansgeschlotfei 
werden.  Denkt  man  sich  aber  sofort  den  einen  Strahlbischel  ^i 
so  lange  um  den  gemeinschaftlichen  Mittelpunkt  gedreht,  bis  ei* 
Strahl  «,  zu  dem  entsprechenden  Strahle  s  rechtwinklig  wird,  s« 
vereinigt  sich  «,  mit  einem  Strahle  $  von  if,  und  #  mit  dem  n^ 
sprechenden  Strahle  f,  von  if, ,  und  so  wie  #,  #,  oder  f,  /,,  ■•*- 
sen  sich  je  zwei  Strahlen  a,  «Ti  in  doppeltem  Sinne  entsprediO* 
Die  Struhlbüschel  sind  also  involutorisch,  und  dieser  Fall  ist  ■ch** 
deshalb,  weil  ihm  kein  ähnlicher  von  Seiten  der  Geraden  ^,  *^i 
entspricht,  vor  allen  anderen  ausgezeicJinet.  Denkt  man  sich  ea^' 
lieh  den  einen  Strahlbüschel  ü^.  nachdem  er  die  letztere  Lapre  e^ 
halten,  um  den  Strahl  {st^)  als  Achse  herumgewendet,  ■•  falk* 
anch  die  Strahlen  #,,  ^  wieder  auf  einander,  jedoch  kein  andere 
Paar  entsprechender  Strahlen  bleibt  rechtwinklig,  und  es  fiUlt  jetit 
der  Strahl  ^,,  welcher  den  rechten  Winkel  s^t^  hälftete,  mit  de« 
entsprechenden  Strahle  g^  und  der  Strahl  ^|,  welcher  mit  g'  ver- 
einigt den  rechten  Winkel  9$  hälftete ,  mit  dem  entsprecheadeo  i 
zusammen,  so  dass  also  g  und  Ä  rechtwinklig  zu  einander  siod. 
Uebrigens  versteht  es  sich,  dass  zwei  projektivisch  •gleiche  Strtkl* 
hüschel,  sobald  sie  ungleichriegend  sind,  sich  allenal  in  dieser  leti- 


261 


terao  I.«age  befiodeo  müuen.  waa  oucb  im  ähnlicben  Kalle  vou  den 
G«r»den  A^  A^  gilt. 

•  )   Zwei    auf    einander    gelegte  projektivitcb  *  ähn- 
licbe  Gerade  können   niemals  invulutoriscb  sein. 


6)  Zwei  auf  einander  ge- 
legte gleichliegende  pro- 
j  ektivitch -gleiche  Gerade 
können«  ohne  sich  zu  dek- 
keh,  nicht  involutorisch 
■  eiD.  Zwei  ungleichliegen- 
de dagegen  sind  allemal  in- 
▼  olntoritch,  und  iwar  liegt 
ein  Hauptpunkt  in  der  Mitte 
zwiacbea  je  iwei  zugeord- 
neten Punkten,  und  der  an- 
dere Bamnt  dem  Mittelpunk- 
te der  Involution  unendlich 
entfernt. 


fj)  Zwei  concentrischc 
gleichliegende  projekti- 
vi.sch  -  gleiche  Strahlbii- 
schel  sind  involutorisch, 
wenn  je  zwei  entsprechen- 
de Strahlen  zu  einander 
rechtwinklig  sind;  zwei 
ungleichlicgende  dagegen 
sind  allemal  involutorisch^ 
und  zwar  stehen  die  ilaupt- 
strahlen  senkrecht  auf  ein- 
ander und  ein  jeder  liegt 
in  der  Mitte  zwischen  je 
zwei  zugeordneten  Strah- 
len. 


Hiemach  sind  die  Ausdrücke  involutorisch  -  gleiche  Ge- 
rade, Involution  der  rechten  Winkel,  ungleichliegcnd 
invointoriach-gleiche  Strahlbüschel   zu  verstehen. 

Endlich  siebt  man  leicht  ein,  duss 


e)  zwei  ungleichliegend 
iDvolutoriscbe  Gerade  in- 
volutorisch -  gleich  sein 
netten,  wenn  ein  Haupt- 
punkt unepdiich-entfernt 
ist 


c)  zwei  involutorische 
Strahlbüschel  eine  Involu- 
tion der  rechten  Winkel 
bilden,  wenn  irgend  zwei 
Faar  zugeordnete  Strahlen 
zu  einander  rechtwinklig 
sind,  und  dass  sie  ungleich- 
liegend  involutorisch- 
gleich  sind,  wenn  die  Hanpt- 
strahlen  zu  einander  recht- 
winklig sind. 

Noch  ein  Grenzfall  zwischen  gleichliegendcn  und  ungleichlie- 
genden involutoriscbcn  Gebilden  überhaupt  ist  zu  erwähnen,  wel- 
cher dadurch  entsteht,  dass  die  beiden  Hauptpunkte  oder  Haupt- 
■trablen  der  letzteren  mit  dem  Mittelpunkte  oder  einer  Achse  der 
Involntion  ticb  vereinigen.  In  diesem  Falle  nämlich  ist  jeder  be- 
liebige Punkt  oder  Strahl  der  vierte  harmonische  zu  den  beiden 
Haopfpnnkten  oder  Hauptstrahlcn  und  zu  dem  mit  den  letzteren 
vereinigten  Punkte  oder  Strahle,  also  alle  Punkte  oder  Strahlen 
einem  einzigen  zugeordnet. 

Einiges  über  Involutioussysteme. 

».  3. 

An   das  Vorige  schliesst  sich  zunächst  eine  Untersuchung  an 
über  die  zugeordneten  Punkte  oder  Strahlen,  welche  zwei,  einerlei 


262 


(veradon  oder  Punkte  anffehörigea  Involutionen  ffemeinschaftlich 
sind.  Ich  verschiebe  sie  aoer  bis  dahin,  wo  sieh  Mittel  darbieteB, 
dieselbe  schneller,  als  es  hier  geschehen  könnte,  za  erledigen. 

Denkt  man  sich  eine  Reihe  beliebiger  Doppeigehilde  ^,  ^j; 
Jl^y  A^\  By  By  u.  s. w.«  d.h.  welche  immer  paarweise  auf  einan- 
der liegen  oder  concentrisch  sind,  und  nimmt  an,  dass  sowohl  einer- 
seits Ay  A^y  i9  ...  als  auch  andererseits  A^^  A^y  ß^  .  .  •  der 
Reibe  nach  projektivisch  sind,  so  ist  es  klar,  dass  wenn  eines  die- 
ser Doppelgebilde,  z.B.  AyA^y  involntorisch  ist,  auch  alle  übrigen 
es  sein  müssen.  Eine  solche  Reihe  involutorischer  Doppelgebudi 
heisst  ein  Involutionssystem.  Solcher  Systeme  gibt  es  ver- 
schiedene Arten,  je  nachdem  entweder  je  zwei  Doppelgebilde  per- 
spektivisch, oder  theils  schief  theils  perspektivisch ,  oder  je  swe' 
schief  zu  einander  liegen.  Die  Betrachtung  der  Systeme  der  eretei 
Art  fuhrt  zu  Constrnktionen  einer  Involution  von  Punkten  ode 
Strahlen,  welche  sich  ohne  Kreis  ausfuhren  lassen.  Von  denen  d 
zweiten  Art  soll  hier  der  einfachste  und  fruchtbarste  Failnih 
betrachtet  werden. 

Hat  man  zwei  beliebige  schief  liegende  projektivische  Strahl 
büschel  Bj  B^^  wodurch  also  (11)  ein  beliebiger  Kegelschnitt  ge 
geben  ist,  und  liegt  ein  mit  B  concentrisch  er  Strahlbnschel  JB^  mi 
By  perspektivisch^  so  dass  also 


SO  ist 


B(a^  hy  C,  flf...)=i?a(«j,  ^a,  <?a,  «/a---)5 


und  rechnet  man  jetzt  alle  Strahlen  von  B^  zu  B  und  beieiehn. 
die  denselben  in  a^  entsprechenden  durch  a,,  ^,,  <?,,  i/,  ...,  nn 
die  den  letzteren  wieder  in  B^  entsprechenden  durch  or',,  ~^%i  ^ 
ci',  . . . ,  so  ist 

/?(»,  by  Cy  d.„  «a,  ^a,  c„  d^  ...)  =  i9,(a,,  ^1 ,  <?i,  dy  ...  a,,  6gy  e^^d^,,, 

=  B^{a^y  ^a,  Ca,  d^  ...  a'a,  lf\y  //„  <f  a  •••)» 

folglich 
B{aylßyCyd,„a^^b^yC^yd^,..)=zB^{a^^b^yC^yd^^.af^^i/^y€f^yd^\„). 

Denkt  man  sich  nun  zunächst  nur  die  vier  entsprechenden  Strahle 
a  a^i  a^t  a^  gezogen  und  den  perspektivischen  Durchschnitt  vo 
Byy  i?,  durch  die  beiden  Durchschnitte  der  Strahlenpaare  m^y  ^ 
und  Uy  a  gegeben,  so  föllt  der  Strahl  a',  mit  a  zusaBAen, 
dass  sich  also  «r,  «r,  ^°  doppeltem  Sinne  entsprechen.  Bin  Gleiche 
gilt  also  auch  von  allen  übrigen  Paaren  by  b^\  Cy  Cx\  dy  </,... 
und  man  ist  somit  zur  folgenden  Aussage  berechtigt,  der  hier  s 
gleich  eine  analoge  zur  Seite  gestellt  wird: 


1)  Geht  ein  Kegelschnitt 
durch  zwei  Gegenecken  und 
die  Durchschnitte  der  Ge- 
genseiten   eines    einfachen 


1)  Berührt  ein  KegelschniC:'   ^ 
zwei   Gegenseiten    and    di  ^ 
Diagonalen  eines  einfache  iv 
Vierseits,    so    gibt    es    no  * 


263 


Vierecks,  so  gibt  es  un- 
sählige  Vierecke,  welche 
dieieibeD  Dorehselinitte  der 
Gegenseiten  haben,  und  tod 
deren  Gegeneckeo  das  eine 
Paar  auf  demselben  Kegel- 
seknitte,  das  andere  auf  der- 
selben Geraden,  als  die  bei- 
den anderen'  Gegeneoken 
deaeTvterea  Vierecks,  liegt. 


zähligeVierseite,  welche  der 
Richtung  nach  dieselben 
Diagonalen  haben,  und  von 
deren  Gegenseiten  das  eine 
Paar  denselben  Kegelschnitt 
berührt,  das  andere  densel- 
ben Durchschnittspunkt,  als 
die  beiden  anderen  Gegen- 
seiten des  ersteren  Vier- 
seits,  hat. 


-  *  Ist \/*de]&  perspektivische  Durchschnitt  von  B^^  B^^  und  sind 
A)  <ti ;  b»  6i  o. s.w.  die  jedesmalfgon  Gegenecken  der  (links)  ge- 
dediten  Vierecke,  welche  auf  dem  Kegelschnitte  liegen,  so  schnei- 
den: die  Verbindungslinien  aai,  6b,  u.  s.  w.  der  letzteren  die  Gerade 
.A0,  alleiaal  in  einem  Punkte,  welcher  zu  B^  B^  und  dem  Durch- 
schnitte von  BB^  und  P  der  vierte  harsionische  ist.  Dieser  Punkt 
(p.'i  ist  also  unveränderlich  derselbe ,  und  ist  zugleich  zu  je  zwei 
Punkten  a»  Oi  und  dem  zu  P  gehörigen  Punkte  der  vierte,  dem 
letzteren  zugeordnete  harmonische  Punkt.  (Nach  dem  bekannten 
Satze  über  die  Diagonalen  des  vollständigen  Vierseits.)  Hieraus 
folgt  links,  und  auf  ähnliche  Weise  rechts: 


2)  Gehen  durch  einen  Punkt 
in    der  Ebene   eines  Kegel- 
schnittes zwei  beliebigeGe- 
ra-de,   welche  den  letzteren 
in  vier  Punkten  schneiden, 
tond     man    verbindet     diese 
Punkte  durch  zwei  neue  Ge- 
rade,   so    liegt    der   Dureb- 
sehnitt  dieser  letzteren  im- 
mer auf  einer  und  derselben 
geraden  Linie,  derenDurch- 
schnitt  mit  jeder  der  erate- 
ren  Geraden  zu  den  dem  Ke- 
gelschnitte       ungehörigen 
Punkten    und   dem   anfäng- 
lichen   Punkte    der    vierte, 
dem  letzteren    zugeordnete 
Punkt  ist. 


2)  Werden  von  zwei  belie- 
bigen Punkten  einer  Gera- 
den an  einen  Kegelschnitt 
zwei  Paar  Tangenten  ge- 
zogen, und  zwei  Durch- 
schnittspunkte dieser  letz- 
teren durch  eineGerade  ver- 
bunden, so  geht  dieselbe 
immer  durch  einen  und  den- 
selben Punkt,  dessen  nach 
einem  der  ersteren  Punkte 
ehender  Strahl  zu  den  von 
etzteremausgehendenTan- 
genten  und  zu  der  anfäng- 
lichen Geraden  der  vierte, 
der  letzteren  zugeordnete 
harmonische  Strahl  ist. 


f, 


Dieser  Eigenschaft  wegen  heisst  (links  und  rechts)  die  Ge- 
rade P  die  Iharmonische  Polare  von  ;»,  und  der  Punkt  p  der 
harmonische  PoJ  von  /*,  und  man  siebt  sogleich,  dass  p  aus- 
serhalb oder  innerhalb  des  Kegelschnittes  liegen  muss,  je  nachdem 
P  ihn  durchschneidet  oder  nicht. 

Bedenkt  man  endlich,  dass  die  Strahlbüschel  B^  B^  involiito- 
risch  und  durch  zwei  Paar  zugeordnete  Strahlen  0,  a«;  <^,  b^y  so 
wie  der  Punkt  p  durch  zwei  Sehnen  aai,  bbi.,  bestimmt  sind;  dass 
die  beiden  Strahlen,  welche  nach  den  Durchschnitten  von  P  mit 
dem  Kegelschnitte  gehen,  Hauptstrahlen  von  B,  B^  sein  müssen 
und  existiren  oder  nicht,  je  nachdem  P  den  Kegelschnitt  schneidet 
oder  nicht  schneidet,  so  folgt  links,  und  ähnlicher  Weise  rechts: 


264 


3)  Die  •&iiinitlicheD  Pnok-j 
tenpaare,  in  denen  ein  Ke- 

feltcbnitt  von  einem  belie- 
igen  ebenen  StrablbQtcbel 
gescbnitten  wird,  bestim- 
men,  indem  sie  mit  einem 
beliebig^en  Punlcte  seines 
Umfangs  dnrch  Gerade  ver- 
bunden werden,  die  zu- 
geordneten Strablenpaare 
zweier  involutoriscber 

Strabibüschel,  welcbe 

gleicbliegend  oder  on- 
gleicbliegend  sind,  je  nacb- 
dem  der  Mittelpunkt  des  er- 
steren  innerbaib  oder  aus- 
serhalb des  Kegelschnittes 
Jiegt,  und  deren  flanptstrah- 
len  im  letzteren  Falle  naeb 
den  Punkten  gehen,  in  de- 
nen die  harmonische  Polare 
dieses  Mittelpunktes  den 
Kegelschnitt  durchschnei- 
det. 


3)  Die  aäniBitlichen  Tau 
gentenpaaroy     welche     vti 
den  Paukten  einer  helMhi 
gen  Geraden  au   einen  Ke-^ 
gelscbnitt    gehen,    heatim -— 
men    auf    einer    beliehigewa 
Tangente  desselben  die  tm« 
geordneten      Pnnktenpaare 
zweier    involutoriscber  Ge- 
raden, welche  gleiehlieg^end 
oder  ungleichliegend   sind, 
je    nachdem  jene  -  beliebige 
Gerade  den  Kegelschnitt  ii 
keinem  oder  in  zwei  Poak- 
ten    schneidet,     nnd     derei 
Hauptpunkte    im     letzteres 
Falle    auf    den    Tangcntei 
liegen,  welche  von  dem  hsr 
monischen   Pole    dieser  6^ 
raden  gezogen  werden. 


Und  umgekehrt: 


4)  Bildet  man  um  einen  be- 
liebigen Punkt  auf  demUm- 
fang  eines  Kegelschnittes 
eine  Involution  von  Strah- 
len, so  gehen  sämmtliche 
Sehnen  dieses  Kegelschnit- 
tes, welche  durch  die  zuge- 
ordneten Strahlen  der  In- 
volution bestimmt  werden, 
durch  einen  nnd  denselben 
Punkt,  welcher  innerhalb 
oder  ausserhalb  des  Kegel- 
schnittes liegt,  je  nachdem 
die  Involution  aus  gleich- 
oder  ungleicfaliegenden 
Strahlhüscheln  besteht. 


4)  Bildet  man  auf  einerhe* 
liebigen  Tangente  eines 
Kegelschnittes  eine  Invo- 
lution von  Punkten,  so  lie- 
gen die  Durchnitte  derTaa- 
fentenpaare,  welche  •  von 
en  zugeordneten  Punkten 
der  Involution  ausgeben, 
anf.einer  und  derselben  Ge- 
raden, welche  den  Kegel- 
schnitt in  keinem  oder  in 
zwei  Punkten  schneidet,  je 
nachdem  die  Involution   ans 

Sleich-  oder  ungleichliegen- 
en  Geraden  besteht. 


ich  übergehe  mehrere  interessante  Zusätze  dieses  letzten  Sat« 
zes,  und  behandle  auch  von  den  hierher  gehörigen  Aufgaben  nur 
die  folgende,  welche  für  die  Theorie  der  gemeinschaftlichen  Sekau' 
ten-  und  Tangentendurchschnitte  von  besonderer  Wichtigkeit  ist: 

5)  Wenn  von  zwei  concen-  5)  Wenn  von  zweiauf  ein« 
tri  sehen  Involutionen  von  ander  gelegten  Involutio* 
Strahlen  je  zwei  Paar  zuge-  neu  von  Punkten  je  zwei 
ordnete  Strahlen  gegeben  Paar  zugeordnete  Punkte 
sind,  mittels  des  Lineals  gegeben  sind,  mittels  des 
und    eines    festen    Kreises  Lineals    und    eines    festes 


/ 


265 


dasjenigce  Paar  zugeordne- 
te Strahlen  zn  finden,  weU 
chea  beiden  gemeinichaft- 
lieh  angehört. 


Kreises  dasjenige  Paar  zn« 
geordnete  Punkte  zu  fin- 
den, welches  heiden  gemein- 
schaftlich angehört. 


Vermittelst  einer  beliebigen^Geraden,  welche  heide  Involutionen 
durehachneidet ,  wird  die  Aufgabe  links  auf  die  andere  rechts  zu- 
rückgefährt. 

Sind  auf  einer  Geraden  A  für  die  eine  Involution  die  Punkte 
0,  a,;  b>  b,,  für  die  andere  die  Punkte  a',  a'i ;  b',  b',  gegeben,  so 
verbiDde  man  diese  Punkte  mit  einem  beliebigen  Punkte  B  auf 
dem  Umfange  des  Hülfskreises  bezüglich  durch  die  Geraden  a^ay\ 
b^  ^1 ;  «',  9ifx\  ^\  ^19  welche  den  Kreis  zum  zweitenmal  in  den 
Paakten  a,  a,;  /9,  /?, ;  a',  a', ;  ßf,  ß^^  schneiden;  dann  ziehe  man 
die  Sehnen  aux^  /?/?,,  die  sich  in  p,  und  die  Sehnen  aW,^  ß'ß*,  die 
sich  in  p'  schneiden,  sofort  wieder  die  Gerade  pn\  welche,  wo 
möglich,  den  Kreis  in  /r,  /ti  schneide;  endlich  die  Strahlen  ÜA:, 
JSJbfi  so  schneiden  diese  die  Gerade  A  in  den  gesuchten  zwei  Punk- 
ten f,  f,  oder  f,  !',. 

Der  Beweis  erhellt  unmittelbar  aus  4)  Ihiks.  Sind  die  beiden 
Paare  involutorischer  Gebilde,  uro  die  es  sich  handelt,  ungleich- 
liegend,  so  liegen  beide  Punkte  p^  p'  ausserhalb  des  Kreises, 
also  ist  es  in  diesem  Fülle  möglich,  dass  die  Gerade  pp'  den  Kreis 
nicht  schneide,  und  et  folglich  keine  Punkte  f,  f,  gebe,  und  zwar 
tritt  dieses  letztere  noth wendig  ein,  wenn  die  Hauptpunkte  oder 
Uanptstrahlen  der  einen  Involution  abwechselnd  zu  denen  der  an- 
deren liegen.  Ist  dagegen  eines  jener  Paare,  oder  sind  beide  Paare 
gleichl legend,  so  lie^  einer  der  Punkte  p^  p'  oder  beide  zu- 
gleich innerhalb  des  Kreises,  und  es  giebt  folglich  in  diesen  bei- 
den Fällen  nothwendig  ein  Paar  Punkte  f,  f,.  In  der  Sprache  der 
Analjsis  würde  dieses  Resultat  so  lauten:  Ein  Punkten-  oder 
Ntrahlenpaar,  welches  mit  jedem  von  zwei  andern  8ol- 
eben  Paaren  harmonisch  ist,  ist  allemal  reell,  wenn 
eines  dieser  beiden  letzteren,  oder  wenn  beide  imaginär 
lind;  es  kann  aber  imaginär  werden,  wenn  die  letzteren 
beide  reell  sind. 


Zugeordnete   harmonische  Pole  und  Polaren;   zugeord- 
nete Durchmesser  und  Achsenpunktwinkel;  die 

Brennpunkte. 

§.  4. 

Bezeichnet  man  jetzt  in  der  Figur,  welche  den  Betrachtung«* n 
des  vorigen  f.  zu  Grunde  lag,  die  Punkte,  in  welchen  die  Gerade 
/^  von  den  Strahlen  a,  b^  c,  ^...;  «i«  b^^  e^^  </«...  der  involuto- 
riachen  Strahlbüschel  B,  B^  geschnitten  wird,  durch  a\  h\  c',  b'... 
a'9«  ^'%y  C'si  b',  ...,  und  die  Strahlen,  welche  den  Punkt  p  mit  die- 
nen Punkten  verbinden,  durch  0',  b'^  c^,  if...;  o',,  b\,  c',,  r/^,  . . ., 
ao  sieht  man  zunächst,  dass  der  Punkt  a'  zu  dem  Strahle  o',,  a\ 
%n  a^f  V  zu  ^,  U.S. f.  in  derselben  Beziehung  stehe,  als  p  zu  /*, 
daaa  also  die  harmonischeu  Pole  aller  Geraden,  welche 
durch  einen  Punkt  p  gehen,  auf  der  harmonischen  Po- 


266 


lare  P  dieses  Punktes  Jiegen,  and  umgekehrt;  feroer  er- 
gibt  sich  jnittels  B^  B^^  dass  sowohl  die  Punkte  a',  Vy  c'»  b'...; 
A'39  ^3%  ('39  b't . . .  eine  Involution  von  Punkten,  als  auch  die  Strah- 
len o',  h\  dy  ^..*;  a'3,  ^,,  c',,  «fa  ...  eine  Involution  von  Strah- 
len bilden. 

Zwei  Puakte  o',  ft',,  wovon  jeder  auf  der  harmonischen  Polare 
des  «nderen  in  Bezug  auf  einen  Kegelschnitt  liegt,  heisseu  zwei 
zugeordnete  harmonische  Pole  in  Bezug  auf  diesen  Kegel- 
schnitt, und  zwei  Gerade  a',  iv',,  wovon  jede  durch  den  harmoni- 
schen Pol  der  anderen  in  Bezug  auf  einen  Kegelschnitt  geht,  heis- 
seu zwei  zugeordnete  harmQ.nische  Polaren  in  Bezug  auf 
diesen  Kegelschnitt.  Ferner  heissen  drei  Punkte  /i,  a',  a^a^  deren 
jeder  der  harmonische.  Pol  der  Geraden  ist,  welche  die  beiden  an- 
deren verbindet,  drei  zugeordnete  harmonische  Pole,  und 
diese  Geraden  JP,  a',,^  drei  zugeordnete  harmonische 
Polaren. 


1)  Die  sämmtlichen  Paare 
zugeordneter  harmonischer 
Polaren,  in  Bezug  tfuf  einen 
Kej^elschnitt^  welche  einem 
beliebigen  Punkte  seiner 
Bbene  angehören,  bilden 
eine  Involution  von  Strah- 
len, deren  Gebilde  gleich- 
liegend  oder  ungleichlie- 
ffend  sind,  je  nachdem  dieser 
Punkt  innerhalb  oder  aus>- 
serbalb  des  Kegelschnittes 
liegt,  und  deren  Hauptstrah- 
len im  letzteren  Falle  dre 
beiden  Tangenten  sind  j  wel- 
che von  diesem  Punkte  aus- 
gehen.   Und...  (wie  rechts) 

2)  Zwei  Seiten  eines  einem 
Kegelschnitte  eingeschrie- 
benen Dreiecks  schneiden 
eine  jede  Gerade,  deren  har- 
monischer Pol  auf  der  drit- 
ten Seite  liegt,  in  zwei  ziv 
geordneten  harmonischen 
Polen. 


1)  Die  sämmtlichen  Paare 
zugeordneter  harmonischer 
Pole,  in  Bezug  auf  einen 
Kegelschnitt,  weiche  einer 
beliebigen  Geraden  seiner 
Ebene  augehören,  hildea 
eine  Involution  von  Punk- 
ten, deren  Gebilde  gleich- 
liegend oder  ungleichlie- 
gend sind,  je  nachdem  diese 
Gerade  den  Kegelscfhnitt  in 
keinem  oder  in  zwei  Punk- 
ten schneidet^  und  deren 
Hauptpunkte  im  letzteren 
Falle  die  Durchschnitts- 
punkte dieser  Geraden  und 
des  Kegelschnittes  sind. 
Und...  (wie  links) 

2)  Zwei  Ecken  eines  einem 
Kegelschnitte  umschriebe- 
nen Dreiecks  haben  mit  ei- 
nem jeden  Punkte,  dessen 
harmonische  Polare  durch 
die  dritte  Ecke  gebt,  zwei 
zugeordnete  harmonische 
Polaren  gemein. 


Nach  §.  1.  f  ist  das  Rechteck  om.aim  unter  den  Abständen 
zweier  zugeordneter  harmonischer  Pole  a,  0,  vom  Mittelpunkte  m 
der  Involution,  so  wie  das  Prodnct  tngiariv».  tng.0,«i  der  Tangen- 
ten der  Winkel,  welche  zwei  zugeordnete  harmonische  Polaren  isr,  a, 
mit  einer  Achse  m  bilden,  constant,  und  zwar  jenes,  wenn  die  be- 
treffende Gerade  den  Kegelschnitt  schneidet,  dem  Quadrate  der  hal- 
ben auf  ihr  enthaltenen  Sehne,  dieses,  wenn  der  betreffende  Punkt 
ausserhalb  des  Kesrelschnittes  liegt,  der  zweiten  Potenz  der  Tan* 
gente  des  halben  Winkels  gleich,  welche  die  von  ihm  ausgehenden 


267 

TaDfenteo  eiDschlieBteii.  Findet  diese  Lage  aber  nicht  statt,  so 
kann  offenbar  statt  der  Sehne  der  eben  so  grosse  Abstand  derjenigen 
iwei  zugeordneten  harmonischen  Pole,  welche  gleich  weit  vom 
JMittelpnnkte  tn  entfernt  sind,  und  statt  des  Tangentenwiiikels  der 
eben  so  grosse  Winkel  eintreten,  welchen  die  neiden  gegen  die 
Acbse  m  gleicbg^neifften  zugeordneten  harmonischen  Polaren  ein- 
schlieasen.  Jener  Anstand  soll  daher  eine  ideale  Sehne,  und 
dieser  Winkel  ein  idealer  Tangenten  winket  des  Kegelschnit- 
te« heissen. 


8)  Das  Prodoct  der  Tan- 
genten der  Winkel,  welche 
zwei  beliebige  zugeordnete 
harmonisjche  Polaren,  für 
einen  bestimmten  Punkt, 
aiteiner  Achse  der  Involu- 
tion  einschliessen,  ist  von 
aBTerKnderliehem  Werthe, 
■nd  zwar  der  zweiten  Po- 
tenz der  Tangente  des  hal- 
ben    reellen     oder    idealen 

leich, 
;e 


Tangentenwinkels  gleich 
welcher  zu  jenem  Punkt« 
gehört 


3)  DasRechteck  unter  den 
Abständen  zweier  beliebi* 
ger  zugeordneter  harmoni- 
scher Pole,  für  eine  be- 
stimmte Gerade,  vom  Mit- 
telpunkte der  Involution 
ist  von  unveränderlichem 
Inhalt,  und  zwar  dem  Qua- 
drate der  halben  reellen 
oder  idealen  Sehne  gleich, 
welche  zu  dieser  Geraden 
gehört 


Bndlich  überzeugt  man  sich  leicht,  dass: 


4)  die  spitzen  Winkel, 
welche  die  einzelnen  Paare 
einer  Involution  zugeord- 
neter harmonischer  Pola- 
ren einschliessen,  von  0® 
bis  90**  oder  von  der  Grösse 
dea  idealen  T'angentenwin- 
kela  bis  90®  wachsen,  je 
nachdem  der  betreffende 
Punkt  ausserhalb  oder  in- 
nerhalb dea  Kegelschnittes 
Jiegft, 


4)  die  Abstände  der  ein- 
zelnen Paare  einer  Involu- 
tion zugeordneter  hurmo- 
nischor.  Pole  von  einander 
von  Null  bis  ins  Unendliche 
oder  von  der  Grösse  der 
idealen  Sehne  bis  ins  Un- 
endliche wachsen,  je  nach- 
dem die  betreffende  Gerade 
den  Kegelschnitt  schneidet 
oder  nicht. ' 


Ganz  ungesucht  bieten  sich  nunmehr  folgende  Fragen  dar: 

1)  Gibt  es  in  der  Ebene  eines  beliebigen  Keffcl- 
nchnittes  zwei  oder  mehrere  Involutionen  zugeordne- 
ter harmonischer  Pole  oder  Poloren,  welche  bezüglich 
den  Mittelpunkt  oder  eine  Acbse  gemein  habend 

2)  Welche  Eigenschaften  haben  die  einzelnen  Paare 
flerjeniffen  Involution  zugeordneter  harmonischer  Po- 
laren oder  Pole  gemein,  welche  einem  solchen  Mittel- 
punkte oder  einer  solchen  Achse  angehören]? 

3^  Gibt  es  in  der  Ebene  eines  beliebig^en  Kcgel- 
«chnittes  ungleichliegend  involutorisch-gleiche  Strahl- 
bttschel,  und  involutorisch-gleiche  Gerade,  welche  von 
zugeordneten  harmonischen  Polaren  oder  Polen  gebil- 
det werden]^ 


268 

4)  Gibt  es  in  derselben  iDvolutionen  der  rechten 
Winkel,  deren  Scbenkel  ingeordnete  harmoDisehe  Po- 
laren sind? 

1)   Denkt   man    sieb   in  der  Ebene  eines  KeffeiscbDiUe«   eine 
Gerade  in  beliebiger  Ricbtunff   ins  Unendliche    hinaasg^rückt,   so 
sind  alle  Gerade,  welche  durch  ihren  harmonischen  Pol  geben , 
harmonischen  Polaren  von  Punkten,  welche  in  den  Terschiedeue 
Richtungen  der  Ebene  unendlich -entfernt  liegen,    also   niuB  ein 
jede  derselben  sämmtliche  nach  dem  entsprechenden' unendlich- ent 
fernten  Punkte  gerichteten  pjEirallelen  Geraden  in  den  Mittejpunkte 
der  ihnen  angehörigen  Involutionen  zugeordneter  harmonischer  Pol 
und  insbesondere    zwei   parallele  Tangenten    in    den  Berührnngs 
punkten  treifen.    Demnach  ist  der  harmonische  Pol  dieser  unend 


iich-entfernten  Geraden  Mittelpunkt  sämmtlicher  Involutionen  sage- 
ordneter  harmonischer  Pole,  welche  den  unzähli^n  durch  ihn  gehen« 
den  Geraden  angeboren,  und  somit  auch  der  Mittelpunkt  süaust- 
licber  reellen  oder  idealen  Sehnen  des  Kegelschnittes,  welche  as( 
diesen  Geraden  liegen.  Er  wird  deshalb  der  Mittelpunkt  dei 
Kegelschnittes  genannt,  und  zwar  besitzt  jeder  Kegelschnit 
nur  einen  solchen  Punkt,  weil  eine  Involution  von  Punkten  nicht 
zwei  Mittelpunkte  enthalten  kann,  und  daher  gibt  es  in  seinei 
Ebene  auch  nur  eine  unendlich-entfernte  Gerade. 

Da  die  letztere   mit  der  Hyperbel  zwei,    mit  der  Ellinsi 
keinen  und  mit  der  Parabel  nur  einen  Punkt,  nämlich  den  d« 
rührungspunkt,    gemein    hat,    so   liegt  der  Mittelpunkt  der  erstei 
ausserhalb,   der  zweiten  innerhalb,   der  dritten  unendlich -ent- 
fernt aut  dem  Umfange  der  Curve. 

Jede  reelle  oder  ideale  Sehne  eines  Kegelschnittes,  die  durch^s— ^ 
meinen  Mittelpunkt  geht,  heisst  sowohl  der  Richtung  als  der  Grdsi 
nach  ein  Durchmesser  desselben.  Die  Hyperbel  hat  also  reeih 
und  ideale,  die  Ellipse  und  die  Parabel  nur  reelle,  und  zwar  dit 
letztere  lauter  parallele  Durchmesser.  Je  zwei  zugeordnete  barmo« 
nische  Polaren,  welche  durch  den  Mittelpunkt  des  Kegelschnitte« 
gehen,  heissen  zwei  zugcordn(*te  Durchmesser^  die  Achsel 
der  Involution  dieser  letzteren  heissen  die  Achsen  des  Kegel< 
Schnittes,  und  die  Hauptstrahlen  derselben  die  Asymptoten  dei 
Hyperbel.  —  Bei  dieser  ist  jedem  idealen  Durchmesser  ein  reellei 
zugeordnet,  und  umgekehrt.  Bei  der  Ellipse  kann  man  den  Win< 
kef,  welchen  die  gegen  jede  Achse  gleicboceneigten  zugeordneten^ff~^ 
Durchmesser  bilden,  und  welcher  der  kleinste  unter  allen  ift«  den^^E^^^ 
idealen  Asymptotenwinkel  nennen. 

Betrachtet  man  irgend  einen  Punkt  einer  Achse  des  Kegel-'-—  ' 
Schnittes  als  Mittelpunkt  einer  Involution  zugeordneter  harniooischerr:^  -' 
Polaren,  so  läuft  der  der  Achse  zugeordnete  Strahl  mit  der  ande- 
ren Achse  des  Kegelschnittes  parallel,  steht  also  auf  der «erstereUi 
senkrecht.  Jede  dieser  beiden  Achsen  ist  also  die  gentein- 
scbaftliche  Achse  aller  dieser  Involutionen,  und  hat 
analoge  Eigenschaften  als  der  Mittelpunkt  des  Kegel- 
schnittes. Je  zwei  zugeordnete  harmonische  Pole,  welche  auf 
einer  Achse  des  Kegelschnittes  liegen,  sollen  zwei  zugeordnete 
Achsenpunkte,  und  die  reellen  oder  idealen  Tangeatenwinkel, 
deren  Scheitel  sie  sind,  zwei  zuge-ordnete  Achsenpunktwi  n- 
kel  heissen.  Von  diesen  Punkten  und  Winkeln  ist,  meines  Wis- 
sens, noch  nirgends  wo  gehandelt  worden.     Endlich  heissen  die 


269 

Haoptpankte  der-Ton  den  zugeordneteD  Aehsenpnnkten  gebildeten 
Invointion  oder,  in  ihrer  Krmang^lung,  die  beiden  vom  Mittelpunkte 
dea  Kegelaehnittes  gleich  weit  entfernten  zugeordneten  Achsen- 
pankte  die -Scheitel  des  Kegelschnittes.  Die  Hyperbel  hat 
Bwei  reelle 'und  zwei  ideale,  die  Ellipse  zwei  Paar  reelle,  die  Pa- 
rabel zwei  reelle  aber  einen  unendlich -entfernten  Scheitel. 

2)'  leb  übergehe  mehrere  längst  bekannte  Sätze ,  welche  fast 
nur  Wiederholungen  der  allgemeineren  1),  3)  und  4)  sein  würden, 
n«  sofort  einige  metrische  Relationen  zu  entwickeln,  deren  Inter- 
esse besonders  darin  besteht,  dass  io  ihnen  das  Princip  der  Duali- 
tät sieb  erhalt. 

Es  sei  M  der  Mittelpunkt  einer  Ellipse  oder  Hyperbel,  m  ein 
KoHer  Seheitel  derselben  und  A  die  Tangente  in  m,  welche  mit 
4er  anderen  Achse  parallel  und  daher  auf  mm  senkrecht  sein  muss. 
Es  seien  ar,  <r,  zwei  beliebige  zugeordnete  Durchmesser,  welche  die 
A  id  a,  a,  und  zwei  mit  «r,,  a  parallele  Linien,  die  durch  m  ge- 
hen, in  a,  ic,  schneiden.  Dies  vorausgesetzt,  so  sind  sowohl  a,  a 
als  ai^  tti  zwei  zugeordnete  harmonische  Pole,  indem  s.B.  die  har- 
monische Polare  von  a  sowohl  durch  m  als  den  harmonischen  Pol 
von  a  gehen,  also  mit  a^  parallel  sein  mnss;  folfflich  sind  die 
Rechtecke  MviMa^  M^L^.Ma^  den  Quadraten  der  halben  Dureli- 
nesserlängen  «r,  ^a^  gleich.     Nun  ist  aber 

Max  il/a  =  aa,  :ma, 
und 

^Ai  :^ai  =aai  :ma, 
also 

und  nach  dem  pythagorischen  $atze  ist 
also 

WO  die  oberen  Zeichen  für  die  Ellipse,  die  unteren  für  die  Hyper- 
bel gelten,  weit  dort  die  Involution  der  zugeordneten  Durchmesser 
ffleiäliegende,  hier  ungleichlicgende  Gebilde  enthält,  also  dort  die 
Punkte  a,  Ol  auf  verschiedeneu,  hier  auf  einerlei  Seite  von  m  lie- 
gen müssen,  und  zwar  gehört  hier  dem  idealen  Durchmesser  der 
grössere  ma,  von  beiden  Abschnitten  ma,  mai  an. 

Aber  m  ist  der  Mittelpunkt  einer  Involution  von  Punkten,  welche 
auf  A  durch  den  zugeordneten  Durchmesser  bestimmt  werden;  also 
ist  das  Rechteck  ma.ma,,  folglich  auch  die  Summe  oder  Differenz 
Jlfa .  Ma  zb  Mql  1  .  Ma^  constant. 

Zn  demselben  Resultate  gelangt  man  auch  auf  folgende  Weise: 
Es  seien  0^  O^  die  Endpunkte  eines  beliebigen  reellen  Durch- 


270 

I»  oiy  Oll  üe  EndponlUe  einer  reelleD  Achte,  durch  O  sei 
eiae  TaagCDte  gelegt,  welche  diese  Achse  io  ai  schneide,  nnd  von 
O  eine  Senkrechte  Oa  mai  die  Achse  sefallt  deren  Pnsspnnkt  a  sei; 
ansserdea  seien  die  Geraden  0ni,  Alti,  O^m  nnd  durch  JH  eine 
Parallele  mit  Oa^f  d.  h.  der  dem  00^  angeordnete  Dnrchinesser 
gesogen,  welcher  Ton  Om  in  c,  von  O^m  in  d,  ¥on  Äll|  in  b 
geschnitten  werde.  Endlich  werde  die  andere  Achse  ¥on  Om  in  6, 
von  Omt  in  6|  geschnitten. 

Da  die  Seite  00^  des  Dreiecks  OO^m  durch  den  hanumiachen 
Pol  der  Geraden  Jfc,  and  die  Seite  mnii  des  Dreiecks  Omtüi  durch 
den  harmonischen  Pol  der  Geraden  3ib  g^ht,  so  sind  (nach  2)  links) 
sowohl  C,  Ci  als  6,  b|  sng.  haroi.  Pole,  also  das  Rechteck  Jft .  MCi 
de«  Qaadrale  des  halhen  Dnrchniessers,  der  dem  00 ^  sugeordne 
ist,  und  das  Rechteck  Bib.Mb^  dem  Quadrate  der  halben  anderen 
Achse  gleich.  Es  sei  diese  halbe  Achse  =iff,  so  wie  Jfai  =  JftUi 
=  ^;  lerner  MO=zA^^  Jfc  JfCi  =Ä,*. 

Der  Punkt  a,    ist  der  harmonische  Pol  der  Senkrechten    l^o, 
also  Jfu.iVOi  =4ftn'=ui*;  und  aus  den  Proportionen 


Mb :  ^ttt  =  iftUt :  aitUi ; 

ergeht  sich 

jm.Mc  oderMc.MCi  =  B,*  = 

tfim  «ttinii 


Oa :  JUbi  =  onii :  Mm^ ; 
Oa:Mb:=zcm:MiBa 


^»  — 

'  ^  •  um  •  unii< 


Aber 


Oa,*  =  Oa*  +  aa^*  und  i^ö»  =  ^,*=  öa»-Mfti*; 


«m  •  am,  =  (^  —  Ufa)  (ui  -f-  J/a) 
=.i»  —  ü/a»  =  Ufa .  Ma,  —Ma* 
=  ilfa.aai. 

Demnach  ist 


a,m.a,m,=(ifai— ^)(Jfai-|-udf]^ 
=ilfa,  »-.i» =ilfa, »— Jfa.  Jfa, .»: 
=ilfai  .aa,. 


^  «  =  ^ .  «m .  am, -4- Äa»  =  J?» .  ^i^ -I- Äii» 

A^  Jna*Jnai 

B*.aa,'^Ma*.Mai R*.aaj 


Ma, 


Ma^ 


.Ma 


^  , A*.0a*-h'4*»aai* g*.am-ami  -f-^*«aai* 

*  aini*aini,  aim.ainii 


R*.Ma+d*.aai 


also 


ivat 


/ 


271 

iudtm  hfl  ilerfilUpie»  wo  t  •wiacheii  Jü  and  A,  fiUlt,  die  oberen,  bei 
der  HyperM  ^o  tti  swiscben  M  and  a  faUt;  die  Unteren  Zeichen 
zu  nenmen  sind. 

Gehen  wir  jetzt  zur  Figur  des  ersten  Beweises  zurück,  so  ist 

'         *  *      aai*  aai"' 

weil  dort 

. »  Ufa.  Jfadrüfai  .üf«,  Ä^i*dbÄ,*  =  ^^±ma.ma, 

war;  also  ist 
^.  .  Af  ==:  ^a .  Ma^  .  — ,  oder  jii ,  Ä,  :  Ma .  J*li  =  -Ä :  aa^. 


Ist  aber  P  der  Inhalt  des  Parallelogramms,  welcheii  durch  die  End- 
punkte zweier  reellen  oder  ideiflilen  zugeordneten  Durchmesser  be- 
stimmt wird,  so  verhält  sich: 

P:A3fMi=^i  »i^iiMa-Müt^  also,   da  Maai=iMm.aai  ist, 
P:2J.aa,  =  ü:aa,,  folglich  P=2J.B. 

Nennen  wir  m  den  von  ^j»  i^,   eingeschlossenen  Winkel,  so 
ist  P='ZJ^.Ü^.  sin  a  =  2J.B,   also  (ji,  +  B^)*  =ji*  +  B* 

'^^JB    ^  I,    fyr  die  Ellipse  ist  A^  +  /^.,  und  für  die  Ellipse 
sina  ^  ... 

und  Hjperbel  ist  ^^  .  B^  ein  Maximum  oder  Minimum,  je  nachdem 
a  ein  Minimum  oder  Maximum  ist;  und  da  für  erstere 

fiir  die  letztere 

80  ist  für  beide  A^--B^  ein  Maximum  oder  Minimum,  je  nachdem 
A^  +i^i  ein  Minimum  oder  Maximum  ist. 

Seien  andererseits  a^  Oj  zwei  beliebige  zugeordn.  Achse n- 
punkte^  welche  «r)  entweder  einer  von  zwei  reellen,  oder  ^)  einer 
idealen  Achse  angehören;  durch  tti,  den  äusseren  Punkt  in  beiden 
Fällen,  seien  zwei  Tangenten  gezogen,  und  ausserdem  die  beiden 
Tangenten  in  den  Scheiteln  m,.  nti  der  anderen  Achse,  deren  eine 
von  jenen  beiden  in  n,  q»  die  andere  in  n,>  %x  geschnitten  werde. 
Die  Tangente  ntii  berühre  den  Kegelschnitt  in  r  und  schneide  die 
andere  Achse  in  f.  Man  ziehe  noch  die  Geraden  n<ti^  »iq,,  ra, 
welche  auf  Otti  senkrecht  stehen  «nd  dieselbe  in  6«  6^9  <t- schneiden. 

Da.  die  harmonische  Polare  .des  Punktes  a  durch  die  Ecke  a^ 
des  dem  Kegelschnitte  umschriebenen  Dreiecks  aitiq  geht,  so  sind 
(nach  2)  rechts)  die  Geraden  an,  aq  zwei  zugeordnete  harmonische 
Polaren.  Ist  also  Winkel  naib  =  a,  und  tng .  na6 .  tng .  qabi  = 
tng'.a/so  sind  dk,  <x^  die  Hälften  zweier  zugeordneten  Achsen- 
punktwinkel. 

Da  dio  Punkte  f>  n,  tj  ni  harmonisch  sind,   so. sind  es  auch. 


272 

die  Punkte  M  (4er  Mittelpniikt  des  Kegeltclmitte)/ 6^  A»  ft«;  aVet 
0,6  =  0,6.»  also  auch  Oi^f. aia  =  a,6*=ra,6|'.'  Demnack  ist 

^     ,  n6*  Mm*  A^ 

°  a,6»        axM.aa^       aiüf.aai' 


1 


*  a6 '  a6,         ob. ab,' 


aber 


06.06,  =(0,6— aax)(tt,6,-f-äfl,)  =  tt,6»— oa,»=:a,ilf*ttai— oa,' 

also 

tn^ia  =  ^^—  nnd  tög»a±tnff»a,  =  —  •  ^'^'^'^i^. 

°  oif.tta,  ^  ^     *        oa,      aiJU.aM 

im  Fall  einer  idealen  Ach^e  ist  o,il^+ A^=aa, »    and  im  Fall 
zweier  reellen  ist  o,il# — oilf=aai;  und  da  i/o .  iVOi  =  dem  ttai- 

drate  dieser  halben  Achse  =  i7*,  so  ist  fng'a=i=tng*a,  ^"^^ 
Ferner  ist 


also 


j4^  ji9  ji%       Ai 

tng'a .  tng»aj  =  -^^^ —  .  — ^ =  t         k^ 

^         *    *      aülf.oa,     Oiif.o^,        Ä'.ao,*' 


tng«.tng«,  =  -^ 


Endlich  im  Falle  b)^  wenn  0,  a,  auf  dec  reellen  Achse  einer 
Hyperbel  liegen,  seien  m,  ttl,  die  Scheitel  dieser  Achse,  Ay  Jf, 
die  Tangente^  in  ttl,  ttt,,  und  von  dem  äusseren  Punkte  o  seien 
zi^ei  Tangedten  gezogen,  welche  den  Kegelschnitt  in  r,  6  beröh- 
ren  und  die  A,  Jt^  in  n,  q;  n,,  0,  schneiden.  Zieht  man  jetzt 
die  Geraden  a^ti^  ai<t,  so  müssen  aieselben  (nach  2)  rechts)  zog. 
harmonische  Polaren  sein,  und  eben  deshalb  muss  a,tt  durch  q^ 
und  o,q  durch  n,  gehen.  Die  Winkel  naq  =  2a  und  naiq  =  2a, 
sind  zugeordnete  Achsenpunktwinkel  und  man  hat 

^  am     am,         ^    '        Oim     a,m, 

Aber 

om .  aiti,  =  (Mxa  —  ma)(ü/m  +  Ma) = ^»  —  üfo* 

=^0  .Ma^—-  Ma*  =  3fa .  aai, 
a,tti.a,ttii  =  (i/a,  —  iftti)(il#a,  +  Mm)  =  Mai*  —  A* 

=:Äfai* ^Ma.  ^«1  =-ÄfOi  .aa|. 
Also  ist 

Die  Tangenten  A^  A^  werden  von  allen  übrigen  projektivisch  ge- 


273 


8choitteD,  und  ihr  Durcbschnitr,  dem  die  wechselseitigen  Beriihrnngs- 
punkte  entsprechen,  ist  hier  unendlich  entfernt;  also  sind  m>  tili 
ihre  Durchschnitte  der  Parallelstrahlen,  und  es  ist  folglich  das 
Rechteck 'nm.n,mi  constant  (Einleit.  11,  6),  Das  nämliche  gilt 
also  auch  von  der  Differenz  tng'a  —  tng'a,,  und  da,  wenn  a  mit 
M  snsammenfallt  und  zur  idealen  Achse  gerechnet  wird,  die  Tan- 

g^Ate  des  Complementes  von  a=:-^,  also  tnga=c--|-,  weila|=Oy 

so  ist  nitt.tiiltt,  oder  das  Quadrat  des  halben  Segmentes,  das  die 
Asymptoten    auf  jeder  Scheiteltangente  abschneiden,   =z  ü* y    und 

tng»a  —  tng'a,  =  — . 

Im  Falle  der  Parabel  ist  am=:aim,  also  tnga  =  tnga,. 


5.  in  jeder  Ellipse  ist  die 
Sumi&c  der  Quadrate  zweier 
beliebigen  zugeordneten 
Durchmeäser  der  Summe  der 
Quadrate  beider  Achsen, 
und  in  jeder ,  Hyperbel  ist 
der  Unterschied  der  Qua- 
drate eines  beliebigen  reel- 
len und  des  ihm  zugeordne- 
ten idealen  Durchmessers 
dem  Unterschiede  der  Qua- 
drate der  reellen  und  der 
idealen  Achse  gleich. 


6.  in  jeder  Ellipse  oder 
Hyperbel  verhalten  sichdie 
ftecbtecke  unter  je  zwei  zu- 
geordneteii  Durchmessern 
umgekehrt  wie  die  Sinus 
der  von  ihnen  eingeschlos- 
senen Winkel. 

7.  1 


5.  In  jedem  Kegelschnitte 
ist  die  Summe  oder  Diffe- 
renz der  zweiten  Potenzen 
der  Tangenten  zweier  zu- 
geordneten halben  Acbsen- 
punktwinkel  der  zweiten 
Potenz  der  Tangente  des 
entsprechenden  reellen  oder 
Asymptotenwinkels  gleich, 
und  zwar  die  Summe,  wenn 
die  Acbsenpunkte  einer 
idealen  Achse^  die  Diffe- 
renz, wenn  sie  einer  reel- 
len Achse  angehören,  und 
es  ist  in  diesem  letzteren 
Falle  bei  der  Ellipse  der 
ideale,  bei  der  Hyperbel 
der  reelle  Achsenpunktwin- 
kel  der  grössere  von  beiden. 

6.  J  n  jedem  Kegelschnitte 
verhalten  sich  die  Producte 
der  Tangenten  je  zweier 
zugeordneten  halben  Ach- 
senpunktwinkel  umgekehrt 
wie  die  Abstände  ihrerSch ei« 
tel  von  einander. 


in  jeder  Ellipse  oder  Hyperbel  sind  alle  durch  die 
Endpunkte  oder  Richtungen  der  zugeordneten  Durch- 
messer bestimmten  eingeschriebenen  oder  umschriebe- 
nen Parallelogramme  einander  und  den  durch  die  Achsen 
bestimmten  Parallelogrammen  gleich. 


8.  In  jeder  Ellipse  ist  die 
Summe  zweier  zugeordne- 
ter Durchmesser  umso  grös- 
ser, und  ihr  Unterschied  um' 
so  kleiner,  je  kleiner  der 
Winkel    ist,    den     sie    ein- 

B«Bd  IV. 


8.  Die  Summe  zweier  zu- 
geordneten Achsenpunkt- 
winkel,  deren  Scheitel  auf 
der  idealen  Achse  einer  Hy- 
perbel lieg'en,  ist  um  so 
grösser,     und     ihr     Unter- 

18 


■  chliestea;  daher  bil4c8  4ic 
idealeo       Asjnploce«       die 


■  ckicd    ■«    ■•     kleiaer,    je 
kleiner    der    Afefttaad    ihrer 

ciaaB^er  ist; 


l^röstte  Saane  aad  tisd  eift-iSckeirel    tob    c 
ander  g'leicli,   aod   die  bei-[daher  bilden  diejeai^CB.d 
den  Achsen  bilden  die  klein-   ren     Scheitel     die     ideale 
Ute  Saniroe,  nnd  die  eine  ist  Scbeitel     des    Ke^elscknit — 
der  grösste,  di*t  andere  der  tes  sind,  die  grös^re  Saiini^ 
kleinste  aller  Durchmesser,   und     sind    einander    gleich 

jnod        der        eatsprcckead» 
p4s¥aiptotenwiniLels  valcke: 
[der  grösste  nnter  allen  ist 
bildet  mit  dem  ihmzngeor 
•  neten     Achsenpvaktvinkel 
welcher  gleich  \nll  ist»  di 
:  kleinste  Samme. 

3)  Gehen  wir  noch  einmal  znr  Figur  des  ersten  Bevcisca 
vorigen  Sätze  (links)  zaräck;  doch  sei  jetzt  Mm  ein  Dorcbmo 
dessen  zugeordneter  den  Nebenwinkel  von  aa^  hälftet.  aa  ist 

zzzMai  nnd  ^Va,  =ma==aa,  also 


^e 


^1 


Ma.  UfaztzJlfag  ».Ma^  =  Ma .  Mazi: Ma . aa:=: MalMadtzaa) 


Wiederholt  man  diese  Betrachtung   in  Ansehung  der  fikriger 
drei,  von  a,  a^  gebildeten  Winkel,  so  erhält  man  ein  dem  Kegc10^ 
schnitte  umschriebenes  Rechteck^  dessen  Diagonalen  die  constaat»'^ 
Grösse  2Afa  haben ;  also  darf  man  scbliessen : 

9.    Die  Scheitel  aller  rechten  Winkel,   welche  eine 
Ellipse  oder  Hyperbel  umschrieben  sind,  liegen  aaf  de 
Umfange   eines    mit    dem   Kegelschnitte    concentrischeiv' 
■Kreises,     und   je   zwei   Sehnen    dieses    Kreises,    welch» 
durch    die    Schenkel    dieser    rechten    Winkel     bestimm 
werden,  haben  die   Länge  zweier  zugeordneten  Dorch- 
messer  der  Ellipse. 

Da  nun  zwei  involutorische  Strahlbüschel  ungleichliegead  ia-i 
volutorisch •  gleich    sind,   wenn    ihre  Hauptstrahlen    rechte  Winkes 
bilden,  und  da  zwei  involutorische  Gerade  involuteriscb-gleick  aia 
wenn  einer  ihrer  Hauptpunkte  unendlich  -  entfernt  ist,  so  folgt: 


-1 


10.  In  der  Ebene  einer  je- 
den Ellipse  oder  Hyperbel 
liegen  die  Mittelpunkte  al- 
ler nngleichliegend  involu- 
torisch-gleichen  Strahlbü- 
schel, welche  von  zugeord- 
neten harmonischen  Pola- 
ren gebildet  werden,  auf 
dem  Umfange  eines  mit  dem 
Kegelschnitte  concentri- 
sehen  Kreises^  dessen  Durch- 
messer die  Diagonale  des 
von  den  Achsen  gebildeten 
Rechtecks  ist» 


10.   Die  Ellipse  beaitst  iw 
ihrer    ganzen    Bbene    kein» 
Gerade,  deren  xogeordnet» 
harmonische  Pole  InTolatar 
risch-gleiche     Gerade     bil 
den;    dagegen     kat    in    de: 
Ebene  der  Hyperbel  jede  mi 
den     Asymptoten     parallel* 
Gerade,    und    in    der  Eben 
der    Parabel    jeder   Dnrek 
messer  diese  EigeBachaft. 


i 


275 

Bei  der  gleichseitigen  Hyperbel,  welche  rechtwinklige  Aiym- 
ptoten  hat,  schwindet  der  Kreis  (links)  in  den  Mittelpunkt  der 
Curve  susammen,  und  bei  der  Parabel,  wie  aus  dem  Folgenden 
herForgehen  wird,  artet  er  in  eine  Gerade  aus. 

,  4)  Wenn  es  einen  Funkt  Zugibt,  dessen  Strahlen,  ols  zuge- 
ordnete harmonische  Polaren  in  Bezug  auf  einen  Kegelschnitt,  eine 
Involution  der  rechten  Winkel  bilden,  so  muss  derselbe,  du  eine 
solche  Involution  gleichlicgende  Gebilde  enthält,  innerhalb  des 
Kegelschnittes  liegen;  und  er  muss  zu  einer  Achse  gehören ,  weil 
■onot  eine  mit  der  Achse  parallele  Gerade  auf  der  ihr  zugeordneten 
harmonischen  Polare  nicht  senkrecht  stehen  könnte. 

a)  Man  denke  sich  von  dem  fraglichen  Punkte  F  nach  den 
Berttbrnngspunkten  zweier  beliebigen  Tangenten  die  Stralcn  ;;,  q, 
Bach  dem  Darchschnitte  beider  Tangenten  den  Strahl  a  und  aus- 
serdem die  dem  a  zugeordnete,  aut  ihm  senkrechte  harmonische 
Polare  aj  gezogen ,  so  geht  die  Berührungssehne  dieser  Tangen- 
ten,  als  harmonische  Polare  eines  auf  a  liegenden  Punktes^  durch 
den  auf  aj  liegenden  harmonischen  Pol  von  iv,  schneidet  also  die 
vier  Strahlen  a,  ;/,  a,,  q  in  vier  harmonischen  Punkten,  und  da 
nun  diese  Strahlen  selber  harmonisch  sind  und  a  zu  a,  rechtwinklig 
ist,  ao  hälft en  die  Strahlen  a,  a^  die  von  py  g  eingeschlos- 
senen WinkeLund  Nebenwinkel. 

A)  El  seien  sofort  ^,  Jt^  zwei  feste ,  und  Jt^  eine  beliebige 
dritte  Tangente,  aus  F  seien  nach  ihren  Berührungspunkten  die 
Strahlen  //,  ^,  r,  und  nach  den  Durchschnitten  von  3^  mit  A^  A^ 
die  Strahlen  a^  a,  gezogen,  so  ist 

iS.  flr;i  =  aj.  ar 
9B.  iar,^=SB.  a.r;  also 


SB.  fl/idz®.  a,y=SB.  arrdbaB.  a,r  =  gB.  «a,, 

Wo  die  oberen  oder  unteren  Zeichen  zu  nehmen  sind,  je  nachdem 
^  xwischen  oder  ausserhalb  p.  q  liegt.  Es  ist  aber  SB.  ;^^  = 
^.  ««i+S}.  ir;;=l=SS.  ar,^=2  SS.  aa^\  also  ist  SS.  aa^^  von 
Unveränderlicher  Gröss>e. 

■ 

c)  Insbesondere  seien  jetzt  A^  A^  die  Tangenten  in  den  Schei- 
teln einer  reellen  Achse,  welche  den  Punkt  /^enthalten  würde  — 
flenn  auf  einer  idealen,  deren  sämmtliche  Punkte  ausserhalb  des 
Keg;elBchnitte8  liegen,  kann  F  nicht  sein  —  so  ist  jetzt  der  so  eben 
mit  pq  bezeichnete  Winkel  =2/1,  also  der  Winkel  aa^  für  eine 
beliebige  dritte  Tangente  A^  =  /l.  Beschreibt  man  also  über  dem 
von  ja^A^  interceptirten  Segmente  der  A^,  als  Durchmesser,  einen 
Kreii,  lo  schneidet  er,  wo  möglich,  die  Achse  in  zwei  Pupkten, 
dereo  jeder  ein  solcher  Punkt  /^ist. 

In  der  That,  da  die  harmonische  Polare  des  Punktes  F  nach 
dem-  anendlich  entfernten  Durchschnitte   von  A^  A^  gehen   muss, 
-welche  mit  A^  ein  dem  Kegelschnitte  umschriebenes  Dreieck  bilden, 
■o  sind  die  rechtwinkligen  Strahlen  a^  a^^  welche  F  mit  den  bei- 
den anderen  Ecken  dieses  Dreiecks  verbinden,  zugeordnete  harmo- 
nische Polaren;    und  da  bereits  die  Achse  und  der  in  F  auf  ihr 
senkrechte  Strahl  ein  anderes  Paar  dieser  Art  bilden,  so  müssen 
(nach  f .  2,  r.)   alle    Paare    zugeordneter   harmonischer   Polaren, 


lOtt 


276 

-welche  darcb  dieien  lo  beitiBBten  Ponkt  P  geben,  zu  e»«i4er 
recbtwiokrig  lein. 

Sind  tn,  nii  die  BeriibniDgspaDkte  tod  A^  A^  und  a,  a^  ibtt 
Darcbfcbnitte  Bit  A^^  lo  sind  die  Dreiecke  /\Ba  nnd  Fm^^^  ibi- 

licb,  also />n:roa=:m,a,  :jFmi  nod  /\n./\ni  =ina.inai,  aber 

ma.ma,  ist  coostant  und  dem  Quadrate  der  balben  anderen  Acbie 
ffleicb,  also  findet  man  auch  die  beiden  Punkte  /*,  /*, ,  wenn  ma 
bei  der  Ellipse  die  eine  Achse  selber,  bei  der  Hyperbel  deren  Ter 
läfigerungen  so  tbeilt,  dass  jene  Bedinguns^  erfüllt  wird.  Zugleich 
folgt  hieraus,  dass  nur  die  grosse  Achse  der  KIlipse  solche  P«nkte 
F,  F,  enlhält. 

Für  die  Parabel  findet  man  den  Punkt  F^  indem  man,  weis 
A  die  vorhandene  Scheiteltangente  ist,  in  a  auf  A^  eine  Senkreckte 
errichtet,  welche  die  Achse  in  F  schneidet.  Denn  die  dieser  Sesk- 
rechten  zugeordnete  harmonische  Polare  fär  F  ist  ibit  A^  parallel 
u.  s.  w. 

d)  Noch  eiofacher  und  ^ic^kt  überzeugt  man  sich  fou  der 
Exislenz  des  Punktes  F  mittels  des  ihm  zugeordneten  Achsenpuak- 

tes.  Denn  setzt  man  in  der  Relatioo  tng'c(  —  tng'a,  =-^  den  Win« 
kel  a  für  die  Ellipse  und  a,  für  die  Hyperbel  =^i2,.80  ist  bezug- 
lich tang'a,  = ^ und  tng*a  = ^ — ,  und  für  die  Para- 
bel a  =  a|  ^^jR,  Also  ist  der  Punkt  F  allemal  auf  einer  reellen 
Achse  vorhanden,  welche  grösser  als  die  andere  ist;  und  man  er- 
hält hiermit  zugleich  eine  neue^Construction  von  F,  welche  darauf 
hinausläuft,  an  den  Kegelschnitt  eine  Tangente  von  gegebener 
Richtung  zu  legen. 

Jeder  Punkt  in  derEbene  eines  Kegelschnittes,  des- 
sen sämmtliche  Paare  zugeordneter  harmonischer  Pola- 
ren zu  einander  rechtwinklig  sind,  heisst  ein  Brenn- 
runkt  des  Kegelschnittes,  jeder  Strahl  desselben  eine  Zug- 
in ie  und  jeder  Winkel,  dessen  Scheitel  er  ist  und  dessen  Schen- 
kel nach  den  Durchschnitten  zweier  Tangenten  A^  A^  mit  einer 
beliebigen  dritten  gehen,  der  zu  ^,  ^,  gehörige  Zugwinkel  die- 
ses Brennpunktes. 

11.  Ein  jeder  Kegelschnitt  hat  zwei  Brennpunkte, 
welche  hei  der  Ellipse  auf  der  grossen  Achse^  und  bei 
der  Hyperbel  auf  den  Verlängerungen  der  reellen  Achse 
liegen  und  dieselbe  in  je  zwei  Segmente  theil«n,  deren 
Rechteck  dem  Quadrate  der  halben  kleinen  oder  idealen 
Achse  gleich  ist.  .  ^ 

12.  GebeO  von  einem  Brennpunkte  nach  den  Berüh- 
rungspunkten irgend  zweier  Tangenten  zwei  Strahlen, 
so  wird  der  von  ihnen  eingeschlossene  Winkel  durch 
den  nach  dem  Durchschnitte  der  Tangenten  gehenden 
Strahl  gehälftet. 

13.  Der  zu  zwei  festen  Tancrenten  gehörige  Zugwin- 
kel ist  von  unveränderlicher  Grösse  und  zwar  dem  hal- 
ben Winkel  gleich,  welchen  die  nach  den  Berührungs- 
punkten gehenden  Zufflinien  einschliessen. 

14.  Der    zu    zwei   Tangenten    gehörige   Zugwinkel, 
deren   Beriihrungssehne    eine  Znglinie    ist    oder*  deren 


277 

Dnrebschnitt  auf  der  harmonischeo  Polare,  dei  Brenn» 
pnnktei  liefft,  ist  ein  rechter. 

Geht  im  Falle  der  Parabeh  die  veränderliche  Tangente  ^,  in 

die  nnendlich   entfernte  Tangente  über,  so  werden  die  Zuglinien 

J^a,  jPaj    den  Tangenten  A^  A^   parallel,    so  dass  93.  a/\i,  dem 

Yon  At  A^    gebildeten   und    zwar   von   der  Parabel  abgewendeten 

"Winkel  gleich  wird: 

15.  Die  Durchschnittspunkte  dreier  beliebiger  Tan- 

Senten    einer    Parabel    liegen    auf   dem    Umfange    eines 
reises,  welcher  durch  den  Brennpunkt  geht. 

Ist  S  der  Durchschnitt  der  Tangenten  A^  A^  einer  Parabel, 
to  ist  kraft  des  vorigen  Satzes  auch  noch  ®.  aa|/^=9ß.  CiSF\ 
variirt  man  also  die  Tangenten'^  und  A^^  so  folgt: 

16.  Die  Fusspunkte  aller  Zuglinien,  welche  mit  den 
verschiedenen  Tangenten  einer  Parabel  einerlei  Win- 
kel bilden,  liefen  auf  einer  imd  derselben  Tangente» 
und  xwar  auf  der  Tangente  im  Scheitel,  wenn  dieser 
Winkel  ein  rechter  ist. 

Es  sei«  jetzt  m  der  Berührungspunkt  einer  beliebigen  Tangente 
eines  Kegelschnittes,  und  a,  b  seien  die  Durchschnitte  derselben  mit 
der  grossen  oder  reellen  Achse^  welche  die  heiden  Brennpunkte 
Fy  Fl  enthält,  und  mit  der  Tangente  in  dem  einen  ihrer  Scneitel; 
■an  ziehe  die  Zuglinien  Fm^  Fb,  F^m,  /^,b;  so  ist  (nach  12) 
sowohl  SB.  mFb  =  ^.  aFby  als  SS.  nii^,6  =  SB.  ai^,b,  also  hat 
man  nach  einem  bekannten  Elementarsatze  die  Proportionen: 

Fm:Fa  =  bmiba\  F^m:F^a=bm:ba, 

folglich  ist  /\n:/^a  =  /^ini:/^ia,  woraus  durch  Umkehrung  des 
redachten  Satzes  sich  ergiebt,  dass  der  SB.  FmF^  bei  der  Hyper- 
bel, und  sein  Nebenwinkel  bei  der  Kllipse  durch  die  Tangente  in 
m  gehälftet  wird. 

17.  Gehen  nach  einem  Punkte  auf  dem  Umfange  eines 
Kegelschnittes  von  beiden  Brennpunkten  desselben  zwei 
Zuglinien,  so  wird  der  von  ihnen  eingeschlossene  Win- 
kel oder  Nebenwinkel  durch  die  Tangente  in  jenem 
Punkte  gehälftet. 

Sind  m«  n  die  Berührungspunkte  zweier  beliebigen  Tangenten 
eines  Kegelschnittes  und  r  ihr  Durchschnitt,  und  zieht  man  die 
Znglinien  jRn,  Fn^  FXy  /^,m,  i^,n,  F,r,  und  sind  ö,  «,  zwei  be- 
liebige Punkte  auf  den  Verlängerungen  von  ttn>  cn,  so  hat  man 
folgende  Winkelbeziehungen: 

mFx  =  «m/* — fivF 
m/",  r  =  sm/",  —  ^rF, ;  also 
a)  für  die  Ellipse: 

mFv  -h  mF^  t  =  {mF  -h  mF^)  -^  {^tF+  «rF, ) 
und  eben  so 

Aber  nach  17.  ist« 

«m/^-h  «m/*,  =  2Ä  =  6,nF-h  «,n-F,, 


278 

und  zugleich  ist 

n/'r  +  nF,r  ==  2/J  —  (/'r/',  +  2 .  ^,rFi). , 
ö)  Für  die  Hyperbel  ist 

m  Fr  —  mF,  r  =  (<m  F — <mF, )  —  («r/*—  ^rF', ), 
nFV  — nF,r  =  («,nF— «.nF',)  — («.rF^— ^.rF",); 
aber 

ßmF'rzr^mF'^,  ^.nFs^.nF', 

and 

ivF^  itF,  =  FVF't  —  2 .  ^rF", 
«iCF— <irFj=FVF',  —  2-.6,rF,;  also  hat  oiaB. 

mFt  —  mFit  =  F'rF",  —  2 .  f^vF. 
nF'r  — nF,r  =  FrF"j— a.^.rF',. 

c)  Eodlicb  ist  (nach  12)  für  die  Eilipse^ 

mFr  =  nF>,  mF4r  =  nF',r; 

und  für  die  Hyperbel 

mF'r  =  2/1  —  nFr,  mF,r  =  2/l  — nF'.r; 

also  zuDächst  für  beide 

^rF'=^,rF, 

und  deshalb  für  die  Ellipse 

mFv  -h  mF',  r  =  JmFh  +  imF^  n  =  2Ä  — -  mrn, 

für  die  Hyperbel 

mFr  —  mF,r  =  ^mFn  —  ^mF^n  =  nirn. 

18.  Die  Zuglinien,  welche  den  Durchschnitt  zweier 
.Tangenten  mit  den  beiden  Brennpunkten  verbinden,  bil- 
den mit  diesen  Tangenten  gleiche  Winke-1. 

19.  In  der  Ellipse  oder  Hyperbel  ist  bezüglich  die 
Summe  oder  Differenz,  der  zu  zwei  festen  Tungentea 
gehörigen  Zugwinkel  beider  Brennpunkte  dem  einen 
von  diesen  Tangenten  eingeschlossenen  Winkel  gleich. 

Ich   srhiiesse  diesen   §.   mit  der  Entwickelung  einiger  Eigen- 
schaften der  Brennpunkte,  voa  denen  die  sogenannte  Geometrie  der 
Grösse  oft  die  übrigen  Ei^euschuften   der  Kegelschnitte   überhaupt 
herleitet,  und  um  derentwillen,  wie  es  scheint,   Herr  Poncelet  zur* 
Theorie  der  doppelten  Berührung  seine  Zuflucht  nimmt. 

Eine  beliebige  Tangente  berühre  einen  Kegelschnitt  in  q  und 
schneide  eine  HaUpt-ScIieiteltangente  in  a;  von  a  sei  auf  die  Zug- 
linie F\|  oder  F^iq  eine  Senkrechte  onti  gefällt,  deren  Fussptinkt 


279 

niij  und  es  sei  in  der  Scheitel  des  Kegelschnittes,  von  dem  gere- 
det wird :  so  ist  (nach  12)  n 

also  ,  . 

20.  Zieht  man  vooeinem  beliebigen  Punkte  der  Tan- 
gente im  Scheitel  der  groasen  oder  reellen  Achse  eines 
Kefferschnittes  die  zweite  Tauffente  an  denselben,  und 
fallt  auf  dieZuglinie,  welche  den  Berührungspunkt  der 
letzteren  mit  einem  Brennpunkte  verbindet^  von  jenem 
Punkte  eine  Senkrechte,  so  liegen  die  Fusspunkte  al» 
ler  dieser  Senkrechten  auf  dem  Umfange  eines  Kreises, 
der  jenen  Brennpunkt  zum  Mittelpunkt  und  die  Entfer- 
nung desselben  von  jenem  Scheitel  zum  Halbmesser  hat, 
ond  zwar  gibt  es  vier  solche^  paarweise  concentrische 
Kreise. 

Aehnliche  Sätze  galten  unter  Modificationen  von  den  beiden 
anderen  Scheiteltangenten,  ja  von  vier  beliebigen  festen  Tangenten. 

Es  werde  in  der  vorigen  Figur  die  Tangente  a^  von  der  har- 
monischen Polare  des  Brennpunktes  /^  in  Z  geschnitten;  von  q,  a 
seien  auf  dieselbe  PolBl*e  die  Senkrechten  q^,  üa  gefällt,  deren 
Fusspunkte  ^,  a  sind,  und  Z  mit  F  verbunden,  so  verhält  sich 

q^ :  0«  =  Zq :  Za  =;:  -Fq :  Fnij, 

indem  /\)  und  /!Z  zugeordnete  harmonische  Polaren,  also  recht- 
winklig zu  einander  sind;  und  da  i)iun  ^^:Fc^  =  aa:Fm^^  aber 
Oa  und  Fttii  coDstant  sind,  so  ist  aucli  das  Verhältniss  ^^iF^  für 
alle  Punkte,  q  coostant.  Bei  der  Parabel  ist  aa  =  /^m,  also  q^  = 
/*q,  und  im  allgemeinen  Falle,-  wenn  n  der  Gegenscbcitel  von  m, 
uod  wenn  f  der  zugeordnete  Achsenpunkt  von  jr  ist,  hat  man: 

aa :  Fm  =  f m :  Fm  =  f n :  /'n  =  f n  •—  f m :  -Fn  —  Fm  =  mn :  FF^ , 

d.h.  dem  Verhältniss  der  grossen  oder  reellen  Acbse  zur  Excen- 
tricität  gleich. 

21.  D^as  Verhältniss  der.Abstände  eines  beliebigen 
Punktes  auf  dem  Umfange  eines  Kegelschnittes  von  ei- 
nem seiner  Brennpunkte  und  von  dej*  harmonischen  Po- 
lare 'des  letzteren  ist  constant,  und  zwar  im  Falle  der 
Ellipse  und  Hyperbel  dem  der  Excentricität  zur  grossen 
oder  reellen  Achse,  und  im  Falle  der  Parabel  dem  der 
Einheit  gleich. 

Verlängert  man  die  mit  tnn  Parallele  q/  über  q  hinaus,  bis  sie 
die  harmonische  Polare  des  zweiten  Brennpunktes  F^^  in  ^^  schnei- 
det, und  ist  f,  der  zugeordnete  Achsenpunkt  von  i^,,  iüf  der  Mit- 
telpunkt des  Kegelschnittes,  so  ist  für  die  Ellipse 

qy -h  qy i  =  T^'i  =  ff  1  =  2^f» 
und  für  die  Hyperbel 

W  —  Wi  =  Wi  =  ff  1  =  2^f» 


280 

und  for  beide 

also  aoch  für  die  erstere 

/'q-hF,q:^q-f-y.q  =  Fq  +  /',q:2ilff  =  /'F,  .-itin, 
und  fiir  die  letztere 

/'q  —  /"^q :  yq  —  ^,q  :;=  Fq  —  /".q : 2^=  /^F» :  ran. 

Aber  es  ist  Mm^  =  MF,Mf^  also  Mm:Mf=JliF:  Mm  oder  mn: 
=  /lP,  :mn.     Folglich  ist  bezüglich  i^q  zfc /^j  q  =  mn. 

22.  In  jeder  Ellipse  ist  die  8nmme  und  in  jeder  H 
perbel  ist  der  Unterschied  der  Abstände  der  beid 
Brennpunkte  von  einem  beliebigen  Punkte  des  Umfa 
ges  bezüglich  der  grossen  oder  der  reellen  Achse  g^lei 

Dieser  Satz  ergiebt  sich  übrigens  sehr  leicht  auch  aas  d 
17ten  Satze. 

Verlängert  man  /^,q  über  q  hinaus  und  fällt  von  F  auf  cB.  le 
Tangente  io  q  eine  Senkrechte,  welche  sie  in  a  und  die  iP,q  \tm  f 
schneidet,  so  ist  ®. /"qa  =  SB.  fqa  (17),  also  /\i  =  fa,  und  da  au  «b 
MF -=2  MF y^  so  ist  die  Gerade  il/a  parallel  F^\^  also  FF^  xF^Ji 
=  /',f:il!/a=:2:l,  und  da  /",( =  F,q  zfzFq  =  mn,   so  ist  /PIfa 

=  illin. 

23.  Die  Fusspunkte  aller  Senkrechten,  welche  a  ^s 
den  Brennpunkten  auf  die  Tangenten  jeiner  Ellipse  od  er 
Hyperbel  gefällt  werden,  liegen  auf  dem  Umfange  ein.  es 
Kreises,  dessen  Durchmesser  die  grosse  oder  ree^Hl^ 
Achse  des  Kegelschnittes  ist. 

(Wird  fortgesetzt.) 


i 


281 


Jeher  die  Transformation  der  Figuren  in  an- 
dere derselben  Gattung. 

VOD     ^ 

Herrn  Professor  C  T.  Anger 

zu  Dajizig. 


Die  ftllgemeintte  Lögnng  des.  Problems:  Fig^ureD  in  andere  der- 
Iben  Gattung  za  transformiren ,  wird,  wie  es  scheint,  durch  die 
trspective,  und  zwar,  wo  es  sich  um  die  Transformation  körper- 
ber  Gebilde    haikdelt,    durch   die  Basrelief  -  Perspective   geboten, 

-wir  werden  uns  sogar  überzeugen,  dass  diese ^  auf  gewisse 
eise  specialisirt,  auch  geeignet  ist,  für  ebene  Figuren  eine  all- 
imeine  Transformation  darzubieten.  Wir  beginnen  mit  einer  hier- 
r  gehörigen  Aufgabe,  welche  Newton  im  ersten  Buche  der  Prin- 
pia,  Lemma  XXH,  vorträgt,  von  der  sich  zeigen  lässt,  dass  sie 
D   besonderer  Fall   der  Perspective  ist«     Da  eine  genaue  Einsicht 

da«  Wesen  der  Newtonschen  Methode  wünschenswerth  ist,  so 
VL^  eine  Debersetzung  jener  Auflösung  der  folgenden  Betrachtung 
er  vorangehen. 

Figuren  in    andere   Figuren    derselben   Gattung 

umzuwandeln. 

EU  sei  (Taf.  V.  Fig.  1.)  irgend  eine  Figur  HOI  umzuwandeln, 
[an  ziehe  beliebig  die  beiden  parallelen  Geraden  ^^,  BLt^  welche 
vend  eine  dritte,  ihrer  Lage  nach  gegebene  JIB  in  Jl  und  B 
äneiden,  und  von  irgend  einem  Punkte  O  der  Figur  nach  der 
ieraden  jiB  eine  Gerade  OD  parallel  mit  O^i.  Ferner  ziehe 
lan  von  einem  beliebigen  in  der  Linie  Oui  gegebenen  Punkte  0 
ach  dem  Punkte  JD  die  Gerade  ODy  welche  die  BL  \tk  d  trifft, 
od  vom  Durchschnittspunkte  die  Gerade  dar^  welche  einen  belie- 
igen  gegebenen  Winkel  mit  der  Geraden  BL  bildet,  und  ^  Od 
asselbe  Veibältniss  hat,  wie  DO  zu  0D\  dann  wird  g  in  der 
euen  Figur  bati  ein  Punkt  sein,  welcher  dem  Punkte  O  entspricht, 
^uf  dieselbe  Weise  werden  die  einzelnen  Punkte  der  ersten  Figur 
ben  so  viele  Punkte  der  neuen  Figur  geben.  Nimmt  man  daher 
,D,  dass  der  Punkt  O  mit  stetiger  Bewegung  alle  Punkte  der  er- 
ten  Figur  durchlaufe ,  so  wird  der  Punkt  g  mit  ebenfalls  stetiger 
Bewegung  alle  Punkte  der  neuen  Figur  durchlaufen,  und  dieselbe 
eachreiben.  Der  Unterscheidung  wegen  heisse  DO  die  erste  und 
^g  die  neue  Ordinate;   AD  die  erste  und  ad  die  neue  AbiciMe; 


282 

0  der  Pol,  OD  der  Schneidestrahl  (radius  abscindeDs),  OA  der 
erste  Ordinatenstrahl  und  Oa  (durch  welche  das  Parallelogramm 
,OAßa  vollendet  wird)  der  neue  Ordinaten strahl. 

Ich  behaupte  nun,  dass  wenn  den  Punkt  O  eine  ihrer  Lage 
nach  gegebene  Gerade  trifft,  auch  der  Punkt  ff*  durch  eine  ihrer 
Lage  nach  gegebene  Gerade  getroffen  wird.  Wenn  der  Punkt  0 
durch  einen  Kegelschnitt  getroffen  wird,  so  findet  dasselbe  auch  ia 
Punkte  g  Statt.  Der  Kreis  wird  hier  den  Kegelschnitten  zugezählt 
Wenn  ferner  den  Punkt  O  eine*  Linie  der  dritten  Ordnung  trifft, 
so  ist  dasselbe  auch  im  Punkte  g  der  Fall,  und  eben  so  bei  den 
Linien  der  höhern  Ordnungen.  Die  beiden  Linien,  welche  die 
Punkte  G  und  g  treffen,  werden  immer  von  einer  und  derselbea 
Ordnung  sein.  Wie  sich  nämlich  ad  %\l  ^^  verhält,  so  verhält 
sich  Od  zu  OD^  dg  zu  DO  und  AB  zu  AD\  demnach  ist  AD 

gleich  ^^^^  und  J>G  gleich  ^^^^.    Wenn  nun  den  Punkt  0 

eine  Geradel  trifft,  und  daher  in  irgend  einer  Gleichung,  welche 
die  Relation  zwischen  der  Abscisse  ^/>  und  der  Ordinate /^€r  aus- 
Üriickt,  jene  Unbestimmten  AD  und  DG  nur  bis  zu  einer  Dimension 

OA  X  AH 

aufsteigen,  so  wird,  indem  man  in  dieser  Gleichung  — ^ —  ffir 

AD  und  — ^y^  für  DG  schreibt,  eine  neue  Gleichung  entsteheUi 

in  welcher  die  neue  Abicisse  ad  und  die  neue  Ordinate  dg  nur 
eine  Dimension  erreichen,  also  eihe  Gleichung,  welche  eine  gerade 
Linie  ausdrückt  Wenn  aber  ADuii^DG  (oder  eine  von  beiden) 
in  der  eisten  Gleichung  auf  die  zweite  Dimension  steigen,  so  wer- 
den auch  ad  und  dg  in  der  neuen  Gleichung  dieselbe  Dimensien 
erreichen.  Dasselbe  gilt  von  drei  und  mehrern  Dimensionen.  Die 
Unbestimmten  ad  und  dg  in  der  zweiten  Gleichung,  und  AD  und 
DG  in  der  ersten,  erreichen  immer  dieselbe  Anzahl  von  Dimen- 
sionen^ weshalb  auch  die  Linien  ^  welche  durch  die  Punkte  O  und 
g  gehen,  von  einer  und  derselben  Ordnung  sind. 

Ich  behaupte  ferner,  dass  wenn  irgend  eine  Gerade  die  krumme 
Linie  in  der  ersten  Figur  berührt,  diese  Gerade,  auf  dieselbe  Weise 
mit  der  krummen  Linie  in  die  neue  Figur  übertragen,  jene  krumme 
Linie  in  der  neuen  Figur  berühren  wird,  und  umgekehrt.  -Wenn 
nämlich  zwei  Punkte  einer  krummen  Linie  sich  gegeilseitig  nähern^ 
und  in  der  ersten  Figur  mit  einander  zusammenfaßen ,  so  werden 
auch  dieselben  Punkte,  wenn  sie  übertragen  sind,  sich  einander 
nähern,  und  in  der  neuen  Figur  zusammenfallen,  weshalb  «lenn 
auch  die  Geraden,  welche  diese  Punkte  verbinden,  zugleich  Tan- 
genten der  krummen  Linien  in  beiden  Pigureu  sein  werden.  Bt 
Hessen  sich  für  diese  Behauptungen  auch  Beweise  mehr  nach  geo- 
metrischer Art  geben,  ich  will  mich  aber  kurz  ausdrücken. 

Wenn  also  eine  geradlinige  Figur  in  eine  andere  updzuwandeln 
ist,  so  reicht  es  hin,  die  Dnrchschnittspunkte  der  Geraden,  dnroh 
welche  sie  gebildet  wird,  zu  übertragen,  und  dieselbe  in  der  neuen 
Figur  durch  Gerade  zu  verbinden.  Wenn  aber  eine  krummlinige 
Figur  umgewandelt  werden  soll,  lo  sind  die  Punkte,  Tangenten 
und  andere  gerade  Linien,  durch  welche  die  krumme  Linie  be- 
stimmt wird,  zu  übertragen.  Dieses  Lemma  dient  zur  Auflösung 
sehr  schwieriger  Aufgaben,  indem  man  dadurch  gegebene  Figuren 
in  einfachere  umwandelt.     Denn  irgend  welche  zusammentreffende 


283 

Gerade  werden  in  parallele  Gerade  umgewandelt,  indem  man  für 
den  ersten  Ordinatenstrahl  eine  beliebige,  durch  den  Durchschnitts- 
ponkt  der  beiden  Geraden  gehende  Gerade  annimmt:  und  zwar  des- 
halb, weil  j.enes  Zusammentreffen  unter  dieser  Annahme  ins  Unend- 
liche fällt,  Linien  aber,  welche  nach  einem  unendlich  entfernten 
Punkte  ihre  Richtung  haben,  mit  einander  parallel  sind.  Die  Auf- 
ffabe  wird  alsdann  in  der  neuen  Figur  gelöst,  wenn  man  durch 
die  umgekehrten  Operationen  diese  tigur  in  die  erste  umwandelt. 

Dieses  Lemma  ist  auch  nQtzlich  bei  der  Auflösung  körperlicher 
Aufgaben.  So  oft  nämlich  zwei  Kegelschnitte  vorkommen,  durch 
deren  Durchschnitt  die  Aufgabe  gelöst  werden  kann,  so  lässt  sich 
eine  von  ihnen,  sie  sei  nun  Hyperbel  oder  Parabel,  in  eine  Ellipse, 
und  darauf  diese  Ellipse  leicht  in  einen  Kreis  umwandeln.  Eben  so 
lassen  sich,  eine  Gerade  und  ein  Kegelschnitt,  bei  Aufgaben  der 
ebenen  Geometrie,  in  eine  Gerade  und  einen  Kreis  umwandeln. 


Diese  Methode  Newton's  für  die  Umwandelung  von  Figuren 
in  ändere  derselben  Gattung  ist  eine  Anwendung  der  gewöhnlichen 
Perspective.  Denkt  man  sich  nämlich  die  ebene  Figur  HGI  um 
AJ  als  Achse  gedreht,  so  dass  ihre  Ebene  mit  der  des  Papiers 
einen  ji^ewissen  Winkel  bildet,  so  kommt  auch  BH  aus  der  Ebene 
des  Papiers  heraus  und  tritt  in  den  Raum  ein.  Nimmt  man  nun 
die  Ebene,  in  welcher  u^/ und  ^^  alsdann  liegen,  als  Bildfläche 

SProjectionsebene),  den  Punkt  0  aber  als  das  Auge  an,  so  ist  klar, 
lass,  da  die  Geraden  BI  und  Ba  mit  dem  Punkte  0  in  einer 
Ebene  lieffen,  die  perspectivischen  Profjectionen  aller  Punkte  der 
Geraden  al  in  die  Linie  Ba  fallen  müssen ,  also  z.  B.  d  die  per- 
spectivische  Projection  von  D  ist.  Es  sind  aber  alle  Geraden  wie 
OD^  weiche  mit  Ba  parallel  in  der  Ebene  des  Papiers  liegen,  nach 
erfolgter  Drehung,  noch  parallel  mit  der  als  Bildfläche  angenom- 
menen Ebene,  und  müssen  daher  in  der  perspectivischen  Projection 
ebenfalls  als  parallele  Gerade  erscheinen,  auch  muss  wegen  Aehn- 
liclikeit  der  Dreiecke  sich  DG  zu  ihrer  perspectivischen  Projection 
wie  DO  zw  dO  verhalten.  Der  Winkel^  welchen  die  perspectivi- 
Bclie  Projection  von  GD  mit  da  bildet,  ist  endlich  offenbar  gleich 
dem  constanlen  Winkel,  um  welchen  GD  gedreht  wurde,  nämlich 
gleich  dem  Winkel,  welchen  das  GD  in  der  Ebene  des  Papiers 
und  das  GD  im  Räume  mit  einander  bilden.  Denkt  man  sich  nun 
die  Bildfläche  um  Ba  gedreht,  bis  sie  in  die  Ebene  des  Papiers 
filllt,  so  erhält  man  die  New  ton 'sehe  Figur,  mittelst  welcher  die 
im  Räume  anzustellenden  Operationen  in  der  Ebene  ausgeführt  wer- 
den. —  Was  die  Eigenschaften  eines  perspectivischen  Bildes  in 
Beziehung  auf  die  projicirte  Figur  betrifft,  so  lassen  sich  diese  im 
Allgemeinen  am  einfachsten  erkennen,  wenn  man  die  geometrische 
Operation  analytisch  anffasst.  Bezeichnet  man  nämlich  die  recht* 
winkligen  Coordinaten  eines  zu  projicirenden  Punktes  durch  ^,  y 
und  X,  die  des  Auges  durch  X,  F,  Z,  und  nimmt  man,  der  Ein» 
fachheit  wegen,  die  Bildfläche  der  Coordinaten -Ebene  der  a!%  pa- 
rallel an,  so  dass  ihre  Gleichung  y=a  wird,  durch  welche  An- 
nahme die  mathematische  Allgemeinheit  nicht  beeinträchtigt  wird/ 
so  erhält  man,  wenn  «r',  ^,  %!  die  Coordinaten  des  perspectivischen 
Bildes  bedeuten: 


284 

welche  Ausdrücke  in  Beziehnnff  auf  ^,  y  nnd  %  nur  yop  der  entn 
DimeniioD  lind.  Daraus  geht  aber  hervor,  dastf  die  Projeclion  riner 
Curve  von  keinem  höheren  Grade  als  diese  selbst  sein  kann,  aidi 
ergiebt  sich  aus  diesen  Ausdrücken,  dass,  wenn  irgend  eine  Gertde 
die  zu  projicirende  Curve  berührt,  auch  in  der  Projection  eine  Be- 
rührung Statt  findet  u.  s.  w. 

Chasles  sagt  von  der  obigen  Methode  Newton's  in  seiner 
Geschichte  der  Geometrie  unter  dem  Artikel  Newton:  M  ,^ Dieser 
ausgezeichnete  Geometer  gab  eine  sehr  einfache  eeometnsche  Con- 
struction  und  einen  eben  so  einfachen  analytischen  Ausdruck  für 
die  transformirten  Figuren',  ohne  jedoch  den  Weg  erkennen  so 
lassen,  auf  welchem  er  zu  dieser  Transformationsart .  der  Figurea 
gekommen  war,  und  in  diesem  Umstände  liegt  vielleicht  auch  der 
Grund,  weshalb  sie  seit  jener  Zeit  wenig  bearbeitet  ist;  denn  der 
Geist  hat  immer  einige  Bedenklichkeit  und  einigen  Widerwille! 
gegen  das,  was  zwar  die  augenscheinliche  Gewissheit  für  sich  hat, 
wooei  man  aber  Nichts  findet,  wodurch  das  eigentliche  Verhältnisi 
der  Sache  erklärt  und  dargcthan  wird.  Wir  haben  uns  sorgfaltig 
bemüht,  diese  Methode  mit  der  4^8  De  La  Hire  zu  vergleiche!, 
um  die  Unterschiede  aufzusuchen,  welche  sie  characterisiren  und 
yielleicht  der  einen  vor  der  andern  einen  Vorzug  geben  könnten, 
indem  wir  dadurch  den  Faden  aufzufinden  hofften,  an  welchem  New- 
ton geleitet  wurde;  und  wir  haben  dabei  erkannt',  dass  seine  Fi- 
guren keine  andern  als  die  des  De  La  Hire  waren,  nur  in  einer 
andern  gegenseitigen  Lage,  und  dass  man  sie  auch  durch  die  Per- 
spective erlangen  kann,  wenn  man  sie  hernach  in  eine  und  dieselbe 
Ebene  legt,  nur  in  anderer  Weise,  als  es  De  La  Hire  gethan  hat 
Diese  Art  ist  es  wahrscheinlich,  auf  welche  Newton  seine  Methode 
erdacht  hat.*'  Chasles  deutet  darauf  in  Note  XIX.  die  Ableitung 
an.  Wenn  der  berühmte  Geometer  in  dem  Umstände,  dass  New- 
ton für  seine  Transformation  der  Figuren  keinen  Beweis  gegebeu 
bat,  den  Grund  zu  finden  fflaubt,  weshalb  sie  wenig  bearbeitet  wor- 
den sei,  so  erregt  dies  Be&emden.  Wie  viele  mathematische  Wahr 
'heiten  sind  und  werden  nicht  noch  heute  bloss  als  Sätze -hinge- 
stellt, deren  Beweis  dem  Leser  überlassen  bleibt!  —  Nicht  Wider- 
wille gegen  solche  Sätze  stellt  sich  ein,  sondern  diese  Form'  der 
Mittheilung  ist  für  den  Leser  gerade  anregend,  indem  er  genöthigt 
wird,  in  das  Wesen  der  Sache  selbstständig  einzudringen.  Ungleich 
wahrscheinlicher  ist  wohl  der  Grund  einer  Nichtbeachtung  der 
Newton'schen  Transformation  der,  dass  diejenigen  Mathematiker, 
welche  sich  mit  solchen  geometrischen  Betrachtungen  beschäftigten, 
in  jenem,  der  mathematischen  Physik  gewidmeten  Werke  des  un- 
sterblichen Newton  dergleichen  nicht  suchten. 

Was  die  Methode  des  De  La  Hire  für  die  Transformation  der 
Figuren  betrifft,  so  werde  ich  zeigen,   dass  sie  als  ein  ganz  spe- 

*)  Sohncke's  Uebersetsung  S.  132. 


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285 

der  Bagrelief- Perspective  zu  betrachten  igt,  welche  letz- 
rhat  die  allfn^emeinste  Quelle  verBchiedener  in  der  ueueni  '  { 

pebräuclilichen  ülethoden  zu   »ein  zcheint.     Da  die  ge-  i 

erspeefive,  welche  iu  diesem  Theile  der  Geometrie  mit  V, 

em  Erfolge  angewandt  wird,  nur  ein  besonderer  Theil  y* 

ir  ein  specieller  Fall  der  Basrelief •  Perspective  ist,  so  1*^ 

daraus  die  grosse  Allgemeinheit  dieser  hervor.    Ich  habe  r 

14  eine  kleine  Schrift  unter  dem  Titel:  ,, Analytische 
lg  deV  Basrelief-Perspective'^  herausgegeben,  in 
die  von  Breysig  in  seinem  ,, Versuch   einer  Er- 
der Reliefsperspecti ve,   Magdeburg  bei   Keil 
Construction  der  Basreliefs  gegebenen  Regeln   in  die 
Sprache  übertragen  und  darauf  &rnere  Untersuchungen 
ibe.  Dieses  Werk  von  Breysig  war  mir  längst  bekannt, 
Poncelet's,,Trait^  des  propriet^s  projectives 
s,  Paris  1822*'  kennen  lernte.    Ich  überzeugte  mich 
e  Methode  zur  Construction  der  Basreliefs,  welche  der 
fasser  in  dem  Supplement  jenes  classischen  Werkes  mit. 
sn  von  Breysig  gegebenen  Vorschriften,  wenn  gleich 
entlichen,  vollkommen  übereinstimmt,  während   die 
wie  sich  erwarten   lässt,   verschieden  ist.     Ich  nahm 
enheit,  Herrn  Professor  C.  G.  J.  Jacobi  die  Mitthei-  ' 

;hen,  dass  die  Methode  des  Herrn  Poncelet  schon 
Ireysig  erfunden  sei,  und  derselbe  hatte  die  grosse 
iiner  ersten  Anwesenheit  in  Paris,  1829,  Herrn  Pon- 
I  mündlich  in  Kenntniss  zu  setzen,  welcher  letztere 
n  Jahre  1832  die  Priorität  der  ErGudung  Breysig's 
erkannte,  indem  er  in  seiner  Abhandlung:  ,, Analyse 
»rsales*',  welche  im  Crelleschen  Journal,  Band  VUI, 
,  S.  397  sich  wörtlich  wie  folgt  darüber  ausspricht: 
'   en  mdme  tems  de  cette  oc<^sion,  pour  pr^venir  qu'en  «^;; 

natierc  des  No.  584  et  suivans  du  suppUment  du 
»,  concernant  la  perspective  des  bas-reliefs,  j'igno- 
Qent  qu'il  existdt  en  Allemagne,  sur  cet  objct,  un 
i  fait  uyunt  pour  titre:  Essai  d'une  th^orie  de 
■  ve  des  reliefs,  disposde  de  maniere  k  servir 
»s  aux  peintres,   par  J.  A.  Breysig,  professeur  *\*l 

-k  a  P^cole  royale  et  provinciule  de  Magdeburg,   im-  i,'^ 

ille,  chcz  Georg  Christian  Keil  (annöe  1798)/' 


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fte  mSmc  ville,  chcz  Georg  Christian  Keil  (ännöe  1798)/«  :v.|.j 

<  ouvrage  qui    m^riterait    d'dtre    traduit    dans    notre  •■•*p 

9    un    vol.   in    8vo  .|ie    134   pages,    accompagn^    de  .v*-'^ 

^t  qui  contient,  sur  le  trac^  des  bas- reliefs,  des  pr^ 
•ur  le  fond,  se  trouvent  d'accord  avec  ceux  quo  j'ai 
blis  a  Tendroit  cit^.  Je  dois  la  connaissance  de  ce 
i   du  cdlebre  Docteur  Jacobi  de   Koeuigiberg,  qui,  *"  -^'1 

voynge   en   France   dans  Pann^e  1829,    m^en   toucha  .\,'\ 

»   et  daigna  m'en  adresser  un  exemplaire  au  commen-  ;  «V 

niiöe  suivante,    ce    dont  je    le  prie  de  vouloir  bien  .[ 

Pression  de  ma  vive  et  sinc^re  reconnoissance.*«  i^^i 

f   Erklärung  steht  eine,    ungefähr  11  Jahre   spätere 
berühmten  französischen  Geometers,  welche  sich  im 
des  seances  de  l'academie  des  sciencea,  vom  8.  Mai 
beCndet,    im   Widerspruche;   sie  lautet  wörtlich  so: 
■^droits   d^ja  cit^s   du  Supplement   du  Trait^   dei 


286 

propri^Us  projectives,  DotommeDt  ceux  (j^oi  concernent  1«  per* 
spective  ou   projection  centrale  des  reliefs,  qae  none.ttvoot 
fü^^^D^ralement  Dommee  homologie  des  fig^ures.     Je  saisirai  cette 
occasion  pour  präsenter,  au  sujet  de  la  th^orie  de  la  perspeetive 
des  reliefs  doun^e  duDS  cc  mdme  endroit,  une  remarque  coDcernanb 
ia  pr^tendue  conformit^  qui  cxisterait  entre  cette  tkeorie  et  les  m^- 
thodes  pratiques  exposdes  daiis  la  Perspective  des  reliefs  pn* 
bliee  k  Magdebourg,  en  1798,  par  J.  A.  Breysig^  conformit^  que  jo 
me  suis  trop  empress^  de  reconnaitre  dans  uoe  Note  ins^r^e  ä  I«. 
page  397  du  Tome  Vlll  du  Journal  math^matique  de  M.  Crelle 
{l8ä2).     Une  traduction  exacte  de  cet  ouvruge  diflus,   entreprisc  k. 
ma  recommandution,  par  M,  Polke,  sous  la  direction  de  M.  Bardin^ 
ancien  professeur  aux  Lcoles  d'artillerie,  a  convaincu  cet  estimable 


bistorique  sur  Porigine  des  mdtbodes  en  G^om^trie,  pu-^ 
bli^  par  M.  Chasles,  lequel,  je  dois  le  reconoaitre,  se  trouvait,  moin^ 
que  moi,  a  mSme  d'en  constater  Pexistence.'' 

Wir  können  nur  bedauern,  dass  die  Herren  Polke  und  BardiiM. 
nicbt  tief  genug  in  die  beiden  Metboden  von  Brejsig  und  Pon  — 
celet  eingedrungen  sind,  um  sieb  zu  überzeugen,  dass  dieaelbeiB. 
in  der  Tbat  identiscb  sind.  Die  analjtiscbe  Auffassung  der  Brey  — 
sigscben  Construction  lässt  dies  leicbt  genug  erkennen.  *  Henr* 
Poncet  et  bat  sieb  nicbt  im  Irrtbume  befunden,  als  er  im  Jahr^ 
1832  die  Uebereinstimmung  beider  Metboden  anerkannte.  —  D^ 
meine  im  Jahre  1834  erscbienene  analjtiscbe  Darstellung  nur  iiB 
einer  kleinen  Aufluge  vorbanden  war,  und  wabrscbeiniicb  keica 
grosses  Publicum  gefunden  bat,  so  erlaube  icb  mir  eine  Stelle  dar— 
aus  bier  mitzutbei^n. 

Der  Raum,  in  welcbem  das  Bild  (das  Basrelief)  dargestellt  wer— 
den  soll,  ist  zwar  nacb  drei  Dimensionen  ausgedehnt,  jedoch  naclB 
einer  bin  beschränkt;  wir  wollen  ibn  daher  ansehen ,  als  zwiacbeim 
zwei  parallelen  unbegrenzten  Ebenen  enthalten.  Ferner  wird  an-- 
genommen,  dass  man  das  Relief  für  einen  bestimmten  Gesichta-- 
pnnkt,  dessen  rechtwinklige  Coordinaten  X,  F,  Z  sein  mögen, 
construiren  will.  Diejenige  von  jenen  beiden  parallelen  Ebenen^ 
welche  dem  Auge  am  nächsten  liegt,  wollen  wir  die  Bildfläche, 
die  andere,  aus  einem  sich  später  ergebenden  Grunde,  die  Ver» 
schwindungs fläche  nennen;  der  Kürze  wegen  seien  diese  Ehe- 
nen  einer  Coordinaten -Ebene  parallel. 

Alle  in  der  Bildfläcbe  befindTicbe  abzubildende  Punkte  erleidem 
durch  die  Projection  keine  Ortsveränderung,  indem  bier  Gegenstand 
und  Bild  zusammenfallen. 

Der  Raum  in  welchem  das  Basrelief  dargestellt  werden  soll, 
ist  durch  die  Bildfläche  und  die  Verschwindungsfläcbe  begcrenzt» 
demnach  werden  alle  in  unendlicher  Entfernung  von  der  Bildfiäcb0 
befindliche  Punkte  in  der  Verschwindungsfläcbe  abzubilden  sein ; 
die  Bilder  aller  endlich  entfernten  Punkte  fallen  in  den  cwischea 
jenen  beiden  Ebenen  enthaltenen  Raum. 

Das  basrelief-perspectiviscbe  Bild  liegt  in  der  geraden  Linie, 
welche  das  Auge  mit  dem  abzubildenden  Punkte  verbindet 

Bezeichnet  man  die  rechtwinkligen  Coordinaten  des   za  proji- 
cirenden  Punktes  durch  ^,  y,  »,  seiner  basrelief - perspectivisclieo 


287 

Pl'ojection  durch  ^,  ^,  «',  und  nimmt  man  die  Bildfläcbe  nnd  die 
yerscbwinduBgsfläche  der  CoordinateD- Ebene  der  js%  parallel  an, 
80  bat  man,  wenn  y=a,  y  =  ß  respective  die  Gleichungen  jener 
Flächen  sind,  für  die  Coordinaten  des  gesuchten  Basreliefs  fol* 
geude  Ausdrücke: 

^/_  (ß-Y)%-^Zy-^aZ  _ 

nnd  umgekehrt: 

: {ß  —  a)af-Xy^^aX 

ß—y 

Setst  man  a  unendlich  gross,  so  erg^eht  sich: 

y^=y^ 

d.h.  das  basrelief-perspectivische  Bild  hört  in  diesem  Falle  auf,  ein 
solches  zu  sein,  und  wird  mit  dem  abzubildenden  Gegenstande 
identisch. 

.Aus  jenen  Gleichutfgen  habe  ich  in  der  angeführten  Schrift 
unter  andern  folgende  Sätze  abgeleitet: 

„Die  basrcli'ef- perspectivischen  Bilder  aller  paral- 
lelen Linien  treffen  in  der  Verschwindungsfläche  in 
einem  Punkte  zusammen,  und  zwar  da,  wo  eine  aus  dem 
Auge  mit  jeoer  Linie  parallel  gezogene  die  Verschwin- 
dungsfläche trifft." 

„Ein  jedes  System  von  geraden  Linien  im  Räume, 
welche  einen  gemeinschaftlichen  Durchschnittspunkt 
hab^n,  kann  als  die  basrelief-perspectiTische  Projac^- 
tion  eben  so  vieler  unter  einander  paralleler  Linien 
betrachtet  werden." 

„Die  Form  der  Gleichung  lässt  ohne  Weiteret  erkennen:  dass 
die  basrelief-perspectivische  Projection  einer  Ebene 
wieder  eine  Ebene  ist,  und  überhaupt,  dass  die  basre- 
lief-perspectivische Projection  einer  Oberfläche  der 
»ten  Ordnung  eine  Oberfläche  derselben  Ordnung  ist, 
und  dass,  wenn  zwei  Linien  oder  Oberflächen  einander 
berühren,  auch  ihre  basrelief-perspectivische  Prp- 
jectionen  einander  berühren  müssen." 

„Die  Projectionen  aller  parallelen  Ebenen  haben  m 


288 

I 

.  der  Verschwiodangifläclie  eine  gemeioscbaftlieheDnreh« 
scbnittslioie/' 

„BiD  jedes  System  ron  Ebenen,  welche  eine  geoieii- 
scbaftlicbe  Durcbschnittslinie  hüben,  kann  als  die  bai- 
relief  -  perspectivische  Projectioa  eben  so  vieler  unter 
einander  parallelen  Ebenen  betrachtet  werden." 

„Die  Kugel  ist  für  das  Basrelief  dasselbe,  was  der 
Kreis  für  das  gewöhnliche  perspectiviscbe  Bild  auf  einer 
Ebene'ist.  So  wfe  oämlicb  die  perspectivische  Projec- 
tion  eines  ICreises  im  Allgemeinen  eine  Ltinie  der  zwei- 
ten Ordnung  ist,  so  ist  die  basre  lief- perspectiv!  sc  he  Pro- 
jection  einer  Kugel  eine  Oberfläche  der  zweiten  Ord- 
nung u.  s.  w. 

Von  diesem  letzten  Satze  habe  icb  sowohl  in  der  angefahrten, 
als  in  einer  spätem,  im  Jahre  183d  erschienenen  Schritt,  welche 
den  Titel:  „Beiträge  zur  analytischen  Basrelief-Perspec- 
tive*'  führt,  auf  die  Oberflächen  der  zweiten  Ordnung  verschiedene 
Anwendungen  gemacht.  .     ^ 

Was  die  geometrische  Construction  des  Bosreliefs  betrifft,  ans 
welcher  jene  analytischen  Ausdrücke  abgeleitet  sind,  so  ist  sie  in 
der  Form  vorgetragen^  dass  der  Künstler,  welcher  ein  sojches  Werk 
auszuführen  beabsichtigen  sollte,  dazu  vollständige  Anleitung  er- 
.  hält,  nämlich  nach  der  in  der  beschreibeoden  Geometrie  (mittelst 
des  sogenannten  Grund-  und  Aufrisses)  üblichen  Methode«  Sie 
wird  aus  dem  Folgenden  di^utlich  hervorgehen: 

Es -sei  (Taf.  V.  Fig.  2.)  im  Grundrisse  A  der  zu  projicirende 
Punkt,  0  das  Au^e,  im  Aufrisse  A*  und  6^;  TQ  der  Grundriss 
der  Bildfläch%,  TP  deren  Aufriss  und  US  und  UR  seien  dasselbe 
für  die  Verscbwindungsfläche. 

Um  den  Grundriss  des  gesuchten  basrelief-perspectiviscben  Bil- 
des zu  finden,  ziehe  man  uA^  in  welcher  er  liegen  miiss,  alsdann 
AB  beliebig,  OC  m\\.  ihr  parallel,  und  BC^  so  ist  der  Punkt. a, 
in  welchem  AO  und  BC  einander  schneiden,  der  gesucbte  Grund* 
riss.  Für  den  Aufriss  könnte  man  deo  Punkt  a\  wie  die  Figur 
zeigt,  auf  dieselbe  Weise  bestimmen,  es  ist  aber  einfacher,  ihn  aus 
dem  Gruudrisse  auf  die  in  der  beschreibenden  Geometrie  gewöhn- 
liche Weise  zu  übertragen,  da  man  weiss,  däss  er  in  der  Linie  A'O 
vorkommen  muss.  Für  die  Pratis  ist  es  einfacher  AB  senkrecht 
auf  TQ,  zu  ziehen. 

Nach  dieser  Abschweifung  kommen  wir  auf  die  Methode  für  die 
Erzeugung  der  Kegelschnitte  in  der  Ebene  durch  den  Kreis  zurück, 
welche  De  La  Uire  in  seiner  Schrift:  „Nouvelles  methode  en 
G^om^trie,  pour  les  sections  des  superficies  coniques  et 
Cjrlindriques,  1673,''  und  zwar  im  zweiten  Theile,  welcher  den 
'Titel  führt:  „Planiconiques'',  angegeben  hat.  Es  ist  mir  nicht 
gelungen,  dieses  Werk  hier  am  Orte  aufzutreiben,  obgleich  das 
'grössere  desselben  Verfassers,  die  Sectiones  conicae,  1685,  in 
zwei  Exemplaren  hier  vorhanden  ist;  ich  beziehe  mich  daher  anf 
die  betreffenden  Mittheilungen  von  Chasles  in  seiner  Geschichte 
der  neuern  Geometrie. 

Man  denke  sich  in  einer  Ebene  (Taf.  V.  Fiff.  3.^  zwei  parallele 
Gerade  R8^  PQ  und  einen  Punkt  '0.     Durch   einen   beliebigen 


289 

Punkt  n  einer  gegebenen  zu  transforoiirenden  Curve  ziehe  man  die 
€erade  Oa  u na  eine  beliebige  Gerade  BC^  welche  die  PQ  in  3 
und  die  MS  io  C  schneidet.  Daranf  ziehe  man  CO  und  durch  ß 
mit. dieser  eine  Parallele,  welche  die  Oa  \u  A  schneidet,  so  ist  A 
der  Punkt,  welcher  durch  den  Punkt  a  gebildet  wird,  d.  h«  der, 
dem  Punkte  a  in  der  ersten  Curve  entsprechende  der  neuen.  Die 
Curven  selbst  in  der  Figur  zu  ziehen,  schien  überfliissig.  De  La 
Hire  nenpt  die  Gerade  HS  die  Directrix  und  PQ  die  Formatrix. 

Dm  die  Uebereinstikumunff  dieser  Construction  mit  einem  ganz 
specielleil  Falle  der  BasreliefoPerspective  einzusehen,  überlege  man, 
dasa  wenn  ein  Kreis  basrelief-perspectivisch  gezeichnet  werden  soll, 
dessen  -Ebene  durch  das  Auge  geht,  die  basrelief - perspectivische 
Projection  desselben  auch  in  diesem  Falle  ein  Kegelschnitt  werden 
müsse.  Die  Geraden,  in  welchen  jene  verlängerte  Ebene  des  Krei- 
ses die  beiden  Ebenen,  welche  wir  Bildfläche  und*  Verschwindunffs- 
fläche  nennen,  schneidet,  sind  keine  andern,  als  die  Directrix  AS 
und  die  Formatrix  Pfi,  während  bei  De  La  Hire  das  Basrelief  a 
•Is  gegeben,  und  der  zu  projicirende  Punkt  A  als  der  zu  suchende 
Punkt  erscheint^  wodurch  im  Wesentlichen  nichts  geändert  wird. 

Die  analytischen  Ausdrucke,  welche  ich  in  meiner  Schrift: 
„Beiträge  zur  analytischen  Basreliefperspective.  1836^' 
für  die  Aufgabe:  diejenige  Kugel  zu  finden^  von  welcher 
eine  gegeliene  Oberfläche  der  zweiten  Ordnung  die  bas- 
relief-perspectiviscbe  Projection  ist,  führen  unmittel- 
bar  zur  Auflösung  der  Aufgabe:  denjenigen  Kreis  zu 
finden,  von  .welchem  eine  gegebene  Linie  der  zweiten 
Ordnung  die  basrelief  -  perspectivische  Projection  ist, 
indem  man  nur  dort  eiife  Coordinate,  das  % ,  gleich  Null  zu  setzen 
hat*.  Setzt  man  nämlich  das  Auge  in  den  Anfangspunkt  der  Coor- 
dinaten,  und  zieht  mit  der  Axe  der  xc  zwei  parallele  Gerade,  von 
denen  die  eine  um  a  von  jener  Axe  entfernt  ist,  und  welche 
von  einander  um  b  abstehen,  und  ist  die  Gleichung  des  gesuchten 
Kreises  x     • 

• 

«o  handelt  es  sich  nur  um  eine  solche  Bestimmung  der  Grc^ssen  a, 
^,  ä,  /9  und  r,  dass  die  gegebene  Linie  der  zweiten   Ordnung  als 
basrelief-perspectivische  Projection  jenes  Kreises  erscheine. 
Wenn  nun  erstens  eine  Ellipse  durch  die  Gleichung: 

gegeben  ist,   wo  g  die  halbe  grosse  und  k  die  halbe  kleine  Axe 
bedeuten,    so   findet  sieh   (Taf.  V.  Fig.  ,4.)  6:=zk=i  Ü7\  a  = 

Ist  zweitens  eine  Hyperbel  durch  die  Gleichung: 

gegeben,  so  findet  sich  (Taf.  V.  Fig.  5J  b^kz=L  l/T;  a=.  .-^     ■ 
Tfcdl  IV.  X         19 


ir«  4m  B«pratiTe  Zddbe«  roo  /?  leiehi  sriae  Erkliing  ffe4eL 

l«t  ea^liek  ^ritteas  4ie  gq^ebeae  Liaie  eise  Parabel,  doci 
GleidiBfig 

M  knao  (Tai  V.  Pig.  6.)  ^  =  £^  wiUkttriidi  aaseaaBMa  wer- 
4eo9  iui4  maa  erhält  a'=,—p^=.OT\  a=0;  /f= — ^=0Jf; 

Maa  fieht  deaioaeb ,  wie  4ie  Efseagvag  4er  Kegdaehaitta  n 
der  Kbeae,  Mittelst  eiaes  Kreifes,  ab  eiae  apeddle  Aa%abe  ler 
Basrelief- Penpectire  herrofgeht. 

Bei  de«  grossen  Reiefacbaa  der  aeaera  GeoaMtrie  acbeiat  « 
nicht  ttberfliissir,  rerwaodte  Mediodea  aater  eiaen  Gesiebtapaafct  is 
briagen,  welcher  einen  ■dgliebst  griMMea  UeberUick  gewibrt 
Ntfcute  dieser  An&ats  als  ein,  weaa  aneb  aar  kleiae^,  Beiliag  u 
jener  An%Bbe  betraebtet  werdea  dürfea! 


xxxu. 

• 

In  integrationem  aequationis  Derivatarum  par- 

tialium  superficiei^  cujus  in  puncto  unoquoque 

principales  ambo  radii  curvedinis  aequales 

sunt  signoque  contrario. 

Auct 
Dr.  E.  G.  Björling, 

ad  Acad.  UpsaUens.  Doeens  aratfaes^s. 


Prooemium. 


ineunte  vix  bddo  1842  praecedente  opulMulam  quoddam  ,,Cal- 

culi  Variationum  Integralium  duplicium  exercitationes^ 

Intitalatum  tjpis  Upsaliensious  ezscribendum  caraveram,  in  quo  pro- 

poMitum  <iflter  aliaj  mibigfae^at  aequationem  (formae  finitae)  an- 


l^rficiei  «ioimte  tali  4|nid«iii  wik  eoue^,  «t  arbfiCnriM  qmui 
•eciupi  ftrt  fiiacti^oes  deterafnari  nnqaam  Itceret  Scilicet,  ut  cop- 
8tut,  Integrale  aequationis  derivatarum  paitialinm  ciaperficiei  illtut  — - 
•  (ML  Mopf^e  |)riaio  (et  quidem  dnobos  Modis)  *^)  nee  non  a  €el. 
Legendre*^*^)  loventum  —  arbitrarias  coadnet  duas  fuoctioBes  sin- 

ruiarnm  quantitatua  (si  vis)  indeleminatarnm ,  qua«  determinatis 
dum  fieri  potc^st)  formis  functiooum  elimioari  ex  sjstemate  triam 
Integralis  aequationum  oportebit,  quo  optata  proveniiut  relatio  coor- 
diDatarnm  a?^  y  et  x.  At  in  eo  ipso  cardo  rei  vertitur^  nt  inveoia* 
*  tur  modus  quidam  determinandi  functiones  arbitrarias.  Quem  qui- 
4««!^  antisa  aon  fnisse  inventom,  in  caussi  (nt  mihi  videtur)  ipsae 
■Hat  ■  metbadi  latefi^ralis  dedncendi  adbibitae.  —  Contigit  mihi  ex 
saatentia  rem  gerere,  ita  ut  postfaaee  Itceat  arbitrarias  illas  functio- 
nes in  casn  admodum  generali  determinari. 

At  praeterquam  quod  rem  in  genere,'  quae'  ciri:a  inveniendum 
äptiori  quädam  vid  integrale  hocce  versatur,  tractare  conatus  fue- 
ram,  singularia  aliquot  genara  „  superficierum  minimarum^^  exami* 
nare  ad^ressus  respopsum  tuli  quaestioni,  qaaenam  sint  in  nuaM^o 
superficierum  revolutionis  earumque,  quae  rectä  ad  pla- 
num quoddam  parallele  motft  generpntur^^ae  quibus  contin- 
gat  idioma  superficiei  minimae;  quam  auidem  rem  comparatal  aequa- 
tione  illä  derivatarum  partialium  supernciei  minimae  successive  cum 


fjaidem  non  soinni  priori  sed  hoc  etiam  ipso  ^nno)  agi  coeptum 
tuisse^  cognovi.  Scilicet,  ut  ex  Tcrhis  infra  citatis**^)  a^paret, 
M.  Catalan  et  M.'Wantzel  suä  uterque  viä  (alter  priori  alter 
lioc  fpsa  anno)  responsum  quaestioni,  quaenam  sit  stiperficierum 
■in  genere  recta  generatarnm  ea  eui  cbnflngat  idioma  super- 
ficiei flftiflimae,  dederunt  ' 

Quae  cum  ita  sint,  tempori  me  ut  par  est  cedere  duxi,  si  ex 
Oper«  in  primis  lioeis  hnjus  prooemii  citato  ea^  quae  prpblema  illud 


*)  Monge,  Appl.  de  TAnaL  a  la  Geom,  (Paris,  1809),j)ag.  192;  La- 
eroix,  Traue  du  Calc.  DIff.  et  du  €al€.  Int.  2.  edit.  T.  11.  pag.  627. 
')  Hist.  de  TAcad.  Roy.  des  Sciences  (Paris,  1789),  pag.  313. 
)  L'Institut,  No.  448 (an.  1842).  —  Verba  formalia  baec  sunt:  ^,M.  Ga- 
jjtalan  communique  le  resultat  d'une  recherche  qu'il  Tient  de  faire 
„snr;.  leb  «rfaces  minimum.'' .  • . .  „Lm  r^soltet  da  son  travail  peut 
„wVeDonoepr.ainsit  Da  toutes  les  sttrfac-es  r«gl^es  rbeli^o'ide 
„a  plaji  directemr  est  la  seala  qai  sioit  une  surfaee  mini- 


„mum.*' 


L'InstItat,  No.  479  (an.  1843).-^  ,.Il  est  donne  communication 
„d'une  note  de  Mr.  Wantzel  sur  ia  sumce  d^t  l'aire  ek  un  mini- 
„mum  pour  certains  cas  particuliers.  Mr.  Catalan  a  cherche  la  sur- 
„face  dont  Taire  est  un  miDimumf  |)our  Je  tas  ob  cette  surface  devrait 
„etre  reglee."....  „Dans  le  cas  trai(i  jpar  Catalan  on  combine 
„cette  equation  differentielle'^  (seil,  aequationum  deriVatarum  partia- 
lium taperfict«!  minima«)  „avec  les-  ^quatjens  de,  la  drdite  Tariabie  que 
„  la  strrrac^  doit  renfermer.  On  retrouye  ainsi  presque  immediatement 
„la  surface  heli90idale  qu'il  (Mr,. Catalan)  a  obtenue  par  un  calcul 
„assez  löfig.'*....  „Paar  les  sili*iacMde  revolution  on  combine  Tequ. 
„aax  diffi  partielles  se-oesü  surfaees  S^ec*  oiille  de  la  satfaeaen  question, 
„et  le  caleMl  s'aebeve  saus  düfieuke.*'        ' 


292 

saperficiei  nininae  spectant,  ezcerpta  eadenqoe  retractaU  panlln- 
liUB  atqne  aucta  prodire  jaa  in  celebritatem  iMMiaan  MatliateM 
stndiis  ernditorom  cnrarea. 

Komm,  qoae  in  seqneDtibiia  ex  caiculo  Variationnm  (et  qnden 
Don  nisi  in  notulis)  citavi,  denongtrationen  —  si  placet  —  ex  opere 
snpra  allato  „Calculi  yariationnra  Integralinra  etc^**)  n- 
cognoscere  licet. 

Upsaliae,  mense  JuL  1843. 


1.  Uti  omnibiis  constat' —  p  et  q  denotantibns  partiales  ipuM 
%  derivatas  1*  ordinis  resp.  ad  or  et  y  (eoordinatas  independentes) 
atqne  r^  s  et  t  derivatas  2*'  ordinis  —  aeqnatio,  de  qnA  qsaeri- 
tar,  est: 

(1 -f- ;»»)/— 2^^#-|-(l-f-^»)r=0....  (1) 

Nee  ninns  constat  **)  simplicissinam ,  onam  integ^ali  illins  ( a  Cel. 
Monge  primnm  invento)  reddi  liceat,  rormam  esse 

quo  ex  systemate,  determinatis  dernnm  g>  et  Xi  eliminando  indetei- 
minatas  a  et  ^  habebitur  relatio  ipsarum  «,  a:  et  y>^^*) 

Attamen  non  tanti  refert  formam  utique  simplicissimam  integra^ 
lis  expetere,  quanti  eaodeai  —  si  fieri  possit  —  tali  qnddati  vi4 
conseqni,  qua  arbitrarias  illas  functiones  determinari  umqaam  liceat 
Forsitan  ea,  qnae  sequuntur,  ad  bunc  finem  apta  quodaoinio4o  dija- 
dicabnntur. 

2.  Loco  variabilium  or  et  ^  aliae  duae  u  et  v  independentes 
inferantnr.  nimirnm 

(3)....]*  =  ^-^«'^' 
vz=af  —  yl/ —  1. 


•■^ 


T.  II.  pag.  630. 

''''*)  In  opere  „Appl.  de  l'Anal.  a  la  G^om/'  (Paris,  1809),  p.  192,  hie 
formulU  idem  exhibuit  integrale: 

quam  utique  eandem  alil  su4  Tik  CeLLegendre  in  Mem*  sur  l'in- 
t^gr.  de  quelques  ^qu.  aux  diff.  partielles  (Hist.  de  l'Acad. 
Roy.  des  sciences«    An«  17^.  Paris.  1789.  p.  313»)  inTsnit. 


293 

Solitii  ex  formnlii*)  partialei  fimetioDis  %  derivaUs  resp.  ad 
'  rmaodi  in  derivataa  resp.  ad  t»  et  v  heic  erunt: 


Solitia  ex  formal 
^  et  jf  traBiformaodi 


^  Qua«  tarnen,  ut  in  promtu  sint,  breviter  heic  attulisae  ja-rabit«  Scilicet 
poaitis 

«  dv  BS  t/dx  +  Viify, 
erk 

ideoqne 

d%    ,     dx  , 

(a) .  •  •  • 


"^S'^+Ä"' 


Tnne  poaitis 


dtizssf/'dx-hu'.ify, 
dug^ct/^dx  +  Uf/fy, 
dvT^i/'dx+tf.ify, 
dVimv\da:^  t/'tfy ; 

erit  differentiatione  prioris  (a) 

'      ^     ^di^   ,     ^^Thi^   .      dx    .,     d%.. 
i.  e.  —  quoniam  aquationi  huic  {a)  convenienter 

dx  '^du^^'^dudv^'     dx  '^dudv^'^ dv*^' 

«•#*       ^^  dudv  dv*  du    ^^  dv 

consimilique  ratione 

.      rf*%      -      -  d^%  '  d*%     ^      dx  ,r      dx  tr  tj\ 


294 


d*x 
''=du^ 

+  a 

d*% 
dudv 

+ 

d^% 

dv*' 

—  « 

d^x 
dudv 

+ 

d^x 
dv^' 

0 

^  ~  du*       dif*' 

Uuibus  iinpositis  aequatio  illa  (l)  abit  in 

■«,■.1  •  I  ■■■% 

,d%^d^x n   ■  f^dxdx^d^x         rdx^^d^x « 

^dv^  du^      ^  "•"  rf«  di/d^v  "*"  vJ  rft;»  ~    ' 

seu  brcviter 

7i'r.  -  (1  +2;i,^.)*,  +p,H,  =0 (4) 

Si  beic^i  et.^i  tpsae  Qssejot variables  ladepend^ntesy—  quoDian 
tUDc   ista  aequatio  föi*inae  esAet  co^nitäe    liorcaris  H^^Ss+Tt 

+  /J»  +  Q^-^-  N%  =  M^  denotantibus  /2,  S^ M  fuDctiooes 

solarum  vuriabilium.  independentium  — ;  traosformari  eam  Ifceretio 
aliam  fürinae  illius 

^H_5(*L+3jg  +  €*=s©  . . . .  (5) 

4lad^  da  dß  \  ^  ' 

'       .  '       ^'  ■'■■'<    ^ 

{7i ^  denot.  fuDctiones  solarom  a  et  /?) ,  cujus  in   integrali 

t'ormae  fioitae  (siquidem  inveniri  tale  liceat)  functronnni  arbitraria- 
rum  altera  a  solam  altera  ß  solam,  earumque   autem  modo  alter* 

utram  sub  signo   /j   conti n eret  **)      Et  quidem  tunc  vid,  quam  in 

dissertatione  infra  citatä  munivit  Laplace,  functiones  istas  arbi- 
trarias  determinari  in  casn  admodom  generali  liceret. 


^)  Sufficit  beic  yerba  attulisse  Illustr.  Laplace  sub  finem  (pag.  395)  dis« 
sertationis  Recherches  sur  le  Galc.  Int«  aux  Diff.  partielles 
(Hisc.  de  TAcad.  Roy.  des  Sci^nces^  An«  1773.  Paris,  1777)  sequehtia: 

„ on  doit  en  conclure  g^n^ralement,  que  toutes  les  foi.s  que  Tin- 

„tegrale  complete  de  requ.*',  iKr-f-<S^#-f-etc.  (yid.  supra)  „est  possible 

„en  termes  finis,  eile  est  necessairement  debarrassee  du  sJgne   /   par 

„rapport  a  Tune  ou   a  )*autre  des  fonctions  arbitr.  f{fc)  et  iff{ß)y  et 

„dans  ce  cas  on  peut  toujours  obtenir  cette  integrale  par  la  methode 

d^x 
„de  Tart«  VII.''    —    transformatione  aequationis  in  formam  -y—r.'h 

aadß 

d% 
%-r-  -f-  eto»  tttm-  integratione  faujus  secundum  metbodum  in  art.  illo  Vü 

praeced.  expositam  — ;  „on  Yoit  ainsi  que  cette  methode  donne  gene- 
„  ralement  les  integrales  compl^tes  des  equations  lin^afres  aux  diff.  par- 
„tielles,  lors^u'elles  sont  possibles  en  termes  finis;  ayant  une  fois  ces 
„integrales,  il  ne  peut  rester  de  difficulte  que  dans  la  determination 
„des  fonctions  arbicraires;  ör  la  methode  de Vart.  VII  a  eneore  l'ayan- 
„ta^e  de  donner  un  moyen  tres  simple  pour  cet  objet,  dans  un  cas 
„tres-general,  et  qui  parait  etre  celui  de  presque  tous  les  pröUemes 
^^  physico  -  matfaematiques.'' 


3.  ttoae  ciui  ita  lint,  primo  transforBetor  aeq«.  (4),  ex  me- 
thodo  Cel.  Legendre^j,  in  aliam  cnjus  variabiles  indepeadentea 
ipaae  aint  p^  Jtt  q^,    Scilicet  est. 

=:j»,i#-f-^,tf  —  «er, (6) 

PosiU 

« 

iUo:^$Hip^+pdf^^ 

aeu 

dw  dm  /«x 

•=^'*'=;^ ^> 

Cideoqae  cognita  erit  «,  si  modo  uf  innotuerit 

oecnndum  locum  cit.  habebitur  transformata  baecce: 

^ao  fiicto  ja»  iitam,  nt  modo  monoimus,  transformari  decet  in 
«aliaM  formae  (5)  et  quidem  formulis  gub  No.  2  allatis  (d),  (c),  (d). 
Ponwdo'in  iia 

Wj  pi  et  7i  loco  «,  a:  et  y^ 
a  et  ß  loco  «f  et  v^ 

«'.  «u  «?"»  «'i»  «//  •««<>  »'»  •'^j  «^'>  «'m  «//* 
/*'?  /Ju  ß^>  ß'i^  ßif  <^®  <^f  «'u  t^'>  <^i»  «'/z» 


iL.  II',  a»,  o',  «„  a„  <enot.j^,  ^,  ^,  ^^^^  j^, 


ne  /y,  Ä|  etc.  denot  r->  "ir*  «tc. 


aequatio  (8)  primo  abit  in 


] 


da' 

<f*to 


+>.*/»"+(H- W.)/»'.  + 7. •/»/.! ^=0-  •  •  (9) 


*)  Yid,  Lacroix,  tu  opcre  cit«  T.  IL  p.  fKi2;  conf.  jLeff andre,  Mein, 
aar  IMntiffr.  de  quelques  ^qaatioBf  aiix  diff»  partielles» 
mb  Ne«  !•  eit 


296 

Janqae  u  et  ß  rantiB  talibus  nt  satisfiat  qaaliterevwqae  eaodtttio- 
Dibus 

aequatioBi  Iraosformatae  optata  cootioget  forma:    id  qood  fiet  po- 
neodo 

i^-V^T?!?:^      ....(11) 
ß= /'  MJ 

Qaibaa*  iD  aequ.  (9)    adhibitis   isto    comparatar  loco  aeqaitio- 
Dis  (8)  transformata  ""*): 

*)  Seil,  positis  a'  ss  tnai ) 

{  satisfiet  aequntionibus  (10^  satisfadend*  Me 

unde 

«. ^;7 "^^ ^7^ ^- 

Ideoque  aequationibus  (10)  fiet  sa^s  sumendo  a  et  ß  talea  ut  &ie  latii 
qualiterouinque  faiace: 

quod  (ut  jam  facile  est  probatu)  fit  positione  illa  (11). 
**)  Scilicet  habentur  ex  (11): 


N  ■ 


V  •  ••  * 


"-^w^,^'"' 


(  — 2y>,* 2;pjj| 

% 


997 


5Kl4-4p.V.  -4-  27.(1  -  W'i  +  V.«'.)^ 


-2«r.(H-V/lVW.)0:  =  O; 


c.  —  quoDiam  aecuiid«  (11) 


4.    Bt  qaidem   fornae  iinitae  integrale^  hnjui  aequa- 
i^ais  leciiDdatn  nethodum   III.  Laplace   iDTenire  licet, 
t  jaa  erit  probandam:     ,.     . 
Etenim  positA 

dw  .       2»  [\k\ 

;^+ 57^1^  *?=*'• '•••/"> 

<.S)  redi^itor  in 

2w  93  dwi    '         g'^*^ 

(a  —  /!)•        a»  —  /!•    ■    -      »a   •  .  • 

■ae  ipaa«  uf  dabit  cogDitft  modo  w^.  -*-  At  sumtis  ex  npviuima 

iloriboa  ttav  wet—   tum   sttbstitutis   in   (14),   iita  äbit  in  iio- 

•  ■    •  »'  0p 

aa  banc: 


!yi  •        V       dwx  2ß       dwi  .  hßwi  _  ^  .jß. 

>Mqne.  positi 

>/  tandem  qnaeri  licebit  ex  bac  1*'  ordiniB  aeqaatioBe  liqeari: 

'^"-r^-.  =  o....,(i8)    ■'""[ 


da        a*^ß*  ^'^ 


'  I 


lOx  hac  conclnditnr  (V^'"  denot  fanctit>nem  arbitr.) 


±|»„==V"'(«5  ....(!») 


ton  secaDdam  (17) 

(20)  ... .  (o»  -  ^)«'.  =sK«)-*-y<[«-«Vtf)*. 
(eonat  «rbitr.  in  f{a)  inclui],  atque  leciiDdiMi  (15)  taoden 
(21)  . . . .  (a  -»-  |?)«r  =  9p(a)  +/*(«  ^  ß)'r'(ß)dß 

qnod  igitur  quaesitom  est  integprale   aeqnationis  (8)   datis  a  tt  P 
ex  (11).      ^  .      .  .  ■       . 

Haie,  si  placet,  ginpficioren  reddi  licet  formam  iategrando  p.  p* 

terminoB  Bigno  /  affectoe.    Sciltcc^t  poiitis 

■  •      ■     ■  '  ■  .  ■     ,      '■ 

habebitnr 
(23)  ... .  («  +  ^)«,  =  5<a)  +  2^-i^[9'(a)-a^(/»)l. 

5.  Determioatig  in  singulari  qaodom  problemate  fnoctionibus  tf 
et  ^,  ex  aequatione  (21)  ant  (23)  ope  aequatioDum  (6)  et  (7)  ex- 
primi  licebit  ipsas  fr,  c^  et  «  functionibas  ipsarum  p^  et  ^|' (vd 
etiam,  si  ita  qonVeiiiet,  ipsaram  a  et  /?).  Tiim  p^^  et  ^^  (vel  etia« 
a  et  /?)  elininatis  ex  hisce  —  diim  fieri  potest  —  relatta  proveniet 
ipsarum  t#,  t'  et  «;  ac  denique  %  exprimetur  fnnctione  ipsarumi  ap  e^ 
y  ope  aequationum  (3)  seu 

/24V  i'^a^^M^v, 

§ 

6.  ADtequam  Tiam,  quft  in  genere  ad  determinationem  functio- 
num  arbitrariarum  perveniri  liceal^  indicaiius;  juvabit  —  quo  accn- 
ratius  de  bac  re  quodammodo  sit  dispatattmi  —  syatema  illud  finale 
iotegralis  (t#,  v.  %)  sea  isc^  y.  %\  deduxisse  et.quidem  ex  formnlis 
(23),  («),  (7)  et  (24). 

Bat  quidem 


dw        dw  da    .    dw  dB         a-^ß      dw      du\  ^^^    /,,x    .  ttc%\ 
•'=^=Ä^^-^^.^=2^)-<i-f>'"'"-  <")«M12), 

dw^ dw  da^       dw,  dß  .      2(a-f-/>)    ,  ^dw ^^  dw^ 

dg^  —  da  dq^^  dß  dq^~   a^ß    *  ^"   da       ^   dß^' 


(« + ß)'  ^-  ^  Cy  4-  ay)  -^  «y + «Pt»  -^  2^  y?. 


da      .  t  ^ 


<«  +  '*)'  S = -  (9»  -♦■**)  -»-  «y  -*-  W^-  («•  -^•)f*; 

^ude  concrnditur  integrale  hocce: 

!4fi  z=  y" -^  2t^'^      ^  • 

2Ȁt^<ifp'HhV)rHAy^+a/yV'^  .    -. 

^«n,  secnndum  (24):  ^    V 

ar  =  ^  2(gp  -i-|  2^)  4-  aCoy*  ^4-  2ßy/) 

+  i{l-,4a»)y".+:  (l-.4/?»)2tp"}, 

(26) (2yV/'I=l  =  2(9  4-  2^)  —  2(0^'  4-  2^^0 

-f-i{  1-4- 4a»)y"+ (1  +  4/J«)2^^}, 

t  v2«^  — (y-4-2^)  +  a9*-|-2^V^.       "' 

I     .  i^... ..  •  i  -       ,.  .... 

De  caet^rA ;  Heere,  (si;4)lacel) '^uies^stemfitif^Mrn^     reddi  sim- 
pKcem*  ill^m  (2  k  perfacili  eqaidem  negolio  patebit: 
'  Nimii^uiÄ  positir        ~ "  ' 

-29  +  2a9f>'  +  i(l-4c^»)5P"  =  2d,  j 

-2v  +  2i?V''-i-^l-4/?»)V^'=;   ^;  j  *  *  •  '  V; 

tum  positis'  ...  *      » 

^*'  l2t^  — 2i?ti;'+4(H-4/?»)V^'=  ^(^).V/:^; 

■  habebitur:  y  =  <I>(a) +  2^(^)5 

porro  ex  (26)  sequitur^  .^;'.- 

at  differeatiando  (/).  habetur    . 

i  •   a(l  ^ÄU^)^ .  db  =±:  5iife, 


'>r 


aiiMie  djffiBreptiaDdo  (^):  ^ 

/  ^(1 4. 4a»)9'" .  i/a = 2l/^^ .  ä)'«^, 


\ 


Deai^pe  ■iili^rt»  (Sf)  ■■fiiim  ftyoaiUc  (1),  frefll  aafw  ■•• 
MtM  ßcct  praMii.  —  Btnm  «i^,  «„  fr,  ß^  iiemttamSkm  fwtiihi 
ifMnm  a  et  ß  rfcmalM  rasp.  a4  «  et  jr,  totia 


V=«^<+Äf-V. 


at  jpriMCf  mbae 

o=s  (i-4«»)«.i»"-i-  (1— i^xy^if, 

-        0=  (l+4a*)a'y--|-  (1-».>V)^.«<, 
»/^TT  =  «l-»-4«»)«,<-».  4(1  +  I^X»..  Jf-i 

tiDde 


•tque  (A)  abeaDt  in 

tum  barnm  differeotiatioDe  iidUbitiaqne''(()  comparantur 

»    _       (I  H-  *«')»  . »'"  -  (1  ■»■  4^')» .  2»'" 


A         .     -i.   • 


....  (I) 


^1_       (1  -  ■*«»')  (1  +  ha'W-  (1  -  V)  (1  +  V) . 

V>"'(«*  —  /»»)  (« -*-  /»)» 

wr  quas  aequatiJBDl  (1)' fieri  latia«  facUIimiim  est.  probatu. 


301 

7.'     In    deterninationein   fanct|onan    arbitrariarom^ 
Deteraiinientnr    istae    ex    eo    quod    transeat  superficieg 

per  curTam   I^^-^yM»    p«'  amtitum   cu|ai   Üt   super- 

fieiei  p=/^{jpy 

Conditionea  istaB  in  u  et  v  traDsformari  licet  aecoadinn  (24), 
•intque 

p=U{p),  ) 

Patet  equidem  f"'  {ß)  determiDari  Heere  ex  (19),  si  modo  cogm- 
tom  Sit,  a  superficiei  quaenam  sit  functio  ipsius  ß  in  ambitu  cnrvae 
(C7)  nee  non  Mf^,. 

Pritti  quaeratur.    Est.qnidem 

«=-. £i 


p^  et  ^1  denot'?-  et  -^ Quaerantnr /y^  et^j  in  ambitn  (27). 

Quoniani  superficiei  d%  =  p^du  +  f,i/cf,  at  in  ambitn 
*  =  j;!*)  j  '^^^^  j  5  erit  ipsan^m  p,  et  7.  superficiei  in  smbitii  al- 
lent  luteeee  rtlatio: 

*  ' 

Tum  quoniam  8uperficieij9  =  j-V  +  ^t^^/'i -f^f^i^^und.  (3), 
altera,  erit 

ex  quibus  lequitur  esse  in  ambitn  (27) 

(28)....  (  -      V/ 

Jam  a  et  /?  in  ambitn  exprimi  licet  in  v  ope  aequat«  (11)  vel  (12), 
eliminatftque  v  babebitur  ibidem' 

(29)  .,..«s=JP(/?). 

Porro  w,,  superficiei  qnaenam  sit  functio  ipsius  ß  in 
ambitu  quaeratur.  —  Est  quidem  sec.  (17)  et  (14)  supferficiei 

(Wj «,^,  ______ -f.  _, 


■•Jo  w  in  Bipbito.     Kst 


ibV 


-.•-4-fir  — a. 


inqus 


m\n  ^«les  SU  Dt  in  anbiti 
ükiu;  sitque  id  ambitu 


ir- 


31. 


.  w  =  r,{ß). 


«^  =  =-  db 


-T—  iijv.  ml  !■ 


ftt  =  ^"f  i)^ 


iti 


;    ^ftC 


Ap 


dm 


r^.%^=^rxß) 


■psanim  ;^  et   ^  i 


Kl 


Ä  ♦:  "*■  djl  djp,^ 


t^  e 


H« 


«^    l-^^.9^ 


{eh 


.«•l«^«4M 


<4»C 


LtVl 


A   **** 


HtlMült 


4j^ 


S2  Oi^iti«  tancL  jL  •  .  .  .  (32) 

^s<  Mtrai  saMrficiei  ^(^)  =  ^^ 
]|r^7  >■  ««Ute  secaB4.  (3»)  «t  {33.}, 


UtoMpw 


^ 


*\  II A  c  o  ^  u  o  q  u  f  —  III  #x  C^lculo  iHo  VarianoniuB  ■OMMcick  <—  e»t 
niui»,  q«ia»  f«^f  4«f««i  curraa  {terimecro»  dnoi  lioeat, 
p^flic  ierum  •»  cui  aiiniaa  sit  area  i&tarclva«  ^ eriair 


y 


N  •  t  a. 

Lieebit  etiam  (nt  fiMsile  patet)  fnnctioaea  arbitrariag 
ak  eo  datermiDari  ^nodaninodo,  ut  in  ambitn  inter- 
seclioDis  auperficiei  qoaeaitaeatqaa  cyliBdriy=yi(^) 
aint 

qiiae  quidem  conditioneaj  eluBinatis  jp  et  yi  abaut  ia 

/•  =  f(r), 
(33)  ....  }p  =  t,{»), 

Scilicet,  nt  inpra,  primo  qaaerator  a  qn^enam  ait  fuactio 
ipsiuB  ß  in  aaibitu  mtanectionia.    Qaoniam  superficiei 


«rnnt  in  ambitn 


idcoqne 


ftiv)=ipt+gft. 


(84)....  |^'=''-f»-^' 


ex  qnibus,  nt  in  casu  praecedenti,  a  licet  expripii  in  ß. 

Tum  w  in  ambitn  cognita  erit  in  ß  aecund.  (6),  si  modo  % 
snperficiei  ibidem  innetnerit  ftat  anlem  dK^=sp^du  +  ^idp\ 
ideoque  secund.  (34)  et  (33)  erit  per  totnm  ambitnm 

4^=£(tf)  +  0, 
WZ=E,{ß)'^€, 

nanente  e  const.  arbitrarift. 


datA  allAqua  in  eadem  superficie  ductA»  parimatrit  carte 
quarum  in  ory^lano  projactienum  altera  altari  sit  circnm- 
a crip ta:  sciiicet  lis  solis  in  comparadaneM Toci^tia  auperficiabus,  qaarum 

araam  perimetns  bisce  definitam  formuli  illly   /^dlawiJEyV^  1  -#-p^ -W* 

(eommmiibua  integrationia  limitibii^  axpiim  uomlU 


Caetem  seqaniitor,  nt  in  cata  praece^eafti;  attuieB,"  ad 
—  jastam,  arbitraria  heie  reaaaebit  constaas  c,  ain  praetcrca 
editom  tit  pnneton  per  qood  traasire  saperfideai  labeat. 

Porrtf' ex  eo  determinart  liceblt  fnacttaaes  arki- 
trarias,  nt  io  arabittf^iiitertactioiiifl  saperficiei  qaa^ 
sitae  cttM  soperficie  «=r/(^,  y)  sint 

et  g  =/,(ar,  y). 
HcÜicet  tnac  erit  ia  aabita 

(rf«  =)  g  «to + ^«fy  =/.  ^te-H/.i^ 

1 

qoae  tone  aeqaatia   est    differentialiB   ambitns,  cni  igitnr  licet 
oonclndi 

(denot.  c  const  arbitr.).  —  Caetera  pateot. 

Janqoe  ut  (corroborandi  qdodamfiodo  calooli  causa)  paucorom,  ii 
qoibus  caiculum  ad  fiaesi  asfue  si|oeyaiaxiaiis  tricis  perduci  liceat, 
uoicbn  ofTeratnr  exemplum  et  qoidtfeni  (uti  videtur)  admodun  sia* 
plex;  postuletm*  nt  in  ambitu  perimetri  sint 


I.' 


p=z2Ba:,) 

(A  et  B  const.  reales). 

Eliminatis  xc  ei  y  baliehir  definitio  Ista  perimetri: 


•  f 


Brunt  ig^itnr  in  ambftii  secandttn  (28) 


9^1  — -JT? 


J     V 


atqne  aeqnationes  (11)  dant 


U^_^  '■      ■    Bv  :  B 


SOS 

Meoqae  erit  io  ambiti) 

»==^  -ft»  •  •  •  •  (*•) 

2Dß' 

da  ~  Dß  * 

dw, A*B{C—D  •) 

^—         ^      V 

dadß  /»*      '' 

ß  ■      '       •      .  ;      .   . 

Unde  \  . 


«'"tf)=£^.^;..-.  («) 


Ct-D'  ß 


atque 


y\«  -  «• .  r'(|Jk«iJ»  =  -  ^  (2^  +  2a  log  /?), 

(log  denot.  logarithm.  naturalem); 

ande  (20)  abit  in 

(«»-/?.)«.,  =  y(a)  -  ^  (51:=^  +  2«  log /?), 

ex  qn«  jam  91(0)  est  determinands.  , 

In  ambitu  est 


*)  Quoniam  ex  positis, 

2Z^  1  — 1/1  +  W»i?»  sequitur  C-»-  Z^  ä  1. 
TMiiy.  W 


90^ 


atque  secnnd.  (14) 


(o«-/JV.£=a(^-2);  • 


unde 


(„)....  ,,(«)  =  -^2«(l  -  j^  log|«). 


Qaae  quum  ita  sint,  integrale  (31)  abit  in 
seu,  repositis  jam  valöribas  (11)  ipsarnm  ä  et  ß^ 

Ex  quo  conseqauntur 


u 


{7) 


ex  qua  novissima  elimiuari  licet  ^pi^x  ^P^   duarum  praecedentiuBi) 
quae  qifidem  dant  multiplicando 

4 hA^B^  '        -     ,  4  J*g^ 

^^^^        (C''DY\üv  —  hA''B^'^(\-^kA^B^),uv-^kA^B^'' 

Ideoque  quoniam  nunc 

C     i_V/^i^4;i.yi 
seu  i:epositis  valoribus  7(Jv  C  et  D, 


\/T+4Ä^ 


e      A^B 


(x-l) 


:;    -ti    •. 


.*   ' 


+ 


307 


;& 

» 


M 
C« 


ii 

8 


3 


+ 
I 


8« 

m 


M 


N 


1^ 


+ 


N 

3 


S 


5Q 


« 


M 

I 

»4 


+ 


I 


e 


TS 
9 


00 


•I   is 


»4 
s 


i- 

H 


0 
0 

a 
e 


*3 


il  il 


N 

«5 


I 

+ 


H 

«5 


a 
e 

I 


^^ 


II 

i 


e 

OB 

'S 

& 

»4 

B 


S 


§ 


•^ 


II 

+ 

M 


et 


20 


308 

cui  quidem  snperficiei  revointionis  circa  x-axim  Meridianai  est 
Catenaria,  cujus  vertez  (punctum  axi  revol.  proximiloi ),  inftry- 
plano  Situs,  ab  axi  distat  unitate  loDgitudinis. 

9.    Gx  eo  tandem  determinari  licet  functioDes  illaa  arbitrariM, 

quod   transeat   superficies   per   curvam   !^^^^«^v    \i  dati 

insuper  relatione  quadam  ipsarum  p  et  9  superficiei,  ia 
genere 

(36) /^(a?,  y,  *,  py  y)  =  0. 

Qu4  quidem,  ut  patet,  perfecta  determiuatioiie  responsum  erit  id 
quaestionem,  an  per  datam  curvam  dnci  liceat  superncieni  quandaa 
illius  generis,  quod  in  aeqaatione  (36)  derivataiam  1'  ordinis  par- 
tialium  comprehenditur,  eandemque talem cujus  »'puncto  nnoquoqae 
principales  ambo  etc.*) 

Scilicet  loco  conditionum  (27)  heic  postulatyr,  ut  per  ambitn^ 
curvae  sit 

«=f(*'), 

In  determinationem  ipsarum  pi  et  ^i  superficiei  in  ambitü  babetnr, 
ut  in  casu  priori,  altera  haedce  relatio: 

Et  quoDiam  superficiei 

;»  =  ^*»'  +  ^«^  =  /».+«'i  •ecund;(3), 

babebitur,  conjunctä  bis  quidem  relatione  illa 

altera  relatio  ipsarum  ;i,,  ^^  et  e^. 

Quo  facto  comparabitur  in  genere,  ut  in  casu  priori^  , 

Caetera,  ut  in  casu  priori,  sequuntur. 


*)  Ideoque  etiain  hoc  modo  responsuin  erit  ad  quaeiftionem,  an  per  da- 
tam curvam  duci  liceat  superfieiem  generis  (36)j  cui  con- 
tingat  esse  omnium,  quas  per  datam  curvam  duci  liceat,  sa- 
perficierum  eam  cui  minima  sit  area  interclusa  perimetro 
data  aliÄque  in  eadem  superficie  duct4,  perimetris  certe 
quarum  in  xypiano  projectionum  altera  alteri  sit  circum* 
scripta;  —  adhibitä  equidem  reservatione  in  notula  snb  No.  8.18: 
dicatL 


aD9 

At  quaestio,  quonam  demum  modo  liceat  arbitrarias  illas  fanctio- 
nes  ex  eo  determinfiri,  qnod  per  datas  dua^s  curvas  transeat 
snperficies,  —  quaestio  (inquam)  quae  fere  amnium  priaa  in  su- 
perficielms  tractandis,  quaram  natura  aequatione  derirataruni  2*  or- 
dinis  partialium  definita  est,  sub  sensum  cadere  solet  —  hucusque 
in  medio  est  relicta.  Nee  in  sequentibus  responsum  illi  conciliare 
conabimur.  Scilicet  per  se  patet,  quaevis  olim  in  genere  methodus 
hujuscfi  rei  explicandae  forsan  fuerft  inventa,  perraro  tarnen  fore 
ttt  reverä  usui  sit  ista  methodas:  et  quidem  eam  ipsam  ob  caussam 
qnod  tantum  abest  ut  per  data»  duas  curvas  quascumque  doci 
liceat  superficiem  generis  heic  considerati,  ut  rnuzimd  äane  opus  sit 
circumspectione ,  quo  inveniantur  umquam  duae  curvae,  quarum  et 
naturae  et  positioni  inter  se  conveniat  bocce  idioma.  —  ^uae  cum 
ita  sint,  re  istä  in  praesenti  relictä  unam  vel  alteram  quaestionem 
latius  patentem  magisque  delectabilem  propositaieque  nobis  materiei 
intime  conjunctam  in  sequentibus  pagellis  tractabimus« 

10.    Quaeratur,  an  et  quaenam  sint  superficies  revolutio- 
nis  tales,  quarum  in  puncto  unoquoq^e  principales  ambo  radii  cur-  , 
vedinis  etc. 

Tali  superficiei  (si  exsistat)  erit 

aequatio  (1), 

denotantibuB   tunc   (si  azis  jrevol.  snmatur  '%  -  axis)  p^  g^  r,  #^  t 

fiartiales  ipsius  %  derivatas  eas,  quae  aequationi  superficierum  revo- 
utionis  circa  %  •  axim  contingunt.    Quae  autem  cum  sit 

ideoque  commonstret  %  puncti  superficiei  band  pendere  ab  @  (an- 
gulo  radii  vectoris  puncti  ejusdem,  in  xj*  piano  projecti,  cum  ipso 
^  -  axi ) ; .  transformetur  hac  supp.ositione  aequatio  (1)  secundum 
formulas  nötissiinas  . 


■  ■  I .  I 


^'äs=^'cbs9^  y=r^sin@. 
Qnoniam  %  heic  fu'Üctio  solius  q  putetur,  ideoque 

~  =  »  CQS  ©  +  q  sin  ©, 

'  ■  •  *  « 

^  =  0  =  y^  COS  ©  —  ;i^  sin  ©; 
09 


erunt 


(#>....  ^  =  *lcos0,  ^=~sin©. 


Tiim  quoniam 


^=:rcos©-h#9iD©,  ^=5#öC08©-:-r^8in©, 


310 


cmt  secnsd«  (#): 
tmiitm^n  oio^o  Ubebitnr 


Cbukas  inposUis  (1)  abit  in 

MS,  C  ileBotaate  kreriter  ipsMm  ^    - 
iategnle 


^ = ±       ^       , («) 

<r«>ti»te  igitv  cout  arWir.  «.  ipsui  ^  pvactonu^  ia  fsibai  p'* 


taBgeas  sapeificiei  (sea  liae«  teagfM  MeriAani  ifäus) 
■ale  Sit  «4  plaaui  pf  jactiaiit  (sssO); 


^«•4  i4€B  TalH, 


dcBataatikfts  Wk  «  et  r  in  feaere  ^  el  a  paactaraai  modo 


Ect   ^aidca   Catcaariac   —   Jf  *  ^   kamaalali    atfae 


per 


*  — *- 
idca^pe«  fMii  ari^iar  alicsK  ia  lacU  (orss  — a^ 


J 


^1 


ätque 


dy |_         1»» 

dx             V/ar»  — fli«' 

• 
■  1 

.iogr=^^*-^n.. 

..(«) 

m 


n  et  m  denOtatitibas  ipsas  ^  -et  ^  ptneti  ordinätae  Jt  aüfilmae. 

Itaque  collatis  ex  aequationibus  (39)  et  (u)  facillimo; ,  utiqjie 
negotio  perspicitur  proposiiae  quaestioDi ,  an  superficiem  revolutio- 
nis  (circa  da  tum  axim)  talen,  cujus  iu  puncto  unoquoque  prin- 
cipale^aitabo  etc.,  ditci  liceat  per:  data  duo  puticta  seu  (quod  heic 
idem  valet)  per  datos  duos  circulos 


•»'■••cr^c:^ 


(aiti  revpl.  sumto  »  -  axi),  hoc  modo  esse  respondendum:  Quo 
ducatur  meridi^ous  illius,  Catenariam  construi  oportet^ 
ovJBS  constantibns  a  et  c  ^-^  \,  e.  q  et  »  pnncfio'rif.m'^^^ 
revol.  proxi  morüm  —  fiat  satis  coDditonibus        ' 


(41) ...; 


ns=z€  -^  u  log  (  ■■    >  >') 


1* '} 


^  =  <?  +  a  log  ( ). 


Qfuiid  81  quando*  fiert  neqaeat;'ex  eo  indicatür^  nnllum 
per  datos  illos  circulos  dufci  Heere  liujusce  generis  su- 
perficiem revolutionis  circa  datum  axim.*) 
Si  ex.  gr.  perimetri  datae  forent 


., ....  ■    ;.   0     •: 


U,)(, 


aeqantioDUib  (41)  prior  daret 


i'  < 


0  =  c  -».  « log  (l+»^r^)  •*) 


*)  In  doctrina  illa  maximorum  minimorumque  id^m  Tbeoreina  hoc 
fere  modo  exprimi  decet:  Quo  ducatnr  merldi.anus  superficiei 
reTof.  circa  datum  axim,  quae  in  omnibiis  [necsoli$-^uti  antea 
fuit  pronuntiatum  hoc  Theorema -^  superficiebus  revol.J,  quas  per 
datas  duas  perimetros  (40)  düci  liceat,  superfipA^hua  mini- 
mam  habeat  aream  hisce  limitibus  definitam;  Catenariam 
construi  oportet  etc.  (ut  supra).  Qiiod  «i  quando  fieri  ne* 
queat;  ex  eo  indicatur,  minimam  quam  per  datas  perime- 
tros duci  liceat  superficiem  non  esse  revolutionis  circa 
datum  axim.  —  Seil,  apponatui^  praeterea  necesse  est  reseryatio  in 
notula  sub  No.  8.  exposita.  <— 

**)  Scilicet,  ut  patet,  8o)o  signo  superiori  hoc  loco  opus  erit.  ' 


S12 


UDde  aequatio  (39)  superficiei  abit  in 


=  «iog(£±^ 


seu 


..(r) 


2^=:(l+»/l-.«»)i?«"h(l  — l/l  — »*)*    • 


determiDandä  a  ex 


i=a 


l/l  — 1,»)|?«  +  (1  —  v/l  —  «•)if" 


cui  com  fiat  satis  assnilieDdo  «  =  1,  concludi  licef  conditioDi,  de 
qua  heic  quaeritor,  satisfieri  superficie  ilU 


««-f-c— » 


=  ^; {^) 


qnod  equidem  exemplo  eodem  aliter  tractando  in  Nr.  8.  supra  fiiit 
iDyentum*). 

De  caetero  ex  antecedentibus  patet,  in  superficiebus  re-va^ 
lutionis  in  genere  unicam,  cujus  in  puncto  nnoquoqn^ 
principales  ambo   radii  curyedinis  aequales  sint  aign«^' 


4ei 


tiit. 


*)  Quam  sit  necessaria  reservatio  illa  in  notulis  praecedentibus  indieat^^ 
Tel  ex  hoc  solo  exemplo  (si  placet)  satis  liquet.  Scilicet  si  sapera»^ 
canea  esset;  pfonuntiari  Ijceret  ex  gr.  aream  superficiei  (w)  perimetriau 

\2p  =  «-j-i/  V2p=:«^-/ 


determinatam  minorem  esse  areä  convexÄ  cylindri  recti,  cuj 
axis  (et  qua  situm  et  qua  longitudinem)  est  recta  per  centra  circul 
rum  modo  commemoratorum  ducta  atque  radius  baseos  r  pars  qua 
übet  radii  ^,  additis  areis  annulorum  circulariorum  exti 
b^ses  cylindri  ambas  restantium;  quod  quidem  evidenter  a 
surdum. 

Altera  equidem  est 


►Ke^-r) 


..2,/     Vel/i-H0'=««/:    'pÄ=^.U-i-i(.'-i>y; 


altera  autem  est 


2».[Sr-r»^i(e-l-i)»]; 


quae  ut  ex.  gr.  quantitate  7r(|~-^)   minor  sit  priori,  sufficit  sniui 
r  SS  0,2  circiter. 


SIS 

ue  contrario,  eam  esie  qna  fiat  satis  aequatioai  (39), 
d  azim  revol.  ut  x  -  axim  relatae*). 

11.  ftaaeratur  denique,  an  et  quaenam  aint  luperficies,  quae 
BctA  ad  planum  quoddam  parallele  motd  generantur, 
las  quarnm  in  puocto  unoquoque  priacipales  ambo  etc.  —  Tali  su- 
)r6ciei  (si  eziitat)  erit 

aequatio  (1)^ 

motantibaa  —  ai  plaoam  dirigens  samatnr  xy  planam  —  ;», 
,  Ty  9y  t  partiales  ipsins  %  derivatas  eas,  quae  iu  aequatione  bujus 
anoris  aoperficierüm  generali  occurrunt.    4uae  antem  cum  tit**) 

q^r^%pq9  +  pH=,^\  ....  (42) 

rit,  eliminatd  /,  aequatio  quaeeitae  luperficiei  isla:/ jB 

2|^^#-(y«-p»)r  =  0, 

en  (positA  y  contt.) 

ajna  eqoidem  bomogeneae  a^quationis  integrale  hoc  est: 

p»+y>=;i.^(y) (43) 

At  perfecte  non  eat  arbitraria  ista  fp.  Eliminatd  enim  r  ex  (44) 
t  (1)  quaesitae  erit  superficiei 

2pqs  +  {q^^p)t==0,   X 

H  (poaiti  or  conit.) 

^pqdp  +  (y»  —  p^)df  ==  0, 

ioi  integrale 

;i«  +  y«=57.9(ar) (44) 

Quae  jam  (43)  et  (44),  quoniam  eandem  repraesentabunt  su- 
rficiem»  combioatae  dant  illi 

ß—  y^*     j—  y^'   - 


*)  Et  quidem  mantfettum  est,  si  — -  Taloribut  ex  srbitrio  dacis  ipsit  a  et 
■  e  —  coostructa  fuerit  tuperficies  (M),  bane  esse  omni  um»  qiiM  per 
duas  in  eldem  ex  arbifrio  ductas  perimetroa  duci  liceat,  superficierum 
eam  cui  minima  sit  area  biace  perimetria  determinata,  —  perimetria 
certe,  quanim  in  piano  ad  axim  reTol.  normali  projectionum  altera  al- 
teri  ait  circumscripta:  —  debiti  rationt  babiti  reaerrationia  Jam  plu- 
ries  coomiemoratae. 

**)  Yid.  ex«  ffr.  Lee.  da  Calc  Diff.   p.  Moigno  p.  4M',  conC  Monge 
appl.  de  rAnal.  a  la  Geom.  (1809)  pag.  64.  — 


814 

ideoqoe,  iit  sit  -^  =  ^,  crit 


dy       dx 


9*         ^*' 


quae  tarnen,  nulU  exsiHtente  Telatione  ipsarum  a:  et  y,  Iiis  utdcÜBi- 
tis  aliter  obtineri  neqait,  nisi  sit 

^  =  coDst.  arbitr,  —  =  —  %-, 

Integrando  Imbebitnr 

— Ä.     ^  a  - 

unde  sopeffll^ 

g(y  ■—  c)  — a{x  —  b) 

*  •  • 

atqae  integrando,  quoniam 

habetur 

«  — i/=a.  Arc(Tang=^=l^); (45) 

y  —  ^ 

qoae  quidem,  ut  liquet,  saperficiem  djenotat  generis  heic  conside- 
rati,  qnippe  cujas  aequationem  generalem  (ut  constat)  ita  licet 
describi 

nostra  rero  dat  ,  ^ 

^=(y-c)Tang(^)-f-^.  ....    (46) 

Ex  aequ.  novissimai  qnoi^iam  qnattnor  eontinet  conataates  ar- 
bitrarias,  patet  in  gen^re  inveniri  licere  superficieoi  generis  keic 
considerati,  quae  per  data  auattuor  puncta  transeat.  —  Cnjas  ot 
breviter  inyestigetur  natura,  naec  fere  notentiir.' 

Comparatia  inter  se  intersectionibns  superfieiei-  cboi  jry  plaao 
atque  piano  Q/=;2c)9  nimirnm 


I  _ 


»  ^d=z  a .  Are  (Tang  s=  t:^) 

"" .  y  ....(4(7) 

»  —  #/=  ö .  Are  (Tang  =  21=1?) 


915 

invenitur  esse  %  alterius,  pro  a:  quacumqu«  $,  aeqaalem  ipsi  « 
alterius  pro  a:z=:26  —  £.  Ejnsdem  igitur  sunt  naturae  hae 
intersectiones  at  (ut  ita  dicam)  directionis  reciprocae. 
Itaque  iDvento  —  determlii»lis  m  pr^blemate  quodam  siogulari 
pnnctis,  per  qaae  transire  Inbeat  BnperSeieiii  —  valore  constantium 

v^A,<!^¥^atqueefitftiiielftiB  ^«pte«o,cinvailUHeJic^^>r   .    Jt 

.      I  in  piano  (y=Sc)  facillimo  negotio  constmi  lice- 

bit;  quo  facto  superficies  generabittfl*  motd  generatrici  super  has 
ambas,  ita  ut  assidue  ad  ary  planum  parallela  maneat:  atque  habe- 
bitur  superficies  illa  „Heli^oide  (gauche)  a  plan  direc- 
tenr^^***)!  quae  igitur  superficierum ,  recta  ad  planum  quoddam 
parallele  motä  gcnenitaivm,  unica  est  eüi  «tBtiDgant  in  puncto 
anoquoque  principales  ambo  radii  curvedinis  aequales  signoane  con- 
trano  ***).  —  Obseryes  tandem,  si  quando  i»=:Oy  supernciem  in 
planum  (x==:^  abire. 

At  —  numne  ista  in  omnibus  superficie'lius  rectä  ge- 
neralis (surfaces  regl^es)  sola  est,  cuisin  puncto  unoquo- 
que  contingant  aequales  signique  contrarii  principales 
ambo  radii  curvedinis?  —  Mr.  Catalan  primus  et  deinde  Mr. 
Wantzel  (ut  in.prooemio  ex  Epbemerida  illa  „l'lnstituf  cita- 
Timus)  su4  iiterque  yiä  responsum  buic  qus^estioni  dederunt:  quod  ut 
fnamprimum  promiilgatum  &cere  iis  placeat,  est  quod  yebementer 
optämüs. 


*)  TidL  «x^^.  Moignd  <!Me.  Diff.  pi^.  294. 

**)  Vid«  ex.^^«  Moigno  ibid.,  Leroy  Geom.  descript  No.  616  etc.  — 
Patet,  azem  directricis  (jj-iQ-is)  cs*e  I^^aIj  «eil.  intersectionem 
sujMrficlei  cum  piano  {yssic)  aut  pkno  (;r^^)«  . 

***^  Atque  siümtis  itä  4  punctis,  ut  per  ea  duci  liceat  superfi- 
'   oiem  hujusce  generis;  pars  illius  quaelibet  perim^tro  cir- 
cumscripta omnium  per 'eaodekn^  perimetrum  transeuntium 
superficierum  minimam  ista  pra<ebebit  aream,  nimirum 


limitibus  a  perimetro  modo  dicta  datis:  —  (debita  ratione  reserratio- 
nU  nostrae  nabitä).  —  Demque  saperficierum  generis  nniie  cön^ideratt 
:  aliaia  non  esse»  cm  conliiigat  esse  „superfici^m  minimam,"  patet. 


I ' 


'* 


316 


XXXffl. 

I 

lieber  die  Zerlegung  der  bestimmten  Integrale 
in  andere  von  kleineren  Integrations- 
intervallen. 

Von 

Henm  Doctor  O.  Schlö milch 

zu  Weimar. 


f.  1. 

Es  seien  a  und  h  die  Grenzen  eines  bestimmten  Inte{[ra1ef, 
a,  /?,/,...  ^  /i*  eine  Reihe  von  Grössen,  welche  sammtlich  zwiBcbeo 
u  und  b  lieffen  nnd  von  denen  jede  folgende  grösser  als  die  tor- 
hergehende ist,  dam  hat  man 

Von  der  Richtigkeit  dieses  sehr  bekannten  Satzes  fiherzeügt  wn 
sich  sogleich  durch  die  Bemerkung,  dass  ein  bestimmtes  Integral, 
wie 

nichts  anderes  ist,  als  die  Fläche,  welche  von  den  zu  den  Abscisseo 
a:  =  a^  a:  =  6  gehörenden  rechtwinkligen  Ordionten,  dem  Stucke 
6 — a  der  Abscissenachse  und  der  Curve,  deren  Gleichung  y=:/(ir) 
ist>  begränzt  wird. 

Der  oben  ausgesprochene  Satz  kann  oft  dazu  benutzt  werden, 
die  Werthe  bestimmter  Integprale  aufzufinden,  sobald  die  Mittelgros- 
sen a,  ßy  y . . .  fi  auf  eine  zweckmässige ,  der  Natur  der  FunctioD 
A^)  entsprechende  Weise  gewählt  werden.  Binige  sehr  gefügige 
Integrale  dieser  Art  mögen  dies  darthnn. 

f.  2. 

Es  sei  folgendes  Integral  gegeben: 

f^A^)  Arctan  jp . 


317 

■    Tbeilen  wir  i|as  Intervall  0  bis  oa  iq  zwei  andere  von  0  bis  1 
und  von  da  bis  oo,  so  ist  anser  Integral  auch 

.     r^^r    V  Arctan  ;r  ,      .     /**-/    v  Arctan  a:  , 

Setzen  wir  im  ersten  Integrale  ar  =  x,  im  zweiten  ^7  =  — ,  so  än- 

%    ^      ■ 

Afg*  tt!K 

dert  jenes  seinen^  Wertb  nicbt,    für  dieses   aber  wird — = , 

sc  % 

und  wenn  a:  die  Werthe  1  und  <x  angenommen  hat,  ist  x  =  1  und 
%  =  0  geworden  (weil  aus  a?  =  — •  folgt  »  = -j).      Wollen   wir 

aber  di^e.Gr^n^zen  1  und  0  vertauschen,^- also  1  zur  oberen  Gränze 
machens  so  babf^nwirdem  Integral  das  entgegengesetzte  Zeichen 
s^u  gebellt  wodurch  es  wieder  positiv  wird.    Es  ist  alsq: 

y'*^/  \Arctan«   ,     .     /** -z  1 »  Arctan  x     , 

I 

^  ;         ■  ' 

Beide  Integraler  auf  der  rechten  Seite  können  jetzt  wegen'  der  glei- 
chen Gränzen  in  eines  zusammengezogen  werden ,  und  dies  gäbe 

•  ■    '1 
eine  sehr  gute  Redui^tion^  wenn  nojch  /*(~z~)  =/'(^)  wäre,  weil  man 

dann  f{x) —  als  gemeinschaftlichen  Factor  der  beiden  Kreisbogen 
absondern  könnte. 

Der  B^dingiin^jf('—)=y^(»)   kann   aber    isehr   leicht   genügt 


»  ■  t 

1 


werden,  wenn  man  /*(«)  =  y(«  +  ---)  setzt,  wo  g>  eine  beliebige. 

Function  bedeutet;  es  ist  dann  durch  Vereinigung  der  beiden  In- 
tegrale 

=  I  ^  tArctan  x  -f-  Aretan  -—l  9(«.+  —)  "T* 

Nun  gilt  aber  für  jedes  x  die  Formel: 

Aretan  x  -f-  Aretan  -—  =  Aretan  oo  =  -jr-. 

'      SS  <6 

Dadurch  verwandelt  sich  die  obige  Gleichung  in  die  folgende,  in 
welcher  wieder  or  für  «  gesetzt  worden  ist: 

•  .   y      .:..r    '•.'■    -      .   ■  .  ■  •   .       •     .  ■  .  .        . 


S18 

Dnreh   eine   ganz  analog^  Betrachtung  wird  man   auch  feigende 
Gleichuqg  finden: 

d.  h.  * 


/^"&r.5<a;  +  l)§  =  0....(2) 


weil  A  +  Z—z^O  Ut. 


Jede  der  beiden  Gleichungen  (1)  und  (2)  kann  zur  AufBodnog 
bestimmter  Integrale  von  angebbaren  Werthen  dienen^  die  ente, 
wenn  man  die  Function  ^  so  wählt,  dass  sieb  die  Integration  anf  , 
der  rechten  Seite  durch  die  gewöhnlichen  Mittel  bewerkstelliffen 
lässt^  die  zweite  dadurch,  dass  man  in  ihr  eine  neue  Veränderhche 
für  a;  einfuhrt. 


f.  3. 
NimmC'man  fiir  die  Anwendung  der  Formel  (1) 


y(ar  +  -)  =  (-— .)    = 


'  0 


so  wird 


wobei  das  Integral  ein   rein   algebraisches  für  jedes  rationale  n 
ansföhrhares  ist.    Z.B.  f^r  ff  =  1,  f»=:2:  *' 

/'*Arctana:    ,  ti*        ,,. 

0   {i+x'y*^=^9'^'^^r- 


Setzt  man 


tt(arH — 1)  = i-,- 


X      .•       ■•  ,, 


so  ergiiebt  sich 

Ja    l  +  4r»i^  2/0  l-l-a?V*  V*^^ 

wobei  es  ebenfalls  nicht  schwer  ist,  den  Werth  des  Integrales  rechts 


»19 

«acb  des 'gewöhDliohen  Regeln  su  bettimiiieii.     Man  findet  z.B. 
f&r  die  Fälle  fi  =  4^  und  f*=34: 

»•   .  "         .      . 

/**Arctanj:      das        /^\'        /-rv 

Nehmen  wir  für  die  Anwendung  des.  Theoremes  (2) 


so  ist  wieder 

Ix,      X       v^^  +  l 


7 0.4?  n-f-ar»'   , 


Von   diesem  Integrale  können  wir  uns  zu  einem  allgemeineren  von 
älmlielier  Form  erheben ,  wenn  wir  für  as  eine  neue  Veränderliche 

—^.einfühlen,  wodurch  sich . die  Oränzen  nicht  ändern ;  es  muss  dann 
micli  setli: 

/O       07^-1-0?»' 


odifr,  wenn  ^r  den  Factor  aV*+i  weglassen  und  te — /a  für 
schreiben,    »  • 

t    •  ■  ' 

£s  handelt  sich  jätzt  noch  um  die  Ausfi^hriln^«  des  Integrales  auf 
der  rechten  Seite.    Es  wird  aber  für  ae-rsz^nX/m  - 


und  unter  dieser  Form  kann  man  den  WertL  des  Integrales  nach 
der  bekannten  Formel: 

"  *  *  I  • 

für  /i=r^£=^/ti-t-j<  leicht  btstimmeü.    '>Fühiit  man  diesen^^in  die 
Gleichung  (9)  ein,  so  ergiebt  sich: 


!'■'•.•  • 


Ein  Paar  beaerkeMwerthe  apeiialle  Fälle  ^iaaer  FonMl  Urfen 
die  AnnalitteB  ^  =  »  —  i  and  ^  =  19,  webet  »eiae  poaitife  gaaie 
Zahl  bedeutet    Vemoge  der  Gleicbaageo 

r(a»)=1.2.S....(ai  — 1), 


welche  för  jedes  ganxe  posithre  m  geltea,  erhält  aiaa  näalich 
LVf     X     ^^    l,2.>....(jt  —  1)         la         |.||v 


/. 


0    ^  ^«*-|-d:' 

0  "F^«»-Ha?*^  —      2.4. 6. ...(2«)      •  2««»-M-  — ^"' 

Ffir  /i*=;0  erhält  aian  aaaiittelbar  aus  (10) 

■ 

.  -r rÄa?=-^  .  — ....(13) 

Zo  benerkea  ist  noch,  dass  die  Fonaeln  (10)  bis  (13)  bloss  fir 
positive  a,  welche  weder  =0  noch  unendlich  gross  genoauiei 
werden  dürfen,  GSItigkeit  besitzen.  Denn  die  Herleitnng  dieser 
Integrale  beruht  auf  der  Toraussetsung,  dass  die  Gränsen  des  fri* 
her  betracliteten  Integrales 

/  0    X  ^1-l-ar»' 

sich  nicht  äodenii  wenn  man  —  für  of  setzt  Dies  würde  aber  der 
Fall  sein,  wenn  az=;0,  oo  oder  negativ  genommen  wurde. 

♦.  4. 

Bevor  wir  weiter  gehen,  mögen  noch  ein  Paar  Anwendungen 
der  Formeln  (12)  und  (13)  Platz  finden. 

Man  setze  in  (12)  «  =  0,  1,  2,  3  etc.,  multiplicire  die  entste- 
henden Glieder  mit  ß,  7^',  jß^  etc.  und  addire  Alles,  so  kommt: 

—  ^mA-i.«    uP\*^^'^     ^(^\'^  I 

—  a:ial^+^   t(^)    +274^^2^^   ^ •^• 

Bevor  von  einer  Summirung  dieser  Reihen  die  Rede  sein  kann, 
müsseo  wir  wissen,  in  welchen  Fällen  dieselben  convergiren.  Dies 
ist  auf  der  rechten  Seite  der  Fall,  wenn  der  absolute  Werth  des 

Quotienten  J-  die  Einheit  nicht  übersteigt,  oder  wenn  2a  ^/}  ist 

In  diesem  Falle  ist  die  Summe  der  Reihe  =  Aresin  J-.     Ferner 

2a 


321 

haben  wir  für  jedes  a  und  ar,  a*+aT*'^2aaT,  weil  «• — 2a^H-^', 
als  Quadrat  von  a  —  a:,  immer,  eine  positive  Grösse  sein  muss.   Da 

wir  nun  schon  die  Bedin^un^  ^^ß  gefunden  haben,  so  ist  um 

so  mehr  a'  H-  lar*  >•  ßa:.  folglich     ^   ^    „  ejn  ächter  Bruch,  für  ie- 

den  beliebigen  Werth  von  a:.  In  diesem  Falle  convergirt  die  Reihe 
unter  dem  lotegralzeichen  für  alle  Werthe,  welche  ^  innerhalb 
des  Intervalles  0  bis  oo  annehmen  kann,  und  hat  zur  Summe  den 
Ausdruck 

1  .       ß^ 


s 


j  _      ßx  ^   a»  4-  ^»  —  /5a?* 


a»-|-iir* 


Fuhren  wir  diese  Summe  nebst  der  vorhergehenden  in  die  Gleichung 
(14)  ein,  so  ergiebt  sich: 


/. 


•te    ,«M-M±£»^ »    .      4,„.     ^ 


0     X      a*  —ßx  +  X*  2a'       ='^ 

Setzen  wir  noch  2ß  für  ß,  wo  nun  a^ß  sein  muss,  so  ist  auch 

r-^/?;±.2fiy-.£!dir  =  W«.Arct.ni..«>/?.    (15) 

Ein  ähnlich>es  Resultat  ergiebt  sich  aus  Formel  ^(13)  auf  folgende 
Weise.  Man  nehme  a  veränderlich  =f#,  multiplicire  beiderseits 
mit  ^dtt  und  iutegrire  zwischen  den  Gränzen  »=:^,  »  =  a, 
so  ist 

r^2udur^—^^daf  =  nr^  hidu.    (16) 

ß  a  /O    «»-4-^*  Ja  ^      ' 

« 

Hier  kann  man  auf  der  linken  Seite  die  Ordnung  der  Integrationen 
umkehren  und  zuerst  nach  u  integriren,  wodurch  man  erhält: 

/•*,      ,      /*b'2udu  /"*,     ,       ,ar*-i-Ä« 

ijcdjff  I     —z 1=  /     Ixdas.l    ,       -T. 
0               Ja  a:*-|-w'        ^0  ar* -h<»' 

Auf  der  rechten  Seite  von  (16)  ist 

/ludu  =  ulu  —  «  =  /(««)  —  tf , 

folglich 

a  aß    ^    ^^ 

Führen  wir  diese  Ausdrücke  in  die  Gleichung  (16)  ein^  so  erscheint 
das  Resultat: 

r*/^./£l±£!V^  =  7r(a  — Ä)  +  7r/^.    (17) 
/o  «»-f-d?*  aß      ^    ' 

Thdi  nr.  ^\ 


322 

Die  Gcössen  m  ood  h  giod  ovr  in  so  weit  beliebig,  als  sie  weder 
=  0,00  D9ch  Degativ  genoMineD  werdeo  dorfen.  Dens  m  osd  h 
waren  die  Gränzwertbe  far  »,  d.  b.  für  das  frohere  a;  daher  geltes 
dia  Determinationen  fnr  a  aocb  für  a  nnd  b. 


§.  5. 


^ie  Zerlegung  eines  bestimmten  Integrals  in  andere  yon  klei- 
IntervalleD   ist  auch   mit  grossem  Vortheil  auf  Inlegrale  von 


Die 

neren  Intervallen   ist  auch   mit  grossem  lortbeil  aut  inleffrale  voi 
der  Form 


/    /(sin  ^,  cos  w) 


dx 

X 


anwendbar.  Man  denke  sieb  nämlich  die  obere  Gr.äoae  als  ein  «S' 
endlich  hohes  Vielf/»che  von  tt,  und  zerlege  demgemäss  das  Inte« 
gral  in  eine  unendliche  Reihe  anderer,  welche  sämmtlich  nach  den 

Intervall  ^r  fortschreiten.  Es  wird  dann ,  /'(sin  Xy  cos  ai)  kurz  mit 
f[ai)  bezeichnet^ 

% 


2 


r  ■> 


Ein  Paar  auf  einander  folgende  Glieder  dieser  Reihe  mit  dem  all- 
gemeinen Indei^  r  würden, sein: 

Im  ersten  sptze  man"  as^z.m  —  x,  im  ^weiten  ^  =  r;r^-Ä,  so  wer- 
den dieselben 

•/    71  TU  -—2»         /   0  ^^  "T"  3» 

2" 

Will  man  im  ersten  dieser  Integrale  die  Gränzen  vertauschen,  so 
hat  man  demselben  das  entgegengesetzte  Vorzeichen  zu  geben;  da- 
durch wird  es  wieder  positiv  und  stellt  sich  mit  dem  zweiten  unter 
die  gemeinschaftliche  Form 


TT 


/  0      rndkzz 


Wenden  wir  diese  Transformation  auf  die  Gleichung  (18)  an,  indem 
wir  r  der  Reibe  nach  =  1,  2,  3,  u.s.w.  nehmen  und  im  ersten  Inte« 


323 

grale  s  fiur  jt  setzen,  so  ertaUeo  s&mnitliclie  Integrale  anf  der 
recliten  Seite  die  gleichen  G ranzen  0  bis  — -  und  können  daher  in 
ein  einziges  zusammengezogen  werden»  nämlich  in  das  folgende: 

/>)f 

1  )  (1») 

Es  kommt  jetzt  auf  die  besondere  Beschaffenheit  der  Funktion 
f(x)  an,  wenn  die  unter  dem  Integralzeichen  eingeklammerte  Reihe 
summirbar  sein  soll.  Dass  hierbei  die  Funktion  immer  noch  ziem- 
lich allgemein  bleiben  kann,  wird  man  sogleich  sehen. 

I 

Man  nehme  erstlich  y*(^)  =  sini^.9>(sin'^,  cos'^),  wobei  9 
eine  nreue  beliebige  Funktion  bedeutet.  Da  dieselbe  nur  die  Qua- 
drate von  sin.  und  cos.  enthält,  so  ändert  sie  ihren  Werth  nicht, 
wenn  man  n  —  «,  tt  H-  as,  Stt  •+-  a  u.  s. w.  für  x  setzt.  Die  Zeichen- 
folge in  der  Reihe  (löj  hängt  jetzt  bloss  noch  von  sin  ^2;  ab^  und 
da  dieser  positiv  Von  0  bis  tt,  negativ  von  sr  bis  Stt  und  so  ab- 
wechselnd ist,  so  wird  das  erste  Paar  Glieder  jener  Reihe  positiv, 
das  zweite  Paar  negativ,  und  so  paarweis  weiter..  Wir  haben 
daher 


/     8ioa:§p(sin'^,  cos*^)  — 


Die  Summe  der  eingeklammerten  Reihe  ist  aber  nach  einem  be- 
kannten Satze  =  -; — ,  folglicli  wird 


n 


ßÄn  X .  9p(sin*^,  cos*ar)  —  =^  ß^{&\n*»^  co^^%)dx,    (20) 

Da  das  Integral  auf  den  rechten  Seite  viel  einfacher  als  jenes  auf 
der  linken  ist,  so  wird  es  leicht  sein,   die  Funktion  tp  so  zu  i^ähr 
len,  dass  man  deu  Werth  des  Integrales  rechts  angeben  kann. 
£s  sei  z.  B. 

5P(8in'^,  cbs'o:)  =  (siu'iar)"».  (cos'^)», 

80  ist  die  rechte  Seite 


/r- 


^V 


324 

t 

Fir  sin  X  =:  or  geht  dieses  Integral  in  das  folgende  ^herz 

yVa-(l-;r»)  *    da: 
und  dieses  verwandelt  sieb  fiir  ar*  =  ff  in 

2m— \  2n—l 

i/^y  *    (1-y)  »  rfy, 
dessen  Werth  sich  nach  der  bekannten  Formel 

leicht  angeben  lässt,    wenn    man  ;9  =  i99  +  j^,^=:is  +  j-  niattt 
Wir  haben  daher  ^ 

n 
f\\n^z .  cos»««  rf^  =  i .  ^(^  +  J)f(^-*-*) 

ond 

Für  ganze  positive  m  und  it  erhält  man  hieraus 

«/o   .  «  2.4.6«....(2»i-|-2«)  2      '^     ' 

Für  if  =*0  scheint  die  Formel  unbrauchbar  zu  sein.     Man  erhält 
filr  diesen  Fall  unmittelbar  aus  (21): 

/""sin^i^. ^=  ^f'f7'^^"/^v>  c^y 

J  ^  X  2.4.6.. ..(2i7t)        2        ^     ^ 

Man  dhrf  die  Formel  (21)  auch  für  gebrochene  m  und  m  benntien, 
sobald  die  Nenner  dieser  Brüche  ungerade  Zahlen  sind.    Denn  wäre 

im  Gegentheil  z.B.  1»=^,  1»=^,  so  würde  ' 

<jp(sin'i^,  cos*;r)  =  sin  ^x .  cos^^ 

sein,  und  diese  Funktion  hat  im  Allgemeinen  nicht  mehr  die  Big^n« 
Schaft,  ihren  Werth  zu  behalten,  wenn  man  rirzti»  für  j;  sutst, 
wie  dies  zur  AufstelluDflr  des  Theoremes  (20)  nöthig  war. 

Ein  anderes  bemerkenswertbes  Beispiel  für  die  Anwendung  des 
Satzes  (20)  liefert  die  Annahme: 


325 

Auf  der  Techten  Seite  stebt  dann  daa  Integral 


/. 


n 

3  dx 


0  l+2^co82s  +  A;*  ' 
i^elches  für  x  =  ~  io  das  folgende  übergeht: 


^t/o  l-i-at 


da: 


cos  d:  -f.  ^*  ' 
dessen  Werth  nach  der  bekannten  Formel 

7 =  .y  Arctao     .^lJ! 1^,  «>» 

gefunden  werden  kann.     Für  jedes  beliebige  ^  ist  hier  1  -f-  ^* 

:>^2Af,  folglich  a>Ä,  ferner  l/«»— ^»  =  1/ 1— 2X?»H-X?*,    wofür 
man  1 — ^'  oder  Xr'  —  1  setzen  wird,  jenachdem  Xr  -^  oder^l  ist. 
Wir  erhalten  zuletzt 

y"*             sin  J^                äx 1^«^  1  f2Jk\ 

0  l+2itco8  2ar  +  >&'  '  a:  , 2  '   1  —  X?»       ^    ^ 

Wobei  das  obere  Zeichen  für  den  Fall  i&  •<  1  und  das  untere  für 
den  FÄll  *:>  1  gilt. 

♦.7. 

In  den  allgemeinen  Theorem  (19)  nehmen  wir  jetzt 

yi(a7)  ^  tan  or .  9(sin*^,  eoü*a). 

Die  Zeichenfolge  in  der  dortigen  Reihe  richtet  sich  jetzt  nach 
^^r  tan.,  und  da  diese  in  jedem  Quadranten  ihr  Vorzeichen  wech- 
sle» so  ergiebt  sich: 

/    tan  ^ .  9)(sin'^,  cos'^) — 


ie  Summe  der  eingeklammerten  Reihe   ist  aber  =cotx  =  7-— , 

folglich  haben  wir: 

2. 

/^tan ^ . 5P(sin'iar,  cos»^)— = /^gp(8in**,  cos*«)«^«.    (25) 

Vergleichen  wir  dies  mit  dem'  früher  gewonnenen  Resultate  (20), 
10  ergiebt  sich: 

/^tasÄ?.f(iin*^,  cos»^)  — ==/^sinaf.jp(sin»Ä:,  cos'ät)—    (26) 


326 

SO  dass  man  also  in  den  GleichungeD  des  vorigeo  Paragrafilieii,  olive 
sie  zu  stören,  den  Faktor  tan  ^  für  sin  or  substituiiren.darf.  Z.B. 
aus  (22): 

0  X  2.4.6 (2j!iH-2if)  2        ' 

Ebenso  folgt  aus 

y**  sin  or  -  n  ^ 

0       o:  2 

auch 

'       r^^da>  —  l     (58) 

und  lius  dem  Integral  (24): 

0  l-+-2Arcos2a:  +  ^»  •   a:  2'J— *»'     ^     ' 

Während  wir  bisher  in  der  allgemeinen  Rednktiönsfonnel  iar^ 
die  Funktion  ip  einmal  mit  dem  Faktor  sin  jp,  das  andere  Mal  mit 
dem:  Faktor  tan  or  multiplicirt  gesetzt  haben,  können  wir  auch 

*  1                        ^                       1 
/"(sin  ^,  cos a)  =  -r-. —  9>(8in*ji?,  cos'ar)  und= 9(sin'^, cos*^) 

SID  yC  CSD  tJC 

nehmen.  Die  Zeichenfolgen  in  der  Reihe  (19)  sind  dann 'die  näa- 
liehen  wie  in  den  Beispielen  der  Paragraphen  5.  und  6.;  man  er* 
hält  leicht 


1 

n 


y""*  y(sin*a;,  cos*^     da^  __   /*gy(sin*g,  cos^g)  ^        roA\ 


;i 


y"*  2(sm*£2_co8*a:)    «^ /*g  y(sin»g,  cos^a)    , 
0           tan  ar          *  x  ''^•Z  o  tan'« 

oder,  weil  — --  =  -T-r 1  ist, 


/    cot^.g)(sin*^,  cos*iar) —  j 

y'2a)(sin»«,  cos*«)   ,  /*2    ,  ,  .  \  ^  I 

^ — r-^ 'd%  —  /     9)(8in*x,  cos'x)  osi 

Zu  diesen  Sätzen  ^30)  und  (31)  wird   man  eben  so  leicht  passende 
Keispiele  finden,  wie  sie  sich  für. das  Theorem  (20)  friiher darboten. 


Ein  anderes  bemerkenswertbes  SeUpiel  für  die  Anwendung  der 
Gleichung  (19)  liefert  die  Annahme:  , 

1  —  tan  a: 
Man  ^  findet  nämlich 

/•(*)  =/(^  +  »)  =/(2;r  +  *)  =/(3» -^  *), 

i  -f-  tan  s 
mithin 


y**  «1_-Htan^. 3 äx 
0     M —  tanar'    a; 


n 


=r\i — ^-^-^ — _i_+ i/(i+Hü5).^ 

«/ 0     2f       TT  — a        7I-I-X       2/1  — X                    ^    M— tan«' 
oder,  WeSi  die  Satnme  der  eingeklammerten  Reibe  = ist. 


taus 

n 


y '**'./ 1-f- tan  gr.  3  (far         X^^/fidti25^U  ^^        ^32) 
0-    M— tano;'    a:  "^t/ o '    u  —  tan  » '   tan  st*     ^ 

Setzt  man  in  dem  Integrale  rechts  tanx=:fi,  aho  «  =  Arctan  tr, 
so  wird ^js  ==:  - — ^^,  nnd  wenn:«  =  0,  «  =  x  geworden  ist,  hat 
u  die  Wertbe  0  und. oo  angenommen.    Also: 


n 


y-g  .l^Man^     -^  =  /%ldl!fp       ^^     .      (33) 
./o     M  — tan«'    tanx       t/ o     M  —  m'   ««(1  +  w*)      ^     ' 

Wollen  wir  jetzig  den  Logarithmus  in  eine  Reibe  verwandeln,  «o 
müssen  wir  dieselbe  so  einrichten,  dass  sie  für  alle  Weftbe  von 
ü  =  0  bis  fl»  =  00  convergirt.  Dies  geschieht  leicht  durch  die  Be- 
merkung, dass 


^  2» 


4  —  «^  \  2ti 


1  — 


l^u 


3 


22« 


ist.     Denn   die  vorsteh^de  Reihe  convergirt  immer,  wenn  ■       ^^ 
ein  ächter  Bruch,  d.  h.  1  + «»'  >  ^  ist,  was  aber  für  jedes  belie- 


32B 

bige  m  stattfindet    Sabstitoiren  wir  diese  Reibe  ia  das  lateg^al  (33) 
aad  integrirea  jedes  eiazelae  Glied,  so  ergiebt  sieb: 

2^  /**       du  2*  r^    M*dM     .      2*  /**    u*iu  '*    ^     ' 

—  i/o  (1-f- «»)»"*"  3^0  (l-#^ «»)•"*"  5/0  (1  ^ « »)•  "*"•" 

Ein  allgeaieines  Glied   dieser   Reibe  wäre,    abg^esebea  Toai  Coef- 
fizienten, 


t/o  (1-H«»j 
welches  für  ü  =  \/li  in  das  folgeade  übergebt  : 


*    x»-H-iÄ 


X)8»«' 


dessen  Wertb  sieb  nach  der  in  §.  2.  an^fuhrten  Forael  Ton  den 
Gaaiaiafiuiktioaen  angaben  lässt.  Derselbe  ist  nämlich  für  |i  =:  »+|» 
;»+^i=2i»  +  2»  also^  =  «  +  f: 

^*         iX2it-t-2)  ^*  1.2.3 (2»  +  l) 

n        l.3.5....(2it~l) 

2>»+«'      2.4.6. ...(2it)    • 

Für  «  =  0  hat  aian  unaiittelbar    ./ 

.     rft)r(i)_,    \/n,^Vn__  n 
^'      r(2)     — ^-  1  —2»* 

Sobstituiren  wir  diese  Werthe  für  »  =  0,  1,  2,  3  . . .  in   die  Glei- 
chung (34),  so  ergiebt  sich 

0  ^ii-J  11(1-4-1^)      *^^*'^^2.4-^+2:7:e-^^--"^ 

71 

folglich  vermöge  der  Gleichnngen  (33)  nad  (32): 
Nimmt  man  ähnlich 
so  findet  sich 


L 


32» 


wie  man  ancfa  mit  Hülfe  der  Formel  (23)  ableiten  kann,  wenn  mao 
dea  Logarithmus  in  eine  Reihe  irerwandelt  uod  jedes  einzelne  Glied 
iotegrirt.  Man  darf  hier  eine  solche  Reihenentwickelung  anneh- 
men, weil  die  Reihe 

/(i±45-^)»  =  41sin^  +  4^8in«^  +  isin»^+...  ( 
U  —  sin  a;'  •  •  ' 

converg^rt,  indem  sin  an  ein  ächter  Bruch  ist.  Wollte  man  dage- 
gen in  der  Formel  (35)  für  den  Logarithmus  die  Reihe 

4|tan«  +  itan*a?  +  -i-tan*«-+-  ....t 

letien,  so  würde  ein  ganz  falsches  Resultat  erscheinen,  weil  die 
Reihe  nicht  für  alle  Wertbe,  welche  ac  in  dem  Interiralle  0  bis  oo 
erhalten  kann,  convergirt. 

Ebenso  unrichtig  würde  es  sein,  den  Werth  des  Integrales 


r. 


tan  X   . 

dx 

0       x 


dadurch  finden  zu  wollen,  dass  man  für  tan  x  die  Reihe 

1.2       ^«•*'"T-  i,2.S.4       •       ^ 
setste  und  jedes  einzelne  Glied  integrirte.    Man  würde  finden 

^  ^       X  1.2  *    1  1.2.3.4       •    3 

d.  h«  =00,  weil  alle  Glieder   positiv   sind.     Das  Resultat  erweist 
Bich,  mit  Formel  (28)  verglichen,  als  falsch;  was  daher  rührt,  dass 

Jeoe  Reibe  nur  dann  tan  x  zur  Summe  bat,  wenn  w  nicht  > -^ 

ist.     Für  ^  =  ^  divergirt  sie^  darüber  hinaus  um  so  mehr,  während 

tan  (^  +  07)  =  —  coto?  ist.  —  Wieder  ein  Beispiel,  wie  vorsieh- 
tig  «an  beim  Gebrauch  unendlicher  Reihen  sein  muis! 


i 


330 


XXXIV. 

Geometrischer  Lehrsatz. 

i 

VOD 

Herrn  L.  Mossbrugger, 

Lehrer  der  Matbematik  an  der  Kantonssehule  sa  Aarau. 


iD.dem  Dreieck  BAC  (Taf.  IV.  Fig.^)  halbirei  die 
Linien  ^^  und  CD  die  Winkel  ABC\knAACB,  überdies 
ist  BE=  CD;  man  soll  beweiseji,  d^us  AB  =:ACy  also 
das  Dreieck  Ä^^  gleichschenklich  ist*). 

Setzen  wir  AB  =  c,  AC=lß,  BC=a,  DC=f,  BE  =  h 
so  ist  nach  eiaein  bekannten  geometrischen  Shtze: 

^    —     '  (o-Fc)» 

^    —  (S+3p  • 

Weil  nach  der  Voraussetsung  ß=yy  so  ist,  wenn  wir  c — ^  mit  ^ 
bezeichnen,  a+{c — ^)=«i-i-a?;  a — {c — ^)=i» — a^y  c=6'+^\ 
a+czriza+d+a^f  und  daher: 

woraus  wir  die  Gleichtang 

erhalten. 

Dieser  Gleichung  wir4  Geniige  geleistet 

a)  wenn  :  Är  =  0,  oder  e  —  ^=sO; 

ist.     Aus  a)  folgt  c  =  ^,  was  zu  beweisen  war.    Aus  6)  folgt, 
dass  auch 


^)  Der  Herr  Verfasser  des  Torliegenden  Aufsatzes  schreibt  mir  bei  des- 
sen  Üebersendung,  dass  ihm  der  obige  Lehrsatz  von  Herrn  Prof.  Steiner 
zu  Berlin,  als  derselbe  ihn  auf  seiner  letzten  Schweizerreise  besuchte,  mit 
der  Bemerkung  mitgetheilt  worden  sei,  dass  der  Beweis  dieses  Lehrsatzes, 
ungeachtet  dessen  scheinbarer  Geringfügigkeit,  doch  mit  einigen  Schwierig- 
keiten verbunden  sei.  Herrn  Professor  Steiner  sei  aber  der  Lehrsatz  vor 
zwei  Jahren  von  Herrn  Prof.  Lehmus  in  Berlin  vorgelegt  worden.       G. 


331 

Sind  a/  und  a^*  die  Wurzeln  dieser  Gleichang,  so  ist  nach  eini^eo 
RedoctioDeo:  ' 

ar'=-(«  +  ^) (2) 

ar  =^ 2 .  .  .  .  (ö) 

Es  folgt  also  aus  (2)  oach  den  obigen  Aonahmen,  dass 
o  —  ^  s=  —  («+^)  oder  c  ss  —  «  .  • . .  (4) 
sei,  und  aus  (3),  dass 

c-^=-<''+^)^''-^'^>  also  .  =  -  K*-*-^);^'^'  ...  (5) 

Aus  (4)  geht  aber  hervor,  dass,  wenn  -wir  j4B'=:BC  machen  und 
ß'  mit  C  verbuideo«  alsdaBD  die  Winkel  B^SC  nod  £*€£  durch 
die" Linien  iT^  und  CD'  halhiren,  endlich  diese  bis  zu  ihren  re- 
ipeoliven  Durchschnittspuakten  E'  nnd  B*  mit  CB*  und  BB  ver* 
Ungern,  auch  in  diesem  Fall 

B£r  =  CD' 

lei.  

,  Endlich  folgt  noch  aus  (5),  dass,  wenn  wir  zu  d  u.  {/{a^öy-^-aö 
dia  dritte  Proportionale  suchen,  und  diese  auf  die  Verlängerung  der 

Uni«  BA  von  A  nach  B'  tragen,  so  dass  als6  AB'  _li?±^^±f^ 

iit,  aladann  B'  mit  Crerbinden,  nnd  die  Winkel  B'BC,  B'CB 
durch  die  Linien  BE'  und  CD\  welche  AB  und  ^C'in  D'  und 
iST  treffen,  halhiren,  auch  in  diesem  Fall  BE'  =  CD'  sei. 

Eine  zweite  mehr  elementare,  aber  nur  den  einzigen  verlangten 
Fall  beweisende  Dcduction  des  Satzes  ist  folgende: 

Wir  setzen  folgende  geometrische  Sätze  als  bekannt  voraus: 

BCiAB=iECxAE (1) 

BCx  AC=  BDiAD (2) 

mABE^:=iBCxAC—BDxAD  ....  (8) 
CD^=BCxAB^ECxAE .  (4) 

lU  nnn  BE=i  CDy  so  folgt  aus  (3)  und  (4) 

BCxAC'^BDxAD=BCxAB^BCxAE  ...  (5) 

^eil  über  AB=BD-^ADy  und  ACz=zEC+AE  wt,  so  er- 
lialten  wir  leicht  aus  (1),  (2)  und  (5) 

BCxEC-hBCxAE—BDxAD^zBCxBD-^-BCxAD 

-^ECxAE (6) 

BCxAEzzzÜCißD+AD), 
BCxAD  =  BD(CE+AE)\ 

fblglich  wird  auch  No.  6  zu: 

BCXEC'^ADXEC+AEXEQ=BCXBD^AEXBD  + 

ADxBD  oder 

ECX\BC^AD^AE\=BDX\BC'\'AD'\'AE\  oder 

EC=i  BD. 

1b  den  Dreiecken  BEC  und  BDC  sind  daher  alle  Seiten  gleich, 
mithin  diese  congruent,  und  daher  <iECB:=z<.DBC^  folglich 
auch  AB's^ACy  was  zu  beweisen  war. 


Uebongsaofgabeo  ffir  Sehfller. 


Ein  geometrisclier  und  ein  arithmetischer  Satz. 

Von  dem  Herrn  Professor  Press  an  der  polyteehniseken 

Schale  zo  Stuttgart 

Satz     1. 

Kennt  man  von  einem  geradlinigen  Dreieck  den  Halbniesser  r 

des  einbescbriebenen ,  den  It  des  nmscbriebenen  Kreises  und  den 

^  eines  der  ftnssem  Bernhrnngskreise,  und  setzt  der  Kurse  wegen 

l/ÜIi: ZLS.  =  m»  so  findet  sutn  die  drei  Seiten  des  Dreiecks  dsick 

die  Gieicbong: 

^t  —  ^mga?''  +  {m*Q*  +  r*  H-  4Är)a?  —  4mQRr  =  0. 

S  a  t  z    2. 

Eine  decadische  Zahl  ist  durch  lO.is  +  a  theiibar,  wens  der 
Unterschied  zwischen  dem  «fachen  der  letzten  und  dem  «fiicben 
der  übrigen  Ziffern  durch  10. »  +  a  theilbar  ist;  oder  sie  iatdnich 
IOm. —  a  theilbar,  wenn  die  Summe  aus  dem  «fachen  der  letsten 
und  dem  ofachen  der  übrigen  Ziffern  durch  10.»  —  a  tbellksr  ist 
(In  beiden  Fällen  bezeichnet  n  jede  beliebige  ganze  Zahl  tob  0  an 
und  a  die  einfachen  Ziffern  von  0  bis  9.) 

So  ist  z.  B. 

« 

301  theilbar  durch  43  =  40  +  3  =  10  .  4  +  3»  weil       - 

30  .  3  —  4  .  1  =  86  durch  43  tkeilkar  ist 
261  theilbar  durch  29  =  30  --  1  =  3  .  10  —  1,  weil 

3  .  1  +  26  .  1  =  29  durch  29  theUkw  ist 
1157  theilbar  durch  89  =  90  --  1  =  9  .  10  ^  1,  weil 

7  .  9  +  1  .  115  =  178  dnrch  89  tkeilkar  ist 
816  theilbar  durch  68  =  70  —  2  =  7.10  —  2,wril 

7  .  6  +  2  .  81  =  204  dsrck  68  tkeOhar  Ist 


333 


Lebrsatz  von  den  Binomialkoefiizienten. 

Yoo  dem  Herrn  Doctor  0.  Schlönilch  zu  Weimar. 

Beieiehnet  /*  eine  beliebige  Grösse,  »  eiDe  ganze  positive  Zahl, 
so  ist  die  Summe  der  (i»  + 1  Jgliedrifi^n  Reibe 

=  ^"^  ^  A^»*  für  ein  irerades  n 
UDd  =  0  fiir  ein  ungerades  «. 

>  • 

Wie  läMt  sieb  dieser  Sats,  der  gelegentlicb  gefiiadeu  wurde, 
auf  elementarem  Wege  beweisen? 


XXXVl 

iscellen. 


Auszuf  ans  einem  Briefe  des  Herrn  Professor  SieicbeB 
an  4cr  Ecole  militaire  de  Befriqne  au  Brissel  an  den 

Heransgeber. 

J'ai  In  dans  le  demier  No.  de  rotre  estiauJile  ionmal  *^  T^one^ 
flTnn  ftUKAf^  geaeral  de  meeaai(fae,  fai  ne  me  pamit  gaerei  non- 
vcaa  (si  tonles  foi«  j^en  aii  bien  cowpris  le  sens),  et  qae  j'^tabfis 
de  la  maaiere  snivaate  daas  man  cosrs  de  mccansone,  qae  je  j^ro- 
fesae  a  J^Jbcolc  militaire.  4itnaad  des  fvrces  ap^iqnees  ä  an  Systeme 
yulcenqne  de  corfis  ne  se  fönt  pas  fqailibre,  il  j  aara  maniemeat 
afKs  am  teaips  qaelcoaqae  t»  et  peadaat  TiAStaat  aaivant  di^  ces 
irnntm  aM^iüeraat  iafinimeat  pen  les  vitesses  des  diS^reates  miiies 
«fiiieaie;  aMäs  ces  accroisscaiCBti  de  iritesse  iarfantaaes  doane- 


i«mt  Cm«  a  dca  räactiaats,  et  VefuUkre  ai^baiate  c«tre  les  forees 
aailiciiiintias  et  ces  ferces  de  reactaaa  daes  a  riaertie  de  la  ssatiere: 
Em  cfiet  i«s  f#rces  modi£cjitnces  traaaaMtteat  par  lear  actiaa  ia^ 
mfdiirtr  ««  |iar  le  mayen  des  lais  de  limaoa  des  effarts,  les  qaek» 
a^ts  ^taaeot  |irts  es  aeas  eoalrure,  feraieot  ^quifibre  ans  forees  pro^ 
paafcs,  pnaqa^s  empMieraient  ees  modifiealiioas  de  titosset  mais 


)  Cütenaimfaer  Boricfat.    Kr.  JÜL  6.  i^    G. 


334 

ces  efforts  ainsi  eDrisasres.  sont  precisement  la  aesure  des  r^actions 
d'inertie.  Dodc  il  y  a  ^uilibre  catre  les  forcea  lollicitastcs  et  les 
r^actioDs  d^ioertie.  Od  voit  qoe  le  principe  est  la  g^o^ralisation 
naturelle  d'nn  principe  qni  date  de  Newton,  et  qni  eat  conna  aons 
le  nom  d'^galile  de  Taction  et  de  la  reaction ;  Tid^  de  cette  g^n^ 
raliaatian,  je  me  bäte  de  le  dire,  ne  B'appartieBt  böac  paa;  je  l'ai 
pais^  dans  le  cours  de  a^canique  BalheureiueBent  trep  pea  r^pandn 
encore  de  Monsieor  Poncelet;  mais  je  pars  de  la  ponr  Aablir  en- 
snite  toutes  les  autres  notions  de  dynanique  et  poar  aiontrer  le 
moTcn  de  mettre  en  equations  tous  le's  probtöaes  poasiblea;  ce  qni 
dispense  du  fameux  principe  de  D'Alembert  qoi  me  parait  aioins 
clair,  moins  direct.  et  snrtout  plus  eaibarrassaat  dans  les  applications. 
Tradnisons  maintenant  TenoDce  en  fornole.  Soient  P^  F'^  /''.... 
les  forces  appliquees  ä  de  certains  points  ^y  ^.  ^,  ....  d'sn  ay- 
stemede  massesai,  m\  at^,  ot"'....:  r,  r'.  p*.  r^....  les  vitesaca de 

Celles -ci  apres  le  teaipa  /,  et  dv,  dtf,  dtf^  ihT les  accroiaie- 

■ents  de  vitesse  instantanes  engendri^s  par  les  forces  dona^ies;  la 
nasse  as  eprouTe  donc  de  la  part  de  ces  forces  nn  effort  de  pras- 

sion  dans  le  sens  de  r  donoe  par  reqnation  9)  ==  as .  ^,  En  adaet- 

tant  one  notation  analogne  ponr  les  antres  aasses,  00  Toit  ^Yidea- 
Bient  qne  reqnilibre  doit  snbsister  entre  les  forces  P,  P'y  /** .... 

et  entre  les  forces  — 9.  —  y'.  Ty*'."".  y** >  •l"*  «craieDt  ap- 

pliqnees  a  as,  m\  ai",  ot^....,  puisqu'ainsi  les  impressions  ^proams 
par  ces  nasses  seraient  d^niites  par  des  Forces  Egales,  et  oppoato: 
donc  en  nommant  de^  d^^  de"y  dt'"  ....  les  cbemins  d^rits  en 
Terta  des  Titesses  acqnises  r,  r'. . . .,  pendant  le  teaips  di^  ob  anra 
par  le  principe  des  vitesaes  virtoellcs  eflfeGtires: 

Pdp-\-P'dp'+P'dp'*+... -  9) . €fe- sp'.iÄr'— 9". de^—f'^dd^.  ^ete.=0 

OQ  abr^TiatiTement^  et  a  cause  de  de^=zvdi^  dd=it^d$.,  ,.^ 

2.Pdp^2.m.^.vdi=2.Pdp—S.m.^.de=0, 

^nation  qoi  exprime  le  principe  des  forces  rives  laataBtasdea;  qai  ^  ^ 
coadait  aussi  par  Tint^gralion  k  celni  des   forces  mes  finiea,  et^*^-^^ 

?Bi  se  troore  aossi  d^montree  deja  dans  le  cours  dt  Mr,  PoDcelef.  .^  ^^> 
!oBinie  on  a,  en  nommant  Q.  ^,  QT ....  les  poids  des  wiattim  ai,  .^  ^) 
ai',  at^....,  amen^B  a  la  surface   terrestre^  on  ^f^loera  cca  der-  ^— *" 

Bieres  par  les  ^uations:  ai=-^,  «i'=  — ff  ezpriaiaiit  k  n- 

tesse   acquise    par  un  grave  peadant  une  seconde:  ce  qai 
d'ecrire  aossi: 

Oz=::S.Pdp-'2-%..d€.dif=2.Pdp ]j-,S.Q.dp.de^.... 

gdt  '^       gdl 

^uation  qoi  exprime  sans  doote  l'^nonce  mtee  da  priaäpe  ea 
qaestion:  mais  snpposons  maintenant  qu^apres  le  tempa  $  oa  paisae 
an^ntir  tont-ä-coup  lea  Titesses  des  masses  as,  ar,  ai'',...aana 
troubler  toutefois  la  fig^re  du  Systeme:  des  lors  ob  poorra  Ini  im- 
primer  un  deplacement  arbitraire,  dans  lequel  les  points  d^application 
^,  A\  A" d^rivent  les  cbemins  d/r,   äp\  d^ .  •  •  ^  aaitaat  lea 


335 


1 

lignes  d'action  des  Forces  /*,  R^  P\  F*** ,,, .,  et  cenx  des  poinU 
d*application  m,  W,  m''  . . . .  des  forces  —  y,  —  y',  —  qp",  —  9"' . . . . 
decriront  aussi  des  chemiDs  arbitraires  8e^  i^,  ^e'\  de"* ....  et  Ton 


aar»  •ncore: 


2 . PSp -^S ,tp .6e  =  0ion2rdp ^ -L.2 .  fi . dv. de=0 

et  cette  ^nuation  est  plus  (i^^n<^rale  quc  cellc  donn^e  d'abord.  Au 
reste  ce-ci  ne  saurait  cd  rien  porter  utteinte  au  m^ritc  de  l'ouvrage 
aDDonc^,  et  il  n^y  a  saus  doute  pas  d'iiicoovdoient,  Monsieur,  de 
voir  pr^sent^  quelques  observations  a  cet  dgard. 

Si  a  Pavenir  les  remarques  de  ma  part,  sur  la  m^canique  ra- 
tiooDelle  et  appliqu^e,  ayant  quelque  mdrite  de  nouveautd  peuvcnt 
faire  plaisir  a  vos  l€ctcurs,  je  pretidrai  la  libertd  de  vous  en  com- 
mnoianer  plusieurs;  ponr  le  moment  je  me  bornerai  k  ce  qui  suit. 
DepDis  loDg-temps  je  m^^tuis  apper^u  de  la  faute  commise  par 
Poisson  aux  sujet  des  axes  principaux  et  qui  a  6t6  signalde  dans 
Totre  Journal.  En  effet  dans  la  tb^orie  g^o^rale  que  j'^tablis  sur 
lea  azes  principaux  des  corps,  et  qui  comprend  dans  les  consequen- 
ces  tous  les  i^^sultats,  trouvds  anterienrcment  par  Poisson,  Bi- 
net  et  Ampere,  se  d^montre  la  propri^t^  suivante:  Tontes  les 
fois  qn'un  solide  est  pourvu  d'nn  point  fixe,  sitn^  dans 
Pnn  de  ses  troispl ans  principaux  du  centre;  Tun  des  tr Ol s 
azes  permancnts  de  rotation  cn  co  point  est  normal  au 
plan,  et  \^h  deux  autres  se  trouvent  dans  ce  möme  plan 
ou  ils  occnpent  nnc  position  qu'on  pcut  calculer.  Ce 
tb^oreme  conduit  a  une  conclusion  en  enet  oppos^e  k  cclle  dePoiason, 
comme  on  Pa  rcmarque.  Voici  nn  autre  thdorcmo  sur  cette  matierc, 
qui  para?t  ^galement  nouveau:  l^es  trois  axes  permanents  de 
rotation,  relatifs  a  uo  point  fixe  quelconqued'uu  solide 
de  r^volution,  sont  l'un  perpeudiculairc  au  plan,  ddtcr- 
min^  pjar  ce  point  et  par  Taxe  de  ri^voiution,  et  les  deux 
autres  occupent  dans  ce  plan  une  position  que  notre 
tb^orie  pDrmet  de  calculer.  Dans  un  solide  bomogene 
de  l^re  clas8ennpointfixeque]con(iue(6^),  int^rieurou 
ezt^rieur,    et   difr^rent   du    ccntre    d'iuertie  (/)    est   ce 

3ne  je  nomme  un  centre  de  radiation  plane  normale 
'azea  principaux:  c'est-a-dire  que  tous  les  axes  en  ce 
point  situ^s  dans  un  plan  normal  a  la  ligne  centrale  OJ 
sont  des  axes  permanents  de  rotation  du  solide,  et  ils 
correspondent  tous  a  des  moments  d'inertie  du  corps, 
^ganx  entr'eux. 

Pour  le  moment  je  ne  pousscrai  pas  plus  loiu  cette  enumdration. 
Mais  si  des  resultats  de  ce  genre  pourront  vous  faire  plaisir,  l\lon- 
sieur»  et  dtre  utiles  a  vos  lectcürs^  je  vous  prierai  de  bicu  vouloir 
n'en  donner  avis,  et  des  lors  je  mettrai  tout  mou  travail  en  ordre, 
et  m'empresserai  de  vous  le  commuoiquer  ^  ).  Je  termine  par  une 
derni^re  remarque;  eile  se  rapporte  a  la  3^roe  loi  de  Kepler.  Ku 
irfmettant   eette  loi  comme  un  r^sultat  d'observation,   les  autcurs 


*)  leb  sebe  mit  Vergnügen  diesen  Mittheilungen  entgegen  und  werde  sie 
sebr  gern  in  das  Archiv  aufnehmen,  so  weit  es  irgend  der  Rani»  ge- 
stattet. (>r. 


336 

de  m^canique  en  concinent  que  la  foree  attractive  du  loleil  sur  denx 
planstes  de  mdme  masse  et  ä  m^me  distance,  est  la  inline,  partant 
que  Pattraction  iob^rente  a  la  mati^re  inerte  est  ind^peDdante  de 
la  Dature  chimique  des  corps  attir^s.  Pour  Dotrc  part,  nous  penaons 
qu'il  vaudrait  mieux  reo  verser  la  these,  et  raisonner  de  la  maniere 
suivante:  Dans  la  maniere  de  mesurer  Ics  forces  on  pent  et  Tod  doit 
d^jk  admettre  tacitement  que  Fintensit^  d'une  foree  ^valu^e  en  nom- 
bre,  est  proportionnelle  a  la  quantit^  de  mouvement  au'elle  engendre 

en  Tunit^  de  tenips,  et  qn'on  a  en  g^o^ral  g>z=zm^;  ^quation  on 

Ton  fait  abstraction  de  la  nature  cbimique  de  la  masse,  pnisque 
Celle -ci  n'entre  dans  la  formule  que  par  sa  quantit^.  Pour  pronver 
Diaintenant  qu'il  en  doit  dtre  ainsi,  on  a  ä  faire  voir  que  toutea  les 
forces  sont  comparables  a  des  poids;  car  Texp^rience  prouve  que 
Tacc^l^ration  terrestre  est  la  niSme  pour  tous  les  corps  que  nous 
manions  ici  bas,  et  que  par  suite  eile  est  ind^pendante  de  la  Batnre 
cbimique  de  ces  corps.  Donc  puisque  l'induction  nous  porte  k  con- 
sid^rer  la  pesaoteur  terrestre  comme  un  cas  particuller  de  la  gravi- 
tation  universelle,  il  faut  qu^en  g^n^ral  celle-ci  smt  ind^pendante 
de  la  nature  des  corps  attir^s;  donc  il  devient  Evident  ainai  qa*a 
distances  Egales  et  sur  des  masses  Egales  Paction  du  centre  attrsctif 
est  la  mSme.  Mais  en  nommant  P,  Pacc^ldration  d'une  plannte  plar  " 
c4e  h  une  distance  initiale  r, ,  T  la  dur^e  de  sa  revolation  tyii»  — 
rale,  a  le  demi-grand  axe  de  son  orbite,  on  a  par  la,  th^rie  cod-    — 

nue:  P,  =  \'t)    "fz*  P^"^  ^^^  autre  planete,  placke  ä  nne  di«    — > 
stance  initiale  r', ,   on  aura  encore  /*',  =  ^«7,J      jrr»;    partant:    — 


Mais  puisque  les  acc^ldrations  P, ,  /''j  sont  ind^endaDtea  de  la 
nature  des  masses  plan^taires,  la  loi  des  forces  inveraement  propor- 
tionnelles  aux  quarr^s  des  distances  s'observe,  et  Ton  aura  panoite 
/»',.r',»  =  P,r,*:  partant:  T*  :  T'*  =  a»  :  a'» ,  ce  qui  dteontre 
rigoureusement  la  troisi^me  loi  de  Kepler. 


Berichtigung. 


Seite  240  ganz  am  Ende  setze  man  kömmt  statt  kdaate. 
Auf  Seite  266,  Zeile  17  und  35,  und  auf  Seite  267,  Zeile  10  nd  85, 
setze  man  statt  der  Nummern  1),  2),  3),  4)  die  NnmBern  1.,  2i.|  3.,  4. 


XXXVII. 

Bfittheilimgeii  ttber  die  Constraction  von  Tan- 
genten, Krümmungshalbmessern  und  Normalen 
an  Cnrveu,  deren  Natur  völlig  unbekannt  ist. 
Rectification  und  Quadratur  der  Kreisevolvente 
mid  der  entwickelbaren  Sehraubenflftche. 

Voo 

Herrn  Wilhelm  Pressel, 

Ingenieur -Eleyen  auf  iler  polytechnischen  Schule  zu  Stuttgart. 


Ehe  ieh  aaf  die  Sache  selbst  eingebe,  glaube  ich  Folgendes 
Sbcr  die  allgeneineii  EigenschafteD  der  Cunren  voramschicken  zu 
nttaaen. 

Ich  denke  mir  eine  jede  Curve  zusammen  gesetzt  aus  einer  Reihe 
>oii  unendlich  kleinen,  gleich  langen  geradlinigen  Elementen;  als- 
dann wird  hei  jedem  Punkte  die  Verlängerung  des  zuoächstliegen- 
den  Elements  die  Richtung  der  Curve  in  besagtem  Punkte  angeben 
Und  diese  Verlängerunjg  heisst  alsdann  die  Tangente.  Man  kann 
KQr  Tangente  auch  aut  folgende  Art  gelangen:  man  zieht  durch  den 
auf  der  Cnrve  angenommenen  Punkt  eine  Anzahl  Secanten,  so  wer- 
den auf  denselben  Sehnen  von  verschiedener  Länge  abgeschnitten, 
aod  man  kann  alsdann  diejenige  Secante  die  Tangente  für  den  ge- 
gebenen Punkt  nennen,  auf  welcher  eine  unendlich  kleine  Sehne 
ibgetfchnitten  wird. 

Denkt  man  sich  nun  eine  Curve  als  zusammengesetzt  aus  un- 
«odlich  fielen  ffleich  grossen  geradlinigen  Elementen  ,^o  werden 
diese  Elemente  Winkel  mit  einander  bilden,  die  man  Contingenz- 
Winkel  nennt,  und  welche  dazu  dienen,  die  Krttmmung  der  Curve 
in  jedem  beliebigen  Punkte  zu  messen.  Da  nämlich  die  Elemente 
der  Curve  gleich  lang  sind,  so  werden  im  Allgemeinen  die  Contin- 
.genswittkel  verschieden  sein,  und  man  kann  die  Krümmung  einer 
Carve  in  einem  gegebenen  Punkte  dem  zugeMr\^«u  CfO\A.vn^^^i.- 

Bamä  iV.  "^VL 


338 

Winkel  proportional  setzen;  denn  man  sieht,  dass  die  Curve  sich 
desto  mehr  biegt,  je  grösser  der  Contingenzwinkel  ist. 

Die  Krümmung  einer  Curve  in  einem  beliebten  Punkte  wird 
aber  gewöhnlich  durch  den  Halbmesser  eines  fi^reises  gemessen, 
welcher  in  dem  angenommenen  Punkte  die  zwei  znnächstliegeBden 
Elemente  mit  der  Uurve  gemeinschaftlich  hat,  oder  zwischen  wel- 
chem Kreise  und  der  gegebenen  Curve  eine  Oscnlation  ,der  zweiten 
Ordnung  Statt  findet.  Diesen  Kreis  nennt  man  den  Kriimmungs- 
kreis,  seinen' Halbmesser  den  Krümmungshalbmesser  und  sei* 
nen  Mittelpunkt  den  Krümm ungsmittelpunkt  für  den  angenom- 
menen Punkt  auf  der  gegebenen  Curve. 

Es  seien  nun  AB*  und  AC  (Taf.  VI.  Fig.  1.)  die  Elemente  einer 
.  Curve,  welche  sich-  in  dem  Punkte  A  begegnen,  der  Contingeni- 
winkel  BAD  =  9,  so  inuis  man  .also,  um  den  KrümmungsbalbnNs- 
ser  zu  erhalten,  den  Mittelpunkt  eines  Kreises  bestimmen,  von  wel- 
chem AB  und  AC  zwei  Elemente,  d.  b.  awei  OBODdlich  kMw 
Sehnen  sind.  Man  hajbire  beide  Elemente  in  iPund  O  und  etriclite 
in  diesen  Punkten  auf  denselben  Perpendikel,  so  wird  der  Pa^ti  1^ 
in  welchem  steh  dieselben  schneiden,  der  Miltelpunkt,  des  lurifi» 
mungskreises  und  also  EA  der  Krümmunffshalbmesger  soyi.  Ibl 
siebt  nun  leicht,  dass  der  Winkel  FBO  dem  CoiariiigeB» w<»iyt  f 
gleich  ist,  und  man  hat  demnach 

FA  =  EA^\xi%,AB  =  'lFA=:^EAm%^ 

Da  aber  y  ein  unendlich  kleiner  Winkel  ist,  so  kann  mau  statt  sei- 
nes Sinus  den  Bogen  selbst  setzen,  also: 

Bezeichnet  man  nun  die  Lance  der  EleneDte  ^C  und  ^B  mit  db, 
den  Krümmangshalbmesser  mit  ß,  so  hat  man  nach  dem  Obigen 

l)dt  =  ß,g,. 

Da  aher  nach  der  Annahme  die  Krümmung  einer  Curve  dem  Coa- 
tingenzwinkel  proportionirt  ist,  so  sieht  man  aus  No.  2,  daas  die- 
selbe auch  umgekehrt  proportionirt  ist  dem  Krümmungshalbmesser. 

Erste    Aufgabe. 

Es  ist  eine  Curve  f^F  (Taf.  VI.  Fig.  2.)  gegeben  (ver- 
zeichnet^  deren  geometrische  Eigensrchaften  unbekanut 
sind,  es  soll  für  einen  beliebigen  Punkt  ßf  derselben 
die  Tangente  und  der  Krümmungshalbmesser  eonstruirt 
werden. 

(Leroy,  G^metrie  descriptive.    §•  572,  676.) 


339 


Erste   Auflösung. 

Man  liebe ^dttfch  den  Punkt  ^verschiedene  Sehnen  MA^MB^ 
JfC.,.  MD^  ME.,*.^  verläng;ere  dieselhen  und  auiehe  Aazsz 
Bb  =s  Cb  SS . . . .  =  Dd:=,  Ee  = . . . .  alle  gleich  einer  beliehig  an* 
oenaBBeneD  iJinge  /,  und  yerbinde  die  Punkte  a^hyC....d^e.\.. 
btdi  eine  stetige  Cnrve  £7'  V\  Beieichnet  nun  (Tat  VI.  Fig.  3. 
und  Fig.  4.)  P  einen  beliehig  auf  der  Cbrve  UV  angenommenen 
Punkt  und  0  seinen  entsprechenden  Punkt  auf  UV\  #  die  Länge 
de^  Sehne  JffP,  so  hat  man: 

4f;i==/+#(Taf.VI.Fig.a.),  it^i  s= /  —  #  (Taf.  VI.  Fig.  4.) 

NiaBuni  üuin  nun  den  Punkt  p  unendlich  nahe  bei  M^  so  wird  9,  im 
Verliältniss  2U  /  unendlich  klein  und  kann  also  vernachlässigt  wer- 
den. Beseiehnet  nun  (Ta£Vl.  Fig.  2.)  m  den  dem  Punkt  M  ent- 
snreehenden  Punkt  auf  Vf\  so  hat  man  Mm=z:i~\-*d9  oder=::/. 
llan  erhält  also  den  Punkt  m^  indem  man  von  M  aus  mit  dem 
Balbveaaer  /  einen  Kreis  beschreibt;  alsdann  wird  der  Punkt,  v^ 
velehe»  dieser  Ü'V  schneidet,  der  gesuchte  Punkt  m  sein,  und 
verbindet  man  diesen  Punkt  mit  M^  so  ist  diess  die  Tangente  fär 
letsteren  Punkt. 

Bs  seien  nun  MA:=zMß:=:ids  (Taf.  VI.  Fig.  5.)  die  Elemente 
der  Gurve  ÜV^  welche  sich  in  dem  Punkte  M  begegnen,  so  erhält 
man  die  entsurechenden  Punkte  a  und  6  der  Cnrve  UV\  indem 
man  Aa  =  Bb  =  /  macht,  so  dass  also  die  Linie  ab  die  Richtung 
der  Tangente  des  Punktes  m  der  Curve  ü'  V  angibt.  Fällt  man 
von  b  aus  das  Perpendikel  bU  auf  Aa^  so  hat  man: 

bb'zjuMb  sin  9,  Mb'^=zMb  cos  5p. 

Da  aber  9  ein  unendlich  kleiner  Winkel  ist,  so  kann  man  statt  sei- 
nes Sinus  den  Bogen  seihet  und  statt  seines  Cosinus  den  Werth 
1  setzen,  so  dass  also: 

bb'  =  Mb.q^   \  i   ^'ä(/— rff)^) 

Mb=Mb      \     ^^""^     i   Mb'^l-^d,. 

Ferner  ist  ab  z=:Ma-^  Mb'  =  (/+  «^)  —  (/  — 19^)  =  2^^  und : 
tang«  —  ^—       2^       _^  —  ^_^         -. 

Da  aber  der  Krümmungshalbmesser  ß  des  Punktes  JXf  =  — ,  so 
ist  2  =  T  °^^  ^Uo>  nvenn  man  dieas  substituirt: 

tang  a  =  —  —  |-  oder  (<Ja  ^  unendlich  klein  ist) 


^  '^  "^  2tang«V 


« 

I 


340 

Diese  Formel   kann   daza    dienen,    den  Kriimmangshalbmesser  des 
Punktes  M  der  Gurre  VV  %u  bestimmen  (Taf.  VI.  Fig.  6.). 

Construirt  man  ^ämlicE  die  Tangente  mT  der  Curve  Ü'T 
(ganz  anf  dieselbe  Art,,  wie  diess  bei  der  Construction  der  Tangente 
JUm  ffescbeben  ist),  halbirt  Mm  in  E^  fällt  von  E  aos  ein  Pe^ 
pendikel  EF  anf  die  Tangente  m  T  und  verlängert  dieses,  bis  ee 
die  Normale  des  Punktes  J§  in  O  triflft ,  so  ist  dieser  Pnnkt  O  der 
Kriimmungsmittelpunkt  für  den  Punkt  ßi  der  Curve  UV,  denn  es  ist: 

M0  =  :^=       ' 


tang  a         2  tang  a 

§ 

Anmerkung.  Da  die  Länffe  /  ganz  beliebig  ist,  so  kann  man 
sieb  dieselbe  ändern  lassen,  und  man  wird  auf  diese  Art  ein  Systen 
von  Curven  U'F'  erbalten,  welche  sich  alle  in  dem  Punkt  Jf  scbnd« 
den.  Ebenso  erhält  mau  alsdann  auf  jeder  dieser  Curven  einet 
Punkt,  welcher  dem  Punkte  m  entspricht;  Construirt  man  nun  fftf 
alle  Curven  Ü'V  in  den  Punkten  m  die  Tangenten,  so  werdet 
diese  eine  neue  Curve  einhüllen.    Ich  habe  die  Gleichung  derselhes 

fesucht  und  gefunden,  dass  es  eine  apolloniscbe  Parabel  ist,  deres 
xe  die  Normale  des  Punktes  M,  deren  Scheitel  dieser  Ponkt  M 
selbst  ist,  und  deren  Brennpunkt  die  Entfernung  2/?  von  dem  Schei- 
tel M  hat,  so  dass  also  der  Krümmungshalbmesser  dieser  Parabel 
fiir  ihren  Scheitel  M  4mal  so  gross  ist,  als  der  der  Cnrve  ü¥ 
fiir  denselben  Punkt. 


Zweite    Auflösung. 

Man  ziehe  Sehnen  durch  den  Punkt.  Jlf  ( Taf.  VI.  Fig.  7.)  und 
verlängere  dieselben,  bis  sie  eine  beliebig  angenommene  gerade  oder 
krumme  Linie  X  Y  schneiden ;  alsdann  mache  man  : 

'A"a  =  Aa  =  MA  n'd=^Dd^MD 

B"b  =  Bb=^MB  E"€  =  E'€=ME 

C'c  =  Cc  =  MC     und 


verbinde  <lie  Punkte 

-«  5  -ö^,  C/  . , , ,  Iß  ^  E .... 

•A  ,  D   ,  €/    ....    JO''^  E  .  ,  ,  . 

durch  zwei  stetige  Curven  V  V  und  V'V"  ^  so  werden  «ich  diese 
in  einem  Punkte  m  der  Curve  X.Y  schneiden  und  dieser  Punkt,  mit 
M  verbunden,  gibt  alsdann  die  Tangente  dieses  letzteren  Punkts. 

Dritte   Auflösung. 
Durch  die  Punkte  et,  l,  c  ....  d,  e V'^^^* NV ¥\^.  80^  is 


341 

lieben  die  willkürlich  angenommeDe  XY  durcb  die  Sehnen  des 
Dkts  M  jB^eschnitten  wird,  ziehe  man  Linien  parallel  unter  sich, 
och  in  einer  ganz  beliebigen  Richtung,  und  mache: 


J'iB=:jf'a  =  JliA 

Bhz=iB'bz=zMB 

.  €rc=C'c=MC 


Dtd—B'd=MD 
ETe  =  B:e  =  ME 


und 


binde  alsdann  die  Punkte 

jA  ,  D  ^  C     •  •  •  •    »Jf  y  Jtä    ,  ,  ,  . 

A  *,  Jo  y  t7* .  •  t .   £r ',  E  . .  • . 

ch  zwei  stetige  Curven  Ü'V  und  V'*V'\  so  werden  sich  diese  in 
sm  Punkte  m  der  X  Y  schneiden  und  Mm  ist  alsdann  die  ge- 
bte  Tauffente.  (Diese  beiden  Auflösungsarten  geben  wieder  mit- 
,  den  Krümmungshalbmesser  des  Punktes  M  zu  bestimmen,  wel- 
t  jedoch  etwas  verwickelter  sind,  als  die  erste.) 


Zweite    Aufgabe. 

Es  ist  eine  ebene  Curve  f/F  (Taf.  VI.  Fig.  9.)  gegeben 
id  ausserhalb  derselben  ein  PunktP,  man  soll  von  die- 
tn  Punkte  aus  eine  Normale  an  die  Curve  l7Fzieken. 

(Leroy,  Geometrie  descr.  f.  324,  325,  326.) 


Auflösung.  • 

Man  beschreibe  von  dem  Punkte  P  aus  Kreise,  welche  die  ge- 
bene  Curve  in  den  Punkten  A^  B^  C. . . .  a,  ^,  c  . . . .  schneiden, 
irch  diese  Punkte  ziehe  man  Linien  nach  P  und  mache : 


AA: 

=  A''A: 

■Situi: 

=  «0" 

der  Sehne  Aa 

BB' 

ssBB" 

z=bb 

=  UI' 

der  Sehne 

ßb 

CC 

=  CC" 

=  cc' 

=:cd' 



der  Sehne 

Cc 

rbindet  man  nun  die  Punkte 


342 

durch  zwei  stetige  Curven  ü*  V  und  ü"  V^  lo  werden  sich  di«w 
in  mnbn  Punkte  M  der  gegebenen  Curve  schneiden ,  und  dies«  iit 
alsdann  der  Fusspunkt  der  yerlangten  Normale. 

Anmerkung.  Man  könnte  auch  auf  den  nach  P  geit;ogenen 
Geraden  Stacke  auftragen,  welche  so  gross  sind  als  die  halben  eit- 
sprechenden  Sehnen.^  Auf  diese  Art  würde  man  wieder,  swei  Cnrvea 
erhalten ,  welche  sich  in  dem  verlangten  Fusspunkte  üf  schneidei, 
und  zwar  so,  dass  jede  diesf^r  neuen  Gurren  die  gegebene  Gnrve  n* 
ter  einem  Winkel  von  45®  und  dieselben  einander  selbst  unter  einen 
Winkel  von  90®  schneiden;  ferner  haben  die  beiden  Uilfscnrven  in 
dem  Punkte  M  gleiche  Krümmungshalbmesser,  und  zwar  erhält  nan 
die  Länge  ß  dieser  Krümmungshalbmesser  als  die  Diagonale  eines 
Quadrats,'  dessen  Seite  gleich  dem  doppelten  Krümmungshalbmesser 
r  der  Curve  ÜT  für  den  Punkt  M  ist,  d.  h.  ßz=:tr\/%. 


Dritte     Aufgabe. 

Es  s<3i  ei^ie  Curve  UV  von  doppelter  Krümmung  ge- 
geben, deren  geometrische  Eigenschaften  unbekaniit 
sind;  es  soll  für  einefa  beliebigen.Punkt  Jf  derselben  die 
Tangente  und  die  Osculatiqnsebene  bestimmt  werden., 

^     (Leroy,  G^om.  descr.  §.  572,  654.) 

(Da  die  gegebene  Gurve  windschief  ist,  so  denke  ich  mir  dieselbe 
auf  zwei  Projectionsebenen  bezogen  und  sämmtliche  GonstrnctioDen 
nach  den  Lehren  der  iieschreibenden  Geometrie  ausgeführt.)  , 

ErsteAuflösung. 

Man  ziehe  durch  den  Punkt  M  (Taf.  VI.  Fig.  10.)  verschiedene 
Sehnen  MA^  MB^  MC .,..  MD^  JvJ^..,.,  verlängere  dieselben, 
und  mache 

•      Aa^=LBb=,Cc=. =zDd=:zE€ 

alle  gleich  einer  beliebig  abgenommenen  Länge  /;  alsdann  werden 
die  Punkte  9,  ^,  c  ....  1/,  ^  .  .  .  .  mit  einander  verbündet 
eine  neue  windschiefe  Gurve  Ü'V*  bilden.  Um  nun  den  Punkt  def 
Curve  V  F'  zu  erhalten,  welcher  einem  unendlich  nahe  bei  M  ge- 
legenen der  Gurve  ÜV  entspricht,  beschreibe  man . von  jlf  aus  mit 
dem  Halbmesser  /  eine  Kugel  und  bestimme  den  Punkt  m,  in  wel- 
chem dieselbe  von  der  Curve  U'V^  durchbohrt  ^wird,  alsdann  wird 
dicss  der  gesuchte  Punkt  und  also  Mm  die  verlangte  Tangente 
sein,  woraus  sich  leicht  die  Normalebene  des  Punktes  M  er- 
gibt. Bestimmt  man  nun  auf  dieselbe  Art  die  Tangente  mT^  des 
Punktes  m  der  Gurve  Ü'V'  und  legt  durch  diese  Tangente  mT 
und  die  Mm  eine  Ebene,  so  sieht  man  leicht,  dass  dieses  die  Oscu- 
lationsebene  der  Curve  UV  für  den  Punkt  M  isr.  (^Projicirt  man 
nun  die  gegebene  Curve  UV  auf  diese  Osculatioosebene  und  be- 
stimmt den  Krümmungshalbmesser  für  den  Punkt  M  dieser  Pro- 
jectiou,  so  ist  diess  zugleich  auch  der  Krümmungshalbmesser  für 
den  Punkt  M  der  gegebenen  Gurve.) 


343 


Zweite   Auf  lös  im  g. 

Man  nehme  ganz  beliebig  eine  Ebene  FJF^  (Taf.  VII.  Fig.  \A 
an,  ziehe  Sehnen  dnrch  den  Punkt  ilf  der  gegebenen  Cunre,  und 
veriängere  dieselben,  biii^ie  die  Ebene  jPdnrcnbobren;  es  geschehe 
dieM  in  den  Punkten  m,  ^ ,  e  ....  «f,  ^  . . , .  Nun  verbinde  man 
diene  Punkte  durch  eine  stetige  Curve  JC  F;  ferner  ziehe  man  in 
der  Ebene  JFJR  durch  die  Punkte  a^  b^  c  ....  d^  e ,•..  Linien  pa« 
rallel  unter  sich,  jedoch  in  einer  ganz  beliebigen  Richtung,  und 
aache  alsdann 

e^  z=z  etf' =  MEl 
dd^=dd'=  MD 


cd  =  c^  =  MC 


verbinde  alsdann  die  Punkte 

€F  ^  wt    •  •  •  •  €m  y  O  ^  C  m  •  •  •         ' 

durch  zwei  stetige  Curven  V  V*  und  V*  V'\  so  werden  sich  diese  in» 
einem  Punkte  «»der  XFscbneiden,  und  dieser  Punkt  gibt  alsdann», 
mit  M  verbunden,  die  Tangente  des  Punktes  M  der  Curve  ÜV. 
Die  Sehnen,  welche  man  durch  den  Punkt  ilf  gezogen  hat,  bilden 
eine  Kegelfläche,  deren  Spitze  der  Punkt  M  und  deren  Leitlinie 
die  Curve  f/Fist,  und  welche  die  Ebene  FFsin  der  Curve  XF 
durchdringt.  Man  sieht  nun,  dass  eine  Ebene,  welche  die  Kegel- 
fläche längs  der  Seite  Mm  berührt,  zugleich  die  Osculationsebene 
der  Carve  für  den  Punkt  M  ist.  Constmirt  man  also  die  Tangente 
nT  der  Curve  XFund  legt  durch  dieselbe  und  die  Tangente  Mm 
fine  Ebene,  so  wird  dieses  die  Berührungsebene  der  Kegelfläche 
Itngs  der  Seite  Mm  und  also  auch  die  Osculationsebene  der  Curve 
Ly  für  den  Punkt  M  sein. 


Vierte    Aufgabe. 
Die  Länge  der  KreisevöLvente  zu  bestimmen. 

A  u  f  1  ö  s  u  n  g. 
Dr  Kreisbogen  AM=sz=:ra  (Taf.  VII.  Fig.  2.)  sei  in  eine 


344 

uDendlich  grosse  Anzttbl  m  gleich  langer  Elemente  von  der  Länge 
dM  getheüt.  Die  Contingenzwinkel  dieser  Elemente  werden  einan- 
der gleich  sein;  mbfk  setze  jeden  derselben  =  gp.   Man  hat  demnach 

—  ==:r;9>  =  — \  mih  :=  ra  =z  AM,    Man   findet  nun  die  Längen 

der  Evolventenelemente  Aö^  de,  cd  ....  üs  die  Längen  von  klei- 
nen Kreisböeen,  deren  Halbmesser  die  Linien  Aß^  bCy  el}^  dB,^ 
=  i&,  2i^,  ödsy  \d»  ....  md$  sind,  un^  deren  Centriwiokel  imaer 
=  ip  ist.    Man  hat  also  Bogen 

AN  =,  ds  .^  +  2ds .  <jp  +  Zds .  9  +  ....  +  mds .  y 
=  «^.99  (1-+-2  +  3+  ....  -+-«i) 

z=zds,fp  (1  -h  «»)   y. 

Da  aber  m  unendlich  gross  ist»  so  verschwindet  in  der  Parenthese 
die  Zahl  1  gegen  m^  und  man  hat  also: 

AN=ids  ,ip-^\  es  ist  9)  =  --7,  also  diess  substitnirt: 

AN'=i        ■     ;  da  aber  mds  =  MA  ==  ra,  so  ist  auch 

Die  Länge  eines  Umlaufs  der  Evolvente  findet  Hian ,  indem  man  in 
dem  Werthe  für  /  a  =  2;r  setzt,  alsdann  ist 

oder  gleich  dem  Umfange  eines  Kreises,  dessen  Durchmesser  gleich 
dem  Umfange  des  gcgeoenen  Kreises  ist. 


Fünfte     Aufgabe. 

Den  Inhalt  des  Stücks  zwischen  dem  Kreise  und  sei- 
ner Evolvente  zu  bestimmen. 


Auflösung. 

Dieser  Inhalt  wird  erhalten  durch  die  Summation  der  Kreisaii* 
schnitte  ABb^  bCc^  cDd..., 

Es  sei  dEe  der  n*^  Ausschnitt,  so  ist  sein  Inhalt: 

gzr^^de .dE^=z\nds.^  .ndsz=z^n^ds*  .  gp. 

Setzt  man  in  dieser  Gleichung  /#  =  1 ,  »  =z=  2  ....  bis  m  =  j/  uod 
summirt  die  hiedurch  entstandenen  Werthe,  so  erhält  man  d«i  In- 
halt Q  des  Stücks  zwischen  dem  Kreise  und  der  Evolvente,  s»  dass 
also: 


V 

/ 


345 

Q  =  ^»  -  y  +  i  .2*ds^q>  -f^  i .  3»i/#»  .  y  + +  \m^ds*^  oder 

4  =  iiilf  »y  (l-f-  2»  +  3»  + . . . .  +  «I»). 


Bs  ist  aber  die  Summe  dieser  Reihe  =  -y-  H — ^  "*~  T"»  a^ao: 

ds  , 

Setzt  man  für  qp  seinen  Werth  —    und  dividirt   sämmtliche  Glieder 

iB    der  Parenthese  durch  m^ ,  während  man   die  Grösse  ausserhalb 
derselben  mit  m*  multiplicirt,  so  hat  man: 


^ —     2r       ^»1»  "*"  2m«  "*"  6»i«^ 

m'ds*    .11  1    . 

2r       ^  "*"  2«!  "*"  6»i«^' 

Da  aber  m  unendlich  gross  ist,  so  kann   man  in   der  Parenthese 
die  Brüche  r—  und  ^^  vernachlässigen,  und  ferner  kann  man  statt    ^ 
m*ds*  die  l^änge  Aßi*  oder  r*a*  setzen,  so  dass  also: 


Sechste    Aufgabe. 

Den  Inhalt  der  entwickelbaren  Schraubenfläcbe  zu 
finden.    (Leroy  §.  450.) 


Auflösung. 

Diese  Fläche  entsteht  durch  die  Verlängerung  der  Elemente 
einer  Schraubenlinie  und  ist  also  eine  entwickelbare  Fläche*  Nimmt 
man  die  Axe  der  Schraubenlinie  senkrecht  an  und  schneidet  die 
Fläche  durch  zwei  Horizontalebenen,  welche  um  eine  Ganghöhe  von 
einander  entfernt  sind,  so  wird  hiedurch  die  Fläche  nach  zwei  Kreis- 
evolventen geschnitten,  zwischen  welchen  beiden  Grenzen  die  Flä- 
che nun  berechnet  werden  soll.  Wickelt  man  die  Fläche  ab«  so 
bleiben  hiebei  die  Contingenzwinkel  der  Wendecnrve  unveränder- 
plich,  weil  die  Drehung  um  die  Verlängerungen  der  Elemente  vor 
sich  geht.  Die  Wendecurve  wird  sich  also  nach  einer  Curye  ab- 
wickeln, welche  bei  gleich  grossen  Elementen  gleich  grosse  Con- 
tingenzwinkel hat,  das  heisst  nach  einem  Kreisstück^  dessen  Länge 
gleich  der  Länge  der  gegebenen  Wendecurve  und  dessen  Halbmes- 
ser gleich  dem  Krümmungshalbmesser  derselben  ist.  Die  Kreisevol- 
venten,  <lurch  welche  unsere  Fläche  begrenzt  ist,  wickeln  sich  nach 
Kreisevolventen  an  der  abgewickelten  Wendecurve  ab,  so  dass  man 
also  den  Inhalt  des  einen  Mantels  der  gegebenen  Fläche  als  den 


9146 

Inhalt '  des   Stücks   zwischen    der  yerwandelten    Wendecurve   und 
^  ihrer  Evolvente  berechnen  kann.    Man  bezeichne  den  Halbmesser 
des    Grundkreises    mit    r    und    den    des    Krümmungskreises    der 
Schraubenlinie  mit  /?. 

Es  seien  nun  AB  =l  BC=Ld%'  (Taf.  VII.  Fig.  3.)  zwei  Ele- 
mente der  Schraubenlinie,  welche  den  Winkel  a  mit  der  Grundfläche 
bilden;  ihre  Projectionen  a6z=zbcz=^ds  sind  alsdann  .zwei  Elemente 
des  Grundkreises.    Der  Contingenzwinkel  BBC  werde  mit  9'  und 

der  Contingenzwinkel  BbC  mit  9  bezeichnet,  alsdann  ist  r  =  — 

di 
und  /9  =  — 7.    In  den  gleichschenkligen  Dreiecken  BBCxivA.  BbC 

hat  man  nun: 

BC=z^ßB  sin  I  =  ÄÄ' .  sin  | 

BCz=z  2Bb  sin  |  =  2iÄ .  sin|. 

Da  aber  y  und  |>  unendlich  kleine  Winkel  sind,  so  kann  'man  statt  : 
ihrer  Sinus  die  Bögen  selbst  setzen,  so  dass 

B  €-=,  ds .  9>'  und 
BC'=:  ds .  9),  also  auch 

ds\q>  z^ds  .w.  oder  da  ds'  = ,  so  ist  auch  ^     ■  =  ds\  cp, 

*  ^'  cosa'  cos  a  ^^ 

hieraus  9'  =  y/cos  a  (I) 

Nun  ist  weiter  ß  =  —,t  substituirt  man  für  ds  und  ui  ihre  Werthe, 
so  hat  man: 

ds 


a _   cos«   ds 

ycos«"^  gpcos'a* 


Es  ist  aber  —  =^  r,  also 


2)   ^=-V. 

^    '^        cos' « 


Bezeichnet  man  nun  mit  i>  die  Länge  eines  Gangs  der  Schrauben-    —  ^' 

2m  - 

linie,  so  dass  also  L  =  ^jj^,  so  hat  man   ( nach  der  Formel  für    ""^  '•'" 

Inhalt  des  Stucks  zwischen  dem  Kreis  und  seiner  Evolvente)  für  "^  ^^ 
die  Oberfläche  Q  eines  Mantels 

^ L*^ L^eos^tc        8r»Ä«cos»a         4r»»» 


6^  6r  6rcos'a  Scos«* 

und  also  die  Oberfläche  beider  Mäntel  =  = . 

Scosa 


347 

Anmerkung.     Aas  der  Formel  2)  geht  hervpr,  dass  (da, 
cos  45®  ==  1/^1,    cos  60*  =E5|)   der  Krimmungsbalbmesser   einer 
Schraabenlinie  bei  einer  Steigung  nm  Ah^   das  Doppelte  und  bei 
einer  Steigung   von   60®    das  Vierfache    von  dem  Halbmesser  der 
Gruadflieli«  beträgt. 


Andere    Auflösungsart. 

SSmmtliche  Elemente  unserer  Fläche  haben  dieselbe  Neigung 
gegen  die  Grundfläche,  wie  man  leicht  sieht,  wenn  man  die  Be- 
rührungsebenen construirt,  und  zwar  ist  dieser  Neigungswinkel 
gleich  dem  Winkel  a,  den  die  Schraubenlinie  selbst  mit  der  Grund- 
fläcte  bildet  Man  findet  aber  den  Inhalt  einer  ebenen  Fimr,  wenn 
man  den  Inbak  ikrer  Projection  mit  dem  Cesinus  ikres  Sfeigunffs* 
winkeis  dtridirt.  Da  aber  alle  Elemente  uoserw  Fläche  dieselbe 
Neigttng  haben,  se  findet  man  den  Inhalt  derselbea,  indem  man  den 
loMiJt  der  Prajection  dvch«  cesis  diridirt.  Es  ist  aber  die  Pro- 
jection des  unteren  Mantels. der  Flädie  das  Stück  zwischen  dem 
Ghndkreise  and  ciines  Umgangs  seiner  Kvolt ente,  so  dass  also  der 

lohalt  dieses  Mantels  =  ^^^  =  j^^i    und  man  erhält  folglich 
den  ganzen  Inhalt  unserer  Fläche: 

**  —  Sees«  •  . 


348 


XXXVIU. 

Einige  Bemerkungeo  aber  felilerzeigende 

Dreiecke. 

Von  dem 

dem  Herausgeber. 


WeoB  Ban  durch  drei  Ponkte  in  einer  Ebene  mit  deM^lbea, 
die  wir  im  Folgenden  alt  Ebene  der  asy  annehmen  werden ,  drei 
beliebif^  gerade  Linien  legt,  so  werden  diese  drei  geraden  Linien 
im  Allgemeinen  ein  Dreieck  mit  einander  einschliessen,  welches  wir 
im  Folgenden  nach  einem  in  der  Geodäsie  gebräachlichen  Ausdrucke 
ein  fehl  er  zeigen  des  Dreieck  nennen  wollen;  und  über  solche 
Dreiecke  sollen  die  ielgenden  Blätter  einige  Betrachtungen  ent- 
halten. 

Die  Coördinaten  der  drei  in  Rede  stehenden  Punkte, sollen 

^15  Vxy  ^»1  y»;  ^3>  Vx 

und  die  Gleichungen  der  drei  durch  diese  Punkte  gelegten  geraden 
Linien  sollen 

y  —  yt=-A^  (^  — ^f) 

sein;  die  Coördinaten  der  Durchschnittspunkte  der  Isten  und  2ten^ 
2ten  und  3ten,  3ten  und  Isten  Linie  wollen  wir  aber  respective 
durch 

?i>  ni\  ?a> »?»;  ?ts  n% 

bezeichnen.  Bestimmt  man  nun  diese  Coördinaten  auf  bekannte 
Weise,  so  erhält  man 


2) 


3) 


„   AjA^  (Xy  —  Xt)  -f-  ^,y,  —  ^,y ■ . 

Aa  -"■«» 


4) 


_J,Ai  (a:,  — a:i)  +  ^,y,  — ^,y. 


n 


t 


A^-A, 


99ß 

eteen  wir  jetzt  der  Kürze  wegen 


erhalten  wir  ohne  alle  Schwierigkeit 

X 


6) 


7) 


8) 


5'  -  5»  —  (A,-A,HJ,-J.) ' 
A^H 

r 

R 


Bezeichnet  ^  den  Flächeninhalt  des  fehlerzeiff enden  Dreiecks, 
ist  nach  einem  bekannten  Satze  der  analytischen  Geometrie  ^) 

iun  man  nur  in  dieser  Gleichung  das  obere  oder  untere  Zeichen 
nmt,  jenachdem  man  sich,  um  von  dem  Punkte  (^ii^i)  durch  den 
inkt  y^^fii)  zu  dem  Punkte  ($,^s)  zu  gelangen,  nach  derselben 
chtung,  nach  welcher  man  sich  bewegen  muss,  am  von  dem  po- 
iven  Theile  der  Axe  der  a:  durch  den  Coordinatenwinkel  hin- 
rch  zu  dem  positiven  Theile  der  Axe  der  y  zu  gelangen ,  oder 
eh  der  entgegengesetzten  Richtung  hin  bewegen  muss.  Also  ist 
ch  dem  Vorhergehenden,  wie  man  leicht  findet,  wenn  man  immer 
^selbe  Bestimmung  wegen  des  Vorzeichens  wie  vorher  festhält: 

R^ 

tzt  man 

(   ^1= tanga,, 
11)  j  ^,  =  tanga„ 
f   :4,  =  tang«,;^ 

ist  .  ^ 

V    (XxBxnay^  — y,cosg,)co»<iga  —  (^aSin«a~ygCOgflga)cos«| 

2X1  sin(a,— «a)  ""' 

(^tsinci  —y'tCoscgJsinc^-^CjraSincga— ya<^ostta)sintt| 

^'  "  sin  («1  —  a^)  ' 

Arcfiiv.   ThI.  ill.   S.  263. 


350 


1») 


14) 


und 


'  ^  SID  («,  —  «,) 

(argsin«^  — ya^^o««»)  sin«,  —  (xtsin«,  — y,costt,)ting,, 

^*  sin  («,  — «,)  * 

j.    (artsinc,  —  ytO<»«t)  co»g|  — (j?tsintt,  — y|Caggt)eo»g| 

'•  sin  (g,  — gj)  ' 

(ar,singt  — y^cosg,)  sing|  —  (j?|Smg|  — yicosgt)  sing^ 

^*  N  sin  (g, — a^)  ' 


oder 


15)  /l=(ari — ar,)taDga,  taDga, 
-I-  (ät,  —  ;r,)  tang  a,  taug  a, 
-I-  (2r,  —  or,)  tang  a,  tavg  a^ 

4-(y«— yjtanga^ 
4-(ys— yjtanga, 

16 )    cog  Ol  cos  o,  cos  a,  •  /l 

=  (^i8inoi|  — ^,<cosaj)8i»(a, — «,) 
■4-  (^ssina»  —  yaCosa,)  sio  (o,  —  a,) 
-|-(^,8ina, — y,co8a,)8in(ai — «i). 

^>etzt  man  nun  der  Kürze  wegen 

17)  0  =  (^,8ina,  — y,cosa,)sin(a9  —  a,) 
■4-  (^^sina,  — yaC08tts)8in  (a,  — oj 
-I-  (^,sina,  —  y,cosa,)  sin  («,  —  «,), 

so  ist  nach  dem  Obigen 


18) 


19) 


20) 


y,  y; ^  COS  g, 

^»       ^*        sin  (g,  —  g,)  sin  (g,  —  g,)' 

B  sin  gg ^ 

^1       '^?'~"  sin(gj  — g2)^i'^  («2  — ««)' 

-.         j. O  cos  g, 

^»  ""  ^*        sin  (g,  —  ga)  sin  (g,  — g,)' 

S  sin  g, 

''»       ^«        8in(ga  —  g,)  sin  (g,  —  gj  ' 

^    ^ O  cos  gl 

^»       *  *        sin  (g,  —  gl)  sin  (g,  —  g»)' 

O  sin  gl  

•?f  — '  «^i  —  iiu(g,  — gl)  sin  (gl  --  gj)' 


351 


21  \    2A  =:  =«:  ■ 

'\     ^         ■"sm(a, — a3)sin(a3 — a,)si]](a,  —  «,)' 

er.  mit  derselben  BestimmuDg  wegen  des  Vorzeichens  wie  oben, 
eicbnet  man  die  Seiten  des  feblerzeigenden  Dreiecks,  so  wie 
elben  in  der  ersten,  zweiten  und  dritten  der  drei  durch  die  Glei- 
igen  1)  charakterisirten  Linien  liegen,  durch  #i,  #,,  «,.;  so  ist 

22)  [  ,,»=e, -?.)»+(•,.-!,,)-, 

folglich  nach  dem  Obigen 

*  |sin(a, — er,)  sin  (a, — «i)!*' 

23)       ,,»  = 


jsin  («a  —  a,)  sin  (a,  —  a,)!  *' 
•  |sin(a, — ai)sin(as  —  «t)('' 


3 


ohne  Beziehung  der  obern  und  untern  Zeichen  auf  eiqander: 

*       ^      Sin  («j  —  «,)  Sin  (a,  —  a,) 

j       \  a    -^  giU    ^^^    ^^J     gjj,   ^^^     ^^J    1 

^    _^ 9 

'  sin  («t  —  «i)  sin  («»  -r  a,)  * 

braucht  die  Winkel  a,,  a,,  a,  nicht  grösser  als  180^  zu  neh- 
Dann  sind  auch  die  absoluteb  Wertbe  der  Differenzen 


ccj  — tt),  a,  —  ttj,  a^'—a 


1 


;  grösser  als  180^,  wobei  natürlich  vorausgesetzt  wird,  dass 
I,  a,  positiv  sind;  und  weil  nun 

(«,  — a2)H-(«,  — a,)4-(a,  — a,)  =  0 

« 

IG  haben  ... 

;  sSmmtlich  einerlei  Vorzeichen.    Also  haben  auch 

sin(a2-^a,),  sin(a, — «,),  8in(a, -*a|) 

;  sammtlich  einerlei  Vorzeichen,  und  es  ist  folglich,  wenn  man 
obern  oder  untern  Zeichen  nimmt,  jenachdem  ®  positiv  oder 
tiv  ist,  immer  entweder 


352 


'i 


'a 


e 

sin 

(«. 

—  «,)  sin 
9 

(«, 

~™ 

«.)' 

sin 

(«. 

—  a,)  sin 
9 

(«. 

~~" 

«,)' 

sin  (a»  —  «i)  sin  (a,  —  a,).' 


oder 


'i 


*. 


e 

nn 

(«. 

—  a,)  sin 

(«. 

-«.)• 

sin 

(«. 

—  «,)  sin 

(«. 

• 

•  ■"  sin  (a,  —  a, )  sin  («r,  —  «i)  ' 
oder 

•  ■"  sin  (a, — a,)  sin  (a, — «,)' 

9 

'  .      "**  sin  (a,  -^  «,)  sin  (a,  —  «,)" 

I ^       

•  sin  (a,  —  a,)  sin  («j  —  «,)  * 

Daber  ist  jederzeit 

25)  *,*,*,  =±  jsin(a,  — «,)  sin  (a,  —  «,)  sin  («,—«,)!»' 

wenn  man  immer  das  obere  oder  untere  Zeichen  nimmt,  jenachd 
&  positiv  oder  negativ  ist. 

Denkt  man  sich,  was  offenbar  verstattet  ist,  die  Winkel 
a,,  a,  nach  ihrer  Grösse  aufsteigend  geordnet,  so  ist 

V 

sin  (a,  —  a,)  negativ, 
ain  (a,  —  a,)  negativ, 
sin  (a,  —  «i)  positiv; 

also  unter  dieser  Voraussetzung,  wenn  man  die  obern  odel*  uot< 
Zeichen  nimmt,  jenachdem  0  positiv  oder  negativ  ist: 


*  '^  sin  («1  — «,)  sin  (a,  — «,) ' 

9 
^   \    '  sin  (a,  —  a,)  sin  (air^«i) ' 

9 ■ 

•  """"+"  sin  (a,  —  «I )  sin  (a,  —  «,)  *     • 


863 

Also  ist 

27)  #1  :  #s  :  #,      . 
=  sin  (a,  —  «i)  !  siD  («,  —  «,)  :  sin  (a,  —  a^) 
=  sin  (a,  —  a^)  :  sin  (a,  —  «1)2  sin  (a,  — w,). 

Weil  anter  der  gemachten  Voraussetzung  das  Product 

sin  (a,  —  a,)  sin  (a,  —  a,)  sin  (a,  —  «,) 

positiv  ist,  so  ist  nach  21)  unter  dieser  Voraussetzung 

^)   2A  =  -^-7 ,   .   ,  ^' v-w— ;• 

'      "         sm(ai — ()r,)siil(<r2  —  ctt)  sm  («,  —  «,) 

« 

Bezeichnet  man  die  den   Seiten  Sy,  #,,  #,   entsprechenden   Höhen 
des  fehlerzeigenden  Dreiecks  respective  durch'  ^,,  ^„  ^,,  so  ist 

A    _2A  z    _2A    jr    _2A 

'i  'a  '1 

und  folglich  nach  dem  Vorhergebenden 

A  — —  ^ 

29)   (i^,=±^-r^ ■„ 

also 

93 

^      *     *    '        ~~*  siii(rti  —  «,)  sin  («j  —  «,)  sin(a3  —  «j)' 

d,  i. 

'       31)  >6|Ä,Ä,=db2A©, 
oder 


32)®  =  ±^'. 
Auch  ist 

^^)  TtV  =s«n(ai  —  ajsin(a,  —  a,)sin(a,— aj. 

Leicht   überzeugt    man  sich  auch  von  der  Richtigkeit  ^er  beiden 
folgenden  Relationen: 

i   #jsinai — «^sina, +«, sina,  =0, 
34)   < 

(  #iC08ai — #, cosa, +#,cosa,  =0. 

Ist  r  der  Halbmesser  des  um  das  fehl  erzeigende  Dreieck  beschrie- 
benen Kreises,  so  ist  (»ekanntlich 

Tkeüiy.  23 


354 

also  nach  dem  Obigen 

r 

35\   ^-—-t. ü : 

'  2sin  (a, — a,)sin(a, — a,)sin(a, — «,)' 

Beseichnet    ferner    q    deo   Halbmesser   des   in   das   fehlerzeigen<K^  d 
Dreieck  beschriebenen  Kreises,  so  ist  bekanntlich 


*a  +  *j 


nnd  folglich^  wie  sich  hieraus  Mittelst  des  Obigen  mit  Bnlfe  eini 
gonioMCtrischen  Relationen  leicht  ergiebt: 

36)  ^  =  =  -^-7 ^ 


sin  (a,  —  a,)  -f-  sin  (a,  —  «,)  —  sin  («,  —  a,) 
oder 


37)  ^  =  ± 


4cos4^(a,  — a,)cos|(a, — a,)sin^(o,— a|)* 


Wenn  sich  die  drei  durch  die  Gleichungen  1)  diarakterisirfl^ — ten 
geraden  Linien  in  eines  Punkte  schneiden  sollen,  so  imss  ^  =  "  0> 

also  nach  21)  die  Grösse  9=0,  d.  i.  nach  17) 

38)    (^isina^ — 3rjCosa|)sin(a, — a,)  \ 
-|-(iar«sino, — ir^coso,) sin (a, — a,)  f  =9 
+  (^gsina,  — Sft^^^^s)  *'■  (*i  — **»)•  '  • 

sein,   wobei   auf  der  Stelle  erhellen  wird,   dass  diese  Gleidi 
eigendich   die  Gmndgleichung  des  gewöhnlidi  nach  Potheuot 
nannten  Problems  ist.    Leicht  bringt  man  die  TOihergehende 
dinng  auf  die  Fora 

,       (^,  —  ^1 )  cos  (a,—a,)  sin  (a,  —  a,) 
f  +  (y.  —yj  8in(a,  — a,)  sin  («,  — a,) 


(y» — yi) «» («i  —  «m)  «■  («t  —  «i) 
=  !-4-(y.— yi)  «■(«!— «t)<»sK—«i)| 


-i 

) 


■  (Jr.  — *.)  M«  («» —  «»)  MB  («t  —  «.) 

w*ms  sich  s*glciA 

»)  r»«^«  x.-x.-(r.-y.>cot(«.  -«.) -(».-».)€•»(■.—«,> 


355 

ergiebt,  und  also  erhellet,  dass  der  Winkel  a,  bloss -aus  den  Coor- 
dinaften  ^i  9  ^i ;  ^39^3;  ^t  9  ^t  ^^^  ^^^  Differenzen  a^^^a^^ 
a,  —  «1  bestimmt  werden  kann,  welches  das  vorzüglich  den  Po- 
tbenot'Aehen  Problem  zum  Grunde  liegende  Princip  ist.  Weitere 
Entwickeltingen  über  diesen  Gegenstand  halten  wir  aber  nach  den 
in  dem  Aufsätze  No.  XIV.  im  ersten  Theile  des  Archivs  angestell- 
ten Betrachtungen  an  diesem  Orte  für  überflüssig,  und  können  die- 
selben füglich  dem  Leser  überlassen. 


Yerschiedene  mathematische  Bemerkung^en  und 

Aufisätze. 


Von 


Herrn  Dr.  Wilhelm  Matzka, 

k.  k.  Professor  der  Mathematik  an  der  k.  k.  philosophischen  Lehranstalt 

zu  Tarnow  in  Galizien. 


I. 

Benierk,angen  zu  dem  Aufsatze  auf  Seite' 57  im  ersten 
^  Theile  des  Archivs. 

D*er  in  diesem  Aufsatze  auf  contbinatorischem  Wege  erwiesene 
Lehrsatz : 

„Alle  ganzen  Zahlen  kann  man  aus  den  Gliedern  der  nach  den 
Potenzen    von    2   fortgebenden  geometrischen  Progression,    so 
dass  jedes  Glied*  nur  einmal  vorkommt,  durch  Addition  bilden 
und  zwar  nur  auf  eine  einzige  Weise;" 
lässt  sich  als  eine  höchst  einfache  Folgerung  aus  dem  leicht  nach- 
zuweisenden Satze  entnehmen,  „dass  jede  Zahl  nach  dem  4ja<ii- 
sehen  Ziffersjsteme,  in  welchem  man  sich  nur  der  Ziffern  0  und  1 
bedient,   geschrieben  werden  kann,  und  zwar  auf  nicht  inehr  als 
Eine  Weise." 

Uebrigens  kann  man,    bloss  auf  die  Lehre  vom  Theilen  ge- 
stntzt^  den  allgemeinen  Satz  erweisen: 

„Jede  Anzahl  lässt  sich  als  algebraische  Summe  von 
Vielfachen  der  natürlichen  Potenzen  jeder  die  1  über- 
steigenden Anzahl  80  darstellen,  daaa  die  t^«U%  ^^%v. 


356 

tiv«D,     tlieils    negativen    Multipticätoren     möglichst 

klein,  d.  i.  nicLt  grösser  als  die  Bälfte  der  potenzirten  Anzahl, 

sind,  und  zwar  nur  auf  Eine  Weise." 

Denn  ist  a  die  potenzirte  und  »   die  darzustellende  Anzalil,  nsd 

sind  «9o  9  ^1 9  ^3  » •  •  *  •  'Wr  die  algebraischen  Multiplicatoren  fär  die 

Potenzen  a**,  a^ ,  a',  .  • . .  «r'*;  so-  soll  der  Forderung  .gemäss  sein: 

oder 

«  =  «lo  H-  («»i  H-  «»2»  -+-.•••-!-  «•r«'^^)  «, 
oder  auch,  wenn  man 

setzt, 

in  :=:  j9iQ -|- if  |0. 

Die  Aufgabe  ist  also  darauf  zurückgeführt,  daas  man  die  An- 
zahl n  vorerst  nur  aus  den  beiden  niedrigsten  Potenzen  von  a,  der 
nullten  und  ersten,  nämlich  aus  einem  Vielfachen,  dem  Mjfacheo, 
von  a  und  aus  einer  möglichst  kleinen,  positiven  oder  negativen, 
Anzahl  m^  zusammenzusetzen  hat;  folglich  dass  man  die  darzustel- 
lende Anzahl  n  durch  die  zu  potenzirende  a  dergestalt  theilen  solle, 
dass  der  Rest  möglichst  klein,  mithin  der  Quotus  nächst  zustimmig 
ausfalle.  Dann  ist  der  Multiplicator  m ^  von  a^  j^ner  möglich 
kleinste  Rest  und  der  Multiplicator  n^  von  «>  dieser  nächst  zu- 
stimmige  Quotus;  nämlich,  wenn  man  nicht  erst  noch  neue  Zeichen 
einführen  will: 

m^  =  möglich  kleinster  Rest  von  »  :  a, 

I»,  '=  nächst  zustimmiger  Quotus  von  n  :  a. 

Weil  nun  eine  solche  Theilung  jederzeit,  aber  auch  nur  auf  eine 
einzige'  Art,  ausführbar  ist,  so  kann  auch  jede  Anzahl  n  immer, 
und  zwar  nur  auf  Eine  Weise,  au^  den' möglich  kleinsten  Vielfa- 
chen der  Potenzen  a®  und  a'  algebraisch  zusammengesetzt  werden. 
So  wie  aber  n  zusammengesetzt  wird ,  eben  so  wird  'sich  der 
Quotus  ♦ 

»,  =  «i  H- iw^a  H- .  .*. . -f- «ir»**~* 
neuerdings  zusammensetzen  lassen;  es  wird  nämlich  sein: 
«»,  =  möglich  kleinster  Rest  von  n^  :  a^  und 

zunächst  zustimmiger  Quotus  von  n^i  a. 

Wenn  man  demnach  die  zusammenzusetzende  Anzahl  n  durch  die 

zu  potenzirende  a  so  theilt,  dass  der  Rest  möglichst  klein  ausfällt; 

und  wenn  man  den  Quotus,  und  auf  gleiche  Weise  jeden  nachfol- 

geadeu  QuotUBj  wieder  so  tWilt)  duaa  d^T  Rest  immer  so  klein  als 


357 

_  I  ausfällt:  8o  sind  die  der  Ordnung  nach  sich  ergebenden 
Reste  die  gewünschten  Multiplicatoren  moi  fff,,,  »,, . . . .  »r;  we^en 
«r^>l  wird  jeder  nachfolgende  Quotus  wenigstens  auf  die  Hälfte 
des  vorhergehenden,  mithin  endlich  einmal  einer  unter  a  selbst, 
herabsinken  und  bei  ihm  die  Rechnung  abbrechen. 

Ist  insbesode  re  a  =  2,  äo  sind  die  möglich  kleinsten  Reste, 
daher  auch  die  Multiplicatoren  0  und  1;  und  darin  liegt  der  obige 
Satz.  Ist  aber  a=  3 ,  so  werden  die  möglich  kleinsten  Reste, 
Folg'lich  auch  die  Multiplicatoren,  —  1,  0,  ] ;  und  somit  ist  der,  in 
dem  Gitirten  Aufsatze  auch  angeführte  Satz  erwiesen,  „dass  man 
jede  Anzahl  aus  den  natürlichen  Potenzen  von  3  dnrch^  Addition 
und  Snbtraction,  und  zwar  nur  auf  Eine  Weise,  bilden  kann". 


II. 

Feststellung  und  Würdigung  des  in  dem  Archive,  Theil  1. 
d$.  204,  über  eine  Stelle  in  Cauchy's  Begründung  der  Dif- 
ferential-Rechnung ausgesprochenen  Tadels. 

Der  Herr  Herausgeber  des  Archivs  leitet  die  citirte  Abband- 
luDg  mit  folgenden  Worten  ein: 

,,Cauch^  hat  bekanntlich  die  Entwickelnng  der  wichtigen  Dif- 
ferentialquotienten  der  Functionen  log  a:  und  a^  auf  den  hatz  ge- 

srilndet,  dass  sich  die  Grösse  (1  +  0)  ^,  wenn  0  sich  der  Null 

.111 
oähert,  der  Summe  der  convergirenden  Reihe  1,  Y>r~ä>|  o  3>  ""> 

welche  wir  wie  gewöhnlich  durch  e  bezeichnen  wollen,  als  ihrer 
Gränze  nähert, . . .  .^' 

Auf  der  nächsten  Seite  fährt  er  fort: 

„Gegen  den  von  Cauchy  gegebenen  Beweis  des  ....  erwähnten 
Satzes  hat  aber  Herr  Liouville  in  seinem  Journal  (Aoüt.  1840. 
p.  280)  die  sehr  gegründete  Einwendung  gemacht,  dass  demselben 

12 
die  Annahme  zum  Grunde  liege,  dass  das  Product  (1 ^^^  '^'m^ 

n  •—'  1 

...•  (1 — -)  für  «»  =  00  der  Einheit  gleich  werde,    welches 

Bwar  dann  seine  Richtigkeit  habe,  wenn  n  eine  bestimmte  von  m 
Dnabhänpge  Zahl  sei,  sich  aber  dann  offenbar  nicht  mehr  behaup- 
ten lasse,  wenn  n  von  m  abhängig,  z.  B.  »  =  «»  oder  n  =  m  —  1 

■AI  *' 

WOif   •  •  •  • 

Allein  Cauchv  stützt  sowohl  in  seinem  R^sum^  des  Ije^on« 
....  sDf  le  caicul  infinit^imal.  4.  Paris.  1823.  pag.  2,  als 
euch  in  der  verbesserten  Ausgabe  eines  Theils  dieses  Werkes,  näm- 
lich in  seinen  Le^ons  sur  le  caicul  diff^reteticl.  4.  Paris.  182^  p.  2, 
die  Herleitung  der  in  Rede  stehenden  Differentialquotienten,  in  letz- 
ter Instanz,  auf  folgende,  wörtlich  also  lautende  Stelle: 

,>Si  Ton  suppose  d'abord  la  quantit^  a  positive  et  de  la  forme 

-— ,  m  d^ignant  un  nombre  entier  variable  et  susceptiblc  d'un  ac- 
croissement  ind^fini ,  on  aura 


358 


(!  +  «)  «=(14-1)" 


•  •  •  • 


].2.3.,.in  ^  m'  ^         m^ 


Comme,  doos  le  second  meinbre  de  cette  derni^re  fbrmule,  les  ter- 
mes  X  qui  renfeimeiit  la  quantit^  m  sont  toas  positifs ,  et  croissent 
en  valenrs  et  en  nombre  eo  m^me  temps  que  cette  quantit^^  il  est 

1    m 

clair  que  Pexpres-sion  (1  +  "I^)  croitra  elle-m^meaTec  le  nom- 
bre entier  m,  en  demeurant  toujours  comprise  entre  les  denx 
sommes 


I   ' 

et  1+1+  l"  -tiz-*-  2X2 +  «*«'•  =  *-*-» -»-*==  3 5 

dbnc  eile  s'approcbera  indefiniment,  pour  des  valenrs  croissantes 
de  m,  d'une  certaine  limite  comprise  eotre  2  et  3.  Cette  li- 
mite  est  un  nombre  qui  joue  un  grand  rdle  dans  le  calcol  infini- 
tesimal, est  qu^on  est  convenu  ded^siffner  par  la  (.ettre  e*^ 

Gaucby  iässt  sieb  demnach  ffar  nicbt  darauf  ein ,  die  GrenseD 
der  einielnen  Glieder  der  entwickelten  Binomiai -Potenz  für  eine 
unendlicb  wachsende  Anzahl  m  aufsusnchen,  sondern  benutzt  diese 
Entwicklung  bloss,  um  das  stete  Wachsen  dieser  Potenz  zwisckea 
den  Anzahlen  2  und  3,  also  die  Annäherung  der  Potenz  selbst  an 
eine  fixe  Grenzzahl,  die  er  e  nennt,  zu  erweisen.  Darum  erwähot 
er  keineswegs,    dass    die   Grenze   dieser  entwickelten  Potenz  die 

Summe  1  +  y  H-  j-r  H-  .  ^  «  + sei,  noch  weniger  bezeich-* 

net  er  diese  Summe  durch  e,  sondern  er  versteht  unter  e  die 

Grenze,  der  sich  die  Binomial- Potenz  (1  +  — )   ,  bei  dem  unend- 

fn 

liehen  Steigen  der  Anzahl  «s,  unbestimmt  nähert,  wie  auch  immer 
die  successiven  Werthe  dieser  Potenz  berechnet  werden  möffen  and 
jene  Grenze  derselben  gefunden  werden  mag.  Ihm  ffeniigt,  für 
seine  Herleitung  der  Dinerentialquotienten,  die  blosse  Nachweisuog 
der  Existenz  einer  solchen  Grenze;  da  er  die  Grösse  derselben 
für  diesen  Zweck  gar  nicht  zu  kennen  braucht. 

Jedoch  in  den  Pr^liminaires  der  oben  angeführten  jüngeren  Le- 
bens, pag.  10,  nicht  aber  in  den  älteren  R^sume,  führt  Gaucby,  znr 
Erläuterung  der  Convergenz  der  Reihen^  folgendes  Beispiel  an:  . 

Une  s^rie  digne  de  renarque  est  celle,  qu'on  obtient»  lorsque, 
dans  le  developpement  de  l'expression 


359 

OB  fcil:  coBver^r  le  nombre  entier  m  vera  la  limite  oo.    Cette  i^- 
riei  dont  les  diffi^ents  termes  sont  respectivejnent 

*'    1'    J.2'    1.2.3*    ••  1.2.3. ..n  ®*^ ' 


reste  coovei^ente  . . . . " 

Hier  acmiesst  Caucbj^  allerdio^s  aus  der  GreDzform  der  An- 
£uigsglieder  der  Reihe,  in  einer  nicht  genugsam  begründeten  In« 
diiGtion,  auf  die  Grenzform  ihres  allgemeinen  Gliedes,  indem  er 
stillschweigend 

Hm(l_±)(l-l)(l-.A)....  (l-fL=i)  =  l,  für  lim  m  =  <x> 

gelten  lässt. 

Diese  Stelle  ist  es  demnach,  welche  von  Liouville's  Tadel  mit 
Recht  getroflfen  werden  könnte;  ob  er  sich  aber  wirklich  auf  sie 
beziehe,  yermag  ,ich  nicht  zu  entscheiden,  da  ich  den  Jahrgang  1840 
'  seines  Joi^rnals  nicht  mehr  besitze.  Mit  dieser  Stelle  hängt  jedoch 
die  später,  pag..  19,  folgende  Bntwickelung  der  Differentialquotienten 
logarithmischer  und  exponentiellec  Functionen  durchaus  nicht  zu- 
sammen {  was  auch  schon  daraus  einleuchtet,  dass  dieselbe  in  dem 
Resum^  gar  nicht  vorkommt.  Mitbin  ist  diese  Entwickelung 
üb«r  die  ihm  zugemuthete  Unrichtigkeit  völlig  erhaben; 
waa  diese.  Zeilen  zu  beweisen  einzig  beabsichtigten. 


111. 

Bemerkungen  zur  Bestimmung  des  Schwerpunktes  im 
sphärischen  Dreiecke,  auf  Seite  6  bis  9  im  dritten  Tbeile 

des  Archivs. 

1)  Die  hiei;  vom  Herrn  Director  Esch  weiler  aufgestellte  ele- 
gante Bestimmung  des  Schwerpunktes  eines  sphärischen  Dreieckes 
hatte  ich  bereits  im  Jahre  1836  selbst  gefunden ;  ich  hoffe,  er  werde 
mir  gern  gestatten,  seinem  Aufsatze  Folgendes -von  meinem  dama- 
ligen Funde  anzuscbliesseo. 

I.  Nach  seiner  Ableitung  (S.  7  und  Taf.  VII.  Fi^.  4.)  ist  das 
statische  Moment  eines  sphärischen  Dreieckes  ABC  in  Bezug  auf 
die  Ebene  des  zu  dem  Kugelhalbmesser  OA  einer  Dreiecksspitze 
A  senkrechten  grössten  Kreises,  d.  b.  das  Product  aus  dem  Flä- 
cheninhalte €  des  sphärischen  Dreieckes  in  den  Abstand  ^I — 

seines  Schwerpunktes  von  jener  Rreisebene  =  ^a .  sin  ^  sin /.  Der 
erste  Factor  \a  dieses  Productes  giebt  den  Flächeninhalt  des  Kreis- 
ausschnittes BOC  an,  welcher  der  jener  Dreiecksspitze  A  gegen- 
über liegenden  Dreiecksseite  BC  zugehört  Der  zweite  Factor 
sin ^ sin /'zrz  sine 810/9  drückt  den  Abstand  derselben  Dreiecksspitze 
^  von  der  Ebene  dieser  Dreiecksseite  BC  aus.  Mithin  ist  das 
staiische  Moment  der  Fläche  eines  sphärischen  Drei- 
eckes ABC  in  Bezug  auf  die  Ebene  des,  zu  dem  Kugel- 
halbmesser OA  ein^r  Dreiecksspitze  A  senkrechten  oder 
zu  dieser  Spitze  als  einem  Pole  gehörigen,    grösstcoKreises 


360 

gleich  dem  Producte  ans  dem  Abstände  der  Dreiecks- 
spitze  von  der  Ebene  der  ihr  entgegen  liegenden  Seite 
BC  in  den  Flächeninhalt  des  dieser  Seite  angehörigen 
Kreisausschnittes  BOC, 

2.  Es  dürfte  wohl  nicht  ohne  Interesse  sein,  diesen  Aasdrack 
des  statischen  Momentes  eines  sphärischen  Dreieckes  auch  mittels 
einer  elementaren  Betrachtung  aufzustellen.  In  dieser  Absicht  thei- 
len  wir  die  Seite  ßC  (Taf.  VII.  Fig.  4.)  des  Dreieckes  ABC  in 
beliebig  viele  und  beliebig  grosse  Stücke,  und  fuhren  durch  alle 
Theilungspunkte  nach  der  gegenüber  liegenden  Spitze  A  Bogen 
grösster  Kreise,  und  zwischen  jeden  zwei  benachbarten  solchen 
Kreisbos^en,  wie  AD  und  AE^  um  dieselbe  Spitze  A  als  Pol,  Bo- 

fen  kleinerer  Kreise,  wie  DF  und  EG.  So  wird  dem  Kugel- 
reiecke  ui.DE  nicht  bloss  ein  kleineres  Dreieck  ADF  einge- 
schrieben, sondern  auch  ein  grösseres  AEG  umgeschrieben,  tob 
denen  jedes  ein  Ausschnitt  der  Seitenfläche  eines  Kugelabschnittes 
ist.  Sind  HD  und  HF  Halbmesser  der  Grundebene  des  ersteren 
Kugelabschnittes,  so  ist  AH  seine  Höhe  und  der  Inhalt^  seiner  ^u 


tennäche=27r.  J^J7.  Zu  ihm  verhält  sich  der  Inhalt  des  Dreieckea^K  s 
ADF^  wie  zur  vollen  Umdrehung  2nr  der  Winkel  DAEj  den  wir^v  r 
durch  9>  bezeichnen  wollen ;  mithin  ist  ^  ADF  ^  (27r  •  AHi  2;r).^  ^* 
fpz^z^ .AH,  oder  wenn  wir  den  Bogen  AD-^iu  setzen, sofl 
costf).  Aehnlich  muss,  wenn  wir  ABz=ztif  annehmen,  ^AEO 
y>{l  —  cos  ff')  sein. 

Der  Schwerpunkt  der  Seitenfläche  eines  Kugelabschnittes,  s< 
wie  jedes  Ausschnittes  derselben,  steht  um  die  halbe  Höhe  des  Ab- 
schnittes von  seiner  Grundebene  ab.  Bezieben  wir  demnach  di« 
statischen  Momente  auf  die  Ebene  des  zur  Dreiecksspitze  A  ah 
einem  Pole  gehörigen  grössten  Kreises,  so  hat  von  ihr  der  Schwer- 
punkt des  Dreieckes  ADF  den  Abstand  ^J7+  ^NA  =  l iOA -f 
^j£f)  =  j(l -t-cos«),  mithin  analog  jener  des  Dreieckes  AeO  dei 
Abstand  |(l  +  cost#');  und  der  erstere  Abstand  ist  offenbar  grösser, 
der  letztere  aber  kleiner  als  der  Abstand  des  Schwerpunktes  dei 
Dreieckes  ADE  selbst  von  der  Momentenebene. 

Daraus  folgt   nun,   dass   das   Moment   des    Dreieckes  ADE^ 
d.  i.  das  Product  aus  seinem  Inhalte  und  aus  dem  Abstände  seini 
Schwerpunktes  von  der  Momentenebene,  wenn  man  dessen  Factorei 
einmal  durch  kleinere,  ein  andermal  durch  grössere  ersetzt, 

;>9(1— cos»).^(l-f-costf')  und  <y(l — costf').|(l+Gos») 

sein  muss. 


Zur  ferneren  Umgestaltung  dieser  einscbränkeoden  Grenxen  aetse^     ' 
rir  DE  =  v,  ADB  =  u),  AEB  =  co';  dann  ist  im  Dreieck  -^^< 


sin  9)  sin  t#  =  sin  v  sin  inf 

und  im  Dreiecke  ABE 

sin  co'  sin  «>'  =1  sin  c  sin  /¥ 


k 


folglich,  wenn  wir  muUiplii-iren  und  ahknnen,  ' 

r     ^ 

sin  9  .  sin  ff  sin  1/  ^=  lin  e  au  /)  •  lin  r.   •  i  ^\ 


361 

Hieraus  ergiebt  sich 


siu  c  sin  ^    . 

SID  CD  =  -: : — S  SIO  V, 


nod  BonacL 


a>  er        siucsini?      siiiü 

Setsen    wir  diese  Ausdrücke  für  9,   so  finden  wir  des  Dreieckes 
ADE  Moment 

^Isincsin/J.i-r^^  : -: — J        .-t-^-^-t — ^ '- .m 

*^  *  '^    ^siny     sintr  sintcsintf 


j     ^,    .         •     /»    /   T           «^    \   (1  — cosk')  (1 -Hcos«) 
und   <<  4  sm  c  sin  Ä .  (-r^  :  -: — )  ^ \ — ,  .     ^ .  v. 

Für  den  Winkel  9  lässt  sich  auch  noch  folgender  Ausdruck 
vortheilhaft  verwenden.    Es  ist 

9  =  DAE^=L  DHF^=i  DF\  DIi=DF:  sin  «, 

daher,  wenn  man  durch  sinci>'sin«'  theilt  und  mit  dem,  nach  dem 
Obigen,  ihm  gleichen  sine  sin /¥  multiplicirt^ 

I 

sincsini9        DF  ..    .        ■  sine  sin  i9        EG 

CD  =ir  -. r-^  .  — r — ; .  V  Und  aualog  =    .      ■  .  ^  .  — . — .  V, 

Mitbin  zeigt  sich  das  Moment  des  Dreieckes  ADE 

^  ,    .         '    o    (1  — cos«)(l  +  cosf*')     DF 

>  i  sin  e  sin  a  . : -. — ; -.  —. — ; .  v 

^^  *  '^  sinffsui»  i;sioai 

und  <v8incsinp.    -.     ,-  -.-    . — : — »v, 

•  ^  smtf  sioM  vsino) 

Nun  ist  das  Moment  des  Dreieckes  ABC  gleich  der  Summe  der 
Momente  aller  dasselbe  constituirenden  Dreiecke,  wie  ADEy  folg- 
lich grSsscr  als  die  Sufnme  aller  unteren  und  kleiner  als  die  Summe 
aller  oberen  Grenzen  der  Momente  der  Dreiecke  ADE  für  sämmt- 
liche  Theile  v  =  DE  der  Seite  BC=i  a. 

Lassen  wir  demnach  alle  Theile  v  der  Seite  AC  unendlich  ah« 
nehmen,  so  nimmt  auch  der  Winkel  9  unendlich  ah,  und  die  Kreis- 
bogen f»  und  u  nähern  sich  unendlich  ihrer  Gleichheit;  daher  stre- 
ben die  Quotienten  -^—  und  -: —  ihrer  bekannten  gemeinschaftli- 

sin  y  sin  v  ^ 

eben  Grenze  l,  die  Producte  (l  —  cos«)  (1 -f-cosi«'),  (1  —  cos«') 
.(1  +cosir)  und  sin«  sin  ff'  ihrer  gemeinsamen  Grenze'  1  —  cosm'  = 
sin«*  zu;  die  Kugeldreiecke  DkF  und  DEG^  welche  an  F  und 
G  rechtwinklig  sind,  nähern  sich  unendlich  ihrer  Ausebnung,  folg- 
lich .dem  Zustande,  in  welchem  DF^Mwam'  und  j&&  =  i;sin  o; 
ist;  kurz,  das  Troduct  der  in  den  Ausdrücken  der  einscbränken- 
dtn  Gren;ien  als  Factoren  vorkommenden  Quotienten  strebt  seiner 
Grenze  1  ohne  Ende  zu. 

Bei   der   Summirung   sämmtlicher    Werthe   der   a;le\cUii(i^v%^^ 


362 

t^r^UAitn  ü«r  Momente  aller  constitutiveo  Dreiecke  kosaU  ikr  ge- 
ni^inMcliaftlicker  Factor  j  sin  e  sin  ß  mit  der  Summc  tod  laater  Pro* 
dili^tttn  XU  multiplicireD^  io  deoen  die  eioen  Factoren  eiaer  grcMeia* 
Hüitiru  larenze  zustreben;  daher  ist  letztere  SoniMe  gleiä  dea 
Producte  dieier  geBeiBsanieo  Grenze,  —  hier  1  —  in  die  Sbwm 
aller  zweiten  Factoren  *)  —  hier  in  die  SaniMe  aller  Bestandstäcke 
V  der  Heite  BC-ma^  d.  i.  in  die  Seite  a  selbst.  MithiB  strebt 
Novfobi  die  untere  als  auch  die  obere  Grenze  des  MoBents  vom 
Dreiecke  ABC  derselben  Grenze  \  sin  e  sin  ß .  a  ohne  Ende  la; 
folglieh  Biuss  dieses  Moment  eben  dieser  Grenae  ^woLewa^ß  glticb 
sein,  welche' man  auch  durch  ^sin^sin;^  aasdrficken  kaut. 


IV. 
Neuer  Beweis  der  Gleichheit  von  Parallelepipeden. 

Der  Satz:  Parallelepipede  yon  gleichen  Grondebenea 
und  Höhen  sind  ^^leich,  wird  in  allen  mir  bekannten  Lehrbii- 
chern  der  Stereometrie  hioss  für  den  sehr  eingeschränkten  Fall  er- 
wiesen, wo  die  Gmndebenen  congment  sind;  aach  drängen  sich  \% 
den  zum  Beweise  dienenden  Figuren  die  Linien  in  einen  so  engen 
Raum  zusammen,  dass  besonders  in  öffentlichen  VorlesuBffen  das 
Siebten  und  Ueberseben  derselben  den  Zuhörern  sehr  beschwerlich 
fällt.  Der  folgende  Beweis,  den  ich  im  Jahre  1838  fand»  ist  yon 
beiden  Mängeln  frei. 

I.  Zuvörderst  betrachten  wir  den  Fall,  wo  die  g^leichen 
Grundebenen  der  Parallelepipede  je  eine  Grundkante  und 
den  Kantenwinkel  an  ihr  gleich  haben. 

Hier  gehören  daher  zu  den  gleichen  Grundkanten,  als  Grund- 
linien der  parallelogrammischen  Grundebenen,  auch  gleiche  Höben, 
d.  h.  gleiche  Entfernungen  von  den  parallelen  Seiten. 

In  dem  einen  Parallelepipede  AvEG  (Taf.  Vli.  Fig.  5.)  erwei- 
tern wir  nun  die  Grundebene  AC  und  die  parallelen  Grundkanten 
AB  und  CD^  welche  den  Grundkanten  ab  und  cd  des  anderen 
Parallelepipeds  aceg  gleich  sein  sollen.  Zwischen  diesen  verlänger- 
ten Grundkanten  und  mit  dem  ersteren  Parallelepipede  auf  die  näm- 
liche Seite  der  Grundebene  stellen  wir  das  zweite  Parallelepiped 
*aceg  dergestalt  auf,  dass  die  gleichen  Grundkanten  paarweise  in 
einerlei  Gerade  zu  liegen'  kommen,  die  Oeffnungen  der  ffleichen 
Kantenwinkel  an  ihnen  nach  einerlei  Gegend  gerichtet  sud  üod 
die  Parallelepipede  selbst  nirgends  zusammentreffen.  In  dieser  Stel* 
lung  fallen  die  erweiterten  zweiten  Schenkel  der  gleichen  Kanten* 
winket ,  so  wie  auch  die  erweiterten  zweiten  Grundebenen  der 
gleichhohen  Parallelepipede,  in  eine  Ebene  zusammen;  und  die  Pa- 
rallelepipede, machen  mit  einem  zwischen  ihnen  stehenden  schief 
abgeschnittenen  Prisma  BdFh  ein  eben  solches  Prisma  AeEg  aus. 


*)  Denn   bekanntlich    ist,   nad)    Caucby   (vergl.    auch    Archiv.     Theil  1. 

S.  293),  a«  +  aV  H- «  V  :5 .  =s  («-#_«' -^- «" -| )  .  Med.  («,  a. 

ff", ....);  folglich,  wenn  lima  =  lim a'=:  lim a"  =  ....=  ^  ist, 

lim(«a4-«V-f-«"«"-*-....)  =  lim(a-Ha'-|-a"-f.,..,)x  Med.  (lim<i, 
Uma,  limA",....)  =s  ^.  lim  (a4^(«'-f-a"-f-....). 


363 

NuDmebr  lässt  sich  leicht  nachweisen,  .üass  die  schief  abffe- 
•chnittenen  Prismen  Ad£h^  und  BcFg  conffruent  sind. 
Depo  1)  sind  alle  parallele  Kanten,  als  Seiten  desselben  ParaUel- 
epipeds,  gleich,  wie  AEz=zßF^  aezrndf...,;  2)  sind  jede  zwei 
in  «iD^r  Geraden  gelegene  K^anten  gleich ,  wie  uia  ==ä  Biß ,  Ee  := 
/y  u«  dffL»  weil  sie  aus  ffleicben  Stücken  bestehen,  da  ABz=zaby 
aUio  anen  AB  -^  Ba^=,Ba'^  aö^  d.  i.  Aa:=iBö  ist;  daher  sind 
3)  nicht  nnr  die  Winkel  der  gleichgerichteten  Kanten  gleich,  wie 
DA€fz=:CBb,EAa=:FBö....,  sondern  auch  4)  die  Winkel  der 
gleiehgestreckten  Ebenen  gleich,  wie  die  der  Ebenen  J^i^  und  JQTtr 
nit  den  sie  schneidenden  Ebenen  Ae  oder  Bf,  u.  dgl.  Denkt  mao 
sich,  daher  ein  solches  Prisma,  BcFg,  zu  dem  andern  AdEh  der- 
gastalt  gebracht,  dass  eine  Kante  ab  mit  der  ihr  gleichen  Au^ 
und  an  ihr  die  gleichen  Kantenwinkel  übereln  fallen;  so  fällt  die 
Seiteaebene  ^€r  auf  die  congruente  ^i/ und  die  Seitenebene  bg 
auf  die  congruente  uh^  mithin  auch  Jede  Ecke  des  ersteren  Prisma 
in  eine  des  letzteren.;  das  Prisma  JacFg  wird  gleichsam  zwischen 
der  es  einhüllenden  parallelepipedischen  Fläche :  .^/I^c^  um  das 
.Stück  AB  von  B  gegen  A  geschoben  und  erfüllt  so  g^nz  das  an- 
dere Prisma  AdEh,  Da  nun  in  dieser  Stdlung  beider  Prismen 
jeder  Unterschied  zwischen  ihnen  aufgehoben  erschein t>  so  sind  sie 
congruent. 

Zieht  m^an  demnach  von  diesen  congruenten  Prismen  AdEh 
und  BcFg  das  ihnen  gemeinschaftliche  BdFh^  oder  sie  selbst  von 
dem  ganzen  Prisma  AcEg  ab,  so  müssen  die  Reste,  welche  gerade 
die  mit  einandec  zu  vergleichenden  .dfCi^(9  und  aceg  sind,  gleich 
gross  sein. 

IL  In  jedem  anderen  Falle  muss,  weil  die  Grundebenen 
der  Parallelepipede  Parellelogramme  und  einander  gleich  sind,  in 
jeder  Grundebene  wenigstens  Eine  Höhe  kleiner  oder  nur 
höchstens  so  gross  als  eine  Seite  der  anderen  Grund- 
ebene sein.  Denn  der  Flächeninhalt  eines  Parallelogramms  gleicht 
dem  Producte  aus  einer  Seite  (der  Grundlinie)  in  ihre  Höhe,  und 
jede  Seite  desselben  ist  wenigstens  so  gross,  wenn  nicht  grösser, 
als  die  der  anstossenden  Seite  zukommende  Höhe;  folglich  ist  der 
Flächeninhalt  des  Parallelogramms  nie  kleiner  als  dus  Product  sei- 
n<^r  beiden  Höhen  und  nie  grösser  als  das  Product  zweier  zusam- 
menstosscnden  Seiten,  Bei  zwei  gleichen  Parallelogrammen,  wie 
hier  die  Grundebenen  sind,  ist  demnach  das  Product  der  Höhen  des 
einen .  sicher  nie  grösser  als  das  Product  zweier  zusammenstossen- 
den  Seiten  des  anderen.  Daraus  folgt  sogleich,  dass  nie  beide 
Höhen  'des  einen  Parellelogramms  zugleich  grösser  sein  können 
als  jede  der  Seiten  des  gleichen  anderen  Parellelogramms. 

Sei  nun^  die  zur  Seite  AB  (Taf.  Vll.  Fig.  6^)  der  Grundebene 
AC  gehörige  Höhe,  d.  i.  der  Abstand  der  zwei  parallelen  Seiten 
AB  und  CD  von  einander,  nicht  grösser  als  die  Seite  ab  der 
Grundebene  des  zweiten  Parallelepipeds  aceg.  Dann  kann  man 
zwischen  jenen  Parallelen  und  ihren  Verlängerungen  durch  jeden 
Punkt  a  wenigstens  Eine  der  Seite  ah  gleiche  Gerade  ab  führen. 
Zieht  man  zu  dieser  in  demselben  abstände,  wie  die  Parallelen  ab 
und  cd^  die  cb  parallel,  so  ist  das  entstehende  Parellelogramm  ac 
dem  andern  ac  gleich ,  weil  sie  die  Grundlinien  ob  und  ab  sammt 
den  zugehörigen  Höhen  gleich  haben.  Nach  der  Annahme  ist  aber 
auch  JCzziaCy  daher  auch  noch  JtfCssac.   Beide  Parellelogramme 


364 

Hegen  überdiess  zwischen  einerlei  Paralleleti,  mithio  haben  sie  auch 
ihre  Grundlinien  gleich  y  jiBzrzai.  Kurz  das  Paralleloff  ramm  ac 
hat  mit  jedem  der  zwei  einander  und  ihm  gleichen  ParelleTogramne 
j4C  und  äc  eine  Grundlinie  und  ihre  Höhe  gleich. 

Verlängern  Wir  endlich  die  Parallelen  ab  und  cb,  und  stellen 
wir  auf  sie  die  ihnen  gleichen  Grundkanten  u6  und  cä  des  P&nl- 
lelepipeds  aceg''^  erweitern  wir  dann  die  durch  jiJ^  und  CDj  w 
wie  die  durch  ad  und  cd  gehenden  Seitenebeaen ,  und  die  von  der 
Grundebene  ACac  gleichweit  abstehenden,  also  in  Eane  Ebene  zn- 
sammenfallenden  Grundebenen  EG  und  eg\  so  begrenzt  dies  Paar 
Grundebenen  mit  jenen  zwei  Paaren  parelleler  Seitenebenen  ein 
neues  Parallelepiped  aceg.  —  Für  die  Darstellung  bleibt  es  hierbei 
vortheilhaft,  die  Gerade  ab  so  weit  von  der  Grundebene  AC  und  von 
ihr  die  Grundebene  ae  so  weit  entfernt  zu  halten,  dass  keine  zwei 
Parallelepipede  irgend  wo  zusammentreffen.  -^  Mit  diesem  dritten 
Parallelepipede  aceg  hat  nun,  vermöge  seiner  Entstehung,  jedes  der 
zwei  Parallelepipede  ACEG  und  aceg^  ausser  der  Grundebene  und 
Höhe,  auch  noch  eine  Grundkante  und  an  ihr  den  Kantenwinkel 
gleich;  mithin  sind  sie,  dem  vorigen  Falle  gemäss,  ihm  einzelD 
gleich,  daher  auch  einander  selbst  gleich. 

Der  behauptete  Satz  gilt  demnach  ganz  allgemein. 


XL. 

lieber  die  höheren  Differentialquotienten 

einiger  Functionen. 

Von 

Herrn  Doctor  O.  Schlömilch 

zu  Weimar. 


I.     Wir  wollen  uns  zunächst  mit  den  höheren  Difierenzialquo- 
tienten  der  häufig  vorkommenden  Function 

y  =  <?  ,      (1) 

beschäftigen.    Durch  successive  Diffcrenziation  derselben,  unter  be- 
Btäadiger  Zuwendung  der  Salze 


365 

1 

dM   ~     '   dx  ~^ 4x^^ 4x 
)t  man  folgende  Reihe  vod  GleicbuDgeo: 

^  =  (+  16»*  -  48»'  +  12)7*' 

0  =  (- 32»«  +  160»»  —  120»)7*' 

^=  (-H  64»«  —  480»*  +  720»»  —  120)7*' 

u.  s.  f.. 

wir  müssen  nun  in  dieselben  ein  Gesetz  zu  bringen  sucben. 
Man  bemerkt  zunächst,  dass  die  erste  Vertikalreihe  nach  Po- 
en  von  2»  fortgeht;  wir  wollen  daher  ans  den  Coefiizienten  in 
anderen  ebenfalls  so  hohe  Potenzen  von  2  ausscheiden,  als  die 
iben  stehenden  Potenzen  von  »  sind,  damit  sämmtliche  Hori- 
alreihen  nach  Potenzen  von  2»  fortlaufen.    Es  wird  nun 

g  =  +  I(2»)»-2J**' 

g=-[(2,)'-6(2*)l^*' 

g=  + 1(2,)«  _  12(2«)»+ 121?*' 

0  =  -  [(2»)«  -  20(2*)'  -f.  60(2«)l7*' 

^  =  +  [(2»)«  —  30(2*)*  + 1«0  (2»)»  —  12e|7** 

n.  s.  f. 

ra  bandelt  sich  jetzt  noch  um  die  independente  Beitimmung  der 
VxiQnten  der  Potenzen  von  2x,  n&Blich 

1 

1,2, 

1,6, 

1,  12,  12, 

1,  20,  60, 

1,  30,  180,  120 


366 

Zerlegt  man  die  Zahlen  der  zweiten  Vertikalreihe  in  Factoren,  so 
bemerkt  man  leicht  das  Gesetz :  2  =  2.1,  6=3.2,  12  =  4. 3, 
20  :;=  5 . 4,  30  ==  6 . 5,  so  dass  diese  Zahlen  unter  der  F'orm  «(«— 1) 
=  2ii,  zu  stehen  scheinen,  wenn  wii^  mit  m^  den  zweiten  Bioo- 
mialkoeffizienten  des  Exponenten  m  hezeichnen.  Die  Zahlen  der 
vierten  Vertikalreihe  hahen  den  gemeinschaftlichen  Factor  12=3.4, 

und  lassen  sich  auf  folgende  Weise  schreihen :  12  =  3 .  4 .    '    ','  , 

60  =  3 . 4 . , '    '    *^,  180 ^3.4. .   o'a  4 »    ^**    •"^    ^•^    Gesetz 

3.4.ii4  hinzudeuten  scheint.  Die  Zahlen  der  vi^ten  Tertikalreihe 
müssten  demnach  von  der  Form  4.  5.6.«,  sein,  auf  welche  aocb 
die  Zahl  120  für  « =  6  passt.  Wir  wollen  nun  ilieses  Gesetz  der 
Coeffizienten  annehmen  und  zusehen,  oh  es  fiir  den  (»  +  l)ten 
Differenzialquotienten  richtig  hieiht,  wenn  es  fiir  den  itten  gilt 
Sei  demnach 

g=(-l)-[(2»)--i_4(a«h-«H-i^(2»)»-4- . . . .  17**  (2) 
und  irgend  ein  Coeffizient 

J,,_^  =  (r+l)(r  +  2)....2r.«8r     (3) 
also  der  folgende 


^^ar-»  =  (r  +  2)(r  +  3)....(2r  +  2)ii2r^    (4) 
so  musste  gleichförmig  für 

^H-ly  «H-l  n+\  _a5«    r^i 

gs=(-  l)-+U(2»)"+>— -^— 1(2»)— M-^«-3(2»)-^-^.k      '^) 

auch 

«-hl 

^»^Sr4-i  =  (r  + 1 )  (*"  •+•  2) . . . .  2r .  («  -H 1  )ir 

und 

X^^l  =  (r  +  «)(r+3)....(ar  +  2),(m^l)fc^    (7) 

sein,  wie  man  sogleich  erkennt,  wenn  man  » + 1  fir  m  setzt«  Bb" 
erkalt  «her  die  Gleickiwg  (5)  ans  (2)  duck  Diftüettiatien  ^ 
letzteren;  diess  gikt  kei  wirklicker  Ansfökrwig 


.  (  —  l)«+i  [— 2»  (2»>»-i  +  2  (is  —  2)  X-2  (2»>^ 

-2(«  — 4)  JLi(2z)»-«+ 


'  367 

Vergleicht  man  diess  mit  der  Gleichung  (5),  so  ist 

w+l  n 

n+1  n  n 

An-J%  SS*  2  («  —  2)  An-^  -^-'Jn-A 

«4-1  *  n  n 

An^^  =  2(l»  —  4)  ^n_4  +  Anr-% 

U.    8.   f. 

oder  allgemein 

«+1  n  n 

An-^2r—l  =  2 (li  —  2r)  An-^  +  -^n— 2i^2. 

Nelimieti  wir  jetzt  das  oben  ausgesprochene  Bildungsgesetz  fSr  den 

n 

iften  Diffefentialquotienten  als  richtig  an  und  substituiren  CürAn—ir 
und  An—2r—2  die  in  (3)  und  (4)  gegebenen  Werthe,  so  ist  • 

iH-l 

^^_2r-i  =  2(«  — 2r)  (r  +  1)  (r +  2)  . . . .  2r .  «2r 

+  (r  +  2)(r-4.3)  ....(2r-h2)ii2^ 

Es  ist  aber  («  — 2r)ii3r  =  (2r+ 1)«2m-i  und  2(r+ l)  =  2r-F2, 
folglicb 

^»_a^i  =  (r  +  2)  (r -f.  3) . . . .  2r  (2r  +  1)  (2r  H- 2)  [»8^, -I- «3M4jI 

•der  unter  Anwendung  eines  bekannten  Satze»  von  den  Binomitil- 

koeffizienten  \  . 

-  -  I 

n+l 

Dieser  Aufdruck  ist  aber  mit  dem  in  (7)  identisch,  welcher  letztere 
ans  (4)  dadurch  abgeleitet  worden  war,  dass  »  +  1  für  «gesetzt  ^ 
wurde.  Das  Bildungsgesetz  unserer  Coeffizienten  gilt  di^ber  für  den 
(» +  l)ten  Di^epenzialquotienteUf  wenn  es  für  den  /#ten  richtig  ist, 
d.  h,  es  gilt  allgemein,  da  es  für  den  ersten  Differentialquotienten 
Gnltiffkeit  besitzt. 

setzen  wir  nun  in  der  Gleichung  (2)  die  Werthe  der  A  ein, 
BD  ergiebt  sich: 

= (—  l)**  I(^)* — ^  t  (2«)«-3+  3 . 4»4  (2*)«-^— 4 . 5 ,6y»,  (2«)«-6 }  ( ^  > 

^immt  man  »z=:zauj  wo  a  eine  Constante  ist,  so  wird  €/js'*=a''r/t»", 
blglich 


368 

dun  I 

=  (— «)«  [(2«»)«-^2i»,(2«»)«-2-4.3.4|,^(2«ti)'-^-....l7''**''  j 

ii?oiDit  die 'gestellte  Aufgabe  allgemein  gelöst  ist. 


df^iue         ) 


• 

dun 

ableiten. 

Aas  dem  bekannten  Satze 

dun 

^dun^   1  • 

t- 

dn-^q 
dun--l 

"J"  •  •  •  • 

erbält  man 

nämlicb  für 

p  =  u,  g  = 

e 

K» 

dn{ue          ) 

d^{e 

«f L^ 

1^- 

dun  "      dun 


—a^u^^ 


[9) 


II.     Aus    dem  Vorigen    lässt  sieb  aucb  leicbt  der  Werth      ^es 
Differenzialquotienten 


folglicb,  wenn  wir  für  die  recbte  Seite  die  gefundenen  Werthe       ans 
(9)  substituiren  und  wieder  An—^t  An-^  etc.  zur  Abkürzung  braue  vsen, 


dnjue'"'') 

dun 

MM  _ 

=  (—  a)««  l(2auy  —  Jn-2  (2a»)«-2  4-^n-4  (2««)»-^  — . . . .  J  ^ 

«—1  n—l  _ 

n— 1  „^H» 


V 


'«' 


Nebmen  wir  die  CoefiGzienten  gleicber  Potenzen  Ton  2am  sn««B- 
men  und  bezeicbnen  die  neuen  CoefSzienten  mit  iff«+i9  Jfm^h 
Bn—i  etc.»  so  ist 

n  n — 1 

Bn—2M-\  =  An—2r  ■+-  2»  -£^n— 2r-|-l 

=  (r  +  1)  (r  -4- 2)  ....  2r .  if2r 

-h  2/#  .  r  (r  +  1)  (r+2)....  (2r  —  2)  •  («  — l)srws 

=  (r-hl)(r-h2)....(2r-2)  [(2r— l)2r.if2r+2iir.(ii— IVa] 

=  (r+l)(r+2)....(2r-2).2r[(2r— l)«2^-4-ii.(ii— l)2r^l. 

Nun  ist  aber  «.(« — 1)3^-2  =  (2r — l).«2r— 1,  folglicb 


369 

Ä^.j^i  =  (r+l)(r  +  2)....(2r-2)(2r-l)2r[i»2r  +  «2r-il 
=  (r+l)(r  +  2).,..2r.(«+l)2r. 

Setzen  wir  nun  r  ==  0, 1, 2,  3, . . .  •  so  wird 

_  ^ (  —  l)n  «ii-i  [(2a«i)«+i  —  2  («-4-1),  (2a«r)«-i  )  (^^) 

Wir  wollen  nun  einige  Anwendungen  der  gefundenen  Formeln  (9) 
und  (10)  mittheilen. 

III.    Es  sind  folgende  Integrale  bekannt: 
,,/-    1.3.5....{aiii— 1)    _i_         /^:_n.»-**'j       ,io^ 


Y 


Setzen  wir  im  ersten  Integrale  ^  =  ti'  und  differenziiren  ivmal 
nach  «#,  wobei'  or  wie  früher  a  constant  für  die  Integration  bleibt, 
80  wird 

mu*        t/  0        die* 
Führt  man  die  Di£ferenziation  auf  der  linken  Seite  aus,  setzt  unter 

dem  Integrale  rechts  für  — ^^ seinen  Werth  aus  der  Gleichung 

(9)  für  A  =  07,  und  integrirt  die  einzelnen  Glieder  rechts  nach 
Formel  (12),  so  ergiebt  sich  folgender  arithmetische  Satz: 

1.2.3....IS  \ 

^  o  K     /o        1  ^     o       l»3,5....(2n-3)  .  «  .       1.3.5....(2/*-5)  [  (13) 

=1.3.5...,(2ii— 1)— 2/ja. ^ +3.4ii4. -^ ^""-V  \ 

Aehnliche  und  allgemeinere  Sätze  lassen  sich  durch  ein  ähnliches 
Verfahren  leicht  in  grösserer  Anzahl  ableiten.  Wichtiger  als  dieses 
ist,  dass  man  aus  den  oben  gefundenen  Diflferenzialquotienten  die 
einiger  anderen  Funktionen  ableiten  kann,  wie  man  sogleich  se- 
hen wird. 

IV.     Man  setze  in  Formel  (llj  ^  =  l  +  ff',  so  ist 

folglich 

V^    d^  ,    2_ I  _  /•*  fl«£^)-«* 

2  'dun^V^l^u^^~Jo      dun     ^     ^^ 


Tbttt  IV.  24 


du^  __         1(9) 

=  (— a)«  [(2w)''-.2i»,(2<wi)'-24.3.4«^(2«ti)'^-....l  e^^^^  \ 

inroniit  die  ^gestellte  Aufgabe  allgemein  gelöst  ist. 


II.     Aus    dem  Vorigen    lässt  sich  auch  leicht 'der  Werth  des 
Differenzialquotienten 

dn{ue         ) 

ableiten. 

Aus  dem  bekannten  Satze 

«&*»  '^ rfw«  \  '  du*  duf*—^ ' 


•••  •  • 


r«»» 


erhält  man  nämlich  für  ;?  =  »,  ^  =  e 

rf«(w«         )  d>*(e         )    .       «K-K«         ); 

ii?ii«  rf«»  dun—i 

folglich,  wenn  wir  für  die  rechte  Seite  die  gefundenen  Werthe  ans 

n  n  "^ 

(9)  substituiren  und  wieder  jin—^y  -^n-^  etc.  zur  Abkürzung  brauchen, 

dw* 
=  (—  a)««  l(2auy  —  ^«-2  (2a»)«-2  -h^n-4  (2»«)»-^  — . . . .  J  ^ 

n— 1  n— 1  _Ä*«* 

=4(— l)"«"""^ [(2a«#)«+i— JL-2(2««)'»-i-f-^«-4(2a»)«-»— .... J^  * 

n— 1  — Ä»U* 

+ 1  (— l)«a^i  [—  2i»  (2a«i)«~i  -f-  2j»  ^„-1  (2a»)»-»  — J^ 

Nehmen  wir  die  CoefiGzienten  gleicher  Potenzen  von  2am  zusam- 
men und  bezeichnen  die  neuen  Coeffizienten  mit  Bn-^\y  Bn-rU 
Bn—i  etc.»  so  ist 

n  n — 1 

Bn—2r+\  ^  -^n— 2r  +  2»  ^n—2r-*-l 

=  {r'^l){r  +  2)....2r.n2r 

+  2/#.r(r+l)(r+2)....(2r~2).(;»  — 1)2^2 
=  (^+ 1)  (f +2) ....  (2r-2)  [(2r--l)  2r.  »2r+2»r .  (1»— 1)2^2] 

=  (r+l)(r+2)....(2r-2).2r[(2r— l)//2r+M.(ii— l)2r-2]. 
Nun  ist  aber  «.(« — l)2r— 2  =  (^ — l).«2r— i,  folglich 


369 

ir^«j^i  =  (r+l)(rr»-2)..,.(2r  — 2)(2r  — l)2r[ii2r  +  «2r-il 
=  (r 4- 1)  (r +  2)  ....  2r  .(«H- l)2r. 

Setzen  wir  nun  r  =  0, 1, 2,  3, . . . .  so  wird 

=  i (  —  l)»?  an-i  [(2a«i)«+i  —  2  (it-4-1),  (2»«r)«-i  5  (^^) 


Wir  wollen  nun  einige  Anwendungen  der  gefundenen  Formeln  (9) 
und  (10)  mittheilen. 

III.    Es  sind  folgende  Integrale  bekannt: 

^^•V^=/oV'V^    (11) 

,,/-    1.3. 5... .{am— 1)    _L  /**,„-**' j       /10X 

*V/ff. ^ '-.p==J^a:^e      da:     (12) 

Setzen  wir  im  ersten  Integrale  ^  =  t» '  und  differenziiren  umal 
nach  «f ,  wobei'  o;  wie  früher  a  constant  für  die  Integration  bleibt, 
so  wird 

Führt  man  die  Di£ferenziation  auf  der  linken  Seite  aus,  setzt  unter 

dem  Integrale  rechts  für  — ^ seinen  Werth  aus  der  Gleichung 

(9)  für  az=  a:,  und  integrirt  die  einzelnen  Glieder  rechts  nach 
Formel  (12),  so  ergiebt  sich  folgender  arithmetische  Satz: 

1 .2.3...  ,n  i 

/o  K     /o        1  ^     o       l»3.5....(2n— 3)  .  «  .       1.3.5....(2/*-5)  [  (13) 

=1.3.5...i(2ii— 1)— 2/ja.  ■ ^ • -4-3.4»^. ^ ^"^-v  \ 

Aehnliche  und  allgemeiuere  Sätze  lassen  sich  durch  ein  ähnliches 
Verfahren  leicht  in  grösserer  Anzahl  ableiten.  Wichtiger  als  dieses 
ist,  dass  man  aus  den  oben  gefundenen  Diflferenzialquotienten  die 
einiger  anderen  Funktionen  ableiten  kann,  wie  man  sogleich  se- 
hen wird. 

• 

IV,     Man  setze  in  Formel  (11)  ^  =  1  +  «*,  so  ist 

folglich 

V^    d»  .    J^ ,  _  /•*  4i^)-ar* 

TheU  IV.  24 


372 

Herausgeber  im  Isten  Hefte  des  4teii  Theiles  d.  Arcb.  S.  111  ge<« 
{^teilten  Aufgabe.    Die  dort  gegebenen  Ausdrücke  stellen  sieb  unter  i 
die  obige  Form,   sobald   man  in  ibnen  cos(jp(l — sin^)')  für  cos'y, 
cos*9)(l  —  sin'g))  für  cos^g)  u.s.w.  setzt,  die  nocb  nötbigen  Multipli- 
cationen  ausführt  und  Alles  nach  Potenzen  von  sin  <jp  ordnet. 

VI.    Setzt  man  in   den  Gleichungen  (14),  (15)  und  (17),  (18) 
^\/^~\  für  «,  so  erhält  man  die  folgenden  beiden  Sätze: 

Für 

V/1—«** 
ist 

; i_ Ml  )W 

1.3,5....(2«  — 1)  •  du;^ 

und  für 

«7=       ** 


»   . 


ist  ,     ,, 

I  1 ^JI  \{^ 

1.8.5.,..(2«— 1)  •  d^ 
—  [^±?  n  j.  2(^  +  1)2     J.  j.      S.4(n-t-l)4         J_    .  , 

Nun  hat  aber  Euler  folgendes  Resultat  gefunden: 

'      dun 
n\.un        M    .    ,  1      .    l.S  1     ,  '     }(^^) 

I 

Vergleichen  wir  diess  für  1/ 1  —  «*  =  £7  mit  Formel  (20)^  so  er- 
gieht  sich  folgender  Satz:  , 

Für 

ist 

^4w-2^wf/^     ^  (4»  — 2)  (4^  —  6)  W^    ^ 

1.2.3....»       ,g       j        1    _-    lj_§         JL  _L  1 

—  1.3.5. ...(2«-l)l^"*"^'*»ii»  "♦"2.4'**-  t»*"*"-*-^ 

oder  für  ti  =  .-7=- 


373 

2»— 1^     2     ^^(2»— 1)(2«  — 3)^     2     '    ^•••- 

■^1.3.5....(2«  — 1)^*"*"^''»'*^"*~2.4**'^   rt---    -J 

Diese  Gleicliung  enthält  die  Formel  (13)  als  speciellen  Fall  fdr 
07  =  0.  Nimmt  man  ^==1,  so,  erbält  man  eine  bekannte  Eigen- 
schaft der  Binomialkoeffizienten. 

Könnte  man  das  vorliegende  Theorem  unabhängig  von  dem 
Vorigen  beweisen,  so  Hesse  sich  duroh  dasselbe  umgekehrt  die 
Gleichung  (20),  so  wie  die  daraus  folgende  (21)  aus  dem  Euler- 
sehen  Resultate  ableiten. 


XLI. 

Aufgaben  über  Maxima  und  Minima. 

Von 

Herrn  L.  Mossbrugger<^ 

Lehrer  der  Mathematik  an  der  Kantonsschule  zu  Aarau. 


I. 

Im  zweiten  Bande  dieses  Archivs  Seite  405  wurde  für  das 
grösste ,  in  einem  gegebenen  rhombischen  Octaeder  beschriebene 
Ellipsoid  diQ  Gleichung 

Sefunden,  worin  2a,  2^,  2c  die  Grössen  der  drei  Achsen  des  Octae- 
ers  bezeichnen;  wir  wollen  nun  umgekehrt  dasjenige  unter 
allen  Octaedern  mit  gleichen  Achsenrichtungen  zu  be-^ 
stimmen  suchen,  dessen  Seitenflächen  das  Ellipsoid  (1) 
ebenfalls  berühren,  und  das  zugleich  den  kleinsten  lu- 
balt  h&t. 

Es  sei  AßCDEF  (Taf.  Vll.  Fig.  7.)  das  verlangte  Octaeder 
jiC^  BD  und  EF  seien  die  Achsen  desselben,  und  zugleich  die 
der  07,  y  und  z\  /,  ß  und  a  die  Winkel,  welche  die  Achsen  der 
asi  und  y,  der  «r  und  »,  der  ^  und  %  einschliessen ;  ferner  setzen 
wir  [^ABCz=,^,  l^CAB z=.'^^  und  schreiben  in  der  Gleichung (1) 

der  Kürze  wegen  a^^  b^  und  c^  statt  ^-^^rp:z=.  und  rp—^   so  ^»- 


S74 

ben  wir,  wenn  ^»i,  y^,  *i5  —  Jr^,  y,,  *, ;  ^t9  '—tft9  »i;  — «« 

-— 3r,,  — Xg    die  Coordinaten  der  Berübrunffspunkte  der  Seitenla- 
chen  ÄßE,  BCE.AED,  CED^  ABF,  CBFyADFmACDFmi 

dem  EUipsoid  bezeichnen/ für  dieses  und  f&r  jene  die  Gleichungen: 


».• 

XX  g' 
XOß^ 

«1» 

XX  f 


e 


-     =1 


V 

yy» 
yyr 


Cr* 


^^1      yy% 


2S, 


2«« 


9» 


Cl» 


(3) 
(4) 
(«) 
(6) 

(7) 

(9) 
(10) 


Setzen  wir  die  senkrechte  Höhe  von  E  bis  auf  die  Ebene  ABCD 
gleich  hy  und  den  Inhalt  des  Octaeders  gleich  K,  so  ist: 


K=^  iAB .  BC.  h .  sin  y 


und 


^=^l/Binig±|±3Jri„0!±|i:Z),i„Cl^^ 


folglich 


1/ 


•  sin  y 


sin  — ^ — 2 s'*^  ■'^ — 2 2 2 ^    ' 

Um  die  Grössen  AB,  BC,  EO  zu  bestimmen,  setzen  wir  in  der 
Gleichung  (3)  ae  =  0^  so  ist  die  Gleichung  von  AB  folgende : 

Aus  dersMben  Gleichung  erhalten  wir  aber  auch,  wenn  wir  nach 
einander  ;8^=0  und  y  =  0;  «  =  0  und  a?  =  0;  a;  =  0  und  5f=0 
setzen : 


375 

iUi  jri  »1 

Dadurch  erhalten  wir  aus  den  Dreiecken  OjiJB  und  BOCz 

VillireD  wir  die  gefiindenen  Werthe  ton  u^iff,  iff  Cund  i?<^  in  No.  11 
«in,  und  setzen  der  Kürze  wegen: 


-|\/»f^"  +  ;  +  y)Bin^ii±|^«a^"-^^:^^>8in^-".Y'^=^ 


ist 


«  ^^ 

^ir  fiuden  aber  auch  für  die  Gleichung  von  Aß: 

J\U8  (12)  und  (14)  folgt: 

Li*  £j  siny» 

«1*  yi   "^  sin(y-|-V)' 
woraus,  wir 


also 


und 


.     .  Ä.*a?,  siny  ^ 

sin  tl)     '  ^  f     — —         "" 

^^»i*yi'  -4- ^1*^1*  —  2ai»i6i»«riyi  cos  y 


a  »y,  —  Äi»a7i  cosy. 
cos  V'  =, ^-^^ ' — 


erhalten. 

Weil  aber  auch  ^i7t  AC=: sin  (9  + V'):8in^,  so  ist: 

Da  endlich 

AC=z^  und  auch  J C=  \/ Jf Ä»  +  Ä C»  —  8^^ .ßC.  cos  9p, 


AT 


1 


376 

I 

SO  finden  wir  nacL  der  SubstitutioQ  der  Werttie  von  AB  und  BC 
und  der  Gleicbseizung  beider  Wertbe  von  AC 

\  cos  9>  =, 

also  aucb 

«     ^       •    sin  9  = 

2g|'^i^ar,y,  siny    

Fübren  wir  diesen   Wertb  von  sin  9  in  der  Gieicbung  (13)  ein, 
so  ist 

IJm  den  kleinsten  Wertb'von,  K  zu  finden,   betrachten  wir  x, 

als  eine  Function  von  a:^  und  y^ ,  und  setzen  die  Wertlie  von  -rz 

f  ••»•'I 

tlK" 

und  -j—  gleich  Null,  bestimmen  alsdann  aus  den  resultirenden  Glei* 
chungen  die  Weitbe  von  a:^  und  y^y  so  erbalten  wir: 

.    dK  _  2gx>^,»p,^.4f  j  d%i) 

Nach  No.  2  ist  aber  «^  =Ci  l/l—  j^j*—  j|ij',  also  auch 

—  =  --<yi 

mitbin  sind  die  Bestimmungsgleicbungen  für  ^|,  y,  und  %y\ 


','*.  l/i 


--i'-*^''=c,y.'     (17)- 


«1'         UJ. 


— V'-föi'-itr  « 


woraus  wir  leicbt 


877 

finden;  setzen  wir  statt  der  Grössen  ai,  If^  <?,  ihre  oben  angege« 
benen  Wertbe,  so  ist 

a  A  c 

^1  —  Y»  yi  —  y»  «I  —  y5 


Auf  gleiche  Art  finden  wir 


^2 — "~  3 '  y»  — 

a^      

^»  —  5  »y» — 


3 


ITy    »2 


5  j  Ä. 


^4  =  — i-,y4= — T>  *♦  = 


^i  —  a  1  y»  —  « »*» — —  9 


3 
3 


3 

c 

T 


3 


^«  —     5  *  y«  —  *  >*• —    » 


^1  —  •  ly?— ^"^ « 5*t— 


3 


^t  —     9  »y»— — 


—  3**t: 


3 


(20) 


f' 


Fnr  den  Inhalt  des  gesuchten  Korpers  finden  wir  daher 

oder  anch 

....(22) 

Vergleichen  wir  die  Gleichungen  (2),  (19)  und  (22)  mit  jenen  in 
(1),  (20)  und  (21),  so  finden  wir  nacli  den  drei  erstem: 

DasB,  wenn  um  irgend  ein  gegebenes  drelaxiges  Ellipsoid^ 
von  welchem  allgemein  drei  beliebige,  jedoch  einander  zugeordnete 
Durcbmesser  die  Grössen  i^,  tß  und  2C  haben,  das  kleinste  rhom- 
biaehe  Octaeder,  dessen  Ecken  in  den  Verlängerungen  dieser  Durch- 
messer liegen,  bescLrteben  werden  soll;  alsdann  ^-7=:,   r-^nuA  r^ 

die  absoluten  Grössen  (ohne  Berficksichtigung  der  Zeichen)  der 
drei  Coordinaten  der  acht  Berülirungspunkte  des  Ellipsoids  mit  den 
Seitenfiäcben  des  Octaeders  aind^  ferner  daas 


^  A:'==8^iyci/»|/riB^'''-^^W-S±|^>»i«^"-^-^>aiJ-'^^-^> 


378 

der  Inhalt  dieses  kleinsten  Octaeders  ist  (wo-  a,  ß  nnd  ^  wie  obei 
die  Winkel  bezeichnen,  welche  die  Darcbmesser  2B  und  20,  %A 
und  2Cj  2A  und  2B  einschliessen). 

Bndlich  ergiebt  sich  aus  den  drei  letzten  Gleichungen  No.  1, 
20  und  21,  dass,  wenn  in  ein  gegebenes  Octaeder,  dessen  Achsen 
(Diagonalen)  2a,  26  und  2c  sind,  ein'  grösstes  Ellipsoid  einbeschrie* 
ben  ist,, und  alsdann  um  dieses  letztere  wieder  das  kleinste  Octae- 
der,  dessen  Ecken  auf  den  Verlängerungen  der  Durchmesser  ^, 
2^,  2c  liegen,  beschrieben  werden  soll,  dieses  letztere  mit  dem  ffe* 

S ebenen  Octaeder  identisch  wird;  so  wie  auch  die  Berührnngsponkte 
er  Seitenflächen  des  erstem  gegebenen  Octaeders  mit  dem  gross-, 
ten  Ellipsoid,  mit  jenen  der  entsprechenden  Seitenflächen  des  ge- 
suchten kleinsten  Octaeders  mit  dem  Ellipsoid  zusammenfallen. 


II. 

Es  ist  ein  Parallelogramm  AB  CD  (Taf.  TU.  Fig.  8.)  gegeben; 
man  soll  die  grösste  Ellipse  in  und  die  kleinste  um  dasselbe  be- 
schreiben. 

Für  den  ersten  Fall  seien  AB  ^=z  Uy  AC^h  die  Seiten, 
und  CAB  =  tt  der  von  diesen  eioffescblossene  Winkel  des  Pa- 
rallelogramms; ferner  sei  für  ein  rechtwinkliges  Coordinatensystem 

^y»  +  2i?^y+Gr*  +  2Z>y-|-2^Är+JF  =  0....  (1) 

die  allgemeine  Gleichung  für  einen  Kegelschnitt. 

Nehmen  wir  aber  AB  als  Achse  der  oe  und  AC  als  Achse 
der  y^  so  ist,  wenn  ac^  und  yf  die  neuen  Coordinaten  bezeichnen: 

AT  ==  ^  +  y cos a,  y'=L'i/ vkna. 

Führen  wir  diese  Werthe  von  oe  und  y  in  der  Gleichung  (1)  ein, 
so  erhält  sie  die  Form 

^y»+2i?'^y+CiF'*+2Z>y+2^^+j5'=o....  (2) 

wo 

A'zizA  sin  a*  +  2  A'sin  a  cos  a  +  Ccos  a' 

> 

i?^  ==  i?  sin  ä  +  C'cos  a 
Z^' ==  uO  sin  a  +  J&  cos  a 

ist. 

Für  ar'  =  0  erhalten  wir  aus  (2) 


y—'^i  —  y    Ä    • 


Da  aber  die  Ellipse  die  Seite  AC  berühren  soll,   so  kann  yf  hur 
einen  einzigen  Werth  haben,  folglich  muss 

ö'»-«^'/»=0....     (3) 


879 

4MiiL.  Dadnrch  wird  aber,  wenn  /  der  BerttbmngBpttBkt  der  Ellipse 
mit  der  Seite  AC  ist, 

Gans  anf  gleiche  Art  erhalten  wir,  wenn  M  der  BerUbrnngpipunkt 
der  Ellipie  mit  AB  ist: 

^  — CF=0....    (4) 
and 

Ala^^  Üs  =  -—  jp;. 

Um  die  Ordinate  BL  des  Berührungspunktes  L  der  Ellipse  mit  der 
Seite  BD  zu  erhalten ,  setzen  wir  in  der  Gleichung  (2)  ^  =  iy, 
wodurch  wir 

erkalleii.  Da  aber  auch  in  diesem  Falle  y*  nur  einen  einzigen  Werth 
babea  kann»  so  muss  die  Gleichung 

jÄ'a-h/y|»— Jf'{ßi»+2Ji»4-/l==0....    (5) 

statt  finden;  daher  wird 

^enso  bekommen  wir  ffir  y=3  die  Gleichnng^ 

\m-\-E\*—  C\A'b*  -H2/>'Ä  + J'!  z=.0  . . . .    (6) 
und  wenn  sich  die  Ellipse  und  die  Seite  CD  in  K  berühren,  so  ist 

Bb  ^E 


CK=a^=L 


Aus  der  Verbindung  der  Gleichungen  (3),  (4),  (5)  und  (6)  ergeben 
sieb  folgende  zwei: 

m 

Vervielfachen  wir  die  erste  dieser  Gleichungen  mit  b  and  die  an- 
dere  mit  0,    subtrahiren  aladann  die  Producte,    so  erbalten  wir 

/y^s^.    Aas  No.  7.  ist  aber  B'^  —  ~  ±.^\Ea-\-FV 


380 

Führen  wir  in  dieser  GleichuDg  den  Werth  von  Z^  ein, 
haben  wir  für  das  Zeichen 


ii'=^r....  (9) 


Fb 
und  für  das  Zeichen  •— 

« 

/?'=-§  i£;«  +  2Fj....    (10) 

Werden  die  Werthe  von  A\  €,  D'  und  der  letzte  von  B*  in  No.(2) 
eingeführt,  so  ist  die  Gleichung  der  EVfipse: 

^y'»-gi.EW-2/'!a:'y'+5^»-h?f?y'+2.Er'-|-iR==0...(ll) 

Aus  dieser  ist 

f/=^^(Ea+%F)a:'^Fa\ dh^y  F\Ea+ry(a^*—aa:')....  (12) 

Wird  diese  Gleichung  mit  sin  a  .  da:'  multiplicirt,  alsdann  inte|^rirt, 
und  das  Integral  von  ^  =  0  his  ^  =  <v  genommen^  so  erbalten 
Ze  ■      "■    •  ~  • 


wir  für  das  Zeichen  +  den  Flächenraum  der  Figur  AIKLtB^  BDd 
für  das  Zeichen  —  die  Fläche  der  Figur  AJMßJL.  Im  ersten  Falle 
erhalten  wir: 

1^  (2^'  -  a)  VF{Ea-hF){a/*^aa') 


I — ^^V FiEa-t-Fj'log  j -i-^ j  +Comt 

¥üra/  —  0  ist  Const  ==  ^^  VF(Ea  +  F)  log  (—  1), 
mithin  ist 

siw  tt/^i/da;' =z'^8iu(t  J^^yF(^Ea-i-F) .  log(-l), 
folglich  ist 
dieelliptischcFläche^/ÄZ.Ä=Y8»n<H-*-|J?l//pS+7).log(--l) 

Für  das  Zeichen  —  finden  wir  ehenso 

•  „II-         

aieelliptischeFläche^/.ifZ,Ä~8ino-^l//'(jE'«-h/^.log(-l)- 

Daher  ist  die  Fläche  der  Ellipse  hs^\h&t—-^\/F{Ea+F)M%{'-^\ 


381 

F 

Setzen  wir  in  dieiem  Ausdrucke  ^  =  «j  differeuziireii  deuselheu, 

und  «etzeu  alsdann  dos  Differensiol  desselben  gleich  Null,  so  er- 
halten wir: 

hm 

a  +  2«  =  0,  also  «== — r-; 

mithin  wird  der  Ausdruck  für  die  Fläche  der  Ellipse  ein  Maximum, 
wenn  j  =  — Y  oder  /^=: ^  ist.    Durch  die  Einführung  dieses 

Werths  von  F  in   den.  letzten  Ausdruck  für  den  Inhalt  der  Ellipse 
erhalten  wir,  wenn  wir  jenen  Ausdruck  mit  /hezeichnen: 

/=?p8ina.V/iri,iog(— 1)_..    (13) 

Da  aber  allgemein  log  }cos  y  :^  sin  wV/ZZi  I  =  —  (2^  —  y)V/Zrr 

ist,  was  auch  k  für  eine  positive  ganze  Zahl  bedeutet,  so  ist,  wenn 
wir  ^^=1  und  9=:;r  setzen: 

iog(-i)=±7rv/rrr. 

Nehmen  wir  das  untere  Zeichen  und  substituiren  diesen  Werth  von 
log  ( —  1)  in  der  Gleichung  (13),  so  ist 

/=  -T-  sin  a  ...  •     (14) 

Fuhren  wir  endlich  den  obigen  Werth   von  JF  in  der  Gleichung 
(11)  ein,  so  erhalten  wir: 


oder,  wenn  wir  die  Quadrate  ergänzen,  und  t/ — 5-  =  i#,a:'  — y 
=sf  setzen: 

a»ii»  +  ^»^»  =  ^....    (15) 

Es  sind  also  die  durch  den  Mittelpunkt  des  Parallelogramms  mit 
den  Seiten    desselben  parallel  gezogenen  Linien  ///  und  MK  die* 
jeiiigen  zugeordneten    Durchmesser   der   Ellipse,    welche    ihre  Be- 
rührungspunkte mit  den  -Seiten  des  Parallelogramms  verbinden. 
Endlich  ist  die  Fläche  des  elliptischen  Raumes 

and  die  Fläche  des  elliptiscben  Raumes 

AIMBL=  ^  |4  —  JT j  sin  «. 


382 

Un  die  kleinste  Ellipse  nm  das  Parallelogranmi  zu  liesck^-ei. 
l»eiij  nehmen  wir  AB  und  AC  zn  Coordinatenacfasen  und  behalisB 
alle  übrigen  AnMÜimen  wie  in  ersten  Fall  bei^  alsdann  finden  ^ 
leicht,  dass 

SO  daas  also  die  Gleichung  der  umschriebenen  £llipse 

^'y»+Ca/»— >V^^^=0....    (16) 

ist.    Bestimmen  wir  aus. dieser  Gleichung  y',  TerFielftcben.alsdau 
mit  sin  a .  da/  und  integriren,  so  ist 


«n  a  /  ^da^  =  -g-  sm  a  ±  -g-  | — 4      K   * 


sin  a  /  VÄa?'  =  -^  sm  a  zc  — :;-  { -^ — z —  v^  o»  H — ^p J" 


(2*^ 


->V3 


+  (^.  +  ^)  Arag-—=^==.\  +Conat....  («) 

K  *  ^-Ä ^ 

um  den  Inhalt  JT  der  Ellipse  mittelst  dieses  Ausdrucks  zu  be- 
stimmen, so  müssen  wir  vorerst  bemerken,  dass  die  Seiten  AC  inl 
i?/l  des  gegebenen  Parallelogramms  parallele  Sehnen  der  za  be- 
stimmenden Ellipse  sind,  und  dass  daher  eine  durch  die  Mitten  die- 
ser beiden  Seiten  gezogene  Linie  ein  Durchmesser  derselben  iit; 

Terbindet  man  daher  die  Gleichung  y= -^^  dieses  Dnrchmeneis 
mit  der  Gleichung 

die  wir  aus  (16)  erhalten,  so  erhalten  wir  die  Abadssen  AfnA 
AQ  der  Durchschnittspunkte  dieses  Durchmessers  mit  der  Wßf^ 
nämlich: 


und  


Dos  Intetrral  zwischen  diesen  beiden  Grenzen  genommen  und  das 
obere  Ziehen  im  Ausdruck  (17)  gebiaucht,  giebt  die  Flache  des 
elliptischen    Raums   PXCSDOQ.     Das  Integral  tou  ^  =  0  bis 

^.=  — it«  — 1/«*  +  ^^|    genommen  nnd  das  untere  Im- 

eben  in  No.  17.  gehrancht,  giebt  die  elliptische  Finde  APS» 
Xebngpn  wir  ferner"  das  IntegnS  Ton  ^  z=z  m  bis  «^  =  |-{«-f- 

l/«*  +  y^'|  eben&Us  mit  dem  unten  Zeichen  in  No.  17,  so  er- 


383 

halten  wir  die  Fläche  des  Ranmes  BOQ\  endlich  pebt  das  Integral 
von  ^  =  0  bis  ^  =  iv  mit  BeibehaitUDg  des  Zeiebens  —  die 
Fläche  AHB. 

Fähren  wir  das  so  eben  Anffegebene  aus  und  bemerken,  dass 
die  Fläche  der  nrnschriebenen  Imi^ne  RN80=zK9Likm  Pß^CSDOQ 
-H  Raum  ARB  —  Ranm  ^PA^  —  Raum  BOQ  ist,  so  erbalten  wir 
für  den  Inhalt  der  Ellipse  folgenden  Ausdmck: 

jÄ*-|- -s«*|  ^sin« 

r= f= ....  (18) 

t 

Setzen  wir  wieder  ^7  =  «9  >o  ist 

mithin 

Ä  =  -^l      2xt/«      '""'" 17— |=»- 

Abb  dieser  Gleichung  ist  «  =  ^  =  2?>  mithin  C=-^;  dadurch 

wird  der  Ansdrupk  für  den  Inhalt  der  Ellipse  BJVSO  in  No.  18 
oder  (19)  zn 

i'ss-g- sin«  ...•    (20) 

Weil  nun  die  Grösse  des  Durchmessers  JV0  =  AP+  AQ 
=  ^a»  +  ^Ä*,  eo  ist  NO  =  «\/2. 

It^  C  m 

Setzen  wir  endlich  in  (16)  ~  statt  ^p»  und  -j  ^^^^  ^>  ><>  ^i^* 

halten  wir  für  die  Grösse  des  Durchmessers  BS,  der  dem  NO  zu- 

f geordnet  ist,  den  Werth  b\/%  Die  Gleichung  der  gesuchten  El- 
ipse  ist  daher:  ^ 

oder 

«' (y  -  y)' 4- **  (*  —  y)*  = -g-. 

und  wenn  wir  ff  statt  y  —  y  und  ^  statt  jc — »*  schreiben: 
Aus  (14),  (15),  (20)  und  (21)  folgt: 


384 

.  n)  dass  die   umschriebene  Ellipse  zweimal  so  gross  ist  als  die 
einbeschriebene; 
b)  dass  beide  ähnliche  und  gleichliegende  Ellipsen  sind. 

Der  zweite  Theil  dieser  Aufgabe,  nämlich  die  kleinste  Ellipse 
um  das  Parallelogramm  ABCD  (Taf.  VII.  Fig.  8.)  zu  beschfeibeB, 
lässt  sich  auf  viel  kürzerem  Wege  auflösen.  Ziehen  wir  nänlieh 
durch  den  Mittelpunkt  E  des  Parallelogramms  mit  AB  und  AC  die 
parallelen  Linien  NO  und  SR^  so  geben  diese  die.  Lage  zweier 
zugeordneter  Durchmesser  der  zu  suchenden  Ellipse  an.  Bezeichneo 
wir  nun  NE  und  RE  mit  /*  und  g^  ferner  den  Winkel,  den  SR 
mit  der  grossen  Achse  ^A  der  Ellipse  macht,  mit  a;,  und  den,  wel- 
chen ^^  mit  derselben  bildet^  mit  9};  und  ist  endlich  2^  die  kleine 
Achse  der  zu  bestimmenden  Ellipse,  so  haben  wir,  nach  den  be- 
kannten Sätzen  von  den  Kegelschnitten,  folgende  Bestimmungsglei- 
chungen : 


4/»^»=«v*+^y'-.-.  (1) 

s  ^^sinca_        > 

*'  cos(a  —  (t))sinc(  ^  -' 

^a ^»  COS  {a  --  ft>) 

S    =^ = : •  •  •  •       («>) 

°  sm  cü  .  Sin  a  ^  ^ 

A  ,  B  '=^fg  sin  a  ...  •    (4) 

Bezeichnen  wir  endlich  den  Flächeninhalt  der  Ellipse  wieder  jrit/, 
so  ist 

l  —  ABn....    (5) 

Drücken  wir  I'  durch  a^  h^  n  und  Functionen  von  a  und  td  üs,  >o 
finden  wir: 

j,       n  (_o  l/sm2(a  — w)   ,    /«l/      sin2oi       (    .  ,-v 

y=  T  1«    1/ ^— K +  ^*  1/    >   nf \  l  sin  a  . . . .    (0) 

4   '       r         sin  2ctf  r    sin  2  (a  -« (u) )  ^  ' 

mitbin 

dr     n  ,       i  — a*sin2a  ^'sinSa 

:-rSin  tt 


«fc*       4  |sin2w2l^sin2acotg2a>-cos2a      siD2(ü«|sin2acotg2oi— co«2irt» 

Setzen  wir  diesen  Ausdruck  gleich  Null,  und  bestimmen  alsdann  dei 
Werth  von  cotg2cu,  so  erhalten  wir: 

^    rt  «'  cos  2a  -4-  b^ 

cotg  2c«>  = a   .   ^ . 

°  a'  sin  2a 

Suchen  wir  mittelst  dieses  Werths  die  Ausdrücke  X/^^E^Lu^i 

y       sin  2a» 

V:. 


sin  2(0  ,    ,, 

;,  80  erhalten  wir: 


sin  2  (a  —  w) 


385 

/=  —zr-  Sin  a,* 


iUo  dasselbe  wie  obeo. 


.     ■  A         . 


XLIl 

lieber  eine  neue  geodätische  Aufgabe. 

VOD 

dem  Heransgeber. 


§.1, 

Dfe  folgende  Aafgabe  ist,  so  yiei  wir  wisseo,  nocb  niemals 
bcha^dcU  warden,  duma  aber  sowobl  ia  tbeoretischer  als  aoeb  id 
praktiscker  Beziehnog  mehrfacbes  loteresse  darbieten: 

Aas  Tier  in  einer  und  derselben  geraden  Linie  lie- 
genden  Pankten  il#,  Jf , ,  iV,,  Jf , ,  deren  Entfernungen 
Ton  einander  bekannt  sind,  werden  zwei  andere  mit  je- 
nen Tier  Punkten  in  einer  Ebene  liegende  Punkte  S 
und  i9,  geseben,  und  in  den  Punkten  M^  üf , ,  jlf,,  J/  die 
180*  nicbt  abersteigenden  Winkel  SMS^,  SM,8,,  SAf^S^, 
Sßi^S^ ,  welcbe  die  Ton  einem  jeden  der  Punkte  J/,  ^g, 
Jf,,  JKf,  nacb  S  und  S^  gezogenen  Gesicbtslinien  mit 
ainaader  eiascbliessen,  gemessen.  Man  soll  die  Lage 
der  Punkte  S  und  ^i  bestimmen. 

Weil  diese  Aufgabe  eigentlicb  nur  ein  specieller  Fall  einer  weit 
angeaMinem  Aufgabe  ist,  welcber  wird  bald  eine  besoodere  Ab- 
kandlang  zu  widmen  boffen,  so  wollen  wir  in  den  drei  nächsten  Pa- 
ragraphen von  einigen  allgemeinern  Betrachtungen  ausgeben,  welche 
«as  späterhin  bei  der  Anflösang  des  io  Rede  siebenden  allgemeinen 
Problems  Ton  Nutzen  sein  werden,  wenn  dieselben  auch  für  unsem 
nächsten  Zweck  eigentlich  nicht  «n  dieser  Allgemeinheit  angestellt 
xn  werden  brauchen. 

Wir  denken  uns  drei  beliebige  Punkte  Jf  mnl  8^  ß^  im  Ranme, 
and  hezeichaen  deren  Coordinaten  in  Bezug  aaf  ein  beliebiges 
rachlifmUigei  CaaidiMismijatw   wipitiiii.  daaeh  is,   ^,  e  «od 

TkAVf.  » 


386 

Xy  y,  x;  üßx^  ^19  X,.  Ferner  wollen  wir  die  Biitferninigen  M% 
und  MSx  ^CB  Punktes  Jlf  von  den  Punkten  S  lind  S^  durch  r 
und  r,,  den  von  den  Linien  J/jS^  und  Jf^S',  an  dem  Punkte  if  mit 
einander  eingeschlossenen,  180®  nicht  übersteigenden  Winkel  dnreli  ; 
a,  und  die  180®  nicht  übersteigenden  Winkel,  unter  denen  die  * 
,  Linien  M8  und  MS^  gegen  die  positiven  Theile  dreier,  durch  den 
Punkt  M  gelegter,  den  primitiven  Axen  paralleler  Axen  geneigt 
sind,  respective  durch  9,  t^,  x  und  9,,  t^i,  X\  bezeichnen.  Dies 
vorausgesetzt  haben  wir  nach  den  Principien  der  analytischen  Geo- 
metrie die  Relationen 

1 

Ia7=3a  +  r  cos  y, 
yt=£h^r  cos  t^> 
a  =  c  +  r  cos  x\ 
und 

1^i=«-i-r|  cos  9»^,i  'ä     , 
Vx  =^4-r,  cos  V'i»    ,    ^ 
*i  =^  +  ^1  cos  ;|f.;    j 

so  wie  ferner  die  Gleichungen  '  ' 

j  cos  9*  +  cos  V'*  +  cos  /•  =  1, 
1  cos  9j *  +  cos  ^1* -f- cos  ;ifi^  =  1  . 
und 

4)  cos  9)  cos  9i  +eos  ^  cos  ^Z  +  cos  j|f  cos  %^  sscos  a. 

Aus  den  Gleicbuogen  1)  und  2)  folgt 

IX  —  a  y  —  h  %  —  e 

cosy  =  — —  ,   cosV=-7r-5    cos;|j  =  — -; 
cos  5Pi  =  — - — ,  cos^x  ==-— — ,  cosju,  =-*-—;    . 

also  mittelst  der  Gleichungen  3)  und  4) 

j   (^-«)«  +  (y-Ä)»-h(«-e)'=:r», 
^   I   (a;.-«)»4-(y.-,Ä)»  +  (*,-c)*=r.»     . 

und 

7)  (jr—«)(^,—4i)+(y—Ä)(y, —*)+(»— e)(«,—c)=rr,  coict. 

t 

Bezeichnet  nun  ^  den  doppelten  Flächeninhalt  des  Dreiecks 
SJUS^y  SO  ist  bekanntlich 

8)  ^  =  rri  sin  a, 

nnd  folglich  nach  dem  Vorhergehenden 


«87 

ider 

10)  ^^,  +yy,  +»Ä|  —«(^  +  a?,)  —  ^(Sf-f-yi)  — <?(«  +  «,) 

=  A  cot  I«  —  (a»  +  3»  +  c«). 

Liegen   die  drei  Punkte  ^  und  S^  i§r,    in  der  Bbene  der  ^y, 
I»  Mt,  T^i«  ftick  am  dea  Vorhergehenden  iinmittelbar  ergiebt: 

11 )  07^,  +yyi  — «(ä?+^,  )— ÄCy+y»)  =  A  cot  a  —  («*  +  6*). 


♦.3. 
Wir  wollen  uns  jetzt  vier  in  der  Ebene  der  jey  liegende  Punkte 

denken  i  deren  Coordinaten  in  Bezug  auf  das  zum  Grunde  gelegte 
reclutwinklige  Coordi^iAtensjstem  respective 

a»  ^l  ai,  d^i  a^^  d^i  a^y  d^ 

lind;  und  Sy  JSj    tollen  wieder  zwei  beliel|»ige  Punkte  4bi  Räume 
lein,  deren  Coordinaten  in  Bezug  auf  dasselbe  rechtwinj^lige  System 

^j  Pf  »  nnd  ar»,  y,,  *i 
lind.    Bezeichnen  wir  nun  die  ISO*  niekt  fibersteigenden  Winkel' 

^  -'       SMS,,  SM^S,,  SSi^S.y  /SM.S, 
respectiye  durch 

«>  «1»  «»> '««; 

die, doppelten  Flächenräume  der  Dreiecke 

/ 
/ 

rMpeetive  durch 

"'v'  •  -  .  A,  An  A..  A.5 

niid  setzen  der  Kürze  weglen 

und 

A  cot  a  —  («»  4-  2») = Ä,  . 
A.  cot«,— (»,»  +  *.  »)  =  i2„ 
^^^  VA.  cot«,  -  (Ä.»  4-«.»)=  J2„ 

>o  erbalten  wir  noch  10)  die  vier  folgenden  Gleichungen: 


1 1  <  I  >  . .  1 1 


388 

ü—aX—bY=iQ, 
«7— a,X  — Ä,r=ß,, 

U—a,X—6,Y=Ü,. 

BliminireD  wir  nup  aus  dicüen  vi^r  GleiebuDg€B  die  drei  Gr&iMi 
Ü,  X^   F,  so  erhalten  wir  die  bemerkenswerthe  Relation 

15)       j(«,-«.)(*.-«J-(«.-«,)(*,-Ä.)j  Ä 


-h  {(«.-«,)(&- Ä,)-(«-«,)(*.-Ä.)|Ä,     '      * 


}(«-«,)(Ä,-Ä,)-(«.-«.)(Ä-«,)!Ä. 

oder 


+  i(a,  —  a,)  Ä  -h  («,  —  «)  *,  4-  (a  —  a,)  *,  j  fl, 

—  t(«, —«.)*+(«.— «)*.+(*-^«i)*»|Ä. 

und  folglich,  wenn  man  fär'die  Grössen  ^,  i^^,  i2„  53,  ihre  ans 
dem  Obigen  bekaä'nteti  Werthe  in  diese  Glc^ichung  einführt: 

17)       |(flr,  —  Ä,)^,  4-Cflf,  —  »,)^,  +  («i  —  »a)^,j  Aco*« 

—  i(«a— «,)^H-(4r,r-«)*,  +  0^«,)Ä,j  Ai  cot«, 
4- JCflTi  —  «jp,3^  +  C«, --:«)Ä, -f-^Ä  — »,)Ä,j  Aa  cot  a, 

—  i(»i —<ra)^  +  (flr,  —  «)^i +(«  —  », )^,|  A«  cot  a, 

=     K««  —  <»t)  ^1  +  (^.  —  «i)  ^2  +  («1  —  O  ^«  i  (»*  +  **) 

Wenn  die  vier  in  der  Ebene  der  a:y  liegenden  Punkte- ;Af,  Mn 
3f^y  jl/,  in  einer  und  derselben  geraden  Linie  liegen,  und  diese 
gerade  Linie  als  Axe  der  a:  angenommen  wird,  so  erhalten  die 
vorhergehenden  Gleichungen  die  identisch^  Form*  0:^0,  In  die- 
sem Falle  hat  man^aber,  wenn  man  bloss  drei  in  derselben  geraden 
Linie,  welch^.als  Axe  der  a:  angenominen  wird,  liegende  Punkte 
üf,  jl/i,  JÜ^  in  Betrachtung  zieht,  nach  10)  die  drei  Gleichungen 

17— ifX:5=A  cot  a  —  »•, 
^— flrjX=iAi  cot  o,—i»,*, 
6^— flr,X  =  A»  cottta— «,*5 

n 

aus  denen,  wenn  nia|i  sie  nach  der  Reihe  mit  «i  — a^^  «9"^> 
n  —  Hi  multiplicirt  und  dann  zu  einander  addirt,  sogleich  die  Re- 
lation      :.:,     •;  ;       .    .-•.:. 


389 

»der 


19)      {ai  — »,)Ac®t «  +  (<'»  — ^)  Ai  cot«,  4-(flr  — aj  A»  cot«. 


srbalten  wird.   .Weil  aber,  wenn  P,  Q,  /l  drei  beliebige  GröiieD 
»ezeicboen,  wie  man  leicht  findet,  immer 


=  -(p-e)(e-/ij(Ä-/o 

ist,  fo  kann  man  die  Gleicli^n|^  18)  auch  auf  den  Ausdruck 

21)    (»I  —  a,)  Acota  +  (iy3  — »)  Ai  «ota,  +(«  —  «i)  As  cota, 
=  — (»  — ai)(flr,  — »»)(fl^2  — ») 

I  / 

oder  auf  den  Ausdruek 

221  A  cot  g  .  Ai  cot  g, ,  4aC0tg,        ^ 

bringen. 

f.  4. 
Ferner  wollen  wir  jetzt  fünf  beliebige  Punkte 

im'  Räume  betracbten,  deren  rechtwinklige  Coordinaten  reipectiye 

■ 

a>  d,  c;  «,,  ^i,  <?,;  «a,  Ä,,  «?,;  «,,  Ä„  €?,;  a*,  84,  c^ 

iein  mttgen;  und  S^  Si   sollen  wieder  zwei  beliebige  Punkte  im 
Bämne  seiui  deren  Coordinaten  in  Bezug  auf  dasselbe  System 

jCy  y,  «  und  ä?,,  y»,  », 

lind.    Setzen  wir  nun  der  Kürze  wegen  auf  ähnliche  Art  wie  im 
fyrigen'^Paragraphen 


23) 


070? 


i+yyi+«*i  — '^ 


af  +  ofi  =  X,  y+y,  =  F,  »  +  »i  =  Z 

V 

lind,  Indem  die  180*  nicht  übersteigenden  Winkel 

SJUS,.  ÄÄf.Ä.,  SMtS,,  S]U,S„  SM^S, 
reipectiye  durch 

.,  «5    «il    «•>    «I>    «4»  .       .,.\ 


«      I 


.1» 


391 

in  die  sieb  nun  nuch  leicht  nech  die  aus  desi  Obigen  bekaonten 
Werthc  voD 

A  i2„  i2„  Ä„  O, 
«iofilbreii  lassen  wurden. 


f.  5. 

lodern  wir  der  Aufgabe,  welcbe  deo  eigentliclien  Gegenstand 
dieses  Aufsatses  ausmachen  soll,  nun  näher  treten,  wollen  wir  jetzt 
annebmen,  dass  aus  yier  in  der  Ebene  der  ory  und  in  einer  und 
derselben  geraden  Linie,  welche  als  Axe  der  jc  angenommen  wer- 
den soll,  liegenden  Punkten 

M,   M^y   M^,   if,, 

deren  Coordinaten 

sammtlich  als  geffeben  betrachtet  werden,  zwei  in  der  Ebene  der 
asy  liegende  Punkte  S  und  8^ ,  deren  unbekannte  Coordinaten  ^, 
y  und  ^,,  y^  sein  sollen,  gesebeo,  und  in  den  Punkten 

die  180®  nicht  ilbersleigfenden  Winkel 

SMS,,  SM^S.y  Sm^S,,  SM^S,, 
welche  durch 

bezeichnet  werden  mögen,  gemessen  werden,  und  wollen  nun  un- 
tersuchen, ob  sich  aus  diesen  Datis  die  Lage  der  Punkte  S  und 
i9|  in  der  Ebene  der  ^rjr,  d.  h.  die  Grösse  der  Coordinaten  ^,  y 
und  o^i,  y,  bestimmen  lässt,  wobei  wir  wie  früher  die  doppelten 
FÜehenräume  der  Dreiecke 

SSiSiy-Sßf^Sij  SM^S^y  SJm^Sg 

reapective  durch 

A)  Ai»  A99  As 

bezeichnen  werden. 

Naeb  11)  haben  wir  unter  den  gemachten  Voraussetzungen  zu- 
TÖrderst  die  folgenden  Gleichungen: 

Jäto?, +yy,  — ir»(^  +  ^J  =  Ai  cot;«,  — «r,», 
^^i  +3^1  —  »i(«ÄP"l-^i)  =  At  «ot«,  — «,*; 


392 

und  eio  bekannter  Satz  der  analytisclien  Geometrie*)  liefert  ihm 
ferner  die  folgenden  Gleishungen: 

!*A  =  (— IV  i^yi  — y^i  +«(y— yJK 
Ai=(— 1)'*  l^yi— y-a;.  4-«,{y--yJ} 
A«  =  (— 1)'*  l-a^yi— y-aTj+flT.Cy— y,)l»        , 
A.  =(— !)'>  i^yi— y-^i+^sCy— yi)j- 

in  -denen  für 

•    •      •      • 

jede  beliebige  gerade   oder  ungerade  ganze  Zabl  gesetzt  werden 
kann,  jenachdem  man  sieb,  um  respective  von  dem  Funkte 

durcb  den  Punkt  «S^  zu  dem  Punkte  iS^i  zu  gelangen,  nach  derselben 
Richtung,  nach  welcher  man  sich  bewegen  muss,  um  von  dem  po-' 
sitiven  Theile  der  Axe  der  a:  durch  den  rechten  Winkel  {a:y)  hin- 
durch zu  dem  positiven  Theile  der  Ajce  der  y  zu  gelangen,  oder 
nach  der  entgegengesetzten  Richtung  hin  bevregen  luuss. 
Setzen  wir  nun 


also 


und 


I  ar  — o?,  =2«,,  y  — yi=2«f.; 

30)  j^=«+^-y=^+^- 


1  ^yi  —  y^i  =  —  2(i#v,  —  f  «1 ); 

so  werden  die  Gleichungen  27)  und  28)  i 

«*  +  «;'  —  «1  *  —  f^4  *  —  2irii  =  /\  cot  a  —  ««, 
|»*-|-r*  -:-iij»  —  f>j» —  2«i«=^^i  cota^  — a,*, 
iw*4-t^*— «1*  —  «/|*  —  2»,«  =  ^^  cottta  — «,», 
*'+f* — «,*— >i*— 2«,«=:^,  cot«,  — «,*; 


32) 


und 


33) 


/\  =  —  (—  1)«  •  2(UV^  —  «W,  —  flT«^,  ), 

A»  =  — (—  !)*>  •  ^(««'i  —  «'»i  —  »a«'i)» 

As  =  —  (—  1)'*  •  ^(««'i  —  Wi  —  «.«'i); 


und  nach  gehöriger  Substitution  dieser  Werthe  von  A»  Ai>  A«»  Ai 
in  die  Gleichungen  32)  erhält  man  also  die  vier  folgenden  Glei- 
chungen zwischen  den  Grössen  «,  v^  tfj,  t^, : 

•)  M.  s.  Archiv.    Tbl.  HL    S.  263.    ; 


803 


«% 


1— 2«»«  — (— 1)'.  .2fl',  cota,  .f;,  j       ""•>'» 

^)^ti»+f^»— ti,»--ff,»4-(--l)<.  .2cota,.(tif;,— fw,))_ 

—  2ar,f#  — (-  l)«.  .2»,  cot«,  .  r,  |  — —  «»% 

—  2a,»  — (— 1)'.  -2«,  cota,  .  c;,  j  — —  «i'; 
reiche  in  Bezug  auf  die  vier  Grössen 

m 

om  ersten  Grade  sind. 

Nach  dem  Obigen  bezeichnen  bekanntlich 

.    a,  o,,  «,,  o, 

ie  180^  nicht  übersteigenden  Winkel 

SMS,,  SUf.S,,  SJU^S,,  SUf.S,. 

iässt  man  über  von  jetzt  an,  so  lanjge  nicht  etwas  Anderes  beson- 
lers  bemerkt  wird, 

ie  180®  nicht  übersteigenden  Winkel 

SMS,,  SM,S,,  SM^S.y  SM^S^ 

der  deren  Ergänzungen  zu  180®  bezeichnen,  jenachdem  man  sich, 
im  re^ective  von  dem  Punkte 

Inrch  den  Punkt  S  zu  dem  Punkte  S,  zu  gelangen,  nach  derselben 
lIchtuDg,  nach  welcher  man  sich  bewegen  muss,  um  von  dem  po- 
itiven  Theile  der  Axe  der  a:  durch  den  rechten  Wiukel  (ofy)  hin- 
iaroh  zu  dem  positiven  Theile  der  Axe  der  y  zu  gelangen,  oder 
lach  der  entgefj^engesetzten  Richtung  bin  bewegen  muss,  so  kann 
san  die  vier  obigen  Gleichungen  offienbiBur  in  völliger  Allgemeinheit 
.uf  folgende  Art  schreiben : 

ti'  +  f;*  —  «1»  — f;j»4-2cota.  {mVi  — tw,)  ) 

—  2ai#  —  2a  cot  a  ,  v,  i 
\u*-^v*  — tii*  —  Vj'  +  2cotai  .  (fWi  — ew,)  l 

^, ;— 2«,fi  — 2a,  cota.  .  ».  ) 

''^V  +  f;»— fi  *— Vi»-*-2coto,  .  {uv^  —  ew,)  ^ 
I — 2a,tf  —  2«,  cot«,  .  Vi 


—  a,  , 


'  \—  2«,if  **  20^  cot  a,  .  t^,  ) 


39« 

Mittelit  ü&MT  Tier  Gleiehangca  kaoa  ■•«  die  GrdMM 

ti»  +  r*  — «,»  — r.»,  tir,  — r»,,  «s  r, 

f 
beftiBiMCii,  and  ist  also  berecktigt: 

«»-+- r  »  —  •,»  — ff  ,»=  wdf, 

^^^  •=€; 

if.=ZI, 

wo  ^,  ^,  C^D  bekannte  Grossen  bexeicbnen,  an  setaen.  An 
diesen  vier  Gleicbungen  erbält  man  aber  durcb  Eliaiination  tos  • 
und  v^  leicbt 

j  r»-«.*=^-(CH-Z>)(r-/>). 
^'  I  tm,=zCB-B', 

und  bat  daher,  wie  bierans  anf  der  Stelle  folgt,  aar  Bestirnng 
TOD  V  und  «,  die  beiden  folgenden  Gleichungen: 

4 

38)  J  B^CD 


Da  man  jetzt  die  Grossen  «,  r,  «i,  r,  kennt,  so  kennt  nuin  aach 
die  Coordinaten  ar^  y  und  ^, ,  y^  der  beiden  Punkte  8  and  i9„ 
weil  nacb  dem  Obigen 

1^  =  «  +  ...,  y  =  c,  +  r.; 
(  ^1  =:#!  —  «„  y,=r  —  «. 

ist,  und  unsere  Aufgabe  ist  daber  jetzt  als  aufgelöst  an  betraebtes. 

Löst  «an  die  erste  der  beiden  Gleicbungen  38)  wie  eine  qia- 

dratiache  Gleicbnng  aof^  so  erbält 


40)  ff»=5iM— (^-»-jD)(^— Zl)j 

Weil  aber  unter  der  Voraiusetsung,  dass  B —  CD  nickt  Tenebwii- 
det,  offenbar  iaiHier 

grösser  als  der  absolute  Wertb  Ton 
ist,  ao  trat  ikan  hloaa 


soft 

sa  ■•tsen,  nid  0  bat  daher  nur  swei  reeUe|.,da«Zeiehen  Bach  ent- 
gageogaaetite,  abaolot  gleicbe  Wertbe» 

Vencbwindet  B^^CD^  so  erbalteo  die  61eicbungeD..37)  die 
Form 

\     VU^   =  0. 

Die  zWeite  dieser  lieiden  Gleiebnsgen  ist  nur  daiia  erftlU,  wenn 
die  eioe  der  beideo  Grössen  r,  «1  verscbwiiiidet. 

Ist  nmi  ^  — (C'+Zl)  (C— ZI)  ^  0,  so  kann  wegen  der  er- 
sten der  beiden  vorherffebenden  Cleichungen  offenbar  nicbt  r  =  0 
sein,  und  diese  beiden  Gleichungen  werden  daher  nur  durch 

l  v^=zA-{C-\. D) (C- D), 

erfiillt,  so  dass  also  in  dietem  FaUe  fr  zwei  reelle,  dem  Zeichen 
nach  entffegengesetzte,  absolut  gleiche  Werthe  bat 

Ist  ßrner  ^  —  (C'+Zl)  (r^/l)<:G,  s«  kaaii  wegen  der 
ersten  der  beiden  Gleichungen  offenbar  nicbt  n» ,  =;  0  sein,  und  diese 
beiden  Gleichungen  werden  daher  nur  durch 

MpftlltV  so 'dass  also  in  diesem  Falle  sf,  zwei  reelle,  dem  Zeichen 
nach  entgegengesetzte,  absolut  gleicbe  Werthe  hat. 

Ui  miSx^  A^{C^D)(C^D):si^,  so  werden  die  Gleichun- 
gen 42)  nur  durch 

erfüllt. 

Setzt  man  der  Kürze  wegen 

80  ist' nach  41) 

47)    r»  =  i^.  -+-  V\A, » -4-  B,J^, ,    . 
nnd  folglich 


r» 


.  f 


wo  das  obere  oder  untere  Zeichen  zn  nehmen  ist,  jenachdem  Jl^ 
eine  positive  oder  eine  negative  Grttsse  ist.  Berechnet  man  nun 
den  uülbwinkel  co  mittelst  der  Formel 


396 

t  I 

und  ntant  denselben  oositiv  und  negativ,  seinen  absoluten  Wertb 
aber  nie  grösser  als  W^ ,  was  offenbar  verstattet  ist,  so  ist  nach 
dem  Obigen 

•    ,    ,   ^       1  db  cos  Ol 

^     '         cos  Ol     ' 

also,  weil 

l-f-cos  ft)=:2  cos  ^cü',  1  —  cos  (tf  =  2  sin  \ui^ 
ist, 


Weil  nun  aber  nacb  48) 

Jl^  =2iffi  cot  a> 
ist,  so  ist,  wie  jnan  leithtfiiidet:         ..       , 

50),,=!  '^•"'**r 

f  —  B^  tang^cu 

wo  immer  für  ff'  der  erste  oder  zweite  W^rtb  genommen  werden 
muss,  jenacbdem  ji^  eine  positive  oder  eine  negative  Grösse  ist 
MittelBt  der  Formeln  48)  und  50)  kann  f^',  und  also  auch  «,  sekr 
leicbt  berechnet  werden, 

Beteichnet    man    die  Entfernungen   des  Punktes  S  von  den 
Punkten     .        ^ 

4 

respective  durch 

**>  ^19  **»>  ^»i 

die  Entfernungen  des  Punktes  S^  von  den  Punkten 

respective  durch 

die  von  den  Linien  ^ 

MSy  JH.S,  M^S,  M,S 

mit  der  Richtung  der  positiven  ap  eingeschlossenen  Winkel ,  indem 
man  diese  Winkel  von  der  Richtung  der  positiven  a:  an  nach  der 
Seite  der  positiven  ff  hin  von  0  bis  360®  zählt,  respective  durch 

und  eben  so  die  von  den  Linien 

MS^,  M^S^y  M^S,,  M^S, 


39? 

nit  der  Richtntig  der  positiven  ^  eiogeschlosseneo ,  auf  dieselbe 
Art  wie  vorher  geDommeDen  Winkel  durch 

&,  &,,  0',,  ©',, 

80  ist  in  völliger  Allgemeinheit 

a: — 0=sr  cos  @^  y^=^r  sin  @; 
d?--a,  =>,  cos  0,,  p  =  r^  sin  0,; 
'   ]  a:  — «,  =  r,  cos  ©a,  yr=Br,  sin  0,; 
o?  — «,  =i=r,  «OS  0,,  y=3r,  sin  0,; 


and 


52) 


also 


53) 


d?,  — Är  =  r'cos  0',  ^1  sr'sin  &; 
OTi  —  »1  =  r^i  cos  0^1,  y,  =^'i  sin  0*, ; 
d?,  — 4»,  ssf^'a  «OS  0',,  y,  =#^4  sin  0-,;' 
d?|  — a,  =r',  COS0',,  y,  ==r',  sin  0',; 


I 


ar  —  tf. 


f . 


f  "g  0.  =j:?^.  t«"s  ®'.  =  ^7^.; 


K  f 


4 


i 


Blittelst  dieser  Formeln  lassen  sicli  die  Winkel     - 

0,  0.,  0„  0, 

und 

0-,  0'.,  0-,,  0', 

ohne  alle  Zweideutigkeit  berechnen,  wenn  man  nur  die  Vorzeichen 

gehörig  beachtet,  welche  in  Folge  der  Gleichungen  51)  und  52)  die 
inus  und  Cosinqs  dieser  Winkel  haben  müssen.    Dann  findet  ipan 
aber  ferner  auch- die  Bntfernungen  ' 

^  *        -  • 

und 

^1  ^i>  ^w  /■ 


leicht  mittelst  der  Formeln 


89B 

^ .  ^   ,      '  ~  cos  e,  •"  sin  Ol' 
54)  \ 

*  cos  ©2         sinO,* 

•  cos  Ö,  sin  Oj 


und 


cos  e*  ~  iin  e" 


r'  — £iZifLi_    y 


1 


55) 


cos  er^       sin  e*,' 

»        cos  e*,  sin  Ö*,'       , 

r'  =£iiz£i  —    yi 
•      cos  er,        sin  er,' 

Die  doppelten  Flächenräume 

A>  Am  As>  A.    ^ 
findet  man  mittelst  der  Formeln  33)  oder  auch  mittelst  der  Foroieb 

A.=±r,r'.sia(0;-0'.), 

'  ^  A,  =  ±  '•.r'.  Bin  (©,  -  &,), 

A,i=±r.r',8in(0.-0',)5 

in  denen  man  jederzeit  die  Vorzeicben  so  zu  nehmen  bat,  dsss  die 
Grössen  A>  Ai>  Aa>  As  positiv  werden. 

Rezeichnet  man  die  EntfernüÄfg  der  beiden  Punkte  S  und  ti 
von  einander  durch  £!,  so  ist 

57)  ^=l/(^-^.)'-t-(y-y.)». 

Berechnet  man  aber  den  Hiiifsmnl(el  {  mittelst  der  Formel 

58)  taug  ?=J5|J 

und  nimmt,  was  offenbar  verstattet  ist,  den  Winkel  $  so,  dast 

0    <  5  <    90«, 
90«  <  5  <  180% 
180«  <  5  <  270% 
270^  <  5  <  360» 

ist,  jenachdem  i 


399 

.  ^  —  AT,  posiliy  and  y  —  y^  potitiv)  ^ 

or  — OTi  negativ  und  y-^yi  poBitir, 
X  —  a:^  negativ  und  y  — y,  negativ, 
x  —  d?,  positiv  und  y — y^  negativ 

ist,  so  kann  in  völliger  Allgemeinheit 

59)   JE?=^~i 

C08{ 

gesetzt  werden.  Auch  kann  man  auf  vier  verschiedene  Arten  E 
als  die  dritte  Seite  eine»  Dreiecks  berechnen,  in  welchem  die  bei* 
den  andern  Seiten  und  der  von  denselben  eingeschlossene  Winkel 
gegeben  sind. 

§.  6. 

Wir  wollen  nun  wieder  zu  den  vier  Gleichungen  35)  des  er- 
sten Grades,  auf  deren  Auflösung  bekanntlich  d^e  ganze  vorherge- 
hende Auflösung  unserer  Aufjgabe  beruhet,  zurückkehren. 

Zieht  mati  zuvörderst  die  zweite  dieser  vier  Gleichungen  von 
der  ersten,  die  dritte  von  der  zweiten ,  die  vierte  von  der  dritten 
ab,  80  erhält  man  die  drei  folgenden  bloss  noch  die  unbekannten 
Grössen  uv^ — tw,,  «,  v^  enthaltenden  Gleichungen t 

(cot  a  —  cot  «i)  (f#r,  —  ri#,)  \ 

—  (a  cot  tt  —  «1  cot  ajf^i     / 

(cot  «j — cot  O,)  (Wj — f^fl,)    \ 

—  («i  cot  «1 — ^a,  cot  «,)r,    ' 

« 

(cot  a, -^cot  «,)  ff#»i — tw,)  \ 

—  («.  —  «.)»  |=  — i(»a'  — «•*)• 

—  (a,  cot  a,  —  «,  cot  «,)  f  i    J 
Sind  nun  überhaupt 

a.x+S3.g+s.3=ft„ 

drei  GleichunreD  dies'  ersten  Grades  zwistheh  den  drei'tiBbekanntoB 
Grössen  X>  9»  3j  <"*  ist  bekanntlich 

■»_Jt(g.6,— g.6.)+it.(g»g-»g»)+it,(gg>-a3.g) 
~  «(g.c,  -  e.g,^  4-  «i(s«e  -  gg.) + «,(gg.  -  g.g)' 


y 

I     I      ralatliB^iüi  itfi         .  _^ 


400 

®"~a(»,g»-»,g.)+a.(»,g-»g,)+a,(»6,— »,6)' 
a  _  Jt(«.g, -«,».)+ Jt.(«,ag-ag,)+«,(aa3.-«,g) 

^—  «WaS.g,  -  a5,g.)  +  «.(8,g  -  »€,)  +  8l,(*6. -»,€)• 
Mittelst  «lieser  Formeln  erhält  man,  wenn 


•ro. 


60) 


gesetzt  wird,  aus  den  obigen  Gleichungea  ohne  Schwierigkeit 

61)  3^=»cota  {(a, — «s)cota, -!-(«, — 0|)cota,  +  (a|— a,)cota,| 

—  0,eota,  j(«, — a,)cota+(a, — «)cota,  +  (a — a^)eoiat\ 
-+-  0,cottt,  {(a, — 0,)cota+(i9r, — 0)cota^+(a — 0a)cota,| 

—  0,CDtay  |(if, — a»)coto+(0, — a)coia|+(0 — a,)cota,| 

oder,  wie  hieraus  ferner  leidit  folgt: 

62)    A^  =  (a-a.)(«,-«, 

-*-(a— «,)(«,— a, 

+  (a— «,)(«i-^»a 
+  («1— «»)(«— «. 

+  (»»— «s)(«— «l 
Ferner  ergiebt  sich  leicht 

Ö3)  Zj  =  —  iacota{(«,-r a,)flr, »+(»,—«, )ff,«-|-(a,—a,)a,» 

—  {», cot«,  i(if,  —  a,)a* ■+-(»,— ii)«,»+(a—a,)a,'| 
+  Jar, cot«,  i(a,—a, )«»-*-(«,—») flp,»4-{«--«,)Ä,*|- 
Weil  nun  aber  nach  20) 

(«,  —  a,)  «1*  +  («i  —  «i)  »,'  +  («,  —  «a>«,» 

(a,—a,)«»-|-(a, —«)«,»  +  (»  —  «»)«,» 

=  —  («  —  »»)  (»t  — >t)  («fi  -^ «)> 

(»1  —  »t)  »*  +  (a,  —  «)  «1  *  +  («  —  «i)  «.• 

==  —  (»  — «i)  («1  •--«•)(«.— «)> 


cot  a  cot  a| 
cot  a  cot  a, 
cot  a  cot  a, 
cot  a,  cot  a, 
cot  cc,  cota, 
cot  o,  cot  a,. 


401 

Ä  —  (a  — «,)(«,—«,)(•»  — ») 
kt,  so  ist      ^ 

Ö4)  Z|=|a(a| — »«)(«»  — «»)(«i — «,)cota 

—  4a,(a— 0,)  (a,— a,)  (a,— a)  cot  £4 
+  4aa(a— a, )(«,—«,)  (ä, —a)  cot  a, 

—  jfa,(»—a,)(flF,  — «,)(«,  — a)  cot«,. 

f¥eiter  ergiebt  sich  nach  eiDigen  leichten  RedvctjoDen 

65)  Z,  =i(i9 — «(i)(^t — ^»)(«a+«fi)  cot  «  cot  «j 
-|-4(a—a8)(a, —  «,)(«,+«,)  cot  «  cot  a, 
+  i(« — tft)(^i — Äa)(fl^i+^»)  cot  a  cot  a, 
+  i(«i — ^i){^ — ^t){^'^^t)  cöt  «,  cot  a, 
-t-i(«i— ••)(«.— •)(»»+»)  cot  «1  cot  «, 
•  +i(09 — «i)(« — »i)(»+«i)  cot  «a  cot  o,. 

Eben  so  leicht  erhält  man 

W)  Z,=3— lcot«|(flr,— iar,)«,»  +  (a,— dr,)a,«4-(«^— «,)a,»} 
+  icota,  !(«»  — «,)«*  +  (»,—«)»,•  +  (»  — a.Jä,»j 
—  icotöj»  {(ä^  —  a,) «»  +  (ä,  —  «) «, »  +  («  —  «,) «, » I 
+  icota,  i(«i— «»)«»  +  («,  — Är)flrj»  +  (a  —  a|)a,»j, 

und  folglich  auf  ganx  ähnliche  Art  wie  oben 

67)  Z,=i(a,  —  «,)(a,— «,)(a,  —  aj  cot  a 

—  4(«  — Äa)(aa  — a,)(»,  —  «)  cot  a, 
+  i(a  —  «,)  (a,  —  « J  («,  —  «)  cot  a, 

—  i(«  — «j)(aj  —  a,)(a,  — «)  cot  «,. 

Führt  man  nun  endlich  die  gefundenen  Werthe  von  uvi — vuiy    ' 
«f,  t^i  in  eine,  etwa  in  die  erste  der  Gleicbunffen  35)  ein,  so  er- 
bält    man    nach  einigen  keine  Schwierigkeit  darbietenden  Reduc« 
tionen: 

68)  Z  =  «r,0,(flr — tf|)(tfs  —  «i)  cot  a  cot  o^ 
+  0,iy«(a-«:a,)(Ä, — Äj)  cot  aqot  a, 
+  iVia,(a — 0t)(<'i— ^a,)  cot  a  cot  a, 
'  +«flr,(a, — t9i){a — a,)  cot  «,  cot  «, 
+  ««,(''1 — ^»)(«« — «)  Cot  «,  cot  «, 
+  aa^{a^  —  ^s)(<' — ^i)  cot  a,  cot  «,. 

Debrigens  kann  man,  wie  leicht  erhellen  wird,  auch 

ThelllV.  26 


4ia 

«9)  A  =  2(«— «,)(«,  — «,)  cot  a  eot  a. 
-|-2(« — «,)(«, — «f,)  cot  a  eot  «, 
-|-2(« — a,)  («j — «r,)  cot  a  cot  a, 
,  +^«i— «»)(^— «.)  cot  a,  cot  a, 
+  2(a, — «s)('s — «)  CO*  «I  «ot  «» 
-•-2(«,— flr,)(«— a,)  cot  a,  cot  o,, 

70)  Z  =  2a3ff,(a— a|)(a» — «,)  eot  a  cot  a, 

+  2axir,(0 — ^3)(^s — ^'i)  cot  a  cot  a, 
-|-2aja,(0 — ^s)(«i — ««)  cot  a  cot  a, 
+  2««s(«, — «s)(a — ««)  cot  ttj  cot  a, 
+  200,(a,— a,)(a»— «)  cot  Oj  cot  «, 
+  20ffi(ir,— a,)(a— 0|)  cot  o,  cot  a,, 

71)  Z,  =«(»,—«,)(«,—«',)(«,— «,)  eot  a 

—  «,(«—«,)(«,—«,)(«,—«)  eot  a. 
+  «,(«—«, )  (a,  — «,)  («,  — «)  cot  a, 

—  «•(«—«!)  («1—^»)  («.—«)  cot  o, 

72)  Z,  =  (» — «rJC^s— «a)(«9+««)  cot  tt  cot  a, 
+  («— a,)(0,— «,)  («r,+a,)  cot  a  cot  a, 
+  (a— «,)(«! — «rs)(^i+^a)  cot  a  cot  o, 
-fr  («I —«>)(«— «.)(«+««)  cot  a,  cot  o, 
-*-  (ff,  — «,)  («»—«)  («s+«)  cot  a/  cot  a,  . 
+  (0, — «•)(«— «Ofiy+ai)  cot  a,  cot  a,, 

73)  Z,  =(«,--«,)(«,  —  «, )(a,—«J  cot  a 

—  (»—«,)  («,  —  «,)(«,  —  «)  cot  o, 
+  («—«,)  («,—«,)(«,—»)  cot  a, 

—  («—«,)(«,—«»)(«,—«)  cot  o, 

setzen^  welche  Foraeln  die  leichteste  Berechiung  der  Grosseo 


oder 


gestatten  dürften. 


Z      Zi      Z^      Zf 


Wenn  wir  jetzt  wieder  a,  a, ,  a,,  a,  die  180®  nicht  überetei« 
genden  Winkel 


40S 

SMS,,  S3i,S,,  SBf^S,,  S3f,S, 

lezeichnen  lassen,  so  haben  wir  nach  21)  die  vier  folgenden  Glei- 
chungen: 

(a, -7-a,)  ^  cota-4- («?,  —  «)Ai  cot«i  +(»  — äi)  A,  cot «, 

=  — (<r—a,)  (»j —«,)  («,  —  »), 
(i?,  —  Ä,)  A  cot  a  4-  («?,  —  ä)  /^,  cot  a,  +  (a —  a,)  ^X,  cot «, 

=  —  C»-^  «,)  (flr,  -a,)  (»,  — a), 
-'  \   («r, — a^)  ^coia  +  (a^ — a)  ^^  cot a^+ia — a,)^^,  cota, 

=  —  (a— «,)  («a  — «J  (a,— a), 

=  — (»1 —«»)(»»—«.)  (»t—»i); 

und  können  uns  in  jedem  FaU»  einer  jeden  dieser  vier  Gleichungen 
als  "einer  PrtifungsgUichung  für  die  Richtigkeit  der  ganzen  geführ- 
ten Rechnung  hedienen,  was  immer  von  besonderer  Wichtigkeit  ist. 

! 

I 

Wir  wollen  nun  tfach  den  im  Vorhergehenden  entwickelten 
Formeln,  um  deren  Anwendung  zu  zeigen,  ein  Beispiel  berechnen, 
und  wollen  dabei  annehmen,  dass  man  sich,  um  von  dem  Punkte 
/If ,'  ßf^ ,  M^ ,  Jl/,  durch  den  Punkt  S  zu  dem  Punkte  S^  zu  ge- 
langen, immer  nach  denselben' Richtung  bewegen  müsse,  nach  wel- 
cher man  sich  bewegen  muss,  um  von  dem  positiven  Theile  der 
Axe  der  a:  durch  den  rechten  Winkel. (^^)  Iiindurch  zu  dem  posi- 
tiven Theile  der  Axe  der  y  zu  gelangen. 

Sind  nun  die  Abscissen  der  Punkte  • 

und    die    an    denselben    gemessenen,    180^    nicht    übersteigenden 


respective 


und 


SMS,,  SM,S,,  SM:,S,,  SUf^S, 


2,  3;  -^5,  6;  +9,  9,  +15,  7 


99». 25',  78M0',  60».54',  45^56'; 

so  hat  man  unter  der  gemachten  Voraussetzung  im  Folgenden  immer 

a  =  2,3  und      o  =99».25' 

a,:^  5,6  a,  =78.10 

«,=   9,9  a3=60.54 

»,  ==  15,7  a,  =  45  .  56 

zn  setzen. 

-  26» 


».  — «.  =al.I_ 


[^  ■«=—•,.»  = 


LUC  'SOK. 


J  =  — 


) 


Di»  Bcctnmiir  x  radi  >iai  Finnein  CZ3^  W.  «^  (Ol,  6)  tt» 


M 


405 

iy,0g(i»-*!i»,)(i», -*-!»,)  c©t  a  cot  «1  =  —  103,373 
«,«,(«—«,)(«,— «i)  cot  a  cot  «,=-1-622,974 

•i«^»(» — «i)  (<»i ""«»)  cö*  "  <^®'  «t  =  —  512,808 
»a,(«i— a,)(«— ai)  cot  «j  cot  «,  =  -1-242,639 
äa,(i»i— 0,)  (a, — »)  cot  «,  cot  «,  =  —  354,461 

««,(«,— a,)(i»-^i»,)  cot  «,  cot  «y=:+ 132,814 

Z  =  +   27,785 

4«(aj— »,)(«,  — «,)(«,— «J  cot'  «=  —  48,042 

—  i«i(«— flri)(«»— «t){<»t— «)  cot  «,  = —    346,518 
i«,(«— »,)(«»  — «,)(«,— a)  coi  «,=+1230,504 

—  i«t(a—-«i)(ai— «,)(««— »)  cot  «,  =—    819,434 

Z,  =-*-      16,510 

i(a — i»,)(a, — «r,)(a,+«,)  cot  «  cot  «,  =  —   8,513 

1(0— i»,)(a, — «i)(«a+0i)  ^ot  «  cot  «,=-1-75,463 

i(a — i»t)(tf|— aa)(iVi+^s)  cot  «  cot  «,  =  —  71,686 

^(«1 — »a)(» — ^«t)  (»+<»»)  cot  «I  cot  «,=-1-60,475 

i(», — a,)  («, — a)  («a+«)  cot  «1  cot  «,  =  —  94,959 

i(a, — «t)(» — »i)(»+«i)  cot«,  cot  «,  =-f- 40,731 

Z,=-h   1,511 

4(«j— a,) («,—«,) (a,—«,)  cot  «=—    20,888 

—  i(« — «,)  (02 — «,)  («r, — ^^«)  cot  «,  =  —    61,878 
^J(a— aj  (»,— a,)(a,— a)  cot  «, ä -|- 124,293 

—  i(a — a,)  (a, — aa)!«^« — a)  cot  «,  =  —    52,193 

Z,  =  —    10,666 


»_L    t  «  t        ^       ^  27,785 

j,        Z, 16, 

•^«-*^'  =  ^=ir=- ij 


c;.=Ä  =  :^  = 


365 
^ Zj 1,511 

10,666 
N  ~   '     1,865 

•    _       12.177 

^  =  —  20,355 

«  =  —  12,095 

r=—    1,107 

/>=+   7,814 


406 

(C+Zl)((7-. />)  =  -:  59,832 

CDzs.^    8,650 
^,  =  ^  —  (C+Z^  (C— />)  =  + 39,477 

B^=lB--'CD:=z^    3  445 

Zar  Bestimmaoff'  von  v*  haben  wir  in  diesem  palle,  wo  A^  positiv 
ist,  nach  dem  Obigen  die  folgenden  Formeln': 

fang  w  ±=  -^r ,  t'  =*=  -» i  cot  ^w, 

log  2  =  0,3010300 

log  (---^,)  =  6,5371892 

0,8382192 

log  ui,  =1,5963441 


log  (—tangw)  =  0,2418751  —  1 
w  =  — 9».54'.Cr^813 
iw  =  — 4  .  57  .  0,407 

11,0624350 
—  1.00 
1,0624250 

log  (-^0  =  0,5371892 


log  •€;»  =  1,5996142  •) 
-J log.  ff »=0,7998071 
«^  ==  db  6,307 


«.,_- 

t; 

-  =  dz  0,546. 

Wir  haben  also 

u  =  —  1,107 

r  =  -^  6,307 

if ,  =  zi=  0,546 

ff,  =+7,814 

und  weil  nun  bekanntlich 

a:  =  ti-|- 

«15 

'y?=r«;-|.r, ; 

^ji=«#  — 

-«n  2^1=?«'  — "i 

)  Um   die   Richtigkeit   der   Rechnung   zu   prüfen,    könnte    man   ausser 
Bi  cot  ^  auch  noch  — <  B^  tang  ^co  berechnen,  wo  dann  immer 

B^  cot  iw-f-(— Ä,  tang  iw) 

a:i?^  (cot  4ö>  —  tang  Jw) 

-,   cos  {w*  —  sin  ^w» 

=»^1  : \ ; 

sm  joi  cos  joi 


_         cosjji^  cotai  =  ^> 

'  sin  w 


sein  muss. 


407 

ist;  80  erkalten  wir  die  beides  folgendeir  Avflöiungeiimnserer  Auf- 
gabe : 

lürste  Auflösung» 

i  =  —  0,561  .  y  =  -Hl4,m 

ar|=—  1,653  yi=— 1>50I 

Zweite   Auflösung. 

.  •»=7—  ^^53  y  =  -f"  1,507 

0?,=— 0,561  y,=— 14,121 

Um  die  Richtigkeit  '  der  Rechnung  zu  prüfen ,    berechne  man 
zuerst  mittelst  der  Gleiebungen  33)  die  Grössen  ^,  ^|,  ^3,  2^,. 

w,  —  tw^  =  —    12,095 

av,=-h    17,972 

«,t^i==+   43,758 

0,f;,r=+    77,359 

*,r,i=+ 122,680 

/^Ä  60,134 
^,  =  111,706 
Ä,  =  178,908 
^,  =  269,550 

log  A=  1,7791201 

l«g  iXi  =  2,0480765 

W  A.  =  2,2526297 

:       log  ^,  =  2,4366393 

(a,  —  a,)  A  cot  «  =  +    42,884 

(a,  — a)  Ai  «ot  «1  =■+- 177,874 

(<y~g.)  A2  cot  «3  =  — 328,610 

(»,— flf,)A<Joti«+(«,— «)AiCota,-f-(«-7a,)A3eota3  =  —  107,852 

-(^— ^1)  fg.— <>»)K-^)=- 107,844 

Differenz  =  =F     0,008 

worams  man  siebt,  wie  genau  die  erste  der  ?ier  Prüfun^sgleichun- 
ffen  74)  erfüHt  isf.    Aur  ähnliche  Art  könnte  man  auch  jede  hindere 
dieser  vier  t'rüfungsgleicbungen  entwickeln. 
Die  Berecbuung  der  Grössen 

0,  ®i,  ©2,  0.;®',  0'i,  &2>  &. 

und  ,  « 

*      t        f        I 

so.  wie  der  Entfernung  E  der  beiden  Punkte  S  und  ^S^^  von  einan- 
der nach  den  im  Obigen  entwickelten  Formeln  können  wir  um  so 
eher  füglich  dem  eigenen  Fleisse  des  Lesers  überlassen,  weil  das 
vorher  berechnete  Beispiel  nur  die  beste  Form  der  Rechnung  zu 
zeigen  den  Zweck  hat. 

Weitere  Entwickelungep.  über   die  hier  behandelte  und  ahn-  ' 
.liehe;  allgemeinere  Aufgaben  behalten  wir  spätem  Aufsätzen  vor. 


408 


XLIII. 

Geodätische  Aufgabe. 

'     Von  • 

Herrn  L.  Mosßbrugj;er^ 

Lehrer  der  Mathematik  an  der  Kantonsschule  jui  Aaran. 


Es  sind  die  relative  Lage  and  die  Meereshöbep 
der  beiden  Punkte  ^  und  ff  (Yaf.  VIL  Fi^.  9.)  gege- 
ben;  ferner  kennt  man  den  horizontalen  Winkel  bei  A, 
welchen  die  Projectionen  cJV  und  mA  der  Linien  uiA  oud 
HA  auf  der  Uorizontalebene  cAm  mit  einander  bilden; 
endlich  sind  auch  die  Zenithdi stanzen  von  ui  und  Bin 
A,  mithin  auch  ihre  Ergänzungen  zu  90^  gegeben.  Mao 
soll  die  relative  Läse  des  Punktes  A  iu  Bezug  auf  .i 
und  if,  nebst  den  Höhendistanzeki  finden  '^). 

Denken  wir  uns  eine  dureh  A  gelegte'  Uorizontalebene  cA^«; 
ferner  seien  u4ac  und  Hm  senkrecht  auf  diese  Ebene  gezogen; 
endlich  sei  aP\\cA,  BP\\mAi  so  wird  auch  PA  senkrecht  auf 
cAm  und  l^BPA  =z  LjnAc  sein.  Ziehen  wir  noch  aus  den 
Durchschnitt  B  der  Zinien  aP  und  AA  die  Linie  DQ\\PJ^  mi 
verbinden  B  mit  B  und  Q  mit  m^  und  setzen  der  Kürze  wegen: 

Baz=za^  Aaz=iU^  LjuPB z=l LjcAm:=^Y\ 
LBAm=zß,  L^Ac=,o.\  ac:=zy,  LÄAB=.^\ 

so  reducirt  sich  die  Aufgabe  dabin:  Aus  den  gegebenen  Stücken 
a^  h^  a,  ß,  Y  die  Grössen  y  und  9  zu  bestimmen,  woraus  sieb  als- 
dann alles  Uebrige  ergibt.    Diesen  Annahmen  zufolge  ist 

BAz=zy  cosec  a,   BP=zy  cofg  o,  AA=z(h'+'y)  coscc  «, 
cA^=i(h  +  y)  cotg  a,  BP:=zy  cotg  /?,  BA^=^y  cosec  /?. 


*)  Der  Herr  Verfasser  des  Torlieffenden  Aufsatzes  schreibt  mir  bei  der 
Uebersendung  desselben,  dass  ibm  die  obige  Aufgabe  von  dem  eheina* 
ligen  preussischen  Ingenieur:  Herrn  Hauptmann  Michaelis  bei  Gele- 
genheit der  Aufnahme  der  St.  Gotthardsstrasse  zur  Auflösung  vorgelegt 
worden  sei.  Uebrigens  wünscht  der  Herr  Verfasser,  dass  die  Aufgabe, 
eben  so  wie  der  in  No.  XXXiV.  mitgetheilte  Satz,  nur  als  eine  Uebuogs- 
aufgabe  für  Schüler  angesehen  werde.  G. 


409 

erner  Ut  im  Dreiecke  DPB 

BD^  =  DP^'\'Bt^'--2DP.BPco%Y 

>nd  im  Dreiecke  BDN 

BD^  =  DN^  +  BA^  —  2DN.  BN  cos  9 

>der,  wenn  wir  die  obigen  Bezeichnungeo  gebrauchen,  so  ist 

BD^  =:p*  icotg  a*  +  cotg  /}>  —  2cotg  a  cotg  /?  cos  jr\  .t..  (1) 
i7Z^'  =  fco8ec  a*  +  cosec  ß*  —  2co8ec  a  cosec  ß  cos  yj  ..••  (2) 

Aus  (1)  und  (2)  finden  wir  nach  einigen  Reductionen: 

cos  9)  =  sin  a  sin  /9  +  cos  a  cos  /9  cos  ;"• 

Setzen  wir  in  diesem  Ausdrucke  — \  "g   ^  =  tg  d,  so  ist 


sin  (tt«^(f)  tin  ß  ,«. 

5P= ^ST? ••••  l^> 


cos  v'-— jk 

^  cot  cf 

Ferner  ist  im  Dreiecke  ABN 

AB^  =  AN^  +  BN^  —  2^A^ .  ÄA^  cos  y, 

oder»  wenn  wir  die  oben  ungegebenen  Werihe  einführen: 

Ä»  +  ^*  =  (Ä  +  yY  cosec  a'  +  y*  cosec  /?* 

—  2(4  '\-  y)y  cosec  a  cosec  /9  cos  9 
i>der 

y*''i8ib/}'+sintt> — 2sina8in/}cos9)j  +24ysin/9.{8in/9 — sinacosg)} 

=  (a'sina* — 4*  cosa'jsin/^*. 

Ans  dieser  Gleichung  finden  wi:*,  mit  Anwendung  folgender  gonio- 
metrischen  Relationen: 

cos  9  =  2cos  {y*  —  1, 
sin  a'  +  sin  ß^  —  2sin  a  sin  /}  cos  9  =  4|  sin  i(a+/^)*  cos  j(a  —  ßY 

—  sin  a  sin  /?  cosjg)*! 
sin  /9-— sin  a  cos  9  =  2|8in  4(a  +  /}j  cos  ^(a  —  ß)  —  sin  a  cosjy*} 

für  y  fo]j|;enden  Werfh: 

A|sin  j(tt-f-/9)  cos  i(«--/9)  —  sin  «  cos  jy* 

y       ""«21  sin  J((o-|-/9)»  cos  1(«— /9)'  — sin«  sin/}  cos  ly»| 


L*   .■ 


V' 


410 

ä'  sin  «'  sin  ß*  \s\n  ^a  +  ß)^  cos  \{a  —  ß)^  —  sin  a  sin  /9  eos  {^'l 

-f-»  /i*  sin  /?'  I  sin  \{a  -f-  /?)  cos  j  (<t  —  /?)-*  sin  g  cos  jy » | 
2|sin  (a  -f-  /9)'  cos  ^a  —  /9)» — sin  a  sin /)  cos  ^^ | 


Da  cos  9  nach  No.  3.  bestimmt  ist,  so  ist  auch  der  Wertb  ?on  y 
bestimmt;  mithin  können  auch  alle  Stücke  des  Dreiecks ^iA^  mit- 
telst der  obigen  Annahmen  gefunden  werden. 


XLIV. 

lieber  die  Auflösuag  der  cubischen 

Gleichungen. 

Von, dem 

Herrn  Professor  C.  A.  Kretschn eider 

'  in  Gotha. 


Die  bisher  bekannten  Auflösungsweisen  der  cubischen  Gleichun- 
gen setzen  säm^tlich  eine  ganz  bestimmte  Form  der  Gleichung 
voraus,  indem  entweder  ein  Glied  fehlen,  oder  wenigstens  eine  be- 
stimmte Relation  zwischen  den  verschiedenen  Coefßcienten  der  ein- 
zelnen Glieder  stattOnden  muss,  wenn  die  Endformeln  sollen  ange- 
wandt werden  können.  Es  bat  dies  aber  den  Nachtheil,  dass  eine 
solche  Auflösung  dem  AnTänger  in  der  Algebra  immer  als  eine  Art 
Kunststück  erscheint,  das  durch  Zufall  aufgefunden  worden  ist,  und 
deshalb  auch  vorzugsweise  das  Gedächtniss  in  Anspruch  nimmt» ' 
Ganz  besonders  gilt  dies  von  der  sogenannten  Cardantschen  Regel, 
die  noch  überdies  an  einer  solchen  Beschränktheit  leidet,  dass  auch 
nicht  einer  der  Fälle,  in  denen  eine  cubische  Gleichi^ng  eine  un- 
mittelbare Angabe  ihrer  Wurzeln  gestattet,  in  ihr  enthalten  ist. 
Dies  hat  mich  veranlasst,  eine  Auflösung  zu  suchen,  die  gar  keine  . 
besondere  Form  der  Gleichung  verlangt,  dabei  auf  einem  möglichst 
einfachen  Wege  gefunden  werden  kann  und  die  bisher  angegebe- 
nen Lösungen  sämmtlicb  als  specielle  Fälle  enthält.  Was  ich  er- 
balten habe,  scheint  wenigstens  fiir  den  Unterricht  nicht  unbrauch- 
bar zu  sein,  weshalb  die  Mittheilung  desselben  an  diesem  Orte  sich 
wohl  rechtfertigen  dürfte.  « 


4U 

Es  sei  die  Cileichang  ar'+c  =  0  gegeben,    so  ergiebt  sich 

3  3 

UDRiittelbar  jss=z  —  \/c^  mithin  jc+y/c  als  einer  der  zweitheili- 
gen Faktoren   der  vorgegebenen   Gleichung.     Die   beiden  anderen 

findet  matt  sogleich,  wenn  man  op^'+'e  durch  (a7  +  y/c)  dividirt. 

3  3    __ 

Man  erhält  dadurch  o?^  —  orj/c -f- J/cc  =  0  und  daraus  die  beiden 

3 

anderen  zweitheiligen  Falctoren  a:  —  ^\/'cil  +  *\/i)  und  a:  — 
jl/c(l  —  «V/3),  wo  «==iK —  1  gesetzt  ist.    Ist  c  negativ,  so  gehen  die 

8 

Vorzeichen  von  \Xc  in  die  entgegengesetzten  über,  ohne  dass  sich 
in  den  gefundenen  Aiisdrücken  sonst  etwas  änderte.  Kine  soge- 
nannte reine  cohische  Gleichung  hat  deiainach  stets  eine  reelle  und 
z'w ei  imaginäre  Wurzeln. 

Soll  nun  die  Gleichung  a?*  -f-  a^c*  +  6a:  +  €7  =  0  itufgelöst 
werden,  so  übersieht  man  sofort,  dass  dies  am  einfachsten  dadurch 
geschehen  kann,  dass  man  sie  in  eine  andere  von  <ier  Form  y'+c' 
=  0  umformt  und  letztere  auf  die  so  eben  angegebene  Weise  löst. 
Es  wird  demnach  für  4P  eine  solche  Funktion  von  t/  gesetzt  wer- 
ilen  müssen^  welche  noch  zwei  von  einander  und  von  t/  völlig  un- 
abhängige (Grössen  u  and  v  enthält,  damit  es  möglich  sei,  die  Wer- 
the  der  letzteren  so  anzunehmen ,  dnss  dadurch  die  Coefläcieaten 
von  y'  und  y  gleich  Null  werden.     Die  einfachste  Funktion  dieser 

Art  ist  aber  o?  =  i  _.  »  •  Wird  diese  also  In  otige  Gleichuu'g  sub- 
stitttirt,  so  erhält  man: 

0  =  y'(f  •  -I-  «f  *  -^Ifv  +  c) 
-+■  u^(^v\iuv  H-  a(u  H-  v)  +  b\  ^  {«uv  +  lf(ü  •+•  t')  -f-  3^?]) 
+  y{y\^uv  ■+-  ä(u  •+•  t;)  H-  ^J  +  [avv  -I-  lt(u  -|- 1^)  -|-  Zc\) 

lind  man  hat  nun  u  nod  v  so  zu  bestimmen,  dass  die  beiden  mit- 
telsten Glieder  verschwinden.  Es  geschieht  dies  |am  einfachsten 
dadurch,  dass  man 

oder,  was  dasselbe  ist, 

0  =  (^c+lm)  +  v(b+au)  2=  {Zc+bv)+u(b+av)     \  ^  ' 

setzt.    Damit  erhält  man  sofort  die  Werthe; 

3(r* +««^'+2»+c?)  =  ef»(a-+-3v)+2«;(^-«-flff;)-«-(3c-t-ZJt;) 

=  «f*(flf+3r)+(Ä+a«;)  (2»— ^) 


412 

und  auf  ähnliche  Weise 

3(»»  +<w»  +6u+c)  =  (a+3if)  (v—u)*. 

Die  transformirte  Gleichung  nimmt  daher  folgende  Gestalt  an: 

0  =  y»(a+3«;)  — ^-^  +  (^+3«)  — p^ 
oder 

Setzt  man  nun  der  Kürze  halber  a  +  Zti=zg^  und  a  +  3t^=:4', 
so  ergehen  sich  die  drei  Werthe  von  y  folgendermaassen : 

y=i.-|-(l^,V3) 

Für  den  Quotienten  -j  lassen  sich  mit  Hülfe  der  Gleichungen  (2) 
noch  folgende  Werthe  aufstellen: 

h*        04-3t;         V  *  b-^av         tJ*'  3c  +  ^v* 

Werden  nun  diese  Ausdrücke  der  Reihe  nach  in  die  Gleichung 
a;z=z~r-r~  gesetzt,  so  erhält  man  die  drei  Wurzeln  der  vorgege- 
benen cubischen  Gleichung. 

Zuvörderst  ist,    wenn  man  den  reellen   Werth   von  y  ninat, 
wegen 

»  =  ^(^l— «)  und  t;  =  |(Ä»  — a), 

also  auch 

ar  =  — fa  +  t     ;^_^ 
=  -4«-i^%+*)....    (5) 

Suhstituirt  man  ferner  die  imaginären  Werthe  von  y,  nämlich 
^4-(l  =i=  f  V/3},  80  bekommt  man 

^=-*«+*^*-iRifev73r- 


41S 

"^iFird  der  Brneh  reekter  Hand  im  ZDiler  und  Neaner  mit 

(a— Ä)(2*H-«<l=F<V/3)) 
mtnltiplicirt,  so  erhält  man  nach  eiDigen  einfachen  Reduktionen: 

^  =  —  T«^  +  W^* 2 •••♦(") 

Es  hieibt  daher  nur  noch  übrig,  die  Werthe  von  «»  t^t  ^  und  ^ 
durch  die  Coefficienten  a,  6^  c  auszudrücken.  Es  folgt  aber  aus 
(1),  wenn  man  zur  Abkürzung 

a*  —  3^  =  ^,  9c  —  a^z=«i,  ä*  —  3ir<^=:it 

.setzt,  sogleich 

u  +  vrzzjr  und  UV  =  -^9 

und  daraus  auf  bekannte  Weise: 


mithin : 


äJ '  *'= S 


K    —  2k  * 

^    —       ~  2k  • 


Es   ergeben  sich  damit  endlich  die  Wurzeln  der  vorgelegten  Glei- 
chung: 


^=f— |a  — ^;i  — i^ 

•a?  =  — i^  +  i« 2 

a:  —  —  ia  *f-  Y  •  ^ 


(7) 


WO    die  Grössen    p  und  y   durch    folgende  Gleichungen    bestimmt 
werden : 

1p »  =  lak  +  3i»  +  3l/iw»  —  knk^ 
2y»  =  lak  +  3iw  —  3V/«»*  —  4<»>t. 

Setzt  man  statt  ^,  «i,  n  die  entsprechenden  Werthe,  so  verwan- 
delt sich  : 

2«it+3«i±3l^«i»— 4i»>t=ta»  — 9a^+27c 
2c(2a^  +3«i±3V/«i»  — 4«>t) 


4U 

Ausdrücke,  welcbe  in  einaelDen  Fällen  mit  Nntzen  gebraucht  wer- 
den  können.  Man  kann  aber  ausser  den  in  (7)  zusammengestellten 
Wertben  der  Wurzeln  nocb  eine  zweite  Reibe  solcher  Wertbe  er- 
halten, wenn  man  anstatt  an  den  Wertb  — 7-~L  S^  ^*®  vorgege- 
beoe  Gleichung  substituirt,  oder,  was  kürzer  ist,  nach  den  Formeln 
(7)  die  Wurzeln  der  Gleichung  o?,  •-!--—  ^i*H ät,  H =0 

•ucbti  in  welcher  ^,  =  -^  ist.    Man  erhält  auf  diese  Weise  neck 

sc 

die  Ausdrücke: 


8£ 

wo  Px  und  qx  aus  den  nachstehenden  Gleichungen  gefunden  werden: 
2p\ »  =  Un  -f.  Zmc  •+•  Zc[/m*  —  AuJb   ' 

oder  auch  )0^) 

2(2^« + 3«inb3cW^«»  — 4///? 

=d«(Ä».4^c)+|3V/3cdbl/27c».18a^c-|-4^»-a»(^»-4«c)(». 

Die  in  (8)  und  (10)  zusammengestellten  Wertbe  von  /i  und  ^,  so 
wie  von  p^  und  ^i,  sind  stets  reell,  so  lange  «9^ -^ 4»;&  positiv  ist. 
Haben  daher  n  uod  k  ungleiche  Vorzeichen,  so  hat  die' Gleichung 
immer  nur  eine  reelle  und  zwei  imaginäre  Wurzeln.  Dasselbe  ist 
der  Fall,,  wenn  n  uod  k  gleiche  Vorzeichen  besitzen  und  überdiess 
m^^^nk  ist.  Wird  hingegen  in  diesem  Falle  tn^/^^nk^  so  er- 
scheinen alle  drei  Wurzeln  unter  imaginärer  Form,  obschon  sie 
dann  alle  drei  reell  werden,  wovon  man  sich  augenblicklich  über- 
zeugt, wenn  man  die  Werthe  von  p^  q^  p^  und  q^  nach  dem  bino« 
mischen  Lehrsätze  entwickelt.  Denn  dann  heben  sich  die  mit  f  be- 
hafteten Glieder  sämmtlich  auf.  Im  Allgemeinen  hat  also  die  Glei- 
chung nur  eine  reelle  Wurzel,  wenn 

27^?»  +  4a»€?  +  4^»  >  a»Ä*  +  l^abc, 

und  drei  reelle  Wurzeln,  wenn 

27c»  +  4a»tf -1-4^»  <  «»Ä»  H- 18»Äc 

ist.  —  Nachdem  auf  diese  Weise  die  allgemeinen  Wertbe  der  sämmt- 
lichen  Wurzeln  gefunden  worden  sind,  so  ist  es  nunmehr  leicht, 
eine  Reihe  specieller  Lösungen  aus  ihnen  abzuleiten,  von  denen 
ein  Theil  auch  bereits  bekannt  ist. 


415 

Fall  i.     Es  sei  «  =  0. 
Die  GleichnDfreii  (7)  bis  (10)  gehen  nnsiittellMir: 

^  =  i(0  +  y) -h  O  -  f >V8) 


ar  =  — 


■ 

£ 


(12) 


Die  Wertbe  von  p  uod  ^  sind  redl,  weno  c*  +^V^*  ^  0^  imafciDär, 
wenn  c*  +  ^V^'  <  0  ist.  Die  Gleichan^  or* -4- äo?  +  tf  ^  0  hat 
also  nor  eioe  reelle  Wurzel,  wenn  6  positiv,  oder  wenn  &  negativ« 
jedoch  c*  '^  i*tA*  ist.  Daeegen  besitzt  sie  drei  reelle  Wurzeln, 
wenn  d  negativ  und  zuffleicti  c*  <£vr4'  ^^^* 

Die  Formeln  (11)  bilden  die  sogenannte  Cardaniscbe  For- 
mel. Sie.  kann  zur  Auflösung  aller  cubischen  Gleichungen  dienen, 
da  or»  •+•  aa:^  -^  djp  +  c  =  0  sieb  stets  auf  die  Form  p*  +  B^ 
+  6^=0  bringen  lässt,  wenu  man  Jr  =  y  —  ja  setzt.  Es  wird 
dann 

CTip  /y«»  ^^a6-hc  ±=z^{a*  —  U)  +  |(9c  —  ad) 
oder. mit  den  oben  gebrauchten  Bezeichnungen: 

B  =  ^\Af 

C=^\aAf  +  im  =  i\m^2aB\ 

Fall  2.     Es  sei  6  =  0. 
Für  diesen  Fall  erhält  man  die  Wertbe  der  Wurzeln: 

or  =  —  |flf  —  (/!»  +  ^«j 
a:=^ia+i\(p^  +  q^)  +  (p*^q*)$\/Z\ 

•  ■ 


ingleichen 


416 


or 


b-i-y)— (P-7)«VS 


Die  Wertlie  von  p  nod  ^  sind  reell  oder  imaginär,  je  nachden 
c  +  ^a'  positiv  oder  negativ  ist.  Die  Gleichung:  or'+a^'+c 
=  0  hat  daher  im  ersten  Falle  nur  eine  reelle  Wurzel,  im  zwei- 
ten  dagegen  drei. 

Die  Formeln  (13)  und  (14)  bilden  gewissermnassen  die  Umkeh- 
rung der  Cardanisclien  Formeln,  und  können  gleichfalls  zur  Auflö« 
sun^  aller  cubischßn  Gleichungen  gebraucht  werden,  indem  die 
Gleichung  a:*  +  aar*  +  6a:  +  c  =  0  sich  immer  auf  die  Fem 
y*  +  Ay*  +  Cz=i^  bringeq^.  lässt.    Es  gesehiebt  dies ,  wenn  man 

os^=zy — i(«  +  \/a*  —  3^)  setzt,  und  man  erhält: 

^=s=  — V/«»  — 3^ 
^_      .    2(fl»  —  3^)  (g  -f.V  g*  -  3^)  —  %ab 

Ausdrücke,  «lie  denen  des  ersten  Falles  an  Bequemlichkeit  freilich 
nachstehen,  jedenfalls  aber  dann  mit  Vortheil  gebraucht  werden 
können,  wenn  ä^  —  Zb  eine  Quadratzahl  ist. 

Ausser  den  bisher  gemachten  beiden  Annahmen  können  aber 
noch  mehrere  einzelne  specielle  Fälle  entwickelt  v^erden,  die  eben* 
•  falls  zu  allgemeinen  Auflösungen  für  die  cubischen  Gleichungen 
sieh  brauchen  lassen.  Die  drei  wichtigsten  derselben  bieten  sich 
fast  unmittelbar  dar,  indem  man  in  den  Gleichungen  (8)  und  (10) 
sücceäsiv  J9S)  //,  k  gleich  Null  setzt.  Man  erhält  dadurch  die  nach- 
stehenden Formeln,  in  denen  jedoch  immer  nur  diejenige  der  bei* 
den  Wurzelformen  (7)  und  (9)  in  Anwendung  gebracht  worden  ist, 
welche  im  Resultate  die  grösste  Einfachheit  gewährt. 

Fall  3.    Es  sei  «»  — 3^  =  >t  =  0. 

In  diesem  Falle  wird  3/»= — am  und  in  (7)  ;9'=:3«i,  ^'^0, 
«»  =  9c  —  -fa',  und  daher 

t 

o?  =  —  T»  —  \^  c  —  ^a* 

^  =  -  ia+i(H-«V3)  V'c  —  ,V«'  1  ^^^^ 

^  =  — 4«— i(l— fV3)  V/c  — Vt«' 

Die  Gleichung  a:^  -|^  aa:^  +  \a*a:  -f-  €;  =  0  hat  daher  stets  nur 
eine  reelle  Wurzel. 


417 


Fall  4.     Es  sei  Ä»— 3«c  =  «=:0, 

Man  erhält  hier  m=z ^j  p^*  szzZmCy  ^^':=:0,  mithio  ge- 
ben die  Formeln  (9) 


,r  = 


a  -f.  V  a(a*  —  SÄ 


/ , 


'^~  — ,v  ,  >  (16) 

^=: »- 

« -f.  1(1  —  ,"1/3)  K  «(«»  —  3A)i 

Es  hat  alsp  die  Gleichung  or*  +  aa:^  +  \/^ac .  ^  +  c=0  gleich- 
falls  nur  eine  reelle  Wurzel. 


Fall  5.     Es  sei  9c  —  «ä  =  «•  =: 0. 

Hier  ist  «  =  —  4^^>Jr  und  —  4if^  =  Hf-4^^».   Damit  erhält  man 
aus  (7) 

o?  — —  i»  — iV/«*  — 3Ä(;i  +  jr) 

3     S 

Ingleichen  ergiebt  sich  aus  (9): 


(17) 


a?  =  —  i  . 


a?j=--4- 


\/3Ä -f- V/^«»  —  3A  (;» 1  +  y , ) 


i/3Ä-ii/«?-3Ä|(;i,-*-7i)-H(Pi-yi)«l/3{y  (18) 


Demnach  hat  die  Gleichung  a:*  +  aa:'*  +  ^^  +  ^ab  =  jO  stets 
eine  reelle  Wurzel,  wenn  o  positiv  ist,  und  drei,  wenn  b  nega- 
tiv ist. 

Theil  IV.  27 


418 

Fall  6.    Es  sei  r  — 0^  =  0. 

Hier  wird  m  =  Sa6,  ;i  =  a  +  l/3Z,  7  =  a  —  1^3^,  und  daher 
Bach  (7) 

a?  =  —  a 

a:  =  ^\/Zri)  (19) 

Demnach  hat  die  Gleichung  jc* '\- aa:'^  +  bjc  +  ab  =zü  stets  eine 
oder  drei  reelle  Wurzeln,  je  nachdem  6  positiv  oder  negativ  ist. 

Fall  7.     Es  sei  «>  — 4£==0. 
Die  Gleichungen  (7)  geben  hier  die  speciellen  Wertbe: 

X  =  —  \a  —  {p-^ -\- q*) 


p=i^i\/c-\-{\/c-  V,«V 

»    


(20) 


r 

Demnach  liat  die  Gleichung  .r'+ #r^*+^«*Ar-|-c  =  0  nur  eine 
reelle  Wuriel,  wenn  entweder  c  positiv  nnd  v"^-^»*^  oder  wenn 
c  negativ  und  c-^-^^a*  ist.  In  den  entgegengesetzten  Fällen  kom- 
men ihr  drei  reelle  Wurzeln  zu. 


Fall  8.     Es  sei  b^  —  Aac  =  0. 
Die  Formeln  (9)  und  (10)  gehen  fiir  diesen  Fall: 


07  =  — 


c 


c 

s 


Hii^rnach  besitzt  die  Gleichung  or*  +|— -or*  +  ^^  +  e  =  0    nur 
ei««   Ader   drei  reelle   Wurzeln,    ie   nachdem  6*  ^  -^^    oder 


Ä»  ist. 


419 

Es  lohnt  niclit  der  Mübe,  noch  anüerweitep  speciellen  Lösno- 

gen  nachsutracbten,  da  die  hier  geg^ebenen  ziemlich  die  einfachsten 
esultate  liefern.  Die  beiden  zuletzt  erwäbDten  F&lle  werden  durch 
die  besondere  Form  der  in  (8)  und  (10)  gegebenen  Endausdräcke 
dargeboten. 

Jeder  aber  der  fm  Vorstel^BdeD  aufffefubrten  Fälle  Bietet  eine 
allgemeine  Auflösung  der  cubischen  Gleichungen  dar,  wenn  es  mög- 
lich ist  die  Gleichung  ^'+a^'-t-^a7  +  <7  =  0  so  umzuformen, 
dass  die  CoefBcienten  der  neuen  Gleichung  den  Bedingungen  ent- 
sprechen, welche  der  zu  Grunde  gelegte  Fall  verlangt.  Setzt  man 
in  vorstehender  Gleichung  ;r  =  y  +  «,  so  gebt  diesäbe  über  in 

und  man  kann  nun  x  so  bestimmen ,  dass  irgend  eine  vorgeschrie- 
bene Bedingung  dadurch  erfüllt  wird.  Setzt  man  3%+a=0  oder 
3x' +2€7X  +  ^  =  0,  so  bekommt  man  die  schon  in  Fall  1.  und  2. 
erwähnte  Cardanische  Auflösung  sammt  der  mit  ihr  zusammenkän-« 
genden  inversen.  Will  man  den  dritten  speciellen  F$ill  zu  Grunde 
legen,  so  muss  der  Bedingung  ui'-^3^=0  genügt  werden,  d.  b. 
es  muss 

(3ä  +  ay  =  3(3*»  -«-  2«*  -h  Ä) 

sein.  Die  Entwickelung  giebt  aber  nqr  die  Form  a*  —  3^  =  0, 
indem  X  sich  auf  beiden  Seiten  vollständig  hebt,  mithin  kann  der 
Fall  3.  einer  allgemeinen  Auflösung  nicht  zu  Grunde  gelegt  wer- 
den, wenigstens  nicht,  so  lange  man  für  a:  keine  andere  Substi* 
tution  macht. 

Cm  den  vierten  Fall  zu  einer  allgemeinen  Auflösung  zu  er- 
weitern, muss  man  ß^  —  ^AC,  d.  h. 

(3a*  +  2a«+^)»zz=3C3a-f.a)(»»+a«»+Ä«-f-c) 

setzen.     Hieraus  folgt  nach  gehöriger  Entwickelung: 


oder 


jK«  —  a  iv4_  (  — ——  fi 

«*  —  3Ä  ^^  a^—M  —  V 


und  daher 

—  2k 

Ks  ist  dies  die  Auflösung,  welche  Cockle  vor  zwei  Jahren  bekannt 
gemacht  und  der  Heransgeber  dieses  Journale«  im  ersten  Bande 
desselben  mitgetheilt  hat. 

Die  Anwendung  des  fünften  Falles  zu  einer  allgemefaieii  Anf<^ 
lösung  der  cubischen  Gleichungen  Terlaogt,  dass  ^C::=zAB  oder 

9(ä'  +«x'4-^»+0)  =  (3«-Hä>(3«»  H-2««-^Ä) 

27» 


r»«tzt   wer^.      Die    Ckcwickeiwur    ciefac   s   = 


Wcfftk  Äteaer  Ciwk.   »«  «ckka 


t'<»^  Cb  wlHc  ^akcr.  w«*b  aas  statt  4«r  Car^urscWa  F«nel 
ir?em4  cne  ■■ifir  wäUm  w«Ut».  4k  T^nteiea^p  eiae  gaaz  be- 
saVicTe  BeneiaKicicvBS'   vct^eaea.      Dm*    acekatg   Fafl  cirfarieft, 


seia  sasB.     Die  Eacwickeioa^  siebe  jeiio^k  4ie  Gleic&aag^: 


GWickaas  u^ 

.   ZI 


set.     Die  Eatviekelaa^  cübt 
aLM 


5  =  -i(-f.2l^^3l> 


r=,M**->=~5^>  •^— **)~W+^ 


eise  Aztl«saBc.   ^e  sraaz  Waac&iar  kc.  veaa  l   m-  —  Z6  eite  n* 
tiaaale  Zakl  idc 

Der  acäce  Fall  ea^Ikk  retlaact«  üss  B*^\JC  a^er 


lele  iaiL     Eanricketr  cMt  dieser  Aasdrack  4ie  Gleicfci 


4ie  r-kr  ras  riertea  Gra4e  ist.  sa  iass  alsa  «üeser  Fall  eiae  Ver- 
allf «Beiceraas  sieiekfiils  airkt  zaiissf. 

Das  Vaiscekea4e  zeist.  <iass  es  weiter  keiae  gtaoM  Sckwie- 
rifkeit  kat.  aeae  Aaflaiaagyweisea  4er  cakisckea  ttfickaagta  aif- 
Tj&^itz.  Saii  je4ock  4ie~  Warzel  eiaer  aareiacft  cskiael!ÜB  Gki- 
eWaz  viffkiick  kocckact  «eriea.  sa  HÄckte  4ie  tfalyir  JlcA«4e 

Naa  lervaaiele   4ie  Gleickaaz  jr' +4rjr- +ljr+r=6  4aitk 
4ie  SciMtadMi  Jr=jp — |«  ia  eiae  aa4effe  vaa  4er  Fara  ^+ßt 


421 

4- C=0,  setze  dann  y=y/Ä.«,  so  ergiebt  sich  ^*+*+j5r7T» 

=  0,  eine  GleicbuDg,  für  welche  sich  mittelst  einer  Tafel  der  Cu- 
biksahlen  die  Wurzel  fnst  ohne  Rechnung  auf  die  fünf  ersten  Zif- 
fern finden  lässr.    Ks  wird  auch  sehr  einfach  sein,  für  die  Werthe 

TOD 

eine  Tafel  zu  berechnen,  mittelst  welcher  man  die  zu  dieser  Grösse 
ffehörigen  Werthe  von  %  unmittelbar  findet.  Vielleicht  finde  ich  in 
der  Folge  Zeit,  eine  solche  Tafel  zu  berechnen. 


XLV. 

Ueber  eine  wesentliche  Yerallgemeinerung  des 

Problems  von  den,  den  Eegelschnittten  ein- 

oder  umgeschriebenen  Polygonen. 

Von 

Herrn  Fr.  Seydewitz, 

Oberlehrer  am  Gymnasium  zu  Heiligenstadt. 


Die  allgemeinste  Form,  welche  das  bezeichnete  Problem  zuletzt 
erhalten  hat,  ist  bekannilich:  a)  In  einen  gegebenen  Kegelschnitt 
ein  it-Eck  zu  beschreiben,  dessen  Seiten  in  gegebener  Ordnung 
durch  n  gegebene  Punkte  gehen;  b)  um  einen  gegebenen  Kegel- 
schnitt ein  »-Seit  zu  beschreiben,  dessen  Kcken  in  gegebener  Ord- 
nung auf  k  gegebenen  Geraden  liegen. 

Im  Laufe  einer  systematischen  Darstellung  der  sogenannten  In- 
volutionen als  eigentbümlicher  Beziehungen  projectivischer  Gebilde 
auf  einander  begegnete  ich  einem  Princip,  durch  welches  nicht  nur 
die  innere  Natur  der  obigen,  sondern  auch  die  einer  weit  allgemei- 
neren Doppelaufgabe  vollständig  aufgehellt  wird.  Und  hierbei  über- 
raschte mich  die  Bemerkung^  dass  zwei  Aufgaben,  welche  beide  von 
den  Alten  uns  überliefert  worden  und  wie  keine  das  Interesse  der 
Neueren  in  Anspruch  genommen  haben,  nämlich  die  in  Rede  ste- 
hende des  Pappus  und  die  Tactionen  des  Apollonius,  belde«s  wie« 
wohl  in  ihrer  ursprünglichen  Gestalt  ganz  verschieden  von 


422 

naeb  einer  Reihe  von  VerwaDdlungen  in  einer  Weise  sich  darstel- 
len, dass  man  versucht  wird,  sie  Tür  die  Modifikationen  einer  uad 
derselben  Aussage  zu  halten. 

Vm  mibh  kurz  zu  fassen,  werde  ich  mich  auf  Stein er's  Ab- 
häng^igkeit  geometrischer  Gestalten  u.s.w.  und  auf  art. 418 
und424desTrait^  despropri^t^sprojectivesdesfiguresyoB 
Poncelet  berufen.  Ausserdem  bemerke  ich,  dass  zwei  auf  einander 
tfelegte  projectiviscbe  Gerade  ^,  ^|,  so  wie  zwei  concentrische  pro- 
jectivische  ebene  Strabibüschel  ifj  B^  iuvolutorisch  heisren, 
wenn  dort  die  beiden  Durchschnitte  der  Parallelstrahlen  sich  in 
einem  Punkte  vereinigen,  hier  die  ungleichnamigen  Schenkel  der 
entsprechenden  rechten  Winkel  zusammenfallen;  ferner  dass,  wie 
man  sich  aus  §.  16.  des  Steiner'schen  Werkes  leicht  äberzeugen 
wird,  bei  zwei  involutorischen  Gebilden  A^  A^  oder  B,  B^  je  zwei 
entsprechende  Elemente  sich  in  doppeltem  Sinne  entsprechen,  d.  h. 
dass.  jedem  Elemente,  wenn  es  nach  einander  als  beiden  Gebilden 
angebörig  betrachtet  wird,  in  dem  jedesmaligen  andern  Gebilde  ein 
und  dasselbe  Element  entspricht;  und  dass  umgekehrt  zwei  aufein- 
ander gelegte  oder  conceutrische  projectivische  Gebilde  involutorisch 
sind,  weiln  ein  einziges  'Elementenpaar  sich  in  doppeltem  Sinne 
entspricht.  Auch  soll  der  Kürze  wegen  die  Eigenschaft,  dass  zwei 
Gebilde,  z.  B.  A^  A^^  in  Ansehung  4er  entsprechende!^  Blemeoten- 
paare  a,  1&,  c,  b  ....  und  Ui,  ^i^  Ci«  bi  ....  projectivisch  sind,  durcli 

A(%^  fc,  e,'b  ...,)  =  ^j(a,,  6,,  Ci,  bi  ..^.)9 

sowie,  dass  sie  in  Ansehung  derselben  als  zugeordneter 'Blemen- 
tenpaare  inroiutorisch  sind,  durch  .  - 

^(a,b^c^b....ai^6,,c,,b,....)  =  ^,(a,,t>,,c,,b»  —  a,b,c,b....) 

bezeichnet  werdeD. 


§.  l. 

a)  Gehen  durch  einen  beliebigen  Punkt  ;;,   io  der  Ebene  eioes 
Kegelschnittes  K  zwei  beliebige  Gerade  B^B\^  ^\^%^  welche  deo 
letzteren  in  den  Punkten  B ^^  B\^  aj,  a,  schneiden;  zieht  mau  die 
Geraden  B^^^^  ^i«»;  ^i«,,  B\^^  oder  «,,  a\\  «,,  a\^  die  sicli 
paarweise  in  a\,  a',   schneiden,  und  verbindet  die  Punkte  a',,  a'j 
durch  eine  Gerade  A\   legt  man  sodann   durch  B^   beliebig  viele 
Strahlen  b^^  c^^  d^  ....,  welche  den  Kegelschnitt  in  6,,Ci>  bj  .••• 
und  die  Gerade-^  in  t',,  c',,b'i  ....  schneiden,  verbindet  die  letz- 
teren Punkte  mit  B\  durch  die  Strahlen  b\^  c\,  d\  ....,   welche 
K  in  b,,  C2^  bs  ••••  schneiden,  diese  wieder  mit  B^  durch  b^^  Cj, 
d^  ....,  welche  die  A  in  b',,  c',,  b'a  ....,  und  diese  m\t  B\  durch 
^'a>  ^»>  ^a..-.>   welche  AT  in  bs,  C,,  bj  . . . .  schneiden;   und  ver- 
bindet endlich  auch   diese   Punkte   mit  B^  durch   die  Strahlen  ^,, 
Cti  d^  ••••>  so  ist  erstens,  wegen  des  perspectivischen  Durchschnit- 
tes A 

=  B\(a\ ,  b\,  c\j  d\....  a\,  b\,  c'„  d!^... .), 


423. 

« 

und  zweitens  wegen  des  Kegelschnittes  uBT,  nach  Abh.  geonet 
Gest.  §.  38,  III.  rechts: 

^'i(«'i5  ^'i5  c',^  (i\ flf'jj,  h\,  c\,  uT, ) 

also  nuch,  wenn  man  die  Strahlen  m^^lf^<,c^^d^  ....  ursprüngliek 
einevf  Strabibüachel  B^y  und  die  Strahlen  a,»  ^3,  ^jj  //,  •  •  •  •  nebst 
ii,(oder  «j))^,«  r,,  </,... .  einem  mit  /^,  concentrischen  Straklbii- 
schel  ß^  angehörig  betrachtet,  dann  über  die  a^,  if^^  c,,  d^  .... 
ebenfalls  zu  ß^  rechnet: 

—  -^al^a»  ^a»  ^3»  ^*a  .  »  i- .  flP|,  ^sj  ^s)  ^s  •  •  *  •/• 

Hier  aber  sind  die  Strahlen  a^^a^  in  doppeltem  Sinne  entsprechend, 
also  gilt  dasselbe  von  je*  zwei  entsprechenden  Stralilen,  d.  h.  die 
Strahlen  ^s,c,,^,  ....  sind  mit  den  Strahlen  ^d^d^i  ....,  und  folg-, 
lieh  die  Punkte  I>,,C,>  b,  ....  mit  den  Punkten  bi,Ci,b,  ....  iden- 
tisch. 

Nach  einem  bekannten  Satze  schneiden  nun  die  Diagonalen 
(t|(t,,  bi^si  CjC,)  bib,....  der  vollständigen  Vierseite  a^ti^a^a^^^ 
b^lif^b^b\^  c^c\c^d^y  il^d\d^d^^  .  •  «  .  die  allen  gemeinschaftliche 
Diagonale  B^B\  in  einem  Punkte,  welcher  der  vierte  harmonische 
za*BxyB\  und  dem  Durchschnitte  von  B^B*\  und  A^  einer  eben- 
falls gemeinschaftlichen  Diagonale,  und  zwar  der  dem  letzteren  zu- 
geordnete Punkt  ist;  also  gehen  die  ersteren  sämmtlich  durch  einen 
und  denselben  Punkt  p^. 

Hieraus  schliesst  man  sofort,  da  die  Punkte  /'d  ^d  fti,ii,  fj, 
^1  .  . . .  durchaus  Beliebig  und  von  einander  unabhängig  sind,  dass, 
wenn  durch  einen  beliebigen  Punkt  p^  die  Geraden  (iiCL^^  I^iK» 
C1C9,  bibs  ....  beliebig  gezogen  und  sodann  um  einen  beliebigen 
Punkt  (B^B^)  auf  dem  Umfange  von  K  die  Strahlen  a,,  6^^  r^, 
1/2  . . .  •  a^y  ^3,  ^2,  ^2  •  •  •  •  bestimmt  werden,  die  Beziehung 

=  B^{a^yd^,c^,d^  ....  ai,^,,€?i,^i  .  . .  .) 

stattfinden  muss. 

Ferner:  da  der  Punkt  pi  durch  zwei  Gerade  a^a^^  db,  ge- 
geben, und  da  das  ganze  Sjstem  entsprechender  Elementenpaare 
zweier  projectivischen  Gebilde  B^t  B^  bestimmt  ist,  wenn  drei  die- 
ser Paare  a^^  ^,,  a^h  ^2»  b^,  n^  beliebig  gegeben  sind,  d.  b.  im 
hier  betrachteten  Falle  zwei  beliebige  Paare  zugeordneter  Elemente 
a,,  ^i ;  172,  ^2,  so  muss  sich  der  vorige  Schlass  auch  umkehren 
laissen. 

h)  Setzt  man  in  a)  überall,  wo  von  Punkten  und  Geraden» 
Punkten  auf  dem  Umfan&^e  von  A',  Verbindungslinien  zweier  Punkte, 
Durchschnitten  zweier  Geruden,  Durchschuitten  einer  Geraden  uqd 
des  Kegelschnitts,  projectivischen  Strahlbüscheln,  pcrspectivischem 
Durchschnitt  die  Rede  ist,  resp.  Gerade  und  Punkte,  Tangenten 
an  K^  Durchschnitte  zweier  Geraden,  Verbindungslinien  zweier 
Punkte,  Tangenten  von   einem  Punkte  an  den  Kegelschnitt >  pro- 


•424 

jcctlvi^che  Gerade,  Projectionspankt,  und  berücksichtigt  Abb.  geom. 
uest.  §.  38.  III.  links,  so  ergiebt  sich  die  rechte  Seite  des  folgen- 
den Lehrsatzes: 


SämmtlichePunkten  paare, 
in  welchen  ein  beliebiger 
Kegelschnitt  von  einem  be- 
liebigen ebenen  Strahlbü- 
scbel  geschnitten  wird,  be- 
stimmen, wenn  sie  mit  einem 
beliebigen  Punkte  seines 
Umfanges  durch  Gerade  ver- 
bunden werden,  die  zuge- 
ordneten Strahlenpaare 
zweier  involutoriscber 
Strahlbuschel; 


Die  sämmtlichen  Tangen- 
tenpaare,  welche  von  den 
Punkten  einer  beliebiflfen 
Geraden  an  einen  beliebi- 
gen Ke^gelschnitt  gezogen 
werden^,  schneiden  eine  be- 
liebige andere  Tangente 
desselben  in  den  zugeordne- 
ten Punktenpaareu  zweier 
involutoriscber  Geraden; 


und  umgekehrt: 


Liegt  der  gemeinschaftli- 
che Mittelpunkt  zweier  in- 
volutoriscber Strahl  husch  el 
auf  dem  Umfange  eines  Ke- 
gelschnitts, so  gehen  alle 
Sehnen  desselben,  welche 
durch  die  zugeordneten 
Strahlenpaare  der  ersteren 
bestimint  werden,  durch  ei- 
nen und  denselben  Punkt. 


Liegen  aufeiner  Tangente 
eines  Kegelschnittes  zwei 
in volutorische  Gerade,  so 
liegen  die  Durchschnitts- 
punkte aller  Tanffenten- 
paare,  welche  von  3en  zu- 
eordneten  Punktenpaaren 
er  ersteren  an  den  Kegel- 
schnitt gezogen  werden, 
auf  einer  geraden  Linie. 


Anmerkung  1.  Die  involutorischen  Gebilde  zerfallen  in  zwei 
wesentlich  verschiedene  Klassen:  entweder  sind  die  beiden  Gebilde 
ungleichliegend,  und  dann  folgen  je  zwei  zugeordnete  Elemente 
unmittelbar  auf  einander,  oder  sie  sind  gleichliegend,  und  daon 
wechseln  die  Elemente  jedes  Paures  mit  denen  der  anderen  Paare 
ab.  Im  ersten  Falle  ^iebt  es  allemal  zwei  Elemente  (Hauptpunkte, 
Hauptstrahlen),  welche  mit  je  zwei  zugeordoetcMi  harmonisch  sind, 
im  zweiten  giebt  es  deren  niemals.  In  a)  tritt  der  erste  und  zweite 
Fall  ein,  jenachdem  der  Punkt  p^  ausserhalb  oder  innerhalb  K 
liegt,  und  in  6),  jenachdem  die  Gerade  P  den  Kegelschnitt  schnei- 
det oder  nicht. 

Anmerkung  2.  Denkt  man  sich  links  in  der  Umkehrung  den 
besonderen  Fall  einer  Involution  von  lauter  rechten  Winkeln,  so 
erhält  man  einen  längst  bekannten  Satz. 

Anmerkung  3.  Das  hier  Gesagte  giebt  zugleich  über  die 
innere  Natur  der  Eigenschaften  der  harmoniscben  Pole  und  Pola- 
ren, von  welcher  in  §.  45.  des  Steiner'scheu  Werkes  andeutend  ge- 
sprochen wird,  näheren  Aufschluss. 


§.2. 


Es  ist  ein  beliebiger  Kegelschnitt  und  in  der  Ebene 
desselben  sind 


425 


#»  beliebige  Punkte  gege- 
ben; in  den  ersteren  ein  ein* 
facbes  M-Eck  zu  beschrei- 
ben, dessen  Seiten  in  gege- 
bener Ordnung  durch  die 
gegebenen  Punkte  gehen. 


9$  beliebige  Gerade  gege- 
ben; um  den  ersteren  ein 
einfaches  «i  -  Seit  cu.  be- 
schreiben, dessen  Ecken  in 
gegebener  Ordnung  auf  den 
gegebenen  Geraden  liegen. 

Es  sei  der  Kegelschnitt  K  und  der  Reihe  nach 

die  Geraden  /*, ,  P^t  P,  .•..  Pki 
7Vi-i  •  •  •  •  -^M  gegeben.  Man  denke 
sich  von  unzähligen  Punkten  ei- 
ner beliebigen  dieser  Geraden, 
z.  B.  der  P^^  an  ÜT  die  Tangen 


die  Funkte pi,p^,p^....pkiPk+\ 
,..,pn  gegeben.  Man  denke  sich 
durch  einen  beliebigen  dieser 
Pankte,  z.  B.  durch  p^,  unzählige 
Gerade  gelegt,  welche  K  in  den 
Punktenpaaren  a,,  a^;  bi,  b^;  Ci, 
C»;  b|,  ba'. ...  schneid^,  sodann 
einen  Punkt  jedes' Paares,  z.  B. 
A99^s>C,,b,  ....,  mit  den  auf  ;^, 
folgenden  l^unkte  p^  durch  Ge- 
rade verbunden,  welche  A"  zum 
iweitenmal  in  a,,  b,,  C,,  bs  .... 
schneiden,  dann  wieder  diese  letz» 
teren  Punkte  mit  />,  durch  Ge- 
rade, welche  A  in  04,(4, C4,b4.... 
ichneiden,  u.  s.  f.  die  Punkte  aki 
ikf  Ck^  ^k  ••••  mit  pu,  die  Punkte 
tti^H,  bit-i-is  Cx^-i,bx+i ....  mit  pk+i ...., 
endlich  die  Punkte  ün^  bn»  C»,bn.... 
mit  dem  letzten  gegebenen  Punkte 
p„  verbunden,  wodurch  man  die 
Punkte  ayi4-i,  in+u  C/i+i,  b«4-i  • ;  •  • 
erhält.  Ferner  denke  man  sich 
um  einen  beliebigen  Punkt  auf 
dem  Umfange  von  A,  als  gemein- 
schaftlichen Mittelpunkt,  u  +  l 
8trablenbiischel  ü^ ,  jff,,  B^ , . . . 


Bk;B 


x+i 


Bh%  Ä 


'«» 


n-4-l 


deren  Strahlen  a?,,  ^1,  c,,  1/, 


gebildet, 


* .  • . , 


a 


9> 


. . . .  ff/fc,  ök,  a ,  f/ji:,...\  er/i+i ,  h+i , 

C4-4-1,  "XH-I  •  •  •  •  J  •  •  • »  Ä^/#»  ^/i,  6*/i,  M/|.*..  J 

iVjv+i,  6,f+-u  0<-t-i,  ^4-t-i ....  nach 
den  gleirlinnmi^en  und  gleicbuiar- 
kirten  Punkten  des  Um  Junges  von 
Angerichtet  sind,  so  sind,  dem 
Satze  links  des  §.  1.  zufolge,  je 
zwei.  dieser.StrahlbüscIiel,  welche 
unmittelbar  auf  einander  folgen, 
z.  B.  ßjiy  Bk-^-h  in  Ansehung  der 
zugeordneten  Strahlcnpaarc  ak^ 
^ki  a,  </ifr ....  und  ai+\,  ifi+uck+u 
e/l^\  ....  involutorisch;  folglich 
sind  auch  der  erste  und  der  letzte 
Strahlbüschel  B^^  B„+\  in  Anse 
huug  der  entsprechenden  Strahlen 


tenpaare  Hi,««;  ^i»  ^%\  ^i^  ^%\ 
(/i,  </,  ....  gezogen,  sodann  von 
den  Punkten,  wo  allemal  die  eine 
dieser  Tangenten,  z.  B.  «r,,  ^„ 
f,,  1/3  ....,  die  auf  P^  folgende 


Gerade  JP,  schneidet,  die  neueu 
Tangenten  of,,^,,  c,,^/, ....,  dann 
wieder  von  den  Durchschnitts- 
punkten der  letzteren  mit  P^  die 
Tangenten  a^,  ^4»  ^4,  ^/4....»  u.s.  f. 
von  den  üurchschnittspunkteu  der 
Tangenten  aa-^  bk^  Ck^dk.*>*  mit  Pky 
der  ak^i,  ök+u  ^*4-i»  ^*+i  ••••  "*"* 
Pk^X  . . . . ,  endlich  der  a^y^ny  Cnj 
(Ih-*..  mit  der  letzten  gegebenen 
Geraden  Pu  die  Tangenten  ofm+i, 
6„+u  Cn+u  ^4+1 ....  Ferner  denke 
mau  sich  längs  einer  beliebigen 
andern  Tangente  m  +  1  Gerade 

^4„^i  auf  einander  gelegt,  welche 
von  jenen  Tangenten  in  den 
gleichnamigen^  und  gleichmurkir- 
ten  Punkten  a,,6|,Ci,bi  ....;  a,^ 
t>3»  C3,  b, ....;  ttj,  b,,  C|,b,....;a*, 
b*,  c*,  b/t....;  dk+u  b/M-i,  ca-h»  ^i+i 

....J   ....  Q/i,  v/i,  C/t,  vm  .  .  .  .}   Ä/i4-l> 

i)n+u  C//-1-1,  b//-i-i  ....  geschnitten 
werden,  so  sind,  dem  Satze  rechts 
des  §.  1.  zufolge,  je  2^wei  dieser 
Geraden,  welche  unmittelbar  auf- 
einander folgen,  z.  B.  ^kt-^k^h 
in  Ansehung  *der  zugear^lneten 
Punktenpuare  dky  b^,  Cjt,  b^-....  und 
CLk-k-U  ^k-k-\i  C^+i-  bx-4-i ....  involuto- 
risch; folglich  sind  auch  die  er- 
ste und  die  letzte  Gerade  .:!,, 
An-^i  in  Ansehung  der  entspre- 
chenden Punktenpuare  a,,bi,Ci, 
b , . . . .  und  tt/i+l >  tv»4-i»  C»H-i, bw-hi •••• 
projcctivisch  (Steiner.  ^.  11.  1U-). 


426 


^ff+i)  än+\ ....  projecdviscb  (Stei- 
ner. §,  11.  111.).  Ist  nun  {e^  en^i) 
ein  Strahl,  in  welchem  sich  zwei 
entsprechende  e^,  en+i  vereinigten, 
so  enspricht  demselben  ein  Punkt 
(e,en+i)9  welcher  zum  Ausg^angs- 
punkte  ti  der  Punktenreihe  e,, 
e,,e,....  en,  eii+i  genommen,  mit 
dem  letzten  Punkte  e«+i  zusam 
menfällt.  Die  Strahlbüschel  /^,, 
^n+i  aber  sind  durch  drei  belie- 
bige ihrer  entsprechenden  Strah* 
lenpaare  n,,  &,,  e^  und  an^\, 
Ißn+ii  Cn+i  vollkommen  bestimmt. 
Also  ist  die  Aufgabe  gelöst,  wenn 
man  auf  die  oben  angegebene  Art, 
von  drei  beliebigen  Punkten  a^, 
]b,,Ci  ausgehend,  die  Punktenrei- 

hen  ai,a3, a, ....  ai»)  (t/t+i;  bijbs, 

b|  ....  bn,  Vn+1 5  Ci  j  Cj,  Cf  . .  . .  Cav 

Cn+i  bildet,  die  Punkte  ai,b,,Ci 
und  an+i)  (m+i«  Cji+i  niit  einem 
beliebigen  Punkte  {ütB„+i)  des 
flmfanges  von  K  durch  die  Strah- 
len a^,lßi,e^  VLüdan+u  IfM+uCn+i 
verbindet,  und,  indem  man  sich 
zwei  Strahlbüschel  /^,,  ^m+i  vor- 
stellt, die  in  Ansehunt^  dieser  drei, 
als  entsprechender  Strahlenpaare 
projectivisch  sind,  diejenigen  zwei 
Strahlen  (^,^11+1)%  (/n/n+i)  con- 
struirt,  in  deren  jedem  sich  zwei 
entsprechende  vereinigen  (Steiner. 
§.  17.  II.).  Nämlich  jeder  der 
Punkte  (e,e;n-i),  (f,f«+.i),  wo  diese 
Strahlen  den  Kegetscboitt  schnei- 
den, .ist  die  mit  /^,  zu  verbindende 
Ecke  eines  der  Aufgabe  genügen- 
den Polygons. 

Anmerkung  1.  Lässt  man  hei  der  Bildung  der  Puukten- 
der  Tangenteureihen  a,,  a,,  a,  ....  (im  dn-hU  ^n  ^39  <it  ••••^»>  ^«-H 
u.  s.  w.^  <^29^3  die  Stelle  von  Ouiar,  vertreten,  um  sofort  letztero 
auf  p2^  P2  zu  beziehen,  so  ändert  diess  nichts  im  Resultate,  weil 
die  Gebilde  Ä,,  itf,,  Ä,  ....  Bny  Bn-hl\  -^i>^a*^i  •••.  ^h^Am-x 
nicht  nur  projectiviüch,  sondern  involutoriscb  sind,  folglich,  weso 
z.  B.  die  Strahlen  «r,,  a^  beide  zu  jff,  gerechnet  werden,  ihnen  in 
ß^  die  Strahlen  a^tO^  entsprechen  müssen;  die  Strahlbüschel  iffp 
ßu-k-\  bleiben  also  identisch  dieselben,  nur  erscheinen  -zu  ihrer  Be> 
Stimmung  eio,  zwei  oder  drei  andere  ihrer  Strahlenpaare  gegeben. 

Anmerkung  2.  Aus  dem  eben  Bemerkten  folgt,  dass  die 
Aufgabe  links  und  rechts  höchstens  zweier  Auflösungen  fähig  ist* 
Liegt  ein   einziger  der  gegebeueii  n  Punkte  pk  ausserhalb  K^  so 


Ist  nun  (e,eii4-i)  ein  Punkt,    \jm 
welchem  sich  zwei  entsprechende 
titn-^x  vereinigen,   so   entspricht 
demselben  eineTangente  (e^en-t-i) 
welche  zur  ersten  e^  der  Tangeik. . 

tenreihe  ^i>  ^2,  ^t  ••••^«^  ^«M-ig^^ 
wählt,  mit  der  letzten  Tangente 
^n+i  zusammenfällt.   Die  Geraden 
Ay ,  An-\-\  aber  sind   durch  drei 
beliebige     ihrer     entsprechenden 
Punktenpaare  ai,b,,Ci  und  a»44, 
b^-i-i?  Cü+t  vollkommen  bestimnt. 
Also  ist  die  Aufgabe  gelöst,  wenji 
man    auf   die    oben    bezeichnete 
Weise,  vjfii^drei  beliehigeo  Tsd* 
genten  ai,0|,  c,  ausgehend,  die 
Tangentenreiheu  a^^  a^y  #?«  .... 

^i>^3i^s  ••••  Cm  Cn+i  bildet,  sieb 
längs    einer     beliebigen   'andere 
Tangente  (^,,  Am-^i)  zwei  pro- 
jectivische  Gerade  A^,  Am4'i  svf 
einander    gelegt    denkt,    w^lcke 
von  den  Tangenten  «1,  ^,,c,  094 
«fH-1«  ^»+1»  <?iH-i  in  entspreche!- 
den  Punktenpaaren  a,,bi,Ci  und 
fljn-i>  in-^u  CiH-i  geschnitten  wer- 
den,  und  diejenigen  zwei  Puokte 
(e,,  e«-|.i),  (f,,  fn+i)  construirt,  io 
deren   jedem   sich  zwei   entspre- 
chende vereinigen  (Steiner.  §.  17. 
11.).     Nämlich  jede  der  Taogee- 
ten  (<?,,  en+i),  i/n/n+i),  welcbe 
von  diesen  Punkten  ausgeben,  ist 
die     durch    P^    begrenzte    Seite 
eines    der    Aufgabe    genügenileo 
Polygons. 


427 

«rseogt  et,  wie  gesagt,  uogleichliegende  8trablbUscliel  Bkt  ^M-ii 
und  dadurch  müssen  auch  jffj,  jffn+i  ungleichliegenü  wcrdeo.  Wird 
<iBg€^CD  zwischen  //,  und //m+i  die  l^»ge  der  Gebilde  2, 4,  6 ....  mal 
mngeiLehrt,  lo  sind  iV,,  ÜrH-i  notbweDaig  gleichliegend.  Dasselbe 
gilt  von  ^|,^n+i*  Vergleicht  man  hiermit  Steiner.  §,  16.  II.,  so 
folgt: 

Die  Aufgabe    hat    allemal    zwei   Auflösungen,    wenn 
eine  ungerade  Anzahl 


der  gegebenen  Punkte  aus- 
■  erbalb  des  Kegelschnittes 
liegt;  und  sie  hat  entweder 
sweiy  oder  nur  eine  oder 
Jceine  Auflösung,  weuu  das 
Gegentheil  stattfindet. 


der  gegebenen  Geraden  den 
Kegelschnitt  durchschnei- 
det; und  sie  hat  entweder 
zwei,  oder  nur  eine  oder 
koi.ne  Auflösung,  wenn  das 
Gegentheil  stattfindet. 


Anmerkung  3.  Führt  man  die  Consttuction  der  Funkte 
(eiCM+l))  (fif/i+i)»  sowie  der  Tongentcn  (e,^,,+i),  (/i/j+i)  wirklich 
aus,  so  zeigt  es  sich,  dass  mau  der  Struhlbüschcl  JU^j  ßn-^i  und 
der  Geraden  A^ ,  A„^\  gur  nicht  bedarf.  Vielmehr  hat  man  links 
nur  die  Geraden  a,bii+i  und  a»^4-1bl,  die  sich  in  b^)  und  die  Gera- 
den a|Cn-*-L  und  Cttf+iCi ,  die  sich  in  Co  schneiden,  und  sofort  die 
Gerade  boC«  zu  ziehen,  so  schneidet  sie  A"  in  den  genannten  Punk- 
ten; und  rechts  hat  man  den  Durchschnitt  der  Tangenten  «r,,  ^^,+1 
mit  dem  der  Tarigcnten  ^n+i,  ^i  durch  eine  Gerade  ^o,  und  den 
DurcbschnitI:  der  Tangenten  a^^c„^i  mit  dem  der  Tangenten  »n-^-i^ 
C|  durch  eine  Gerade  c^  zu  verbinden,  so  ist  der  Durchschnitt  von 
^«»^o  zugleich  der  der  erstgenannten  Tangenlen.  (Vgl.  Poncelet 
Traitö  ort.  500  und  561.) 


§.  3. 

a)  Uat  ein  beliebiger  Kegelschnitt  K  mit  einem  andern  belie- 
bigen Kegelschnitte  P,  eine  reelle  oder  ideale  doppelte  Berührung, 
nnd  es  schneidet  eine  beliebige  Tangente  des  zweiton  den  ersteren 
IQ  den  Punkten  jff,,  B\  ^  was  aber  nur  dann  möglich  ist,  wenn 
entweder  P^  von  K  umschlossen  wird,  oder  wenn  7',  den  A^äusser- 
lich  berührt,  ohne  ihn  zu  umscbiiessen;  wird  ausserdem  A'  von  be- 
liebig vielen  anderen  Tangenten  des  P^  in  den  Punktenpaaron  a,, 
<Ks)  vifb,;  Ci,Ca;  biib,  ....  geschnitten,  wo  die  Punkte  O3.b2.C3 
ba  . .  .  •  1)  üb  ereinstim  mend  mit  den  Punkten  a,.  bj,  C, ,  b,  .... 
liegen  müssen,  2)  aber  nach  einerlei  oder  nach  enrgegfugesetzter 
.Richtung  auf  dem  Umfange  von  K  zu  nehmen  sind,  je  nachdem 
Py   innerhalb  oder  ausserhalb  K  liegt,  und  zieht  mau  die  Geraden 

Ä,a.,/y,a3,^',a,,/r.a3;  /^,b., //.b„ /y\b,,  Ä\b3;.ir,c,,  Ä.c». 
Ä'iC,  /^'iC,;  /^ib,,  i^ib»,  /^',b,,  /^'jba  ....  oder  «,,  a^^  a',,  «3; 
^11  ^2>  ^'i>  ^'2;  <?i»C3.  c',,  c'3;  </i,  f/3,  <5^,,  f/j  ....?  SO  weiss  man  aus 
Poncelet*s  Truite  arr.  424,  dass  entweder  die  Durchschnitte  der 
8trahlenpaare  «,,a,;  6^^ö\\  c^,c\\  d^^d\  oder  der  anderen  of,, 
a\\  b^^ö\'^  c*2,;c', ;  d^^d\  auf  der  Berührungssehne  A  beider  Ke- 
gelschnitte liegen  müssen.  Es  sei  das  Letztere  dür«.FalK  und  man 
denke  sich  die  Strahlen  0,,  ^,,  Cj,  r/,  ....  einem  Sirahlbüsohel  /f, 
und   die  Strahlen  a^^  ^3,  Tq,  d^  ....  einem  mit  B^  conccutrischen 


428 


Strahl büsckel  B^  angehörig' ,  so  ist  erstens  wegen  des  perspectiv- 
sehen  Durchschnitts  ZA. 

B^{a^,lf^^c^,d^....)=iß\(a\,l^\,d^,d\  ....),  . 

und  zweitens  wegen  des  Kegelschnittes  K 


^i(«fn^i>  ^i>  </»....  =  ^'i(«'i,Ä',,c',,<fi....), 


also  auch 


^i(»i5  ^i»  ^i>  </i  ....)  =  ^a(fl^2»  ^ai  ^ai  </,....)■ 


Und  umgekehrt:  bildet  man  um  einen  beliebigen  Punkt  [B^B^] 
eines  Regelschnittes  K  zwei  concentrische  projectivische  Strahlbn- 
schel  B^^  jff 3 ,  so  umhüllen  die  Sehnen  des  ersteren  CLx99ix^  ^^v 
C1C39  welche  znnä<;hst  von  drei  bestimmten  ihrer  entsprechenden 
^trahlenpaure  a^^a^\  ^,,  b^\  c^^c^  begrenzt  werden,  vier  'Kegel- 
schnitte, deren  jeder  K  doppelt  berührt  (Poncelet  aK.  424).  Die 
Tangentenschaaren  dieser  vier  Kegelschnitte  bestiromeo,  indem  sie 
K  durchschneiden,  vier  Paar  concentrische  projectivische  Strahlbü- 
schel  i?i,  ^2,  welche,  wiewohKjedes  die  strahlen  lar,,  ^1,  r,,  #s, 
(ß^j  c^  enthält,  durchaus  von  einander  verschieden  sein  busscd. 
Diese  Verschiedenheit  aber  ist  nur  möglich,  wenn  je  zwei  Strahlen 
a,y  a^  verschieden  unter  jffj,  B^  vertbeilt  werden, «wobei  z.B. des 
Bi  entweder  die  drei  Strahlen  tf,,  ^,,  c^  oder  ir,,/^,,r,  oder«,, 
^•,  r,  oder  tf,,  ^,,  Tj  zufallen.  Also,  ist  nothwendig  eines  dieser 
Vier  Paar  Strahlbüschel  mit  dem  von  uns  angenommenen  identisck 
6)  Durch  dieselben  Schlüsse  wie  in  a)  und /lurch  dasselbe  Ter- 
fahren  wie  in  §.  1.  If)  wird  man  sich  von  der  linken  Seite  des  fol- 
genden Satzes  überzeugen: 


Haben    zwei    beliebige 
eine    reelle    oder    ideale    d 
stimmen 

die  sämmtlichen  Punkten, 
paare,  in  welchen  die  Tan- 
geoteo  des  einen  den  ande- 
ren durcbschoeiden,  wenn 
Ute  mit  einem  beliebigen 
Punkte  auf  dem  Umfange 
des  letzteren  durch  Gerade 
verbunden  werden,  die  ent- 
sprechenden Strahlenpaare 
zweier  coocentrischer  pro- 
jeetivJscher  Strahlbüschel; 


Kegelschnitte    mit   einander 
oppelte    Berührung,     so   be- 


die  sämmtlichen  Taog^B' 
tenpaare,  welche  von  den 
Punkten  auf  dem  Umfasse 
des  einen  an  den  anderen 
ezogen  werden,  aaf  eiser 
eliebigen  anderen  Tss- 
gente  des  letzteren  die  est* 
sprechenden  Panktenpaare 
zweier  aufeinandergelegter 
projectivischer  Geraden; 


l 


und  umgekehrt: 


Bildet  man  um  einen  belie- 
bigen Punkt  auf  dem  Um- 
fange eines  Kegelschnittes 
zwei  concentrische  projecti- 
vische    Strahlbüschel,      so 


Legt  ipan  längs  einer  belie- 
bigen Tangente  eines  Ke- 
gelschnittes zwei  projecti- 
vische Gerade  anfeiaaader, 
so  liegen  die  Durchschnitte 


429 


umhülleü  diGSehneo  dieses 
Kegelschnittes,  welche 

durch  die  entsprechenden 
8trahlenpaare  begrenzt 

werden,  einen  zweiten  Ke- 
gelschnitt, welcher  den  er- 
steren  doppelt  berührt. 


der  Tangentenpaare,  wel- 
che r'on  den  entsprechenden 
Punktenpaaren  an  den  Ke- 
gelschnittgezogen werden, 
auf  dem  Umfange  eines  zwei- 
ten Kegelschnitts,  welcher 
den  ersteren  doppelt  be- 
rührt. 


Anmerkung.  Hüben  die  beiden  Gebilde  If,,/^,  oder  ^,, ^3 
Elenente  ^j^oder  e,  fj  in  denen  sich  zwei  entsprechende  vereini- 
gen, 80  bestimmen  diese  resp.  die  gemeinschaftlichen  Funkte  oder 
Tangenten,  und  somit  die  Berührungssehne  oder  den  Berührungspol 
der  beiden  Kegelschnitte.  Also  haben  diese  letzteren  allemal  einen 
reellen  Contuct,  wenn  die  Gebilde  /^,,  ß^  oder  A^^  A^  ungleich- 
liegend  sind. 

§.  4. 

Es  ist  ein  beliebiger  Kegelschnitt  und  ausserdem 
sind  n  beliebige  Kegelschnitte,  welche  den  ersteren 
doppelt  berühren,  gegeben; 


in  den  ersteren  ein  einfa- 
ches li-Kck  zu  beschreiben, 
dessen  Seiten  in  gegebener 
Ordnung  die  letzteren  be- 
rühren. 


um  den  ersteren  ein  einfa- 
ches M-Seit  zu  beschreiben, 
dessen  iücken  iir  gegebener 
Ordnung  auf  dep  Umfangen 
der  letzteren  liegen. 


Die  hier  behufs  der  Anflösunff  anzustellende  Betrachtung  stimmt 
beiderseits  mit  der  in  §.  2  angestellten  überein,  nur  dass  hier  die  Ver- 
bindungslinien der  Punkte  ai,  a,,  a, ....  On)  ttn+i  u.  s.  w.,  statt  dnrch 
gegebene  Punkte  zu  gehen,  gegebene  Kegelschnitte  ;?,,  p^^p^ .... 
pn  berühren,  sowie  dass  die  Durchschnitte  der  Tangenten  «,,  a^^ 
4^1  •  •  •  •  ^^i  ^n+i  auf  den  Umfangen  gegebener  Kegelschnitte  jp^,/*,, 
J^s  ••••/n)  statt  auf  gegebenen  Geraden  liegen,  und  dass  von  jeder 
Ecke  dl  zu  zwei  Ecken  dk+x^  sowie  von  jeder  Tangente  0k  zu 
zwBi  Tangenten  ak-^A  übergegangen  werden  kann,  deren  Wahl  nur 
bei  der  Bildung  der  ersten  Punktcnreihe  ai,  a,.  a,  ....  On»  (tif+i  oder 
Tangentenreihe  <9,,a,,iy,  ....  an^On-k-i  beliebig,  bei  der  Bildung 
der  übrigen,  von  b|)C,«b|  ....  oder  it^^c^^dy  ....  ausgehenden  aber 
dadurch  vollkommen  bestimmt  ist,  dass  die  Gebilde  ßk^  ßk^i  oder 
Aky  Ak^\  allemal  gleich-  oder  unglcichlicgend  werden  müssen,  je- 
D^chdem  der  Kegelschnitt  pk  oder  Pk  den  A^  innerlich  oder  ausser- 
lieh  berührt. 

Anmerkung  1.  Da  also  der  Ecke  a,  zwei  Ecken  a,,  jeder 
Ecke  a,  zwei  Ecken  a,  u.  s.  f.  folgen  können,  so  müssen  der  Ecke 
a,2^  Ecken  On+i)  ^^^  ^^^  Strahl büschel  ^,2^  projectivische'Strahl- 
büschel  ^ff+i«  und  ebenso  der  Geraden  y^i2'*  projectivische  Gerade 
An-\-\  entsprechen.  Jede  Combination  des  B^  oder  A^  mit  einem 
ßn-k-x  oder  An^i  liefert  zwei  Polygone  von  einerlei  Art,  welche 
die  Bedingungen  der  Aufgabe  befriedigen;  also  ist  dieselbe  im  All- 
gemeinen einer  Anzahl  von  2»-^^  Auflösungen  fähig.  Statt  eines 
oder  mehrerer,  z.  B.  my  Kegelschnitte  //;l   oder  /\  können  auch, 


430 

was  aus  §.  1.  und  f.  2.  unmittelbar  erhellet,  m  Punkte  oder  Gerade 
beliebig  gegeben  sein,  und  dann  reducirt  sieb  die  Ansahl  der  mögli- 
chen Auflösungen  auf  2»»--»^*. 

Anmerkung  2.  Ferner  lässt  sich  hier,  wie  in  §•  2.  Anm.  2. 
darthun,  dass  diese  2i+i  Auflösungen  alle  wirklich  statthaben,  weoa 
eine  ungerade  Anzahl  der  Kegelschnitte  p^  ..,*pn  oder  jP,  ••../'« 
den  jfiT  äusserlich  berühren,  und  dass  sie  nur  im  entgegengesetzten 
Falle  sämmtlich  oder  zum  Tbeil  illusorisch  werden  können. 

Anmerkurng  3.  Besondere  Fälle  treten  ein,  wenn  ein  Kreis 
ÜT,  m  mit  K  eoncentrische  Kreise  und  n  —  m  Punkte  x>der  Gerade 
gegeben  sind.  Sehr  leicht  und  für  den  Unterricht  ganz  besonder! 
anzuempfehlen  ist  die  erste  der  folgenden  Doppelaufgaben: 


Aufgaben    für. Schüler. 
1.     Es  sind  n  concentrische  Kreise  und 


ein  Punkt  beliebig  gege- 
ben; in  den  grössren  Kreis 
ein  »-Eck  zu  beschreiben, 
dessen  Seiten  in  gegebener 
Ordnung  die  übrigen  Kreise 
berühren  und  wovon  die 
letzte  durch  den  gegebenen 
Punkt  geht. 


2.     Es  sind  «i-f-l  concen 

n  —  m  Punkte  beliebig  ge- 
geben;indengrösstenKrei8 
ein  i»-Eck  zu  beschreiben, 
von  welchem  m  Seiten  in 
gegebeuerOrdnung  die  übri- 
gen Kreise  berühren,  und 
die  übrigen  n  —  ^Seiten  in 
gegebener  Ordnung  durch 
die  gegebenen  Punkte  ge- 
hen. 


eine  Gerade  beliebig  gege- 
ben; um  den  kleinsten  Kreis, 
ein  «-Seit  zu  beschreiben, 
dessen  Ecken  in  gegebener 
Ordnung  auf  tien  Dmfängea 
der  übrigen  Kreis«  und,  die 
letzte,  auf  der  gegebenen 
Geraden  liegen. 

trische  Kreise  und 

n  —  m  Gerade  beliebig  gc- 
ffeben,  um  den  kleinsten 
Kreis  ein  «-Seit  zu  beschrei- 
ben, von  weldbem  m  Ecken 
in  gegebener  Ordnung  aof 
den  Umfangen  der  übrigen 
Kreise,  und  die  übrigen 
n  —  M  Ecken  in  gegebener 
Ordnung  auf  den  gegebenen 
Ger«|den  liegen. 


Anmerkung  4.  Denken  wir  uns  in  der  allgeüeinen  Aufgabe 
nur  3  Kegelschnitte /;,,/7a,  ;?,  gegeben,  und  statt  des  «-Ecks  oder 
«-Seits,  einen  Kegelschnitt  gesucht,  der  dem  JT  eingeschrieben  oder 
umschrieben  sein,  d.  h.  ihn  doppelt  berühren,  und  die  drei  andern 
einfach  berühren  soll,  eine  Operation,  welche  freilich  noch  des  lei- 
tenden Principes  ermangelt,  so  gelangen  wir  aus  dem  Gebiete  des 
Pappusscben  Problems  in  das  eines  andern,  von  welchem  ich  in 
einer,  Seite  108  der  No.  Vll.  des  literarischen  Berichts  angezeigten 
Abhandlung  nachgewiesen  habe,  dass  es  die  Tactionen  des  ApoUo- 
nius  in  ihrer  allgemeinsten  und  wesentlichsten  Form  darstellt. 


431 


XLVI. 

Entwickelung  einer  sehr  brauchbaren  Reihe. 

Von 

Herrn  Doctor  O.  Schlömilch 

zii  Weimar. 


El  seien  folgende  zwei  lütegrale 

mit  der  Forderung  gegeben,  den  Quotienten  derselben      ^..  -  auf 

irgend  eine  Weise  zu  entwickeln« 

Der  natürlichste  Weg,  welcher  sich  zur  Lösung  dieser  Aufgabe 
darbietet,  ist  der,  (l — x^y^  in  (1 — a:*^y(\  —  a^)l  zu  zerlegen 
und  das  zweite  Einom  in  eine  Reihe  zu  verwandeln,  deren  einzelne 
Glieder  integrirt  und  dann  durch  jl\p)  dividirt  werdet^  Bezeichnen 
wir  die  Binomialkoeffizienten  des  Exponenten  q  mit  ^o»f  i,9^3>  u.s.  w. 
und  die  Grösse  X-r-a:^  mit  A,  so  ergiebt  sich  nach  dem  obigen 
Verfahren : 

^o^  ^'"'düC'-gy^  ß    XPas^dx^^^  XPJc^da:—  ....  )  (2) 

•/o 
Es  kommt  also  noch  darauf  an,  die  Werthe  der  Quotienten 

y^  Xvda:      P  XPx^dx      f  Xvx'^dx 
0 t/o ,/o .__      » 

XPdx       /   XPdx  f  XPdx 

0  «/  0  t/  0 

8U  bestimmen.   Der  erste  ist  =  1,  die  andern  finden  sieb  aebr  leicht 
auf  folgendem  Wege, 

Eine  bekannte  Reduktionsformel  sagt: 
für 

a  -I-  bx^  =z=  X 

ist  '    '-  • 


J  (nt  +  np)b      («t  -f-  npytt/    . 

Nehn^eD  wir  ly^l,  ^  =  —  1,  90  geht  das  vorstehende  X  io  anser 
früheres  über;  nehroeo  wir  ferner  ^  =  1,  ar  =  0  und  hemerken, 
dass  \P^^  sich  für  ^=1  annullirt,  so  wird 

■  « 

/Xvac'^^dx zz=  ^7**    /    Xvaf'^-^-^da:. 
0  np^m%J  0 

Daraus  erhält  man,  für  «i  =  i»+l^  2it-Hl  u*s.  w.  der  Reihe  nach 

y*  XPx^das  = r^-— ;  /*  XPda:, 
0                        «;»-l-n-l-lt/ 0 

0  «;» H-  2«  -I-  1 «/  0        , 

=  /^^  .  n — TTTT TT  /     XPda:  U.  8.  f., 

(/t;7  +  2n+i)(M;7  +  «i-f.l)t/ 0 


also : 


yXPa^da: . 
0  


X/'^to 


r  XPx^dx 


«;»  -4-  «  -H 1  '^ 


1.(1 -l-n) 


(^;D  +  n  + 1)  (n;9+ 2»+ 1)' 


u.  s.  w. 

Das  Gesetz  dieser  Zahlen  ist  leicht  zu  erkennen.    Bezeichnet  nän- 
licb  -r  irgend  einen  dieser  Quotienten,  so  sind  die  nächstfolgenden 

a{a  -^  n)    a(a  -f-  w)  (n  +  2») 
lß{b^ny   ö(b  -f.  n)  (h  H-  2nY  "'  ®-  ^• 

Führen  wir  jetzt  die  gefundenen  Werthe  in  die  Gleichung  (2)  ein, 
so  wird 

/(£+£) 

_  1  ^     , l.d  +  f»)  _        '^^' 

—  ^o       2;»+n-|-l  r*  "*"  (2;»-f-«-Hl)  (2;>-4-2«-|-l)^* 

Unsere  Aufgabe  ist  aber  noch  einer  ganz  anderen  Ansicht  fähig. 

Vermittelst  der  Euler'schen   Integrale  zweiter  Art  kennt  mao 
nämlich  den  Werth  des  integrales 

woraus  sich  für  y:=ia:^  ergiebt: 


433 


/;(i_.-)-.«/-i^=.i.^]. 


un4  für  den  specielleo  Fall  ß  =  —: 


lXa)lxh 


yn  in 

Biernacli  lassen  sieb  die  Werthe  der  Integrale  (1)  leicht  angeben, 
indem  man  einmal  .«=:/»  + 1,  dann  azzzp-i-^+l  nimmt«.  Dann 
wird 

ft  fi 

/(PH-y)_     r(p-»-y+i)       r(P+i-*--) 

und  durch  Tergleichnng  mit  Formel  (3) 

\  rip^q+i^^)r(p^i)  ^(4j 

1 1  .(lH"g») 

Diese  GleicbuDfi:  gilt  für  ganz  beliebige  ;e;,  ^  und  n^O,  nnd  liefert 
je  nach  den  spcciellen  Werthen  dieser  Grössen  bemerkenswerthe 
Resultate,  wie  folgende  Beispiele  zeigen  werden. 

1)  Nimmt  man  is  =  l,  //,  ^  ganz  und  positiv,   so  erhält  man 
unter  der  Bemerkung,  dass  für  jedes  ganze  positive  m 

r(«»+l)  =  1.2.3....«i 
•  ist, 

p  1      „     .  1.2 

oder,  p  —  1  für  p  gesetzt: 

p—  1 1  1.2 

wobei  die  Reihe  eine  endliche  ist.  - 

2)  Für  ^  =:  —  l  giebt  die  Gleichung  (4)  unter  der  Bemerkung, 
dass  für  jedes  /*,  /^(/ifr H- 1)  = /*r'(ft)  ist: 

TheU  IT.  -  28 


434 


I 


woriD  p  und  n  g^anz  beliebig  liod. 

Für  »==' — ^,  p=zfi-^a  —  1  folgt  darfius: 

3)  Wir  nebmeo  »,  ^  gaiiz  und  positiv,  i»==:2.    Vermöge  der 
beka^inten  Eigenschatt  der  Gammafuoktionen,  das«    . 

ist,  ergiebt  sieb  Dacb  leicbtor  Reduktion: 

(P+i)(yH-2).>»»(;>+y) 


}_  ,  1.3 

oder  p  —  1  für  p  gesetzte 

y(p-l-l)(p-4-2).»>*0>  +  y~l) 

/         Ix/         5v  .        5.  -27—1) 

(;,+^)Ol^,-)(p+-)..,.(^+fSL_^       ^^^^ 

1 1.3    

—  ^o       2;?-|-l^',(2;»-4-l)(^;o^3)^»  ""•'•• 

4)  Nebmen  wir  wieder  »,  /?  ganz  und  positiv»  aber  (^  =  «i  •:- j, 
wo  m  ganz  und  positiv  ist.  so  ergiebt  sich: 

1.3.5....(2jP  +  2iii--»l)     1.3.»./.>(2;3-Hl)     ^ 
2.4.6....(2;»  +  2j9i)     '      2.4.6....  (2;^)       '2 

1  1.^  '^  ' 

z.  B.  für  ü»  =  0,  jm=l: 

(     2.4.6....  (2^)    )    (2/»  +  ») -2 

1  1.3  '^  * 

=  (— i)o  — •^^j^jC— y)i+  (2;» -f. 3)  (2;? -f- 5)  ^"^*)»  —  .  .  .  . 

^     2.4.6....(2p)     '    ^  +  2^    2 

1  1.3  '  '     ' 

=  ü)o  •^2;i  +  3  ^^^»  "*"    (2p  +  3)(S^  +  5)  (^)»  "^  •  •  •  • 


\ 

) 


485 

i^on   den  beiden  letzten  Gleichungen  lässt  sieb  noch  eine  elegante 
Anipvendung  machen. 

Denkt  man  sieb  nämlich  die  Zahl  p  von  bedeutender  Grösse, 
Bo  kann  man 

durch  ^^      ,  eraetien*     In  diesem  Falle  wird  die  Reihe  auf  der 
rechten  Seite  der  Gleichung  (9) 

(-  *)«  -  (- 1).  i:^^  H-  (-  i).  (^;qri)'  -  •  - 

deren  Summe  gleich  ist 

(1 L_)-*=l/^+J 

UVir  haVea  daher  ans  (9)  für  ein  sehr  grosses  p  nähemngsweise : 
Ebenso  leicht  ergiebt  sich  aus  (10): 

f=(»-K»,(..t-.v.'.:-^t'.p-Vf$j  («) 

Beide  Gleichungen  sind  um  so  richtiger,  je  gröi^ser  p  genomme.  \ 
^ird,  für  unendliche  p  fallen  sie  mit  den  Auidrücken  (9)  und  (10/ 
aasammen. 

Einige  der  spezielleren  Reiben  unter  den  obigen  sind  schon 
liekannt,  ohne  dass  ihre  ffemeinscbaftliche  Quelle  (4)  bemerkt  wor- 
den ist.  Die  Näherungstormel  (12)  giebt  ohne  Beweis  Euler  in 
der  Correspondance  math^matique  et  physi^ue  de  quel- 
ques c^l^bres  g^om^tres  du  XVllI^«  si^cle....  St  P^- 
tershourg.   18*43.  Tome  1. -p.  47. 


28 


436 


XLVII. 

Entwickelung  der  höheren  Integrale  von 
Xo^x.dx^  nebst  einer- Anwendung .  auf 
die    Summirung  einer  Reihe. 

Von   dem 

Herrn  Schulamtscandidaten  F.  Arndt 

zu  Greifswald.  * 


Das  erste  Intecral  von  log  optkjc  findet  man  unmittelbar,  wenn 
mau  auf  dasselbe  die  allgemeinste  Reductionsformel  anwendet;  denn 

es  ist  /log  ocdoc-^^X^^  xj dac^-J  —  Idit^saf  logor  —  ^  +  c, 
wo  c  die  willkübrlicbe  Constante  bezeicbnet.  Die  Bestimmung  des 
zweiten  Integrals  kommt  biernacb  auf  die  des  Integrals  f  a:  log^dLr 
zurück,  welches,  ebenüills  durch  particulare  Integfation  gefunden 
wird,   indem  ß oc  log  ^«^:sslog  x ß  ücdss  —  /   —  ß  jcdx  = 

log  xdx  =  ^^*  log  a:  —  ^a:*  -f-  cor  -f-c,, 

wo  <?,  die  neue  willkülirlicbe  Constante.  Gebt  man  diese  Ent- 
wickelung aufmerksam    durcb,  und  setzt  sie   nocb  weiter  fort,  so 

siebt  man,   dass  die  Bestimmung  von    /      log  a:da:  lediglich  anf 

die  von  ßa:'^  log  a:da:  zurückkommt,  indem  m  eine  positive  ganse 
Zahl  ist. 

Nun   ist     /.r*"  log  ^^Ar  ==  log  ocßoc^düc —  /  — ß ai^dx 

const.     Wendet    man    diese  Formel   wie* 


derholt   an,    so    entsteht    nach     und    nach,    wenn    wir   allgemein 
/      log  xdw  durch  In  bezeichnen : 

I^z^za:  log  a:  —  a:-\-€ 

A  = ö -gT  +  ^««^  -*-  ^i 

j  x^  \^%x  ,      3lj?»  ex'* 

^«  —  ■""273  (271)»  "*"  -2-  +  c,.tr+C, 

w  ar*  log  JT         50j:*       -,    ex*         c^x^ 

*  2.3.4         (2.3.4)»  "*"2.3  "^     2 


Ct 


ttc. 


437 

Daber  ist  allgemeiu 
'    ^* —  1 .2..-  if        (1 .2-.-.»)»  "*"  !.•..(«— I)  "*■  1  ....(fi— 2)     ®*  "*"      1 

indem  c»  Ci,  c, ,  ....  c^t— i  die  n  wiltkUhrliclien  ConstantcD   sind,. 
und  pn  ein  von  a:  unabhängiger  Coefficient  ist,  auf  dessen  Bestiin- 
mang  es  lediglich   unkommt.    Ich   integrire  die  Gleichung  l.  noch 
einmal,  und  erhalte: 


-  etc.  +  Cn* 


.(i»-f-l)  (1.2....(/i^l)t 

1.2....(w+l)       {1.2....(/f+l)  j  *         J  ..^w 


Somit  haben  wir  die  Relation  /^i^-i  =  (^+l)/'n+ 1  *^*  3. .. .  n, 
oder  es  ist 

*•  -'^ —  1.2 H       (1.2...»)»  "^  J,.,.(»-l)  "*"  l....(«-2)         "^       1 

+  Cn-U 

und  dabei  ist  ^,=  1  und 

4.  ;[ix-f.i  — (XrH-l);iii  =  l  .2,3.  ..,A 

ua  DUD  aoer  |i.2.,..(it4.i)t«   |1.2....(X;-|-l)|»~1.2....*.(*-»-l)» 

Stellen  wir  also  den  Ausdruck  3.  unter  der  Form  dar: 

^     -.        a:«logar  ^    .       ra:»— l       ,      ,   Cn—^x   , 

*•  ^-  =  TZn ^»*''  +  l....(n-l)  *''='^ i-  -*- *^«-i' 

■a  haben  wir  zur  Bestimmung  von  ^n  die  Relationen: 

£if_    1 

gk+\ 1 

u.  s.  w. 

y^H-"-t   1 

yx-fiu—   ^^^    —  l...,(X:-l-^-l)(^-l-/i)»* 

Dividirt  man  die  erste  dieser  Gleichungen  durch  (^+2)(^+3).... 
{Jb+fJb)^  die  zw.eite  durch  (/?+3)  (Xr+ 4).... (/?-+• /it)  etc.,  und  ad- 
dirt  dann  alle  zu  einander,  so  wird 


438 

yA4TM-i, qjc  1  i    1  1 1 

öder  für  ^  =  1: 


oder 


^-  ^^=r:2:3zni(i+^-»-^-*--- -•-u)-. 


Daher  wird  eDdlich 


Die  CoDStantea  sind  so  lange  willkiihrlich,  als  nicht  angegeben  ist, 
zwischen  welchen  Grenzen  die  Integrale  genommen  werden  sollen. 

Wir  wollen  nun  sehen,  was  aus  den  Coostanten  wird,  wenn 
alle  Integrale  für  ^=1  verschwinden,  indem  dieser  Fall  deibalb 
einer  besondern  Beachtung  werth  ist,  weil  er  uns  zur  Suaimirao]^ 
einer  Reihe  führen, wird. 

Nehmen  wir  also  das  Integral  7.  zwischen  den  Grenzen  1  nnd 
x^  so  wird 

etc.  H \ h  Cnr-\  =  1 — z*^«» 


wenn  wir  1 -f-^"f" •!■"*"••••  H durch  ^n  bezeichnen,    oder  für 

y^  =  l  .2.3....(/r+l)rjfc: 

^nzz=«/  +  ;»,y,-f-»,ya-f-»4y»    «tc.  -f-inn-l/«-2+/ii-l, 

und  «benso 

^„-.2=  (»—2)/ + («— 2)  ,y ,  +(/*— 2) ,  /a4-....-*-(^^— 2)„-8/'„-44-/it-i 

u.  s.  w. 

2,=2;^4-;^, 

J^    — V 
^1  —  7^» 

Multiplicirt  man  diese  Gleichungen  der  Reihe  nach  mit  1,  —  ^\y 
M^y  — »,  etc.,  und  addirt  sie  nach  der  Multiplication  zu  einander, 
so  wird 


•••• 


==fy  j«, -~«,(it— 1),  4.ii,(«-- 2),^  etc. +(— l)»--ii%,-.i  j 

U.  f.-  w. 

Nun  behaupte  ich,  es  sei 

8.   ÜM— «i^(M  — l)8i+ii,(«»— 2)m— i»,(^— 3)m+etc.  =  0. 
DenD  mlin  fiDdet  laicht.  ^ 

i 

«,(»— 2)«  =  fl^ÄT- aw), 
u.  s.  w. 

folglich  ist  obige  Summe  nm\^ — (« — **)i-f-(» — «w)»  —  (»* — «»)» 
dfc(« — «)„-Hw}  =  «m(l  — !)'•--**= 0,  w.  z.  K  w. 

Somit  verscbwiuden  die  CoefHcienteu  von  /,  y^^  y^  >.>»yn—2  in 
obiger  Relation^  und  es  wird 

9^  ;'iia32'i,+i-f-(«+l),2'n+(«+l)3^ii--i---etc.±(^+l)ii2i, 

\ 
also  Dach  dem  Obigea 

10.  ^*==j^;;;^^^ 

uud  c=:2^. 
Demnach  ist 

11. /,=Oos*-^»).n;:s+T  •  n(S=i) 

"*"         1.2        '  1. ...{»— 2) 

^  1.2.3  •  l....(«— 3) 

U.   8.   W. 

"*"  1.2.3....(»-1)  '1 

y    iS'n — />  I  Xt—l  -H  »»« ?=  gz»~i^| 
1.2.3.4....^ 

wenn   die  Integrale  /] ,  7,,  /,  ....  so  bestimmt  sind,  dass  sie  für 
^  =  1  sämmtlich  verschwinden. 

Geht  man  nun  von  der  bekannten  Cjrnndreihe  aus: 

1— *+ia-»)*+Ki— »)'+i(J-«r+.-=-iog*, 


440 

welche  für  jedes  positive  %  convergirt,  das  die  Einheit  nicht  über- 
steigt^ und.inteffnrt  »mal  hintereinandei,  so  ist,  da  ulle  Integrale 
für  x  =  l  verschwinden,  nach  11: 

(I— %)»H-i         (I  —  x)>t+a         (1  —  %)n+9 
J ....  (w+l),       a'....(w-h2)  "*"  3 ....  (»4-3) 

=  («.1)1-1  j  (log  %  -  2n)  .T^^  -f-  4^  .  ,    T^  „ 

"*"        1.2       •  !....(«— 2) 

U.   8.  W.      * 

,     JSn . —  »I  ^w — 1  "T*  ••••  y Itw — iJ^i 

1  •. ..JV 

oder  wenn  man  1  —  %:=ia?  setzt: 

1.2....(iH.l)  ■^2.3....(w-h2)  "*"3.4....(«4-3)"*"  *"  '°'- 

j-^aZlHl     (1— >tr>^^ 
"*"       1.2       '!....  («—2) 


•  • . . 


1«2.3m««»  J 

Der  ahsolute  Werth  von  a:  darf  hier  die  Einheit  nicht  übersteigen. 
Für  a?  =  l  wird 

1  o       1  _,  1 g  *  ,        •         '     C 

1.2....(«4-1)  ^2.3....(»4-2J  "*"  3.4.... (w 4-3)"*"  *"*  *°^- 

^^j_  i\»— i  r*^^ — ^i^w— 14-..».?=^«— i^n 

—  ^      ^        L  1.2.3...»  J 


441 


XLvra. 

Entwickeluog  der  Functionen 
cos  nx       ,  sin  nx 

cos  .2?/»  cos  x'^ 

in  Reihen,  die  nach  den  Potenzen  von  tang  x 
aufsteigen,  mit  Hülfe  des  Maclaurinschen 

Theorems. 

Von  dem. 

Herrn  Schulamts -Candidaten  F,  Arndt 

zu  Greifswald. 


cos    48?/?? 

Zofolgfe  des  Maclaurinschen  Lehrsatzes  muss  man,  um -— 

cos    •P" 

sin  'ftoc  «  ~      " 

und in   Reihen,   die  nach  den  Potenzen  von  taug  o;,  fort- 

cos    3C 

schreiten,  zu  entwickeln,  diese  Grössen  als  Functionen  von  tang:  ^ 
betrachten,   und  ihre  höhern  Differentialquotienten  nach  jener  Ver- 
änderlichen bestimmen. 
Man  setze  also: 


1,    /(tang^)  = 


cos  nx 
cos  ;r*»' 


Um  diese  Function  nach  tanff  ac  zu  dtfferenziiren ,  entwickele 
man  zuerst  ihren  Diff'erentialquotienten  nach  or,  und  multiplicire 
denselben  mit  dem  Differentialquotienten  von  a:  nach  tang  a;^  d.  h. 
mit  cos  or',  so  erhält  man 

«       ^1  \  sin(« — \\x 

Differenziirt  man  diese  Function  auf  dieselbe  Weise  nach  tang  o;, 
so  wird 

o       zfM/  '\  /         «x    cos(fi — 2)ar 

Da  diese  Function  wieder  dieselbe  Form  wie  die  Function  1. 
angenommen  hat,  so  wird  man,  /"'^(tang  ac)  zu  finden,  in  2.  n  —  2 
fiir  n  setzen,  und  das  Resultat  mit  —  n[n — 1)  multipliciren ;  da- 
durch wird 


442 

Ferner  wird  msD,  diese  Gleichung  nach  tang  a?  zu  differenzii- 
reo ,  in  3.  n  —  2  fiir  n  setzen ,  und  das  Resultat  mit  —  n[m  —  1) 
multipliciren;  dadurch  wird 

5.   //r(tang  a:)  =  «(—  1)  («-2)  (--3) .  ~^~^. 

Auf  diese  Weise  kann  man  immer  weiter  fortschreiten,  und  er- 
hält allgemein . 

6.   /«(ta.K  ^)  =  (-l)*.«(— l)....(«-2*+l).S^!^ 

sm  9aM! 
Behandelt  man  die  Function  ^(tang  a:)  = auf  ganz  ahn* 

liehe  Art,  so  entsteht 

8.    yK(tan5ja:)=(-l)*.,.(i»-l)....(— 2itH-l).?^J^f 

9.    g,»^i(t«nff  a;)=(-l)*.«{i— 1)....(«-2*J.5^^?^^. 

Nun  9IU88  man  die  Werthe  bestimmen,  welche  diese  Differen- 
tialquotieoten  fiir  tung  ^==0'oder  für  a:  =  db  Xn  annehmen,  wo 
X  eine  positive  ganze  Zahl  ist.  Für  diesen  Werth  von  ar  ist  aber 
nach  6.  7.  8.  9. 

i:2Zäfc= (-»)^  •  *«•  Tr(är=i5 = ®5 

Daher  ist  nach  Maclaurins  Theorem 

10,   —=:\ — I», tang^'-f-jv^tangor* — ....±«2it«jtanga?2*-*+Ä, 

sin  M»i7 

11.  — r—  =»i  tang  o:— «3  lang  ä?»  +...  .db«2jt_i  tangÄr**-i+Ä'j 

cos  X 

und  es  ist 

Ä  =  (—  1)*  .  «2*-i  tang  ar2*-i ,  sin («—2^-1- 1)^^? .  cos  (^xf'-^y 
il'=  (— 1)*,  if3it  tang  ^2*.  sin  (»— 2>&)^>d? .  cos (^'^)2*-*, 

wo  ^,  ^^  zwischen  0  und  1  liegen. 

Wenn  nun  n  eine  positive  ganze  Zahl  ist,  so  brechen  die  Reihea 
von  selbst  ab,  die  Reste  verschwinden,  und  die  Gleichungeii  10.  and 
11.  gelten  für  jedes  beliebif^e  xl 

Wenn  aber  n  keine  positive  ganze  Zahl  ist,  so  darf  man  die  Ret- 


443 

hen  Dur  ürdd  ins  UneDdliche  fortgehen  husen,  w^do  ift  und  R 
sich  der  Null  nähern,  indem  der  Index  ins  Unendliche  zunimmt. 

Dft^  nun  in  obigen  Resten  die  Sinusse  die  Einheit  nicht  über- 
8teigen|  da  ferner  cos (^^)9*-*— ^  ebenso  wie  cos(^;r)**— «  sich  be-. 
knnntermaasien  der  Null  nähert,  wenn  cos (^^)  oder  cos (t9^a^)  kleiner 
als  die  Kinheit  und  constant  bleibt,  wenn  dieser  Cosinus  =1,  so 
bleibt  sin(i»  — 2>&Hrl)^Är.cos(^^)«*-«-»,  so  wie  sin(»— ^Xr)^'ar. 
co8  4(^'^)3^~-"  mindestens  endlich,  und  die  Reste  werden  sich  also 
mit  n^k^x  taug  aP^'^^  oder  n^  tang  oc"^  zugleich  der  Null  nähern. 

Nun  ist  n^jt-yix  **"fir  afi^-^l 

=  n^  tang  a^ .  i (4Vl)(2>feH-2)l(2^+2A) •  *«°«^  ^'^ 

s=if2*tang;i^.(l— ^*:l)(i_^±l),^.,(l_-|±-     tang^^2A. 
Ist  daher  m  + 1  positiv,  so  ist 

11-4-1     2>t 

<  «« tg  <r«  1(1  ~  ^ä)  tg  ^!»i. 

Ist  aber  «s»  +  l  negativ^  so  ist 

i«f2<^2A  tang  ^JW^A  <  n^k  tang  o:»*  j (l  ^  äf^)  **"&  ^P^- 
Ist  endlich  m  +  1  =  0,  so  hat  man 

«'»fr+8A  ^"fi>  Ä?®*+*A.  =  «2;t  tang  a:^ .  tan^  a?*A.' 

Im  ersten  Falle  nähert  sich  tifi/k^^i  ^ang  as^^^-^X  der  Null  oder 
wächst  ins  Unendliche,  jenachdem  tangi^^l  (indem  wir  nur  den 
absoluten  Werth  verstehen ).  Denn  wenn  taug  o?  <^  1 ,  so  ist  auch 
(1 — g^  g^)  tanga?<l,  nachdem  A:  hinlänglich  gross  geworden; 
wenn  aber  tang  ^^1,  so  kann  man  X  so  gross  nehmen,  dass 
(1  — 2^  .  2ji^  tang  o?  auch  >1,  denn  diese  Bedingung  erfordert» 

ii-l-l  tang  o;  —  1 

Im  zweiten  Fülle   kann   man  A:  so  gross  nehmen,   dass,  wenn 

fi  I  j 

tang^'<l9  auch  (1  —  gf^ITj)  **"fi>  ^.<1;  indem  diese  Bedingung 
erfordert,  dass  — oF-iTl  "^  tang  ar  *  Wenn  aber  tang  a?>-l,  so 
ist  auch  (1 — zJ^ZiTi^  ^"°8  ^^^j  '*»  i»  +  l  negativ.  * 

Im  dritten  Falle  nimmt  tang  a:^k  mit  -y-    ins     Unendliche    ab, 

wenn  tung  a;«^!.    Ist  tang  a:>'\,  so  nimmt  es  ins  Unendliche  zu. 

Aus  diesen  Betrachtungen  folgt,  duss  die  Reihen  10.  II.  cou- 
vergiren  oder  divergiren,  jenachdem  der  absolute  Werth  von  tango; 
kleiner  oder  grösser  als  die  Üiinheit  ist. 

Somit  bleibt  uns  noch  der  Fall  zu  untersuchen  übrig,  in  wel- 
chem der  absolute  Werth  von  tang  ^r  =  1. 


444 

Es  wird  hier  nS  die  Greuc  vom 


aokoaaen  fdr  Xz=z(Xi  nod  ein  constanles  Jb, 
1.    Wenn  iv  +  l  positiv^  so  ist 


1       n       — w-^x  ^ *+! 

*•&  i*     at-i-2-^  ^     at-i-2 

also 

Daher  nähert  sich  der  Logarithans  toh  «2it4.3i.  der  Grenze  —  oo, 
wenn  iL  sich  dea  Unendlichen  nähert,  folglich  hat  iff^i-i^  selbst  die 
Null  zur  Grenze,  und  die  Reihen  10.  11.  conrcrgiren. 
2.     Wenn  «i  +  l  negati%',  so  ist 


log  (1 — ^^  >— 2^:^:2  ~  *•  fe^^' 

O.   8.   W. 

-  • 

also 

log  ii2i+2x>log  «2i  — (/•+l)(2;f:p  "*"SIfr2"*"**"*"äfr+2i' 

Da  aber  die  Summe  ^      . -f-....  +  2^._.  gx  "*''    ^  unendlich  wird, 

und  (2X:_tln»  "^"•'^(2i{r-4-2ilP  bekanntermaasscn  endlich  bleibt,  so 
nähert  sich  der  Logarithmus  dem  unendlichen ,  also  wird  auch 
''2iM-3X  ""'^  ^  unendlich,  und  die  Reibe  10.  oder  11.  divergirt. 

3.  Wenn  m+1=0,  so  bleibt  der  absolute  Werth  von  n^^ii 
constant,  und  die  obigen  Reihen  divergiren  wieder. 

Somit  haben  wir  das  folgende  Resultat  erbalten: 

Die  Gleit^hungen 

cos  «or        -  .  a    .  X  A  X 

^^7^  =  1  —  «2  tang  ^»  +  n^  tang  or*  —  etc. 

sin  fix 


cos  xn 


=  i9i  tang  a:  — «,  taog  or, -f-^i  tang  o?* —  etc.^ 


gelten  für  jedes  beliebige  or,  wenn  n  eine  positive  ganze  ISahl  ist, 
und  in  diesem  Falle  brechen  die  Reiben  ab. 


445 

Ist  aber  n  keine  positive  ganze  Zabl,  so  convergiren  obige 
Reiben,  wenn  der  absolute  Werth  von  tang  ap  kleiner  als  die  Ein- 
heit; ist  der  absolute  Werth,  von  tang  ^  =  1,  so  convergiren  sie 
auch  dann  noch,  wenn  «i+l^O.  In  allen  übrigen  Fällen  findet 
Divergenz  statt. 

Multiplicirt  man  mit  cos  ;r",  so  nebmen  die  Gleichungen  die 
Gestalt  an: 

12.  cosMa^=cos^'* — n^coB  af*^^siB  a?*  +n^cos  a^^—^am  o:*  —  etc. 
•  13/  sin  i»^:=y#|  cos  Jf*—^  sin  o? — «,  cos  or«— 'sin  a^*  +  etc. 


XLIX. 

M  i  s  c  e  1 1  e  n. 


Eine  algebraisch -geometrische  Aufgabe. 

Von   Herrn  Albrecbt  von  Graefe  zu  Berlin. 

Es  sei  am  Mittelponkte  0  (Taf.  Vll.  Fig.  10.)  eines 
Rreises.ein  beliehiger  Winkel  AOB  -=.  a^  und  auf  der 
Peripherie  ein  will  k  ührlicher  Punkt  Pgegeben.  Von  P 
sind  auf  die  Schenkel  des  Winkels  AOB  die  senkrech- 
ten PC  und  /lO  gefällt.  Es  soll  die  Entfernung  CD  der 
beiden  Fusspunkte  C  und  D  dieser  Senkrechten  von 
einander  bestimmt  werden. 

Man  ziehe  den  Halbmesser  OP^  den  wir  im  Folgenden  als  Ein- 
heit annehmen  werden,  unti  bezeichnet  die  beiden  Winkel  AOP 
and  .ßOP  mit  ß  und  /•    In  dem  Dreiecke  COD  ist 

CD*=:CO^  +  DO^'-'i,CO,DO.coa  a, 

und  folglich,  weil  C0=rcos  /9,  /^^=:cos  y  ist, 

CD^  =  cos*  /?-f-  cos*  Y  —  2co8  a  cos  ß  cos  y^ 
also 

CZ>*  =  cos'  ß  —  sin*  /  + 1  —  2cos  a  cos  ß  cos  y* 

Es  ist  aber  bekanntlich 

cos*/?  —  sin'/==cos  (/J-f-y)  cos  (/J  — y) 
und 

2cos  /?  cos  /  ==  cos  (/J  -f-  y)  -4.  cos  iß  —  y)* 


448 

'  tgictg^flrsinZ^-htg^Ätg^«siDif-f-tg4«tgiÄtg|ctgJrf.8m(ÄH-Z?) ' 

cos  ■sjCi 

Setzt  man   in  beiden  GleichuDgen  cotg  ^fi  =  -: — y-,   schafft  tlaon 
die  Nenner  fort  und  reducirt,  so  wird: 

sin  ^fi==ztg  ^6  tg  ^c  {cos  ^/^  sin  C — sin  ^fi  cos  C\ 
+  tg  -^tf  tg  ^</  jcos  -^fi  sin  ^  —  sin  ^fi  cos  ^{ 

+  tg^tg^^tg^<?tg|</{cosJ7^sin(^+C)--->3iniM^<^^^+^l 

und 

sin^Jjt^r^tg  ^  tg  |</  {cos  ^fi  sin  Z>  —  sin  ^fi  cos  /^| 
+  tg  i^  tg  1^  {cos  ^/i^  sin  B  —  sin  ^fA  cos  i?| 
+  tg^0tgi^tg|^tg^£/{cos  j/^sin(i?+/')— sin^f*cos(i7+/))| 

Setzt  man  nun  auf  der  rechten  Seite  fA  =  ji+  B+  C+  /l— 360" 
und  addirt  beide  Ausdrücke^  so  wird: 

2sin  \ii  =  tg  ^d  tg  ^a  sin  (:^8  •^A)'\-tg  \a  tg  {b  sin  (^8  —  ß) 
+  igibtg\c^\n{\8^C)^tg\cig\d^m(i8^D) 

=  2sin(^^.90o) 

oder 'wenn  man  auf  der  rechten  Seite  die  Sinus  der  Differessei 
auflöst  und  beachtet,  dass  sin  \8  =  —  sin  |f&  und  cos  \S  t^ 
—  cos  \ii  ist,  so  wird: 

tang  \(A 

— -     tg^flytgjgsin^-f-tgjgtgji&sinig-f-tgj^rgicsinC-f-tgigtgirfsini) 
2+tg^fi?tg40Cos^-4-tg^tgii6cosZf-|-tgj^tgiccos6*+tgjc(gidbofi/'' 


Berichtigung. 


In  der  Ueberschrift  des  Aufsatzes  No.  XXXVIII.  streiche  mu 
das  erste  dem. 


LtteraHsT  BeHeht 

(1d  dieser  Nammer  des  Literarisclien  Berichts^  ist  es^  Yrie  man  finden 
wird,  xuerst  m^lich  gewesen,  auch  die  amerikanische  Literatur  besonders 
sa  berücksichtigen.  Uass  dies  auch  fernerhin  möglich  ist,  sind  die  nothi- 
gen  Einleitungen  getroffen.) 


Geschichte  der  Mathematik  und  Physik 


'Newton  und  die  mechanische  N&turwissenschaft.v  Zu  Newton'« 
GedSchtnias  in  zweiten  Säcnlaijahre  seiner  Gehurt  Ton  K.  Snel), 
Lehrer  der  Mathematik  am  Krause'schen  Institut  su  Dresden.- 
Dresden.  1843.    gr.  8.    12  ggr. 

Correspondance  math^matique^  et  physique  de  quel- 
ques cälebres  g^ometres  du  18.  si^cle,  pr^ced^e  d'une 
notice  sur  leg  travanx  de  L«  Buter  tant  imprim^s  qu'in- 
^dits  et  publice  sous  les  auspices  de  Pacad.  imjp.  des 
Sciences  de  Saint-Petershourg,  par  P.  B.  Fuss.  2  Vol. 
gr.  in  8.    St.  Petershourg.  1843.    6  Tfalr. 

Von  diesem  wichtigen  Werke  ist  schon  Literarischer  Bericht 
Nr.  V.  S.  87  ausführlicher  die  Rede  gewesen. 


Systeme )  Lehr-  und  Wörterbücher. 


Lehrbuch  der  Mathematik  für  die  mittlem  Klaisen 
höherer  Lehranstalten  von  Job.  Aug.  Grunert.  Zweiter 
Theil«  Ebene  Geometrie.  Dritte  rermehrte  und  ver- 
besserte Ausgabe.    Erandenbnrg.  1843.    8. 

Ausierdem   dass   Verbesserungen ,   wo    sie    nöthig  erschienen, 

Band  IV.  •  19 


194 


w     \* 


überall  angebracht  worden    sind,   hat   diese   dritte  Ausgabe  eiaeii 

Srössem  Zusatz  über  den  Nonius  oder  Vernier  erhalteD.  Sonst  ist 
abl  nod  Ordnung  der  Paragraphen  ganz  ungeändert  geblieben, 
so  dass  diese  neue  Ausgabe  neben  den  frühem  ohne  die  geringste 
Störung  des  Unterrichts  gebraucht  werden  kann. 

Course  of  Mathematics  for  Colleges.  By  Charles  Davies,  late 
Professor  in  Military  Academy.    7  vols.   8.   Hartford.  (Unit.  States). 

Course  of  Mathematics  for  F4irfres,  etc.  By  Jer.  Day,  D.  D. 
Pres,  of  Yale  College.    2  vofs:    8.  ^  f^ew  Haven.  (Unit.  States). 

The  CambrMgi  €«W^e  of  SI«ftieiMiiiciiii :  R^  ^ifüum  Farrar 
of  Harvard  College.  2  vols.^   8.    Cambridge.    (New  England).. 

\   Canrsa  of  Pure  Hathenatics  for  CoHegea  etcu  vu.  Gcometry. 
7  slk,    Algebrq  7  sh.    Trigonoroetry  2  toIi.  9  sb.  Gunrea,  Mctions, 
etc.  8  sh.     Sound,  12  sh.     By  Benjamin  Pieroe,  A.  M^  Professer, 
^    Harvard  University.    8  vols.    8.    Boston.    *  \      .  .      - 

Farrar,  Calcules,  7  sh.  6  d.;  Algebra,  7  sh.  6  d.  Aatronomy, 
16  sh.  Nataral  Philosophy,  14  sh.,.  Geomelry,  10  sh.  6  d.  Topo- 
graphy  7  sh.  6  d.  Trigonometry,  6  sh.  Cambridge.  (New*  Bngland). 

Encyctopädie  oder  allgemeine  Wissenscbafitskunde  der  anse- 
wandten  Mathematik  im.  bürgerlichen  Lebep,  von  M.  Woelfer.  2.  Bd. 
prakt.-  Anweisung  zur  Physik,  Mechanik  und  Maschinenkunde,  oder 
Grundsätze  der  Physik,  Mechanik,  .Statik»  Mascibinenbaukoiuit, 
Rohr-  und  Wasserleitung,  des' Planzeichnena  und  Niveliireiuk  ^* 
Mit  28  lithogr.  Ah^iilflungqQ.    auedlinburg.  lj$43.    1  TM^  12  ggr. 


Arithmetik. 


Proportions  -  Laera.    8.    S|(ar<i\  1^1. 

Lehrbuch  der  höheren  Arithmetik  und  Algehra,  ehth.  nebst  den 
wichtigsten  Lehren  der  höheren  Analysis  nach  Gräffe's,  Budan's, 
Sturm's,  Fourier's,  Horner's  und  Stern's  Auflösungen  numerischer 
Gleichungen.  Entworfen  vop  D.  J.  Phil.  Kulik^  ord.  Prof.  der 
höh.  Math,  an  der  Prag«  Uvv«  u.  s.  w.  1«  Band.  Alffebra.  2.  durch- 
aus umgearb.  Ai6.    Pr«g.  i84».    gr.  ft     1  Thlr.'^-ft  ggp. 

Maximilian  Marie  Discours  sur  1a  nature  des  grandeurs  nega- 
tives et  imuginaires,  et  intcrpr^tation  des  Solutions  imaginaires  en 
g^omotrie,  Paris.  1843.    8.    3  fr; 

I 

»  I 

A  Trealtse  on  Algebra:  comprising  the  Developement  and 
Application  of  the  recenlly  discovered  Theorem  of  Sturm,  ete. 
By  &  R«  Perkina,  A.  M.    8.    Diica^  (Unit  State»)  1842.    12  a. 


1«6 

Elemtatorj  Algebra.     By  Watrea  Ctlbuni.    6.    Boit«ii.    6  sk. 

EleM«twr<-Lärobok  i  Algelnra  af  B.  G.  Björliog.  Pk.  Hag. 
4tfachan.  Doc«  wii  üpsala  Akad.  Förra  Delea  innefaltaDde  lärao 
«fli  le  a  lad^  2:  a  OT;' aeqnatioDar^  Fjerdia  Upplagaa.  Cpaala.  1843. 
&    aed  1  pl.  &  1  mr.  40  ak. 


i> 


Algebra  fear  Bf gynaane  af  C.  A.  Foraseil ,   Maäi.   Lector  i 
iSafle.    8.    GeAa.  1842.    IRdr.  24  sk. 

-  B.  Lobatto,  (Doctear  an  8cieneas,  Cbefalier  de  POdre  düLioD 
NfeHaodaia,  iCatriespaad.  ile  Ulnatitot  Royal,  dks  Pays*Baa,  etc.) 
Aacbercbes  «sur  la  diBtiection  dea  racinea'  reelles  ei^  imagiBaires 
dans  les  ^uatioos  num^riques,  pr^^d^es  d'une  nouvelle  d^aoa- 
stradoD  du  tb^oreoie  de  M.  Sturm.  4.  a  Amsterdam  et  la  Haye. 
1«43.    £1,  25. 


M.  Obai»  tbe  apirtt  of  matbematical  analysis»  and  its  relation 
i' logical  System.    Tr 
8.     LoDdoD.  1843.    4  sb. 


— _ y  —  _^ — -   — —  —  ^  —  y   —  _, —  _^. , 

tio  m'-  logical  System.    Traaalated  firom  tbe  Mrmaa  by  A.  J.  BlUa. 
^     -  ►.  1843. 


.  ISpeeiaett  aoalyficna,  tkearemata  quaedam  a«ya  de  iategrali- 
taa  defiaitis,  s^iaimatioDe.  serierum  earamque  in  alias  series  tran»- 
jbrmalione  ezbibeDs.  P.  I — Vlll.  .P.  P.  Carolas  JohaaiieB  Maliasten 
Math,  infer.  Docent;  Respp.  Thure  Augustus  Almgr^n,  Eric«s  Se* 
lander,  Jobannes  Maffnus  Alfred  Greoander,  Georg.  Enbard.  Oss- 
kakr,  .C\mmL  Alb.  Lindbagen»  Otto  Vilheinuis  Lemke»  Er^estus 
iweijer  et  Andere  Linderoftb.    Dpsaliae.    4. 

Sammlung  von  Formeln,  Lefarsätsexi  pnd  Aufgaben 
ans  der  Bucbstabenrechnung  und  Algebra,  von  Franz 
ülÄtb,  k.k.ordentL  öffentl.  Prof.  der  Halbem,  an  Ly- 
cenn  in  Lini.    1.  Abtbeilun-g.    Lina.  1643.   8.    1  Thir.  4  ggr. 

Dass  diese  Sammlung  aucb  eijie  ziemlich  grossjs  Anzahl  voD^ 
S*4tz6n  und  Angaben  iaus  der  TbeoriiB  der  Zahlen,  namentlich  aus 
del^  Lehre  von  der  Congruenz  der  Zahlen  enthält,  wird  ibr  vor 
manchen  andern  ähnlichen  Sammlungen  zur  Empfehlung  dienen, 
indem  auch  die  übrigen  Aufgaben  zweeknilissig  gewähic  und  gut 
geordnet  scheinen. 

Saigey,  Probl^mes  d'arithm^tiqiie  et  exercises  de  caicul.  5. 
^kiön.    18.    Paris.    1  fr. 


Geometrie. 


Geometrie.   Neunter  Cursus.   €oordinaten4e%re.   Vom 
Professor  Dr.  G.  Paucker.    Mitau.  1842.    8. 

'  Diese  Dafttelluttg  der  analytischen  Theorie  der  geraden  Linie 

19* 


196 

in  der  Ebene  und  des  Kreises  enthält  manches  Ei|^nthänilichei 
auch  eine  ziemlich  grosse  Anzahl  numerischer  Aufgaben,  und  ver- 
dient  daher  recht  selir  auch  in  einem  weitem  Kreise  beachtet  lo 
werden.  Eine  recht  zweckmässige,  wenn  auch  nur  kleine,  au 
drei  Theilen:  Constrnctionen  des  ersten  Grades,  Constmctioses 
des  zweiten  Grades,  Aufgaben  zur  Uebung  im  Gebrauch  der  Coor- 
dinaten  —  bestehende  Sammlung  von  Uebungsaufgafoen  ist  beige* 
fügt  Besonders  angesprochen  hat  uns  der  dritte  Theil  dieser 
kleinen  Sammlung,  da  der  Gebranch  der  Coordinateis  nicht  nur  fir 
die  gesammte  neuere  theoretische  Mathematik,  sondern  auch  für 
derett  Anwendung  in  der  Praxis,  z.  B.  in  der  Geodäsie,  so  uberaot 
wichtig  ist.  Wir  empfehlen  daher  diese  kleine  Schrift  aneh  in  der 
letztem  Beziehung.  Vergl.  Literarischer  Bericht  Nr.  JL  S.  154 
and  Nr.  Xll.  S.  180. 

Lehrbuch  der  Planimetrie  für  Schulen  von  Dr.  6.  W. 
T.  Langsdorff.    Mannheim.  1843.    8.    8  ggr. 

Ausser  den  gewöhnlichen  Sätzen  der  ebenen  Geometrie  enthalt 
dieses  kleine  Buch  auch  69  Uebungsaufgaben  ohne  deren  Auflii- 
sungen. 

Grundriss  der  Elementar «Geometrte,  für  Anfänger  und  Freunde 
dieser  Wissenschaft,  bearbeitet  von  IL  F.  Hennii^rv  Pirofessor  der 
Mathematik  zu  Schweinfurt.  2.  verm.  Aufl.  .  Mit  12^  Tafeln.  8. 
Schweinfurt.  1843.    21  ggr. 

•  .  .  .     •  .  • 

Sadebeck,  Dr.  Moritz,  ord.  Lehrer  am  Magdalenäum  in  Bres- 
lau, Elemente  der  ebenen  Geometrie,  fjeitfaden  fär  den  Unterrielit 
an  Gymnasien  und  höhern  Bürgerschulen.  Mit  3  Figurentafela. 
2.  verb.  Aufl.    8.    Breslau.  1843.    10  ggr. 


t. 


•■j    1 


De  Sex  Pörsta  {ernte  Elfte  och  Tolfte  Böckernal  af  Euclidii 

Elemente  eller  Grundeliga  Inledning  tili  Geometrien,  tili  Swensks 

•      .   ••      • 
üngdomens  tjenst  utgifne  af  Harten  Stromer,  for  .4ett,a  AstrouQ- 

mi.ae  Professor  i  Upsala,  samt  Ledamot  af  K«»ngl..Weten8k.  Acäd.  i 

Stockholm  och  Societ.  R.  Lit.  et  Scient.  i  üpsala.    S|]unde  Uppls- 

gan.    Orebro.  1842.    8.    h.  1  Rdr.  32  bk. 

Adh^mar^  J.,  Trait^  de  Geometrie  Livr.  1.    Paris.  1843.    8. 

Darstellende  Geometrie  von  J.M.  Ziegler.  Hit  3  Fi- 
gurentafela in  Folio.    Winterthur.  1843.    4.    7Thlr.  12  ggr. 

Wir  glauben  dieses  Werk  der  Aufmerksamkeit  der  Freunde 
der  descriptiven  Geometrie  empfehlen  zu  dürfen.  Am  meisten  folgt 
der  Verf.  der  G^om^trie  descriptive  von  Olivier,  welche  dessen  Re* 
petitor  zum  Behuf  der  Centralschule  für  Künste  und  Manufacturen 
in  Paris  ols  Manuscript  drucken  liess»  und  benutzt  zugleich  die 
Erfindungen  der  neuem  G^m^trte. 


*  -  % 


Leroy,  C.  F.  A.,  Tmit^  de  Geometrie  descriptive,  4.  avec  Atlas, 
2.  Edit     1842.    20  fr. 

•  •■ 

Analytical   Geometry,    from   the   Prench  ,.of  Bio^.      Bj   Prof. 


1:97 

Sailh    of    Vimni»    MiliUrj    lastitution.      S.      N«w    York.    1841. 
10  sb.  «  d. 


Praktische  Geometrie. 


BargheiM,  Dr.,  Bnnmeister  and  Dirigent  der  Baa-6ewerbe- 
Sehale  so  Minden,  die  Geometrie  in  ihrer  Anwendung  auf  das  Ge- 
werbe der  Bauhandwerker,  fiir  Bau-,  Gewerbe-  und  Sonntag«- 
Schulen,  so  wie  auch  zum  Selbstanterricht,  namentlich  fiir  diejeni- 
gen Bauhandwerker,  welche  sich  cur  Meisterprüfung  vorbereiten 
wollen.  2.  yerm.  und  verb.  Aufl.  gr.  8.  Nebst  15  Tafeln  mit 
365  Fig.  (in  4.)  Minden.  1843.    Geh.  1  Thir. 

Cours  Methodique  de  dessin  lin^aire  et  de  G^om^trie  usuelle, 
par  M.  Lämotte.  %  partie.  Cours  supirieurs.  In  8.  —  Atlas  in  4^ 
CO  15  pL    Paris.  184o.    6  fr. 

P.  Caen:  Tami  des  art«  ou  Part  du  trait,  contenant  la  g^om^- 

trie.    Naiici.  1843.    12.  mit  12  Taf.    «  fr. 

\ 

'  Course  of  Practical  Geometry  for  Mechanics,  as  Introductorj 
to  every  Brauch  of  Mathematical  Drawin^;  by  W.  Pease  late  of 
the  Royal  Laboratory  Department,  Woolwich.  18.  Londoi^.  1843. 
1  sh.  6  d; 

Grundriss  der  Geodäsie  fiir  den  Unterricht  und  zur 
Selbstbelehrnng.  Von  Dr.  G.  W.  y.  Lanjgsdorff,  Prof.  an 
der  Grossh.  höheren  Bürgerschule  zu  Alannfaeim.  Mann- 
heim. 1843.    8. 

Dieses  kleine  Buch  enthält  die  wichtigsten  Aufgaben  der  nie- 
dern  Geodäsie  aaf  dem  fferingen  Räume  von  143  Seiten  in  deutlicher 
Darstellung,  und  kann  bei'mUnternchte  auf  höheren  Bürgerschulen 
und  ähnlichen  Lehranstalten  in  den  Händen  eines  guten,  auch  im 
Aufnehmen,  schon  praktisch  geübten  Lehrers  gute  Dienste  leisten, 
möchte  sich  aber  zur  Selbstbelebrunff  weniger  eignen.  Nach  einer 
Binleituog  über  den  Begriff  der  Geodäsie,  den  verjüngten  Maassstab 
u.  dergl.  lehrt  der  Vert.  zuerst  die  Einrichtung  und  den  Gebrauch 
der  Instrumente  im  Allgemeinen  kennen,  sowohl  bei  Horizontal-, 
als  auch  bei  Vertikalmessüngen ,  und  trägt  dann  die  Rectificatioo, 
Aufstellung  und  genauere  Einrichtung  der  Instrumente,  und  die 
Correctionen  der  Resultate  der  Beobachtungen,  nämlich  Correctio- 
nen  wegen  physischer  Einflüsse,  wie  z.  B.  den  Einfluss  der  Tempe- 
ratur, der.  Verschiedenheit  der  Schwere,  der  Capillarität,  der  Strah- 
lenbrechung, der  Verschiedenheit  der  Declination  der  Magnetnadel; 
und  die  Correctionen  wegen  der  Fehler  der  Instrumente  und  der 


196 

ReobttcbtimgeD ,  wie  ^.  B.  die  Fekfer  bei*iii  Messen  der  gerttd« 
LiDieb  and  der  Winkel,  die  Lehre  von  den  Fehlern  der  Drei^eki, 
erst  in  den  beiden  letzten  Abschnitten  seines  Werkchens  vor,  Alles 
übrigens  nur  ganz  in  der  Kürze  und  in  den  allgemeinsten  Um- 
rissen, jedenfalls  zur  Erläuterung  durch  den  mündlichen  Vortrag 
des  Lehrers  bestimmt.  Dass  eine  solche  Trennung  der  allgemei- 
nen Lehren  von  den  feinern  Theorieen  bei'm  Unterrichte  erster 
Anfanger  in  methodischer  Rücksicht  ihre  Vortheile  haben  mag, 
räumen  wir  gern  eih^  kMiifM  ober- dioteile.vO»n  dem  rein  wissen- 
schaftlichen Standpunkte  aus,  nicht  j^ut  beissen,  indem  wir  der 
Meinung  sind,  dass  auch  die  Geodäsie  einer  streng  wissenschaft- 
lichen und  systematischen  Darstellung  nicht  bloss  fähig,  sondern 
auch  bedürftig  sei,  wenn  der  duroh  mathematische  Sitttdien  hin- 
reichend vorbereitete  und  überhaupt  schon  weiter  vorgerückte  Scha- 
ler eine  völlig  klare  Einsicht  in  die  Natur  und  den  Zweck  aller 
geodätischen  Operationen    erlangen,  and  dergleichen  Arbeiten  von 

Srösserem  Umfange  auf  zweckmässige  Weise  selbst  anszufiifaren  in 
en  Stand  gesetzt  werden  soll.  Dass  das  Handwerksmässiffe  imner 
mehr  und  mehr,  auch  aus  diesem  Theiie  der  praktischen  Mathema- 
tik entfernt  werde  —  welches  hier  übrigens  ganz  ohne  alle  Be- 
ziebuoff  auf  das  vorlieg^ende  Werkchen  gesaf^t  wird  —  thut  gewiss 
im  höchsten  Grade  Noth,  wenn  wahrbalt  tüchtige  Geodäten  gebÜ- 
det  werden  sollen.  Manchem  f'eldmesi^er  quält  sieb  Tabge'  Zelt  ab, 
wenn  er  eine  gewöhnliche  Libelle  eines  Theodoliten  neHchtigen 
soll,  weil  er  die  strenge  allgemeine  Thorie  dieses  Instruments  nicht 
keiftnt,  nnd  ähnliche  r  alle ,' wo»  oboe  eine  sitrefftge  Tbvorie  gar 
nicht  auszukommen  ist,  wül^e»  sich  noch  in  grosser  Avtlihl  an- 
fuhren lassen.  Alle  diese  Bemerkungen  wollen  wir  aber,  wie  ge- 
sajgty  auf  das  vorliegende,  kleine  Werkeken  gar  nicht  angewandt 
wissen,  indem  im  Gegeocbeil  19  denu^ben  vielmehr  alle  wesentliche 
Punkte  der  Theorie  hervorgehoben,  oder  wenigstens  angedientet 
und  der  weitern  Ausfuhrung  durch  den  Vortrag  des  Lelirers  an- 
heim  gestellt  worden  sind. 

___  •  .  •  m 

Gailet:  bardrae  trigoqomdtriqae  au  l'arpentage  .vend«  Jacile* 
Montpellier.  1843.    12.    5  Fr. 

Regnault,  M»,  Trait^  de  G^mdtrie  pratiqne«  cQapreiacBt  les 
op^atioos  grapfaiqats  et  de  Bombreuses  applicatiMis  am;  travaa« 
de  Part  et  de  construotion,  &  avec  U  gr«  PI.    Pari^  IS^    S  fir. 

V.  Croitet;  g^od^st«  gdii^riil<»  et  ü^hodiqM  oMwM^rte  nons  le 
ropport  de  la  mesure  «t  des  ditlsionji  des  tems«  %.  iMit.  Per 
rönne.  184».    8.  nit  21  Taf: 

Gummere.  —  Treatise  on  8nrvejing.    8.    Philadelphia.    12  sh. 

Bö|(manD^  neues  Nivf^Uir  -  lastmment  innächst  für  Wieaenbaaer, 
dann  auch,  unter  angegebenen  Verbesserungen,  für  Geometery  Baa* 
kondokteure  u,  b.  w.    8.    Münster.  1843.    Geb.  10  ggr« 


199 


Tiigonometrie. 


Grie«er,  F.  J.»  Lcbrtr  üisr  Matluenfetik  am  Cryittoosiun  in  Mains, 
GrttiMiftttKe  der  ebenen  Und  spbnriscben  IVitgoaenetrie.  gr«  13. 
Mainz.  1843.    6eb   14  ggt: 

.  ,  Rcles  in  filane  and  epherioal  trigononietry :.  witb  nnmerous 
examples  and  problema^  By  fl«  W.  J^ans,  royal  niival  eollejapa; 
formerly  matbemat.  Master  in  the  r.  military  academy,  Woolwicb. 
London..  1843.    (3  ab^  §  d.). . 

Elenients  of  Trigonometry.  By  Professor  Uackley.  8.  New 
York.  .1839.    9  sb. 

; 

T;  Ricbard,  Table  des  sinns^  cosinns,  tangentes  et  cotang^n- 
tea  natnrel«,  de  ainutt.  nn  tainute,  le  rayon  ^du  cercle  ^tant 
10000000.    Paris.  1843.    S. 


Atechanik. 


Anafilbrlicbei  Blementarlehrbnch  der  Meehanik  in 
ibrer "Anwendung  auf  die  Pbysik,  Künste  und  Gewerbe. 
?on  G.  Bretsoa.  Deutsch,  beransgegeben  Ton  Dr.  C.  H. 
Sebnuse.  In  vier  B&nden.  Erster  Band.  Meebanik  fester 
Körper.  Mit  18  Figurentafeln  in  Folio.  Darmstadt.  1843. 
8.    4  Tblr. 

Wona  die  jetzt  so  oft  workoaimenden  Uebertragnngen  anslän« 
diseber  Werke  in's  Deutsche',  noserer  J^ttratnr  eigentlicb  nützen 
sollen,  können  wir  nicht  recht  begreifen,  und  wundern  uns  b&nfig» 
dass  dieselben  einen  Verleger  finden,  oft,  wie  auch  das  vorliegende 
Werk,  sehr  elegant. ausgestattet  werden,  indem  im  Ge^entheil  nicht 
selten  sehr  verdienstvolle  Originalwerke  lange  Zeit  nngedruckt 
bleiben  müssen,  weil  sich  kein  Verleger  mit  denselben  befassen 
will,  und  sich  meistens  mit  einem  sehr  kümmerlichen  Druck  be- 
gnügen müssen.  Wir  sollten  denken,  dass  Deutschland  gegenwär- 
tig auf  eignen  Füssen  stehende  Schriftsteller  im  mathematischen 
Fache  genug  besässe,  und  Debersetzungien  aus  fremden  Sprachen, 
namentlich  aus  dem  Französiscbeli ,  dessen  Kenntniss  so  allgemein 
verbreitet  ist,  nur  in  ganz  speciellen  Fällen  bedürfen  möchte,  x 

Renwick,  Treatise  on  Mechanics.  8.  New  York.  1832. 
12  sb. 


200 


Praktische  Mechanik. 


AllimMDe  Mascliiaea-Banrelopädie  kerarnnffebeo  tos  J.  A. 
HfilMe.  Adas  11.  {%  Bds.  5.)  Lief.,  (T^.  115-119. 124.  iM-^4». 
enthaltend)  qu.  i  gr.  Fol.     Leipzig.  1843.     If  Thlr. 

L'oavrier-m^anieien.  'Gaiile  de  n^caniqne  pratiqiMy  pw  CL 
Armengand  jenne.    2.  Edition.    In  12.     Paris.  1843.    4  fr. 

TLe  American  Mechanic.  By  Charles  Umill.  12.  Pblladelfhw. 
1838.    4  ab. 

Renwick,  Application  of  tbe* Science  of  Mechanics  to  Praetieal 
Purposes.     18.     Philadelphia.  1842.    4  sh. 

A  Descriptive  and  Historical  Account  of  Hjdraniic  and  otker 
Hachines  for  Kaising  water;  Ancient  and  Modern;  with  Observs- 
tioDs  00  various  Subjects  connected  with  the  Mecbanic  Arts,  iocln- 
ding  tbe  Progressive  l)e?elopinent  of  the  8 team  •  angine  etc.  Bj 
Tb.  Ewbank.  With  nearly  300  Engravings,  royal  8.  New  York. 
1842.     18  8h. 

The  8team-Rngine,  its  Origin  and  Gradnal  Inprovenent  frosi 
the  time  of  Ucro  to  the  prenetit  day,  as  adapted  to  Manafactnres, 
Locomotioo,  aud  Navigation.  Illustrated  with  48  Plates  in  fall  detail, 
numeruus  Woodcuts ^  etc.  By  Paul  R.  Uod^e.  C.  E.  1.  vol.  folio 
of  Plates,  and  letter-press  8.    New  York.  1841.     3  L.  10  ah. 

Treatise  on  the  Stean- Engine..  By  James  Renwick^  L.  L.  D. 
Professor  in  Col.  Colle^p.    8.    New  York.  1832.     12  sh. 

Lobmeyer,  W.,  königl.  Hann.  Hydrotekt,  Theorie  der  Kreisge- 
wölbe. (Nach  Petit  bearbeitet);  (Besondere  abgedruckt  ans  Crelle*f 
Journal  für  die  Baukunst  Bd.  18.)  Mit  1  Figureatafel.  irr.  4. 
Berlin.  1843.     12  ggr. 


Optik. 


Bericht  über  die  Erffebnisse  einiger  dioptriscker 
Dntersuchungen.  Vom  Prof.  Joseph  Petzval.  Pestk. 
1843.    8.    15  ggr. 

Bei  seinen  im  Jahre  1840  begonnenen,  zuerst  von  Herrn  Pro- 
fessor von  Ettingshansen  veranlassten,  die  weitere  AnsbilduBg 
der   Theorie   der    Dioptrik    und    die   Berechnung    von  Tafeln   he- 


aoi 

zweckeBden  UnteinacbungeD,  ans  denen  xnerit  das  unter  dem  Nn« 
neu  de«  Voigtiftnder'echen  Apparotes  bekannte  Objectiv  hervorginge, 
ivard  der  Herr  Verf.  auf  das  Wesentlichste  und  Wirksamste  dureh 
die  Theiinnbme  unterstötst,  welche  Seine  k.  k.  Hoheit  der  Herr 
Krahertosr  Ludwig  diesen  Untersuchungen  schenkte«  und  insbe- 
Kondere  dadurch  auf  die  thätinte  Weise  an  den  Tag  legte,  dass 
er,  als  k.  k.  General- Artillerie -Directory  dem  Herrn  Verf.  zwei 
durch  mathematische  Kenntnisse  ansffeieichnete  Oberfeuerwerker, 
die  Herren  Lösch ner  und  Hain,  nebst  acht  im  Rechnen  geübten 
Bombardieren  zur  Disposition  stellte,  um  ihm  bei  seinen  üpter- 
•achungen,  voniiglich  auch  bei  der  Berechnung  der  Tafeln  behiilf« 
lieh  zu  sein,  welches  jedenfalls  einen  neuen  im  höchsten  Grade 
erfreulichen,  jeden  Freund  der  Nnthematik  und  der  Wissenschaften 
Überhaupt  wahrhaft  erwärmenden  Beweis  voh  der  kräftigen  Unter- 
stützung, welche  ton  je  her  die  ezacten  Wissenschaften  in  dem 
österreichischen  Kaiserstaate  gefunden  haben,  und  von  der  Theil« 
nähme,  die  denselben  dort  häuGg  von  den  höchsten  Personen  ge- 
schenkt worden  ist,  und  fortwährend  geschenkt  wird,  zugleich  aber 
auch  einen  neuen  Beweis  von  der  längst  bekannten  ansge£eichne- 
ton  wibsenschaftlichen  Bildung  des  k.  k.  Artillerie -Corps  liefert, 
die  unter  dessen  gegenwärtiffem  hohen  Chef  immer  mehr  erhöhet 
worden  ist.  Dem  Herrn  Erznerzog  Ludwig  über  den  Fortgang 
dieser  dioptrischen  Untersungen  einen  erstes  Bericht  zu  erstatten, 
ist  der  nächste  Zweck  der  vorlieffendeu  Schrift,  auf  die  wir  die 
Freunde  der  optischen  Wissenschaften  aufmerksam  zu  machen  nicht 
verfehlen,  -indem  wir  zuffleich  bemerken,  dass  diesem  ersten  Be- 
richte noch  andere  von  ähnlicher  Tendenz  folgen  sollen. 

In  dem  vorliegenden  ersten  Berichte  giebt  der  Herr  Verf.  zu- 
vörderst Nachricht  über  den  theoretischen  Theil  seiner  Arbeit. 
Auf  K.  9  macht  er  uns  mit  der  Aufgabe  bekannt,  von  welcher  er 
bei  iillen  seinen  Untersuchungen  ausgegangen  ist.  Wonn  näm-^ 
lieh  ein  beliebiges  System  brechender  oder  auch  reflec- 
tirender  Rotationsflächen  mit  gemeinschaftlicher  Rota- 
tions-Axe,  die  man  als  Axe  der  %  annehmen  kann,  geffe* 
ben  ist;  ein  Strahl  von  beliebiger  Richtung  in  einen  be- 
liebigen Punkt  der  ersten  dieser  Flächen  einfällt;  an 
dieser  und  sodann  an  allen  übrigen  Flächen  gebrochen 
oder  reflectirt  wird;  und  endlich,  nachdem  er  die  letzte 
verlassen,  eine  gewisse  an  derselben  Axe  gedachte  Ro- 
tationsfläche in  einem  gewissen  Punkte  schneidet;  so 
soll  man  die  Coordinaten  ($,  17),  ferner  die  Winkel  (a, 
^),  welche  dieser  gebrochene  Strahl  mit  den  drei  Coor- 
dinateo-Axen  einschliesst,  als  Functionen  ähnlicher, 
den  Binfallspunkt  in  die  erste  Fläche,  und  die  Richtung 
des  einfallenden  Strahls  bestimmender  Grössen  (o?,  y 
und  a,  ß)  angeben.  Hierauf  entwickelt  der  Herr  Verf.  die 
Grössen  $,  17  und  «r,  6  in  nach  den  Potenzen  und  Produeten  von 
opj  ßf  und  a,  /?,  unter  der  Voraussetzung,  dass  diese  Grössen  nur 
klein  sind,  fortschreitende  Reihen,  und  unterscheidet  dann  Bilder 
verschiedener  Ordnungen,  indem  er  überhaunt  unter  einem  Bilde 
der  «iten  Ordnung  eines  Strahlen  aussendenden  Punktes  ein  Bild 
dieses  Punktes  auf  der  letzten  Rotationsfläche  versteht,  in  welchem 
sich  die  Coordinaten  von  $,  rj  für  alle  diesem  Bilde  entsprechende 
von  dem  in  Rede  stehenden  Punkte  ausgebende  Strahlen  nur  um 


202 

GrösMD  Tom  «inaDder  «nteraelieideB,  die  !■  Besag  auf  die  Gröasei 
^9  Sf«  <x,  /?  von  der  evteo  Ordnunar  aind,  wobei  leicht  aas  der  Na« 
tur  der  Gruadfurnieln  erhellet,  das«  m  aar  eine  ungerade  Zahl 
seia  kann.  Diese  he  stimmte  UnterscheidaDg  v^a  Bildeni  der 
3ten»  5ten,  Ttea«  dten  u.  s.  w«  Ordnung  scheint  uns  sehr  weaeat- 
lieh  SU  sein,  weil  dadurch  die  Dioptrik  gewissermassen  aas  demselvt 
ben  Gesichtapankte  behandelt  and  aaf  denselben  Standpunkt  ge- 
stellt  wird^  welchen  in  der  Geometrie  die  Lehre  von  dea  Berühnii« 
flon  schon  längst  mit  so  grossem  Vortheil  für  ihre  vollständige 
Ansbildung  eingenommen  hat,  und  wir  glauben,  dass  ein  strengst 
Festhalten  dieses  Staadpaaktes  sur  Förderung  der  WissenschsJSfc 
beitragen  wird«  Auf  S.  18.  und  S.  26.  hebt  der  Herr  Verf.  zirci 
yon  ihm  .gefundene  Theoreme  heraas,  derea  aweites  folgender* 
messen  lautet:  der  reciproke  Werth  des  Krämmungshalii* 
messers  des  geometrischen  Orts  eines  Bildes  am  Scheitel 
iat  gleich  der  Summe  der  Producte  aus  den  reciprokea 
Werthen  der  Brennweiten  in  die  reciproken  Werthe  der 
Brechangsverhältaisse  der  einaelnen  Bestandlinsen; 
and  geht  dann  nach  verschiedenen  andern  allgemeinern  Bemep- 
knngen   sur  Berechnung  der   Cerrectionen   der  erhaltenen  Bilder 


Wir  sind  der  Meinung  i  dass  die  dioptrischen  Untersuchangea, 
von  denen  der  vorliegende,  im  Verhergehenden  wegen  der  Be- 
achiänktheit  des  Raumes  nur  in  gana  allgeüeinen  Umriasea  skis^ 
xirte  Bericht  Nachricht  gieht,  auf  sehr  verständige  Weise  angelegt 
sind,  bekennen  gern,  dass  wir  diesen  Bericht  mit  Interesiie  und 
eigner  Belehrung  gelesen  haben,  und  aehen  den  verheissenen  fer* 
neren  Berichten,  welche  vorsugKch  den  durch  die 'kräftige  Dnter- 
stfitsnngder  Regierung  des  Verfs,  so  sehr  geförderten  mehr  prak- 
tischen  Theil  der  Cntersnchungen  betreffen  sollen,  aüt  Verlange! 
entgegen» 

IVeatise  oa  Optica.  Bj  Bartlett,  Professor  in  the  United 
Slatea  MUitary  Academy.    8.    New  York.  1841.    10  sh.  6  d. 


Astronomie. 


Biot,  Trait^  dl^mentaire  d' Astronomie  physiqaef  Tom«  1.  I. 
avee  Atlas  de  26  Planches.    Paris.  1843. 

Dies  ist  der  erste  Theil  der  jetst  erscheiaenden  neaea  Aas- 
gabe  voa  Biets  bekaaatem  trefflichen  Tratte  d'Astrenomie  phyai^ 

P.  J.  Bandet,  (Maitre  de  Mathteatique  au  Gymaase  d'Utrecht): 
Apercu  da  Systeme  plaa^aire  aveo  an  tahleau  synepikiqiM  des  aria- 
eipales  particnlarit^  de  ee  syst^sM.  Mdi^  a  la  aociM  de  physi- 
que  de  la  ville  d'Dtrecht;  gr.  8.  h  Deveater.  1843.    1- 10»  50. 

Grand  seeret  de  l'ezagdratioa  des  calculs  coperaiciena  sar  las 


203 

g>roM««ra    4m   Mtres,    devoil^    par    Paatenr    de  .  L'Anti  -  Copernic. 
Paris.  1843.    8.    f  Fr. 

Bradferd,  Wondert  of  tbe  Ueaveos.  Witb  noneroaB  Bagra- 
vings.    Royal  4.    Bostoa.    31  sh.  6  d.     ^ 

'  -Borritt;  --^  The  Geofrapby  of  the  Heavens,  with  a  Celettial. 
Atlas,  (coloared)  10.  edition.  18ai^.  «ad  4ta«  2  vols.  New  York. 
10  sh.  6  d.  ^ 

I 

Astroaofliy  for  Sebools,  on  the  Basis  of  Arago's  Lectnres.  By 
A.  W.  Ileskins.  A.  M*    \%.    New  York.  1841.    7  ah.  6  d. 

.  ^Ad  Eleüentary  Treatise  on  Astrofioaiy:  contaiaing  a  Syste- 
Biatie  and  CoMpreh^nsive  Bxposirion  of  the  Theory,  and  the  more 
iaportant  Praetical  Problems.  With  Solar,  Lanar  and  other  Astro» 
nomical  Tables.  Desip:ned  as  a  Text -Book  for  Colleges,'  etc.  By 
W.  A.. Norton,  late  Professor  of  Ast.  University  of  New  York. 
New  York.    8.    15  sb. 

Gnsmere.  *—  Trei^tise  on  Astrenowy«    8.    Philadelphia*    12  s, 

Headerson,  Treatise  an  Astronoaiy;  displayiog  tbe  Aritbmetioal 
Arcbitectnre  of  the  Solar  System,  etc.  2.  edit,  enlarged,  aad 
embellished  with  numerous  engravings.     12.    London.  1840.    5|-  sb. 

Asironömi  och  .AUman  Physik,  Betraktademed  Häaseende  tili 

de  Bewis,  dessa  Wetenskaper  f5r6te  pa  Gnds  All|negt,  Wishet  oeb 
Godhef,  af  William  WbeWell:  S(tockbolm.    8.    Stdckholm*  1842.  \, 

sabskr.  1  Rdr.  12  sk.,  Köp.  1  Rdr.  40  sk. 

a 

Beraettelse  om  Astronomiens  Framsteg  foer  Aren  1837^1841. 
Af  N.  H.  Seiander.    Stockholm.  1842.    &    40  sk. 

Oeui^res  de  Laplace.  Tome  1.,  trait^  de  m^canique  Celeste.  1. 
Paris.  1843.    4. 

Tbe  M^aniaue  Celeste  of  La  Place.   Translated,  with  a  Gom- 
«    aentary,  by  N.  Bowditch,  L.  L.  D.    With  a  Memoir  of  the  Trans- 
lator.   In  4  vols.  imper.  4.    Bostoii.    12  L.  12  sb. 

Solntions  of  the  Astrooomical  and  other  Problems  in  Jeaqs 
Rnles  in  Plane  and  Spberical  Trigonometry;  designed  as  an  Intro- 
duction  to  Nantioal  Astronoay«    London.  1843,    3  ab.  6  d. 

De  loDgitudine  terrestre  e  atellia  wMi  fere  cum  Inna  calBuaanti« 
bns  determinanda  dissertatio.  Praes.  Thonaa  Oliveoroaa  Phil. 
Mag.;  Respp.  Gustavus  Samuel  Löwemhielm  et  Nicanor  Hammar^n. 
P.  I.  11.    tipsaliae.    4.    med.  1  tab. 

Navigation  and  Nautical  Astronomy,  for  tbe  use  of  British 
Seaman.  By  the  Rey.  James  Inman,  D.  D.  4.  edition.  8.  London. 
1843.    10  sb. 


204 

J.  C'  Böbaie,  •stroMMniscbe  Steroicli«ibe,  ^odet  allgeBoiM 
Himmelskarte,  bis  zum  40  Grad  südl.  Breite«  mit  bewegliiekem  Ho- 
rizonte und  UöbenonadranteD.  84-  Zoll  Darcbmesser.  2  fprosM 
Ka[»fert.  and  1  Bg.  in  gr.  4.«  Anweitnng  zum  Z«a«mmMi«6tiea  und 
zum  Gebrauch.    Leipzig.  1843.     1  Tbir.  8  ggr. 

MittJere  Oerter  ton  12000  Fix -Sternen  fnr  den  Anfang  yoi 
18S6,  abgeleitet  aui  den  Benbacbtungen  anf  der  Hamtorger  Sim- 
warte  von  Carl  Rümker.    Hamburg.  1843.    qu.  4.  (3  TBL). 

Catalogue  de  514  Voiles  doables  et  multiples  d^Scoiivertes  Mir 
rbemisphere  Celeste  borM  par  -la  grande  Innette  de.  Tobaenratoire 
central  de  Poulkovu,  et:  Catalogue  de  256  Voiles  doubles  princi* 
pales  oü  la  distance  des*  composantes  est  de  32  aecondea  k  2'iii- 
nntes  et  qni  se  tronveot  sur  rb^mispb^re  bor^l.' (par  W.  Strufe). 
Par  Pacadteie  imperiale  des  seiendes.  FoHa.  St.Petarsburg.  1843. 
1  TbIr. 

J.  C.  Böhme,  das  Rad  der  Zeit  mit  einer  drehbaren  Planispbäre 
von  8  Zoll  Durchmesser.  Immerv^ährender  Monats-,  Namens-  nnd 
Fest -Kalender,  mit  bildliober  Darstellung  der  täglicben  Richtaag 
der  Erde  gegen  die  Sonne,  llj^  Zoll  in  Qnadr.  2  grosse  Rnpfert. 
and  1  Bg;  in  -  gr.  4.  Anweisung  snm  Zusammensetzen  -.«ad  zum 
Gebr.    Leipzig.  1843.    1  TbIr.  8  ggr. 

Horizontal  -  Sonnenuhr  für  die  virahre  und  mittlere  Zeit,  aacb 
mathematischen  Gesetzen  verfertigt  von  J.  C«  Böhme.  ^  ll<f  Zoll  rk. 
lang,  8^  Zoll  breit.  Auf  z^ei  grossen  Kupfertafeln;  mit  deutlicher 
Anweisung  zum  Zusammensetzen  und  Benutzen  derselben,  Leipzig. 
1843,    1  Thir. 

Zusammengesetzte,  halb  horizontale,  halb  verticale  Nonnenuhr 
ffiir  die  währe  und  mittlere  Zeit,  vd«  J.  C.  Böhme.  8)  Zoll  lang, 
3^  Zoll  hpch  Auf  4  Kupfertafeln.  Mit  Anweisung  u.  s.  w.  Leip* 
zig.  1843.     1  Thlr.  8  ggr. 

o 

Beständig  Sjö- Kalender,  Innehallande  Enkla  ocb  Säkra  Metbo« 
der  och  Tabeller  for  Latitudens  och  Longitudens  Bestämmande, 
utBii  Tillbjelp  af  Nautikal-Almanakan;  om  firbket  af  Kronoroetero 
och  Sjobarometern,  samten  Allmftn  Tidwattens  Tabell,  af  J.  Griffia^ 

Navigations*Lärare   i   London.      Fran    Andra  EngelsVa   Upplagäo 

Oeiirirersatt  och  TillOkt  af  J.  J.  Ä.    12i    Götheborg.  1842.    32  8k. 

Observationes  astronomicae  in  specula  regia:  MonachieaM  insti- 
tutae  et  regio  jussu  poblicis  impensis  editae  a  J.  Lamont.  Vol.  Vi. 
seu  novae  seriei  Vol.  I.  (Observationes  a.  1828,  1829  et  1830  factas 
cont.)  4maj.    Monachii.  i841.    Geh.  1  Thlr.  0  ggr. 

—  id.  Vol.  VII.  seu  uovae  ser.  Vol.  II.,  observ.  a.  1831  et 
1832  factas  cont.    4maj.     Ibid.  1842.     Geh.  1  Thlr.  6  ggr. 

— -  idi  X.  seu  novae  ser.  Vol.  V.,  observ.  a.  1835,  )830  et 
1837  factas  cont.    4maj.    Ibid.  1842.    Geh.  1  Thlr.  6  ggr. 


205 

Vol.  VIII.  IX.  sind  1834  and  1890  ertchieDcn  und  kMt«n  eben- 
falls  jeder  1  Thir.  6  ggr. 

CoDnaifianee  des  Tempi,  k  Tasage  des  Astrosomea  et  des  Na- 
▼imteurs,  poiir  Pann^  l54t3.  8.  Paris»  ft  fr.  aveo  Additions 
7  fr.  50  c. 


Physik. 


Ueber  das  academitebe  Studium  der  Naturwisseasebaften ,  ror- 
sllglich  das  der  Cbemie.  Ein  Beitraff  xu  seitgemäfisen  Uetraebtun-^ 
p^D  Über  VerSnderuDffen.  im  academischea  Uuterricbt  (mit  Bezug- 
■abme  auf  die  Schrift  des  Prof.  Liebig:  Ueber  das  Stadium  der 
Naturwiss.  und  tiber  den  Zustaud  der  Uliemie  in  Preussen.  Braun« 
schweig  1840)  von  P.  L.  Hünefeld.    Greifswald.  1843.    8. 

Meios,  J.  G.,  Naturiebr«  fiir  Bürger-  und  Volksschulen  sowie 
die  untern  Klassen  der  Gymnasien.  0.  Au6.  Durchgesehen  und  he- 
sondern  in  Hinsicht  auf  die  physikalischen  und  astronomischen  Ele- 
mentarkenntnisse berichtigt  und  vermehrt  von  Dr.  E.  F.  August^ 
Director  des  Real  -  Gymnasiums  in  Berlin.  8.  Leipzig.  1843. 
lÄggr. 

Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der  Pkysik  auf  Gym- 
nasien, Gewerbeschulen  und  höheren  Bürgerschulen  von 
Dr.  H.  A.  Brettner.  Achte  vermehrte  und  verbesserte 
Auflage.    Breslau.  1842.    8.     18  ggr. 

Nach  der  Vorrede  hat  der  Verf.  die  neuern  Entdeckungen  in 
dieser  neuen  Auflage  überall  nachgetragen,  ohne  die  Zahl  und  Ord- 
nung der  Paragraphen  zu  ändern.  , 

Grundrias  der  mechanischen  Naturlehre.  Als  Leit- 
faden für  physikalische  Vorträge  an  Handels-  und  Ge* 
werbschnlen  entworfen  von  Christian  Albert  Weinlig. 
Leipzig.  1843.    &.  10  ggr. 

Wir  glauben,  dass  dieses  deutliche  fiehrbnch,  welches  die  im 
praktischen  Leben  wichtigsten  Sätze  der  Theorie  und  deren  An- 
wendungen, die  wichtigsten  Kilnstansdrücke  und  Formeln  in  klarer 
and  präciser,  daher  auch  die  mathematische  Ptfrm  nicht  mit  unnöthi- 
arer  Äengstlichkeit  ganz  vermeidender  Form  den  Schülern  der  anf 
den  Titel  genannten  Lehranstalten  in  die  Hände  zu  geben,  alles 
Andere  nur  anzudeuten  strebt,  seinem  Zwecke  recht  wohl  ent- 
spricht. Guter  Druck  und  die  sauber  ausgeführten  Hohmchnitte 
dienen  demselben  ausserdem  zur  Empfehlung. 


Pouillet's  Lehrbuch  der  Physik  nnd  Meteorologie^  für  deutsche 
Verbältnisse  frei  bearbeitet  von  J.  Müller.  In  2  Bänden  mit  gegen 
1000  In  den  Text  eingedruckten  Holzschnitten.  &  und  6.  Liefe- 
rang, gr.  8.    Braunschweig.  1843.    1  ThIr. 


206 

Mmre&t^  V,,  Prof.  am  4er  AeadMiie  zm  G«af ,  4ie  BnerifliciitaU 
IMiysik.  ZoM  ftelbstODterriehte  för  Gebildete  und  bqb  Gdbraock  io 
Keel-   Bild  eolTteehDisehen  Schales.    Nack  der  3.  Aafl.  des  FrtBi. 


llkeri.  Ten  G.   KiMliaflr.  '  Mit  6  Tefeln  Figuren.    ^  kw  4.  I^el 
gr.  8.    Lodwigskiirg.  f84S.    18  ggr. 

\jM  pb^DoneDes  de  la  natare.  Pnbli^  par  de  Marias.  %,  Ük, 
Parif.  1843.    8.  nil;  4  Abbildangen.    3  Fr. 

Lettres  «ur  la  phjsique,  par  A.  Bertrand.  '2  vola.  in  8.  Paris. 
1843.    8  fr.  ;  ;  . 

Carpenter,  Mecbanical  Pbilotopby,  Horology  and  AstronoHj. 
London.  1843.  8.  9|  sh.  (Auch  unter  dem  Titel:  Populär  Cjclo- 
paedi»  of  Natural  Scienoe  vol.  %). 

OianD»  Dr.  6.  W..  Cdnigl.  Bayer,  flofratk  und  ord.  Prof.  d« 
Pbyiik  aad  allg:«  Chemie  auf  der  iJuif.  Wörsburg,  neue  Beitragt 
sur  Chemie  und  Physik.  1.  Beitrag.  Mit  ffalvaMkanstischen  Ab* 
bildungen,    h  Uff.    8.    Wünburg.  1843.    Geh,  8  ggf. 

Populäre  Vorlesonren  ober  natarwisflenschafitliche  Gegenstäode 
ans  den  Gebiett o  der  Geologie,  Pliysik>.Bnd  Cbemiei  im  Jabre  1841 
gebalten  v^mt  den  gebildeten  Bewohnern  von  <Bonn,  ron  G.BiacheC 
gr.  8.    Bonn.  1843.    8  ggr. 

Pigurentafeln  zur  Physik,  nebst  ansffibrlicber  Erklärung  vü 
Dr.  G.  Lautesch läger,  Grossherz.  Hess.  Uofrath  und  Lehrer  an  de« 
Gymoaaium  au  Darmstadt.  CL  Heft.  Magnetismus  und  Electricitit. 
Lex.  &    Darmetadt.  1842.    12  ggr. 

Sammlung  physikalischer  Aufj^^aheji  oebst  ihrer  Aat 
lAsuag.  .  Zum  Genranch  in  Schulen  und  beim  Selbatns- 
terricbt.     Von  Friedrich  Kries.    Jena.  1843.    8. 

Diese  empfehlenswerthe  Sammlung  physikalischer  Aufgaben  he- 
trifll  die  Bestimmung  des  specifischen  Gewichts«  die  Bewegung  der 
Körper,  den  Fall  der  Körper,  den  Stoss  der  Körper,  das  Gieicb- 
ffewicbt  fester  Körper,  das  Gleichgewicht  ■  fläamger  Kirper,  die 
Verdichtung  und  Verdünnung  elastiecher  Finasigkeiten,  daa  Gleich* 
ffewicbt  fester  und  flüssiger  Körper,. die  AWsbimediBehc  AaCgaht, 
die  Lehre,  vom  Lichte,  die  VFärme,  Gemastimde  der  aagewaadtes 
NaturMire.  Ans  der  Lehre  von  der  ttlectricitit  «ad  dem  Magne- 
tismus aind  f^r  keine  Aufgaben  aafgeoonnMa,  weil  die  AaÜaaag 
derselben  ftbeils  auf  Versuchen  bemht,  die  geiwdbalicbervaiee  aicht 
In  den  Sobulea  angestellt  werden,  theils  Kcaataiaae  oCaidcrt,  die 
hei  einem  Schüler  nicht  Torausgesetzt  werde«  köaaea.  Zweck- 
mässig sind  die  Auflosnngen  von  dea  Aufgaben  gatveaai.  Gcwim 
wird  diese  Sammlung,  den  f^ebrem  der  Physik  wiltkammia  sein, 
da  überhaupt  die  Anzahl  aolcber  Sammlaagea  pbisihnlimbi  ■  Anf- 
gaben  noch  sehr  gering  ist.  Benutzt  bat  der  VctC:  Kaareaux 
Prablemes  de  Pbyaif|Ba  ete.    Par  M.  K.  Bary.    PMl  ISML    IL 


TVait^  de  la  cbalear  eoasid^i^  dans 
PMet.    2.  ddit.  2  vol.  in  4.    Paris.  1843.    ۥ  FiC 


207  • 

DfHre,  fl/W.,-  Uatersuekungf«ii  im  Gebiete  der  IndttctlonBeleefri« 

cität.    Eine  m  der  AkademU  der  WiMieBschafteii  lu  fterlin  gele-» 

M»6  Abbendlung.    Mit  HolttbliDittefl'aBd  eioerKnpfertdrel.   arn  4; 

^     Berlin.  1842.    1  Thir.  4  ggr.  .2! 

CoBtributions  to  Eletstrieky  aid 'Marnetism.  By  Profetaor  J. 
Benry.    4.    Philadelphia.  189«;    •  eh. 

Haldat,  recherchea  sur  la  pnissaDce  inotrice  et  rintensit^  des 
ea«mns  de  T^lactricit^  dynaoiique.    Naaet.  1843.    8. 

Davia,  Manual  of  Mäknetitnt,  Electrlcity,  the  Blectratype  ete. 
With  loa  original  lliaatrationa.    Botton.  1842^ 

Naht,  Ai^x.  Theod.,  meteorologiaohe  nnd  natnrhiitoriacho  Chro- 
nik dea  Jahres  1842.  Bogen  1—8  mit  den  Tabellen  Januar  und 
P«hniär.   gr.  8.   Darmitadt.  1843.   Preia  dea  Ganzen  2  iThle.  12  ggr. 

M.  Vergl.  Lit.  Ber.  Nr.  X.  S.  165. 

■  t 

Howard,  aeven  lectures  on  meteorology.     London.  1848.     2d. 

ed.  A^  ah.  .     ^ 

Treatise  on  the  Law  of  Storma;  by  W.  C  Radfiold.  8.  New 
Yiirk/1842. 

Ob  tha  Natwre  of  Thunder- Storma,  and  ob  the  Meana  of  Pro* 
teeting  Buildings  and  Shipping  against  the  Diaatmctive  Effects  of 
LlffhtniBg;ibfW.8Bow<  Harris,  T.  gi  S.  8.  Loadon.  1841. 
10  sh.  Od. 

•■  ■     ■     .  ■     ?■.         •,  .,    ■  ■ 

Tha  Philoso|AT  of  Stormsf  by  Janwa  P^  Eapy.  Wtth  Hapa, 
Hngraviiigs,  ale.    &    Boston.  184L    10  ah.      . 

Notice  sur  les  tremblemens  de  terre;  des  tentalives  faitea  pour 
les  pr^venir,  ezpos^  d'un  nouveuu  mode  de  construction  pour  ga* 
rantir  la  vie  des  homnies  contre  leurs  d^sastreux  effets;  par  Z. 
Nand.  1843.    8. 

Photographic  Manipulation;  containing  simple  and  practical  De- 
tails of  the  most  improved  Processes  of  PJiotogenic  Drawing,  the 
Dagnerreotype  aod  Calotype.    8.'    London.  1843.    1  sh.  0  d* 


Vermischte  Schriften. 


M^moires  de  l'Acad^mie  imperiale  des  sciences  da 
Saint-P^tershourg.  VI  s^rie  (sciences  matb^matiques, 
nhysiques  et  naturelles)  Tome  V.  ou  Tome  III.  de  la 
1.  partle  (aiences   math.   et  physiques).    4.    St.   Pdters*. 


•  208 

boarg^.  0  Tbir.  18  ggr.  hihaU:  Buoaiakowilcj.  solotioi 
d'an  probl4ae  de  rmnalyse  de  Dinphante.  —  0.  Strave,  Bestin- 
aang  der  CooetoDten  der  PräceMion  ait  BeröckmchtigiiBg'  der  eignea 
Bewegung  des  SonDeDsjsteHie. 


Det  Kongelige  danske  VideDikabernee  Selskabs  Natorvideni- 
BÜge  og  aiatheaiatiske  AfibaDdliii(    -    ^  "^    »        .  «^  r«    , 
KopenbageD.  1842.    2  Thir.  12  ggr. 


kabeliffe  og  aiatheaiatiske  AfibaDdlingtr.   9  Deel  ned  19  Tavler.  i 
**       ibi 


Le  opere  di  Galileo  GalileL  Prima- edisioBe  cob- 
pleta  condotta  sugli  autentici  ■anoscritti  palatini  et 
dedicata  a  S.  A.  J.  e  R«  Leopoldo  11^  Graa  Duea  di  Tos- 
cann.  Tomo  I.  Floren».  1843.  8.  (Mit  4  Tafeln  nad  Bild- 
niss).    104  L. 

All  Bedactear  dieser  Ausgabe  wird  Eugeuio  Alberi  genannt, 
der  von  Vino.  Antinori  und  in  matbematiscber  Beziebnug'  von  Coe- 
leslino  Biancbi,  in  literariscber  Beiiebung  von  Pietro  Bigassi 
untersttttit  wurde.  Der  Inbalt  ist  tfacb  des  Stoffe  in  folgende 
6  Klsssen  getbeilt: 
1.  Delle  materie  astronoMicbe. 
II.  Delle  materie  meccanicbe. 

III.  Delle  materie  varte  seientifiche. 

IV.  Delle  materie  letterarie. 

V.  Della  corrispondensa  varia  scieatifica  in  qnanto  lion  sian  lettere 
cbe  debbono  contiderarsi  piuttosto  come  trattati  a  parte  di 
trattat^  le  Mali  avrauno  luogo  aelk  tie,  e  syacialmeate  nelle 
dae  prtme  crasai« 

VL  Della  vita  e   delle  o|pere  plu  propriumoBte  relathre   alla  vits 
deir  autore. 
Die  ganae  Anagabe  ist  auf  12  BSude,  von  etwa  40  Bogen»  be* 

recbueli  diese  eollen  in  Zwiscbeuriumeu  von  3  bis  4  Monaten  er- 

scbeinen»  so  dass  bis  sur  Tolleudnug  etwa  4  Jabre  verfliessss 

wdrdeu. 


Literarischer  Bericht 


Geschichte  der  Mathematik  und  Physik. 


•  Cuil.  Libri'Störia  delle  scienze  matenaticbe  in  Italia/  Vers, 
di  Lnigi  Masieri.  Puntata  1.  2.  (a  1^  L.)  Mailand.  1842.  8. 
(Das  Ganze  in  24  solchen  Pnnt,  die  4  Bände  bilden.) 


Schriften  über  Unterrichtsmethode. 


De  üenseignement  des  niiA^f|stiques  dans  les  cbll^ffes,  consi- 
d^^  sous  le  double  ppint  de  yue  des  prescriptions  r^gl^mentaires 
de  raniversit6  et  des  principes  fondamentaux  de  la  science,  par 
F.  C.  Busset.    In -8.    Paris.    1843.    6  fr. 


Systeme,  Lehr-  und  Wörterbücher. 


Lebrbuch  der  Mathematik  für  die  obern  Classen  hö- 
herer Lehranstalten,  von  Johann  August  Grnnert.  Drit- 
ter Theil«  Ebene  vnd  sphärische  Trigonometrie.  Dritte 
vermehrte  und  verbesserte  Ausgabe.  Brandenburg.  1843. 8. 

Auch  die  dritte  Ausgabe  dieses  die  ebene  und  sphärische  Tri- 

SiBometrie  enthaltenden  dritten  Theils  meines  Lehrbuchs  der  Ma- 
ematik  für  die  obern  ClaMen  höherer  Lehranstalten  ist  an  mehre*. 


Band  IT. 


20 


210 

reo  Stellen,  überhaupt  überall,  wo  es  nötbig  achien,  verbessert 
worden,  obne  jedoch  eine  nnr  einigermassen  erhebliche  AeBdemag 
Seiner  ganzen  Anlage  erfahren  zu  haben,  so  dass  diese  dritte  Am. 
gäbe  neben  den  früheren^  ohne  irgend  ein  Hindernis«  in  den  Lehr- 
anstalten, für  welche  das  Buch  bestimmt  ist,  gebraucht  werden  kans. 

G. 

Brster  Cursus  der  Planimetrie  für  Gymnasien,  Real-  und  Bir- 
gerschulen und  zum  Gebrauch  für  Bauslehrer  und  zum  Selbstnater- 
richt  von  Dr.  August  Wifegand«  V]^  2  Kupfertafeln.  Halle.  1843. 
8.  '^  ggr. 


De  Sinna'Cörso  e^mpleto.  dv"  iiätMiiadclle' »iiriL  ^ßamlb  I.   Nea- 
pel.  1843.  8. 


Arithmetik. 


A.  Steen,  Elementair- Arithmetik,  som  Inlednipg  til  den  rene 
Mathematik.   8.   KjoebenhavB.   1843.  20  fs. 

Bourdott  Riemens  d'alg^re.   x9e.  ^dit.    Paris.    1843. 

Key  to  the  Treatise  on  Algebra  in  Chamber^s  Educadonal  Course, 
containing  Solutions  of  all  the  E^ercises  in  that  Work.  By  A.  Bell, 
formerlj  Afathematical  Master  in  Dollar  Institution.  8.  London. 
1843.    2  sh.  6  d.  ' 

'  •       .  r  ..  ■     .  '  . 

.•■■■■  ■■■■'  'w       ■     '■  '         '■•^■ 

Algebraische  Uebungsäufgaben  nelst  Auflosungen,  von  J.  H. 
D.  T.  Brandt.     Hamburg.  1843.  8.    1  Thlr. 

Tafel  logistischer  Logariths^n^  Zugabe  zu  dei^  Vega-HOIsse- 
sehen  und  anderen  Logarithmen -l^feln.     (Aus  Callet*8    „Tables 

des  Logarithmes^*)  Nürnberg.  1843.    6  ggr.  '     <  i 

.  ■'  •  ■  * 

Chr.  Jürgensen,  Hoiere  Algebra  og  Dilferentsregning.  2.  Udg. 
Kjobenhavn.  1843.  8.  44  fs. 

C.  Ramus,  Undersoegclse  af  Resten  af  Lagranges  Raekke;  og 
om  en  Egenskab  v^d  de  lineaer«  Differentlalligaingea  nied  2  Va- 
riable. 4.  Kjoebenhavn.  lS43.    1.  Udg.  af  Vidensk.  Selsk.    32  fs. 

Beiträge  zur  Theorie  bestimmter  Integrale  von  Dr. 
Oskar  Schlömilch.    Jena.    1843.  4. 

Die^e.  für  die  Theorie  der  bestimmten  integrale  jedenfalls  wich- 
tige Schrift,  welche  von  Keinem,  der  sieh  mit  eignen  Untersuchun- 
gen auf  diesem  noch  reiche  Ernten,  versprechendea  Felde  der  höhern 
Mathematik  beschäftigt,  unbeachtet  gelassen  worden  darf,  besteht 
aus  %ier  Theilen,  deren  drei  erste  fodgende  Ueberachrifteh  fuhren: 
I.  Die  Theoreme  von  Lagrange  und  FoBriei.   U.  Anw^ndangen  der 


'  I 


Theorene  von  Lagrange  und  Foorier.  III.  Deber  vencbiedene  be* 
stimmte  Integrale ,  deren  Werthe  durch  doppelte  Integrationen  ge* 
fanden  werden.  Der  vierte  Theil  enthSIt  eine  Formelsammlung  und 
beitebt  wieder  aus  iwei  Theilen,  nämlich:  I.  Formeln,  welche  zu 
Reihensummirungen  benutzt  werden  können.  II.  Die  Werthe  der 
wichtigsten  bestimmten  Integrale.  Zweck  und  Inhalt  der  einzelnen 
Abschnitte  sind  durch  diese  Ueberschriften  hinreichend  bezeichnet» 
und  ohne  'uns  bei  einer  Schrift  von  so  reichem  Inhalt  hier  natürlich 
auf  das  Einzelne  einlassen  zu  können ,  wollen  wir  nur  bemerken, 
dass  in  dem  ersten  Abschnitte  der  Herr  Verf.  insbesondere  beabsich- 
tigt,  die  bekannten  schönen  Untersuchungen  Dirichlet's  über  die 
Convergenz  der  berühmten  Fourier'schen  Reihen,  welche  zuerst  in 
Crelle^s  Journal  für  die  reine  und  angewandte  Mathema- 
tik. B.  IV.  S.  157.  mitgetheilt  wurden,  und  auch  in  den  Supple- 
menten zum  mathematischen  Wörterbuche.  Abth.  I.  S.  239. 
vollständig  entwickelt  worden  sind,  ohne  der  Strenge  Eintrag  zu 
thun^  auf  eine  viel  einfachere  Weise  darzustellen.  Der  zweite  Ab- 
echnitt  ist  durch  die  in  demselben  gegebenen  Anwendungen  ^ler 
Fourier'schen  Theoreme  sehr  lehrreich  und  ganz  geeignet,  die 
Wichtigkeit  dieser  Theoreme  in  ihrer  ganzen  Grösse  zu  zei- 
gen. Die  dritte  Abtheilung  enthält  zwar  ^e  Anwendun^^  eines  he* 
kannten  Princips,  führt  aber  zu  manchen  neuen,  insbesondere  auch 
die  Gammafunctionen  betreifenden  Resultaten.  Ceberhaupt  lehrt  uns 
die  Schrift  den  Herrn  Verf.  von  Neuem  als  einen  mit  den  neuern 
Fortschritten  der  Anaijsis  vollkommen  vertrauten  Mathematiker  ken- 
nen, und  verdient  denen,  welche  sich  mit  eignen  Forschungen  in 
der  Theorie  der  bestimmten  Integrale  beschäftigen,  wiederholt  an- 
gelegentlichst zu  sorgfältiger  Beachtung  empfohlen  zu  werden. 

Ueber  eine  auch  hierher  gehörende  Schrift  des  Herrn  Prof. 
Verdam  zu  Leiden  vergl.  m.  Geometrie  am  Ende.  Eben  so 
Tergl.  m.  über  des  Herrn  Prof.  G.  Winkler  Edler  von  Brücken- 
brand logaritbmische  und  trigonometrische  Tafeln  Praktische 
Geometrie  am  Anfange. 


Geometrie. 


E.  Ljonnet,  El^meni  de  g^om^trie.  2.  Edition.  Paris.  1843.  6  fr. 

El^mens  de  g^om^trie ,  par  E.  Catalan,  r^p^titeur  de  g^omdtrie 
descriptive  k  l'^cole  poljtechnique.  Avec  planches.  In-o.  Paris. 
1843.    5  fr.  50  e. 

Geometri,  i  Förening  med  Linearteckning,  för  Folk-Lärare- 
Seminarier  och  Folkschouir  af  C.  M.  Lagerhamn,  Phil.  Mag.  Stock- 
holm. 1843.  8.,  med  7  pl.  h.    24  sk. 

Sammlang   von   Formeln   und   Gleichungen   aus   der 

20* 


212 

Elcmentargeoraetrie  und  Trigonometrie.    Von  G.  A.  Jaki. 
Leipzig,  im.  8.     1  Thlr.  12  ggr. 

Diese  eine  grosie  Anzahl  von  Formeln  aas  der  ebenen  Geome- 
trie, Stereometrie,  ebenen  und  spbärischen  Trigonometrie,  aodi  tu 
der  trigonometrischen  Peblerrechnung,  nnd  aus  der  ebenen  Poly- 
goDometrie  enthalteode,  zweckmässig  zusammengestellte,  gut  and, 
wie  es  scheint,  auch  correct  gedruckte  Sammlung  wird  xugleidk 
beim  Unterrichte  als  eine  Sammlung  von  Uebungsaufgaben  vortbeil- 
haft  gebraucht  werden  können.  Sehr  zweckmässig  wörde  es  nbri- 
gens  nach  unserer  Meinung  gewesen  sein,  wenn  der  Heer  Ver£  in 
seine  Stfmmlung  auch  die  wichtigsten  Formeln  nnd  Gleichungen 
aus  der  analytischen  Theorie  der  geraden  Linie  in  der  Ebene  mi 
im  ftaume,  des. Kreises,  der  Ebene  nnd  der  Kugel  anfgenommei 
bätte,  da  man  diese  Formeln  auch  bei  solchen  Untersuchungen,  die 
eine  mehr  praktische  Tendenz  haben,  wie  z.B.  in  der  Optik  und 
Astronomie,  gegenwärtig  so  häutig  gebraucht,  wohl  nicht  minder 
häufig  als  die  Formeln  der  ebenen  nnd  spbärischen  Trigonometrie. 
Jedenfalls  würde  er  dadurch  sein  Buch  überhaupt  ancb  dem  neuem 
Zustande  der  [Mathematik  mehr  genähert,  dessen  wissenscbaftlicbei 
Werth  erhöhet  und  ihm  die  Anwendung  in  einem  grösseren  Kreise 
gesichert  haben. 

G.  Schreiber,  Geometrisches  PortfoUo.  Blätter  über  dar- 
stellende Geometrie  nnd  ihre  Anwendungen.  Nebst  einem  erlän- 
ternden  Text.  2.  lieft,  krumme  Flächen  enthaltend.  Text  in  4 
und  22  Tafeln  in  Folio.     Carlsrufae.  1843.    3  Thlr. 

C^sar  Lambert  et  J.  Picqu^,  Cours  de  g^om^rie  descriptive. 
Paris.  1843.  8.  mit  12  Tafeln.    3^  fr. 


Texte 


Ddveloppemens  de   g^öm^trie    descriptive,   par  Tb^od.  Olivier. 
te.    Paris    1843.  gr.  4.  mit  1  Atlas  in  24  Blättern.     18  fr. 


Le^ons  de  g^om^trie  analjtique,  pr^^d^es  des  Bl^mens  de  la 
trigonooi^lrie,  par  P.  L.  Cirodde.   Paris.  1843.    In -8.     7  fr.  50  c 

Nieuwe  Verhandelingen  der  eerste  Klasse  van  bet 
Koninklijk-Nederlandsch-Institut.  Tiende  Deel.  Ver- 
Landeling  over  de  hyperbolische  paraboloide,  door  G.J. 
Verdam,  Uoogleraar  te  Leiden.    Te  Amsterdam.  1843.  4. 

Der  eigentliche  Titel  dieser  Schrift  ist:  Bijdrage  tot  de 
meetkundige  beschouwing  van  der  hyperbolische  para- 
boloide. Door  G.  J.  Verdam,  und  dieselbe  ist  jedenfalls  als 
ein  sehr  dankenswerther  Beitrag  zu  der  auf  die  Theorie  des  hyper- 
bolischen Paraboloids  angewandten  descriptiven  Geometrie,  so  wie 
zu  der  Theorie  dieser  Fläche  des  zweiten  Grades  an  sieb  zn  be- 
trachten. 

Wiskundige  bijdrage,  inhoudende  eene  verklaring 
en  beschouwing  der  Tafelen  Van  elliptische  bogen,  be- 
rekend  door  den  hoo^leeraar  Schmidt;  alsmede  eene 
mededeeling  van  herleidingen  eener  reeks  vaaintegral- 
formulen  tot  elliptische  functien.  Door  G.  J.  Verdam« 
hoogleeraar  te  Leiden,  lid  der  eerste  Klasse  van  bet 
-Koninklijk  Nederlandscb^  Instituut. 


213 

Der  nächste  Zi?6ck  dieser  sehr  loseDswertheii  8cbrift  ist  eine 
YoUständige  Analyse  der  in  Nr.  IX.  S:  137.  des .  Literarischen  Be- 
richts angezeigten  elliptischen  Tafeln  von  Schmidt,  und  wird  daher 
für  die  des  Bolländiscben  hinreichend  kundigen  Besitser  der  Schmidt- 
seben Tafeln  um  so  mehr  ein  sehr  angenehmes  Geschenk  sein,  weil 
diesen  Tafeln  nur  eine  ganz  kurze  Einleitung  heigegeben  ist.  Aus- 
ser dieser  Analyse  der  genannten  Tafeln  enthält  die  Schrift  aber 
aacb  noch  mehrere  eigenthümliche  für  die  Theorie  der  elliptischen 
Functionen  nicht  unwichtige  Formeln,  und  besteht  ausser  einer  Ein« 
'leilnng  eigentlich  aus  vier  Thellen,  von  denen  der  erste  die  Grklä« 
rang  der  Schmidtschen  Tafeln  enthält,  der  zweite,  dritte  und  vierte 
aber  die  Ueberschriften:  A.  Ontwikkeling  der  Formulen  van 
Legendre;  B.  Ontwikkeling  van  eenige  bijzondere  Inte- 

f'raal-Formulen;  C.  Ontwikkeling  van  eenige  algemeone 
ntegraaUFormulen  führen. 't*-  Die  Schrift  ist  besonders  abg«. 
druckt  aus  dem  ersten  Hefte  des  zweiten  Theils  der  von  dem  Kö- 
Biglich  N federl an di sehen  Institute  der  Wissenschaften  und  Künste 
berausgegebenen  Zeitschrift. 


Praktische  Geometrie. 


Systematische  Abhandlung  über  die  Potbenot'sche 
Aufgabe  in  ihrer  einfachsten  Anwendung:  aus  drei  ge- 
gebenen Punkten  denMesstisch  in  einem  vierten  Punkte 
zu  orientir^n,  und  zugleich  durch  das  Hückwärtsein- 
aehneiden  diesen  Punkt  auf  dem  Tischblattc  zu  bestim« 
neu,  um  dadurch  eine  Messoperation  zu  beginnen,  fort, 
zusetzen  und  zu  vollenden.  Allen  deutschen  Geomctcrn 
freundlichst  gewidmet  von  Georg  Winkler  Edlen  von 
Bröckenbrand,  Prof.  der  Mathem.  an  der  k.  k.  Forstlchr- 
anstalt  zu  Mariahrunn  u.s.w.     Wien.  1843.  8. 

Diese  kleine  Schrift,  welche  der  Herr  Verf.  auch  der  diesjäh- 
rigen Versammlung  der  deutschen  Naturforscher  zu  Grätz  vorzu« 
legen  beabsichtigte,  enthält  die  in  der  Messtischpraxis  am  meisten^ 
brauchbaren  Auflösungen  des  gewöhnlich  nach  Pothcnut  benannten' 
Problems,  welche  das  Gesuchte  entweder  sogleich  direct  mit  völliger 
Schärfe  oder  durch  zweckmässige  Näherungen  nuch  und  nach  lie- 
fern ,  in  einer  sehr  einfachen  und  deutlichen ,  jedem  auch  nur  mit 
den  ersten  Klementursätzen  der  Geometrie  bekannten  Praktiker  ge- 
wiss völlig  verständlichen  Darstellung,  verbunden  mit  mancnen 
aus  eigner  Erfahrung  hervorgegangenen  Bemerkungen^  und  ver- 
dient daher  Praktikern,  welclie  sich  mit  dem  in  Rede  stehenden 
Probleme  näher  bekannt  machen  wollen,  wie^  in  allen  Fällen 
sehr  zu  wünschen  ist,  empfohlen  zu  werden.  Am  finde  gicbt 
der  Herr  Verf.  auch  noch  die  gewöhnliche  Auflösung  durch  die 
ebene  Trigooouetrie,  wie  sie  sich  z.B.  in  Mayor's  praktischer 


214 

Geonetrie  findet,  erläotert  dieselbe  durch  ein  Beicniel,  verbreitet 
sieb  in  der  Vorrede  aucb  über  die  Geichicbte  des  Problens,  nnd 
verbindet  damit  u.  A.  die  Bemerkung,  das»  die  direkte  Asflftrang, 
deren  Erfindung  Scbuls-Montanus  in  aeinem  bekanntlick  von 
praktiscbeu  Geometern  viel  gebrauchten  Handbnche  der  ge- 
aa^imten  Land-  und  Erdmessung.  B.  U.  S.  146.  sich  beilege, 
schon  gegen  Ende  des  vprigen  Jahrhunderts  von  Österreidiiscbiea 
Ingenieurs,  namentlich  von  dem  bekannten  Geographen  Freihem 
von  Lichtenstern  gebraucht  worden  sei;  wie  ans  einer  von  desh 
selben  der  k.  k.  Grundsteuer-Regulirnngs-Uofcommissioii  nberreicb- 
ten  Denkschrift,  und  ans  einer  späteren  Broschüre  desselben:  Vor- 
schriften zu  dem  praktischen  Verfahren  bei  der  trigo* 
nometrischen  und  geometrischen  Aufnahme  eines  gros- 
sen Landes,  hervorgehe.    , 

Bei  dieser  Gelegenheit  wollen  wir  die  L^er  des  Archivs  aoch 
noch  darauf  anfme^sam  su  machen  uns  erlauben,  dass  den  von 
dem  Herrn  Verf.  der  vorhergehenden  kleinen  Schrift  in  Jahre  1839 
in  einer  zweiten  Ausgabe  herausgegebenen,  auf  gutes  Papier 
sauber  und  cörrect  gedruckten  sechtttelligen  Logarithmi» 
sehen  und  Logaritbmisch  -  trigonometrischen  , Tafeln. 
Wien.  1839.  In  Commissipn  bei  J.  G.  Heubner,  deren  in 
Nr..  X.  S.  154.  des  Literarischen  Berichts  nur  kurz  Erwähnung  ge- 
than  worden  ist,  ein  Vorzug  vor  manchen  andern  kleinen  TaKln 
dadurch  gebühren  möchte,  dass  sie  die  erforderlichen'  Differenzen 
und  Proportionaltheile  überall  wie  die  grössern  Tafeln  vollständig 
berechnet  enthalten.    , 

/ 

I 

J.  B.  A.  Thorel,  Arpentage  et  G^od^sie  pratiques.  Formerie. 
1843.  8.  mit  12  Tafeln. 

Abr^g^  de  g^om^trie  pratique  appliqn^e  au  dessin  lin^ire,  par 
L.  C.  et  F.  P.  B.     14.  Edition.  12.    Tours.  1843. 

Theoret.  Praktisk  Lärobok  i  Landtmäteriet.  Till  Landtmata- 
res,  Landtbrukares,  Juristers  och  Kameralisters  m.  fl.    Tjenst  Sam- 

mandragen  och  ntgifwen  af  Anders  Alreik,  Fil.  Mag.,  Ofwer-Inffe- 
niör,  R.  N.  o.  W.  0.  Stockholm.  1843.  8.  med  10  pl.  h.   4  Rdr.  16  sk. 

Bnr.  Montucci,  Geometria  e  meccanica  applicate  alle  arti  ec.  dl 
Policarpo  Bandini  sulle  tracce  della  publica  elementare  istruzione... 
deir  accad.  Tegea.    Disp.  1  — 3.    1843. 


Trigonometrie. 


Sammlung  von  Formeln,  Aufgaben  und  Beispielen 
aus  der  Geometrie,  ebenen  und  spnärischen  Trigonome* 
trie,  nebst  Anwendungen  auf  die  Stereometrie  und  Po- 


218r  7 

im..8.:.8TJMr.     •  ,  ..•    ,  .  .  ,..:;      ..„,  . 

•  IMese  Sthrift  ^ntbiitt^^iiiiD  i;«ichf»  ^aiii$Ji|ng  ^on  Formelp  ind 
Atffgat»«ii  aud  den  auf  idem  Tit^  g^aqdtea  Theijen.  d^r  MiatlieB^ 
tik,.  80  wie  aucb  aus  der  Lehre  vop  den  gopi ojaetri scheiß  up4.  py* 
ciometrischen  Reihen,  der  KreisrechnuDg  und  der  goniometrischen 
Auflösung  der  Gleichungen ^  und  ;Wifil  daher  für  einen  Jeden,  dem 
die  Erwerbung  eiper  greitiiern  Gewandtbait  im.  trigonoAetriscbeii 
Galcttl  Becförfpis^  ist,  ein  erwünf cbtea  Qüll^mittel  sein.  Denn  ßchwai^ 
lieh  wird  Jemandem ,  der  dieses  Bu6h  vollständig  durcbgearl^eitet 
hat,  noch  ein  Fall  aufstossen  können,  in  welchem  er  sich  nicht 
aelbat  %u  hälfe»  wifs^ftifloUto,  weshalb  dais^lbetHllerdings  atlgemei- 
ner  bekannt  zu  werden  und  Eingang  .xn  Jftnd.ei^.irarilient.    .   . 

JL  LobattOj  Leerh'oek  der  regtlijnige  ctp  «pberifche  driehoeks- 
meting.    1843. .  S^.  fl.      . 


>■    •  I 


Meübanik. 


A.  Matal  V  Coura  de  staitiqii«[,  k  l'usage  des  aspiraqs  ä  P^cole 
polytechnique  et  des  ^coles  d'artillerie  et;  de  marine.  8.  Paria.  1843. 


/ 
« 


Praktische  Mechanik. 


Allgemeine  Mascbinen^tSberclopIdiej  heMkUsgegeben  von  J.  A. 
Hülse.  Atlas  12.  (2.  Bds.  6.)  Lief.  Taf.  92—95.  97.  105—109, 
enthaltend,  qu.  ^  gr.  Fol.     Leipzig.    1843.     1  Thlr.  16  ggr. 

Poppe,  Dr.  J.  H;:  die  pfaktisebe  Mechanik  und  Mavchinenlehre 
unserer  Zeit;  ein  fasslivh  dargestelltes  Lehr-,  Leser  und Hülfsbuch 
zum  Nutzen  und  Vergnügen  für  alle  Stände.  Mit  190  Abbildungen. 
1.  Lieferung.    Zürich.    1843.    8.  '14  ggr. 

Der  praktische  Maschinenbauer,  von  A.  V.  Demme,  prakt.  Ma* 
scbinenbauer.    13.  Lief.j  mit  20  Tafeln  Abbildnngen.    8.    Quedlin* 

bürg.     1843.    2  Thlr. 

.*.*■■ 

Description  des  Machines  et  proc^d^s  consign^s  dans  lea  bre^ 
vets  d'invention  etc.   Tom.  47.^  avec  planches.  4.   Paris.  1843.  15  fr. 

Werkzeichnung^enoder  praktiMbe  und  detaillirte  Zeichnongen, 
4Besc]ireib9ingeii  uoa  jBrIäutQrni&gen  der  yerscbiedeaen  Arten   von 


216 


T.  K.  Memiümmhu,  mmiet  JfkiriifcaBg  tAmci  TecUiker.  1.  B«id 
i.  Hcfi,  cadbilt  4ie  Aalagc  cImt  iifaiafaM  OdUrik  neWt  Zu- 
IMir.  (§  lüiiocr.  Hitter  n  er.  F«fi»  nil  Imm  Test  in  irr.  8.) 
BcrliB.    184».    1  Tfcir.  12  ggr. 


Preaien  Mmtm»  4e  ■^'fiyf  f  pKf  fa,  cMtpremat:  1)  U 
tfc^rie  des  BacbiBes  äapIcB  ca  ■•■iCMmt;  ^  d«s  «otittWi  ireii^- 
rakf  sar  les  Mckwcs  caaMste;  mt  H.  SsBBCt.  Ib  1%  Parti. 
1843.    4  fr. 


Aagela  PSwacdbctti,  Maa«ale  dl  MeecaBm  pntica  per  P  bge- 
gaere  OTile.    llailaBA.    1843L 

GaM«  Piala,  Rvot«  rieciche  per  «la  liialaaiaaa  aia  rigaroia 
4i  Twü  probleai  sal  meto  idT  ac^aa.    4.    Mailaad.    1843. 


Optik. 


Albert  y    Petit  traite  de  peiipecüre  aradaae.     limoges.    Mit 
UTafela.    Paria.    1843 


L.  Sabae,  Traite  de  perspectife  tb^riqae  et  pratiqae.    3.  ^it 
Hit  6  TafelD.    Paria.    1843. 


Astronomie. 


Berliaer  aatroDoaiisches  Jahrbuch  fnr  1846^  beraaagegebea  ?oi 
.  F.  Encke.    gr.  8.    Berlin.    1843.    3  Tblr.  4  ggr. 

AstroDomy  and  Scriptare^  or  some  lllustratioDS  of  tbat  Scieace, 
and  of  tbe  Solar,  Lunar,  Stellar  and  Terrestrial  Phenonena  of 
Holj  Wrir.  Bj  tbe  Rer.  T.  Milner,  M.  A.  Anthor  of  „Tbe  Hbtory 
of  tbe  Seven  Churcbes  of  Aaia  etc.^^    London.  1843.    7  ah. 

C.  Rossari,  Trattato  di  astronomia  elementare.  16.  Hailand. 
1843.    IL.  .  • 

Handbok  i  Practiska  Astronomien  af  S.  A.  Cronstrand.  Andra 
Haftet.     Till  ledning  under  föreläsningarna  wid  det  bögre  Hil.itär 

Lärowerket  pa  Marieberg.    Stockholm.   1843.  8.  samt  H  ark  Ta- 


217 

beller.    b.  2  Rdr.  40  sk«    Mao  vergl.  Literaritober  Bericht  Nn  1. 
8.  13. 

Kreil,  C,  Ueber  die  Natur  und  Bewenog  der  Kemeten.  Mit 
besoDderer  BerttckBichtiguDir  des  grosseo  Kometen  vom  Jabre  1843. 
8.    Prag.    1843.    12  ggr. 

E.  M.,Beima,  Verbandelisgen  o?er  den  ring  ran  Satdmiii.  Lei- 
den.   1843.    2|  fl.    Man  vergl.  LiUrarischer  Beriebt  Nr.  X.  S.  102. 

Connaissance  des  tems  ou  des  mouTemeis  Celeste«,  a  l'uiage 
des  astrobomes  et  des  naviirateiirs  paar  Pan  1846.  Pablid  parle 
borean  des  longitndes.    8,    Paris.    1843.    7  fr.  50  c. 

J.  Seidelin,  Tabel  over  Selens  Declination  til  hver  Dags  Sand- 
middag  og  Maanens  ovre  Cnlminations  Middelklokkestet  for  Kbb. 
Meridian  i  1845.    Kjoebenbavn.    1843.    20  fs. 

Derselbe:  Tabel  over  Selens  Deelination  og  Tid-Equationen 
til  bver  Dags  Sandmiddag  og  Middelmiddag,  samt  Maanens  ovre 
Culminations  Middelklokkeslet  for  Greenvichs  Meridian  i  1845. 
ibid.    1843.    32  fr. 

Kerigan's  Matbematical  and  General  Navigation  Tables.  2  vols. 
royal  8.    London,    reduced  to  30  sb. 

Mappa  coelestis,  sive  tabulae  quinqiie  inerrantium 
septimam  ordinem  non  excedentinm  et  usque  ad  30  gra- 
dum  decl.  austr.  pertinentium  qoas  pro  medio  seculo  19 
atereograpbice  construxit  G.  Sebwinck.  Lips.  1843.  Fol. 
6  Thir.  16  ggr. 

Diese  trefflichen  fünf  Sternkarten  sind  in  den  astronomi- 
scben  Nachrichten  Nr.  482.  S.  30.  nron  Bessel  mit  vollem 
Rechte  sehr  empfohlen  worden.  Am  Ende  seiner  Anzeige  sagt 
Bessel:  ^y^DiB  Karten  stellen,  wie  aus  dem  Gesagten  hervorgeht, 
den  in  nnseren  Gegenden  sichtbaren  Theil  des  Himmels  dar.  Sie 
leisten  dieses  nicht  nur  weit  vollständiger,  sondern  auch  in  jeder 
anderen  Beziehung  weit  vollkommener  als  das  umfangreiche  Werk 
von  Bode.  Sie  befriedigen  ein  Bedürfnisse  dessen  Befriedigung 
alle  mir  bekannt  gewordenen  ähnlichen  flttlfsmittel  nicht  gewährten.^^ 

Uranometria  nova.  Stellae  per.mediam  Bnropam  so- 
lis  oculis  conspicuae  secundum  veras  lucis  magnitudi- 
nes  e  coelo  ipso  dcscriptae  a  Dr.  Fr.  Argelandro  (Auch 
mit  deutschem  Titel),  Berlin.  1843.  Mit  dem  Sternverzeich* 
nisse  4  Tblr. 

,,Alle  Himmelscharteo ,  die  wir  jetzt  besitzen  *%  sas^t  der  Herr 
Verf.  in  der  Vorrede,  ,, haben  zwei  wesentliche  Mängel:  die  Gros« 
sen  der  Sterne  sind  auf  denselben  nach  den  Scbätzungep  angege- 
ben, die  die  Astronomen  in  Fernröhren  gelegentlich  der  Bestimmung 
ihrer  Positionen  gemacht  haben,  und  die  häufig  sehr  fehlerhaft 
sind,  und  es  stehen  auf  ihnen  eine  Menge  hellerer  Sterne  nicht, 
während  viele  schwächere  gezeichnet  sind.  Beide  zusammen  ge- 
nommen verändern  die  am  Himmel  sich  darstellenden  Confignratio- 


218 

nen  oft  so  bedeutend ,  dass  mao  aicli  oamenüicli  in  ap  helleren 
Sternen  ärmern  Gegenden  desselben  kanm  iurecbt  finden  kaniu 
Diesen  Mäns^eln  für  die  im  mittlem  Europa  mit  blossen  Augen 
sichtbaren  ^nerne  so  iriel  alt  möglieh  abxiihelfen,  ist  der  Zweck 
^der  gegenwärtigen  neuen  Biwmelscbarten.^'  Allerdings  glauben 
wir,  dass  diese  schönen  neuen  Bimmelscharten,  in  denen  die  Sterne 
von  der  ersten  bis  zur  sechsten  Grösse  sehr  bestimmt  und  deutlich 
von  einander  interschieden  sinii,  in  4ieser  und  in  anderer  Bezie- 
biing  einem  wesentlieben  Bedürfbiss.e  abhelfeli,  und  empfehlen  die* 
selben  daher  den  Astronomen  und  den  Liebhabern  der  Astronomie 
angelegentlichst,  letzteren  auch  namentlich  deshalb,  weil  dieselben 
mit  geringen  Hülfsmitteln  schätzbare  Beobachtungen  über  die  ver- 
schiedene Grösse  uqd  Helligkeit  der  tSIterne. anstellen  können,  und 
die  Vervielfältigung  solcher  Beobachtungen,  zu  denen  Liebhaber 
der  Astronomie  nicht  genug  ermuntert  werden  können,  jedenfalls 
sehr  zu  wünschen  ist.  Sehr  zweckmässig  sind  auf  diesen  Charten 
die  Sterne  schwarz,  die  Umrisse  der  Sternbilder  dagegen  mit  blas- 
sen rothen  Linien  gezeichnet.  Auch  der  verhältnissmässig  sehr 
niedrige  Preis  von  4  Tbln  für  die  t'harten  mit  dem  Sternverseich- 
nisse zusamüen,  gereicht  diesem  schönen  Werke  zur  Empfehlang, 
und  wird  dessen  Anschaffung  erleichtern,  und  zu  seiner  weitetet 
Verbreitung,  die  es  so  sehr  verdient,  gewiss  wesentlich,  beitragen. 

Mittlere  Oerter  von  12000  Fix-Sternen  für  den  An- 
fang von  1836,  abgeleitet  aus  den  Beobachtungen  auf 
der  namburger  Sternwarte  von  Carl  Rümker.  Hamburg« 
1843.    4.    3  Thlr. 

Das  Vorwort  des  Herrn  Conferenzratbs  Schumacher  giebt 
den  Lesern  hinreichende  Nachricht  über  das ,  was  dieser  trefuche 
Sterncatalog  zu  leisten  sucht ,  auf  Irelches  wir  daher  hier  uns  xs 
verweisen  erlauben. 

New  Star  Tables,  adapted  to  Practical  Purposes  for  Tweaty^ 
two  Years,  commencing  January  1843:  for  thc  Use  of  Mariners, 
Amateur  Astronomers,  Chronometer  Makers  etc.^  with  an  Appendix, 
which  together  contain  all  the  principal  Problems  for  determining 
the  Latitude  and  Longitude  at  Sea,  with  several  Tables  and  Bxam- 
plifications.  Bj  Thomas  Lynn. ,   Roy.  8.    London«    1843.    10  sh. 

S.  Janse,  Berekening  en  construc^ie  van  zonnewijzers  vor 
den  middelbaren  tijd,  benevens  de  bandelwijze,  om  dezelve  binnen 
in  vertrekken  te  bescbrijven«  2|  fl. 


Physik. 


Beussi 


Die  Experimental- Physik,  methodisch   dargestellt  von  Dr.  F. 
m,  Oberlehrer  am  Gymnasium  zu  Parchim.    1.  Cnrsus.    Kennt- 


219 

niss  der  PhäDomene.    3.  verm.  und  rerb.  Aufl.    gr.  8.    Berlin.  1843. 
12  ggr.    Man  vergleiche  Literarischer  Bericht  Nr.  VIL  S.  111. 

Pouillet's  Lehrbuch  der  Physik  und  Meteorologie  für  deutsche 
Verhältnisse  bearbeitet  von  Dr.  Job.  Müller.  7.  und  8.  Lief.  Braun* 
schweig.  1843.    8.    1  Thir. 

Kästner,  K.  G.  W.,  Handbuch  der  angewandten  Naturlehre. 
8.  Lieferung,    gr.  8.    Stuttgart.  1843.    7  ggr. 

Populäre  Vorlesungen  über  naturwissenschaftliche 
Gegenstände,  aus  den  Gebieten  der  Geologie,  Physik 
und  Chemie,  im  Jahre  1843  gehalten  vor  den  gebildeten 
Bewohnern  von  Bonn^  von  Gustav  Bischof.  Bonn.  1843. 
8.    8  ggr. 

Den  Inhalt  dieser  Schrift  bilden  zwei  Vorlesungen,  von  denen 
die  erste,  um  uns  hier  mit  einer  ganz  allgemeinen  Angabe  zu  be- 
gnügen, die  Lehre  von  der  Verdunstung  zum.  Gegnenstande  hat.  Die 
zweite  kündigt  sich  an  als  eine  Erklärung  der  Elrscheinnn^en  des 
Thau's,  bescbäfitigt  sich  auch  etwa  auf  den  ersten  fdnf  Seiten  mit 
diesem  Gegenstande,  enthält  aber  nachher  lauter  Dinge,  die  zur 
Lehre  vom  Thau  gar  nicht  gehören,  wie  z.  B.  die  mehrfach  be- 
hauptete bekannte  Thatsache,  dass  durch  Oel  die  Gewalt  der  Mee- 
reswellen gebrochen  werden  könne,  und  eine  ausfuhrliche  Beschrei- 
bung des  Geysers  auf  Island,  von  dem  auch  eine  Abbildung  gegeben 
ist,  und  dessen  Erscheinungen  durch  einen  Versuch  nachzuahmen 
gelehrt  wird. 

R.  F.  Addenet,  Nouvelle  th^orie  de  P^lectricit^.  Nöcessit^  des 
fordts  poar  Tagriculture  et  le  bien-^tre  g^n^ral.    Paris.    1843. 

Electrical  Magazine.  Conducted  by  Mr.  Charles  V.  Walker. 
No.  1.    London.    1843.    8.    2  sh.  6  d. 

Zantedeschi:  Esperienze  suir  origine  delP  elettricita  voltiana, 
e  descrizione  di  un  elettro  -  motore ,  in  cui  la  forza  chimico-elet- 
trica  h  cospirante  colla  elettro-motrice  di  contatto.  4.  Vicenza.  1843. 

Zantedeschi:  SulP  indusione  dinamica  attraverso  involucri  e 
diaframmi  di  ferro.  Vicenza.  fAus  dem  Sept. — Oct..  Hefte  des 
Jahrganges  1841  der  Annali  delle  scienze  del  regno  Lombardo* 
Veneto  besonders  abgedruckt.)  ' 

Zantedeschi:  Dell'  azione  reciproca  di  due  correnti  ellettrichi 
in  un  medesimo  filo  e  in  fili  isolati  vicinissimi,  delle  leg^i  deli' 
induzione  volta-elettrico  dinamica  e  della  identila  fra  la  virtii  in- 
duttiva  elettro- magnetica  e  magneto - elettrica.  Vicenza.  4.  (Aus 
dem  Nov. — Dec. -Hefte  des  Jahrg.  1841  der  Annali  «delle  scienze 
del  regno  Lombardo  -  Veneto  besonders  abgedruckt.) 

Zantedeschi:  Sopra  aleuni  fenomeni  che  presentano  i  poli  di 
UD  elettro -motore  voItiHno.    Venedig.  1842.  8.  ' 


220 

"^    Gios.  Zamboni,  Sair  elettro  -  motore  perpetuo,  »truzione  teor. 
prut.,  Verona.     1843. 

Zannotti,  Elementi  di  fisica  positiva.  Fase.  1—3.  Neapel. 
1843.    8. 

Die  hydroelektrische  Metallüberziehung  oder  Ver- 
goldung, Versilberung,  Verjplatinirong,  Verkunfernn^ 
und  Verzinkung  auf  galvanischem  Wege.  Ausifibrlick 
bearbeitet  für  den  Gewerbsmann  von  C.  F.  Hänle.  Lahr. 
1843.    8.    16  ggr. 

Diese  Schrift  scheint. recht  deutlich  bearbeitet  zu  sein,  und  kann 
daher  allen  denen,  welche  sich  mit  hydroelektrischen  Metallüber- 
ziehnngen  beschäftigen  wollen,  empfohlen  werden. 

An  Account  of  some  remarkable  Applications  of  the  Electric 
Fluid  to  the  Useful  Arts.  By  Mr.  Alex.  Bain.  IVith  a  VindicatioD 
of  bis  Claim  to  he  the  First  Inventor  of  the  Blectro.-Magnetic  Te- 
legraph, and  also  of  the  Electro-Magnetic  Clock^  by  Joon  Finlai- 
son,  Esq.  Actuary  of  the  National  Deht  Office.  London.  1843.  8. 
with  5  diagrams.  4  sb. 

lieber 'das  Licht  von  Ludwig  Moser.  Vortrag,  ge- 
halten in  der  physikalisch  •  ökonomischen  Gesellschaft 
zu  Königsberg  den  7.  April  1843.  Königsberg.  1843. 
8.    8  sgr. 

„Der  Wunsch  einiger  Freunde  veranlasst  mich",  ßugt  der  .Herr 
Verf.  in  dem  Vorwort,  ,,eine  in  der  hiesigen  physikalisch -ökono- 
mischen Gesellschaft  gehaltene  Vorlesung  dem  Druck  zu  übergeben. 
Sie  enthält  die  Resultate  meiner  Untersuchungen  über  das  Licht^ 
in  derjenigen  Form,  in  welcher  sie  vielleicht  ein  grösseres  Publi- 
kum interessiren.  Ich  glaube  nicht',  dass  wenn  man  vor  das  |;rÖ8- 
sere  Publikum  tritt,  es  mit  den  oberflächlichen  Ergebnissen  gethai 
sei;  ihm  gebühren  vielmehr  die  besten,  d.h.  diejenigen,  welche  in 
das  Wesen  der  Sache  am  meisten  eingehen.  Das  einzige,  was  man 
da  zurückhalten  darf  und  soll,  sind  die  minutiösen  Details,  welche 
das  Interesse .  der  Männer  von  Fach  zn  bilden  pflegen,  und  ihnen 
reservirt  bleiben  müssen.'*  Wir  empfehlen  diese  Schrift  allen  den- 
jenigen, welche  sich  in  der  Kürze  mit  den  Hauptresultaten  der 
merkwürdigen  Moser'schen  Entdeckung  des  sogenannten  unsicht- 
baren Lichts  bekannt  machen  wollen,  und  sind  zugleich  der 
Meinung,  dass  die  in  derselben  angegebenen  Gesichtspunkte  ganz 
geeignet  sind,  die  Leser  auf  den  richtigen  Standpunkt  zu  stellen, 
aus  welchem  sie  diese  in  neuerer  Zeit  mehrfach  angefochtene  Ent- 
deckung zu  beurtheilen  haben. 

Trait^  de  Photographie,  derniers  perfectionnemens  apport^  an 
daguerr^otype.  4.  ^dit.  Par  R.  P.  Lerebours.  In  8.  Paris.  1843. 
3  fr.  50  c. 

Photogenic  Manipulation,  containing  piain  Instructions  in  the 
Theory  and  Pratice  of  the  Arts  of  Photography ,  Calotype ,  Cyano- 
type,  Ferrotype,  Chrysotype,  Anthotype,  Daguerreotype ,  Thermo- 


221 

graphy.     By  Georg  Thomas  Piscber*     18mo,  illustrated  by  wood* 
cuts.    London.  18&,    1  sk. 

Meteorology;  comprisinff  a  Deseription  of  the  Atmosphere  and 
its  Phenomena;  tke  Laws  oF  Clioiate  in  ^eneral  and  eipecially  tbe 
Climate  Features  peculiar  to  tbe  Region  of  tbe  United  States;  witb 
aome  Remarks  upon  tbe  Glimates  o?  tbe  Ancient  World  as  based 
OD  Fossil  Geology.  By  Sam.  Forry,  M.  D.  Witb  13  illustrations, 
amali  folio.    New  York.  1843.    1  sh  6  d. ' 

Annalen  für  Meteorologie,  Brdmagnetiamua  and  ver- 
wandte Gegenstände,  redigirt  von  Grunert,  Koller, 
Kreilj  Lanont,  Flinninger,  ftuetelet,  Stieffel|  heraus* 
gegeben  von  Dr.  J.  Lamont. 

Jahrgang  1842.  Heft  IV.  München.  1843.  8.  Magne- 
tische Störungen,  beobachtet  im  magnetischen  Observatorium  der 
k.  Sternwarte  bei  München.  —  Relev^  des  observations  m^t^orolo- 
giques  faites  a  TObservatoire  Royal  ä  Marseille  par  M.  B.  Valz.  — 
Zusammenstellung  der  meteorologischen  Beobachtungen  in  Schössl, 
von  Herrn  A;  Bayer.  •—  Auszug  aus  dem  Annuaire  magn^tique  et 
m^t^orologique  du  corps  des  Ingenieurs  des  Mines  de  Russie  par  A. 
T.  Kupffer.  —  Maxima  und  Minima  der  Barometerstände  im  Jahre 
1841.  —  Resultate  der  meteorologischen  Beobachtungen  an  der 
Sternwarte  in  Dorpat  für  1842,  mitgetbeilt  von  Herrn  Hofrath 
Mädler,  —  Bruchstücke  aus  den  meteorologischen  Beobachtungen 
Tom  Hobenpeissenberge.  —  Meteorologische  Beobachtungen  in  La- 
brador und  Grönland. —  Meteorologische  Beobachtungen  in  Utrecht, 
mitgetbeilt  von  Herrn  Professor  van  Rees.  —  ftuantit^  de  Pluies 
tomb^es  a  Lyon,  par  M.  Job.  —  Stündlicher  Gang  der  Temperatur 
und  des  Luftdruckes  beobachtet  im  Jahre  1842  in  der  k.  Sternwarte 
bei  München.  —  Zusammenstellung  der  täglichen  meteorologischen 
Beobachtungen  von  Stuttgart,  Giengen  an  der  Brenz,  Carlsruhe, 
Wien,  Parma.  —  Znsammenstellung  der  monatlichen  Mittel  des 
Luftdruckes  und  der  Temperatur.  —  Ph^nomenes,  registr^  k  Parme 
pendant  Tann^e  1841,  par  M.  Colla.  —  lieber  die  Bestimmung  des 
Gesetzes,  nach  welchem  der  Magnetismus  in  Stablstäben  vertbeilt 
ist,  vom  Heransffeber.  —  Vermischte  Nachrichten,  vom  Herausgeber: 
Annuaire  magnetique  et  m^t^orologique  du  corps  des  Ingenieurs 
des  Mines  de  Russie  etc.,  par  A.  T.  Kupffer,  annde  1840.  Auszug 
ans  einem  Schreiben  des  Herrn  Staatsrates  und  Akademikers  Kupffer 
an  den  Herausgeher.  Auszug  aus  einem  Schreiben  des  Herrn  Pro- 
fessors van  Rees.  Absolute  Tntensitätshestimmung  von  Herrn  Prof. 
Llojd«  Mittbeil ung  des  Herrn  Prof.  Fournet  aus  Lyon.  Meteoro- 
logische Beobachtungen,  veranstaltet  von  Herrn  Espy  in  Wasbing« 
ton.  Witterungsbericht  von  Herrn  Hofrath  Mädler  aus  Dorpat. 
Mittheilung  von  Herrn  Colla.  Magnetische  Wärme -Compensation. 
Auszug  aus  einem  Briefe  des  Herrn  Koller.  Variationen  der  mag- 
netischen Inclination. 

Jahrgang  1843.  Heft  V.  München.  1843.  8.  Auszug 
aus  dem  Annuaire  magnetique  et  m^töorologique  du  corps  des  In- 

Senieurs  des  Mines  de  Russie,  par  A.  T.  Kupffer.    Ann^e  1840.  — 
lagnetisehe  Störungen,  beobachtet  im  Observatorium  der  k.  Stern* 
warte  bei  München^  1841.  —  Monatliche  Mittel  dea  Barometer-  and 


222 

TheimoneterstaDdes  in  Danzig,  beobachtet  tob  dem  Herrn  Regie* 
rungsratb  Dr.  Kleefeld^  tod  1807  bis  1838.  —  Zusammenstellang 
der  tariflichen  meteorologischen  Beobachtungen  in  Wien,  Salzburg, 
Stuttgart,  Bensberg  und  Cronberg  1842.  -—  Vergleichong  der  me- 
teorologischen und  magnetischen  Beobachtungen  in  Brüssel  und 
Mönchen  1841.  —  Mittlere  magnetische  Declination  in  München 
1841  und  1842.  -—  Magnetische  Beobachtungen  der  russischen  Sta- 
tionen, ausgezogen  aus  dem  Annuaire  des  Herrn  Staatsraths  und 
Akademikers  Kupffer.  — >  Magnetische  Beobachtungen  in  Münchei 
v^m  August  1842  bis  Mai  1843.  —  Bemerkungen  zu  den  Torber- 
*gehenden  Beobachtungen.  —  Vermischte  Nacbncbten,  vom  Heraus- 
geber: Magnetische  Bestimmungen  in  Böhmen,  von  Herrn  Kreil. 
Tieter  Barometerstand  am  Ende  Februar  1843.  Auszöge  aus  Brie- 
fen des  Herrn  Colla.  Magnetisches  Observatorium  in  Wasbingtss. 
Bemerkungen  über  magnetische  Beobachtungen. 

■ 

Bestimmung  der  Horizontal-Intensität  des  Erdmagnetismus  nach 
absolutem  Maasse.    Von  Dr.  J.  Lamont.    München.    1842.    4. 


Resultate  der  magnetischen  Beobachtungen  in  München 
rend  der  dreijährigen  Periode  1840,  1841,  1842.     Von  J.  LamoDt 
Mönchen»    1843.    4. 

In  den  Gelehrten  Anzeigen,  herausgegeben  von  Mitgliedern  der 
k.  baver.  Akademie  der  Wissenschaften,  3.  März  1843.  Nr.  44.  45. 
S.  358  —  360,  hat  Herr  Dr.  Lamont  der  k.  Akademie  einen  Bericht 
über  Die  magnetischen  Beobachtungen  in  der  dreijähri- 
gen Periode  1840  —  41 — 42.  erstattet.  In  denselben  Anzei- 
gen,  26.  Juli  1843.  Nr.  147.  148.  149.  1$.  148—164,  findet  sich  eil 
Bericht  desselben  Herrn  Verfs.  über  die  von  ihm  eingeschla- 
gene Methode  zur  Messung  der  magnetischen  Inclina* 
tion«  Auch  berichtet  in  Nr.  140.  ff.  Herr  Akademiker  Dr.  Schaf* 
bäutl  über  die  Resultate  seiner  Beobachtungen  mittels 
eines  von  ihm  construirten  Photometers. 

Der  Urzustand  der  Erde  nnd  die  Hypothese  von  einer  statt- 

§ebabten  Aenderung  der  P«le,  erklärt  durch  Uehereinstimmung  mit 
agen  nnd  Nachrichten  aus  ältester  Zeit.  Eine  geolog.  histor.  Un- 
tersuchung über  die  sogenannte  Sündfluthskatastrophe  von  Fred. 
Klee.  Nach  der  dänischen  Handschrift  des  Verfassers  von  Maj.  G. 
F.  von  Jenssen- Tusch,    gr.  8.    Stuttgart.  1843.    1  Thlr.  18-ggr« 

W.  C.  Redfield,  On  Whlrlwind  Storms:  with  Replies  to  tfae 
Objections  and  Strictures  of  Dr.  Hare.    New  York.   1843.    6  sb. 

Sammlung  physikalischer  und  hydrographischer  Beobachtungeiy 
welche  an  Bord  der  k.  preussischen  Seehandlungs-Schiffe  auf  ihren 
Reisen  um  die  Erde  und  nach  Amerika  angestellt  worden  sind. 
Geordnet  und  herausgegeben  von  Dr.  H.  Berghaus.  Erste  Abthei- 
lung: Reisen  um  die  Welt.    Breslau.  1842.    4.    5  Thlr. 

Philosopbical  Diagrams,  illustrating  the  varions  Brancbes  of 
Natnnl  Philosophy.     By  Fred.  J.  Minasi,  Lecturer  on  Nat.  Philo* 


223 

sopliy.    1.  Seriet.    Meehanicir  (15  Btätter  mitFigarett).     Londmi 
1843.    15  ah.   . 


Yermischte  Schriften. 


The  Cambridge  mathemAtical  Journal.  No.  XV.  May, 
1842.  I.  Oo  the  General  Problem  of  Intercalations.  II.  Note  on  the 
Theory  of  (he  Solutions  of  Cubi«^  and  Biquadratic  Equations.  111. 
Exposition  of  a  General  Theory  of  Linear  Transformations.  Part  II. 
IV.  A  Metbod  of  obtaining  any  Root  of  a  Number  in  the  Form  of 
a  Continued  Fruction.  V.  Notes  on  some  Points  in  Formal  Optics. 
VI.  On  BIliptic  Functions.  VII.  On  the  Solution  of  Functional  Dif- 
ferential Equations.  VIII.  Oo  Certain  Definite  Integrals.  XI.  De* 
monstrations  of  some  Geometrical  Theorems.  X.  Oo  the  motion  of 
a  Solid  Body  about  its*Centre  of  Gravity. ,  XI.  Mathematical  Notes: 
1.  Demonstration  of  the  priociple  of  Virtual  velocities.  2.  Problem 
from  the  Papers  of  1842.  —  It  -F  {ar,  y,  x)  =:  <p  (ti,  r,  «^),  where 

äF 
jP  Is  homogeneous  of  the  #tth  degree  in  or,  y,  x  and  u  =r  -j-^ 

No.  XVllI.  May,  1843.  I.  On  certain  Formulae  made  use  ef 
in  Physical  Astronomy.  II.  Note  on  vibratin|(  Cords.  III.  Oo  the 
Integration  of  certain  Equations  of  Finite  DifTerences.  IV.  On  a 
Class  of  Differential  Equations,  and  on  the  Lines  of  Curvature  of 
an  Ellipsoid.  V.  Note  on  a  Problem  in  Dynamics.  VI.  On  the  In- 
tegration of  Linear  Partial  Differential  Equationi^  by  the  Methoda 
of  Monge  and  Lagrange.  '  VII.  On  the  Attractions  of  Conducting 
ai^d  Non- Conducting  EiectriGed  Bodies.  IX.  Qp  Lagranges  Theo- 
rem. X.  Note  on  Orthogonal  Isothermal  Surfaces.  XI.  On  Fou* 
rier's  Theorem.  XU.  Mathematical  Notes:  1.  Stability  of  Eccentri- 
cities  and  Inclinations.    2.  Mnemonic  Ruie.    (Für  die  Formel: 

cos  c  cos  iff  =  sin  r  cot  a  —  n\n  B  cot  A 

der  sphärischen  Trigonometrie).  3.  To  shew  that  the  jgreatest 
and  least  radii  of  any  plane  section  of  the  surface  of  elasticity  are 
at  rhght  aogles.  4.  Problem  in  the  Papers  of  1842.  A  quadrilate- 
ral,  composed  of  four  unequal  beams  jointed  together  at  the  extre- 
mities,  is  compressed  by  a  given  force  in  the  mrection  of  one  dia- 
gonal: find  the  force  in  the  direction  of  the  otber  diagonal  which 
will  resist  the  compression. 

M^moires  pr^sent^s  par  divers  savants  a  l'Acad^mie 
roy^ale  des  sciences  de  I'Institut  de  France  et  imprim^a 


224 

par  8011  ordre..  Sciences  natb^maftiques.   Tome  YIII.   Pa- 
ris.    1843.    4. 

*  Aas  diesem  Bande  sind  folgende  Abhandlungen  ausznzeicboen: 
EL  Becquerel ,  memoire  sor  le  rayonnement  chimique  qui  accompag^e 
la  luDiiere  solaire  et  la  Inmi^re  ^lectriqae.  —  G.  Lam^,  memoire 
sur  la  d^moDStration  d'un  nouveau  cas  du  dernier  th^or^.me  de  Fer- 
mat.  ^~*  G.  Delafosse ,  r^berches  sur  la  cristallisation  consider^s 
sous  les  rapports  pbysiques  et  matb^matiques. 


»      * 


N 


XV. 

Literarischer  Bericht 


Geschichte  der  Mathematik  und  Pbysilc. 


Alberi,  Bog«:  De  Galilei  Galileii  circa  Joyis  satellites  lacubra- 
tidnibus  quae  in  i.  et  r.  pittiana  palatina  bibliotheca  adservantar. 
Florenz.  1843. 

Derselbe:  t)ei  Lavori  di  G.  Galllei  intorno  i  satelliti  di  Giove 
csisteDti  nell  i.  r.  bibliotbeca  Palatina  de^Pitti.  4|;o.  Florenz.  1843. 
(Wabrscbeinlicb  ans  der  neuen  Ausgabe  der  Opere  di  G.  Galilei 
besonders  abgedruckt.) 

M.  s.  Literar.  Beriebt  No.  Xlll.  S.  208.  und  unten  unter  den 
Vermiscbten  Scbriften. 

Wilde^s  Gesebicbte  der  Optik.  Zweiter  Tbeil.  s.  m.  unter 
Optik. 


Schriften  über  Unterrichtsmethode. 


G^rono  et  Roguet,  Programme  d^taill^  des  connaissances  ma- 
tb^matiques  exig^es  pour  radmission  aux  ^coles  polytecbnique ,  na- 
vale,  militaire,  foresti^re  etc.  2  ^dit.  8.  Paris.  184d.  2  fr.  50  c. 


Band  IT.  «  21 


226 


Systeme,  Lehr-  und  Wörterbücher. 


Reber,  Peter,  Herzoffl.  Leuchlenberj!:.  Oberadministratiolisretb 
zQ  Eicbstädt,  UaDdbuch  der  Arithmetik,  Geometrie,  Stereometrie, 
Trigooometrie  uod  deren  praktische  AnweadaDg  für  ForstmäiMr, 
Militairs,  Beamte,  Geometer  und  Alle,  welche  sich  in  dieser  Wb- 
senschaft  selbst  uoterricbten  wollea.  2.  Abth.:  Geometrie,  Trifft- 
nometrie  und  PoljgODometrie.  gr.  8.  nebst  5  litb.  Tafeln  in  i  ro* 
lio,  1  Tafel  in  4.  und  I  Karte  in  Folio.  Kempten.  1843.  2  thlr. 
12ggr. 

Bordes,  L. ,  Le^ons  de  mathematiques.  2de.  ^dit.  Part.  1.1 
Avec  8  plancbes.     Paris.   1843.     8  fr. 

Francoenr,  Corso  completo  di  matematicbe  pure.  2  Tomi.  Coo 
10  TaF.    Neapel.    1841.    21  L.  25  r. 


Arithmetik. 


Fiebag,  demonstratire  Recbnenknnst  für  die  unteren  Gymnasial* 
Klassen,  für  Seminarien  und  höhere  Bürgerschulen.  2te  Termehrtt 
und  verbesserte  Auflage.    Breslau.    1843    8.    4*  ^'>''* 

Bernhardt,  J.  B.,  Lehrer  in  Fleisch wangen,  Vecf^reo,  die  Ver- 
bältnissrechnungen  durch  Vernunftschlüsse  anschaulich  nnd  zugleidi 
bequem,  leicht  und  schnell  aufxulösen.  Eine  Zugabe  zur  gewöhn- 
licben  Schlussform  und  zunächst  ein  methodischer  Leitfaden  für  die 
Hand  des  Lehrers.     Ulm.     1843.     gr.  8.     8  ggr. 

Frisch,  Friedr.,  Lehrer  in  Basel,  Aufgaben  xum  Zifferrecbneo, 
für  schweizerische  Elementarschulen.  Nach  einem  stufenmässigeD, 
Tom  Leichtern  zum  Schwerern  fortschreitendem  Gange  nnd  mit  be- 
sonderer Berücksichtigung  der  schweizerischen  Münzen  und  der 
neueren  Blaasse  und  Gevicbte.  2.  Abth.:  das  Reebneu  mit  Sorten, 
Bräche,  Dreisatzrecdnnng,  Zinsrechnung  und  Gesellscbaflsrecbnung. 
Basel.     1842.    8.     Geb.  11  ggr. 

Derselbe:  Scblisael  zur  erstes  Abtbeiluncf  der  AQ%aben  zum 
Zifferreebaea.    Kbead.    8.    Geh«  4  ggr. 

Loebmann,  Fr.«  neue  arithmetische  Uebungsbeispiele  für  I>ent8eb- 
lands  Gjrmnasien  und  Bürgerschulen,  sowie  für  Berg-,  Porst-,  Mi- 
litair-  und  andere  Institute  bearbeitet.  Istes  Heft;  die  4  Recb- 
Bsugsarten  nüt  flranzen  flrieicb  und  ungleich  benannten  Zahlen.  2te 
▼wmebrte  Anflw  ^Leipzig^    1843.    8.    9  ggr.      v 


227 

Derselbe.  2tes  Heft:  die  4  RechnuDfpiarten  gleich  und  ungleich 
benaooter  fahlen  mit  gemeioeQ  Brüchen.  2te  vermehrte  Auflage. 
Eben^.  1843.    8.    6  ggr.       ^ 

Anweisung  zum  Gebrauche  des  englischen  Rechen- 
schiebers (Sliding  ruie- Regle  k  caicul),  eines  Instru- 
ments, mittelst  dessen  mau  den  grössten  Theil  der  im 
technischen  Leben  vorkommenden  Rechnungen  sehr 
schnell  und  sicher  vollführen  kann;  zunächst  für  Ma- 
schinenbauer, Ingenieure,  Architecten,  Zimmermeister, 
Steinhuuer,  Fabrikanten  und  jeden  im  technischen  Be* 
triebe  Beschäftigten,  wie  nicht  minder  für  Astronomen, 
Physiker,  Optiker,  zur  grossen  Erleichterung  und  Si- 
cherstellung ihrer  Rechnungen.  Von  Dr.  L..  C.  Schulz 
V.  Strassnicki,  ö.  o.  Prof.  der  Mathem.  am  k.  k.  polytech- 
nischen Institute  zu  Wien.    Wien.  1843.   8.     1  Tbir.  12  ggr. 

So  wie  das  hier  beschriebene  Instrument  selbst  ist  auch  die 
vorliegende  Schrift  wegen  der  grossen  Sorgfalt  und  Gründlichkeit, 
mit  welcher  dieselbe  im  Allgemeinen  verfasst  ist,  und  den  vielen 
zur  Erläuterung  beigebrachten  Beispielen,  die  nicht  der  geringsten 
Uudeutlicbkeit  Raum  lassen,  hauptsächlich  Lehrern  an  höhern  Bür- 
gerschulen. Realschulen  ubd  Gewerbeschulen  in  jeder  Beziehung 
sehr  zur  Beachtung. zu  empfehlen,  und  der  Herr  Verf.  hat  sich  durch 
deren  Ausarbeitung  sowohl  um  diese  Schulen,  als  auch  um  die  auf 
dem  Titel  genannten  Personen  gewiss  ein  sehr  d(|nkbar  anzuerken- 
nendes Verdienst  erworben.  Durch  die  Robrmaun^sche  Buchhand- 
lung zu  Wien  kann  d^r' von  Lenoir  in  Paris  aus  Buxbaum  ver- 
fertigte, an  Genauigkeit  keinem  englischen  Instrumente  nachstehende 
Sliding  ruIe  um  den  sehr  geringen  Preis  von  2  fl.  30  kr.  Conv.- 
Münze  =  3  0.  Rjsichswährung  von  ganz  Deutschland  bezogen  wer- 
den. In  den  bekanntlich  ungemein  reichen  Sammlungen  des  k.  k* 
polytechnischen  Instituts  zu  Wien  befinden  sich  eilf  Sliding  ruie's 
von  verschiedener  Einrichtung^  die  auf  S.  184  — 108  dar  vorliegen- 
den Schrift,  der  am  Ende  auch  noch  Tabellen  der  Divisoren  fttr  die 
vorzüglicbsten  Maasse  und  Gewichte  beigegeben  sind,  »ämmtlich 
be;ichrieben  werden. 

Sammlung  von  Lehrsätzen,  Formeln  und  Aufgaben 
aus  der  gewöhnlichen  Rechenkunst,  Mathematik  und  Phy- 
sik von  Dr.  J.  Götz,  Prof.  der  Mathematik  (am  Gymna- 
.sium  zu  Dessau).     Berlin.    1843.    8. 

Drei  Theile  sind  erschienen.  Erster  Tbeil.  Sammlung  von 
Aufgaben  aus  der  gewöhnlichen  Rechenkunst.  8  ggr.  ^^  Zweiter 
Theil.  Sammlung  von  Lehrsätzen,  Formeln  und  Aufgaben  aus  der 
Arithmetik,  Algebra  und  allgemeinen  Grössenlehre.  10  ggr.  — 
Dritter  Theil.  Samminnjg  vou  I^hrsätzen,  Formeln  und  Au^abeu 
aus  der  ebenen  Geometrie,  analytischen  und  ebenen  Trigonometrie, 
ebenen  Polygonometrie,  Stereometrie,  sphärischen  Trigonometrie  und 
sphärischen  Polygonometrie.  1  Tlilr.  O  ggr.  —  Die  jedem  Kapitel 
vorausgeschickten  Fragen  und  die  in  das  System  gehörenden  Sätze 
hätten  nach  unserer  Ceberzeugung  weggelassen  werden  sollen. 

Reher,  Tabellen  über  Längeu-,  Flächen-  anU  Körpermaaaa6| 
den  inneren  und  gangbaren  Werth  der  Münzen,  über  Verf^aU 


228 

chang  yerscLiedener  HaDdelsvewiclite,  Ellen  ^,  Getreide-  «nd  Ge- 
tränk emaasse  aller  Läo<ler,  dann  über  «las  speziHjKhe  Gewicht  ud 
die  Verbältnisszalilen  bei  Flüssigkeilen,  Metall,  MineralieB,  B<i1ib.s.w. 
nacb  bajerscbem  Kubikscbub  und  Gewicbt  berecbnet.  Mit  1  li- 
thogr.  Tafel  in  kl.  Fol.     Kempten.     1843.    gr.  8.     12  ggr. 

Derbois:  cabier  ou  profframme  detaill^  d'arithm^iiine  th^ri^iie 
et  pratique.    8.     St.  L6.     lo43. 

Knapp,  Fl.,  Tb^orie  des  proportions  coinpos^s  et  ses  BHirMa. 
tions,  ä  rusage  des  maibons  d'^ducation.     18mo.    Bruxelles.  Im). 

Bergery,  €.  L. ,  Complemens  de  caicul  des  ^oles  priaaiKs. 
Seconde  Edition.     Paris.     1843.     18  ggr. 

Arilbmetic,  designed  for  tbc  Use  of  Scbools.  By  the  Rer. 
J.  W.  Colenso,  M.  A.  Fellow  of  8r.  Jolin's  College.  Cambridge. 
1843.     12mo.    4  sli.  6  d. 

Francois,  Gius.,  Tratt^to  teorico  •  pratico  d^aritmetica.  Floreac 
1843.    5  L.  88  c. 

Fiebag,  die  allgemeine  Grössenlebre  und  niedere  Algebra  für 
die  oberen  Gymnasiulklassen  und  Realscbulen.  gr.  8.  Breslau. 
1843.    8  ggr. 

Sass,  Bucbstaben-Recbnung  und  Algebra.  Mit  1  Logaritbaieo- 
Tafel.  11.  Abtb.  der  Forfaetzung  des  „Rechenbucbes  für  Volksscha* 
len''.     gr.  8.    Altona.     1843.     1  Thlr. 

Derselbe:  Resultate  dazu.     gr.  8.    6  ggr. 

Fiedler,  I)r.  J.,  Lebrbucb  der  allgemeinen  Aritbmetik  zum  Ge- 
brauch für  Gymnasien  und  höhere  Bürgerschulen,  gr.  8.  Breslau. 
1843.     1  Thlr. 

Gräfe,  Dr.  H.,  Sammlung  von  Beispielen  und  Aufgaben  aus  der 
Bucbstabenrecbnuijg  und  Algebra  zum  Gebrauch  in  Real-  und  Bür- 
gerschulen.    1.  Heu.     8.  .Jena.     1843.     9  ggr. 

Derselbe:     Resultate    zu   vorstehender  Sammlung.     8.     Ebend. 

Blaser,  C,  Allgemeine  Behandlung  der  Reihenom- 
kebrung  nebst  Anwentlung  derselben  zur  Darstellung 
der  Wurzeln  algebraischer  Gleichungen  in  unendlichen 
Reihen,    4.     Bern.     1842.     10  ggr. 

Wenn  der  Verf.  dieser  Schrift  klagt,  dass  die  Reihenumkeb- 
rung,  die  bekanntlich  längere  Zeit  einen  Uauptgegenstand  der  Cb- 
tersuehuugen  der  Bearbeiter  der  combinatorischen  Analysis,  nament- 
lich  Hiodenburg's,  Rothe's,  Eschenbacb's,  Pfaff's  ausmachte,  gegea* 
wärtig  von  den  Mathematikern  vernachlässigt  und.  eher  umgangen 
als  angewandt  werde,  so  hätte  er  bedenken  sollen,  dass  die  ge- 
geßWiFÜge  Theorie  dieser  onalytiicben   Operation   in  so  fern  als 


229 

eine  im  höchsten  Grade  unvotlkominene  bezeichnet  werden  muss, 
weil  sie  uns  in  völliger  Ungewissheit  über  die  Converffenz  oder 
Divergenz  der  betreffenden  Reihen  lässt,  und  duss  daher  d-ieAfftthe- 
matiker,  welche  statt  der  ReihenumkebruDg  «zu  andern  Methoden 
ihre  Zuflucht  uebinen,  jedenfalls  viel  eber  zu  loben  als  zu  tadeln 
sind.  Hätte  er  scioo  Untersuchungen  auf  den  vorher  in  Anregung 
gebrachten  Punkt  gerichtet,  so  wärde  er  der  Wissenschaft  einen 
wesentlichen  Dienst  zu  leisten  im  Stande  gewesen  sein;  er  hat  die- 
sen Hauptpunkt  in  der  Theorie  der  Umkehrung  der  Reihen  aber 
ganz  uufa^achtet  gelassen. 

Elementar  Afhandling  oin  Seriers  Convergens.  Praes.  Carl 
Joban  Hill,  Mathem.  Prof.;  Resp.  Theodor  Ihrmann.  1.  Lund. 
1S43.    8. 

Mundt^  C.  A.,  de  accuratione,  qua  possit  quantitas  per  tabulas 
determinari  et  quidem  cum  per  tabulas  in  Universum >  tum  singula- 
tim  per  tabulas  logarithmicas  et  trigonometricos.  4.  llnuniae.  1842 
2  Tblr. 


Geometrie. 


Bolzano,  Dr.  Hern.  Versuch  einer  objcctiven  Begründung  der 
liehre  von  den  drei  Dimensionen  des  Raumes  (aus  den  Abhandlun- 
gen der  königl.  böhm.  Gesellscbaft  der  Wiss.,  V.  Folge,  3.  Band, 
besonders  abgedruckt),    gr.  4.     Prag.     1843.    4  ggr. 

Türk,  Wilh.  v.,  t^eitfaden  für  den  Unterricht  in  der  Formen* 
und  Grössenlehre.  5.  Aufl.  mit  120  Kupfertafeln,  gr.  8.  Potsdam. 
1843.    1  Tblr.  18  ggr. 

Raumlehre  oder  Geometrie,  nach  den  jetzigen  Anforderungen 
der  Didaktik  für  Lehrende  und  Lernende  bearbeitet  von  Dr.  F.  A. 
W.  Diesterweg,  Director  des  Seminars  für  Stadtschulen  in  Berlin« 
Zweite  vermehrte  und  verbesserte  Auf  läge.  Mit  9  Steintafeln,  gr.  8. 
Bonn.    1843.     1  Tblr. 

Gruber,  Dr.,  die  Formen-  un))  l^aumgrössenlehre  in  der  Volks- 
und  Fortbildungsschule,  für  Lebrer  bearbeitet,  gr.  8.  Karlsruhe. 
1843.    12  ggr. 

Hablützel,  J.  G.,  Lehrer  und  Geometer,  die  Kiemente  der  Geo- 
metrie j  nebst  einem  geordneten  Stufengange  von  80  Aufgaben  aus 
der  Constructions-,  Verwandlungs-  und  Theilungslchre.  Für  Schu- 
len und  zum  Privatunterricht.  Nach  einem  neuen  und  erleichtern- 
den Systeme  bearbeitet,  gr.  12.  mit  33  lith.  Tafeln.  Schaifhausen. 
1843.    16  ggr. 


230 

LeltUdtm  bei  dem  ÜBterricbte  io  der  Länren-,  Flickes-  oad 
Edrperlebre,  für  VelkMcbalen  bearbeitet  ¥•■  r.  L.  Scbtae.  Leip- 
sif.    184J.    8  ggr. 

Wiennd,  Aw.,  Zweiter  Corsa«  der  Pleiimetrie  for  Gymomsiee 
«nd  ReJiebiilen.  Mit  2  Kovfertafelo.  8.  Halle.  1843.  8  ggr. 
(M.  vergL  Liter.  Beriebt  No.  XIV.  8.  210.) 

Dr.  Georg  Recht,  Lebrer  der  Matbeiaatik  oad  Privatdoeent  aa 
der  Universität  MÜDcheo.  Die  Elenente  der  Geooietrie.  ^.  8.  mit 
7  SteiDtafeln  in  qn.  |Fol.    München.     1844.     1|  Thlr. 

Samalnng  Fon  120  Anfgabea  aas  dem  Gebiete  der  Eleaientar- 
geometrie  mit  ihren  Auflösungen  und  Beweisen  ohne  Anwendung 
der  Proportionen,  nebst  einem  Anhange  von  Forineln  xnr  Berech- 
Bnng  der  Flächen  und  Körper,  für  Elementarklassen  der  Geome- 
trie, sowie  zum  Selbstunterricht  und  zi^r  Vorbereitung  auf  Prnfbn« 
ffen,  herajisgecreben  von  K.  8chnlz,  Conrector  xu  Furstenwalde. 
Mit  5  Knpfertaieln.    8.    Leipzig.    1844.    8  ggr. 

Die  Aufgabensammlung  von  Götz  s.  unter  Arithmetik. 

Th^or^mes  et  problemes  de  g^ometrie  ^l^roentaire,  par  H.  Cb. 
de  la  Fremoire.    In -8.    Paris.     1843.    6  fr. 

Die  Lehre  von  den  Transversalen  in  ihrer  Anwen- 
dung auf  die  Planimetrie.  Eine  Erweiterung  der  Eukli- 
dischen Geometrie  von  C.  Adams,  Lehrer  der  Mathema- 
tik an  der  Gewerbscbule  in  Winterthur.  Winterthur.  1843. 
8.    1  Thlr.  12  ggr. 

•  Lehrer  finden  in  dieser  Schrift  eine  sehr  deutliche  und  ziemlich 
vollständige  Zusammenstellung  der  Elementarsätze  der  Lehre  von 
den  Transversalen,  deren  Aufnahme  in  den  geometrischen  Elemen- 
tarunterricht jedenfalls  sehr  zu  wünschen  ist,  worin  wir  dem  Verf. 
völlig  beistimmen.  Dass  die  wichtigsten  Anwendungen  der  Lehre 
von  den  Transversalen,  insbesondere  auf  die  Lehre  vom  Kreise,  die 
im  vierten  Abschnitte  in  ziemlicher  VoUstäDdigkeit  behandelt  ist, 
nicht  fehlen,  braucht  wohl  nicht  erst  besonders  bemerkt  zii  werdeo. 
Auf  die  Kegelschnitte  bat  der  Verf.  seine  Untersiichuugen  nicht  aus- 

Sedehnt,  was  aber  wohl  auch  nicht  in  seinem  Plane  liegen  konnte, 
a  sein  nächster  Zweck  die  Abfassung  eines  Elementarlehrbu- 
ches  war.  Dagegen  sind  im  fünften  Abschnitte  mehrere  Anwen- 
dungen der  Lehre  von  den  Transversalen  auf  die  Auflösung  ver- 
schiedener zweckmässig  gewählter  Aufgaben  der  praktischen  Geo- 
metrie zusammengestellt.  Schülern,  welche  einen  Cur&us  der  ebenen 
Geometrie  durchgemacht  haben,  wird  diese  Schrift  wegen  ihrer 
Deutlichkeit  und  Klarheit  mit  Nutzen  für  ihre  weitere  Aushilduog 
zum  eignen  Studium  in  die  Hände  gegeben  werden  können. 

Zwahr,  J.  G.,  die  Quadratur  des  Zirkels  auf  ihre  einfachen 
Grundregeln  zurückgeführt.  1  Tabelle  und  1  Holzschnitt.  Sprem- 
berg.    1843.    8.    10  ggr. 

Leitfaden  für  den  ersten  Unterricht  in  der  descriptiven  Geome- 


231 

trie  von  Dr,  Berobard  Gug^fer  (aus  dem  grössern  „Lefarbneh"  etc. 
des  Verfadeeri  ausgehobeo,  vorzugsweise  für  den  Gebrauch  der  Ge- 
werbeschulen).   Mit  2  KupfertVifeln.  Nürnberg.  1844.  21  ggr. 

Die  KegelschniUe  für  den  Gebrauch  in  Gymnasien  und  Real- 
schulen, bearbeitet  Ton  K.  U.  Schellbach,  Profess.  der  Mathematik 
und  Physik  an  Friedrich  Wilhelms -Gymnasium  in  Berlin-  8.  mit 
7  Fignrentafeln.    Berlin.  '  1843.    I  Thlr.  8  ggr. 


Praktische  Geometrie. 


-  Die  Geometrie  in  ihrer  Anwendung  auf  das  Greworbe  der  Bau- 
handwerker für  Bau -Gewerbe-  und  Sonntagsschulen  u.  s.  w.,  von 
Dr.  Burgheim.    Minden  und  Leipzig.    1843.    8.     1  Thlr. 

• 

Jahn,  Dr.  G.  A.,  Berechnungstafeln  für  den  Inhalt  vierkantiger, 
walzen-  und  kegelförmiger  Hölzer  und  für  die  Kostenpreise  der- 
selben,   kl.  4.    Leipzig.     1843.     1  Thlr. 

Bergery,  C.  L. ,  G^om^trie  des  eourbes  appliqu^es  aux  arts. 
2  ^dit.     In- 8.    Paris.    1843.    6  fr. 

Symon,  Fr.  T.,  Vorlagen  zur  praktisch -mathematischen  Zeich- 
nungslehre. Gründliche  Anweisung  zur  Selbsterlernung  und  Cebung 
'  im  geometrischen  Zeichnen,  als  Vorbereitung  zur  topographischen, 
Situations-,  Fortifikations-,  taktii^chen,  Artillerie-  und  Maschinen- 
Zeichnung  für  Geometer,  Forstmänner,  Regiments-,  Gewerksschu- ' 
len  und  andere  Erziehungs  •  Institute.  2  Hefte.  München.  1843. 
1  Thlr.  4  ggr. 

Fuchs,  Dr.,  lieber  den  Einfluss  der  Gestalt  des  Terrains  auf  die 
Resultate  barometrischer  und  trigonometrischer  Höhenmessung,  so 
wie  auf  die  Bestinimung  der  geographischen  Lage  eines  Punktes 
auf  der  Oberfläche  der  Erde.    8.     Wien.    1843.     12  ggr.  ^  '  . 

Versuch  einer  neuen  Methode  zur  Bestimmung  der 
Polhöhe  bei  geodätischen  Messungen.  Von  Job.  August 
Grün  er  t.     Leipzig.    1844.    8.    9  ggr. 

Ich  beabsichtige  mit  dieser  kleinen  Schrift  dem  Geodäten  eine 
Methode  zur  Bestimmung  der  Polböhe  oder  geographischea  Breite 
an  die  Hand  zu  g^beo,  mittelst  welcher  er  dieses  wichtige  Element 
bloss  mit  Hülfe  des  Instruments,  mit  welchem  er  überhaupt  alle 
seine  Messungen  ausführt,  aämlich  des  Azimutbaitheodoliten ,  also 
aamentlich  •  ganz  ohne  Uhr ,  und  zugleich  ebne  Voraussetzung 
vieler  astronomischen  Kenntnisse  und  FertigkeiteD ,  z«  bestimmen 


232 

im  Stande  ist.  Die  Fehler  dieser  Methode  sind  in  der  Schrift  einer 
sorgfältigen  analytischen  Untersuchung  unterworfen  worden.  Vor« 
ziigiich  wünsche  ich,  dass  diese  Methode  vielleicht  Veranlassmg 
geben  möge,  dass  künftig  öfter  als  bisher  auch  mit  kleinem  prak- 
tischen Messungen  Polböbenbestimmungen  verbunden  werden,  wo- 
durch, wie  es  mir  scheint,  der  Geographie  mancher  dankenswerthe, 
wenn  auch  allerdings  hin  und  wieder  noch  spätere  Beriehtigungen 
bedürfende  Beitrag  geliefert  werden  kann.  G. 


Trigonometrie. 


Mazure  &  Bellinault,  Tables  trigonom^triques,  donnant  ponr 
touä  les  angles  du  quart  de  cercle  calcul^s  de  cinq  roinutes  cent^i* 
males  et  appliques  a  toutes  les  hypot^ouses  posbibles,  les  sinns, 
Cosinus  ou  segmens  des  bus^s  avec  des  d^cimales  etc.  In -8.  Hont* 
mirail.     1843.    6  fr. 


Mechanik. 


Treatise  on  Mechanics,  by  S.  D.  Poisson.  Translated  froti  tbe 
Prencb,  and  elucidated  with  Explanatory  Notes  by  the  Rev.  H.  U. 
Harte.    2  vols.    8.  with  8  Plates.  cloth.    London.    1843.    28  s. 


Praktische  Mechanik. 


Poppe,  Dr.  Job.  Heinr.  Mor.  v.,  Hofrath  und  Prof.  zu  Tübinges, 
die  praktische  Mechanik  und  Maschinenlehre  unserer  Zeit;  ein  fass- 
lich dargestelltes  Lehr-,  Lese-  und  Hülfsbuch  zum  Nutzen  und  Ver- 
gnügen für  alle  Stände.  Mit  190  Abbildungen  auf  24  Taf.  2.-4. 
Lief  gr.  8.  Zürich.  1843.  1  Thir.  18  ggr.  (M.  vergl.  Literar. 
Bericht.  No.  XIV.  S.  215.) 


Bresson,  Carl,  Lehrbuch  der  Mechanik  in  ihrer  Anwendung  auf 
die  physischen  Wissenschaften,  die  Künste  und  Gewerbe.    Aus  den        ^ 
Pranz.     3.  —  5.  Lief.     gr.  4.     Nebst  lith.  Tafeln  in  {-Pol.     I^itixig. 
1843.    ä  Lief.     12  ggr.    M.  vergl.  Literar.  Ber.    No.  X.     S.  159. 


233 

Haindl,  S.,  die  MascIiiDeokunde  und  MascbineDzeicIibung'.  4  Lief. 
(Schluss).  Text  gr.  4.  mit  Tafeln  in  Fol.  Münciien.  1843.  5  Thir. 
^  ggr*    (M.  vergl.  Liter.  Uericht.    No.  111.    S.  57.) 

Demme,  A.  V.,  der  praktische  Maschinenbauer.  14.  u.  15.  Lie- 
ferung. 8.  Mit  50  Tafeln  Abbildungen  in  |  Folio.  Quedlinburg. 
1843.    4  Thlr.  W  ggr.    (M.  vergl.  Liter.  Ber.    No.  XIV.    S.  215.) 

Tuffe,  A.,  Application  de  ia  m^canique  aux  machines  le  plus  en 
usage,  mues  par  reau,  Ia  vupeur,  le  veut  et  los  animaux,  et  a  di- 
verses constructioDi.    3  ^dit.    8.    Paris.     1843.     10  fr. 

Hoffmann,  Ludw ,  Baumeister  in  BerKn,  die  Sägemühle  mit  den 
neuesten  Gonstructioneri ,  in  den  Hauptansichten ,  ProGlen  und  ein- 
zelnen Theilen  nach  dem  Maasstabe  gezeichnet  und  beschrieben. 
Folio.    Leipzig.    1843.    Ij.  Thlr. 

Das  Eisenbahnwesen,  oder  Abbildungen  und  Beschreibungen 
von  den  vorzüglichsten  Dampf-,  Munitions-,  Transport-  und  Per- 
sonenwagen, von  Schienen,  Stühlen,  Drehscheiben,  Ausweich  -  oder 
Radlenkschienen  und  sonstigen  Vorrichtungen  und  Maschinen,  die 
auf  den  Eisenbahnen  Englands,  Deutschlands,  Frankreichs,  Belgiens 
in  Anwendung  stehen.  Auf  Veranlassung  des  köuigl.  franz.  Mini- 
sterium«  des  Handels  und  der  Öffentlichen  Arbeiten  kerausgegeben 
von  Armengaud  d.  A. ,  Ingenieur  und  Professor  am  Conservatorium 
der  Künste  und  Gewerbe,  und  von  C.  Armengaud,  Zeichner  und 
Prof.  des  Maschinenwesens.  6te  Lieferung  oder  Is  Supplementheft. 
In  Folio.     Weimar.    1843.    2  Thlr. 

Stabe! :  Die  rollende  Kugel.  Ein  Bewegungssystem  als  Versuch 
zu  einer  theilweisen  Ersparung  der  Dumptkrait.  Deutsch  u.  fran- 
zösisch.    Mit  1  lithogr.  Tafel.     Brunn.     1843.     11  ggr. 


Optik. 


Geschichte  der  Optik,  vom  Ursprünge  dieser  Wis- 
senschaft bis  auf  die  gegenwärtige  Zeit,  von  Dr.  Emil 
Wilde,  Prof.  der  Mathem.  und  Physik  am  Berlinischen 
Gymnasium  zum  grauen  Kloster.  Zweiter  Theil.  Von 
Newton  bis  Eni  er.     Berlin.     1843.    8.    2  Thlr.    8  ggr. 

Der  vorliegende  zweite  Theil  dieses  Werks,  welches  wir  gleich 
bei  dem  Erscheinen  des  ersten  Theils  aU  ein  sehr  verdienstliches 
unternehmen  begrüsst  haben,  umfasst,  wie  auch  der  Titel  angiebt, 
den  Zeitraum  von  Newton  bis  Euler,  und  schildert  insbesondere  auf 
eine  sehr  ansprechende  Weise  die  Verdienste,  welche  sich  Newton, 
Uuygens,  Mariotte,  Boaguer  und  Lambert  —  die  letzteren  beiden 
vorzüglich  in  Bezug  auf  Photometrie  —  um  die  optischen  Wissenschaf- 
ten erworben  haben,  wobei  überall  von  dem  Verfasser  selbststäudig 


234 

bearbeitete  Aatioge  aus  den  Werken  dieser  berüboiteD  Mäoner  mit- 
getbeilt  werdeo,  welches  besonders  sehr  verdieDstlicb  ist,  weil  man 
auf  diese  Weise  eine  sehr  deutliche  Anschauung  von  deren  wich- 
tiffsten  Entdeckungen  gewinnt,  und  das  vorliegende  Werk  in  ge- 
wisser Rücksicht  zugleich  den  Charakter  eines,  ziemlicb  vollständi- 
gen I^hrbuchs  der  Optik  annimmt.    Gegen  Göthe  hat  der  Verfasser, 
wie  es  Recht  war,  Newton  kräftig  in  Schutz  genommen.    Bei  Uuj- 
gens  unterwirft  der   Verfasser  in   diesem  Theile  bloss  dessen  Ver- 
dienste um  die  doppelte  Brechung,   die  Undolationstheorie  und  die 
meteorologische  Optik  einer  austührlichern  Betrachtung,  ohne  der 
'  ,,Pioptrica'\   welche  nach  unserer  Ueberzeugung  auch  in  geo- 
metrischer Rücksicht  jetzt  immer  noch  sorgfältig  studirt  zu  werden 
verdient  und  der  „Commentarii  de  formandis  poliendisque 
vitris  ad  telescopia''  irgendwo  Erwähnung  zu  thuo,  auch  nicht 
unter  den  biographischen  Notizen. .  Leider  ist  uns  der  erste  Theü 
des  vorliegenden  Werks  in  diesem  Augenblicke  nicht  zur  Uand,  so 
dass  wir  nicht  nachsehen  können,  was  der  Verfasser  etwa  dort  über 
die  genannten  Werke  des  bßrühmten  holländischen  Geometers  ge- 
sagt hat.    Der  Schluss  dieses  zweiten  Tbeils  handelt  von  den  phos- 
phorescirenden  Körpern.    Wir  empfehlen  diese  Geschichte  der  Optik 
•wiederholt   insbesondere    allen  denen,    welche  den  Gebrauch  einer 
grossem  Bibliothek  entbehren  müssen,  und  sich,  ohne  auf  die  Quel- 
len selbst  zurückzugehen,  eine  hinreichende  Kenntniss  von  der  Aas- 
bHdung,  welche  dieser  wichtige  und  so  höchst  interessante  Theil  der 
Mathematik  und  Physik   nach   und  nach  erhalten  hat,    verschaffen 
wollen,   und  sehen  deren  weiteren  Fortsetzung  mit  Verlangen  ent- 
gegen. 

Die  Gesetze  der  Doppelbrechung  des  Lichts  in  com- 
primirten  oder  ungleichförmig  erwärmten  unkrystalli- 
nischen  Körpern,  Eine  am  8.  November  1841  in  der  kö- 
niglichen Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin  ge- 
lesene Abhandlung  von  F.  E.  Neumann,  Prof.  der  Physik 
zu  Königsberg.     Berlin.     1843.    4.    2  Thlr.  8  ggr. 

Der  wesentliche  Inhalt  dieser  wichtigen  Schrift  lässt  sich  hier 
nur  ganz  in  der  Kürze  angeben.  Dieselbe  zerfällt  in  drei  Abschnitte. 
In  dem  ersten  Abschnitte  beschäftigt  sich  der  Verf.  mit  dem  Gesetze 
der  Doppelbrechung  des  Lichts  in  gleich^förmig  dilatirten  oder 
comprimirten  unkrystallinischen  Körpern,  wobei  er  die  Dilation 
(oder  Contraktion)  eines  Körpers  dann  gleichförmig  nennt,  wenn 
dieselbe  an  jeder  Stelle  desselben  sowohl  in  Beziehung  auf  Rich- 
tung als  Grösse  gleich  ist,  wiewohl  sie  in  den  verschiedenen  Rich- 
tungen verschieden  ist.  Im  zweiten  Abschnitte  werden  die  allge- 
meinen Formeln  für  die  Farben- Erscheinungen  entwickelt,  welche 
ein  ungleichförmig  dilatirter  Körper  unter  den  bekannten  Be- 
dingungen im  polarisirten  Lichte  zeigt.  Diese  beiden  Abschnitte 
bilden  die  Grundlage  des  dritten  Abschnitts,  in  welchem  der  Terf. 
die  Theorie  der  Farben  entwickelt,  welche  in  durchsichtigen  un- 
krystallinischen Körpern  im  polarisirten  Lichte  aus  der  ungleichen 
Temperatur- Vertheilung  entstehen. 

Lectures  on  Polarised  Light,  delivered  before  the  Pharmacea- 
tical  Society  of  Great  Britein,  and  in  the  Medical  School  of  the 
London « Hospital.  By  Jonathan  Pereira.  8.,  illustrated  by  above 
50  woodcuts.    cloth.    London.    1843.    5  sh.  6  d. 


235 

A  Manaal  of  Perspective;  being  a  Familiär  Bxplaoalioii  of  the 
Science,  iDcludiDp^  the  Rules  nece^sarj  for  tbe  correct  Representa- 
tioD  ofObjects.  tlie  Principlea  ot  Shadows,  Reflections  in  Water  etc. 
B.  J.  Wood.  JuD.  2  edir.  with  additions,  royai  8.  7  platei.  ci. 
London.    1843.    4  sh.  6  d. 


Astronomie. 


Himmel  und  Erde,  besclirieben  und  im  Modell  dargestellt  vob 
F.  G.  L.  Gressler.     Vierte  Aufl.     I^ngensalza.     18421    8.    8  ggr. 

Des  Herausgebers  Schrift  über  eine  neue  Methode  cur  Bestim- 
mung der  Polhöhe  oder  geographischen  Breite  bei  praktischen  Mes- 
sungen s.  m.  unter  Praktische  Geometrie. 

De  differentia  meridianorum  ex  observatis  fixarum  occulta- 
tionibus  determinanda  dissertatio.  P.  P.  Christianus  Fr.  Lindinan, 
Phil.  Mag.;  Resp.  Andreas  Wiemer.    Upsaliae.    4.     1  Tafel. 

Ad  Theoriam  Cometarum  Additamenta.  P.  P.  Andr.  Jon.  Ang- 
ström,  Phjs.  Kxper.  Doc.  ad  Obs.  Astron.  Holm.  Adj.;  Respp.  Daniel 
Uaquinus  Forssherg,  Andreas  Nordenstam  et  Abrahumus  Neus^n. 
Upsaliae.    4.'   1843. 

Die  Elemente  der  Mechanik  des  Himmelt,  auf  neuem 
Wege  ohne  Hülfe  höherer  Rechnungsarten  dargestellt 
von  August  Ferdinand  Möbiiis,  Prot,  der  Astronomie  su 
Leipzig  u.  s.  w.     Leipzig.     1843.    8.    2  Thir. 

lieber  diese  Schrift,  welche  wir  mit  K.e8onderer  Freude  begrüsst 
haben,  glauben  wir  den  Lesern  des  Archivs  am  besten  mit  den  fol- 
genden eignen  Worten  des  Verfasser«  einen  kurzen  Bericht  erstat- 
ten zu  können.  ,,Die  vorliegende  Schrift  bat  die  ftirtschreitende 
Bewegung  der  Himmelskörper  und  die  Kräfte^  durch  welche  diese 
Bewegung  erzeugt  wird,  zu  ihrem  Gegenstände,  und  behandelt 
somit  den  durch  Newton  begründeten  und  von  den  vorzüglichsten 
Mathematikern  und  Astronomen  der  spätem  Zeit  bis  in  das  feinste 
Detail  aus}i:ebildcten  Theil  der  Naturforschung.  Gewiss  war  es  je* 
derzeit  vielen  Freunden  der  Astronomie  und  der  Naturwissenschaf- 
ten wünschenswerth,  nicht  bloss  die  höchst  interessanten  Resultate 
dieser  Untersuchungen,  sondern  auch  ihren  Innern  Zusammenhang 
und  ihre  Entwicklung  ans  den  ersten  Principien,  und  diese  Ent- 
wickelung  nicht  bloss  durch  eine  übersichtliche  Erläuterung,  son- 
dern streng  mathematisch  begründet,  kennen  zu  lernen.  Allein  nur 
Wenigen  unter  ihnen  war  es  möglich,  diesen  Wunsch  zu  befriedi- 
gen, weil  das  Studium  der  Werke,  in  denen  die  gedachten  For. 
■chungen  niedergelegt  sind,  nicht  wenig  Zeit  und  beträcbtliGhe 
Vorkenntnisse  aus  der  höheren  Anaijsis  erfordert.    Ich  glaube  da* 


236 

her  vielen  einen  angenehmen  Dienst  zu  erweisen,  wenn  ich  ihnen 
in  dieser  Schrift  einen  Weg  zeige,  auf  welchem  sie,  ohne  andere 
Kenntnisse,  als  die,  welche  schon  auf  den  Schulen  erlernt  werden, 
zn  hesitzen,  mit  den  Geheimnissen  der  plonetarischen  Bewegungen 
■ich  in  Kurzem  vertraut  machen  können. 

Die  Schrift  zerfällt  in  vier  Abschnitte. 

Der  erste  enthält  die  zum  Verständnisse  des  Folgenden  erfor- 
derlichen Lehren  der  Djnamik,  und  dürfte  sich  von  den  hisherigCD 
Darstellungrsweisen  dieser  Wissenschaft  besonders  dadurch  unter- 
scheiden, duss  ich  mehr  als  gewönlich  nach  Veraoschaulichung  der 
Begriffe  und  Sätze  mit  Hülfe  einfacher  geometrischer  Betrachtungen 
gestrebt  habe;  und  nächstdem  dadurch,  duss  ich  die  in  der  Dyna- 
mik unentbehrlichen  Elemente  der  Differentialrechnung  so  weit,  als 
es  für  den  nächsten  Zweck  nöthig  war,  aus  dem  Begriffe  der  Be- 
wegung selbst  erst  entwickelt  und  sie  demgemäss  als  eine  Rechnung 
mit  den  (Geschwindigkeiten  hingestellt  habe,  mit  denen  sich  von  der 
Zeit  abhängige  Grössen  ändern.  Bei  dieser  Darstellung  der  Dyna- 
mik spielt  besonders  die  gleich  zu  Anfange  behandelte  Lehre  von 
der  Zusammensetzung  gerader  Linien  eine  wichtige  Rolle.  Weil 
Geschwindigkeiten  und  Kräfte  ihrer  Richtung  und  Grosse  nach  als 
gerade  Linien  sich  darstellen  lassen ,  so  ist  mit  der  Zusammen- 
setzung gerader  Linien  zugleich  die  von  Ge/schwindigkeiten  und 
Kräften  erklärt;  auch  die  Zusammensetzung  irgend  welcher  Bewe- 
gungen von  l^unkten  wird  sfehr  einfach  auf^die  von  geraden  Linien 
zurückgeführt;  spätfirhin  wird  auf  dieselbe  I^hre  die  Theorie  des 
Schwerpunktes  gegründet,  und  endlich  wird  eben  daraus  noch  die 
Zusammensetzung  ebener  Flächen  abgeleitet. 

Als  Vorbereitung  zu  der  Lehre  von  der  Planetenhewegung  habe 
ich  am  Ende  des  ersten  Abschnittes  die  —  obwohl  nur  dem  Scheine 
nach  —  in  der  Astronomie  veraltete  und  verachtete  Theorie  der 
Bpicyklen  wieder  ins  Leben  gerufen,  und,  wie  ich*  gl  ȟbe,  nicht 
ohne  guten  Erfolg. 

Im  zweiten  Abschnitte  werden  die  im  ersten  entwickelten  Grund- 
lehren der  Dynamik  auf  den  nach  Kepler's  Gesetzen  geregelten 
Lauf  der  Planeten  um  die  Spnne  und  der  Nebenplaneten  um  ihre 
Hauptplaneten  angewendet  und  die  Kräfte  bestimmt,  durch  welche 
diese  Bewegungen  hervorgebracht  werden.  Das  Newton'sche  Ge- 
setz der  allgemeinen  Anziehung  ist  das  endliche  Resultat  dieser 
Untersuchung.     Den  Beschluss  dieses  Abschnitts  bilden  die  drei  für 

1'edes  System  sich   anziehender  oder  abstossender  Körper  geltenden 
*rincipien  der  Erhaltung  des  Schwerpunkts,   der  Flächen   und  der 
lebendigen  Kräfte. 

Die  noch  folgenden  zwei  Abschnitte  enthalten  den  interessan- 
testen Theil  der  physischen  Astronomie,  die  Theorie  der  Störungen 
oder  der  kleinen  von  den  Kepler'schen  Gesetzen  sich  zeigenden  und 
dadurch  erklärbaren  Abweichuiiufen,  dass  jeder  Planet  nicht  bloss 
von  der  Sonne  und  jeder  Trabant  nicht  bloss  von  seinem  Haupt- 
planeten, sondern  zugleich  von  alten  übrigen  Körpern  des  Systems 
angezogen  wird.  Im  vierten  Abschnitte  werden  die  von  den  ersten 
Potenzen  der  störenden  Masse,  der  Exceniricitäten  und  der  Neigung 
abhängigen  Störungen,  welche  die  Planeten  auf  einander  ausüben, 
ganz  auf  dieselbe  Art,  wie  die  Störungen  des  Mondes  durch  die 
Sonne,  entwickelt,  nur  dass  ich  hier  nicht  länger  Anstand  genom- 


237 

f 

meD  habe,  von  der  DifferentinlrechDung  in  ihrer  gewöhnlichen  Form 
Gehrauch  in  machen. 

In  einem  Anhange  sind  zwei  Aufsätze  üher  das  Theorem  L#a- 
grange's  von  der  Unveränderlichkeit  der  grossen  Axen  und  üher 
die  Berechnung  der  sogenannten  speziellen  Störungen  hinzugefügt 
worden." 

Gewiss  wird  bliese  in  vielen  Beziehungen  ausgezeichnete  Schrift 
zur  weitem  Verbreitung  der  Lehren  der  physischen  Astronomie  we- 
sentlich beitragen. 

*  L.  de  Gerin -Roze:    Manuel  du  navigateur  anglais - fran^ais ,  en 
5  parties.    Paris.     1843.     12  fr.  . 


Physik. 


Frick,  Dr.  J.,  Prof.  der  Naturlehre  zu  Freiburg,  Anfangsgründe 
der  Naturlehre.    Freiburg.     1843.    8.    i  Thir. 

Die  Experimental -Physik.  Zum  Selbstunterrichte  für  Gebildete 
und  zum  Gebrauche  in  Real-  und  polytechnischen  Schulen.  Nach 
der  dritten  Auflage  des  Französischen' des  J.  Marcet,  Prof.  jBin  der 
Akademie  zu  Genf,  übersetzt  von  G.  Kissling,  Professor,  Lehrer  der 
mathematischen  und  physikalischen  Wissenschaften  und  der  neueren 
Sprachen.  Mit  6  Tafeln  Figuren.  Lief.  5.  6.  gr.  8.  Ludwigsburg. 
1843.    12  gr.    (M.  vgl.  Liter.  Bericht.   No.  XIH.   S.  206.) 

Anfangsgründe  der  Physik.  Vom  Prof.  A.  v.  Ettingi- 
hausen,  blrste  Lieferung.  Preis  des  ganzen  Werkes 
3  Thlr.  8  g^r. 

Wenngleich  nur  erst  die  erste  Lieferung  dieses  neuen  Lebjr- 
buchs  der  Physik  uns  vorliegt^  so  glauben  wir  docb  die  Leser  des 
Archivs  schon  jetzt  auf  dasselbe  aufmerksam  machen  zu  müssen, 
insbesondere  wegen  der  grossen  Gründlichkeit,  mit  welcher  es 
auffenscheinlicb  bearbeitet  ist,  so  dass  kein  Satz,  wie  dies  wohl  in 
vielen  andern  physikalischen  Lehrbüchern  geschieht,  ohne  Beweis 
hingestellt  wird,  wobei  der  Verf.  natürlich  einen  fortwährenden, 
jedoch  sich  nirgends  über  die  gewöhnlichen  Elemente  ersteckenden 
Gebrauch  von  den  Lehren  dejr  Mathematik  machen  musste,  was  je« 
denfalls  im  höchsten  Grade  zu  loben  ist^  weil  nur  auf  diese  Weise 
eine  Darstellung  der  Physik  möglich  wird,  die  mit  Recht  auf  den 
Namen  einer  streng  wissenschaftlichen  Anspruch  machen  kann, 
wenn  auch,  wie  dies  hei  dieser  bloss  die  elementaren  Lehren  der 
Mathematik  in  Anspruch  nehmenden  Art  des  Vortrags  nicht  anders 
sein  kann,  allerdings  manche  Sätze  für's  Erste  nur  in  annäherungs- 
weiser Richtigkeit  aufgestellt  werden  können.  Dass  aber  neben 
dieser  mehr  mathematischen  Seite  des  vorliegenden  Werks  auch 
die  rein  physikalischen  Lehren  keineswegs  in  den  Schatten  gestellt 


238 

worden  sind  und  werden  sollen^  zeigen  schon  die  drei  ersten  Haupt- 
stücke,  welche  die  GiUndlehren  der  Chemie,  iosbesoodere  aach  der 
Stdcbiometrie  enthalten,  mit  hinreichender  Deatlichkeit.  'Zugleich 
erweckt  dieses  Wei^k  einen  sehr  vortheilhafteo  Begriff  von  der  ma- 
thematischen Vorbildung  der  Zuhörer  des  Verfassers.  Auf  vielen 
andern  deutschen  Universitäten  würde  man  freilich  sehr  bald  nur. 
lf*ere  Bänke  vor  äich  sehen,  wenn  man  seinen  Vortrag  streng  as 
ein  solches  Lehrbuch  wie  das  vorliegende  anscIiUessen  wollte.  Je- 
denfalls ist  übrigens,  wie  es  uns  wenigstens  immer  geschienen  hat, 
bei  dem  Vortrage  der  Physik  der  Gymnasiallehrer  gegen  den  Uni- 
versitätslehrer im  Vortheil,  weil  ersterer  eine  bis  zu  einem  bestimm- 
ten Grade  gehende  mathematische  Vorbildung  seiner  Schüler  voraus- 
setzen  und  verlangen  kann,  wenn  auch  freilich  hiebei  immer  noch 
einige  nicht  leicht  zu  beseitigende  Hindernisse  übrig  bleiben  *). 
Desdalb  sollte  aber  auch  der  physikalische  Unterricht  auf  Gymna- 
sien und  ähnlichen  höheren  Lehranstalten,  ohne  die  rein  physikali- 
sche Seite  zu  vernachlässigen,  immer  vorzugsweise  die  mathemati- 
sche hervorzuheben  sich  angelegen'  sein  lassen,  aus  welchem  Grunde 
wir  denn  das  vorliegende  Werk  der  Aufmerksamkeit  der  Lehrer 
an  den  genannten  Lehranstalten  glauben  empfehlen  zu  dürfen. 

Grundzüge  der  Experimentalphysik,  mit  Rücksicht 
auf  Chemie  und  Pharmapie,  zum  Gebrauche  bei  Vorle- 
sungen und  zum  Selbstunterrichte.'  Von  Dr.  H.  Buff, 
Professor  an  der  Universität  zu  Giessen.  Mit  zahlrei- 
chen Holzschnitten  und  ausgeführten  Tafeln.  1.  Lief. 
8.    Heidelberg.     1843.    16  ggr. 

Dieses  Buch  hebt,  so  weit  sich  aus  dem, bis  jetzt  vorliegenden 
ersten  Hefte  urtheilen  lässt,  mehr  die  experimentelle  als  dre  mathe- 
matische Seite  der  Physik  heraus,  scheint  aber  seinem  auf  dem  Ti- 
tel angegebenen  speciellen  Zwecke  recht  wohl  zu  entsprechen.  Es 
ist  deutlich  verfasst  und  gute  Holzschnitte  und  Figurentafeln  die- 
nen zur  Erläuterung.  Aucli  die  am  Ende  beigefügten  Tafeln  zum 
Gebrauche  des  Physikers  und  Chemikers  sind  empfehlenswert h. 

Stein,  Trait^  öl^mentaire  de  physique  h  la  port^  des  enfants, 
seeonde  ^ition  revue,  corrig^e  et  augment^e  de  notions  sur  Pouie 
et  sur  la  daguerr^typie.     in -18.     Bruxelles.     1843.     12  g^r. 

Leetures  on  the  Principles  and.Practice  of  Physic,  deliTered  at 
King's  College.  By  Thomas  Vl^atson,  M.  D.  Fellow  of  the  Royal 
College  of  Physicians.    2-  vols.    8.    clotb.    London.     1843.     34s. 

Fizyka.  Physik  von  Jozef  Zochowski.  Warsehaa. 
1842.     i  Tbte.    Soll  ein  sehr  wertkvoUes  Buch  sein. 


Memoire  sur  les  ph^nomenes  que  präsente  une  nasse 
liquide  libre  et  soustraife  a  l'action  de  la  pesantenr, 
nar  J.  Plateau,  Professeur  a  l'universit^  de  Gand  etc. 
rremiere  partie.  (Extrait  du  Tome  XVf.  des  m^noires 
de  TAcademie  royale  de  Brnxelles.)    4. 

Eine  sehr  lesenswerthe,  viele  schöne  nur  einfache  Apparate,  die 

^)  M.  s.  Literarischer  Bericht.    Now  ¥11.    S.  112. 


239 

sieh  eiD  Jeder  leielit  wird  zoBomiiieiiitellen  lassen  köDDeD,  erfor* 
derDde  Experimente  enthaltende  Schrift,  die  wir  d^r  Aufmerksam- 
keit der  Physiker  empfehlen. 

Grandvoinet,   J.  A.,    Esquiste    d'nne    th^orie   des  ph^nom^nes 
magndtiques.    Paris.     1843. 


A  Course  of  twelve  Elementarj  Lectares  on  Galvanism;  illu- 
strated  with  upwards  of  100  eogravings  of  Exneriments  and  Appa- 
ratus.     Bg.   W.  Sturgeoo.    12mo.     cloth.    London.     1843.     5  sh. 


Walker,  Manipulation  dlectrotypique,  ou  trait^  de  galvanopla- 
stie.    2e  ^dit.    1&    Paris.    1843.    15  ggr. 

Praktische  Anweisung  zum  Daguerreotjpiren  zur  Erzeugung 
schön  colorirter  Lichtbilder  nach  den  lAuesten  Methoden.  Mit  Be- 
sehreihung  und  Abhildnng  der  dazu  gehörigen  Apparate.  Nehst 
Andeutungen  über  gaUanoplastische  Versuche  im  Bereiche  der  I)a- 
ffuerreofjpie.  2te  verhesserte  und  vermehrte  Auflage,  gr.  16.  nebst 
S  lith.  Tafeln  in  4.    Leipzig.    1843.    13  ggr.     • 

^  A  Treatise  on  Photographj;  containing  the  latest  Discoveries 
and  Improvements  appertaining  to  the  Daguerr^tvpe.  Bj  N.  P. 
Lerehours,  Optician  to  the  Observatorr.  Paris  etc.  Trnnrlated  from 
the  French  by  Bgerton.  Post  8.  with  Plate.  London.  1843.  7  s. 
Od. 

Trait^  de  cristaliographie,  par  W«  H.  Milier,  tmduit  de  Fanglais 
par  H.  de  ^ienarmont,  Ingenieur  des  Mines.  1  vol.  8.  Paris.  1842. 
avec  12  plancbes.    5  fr. 

Conrs  eoroplet  de  m^t^rologie  de  I^  F.  Kaemtz,  traduit  et  an- 
not^  par  Ch.  Martins,  avec  un  appenüice  contenantla  repr^sentation 
grapbique  des  tableauz  nnm^riques,  par  L.  Laianne.  Mit  10  Tafeln, 
gr.  12.    Paris.     1843.    8  fr.  «  ^ 

Magnetische  und  meteorologische  Beobachtungen  su  Prag,  in 
Verbindung  mit  mehreren  Mitarbeitern  ausgeführt  und  auf  öffentl. 
Kosten  herausgegeben  von  Karl  Kreil,  Adjunct  an  der  k.  k.  Stern- 
warte. 3ter  Jahrg.  vom  1.  Au{i;u8t  1841  bis  31.  Juli  1842.  gr.  4. 
nebst  2  lith.  Tafeln  in  Fol.  Prag.  1843.  3  Thlr.  4  ggr.  (M.  s.- 
Liter.  Bericht.    No.  X.    S.  164.) 

Lehrbuch  der  physikalischen  Geographie  und  Geologie  von  B. 
Stnder,  Prof.  in  Bern.  1  Cap.,  enthakend:  Die  Erde  im  Verhältniss 
zur  Schwere.  Mit  eingedruckten  Abbildungen  und  4  lith.  Tafeln, 
gr.  8.    Bern.    1843.    2  Thlr.  21  ggr. 

Nowak,  Dr.  AI.  Fr.  P.  Die  Lehre  vom  tellarisehen  Dampfe  und 
von  der  Circulation  des  Wassers  unserer  Erde.  —  Ein  Schritt  vor- 
wärts in  der  Erkenntniss  unseres  Planeten.  Mit  einer  lith.  Tafel, 
gr.  8.    Prag.    1843.    2  thlr. 

Wunderbfichlein ,  oder  enthüllte  Geheimnisse  aus  dem  Gebiete 


240 

der  Sympathie,  Naturlebre  und  natürlichen  Maffie»  Mathematik,  Ge- 
werluikuode,  Haus-  und  Landwirtbsobaft.    3te  Aufl.   12.   Ulm.   1843. 


Vermischte  Schriften. 


Transactions  of  the  Royal  Irish  Academy.  Vol.  XIX.  part  1 
sect.  ,, Science".  Tho.  Romney  RobiDson  on  the  Constaqt  of  Re- 
fraction ,  determined  by  Observatioos  witb  the  Mural  Circle  of  the 
Armagh  Observatory.  —  Humpbrey  Lloyd  Supplement  to  a  Paper  „ob 
tbe  mutual  Action  of  Permanent  Magnets ,  considered  cbieflj  in  re- 
ference  to  their  best  relative  position  in  an  Observatory'^  —  George 
J.  Kdox  Supplementary  Researches  i^n  the  Direction  and  Olode  of 
Propagatioo  of  the  Electric  Force,  and  on  the  Source  ot 'Electric 
Development.  —  Sir  Will.  Rowan  Hamilton :  On  Fluctuating.  — 
Derselbe:  On  Bqnation  of  the  Fifth  Degree ;  and  especially  on  a  cer- 
.tain  System  of  Expression  connected  with  those  Equations,  which 
Prof.  Badano  has  lately  proposed.  Tb.  Andrews:  Oo  tbe  Heat,  de- 
velopped  during  the  (Kombination  of  Acids  and  Bases.  —  Sir  D. 
Brewster:  On  tbe  Compensation  of  Polarized  Light,  with  the  De« 
scription  of  a  Polarimeter  for  Measuring  Degrees  of  Polariziltion. — 
Tb.  Andrews:  On  tbe  Beat,  developped  during  the  Formation  «fthe 
Metallic  Compounds  of  Chiorlne,  Bromine  and  Jodiner 

Le  opere  di  Galileo  Galilei.  Prima  edizione  completa  condotta 
sueli  autentici  manoscritti  palatini.   Firenze.    1843.   8.  Tomo  I.  e  II. 

Diese  beiden  Bände  enthalten :  1.  Dialogo  intorno  ai  doe  aus- 
simi  sistemi  del  mondo,  ptolemaico  e  coperuicano.  —  ll.'Lettere 
intorno  al  sistema  coperuicano.  Esercitazioni  lilosofiche  di  d.  Ant. 
Rocco  contro  il  dialogo  dei  mass.  sistemi.  —  Postille  di  Galilei  alle 
Bsercitazioni  del  Rocco.  —  Diseorso  di  Lodov.  Delle  Colombe  cod* 
tro  il  moto  della  terra.  — ^  Postille  di  Galilei  al  Diseorso  di  Lodov. 
Delle  Colombe.  *—  Diseorso  a  mons.  Gino  intorno  al  flnsso  e  re- 
flusso.    (M.  vergl.  Liter.  Bericht.    No.  Xiil.    S.  208.) 

Physikalische  Abhandlungen  der  königl.  Akademie  der  Wissen- 
schaften zu  Berlin.  Aus  dem  Jahre  1843.  Berlin.  1843.  4.  4Thlr. 
^^  f^f^^"  —  Magnus,  Ueber  die  Ausdehnung  der  Gase  durch  die 
Wärme,  mit  1  Kupfertafel.  —  Dove,  Ueber  Induction  durch  electro« 
magnetisches  Eisen.  (Auszug  aus  verschiedenen,  in  den  Jahren 
1838,  1839,  1841  und  1842  gelesenen  Abhandlungen.)  Mit  1  Kupfer- 
tafel.  —  Weiss,  Ueber  das  Krystallsystem  des  Euklases.  Mit  eineB 
Kupfer. 


XTI. 

Literarischer  Bericht. 


Arithmetik. 


Behtt-eddin's  Essenz  der  RechenkunsL  Arabisoh 
«od  deutsch  heraasgegebeD  von  Dr.  G.  U.  F.  NesselmaDD. 
Berlin.   1843.  8.  20  ggr. 

Der  Herensgeber  sagt  in  der  Vorrede:  „Beha-eddin  lebte  in 
der  spätesten  Bliithe  der  arabischen  Cultnr,  sein  Werk  ist  gewis- 
sermaassen  der  letzte  Blick  ^  den  ein  Scheidender  auf  den  Glanz 
früherer  Jahre  zurückwirft,  um  davon  dem  Gedächtnisse  noch  zu 
erbalten,  was  sieb  retten  lässt.  Insofern  ist  gegenwärtiges  Werk- 
chen interessant«  für  die  Geschichte  der  Mathematik,  und  bildet  ein 
zweckdienliches  Seitenstück  zu  ^er  von  Friedrich  Rosen  heraus« 
gegebenen  Algebra  des  Mohammed  ben  Musa;  wenn  uns 
nämlich  der  letztgenannte  Mathematiker  die  Algebra  der  Araber  in 
den  ältesten  Zeiten  der  Literatur  dieses  Volkes  vor  die  Augen  fuhrt, 
so  zeigt  uns  Beba-eddln's  Werk,~was  dieses  Volk  in  dem  Zeit- 
räume von  achthundert  Jahren  aus  dieser  seiner  Pflegebefohlenen 
gBmacht  hat;  wir  haben  in  beiden  Werken  den  Anfang  und  das 
nde  der  arabischen  Algebra  vor  Augen." 

Lehrbuch  der  allgemeinen  Arithmetik.  Zum  Ge- 
brauch für  Gymnaiien  und  höhere  Bürgerschulen.  Von 
Dr.  J.  Fiedler,  Lehrer  am  königl.  kathol.  Gymnasium  zu 
Leobscbütz.    Breslau.   1843.   8.   l  Thlr. 

Dieses  deutlich  geschriebene,  ziemlich  vollständige,  mit  einer 
grossen  Anzahl  von  Beispielen  versehene  Lehrbuch  enthält  auch 
manche  literarische  und  historische  Notizen.' 

Tafeln  der  sechsstelligen  Logarithmen  für  die  Zah- 
len von  1  bis  100000,  für  die  Sinus  und  Tangenten  von 
Sekunde  zu  Sekunde  des  ersten  Grades,  und  für  die  Si- 
nns, Cosinus,  Tangenten  und  C'otangenten  von  3  zu 
3  Sekunden  aller  Grade  des  Quadranten.  Entworfen  von 
Gustav  Adolph  Jahn.    Zwei  Theile.    Leipzig.    1844.  4. 

Band  lY.  ^^ 


242 

Was  diese  Tafeln  leisten  giebt  ihr  Titel  vollständig  an.  Der 
Preis  von  1  Tbir.  4  ggr.  für  beide  Tbeile  ist  nngeacbtet  des  etwas 
grauen,  aber  ziemlicb  starken  Papiers,  docb  sebr  massig  gestellt. 

'  Kulik,  Dr.  Jak.  Pbil. :  Lebrbucb  der  bÖb«r€n  Analysis.  2te 
durcbaus  umgearbeitete  Auflage.  2.  Bd.  Die  Integralrechnung  und 
die  analytiscbe  Geometrie. '  gr.  8.  I^it  5  Steintafeln  in  gr.  4.  Prag. 
1844.    1  Tbir.  16  ggr. 

Sammlung  ausgewäblter  allgemeiner  Formeln,  Bei- 
spiele und  Aufgaben  aus  der  DiTferenzialrechnung  und 
deren  Anwendung  auf  G^.ometri«.  Eiii  Hfilfsiiuch  fär 
Lebrer  und  SciiüTer  an  hfiberdn  Dotiiiricli^tMmstalteD. 
Herausgegeben  *von  Dr.  C.  U.  Schnuse.  Mit  einer  Figu- 
ren tnfcl.     Braunscbweig.    1844.    8. 

Die  vorliegende  erste  Lieferung  (Preis  16  ggr.  Das  Ganze 
soll  aus  zwei  Lieferungen  besteben)  dieser  Beispielsammlung  «enthält 
Aufgaben  zu  folgenden  Kapiteln  der  Diflercnzialrecbnung  und  deren 
Anwendung.  1.  Diflerenzlrung  algebraischer  Functionen.  ^.  All- 
gemeine Formeln  (  welche  fibrigens  fiir  alle  Arten  von  Functionen, 
nicht  bloss  für  die  algebraischen,  gelten).  ^.  Wirklich  berechnete 
Beispiele.  C.  Uebungsbeispiele.  IL  Differenzirung  exponentieller 
und  logarithmischer  Functionen.  Jl.  Allgemeine  Formeln.  J9.  Wirk- 
lich berechnete  Beispiele.  C.  Uebungsbeispiele.  DI.  Differentirnng 
trigonometrischer  Functionen.  ^.  Allgemeine  Formeln.  JS,  Wirk- 
lich berechnete  Beispiele.  C.  Uebungsbeispiele.  IV;  -  Successive 
Dift'erenzirungen.  V.  Elimination  der  Constanten,  der  irrationalen 
und  trnnscendenten  Functionen,  jä^  »Wirklich  berechnete  Beispiele. 
ß,  Uebungsbeispiele.  VI.  Entwickelung  der  Functionen  io  Reihen. 
^,  Allgemeine.  Formeln  (Taylorsche  und  Maclaurinsche  Foraiel). 
B,  Wirklich  berechnete  Beispiele.  V,  Uebungsbeispiele.  VIL  Ver- 
tauschung der  unabhängigen  Veränderlichen.  ^.  Allgemeine  For- 
meln. B,  Wirklich  berechnete  Betspiele.  C  Uebungsbeispiele. 
VJIl.  Bestimmung  des  wahren  Werthes  der  Functionen,  welche  id- 
ter  einer  unbestimmten  Form  erscheinen.  ^.  Allgemeine  Formeln. 
i?.  Wirklich  berechnete  Beispiele.  C.  Uebungsbeispiele.  IX.  Ueber 
die  Maxima  und  Minima  der  Functionen  mit  einer  unabhängigen 
Veränderlichen.  ^,  Wirklich  berechnete  Beispiele.  B,  Uebungs- 
beispiele. X.  Tangenten.  XI.  Normalen.  XIL  Asymptoten.  XlH* 
Sinn  oder  Richtung  der  Krümmung.  XIV.  Krümmungskreis.  XV. 
Evoluten  und  Evolventen.  Dieser  ganze  geometrische  Theil  ist  in 
zwei  Abtheilungen,  nämlich  j4.  Wirklich  betechnete  Aufgaben  nid 
B,  Uebungsaufgaben  get heilt.  >  i     - 

Hiernach  werden  die  Leser  des  Archivs  sich  selbst  ein  Urtheil 
über  Umfang  und  Anordnung  dieser  Aufgabensamminng,  so  weit 
dieselbe  in  der  ersten  Lieferung  jetzt  vorliegt,  'bilden  k/önnen.  Be- 
sondere Eigcnthümlichkeiten  hat  dieselbe  durchaus  nicht;  dessen  aa- 
geachtet  glauben  wir  dieselbe  immerhin  Lehrern  der  Differenzial- 
rechnung  zum  Gebrauch  empfehlen  zu  köntfen,  weil  man  Bücher 
dieser  Art  beim  Unterrichte  eigentlich  nicht  genog  haben  kan&,  und 
das  vorliegenvlc  einen  ziemlichen  Reichthum  im  Ganzen  zweckmässig 
gewählter  Aufgaben,  namentlich  aucfh  in  dem  geometrischen  Tbeile 
enthält.  Wan  wir  freilich  in  derselben  gesucht  haben,  und  manche 
andere  Lebrer  der  Dilferenzialrechnuno-  ^  in- ihr  auchen  wer- 


243 

den,  haben  wir  leider  nicht  ffefundeD.  Wir  suchten  nämlich  nach 
eiuer  recht  grossen  Anzahl  von  Beispielen  für  die  Bestimmung 
des  Res-tes  der  Tajlor'schen  uod  Maclaurin 'sehen  Reihe,  fanden 
aber  nicht  ein  einxiges,  ja  nicht  einmal  eine  Erwähnung  dieses 
höchst  wichtigen  Gegenstandes,  und  eben  so  wenig  natürlich  die 
allgemeinen;  diese  Bestimmung  bezweckeodeq  Formeln.  Der  Ver- 
fasser hat  also  diese  Seite  in  der  neuem  Gestaltung  der  Theorie 
der  Differenzialrechnung  ganz  unberücksichtigt  gelassen,  was  je- 
denfalls sehr  ladelnswerth  ist,  und  wie  noth wendig  und  wichtig  es 
ist,  die  Schüler  in  der  Bestimmung  der  Reste  der  neiden  genannten 
Reihen  so  vielfach  wie  möglich  zu  üben,  werden  gewiss  wahrhaft 
grünitiiche  Lehrer  der  Diirerenzialrechuung  schon  häulig  mit  uns 
gefühlt  haben.  Durch  Aufnahme  recht  vieler  sorgfältig  gewählter 
and  zum  Theil  wenigstens  vollständig  entwickelter  Beispiele  von 
der  erwähnten  Art  würde  der  Verfasser  einem  wesentlichen  Uifedürf- 
nisse  abgeholfen,  seinem  Buche  einen  bleibenden  Werth  gegeben, 
and  einen  Vorzug  vor  allen  bereits  erschienenen  Schriften  ähnlicher 
Art  gesichert  haben. 


Geometrie. 


Vincent,  A.  J.  H.:  Cours  de  g^om^trie  ^Umentaire;  revu  con- 
jointement  par  Touteur  et  par  Bourdon.  Onvrage  adopt^  par  l'uni* 
versitz.    5«  Edition.    Paris.     1843.    7  fr. 

Sonnet,  H.:  G^omölrio  th^rique  et  pratique.  2«  Edition.  Pa- 
ris.   1843.    5  fr. 

Sammlung  von  Beispielen  ans  der  praktischen  Ste- 
reometrie für  Real«  und  Sonntagsgewerbschulen.  Von 
Johann  Leonbard  Wünsch.    Nördlingen.    1844.   8.    6  ggr. 

Enthält  ausser  einer  Sammlung  stereometrischer  Formeln  335, 
and  in  einem  Anhange  noch  166  Aufgaben  ohne  Auflösungen. 

Cours  de  G^om^trie- descriptive.  Premiere  Partie. 
Da  point,  de  la  droite  et  du  plan.  Par  M.  Theodore  Oli- 
vier.    Paris.    1844.    4.    Avec  Atlas  6  Tblr. 

Der  Bweite  Theil  dieses  sehr  vollständigen,  alle  Empfehlung  zu 
verdienea  scheinenden  Lehrbuchs  wird. '<lie  krummen  Linien  und 
Flächen  enthalten. 

flamilton,  H.  P.t  An  Analjtical  Svstem  of  Conic  Seotions,  de- 
signed  for  the  use  of  Students.  5th  edition.  8vo.  Cambridge. 
\m.    10  sh.  6  d. 

Versvch  einer  Erweiterung  der  analytischen  Geome- 
trie auf  Grandlage  eines  neu  einzuführenden  Algorith- 
mus.    Von  Christian  Doppler.      (Aus  den  Abhandlungen 


244 

der  Köoigl.  Bohnisciieii  6e«ellt«liftft   der  Wissenscbttf- 
ten.)    Prag.    1843.    *•  ^     . 

Die  Anzeige  dieser  jedenfalls  sehr  tu  beacbtenden  Schrift,  wel* 
che  als  eine  weitere  Ausführung  des  früher  von  demselbeB  Hern 
Verfasser  herausgegebenen  Versuchs  einer  analytisoh-en  Be- 
handlung beliebig  begrenzter  und  zusammengesetEter 
Linien,  rlächen  und  Körper,  nebst  einer  Anwendong 
daven  auf  verschiedene  Probleme  der  Geometrie  de- 
scriptive  und  Perspective.  Prag.  1839.  4.  betrachtet  wer* 
den  kann,  ist  durch  zufällige  Umstände  verspätet  vrordeo. 

Der  eigentlichen  Hauptgedanken,  sagt  der  Verf.  in  der  Vo^ 
rede,  die  sich  durch  das  g^nze  vorliegende  Werk  in  Innigster  Ver- 
knüpfung durchziehen,  und  die  gleichsam  die  Basis  unsers  neu  si 
begründenden  Algorithmus    bilden,    sind  vier«  —  Der  erste  dieser 
vier  Begriffe  ist  jener  der  völlig  willkühriicben,  von  der  Natur  uid 
Beschaffenhett  der  Functionen  ganz  and  gar  uDabhängigen  Beg^i- 
zung  der  verschiedenen  Objecte  und  ihrer  analytiscwen  Repräsei- 
tanten.    Die  analytische  Geometrie  als  solche  hat  bekanntlich  bis« 
her  bloss  unbegrenzte  oder  sich  selbst  begrenzende  Linien  und  Flä- 
chen zum  Gegenstande  ihrer  Untersuchungen  gemacht  und  alle  so- 
genannten discontinuirlichen,  alle  gebrochenen  oder  zusammenge- 
setzten Linien,  Figuren  und  Körper  davon  ausgeschlossen«    Berück- 
sichtigt  man    aber,    dass    bei   Weitem   die   meisten   geometrisches 
Objecte,    die    uns   sowohl  in   der  Wissenschaft  als  im  praktischen 
Leben   fast  alltäglich  entgegentreten,  YBlIig  willkürlich  begrenzte, 
mannigfaltig   zusammengesetzte,    gerade   oder  krumme  gebrochene 
Linien,  Figuren,  Flächen  und  Körper  sind:  so  wird  man  wohl  ohne 
Bedenken  anerkennen   müssen,    dass  Betrachtungen,    welche  auch 
diese  wichtigen  geometrischen  Objecto  für  analytische  Bebandlang 
zugänglich  zu  machen  beabsichtigen,  nicht  für  unhütze  mathemati- 
sche 8peculationen  füglich  gehalten  werden  können.    Bei  Gelegen- 
heit der  dabei  angestellten   Voruntersuchungen  gelangt  man  noch 
nebenher  zu  dem  wichtigen  Resultate ,  dass  man  nisher  zwei  wich* 
tige  Klassen  von  geometrischen  Objecten  durch  Gleichungen  zu  re* 
präsentiren  ausser  Acht  Hess.    Es  sind  dieses  nämlich  die  Fläcben- 
nnd  Körperräume.   Man  hat  sich  unter  den  Gleichungen  der  entern 
jedoch  weder  die  Formeln  für  den  Flächeninhalt  zu  denken,  noch 
auch    beziehen    sich  jene   der  zweiten  auf  den  körperlichen  Inhalt 
eines  geometrischen  Objectes.     Sie  sind  vielmehr  die  allgemeinen 
Repräsentanten  für  sämmtliche  Punkte,  aus  denen  man  sich  sowohl 
die  Fläche  als  den   Körperraum   mit  Rücksicht  auf  ihre  bestimmte 
Begrenzung  zusammengesetzt  vorzustellen  pflegt«  —  Der  zweite  der 
vier  oben  erwähnten   Grundgedanken   ist  jener  der  gleichzeitigen 
Darstellung  mehrerer  als  zusammengehörig  betrachteter  Punkte  Li- 
nien, Figuren   u.  s.  w.,  d..b,  ganzer  Systeme  von  geometrisehen 
Objecten   mittelst  Gleichungen.  —  Der  dritte  unserer  Begriffe  ist 
jener   eines ^  absolut    unbeweglichen  und  unter  allen  Verhältnissen 
unveränderlichen  Coordinatensystems  sowohl   in  der  Ebene  wie  im 
Räume.  —  Der  vierte  der  erwähnten  Begriffe  ist  endlich  jener  der 
Formänderung  geometrischer  Objecte  oder  der  geometrischen /Me- 
tamorphose.    Die  Ideen,  welche  den  Verf.  in  Bezug  auf  die  beiden 
letzten  Begriffe  geleitet  haben,  den  Lesern  mit  einiger  Deutlichkeit 
vor  die  Augen  zu  fuhren,  ist  ohne  tiefer  in  die  Sache  einzugehen 
nicht  wohl  möglich,  und  wir  bemerken  daher  nur,  dass  sicn  der 


245 

Verf.  über  diesen  Gegenstand  S.  54.  auf  folgende  Weise  äussert: 
Sehr  häufig  kommt  man  in  die  La^e,  mehrere  Punkte,  Linien,  Flä- 
chen, Figuren    und  Körper  als  gleichzeitig  im  Coordinaten- Räume 
bestehend,  d.  h.  als  ein  System  betrachten  zu  müssen.  Im  Verlaufe 
der  weitern  Betrachtungen  stellt  sich  sodann  öfters  die  Nothwen- 
digkeit  eis,  entweder  die  Objecte  eines  Systems  gleichmässig  zu 
verleffen,  und  ihnen  als  System  eine  andere  Stelle  im  Räume  an- 
zuweisen,  oder  aber  nur  einzelne  aus  ihnen  oder  gar  nur  einzelne 
Theile  derselben,   oder  endlich  wohl   auch  alle,   jedoch   nicht  auf 
eine  gleichartige  Weise  ihre  Lage  ändern  zu  lassen.    Die  erstere 
Veränderung   werden    wir  schlechtweg    die  Ortsveräoderung  oder 
Dislocation,  die  zweite  dagegen,  da-^roit  ihr  in  der  That  eine  Form- 
änderung wenigstens  des  Systems  t erknüpft  ist,  die  Transformation 
oennen.    Sowohl  die  eine  als  die  andere  Veränderung  kann  an  ver- 
schiedenen Objecten  gedacht  und  mit  ihnen  vorgenommen  werden, 
ohne    auch    nur   im  Geringsten  eine  Aendernng  in   der  Lage  der 
Coordinaten  gegen  einander  und  zu  den  besagten  Ebenen  notwen- 
dig voraussetzen  zu  müssen.    Von  diesem  Standpunkte  aus  betrach- 
tet, halten  wir  es  für  eine  unabweisbare  Forderung  der  Consequenz, 
uns  jeder  comulativen  Behandlungsweise  der  beiden  so  heterogenen 
Probleme,  nämlich  jenes  der  Dislocation  und  der  ihr  verwandten 
Transfiguration  einerseits,  und  der  Transformation  der  Coordinaten 
aaderseits,  durchaus  und  in  jeder  Beziehung  strenge  zu  enthalten. 
Her  Grund-  und  Hauptgedanke,  aus  welchem  die  vorliegende 
Schrift  hervorgegangen  ist,  bleibt  nach  unserer  Ueberzeugung  im- 
mer der:  auch  begränzte  geometrische  Objecte  einer  analytischen 
Behandlung  zu  unterwerfen;  und  in  dieser  Beziehung  fasst  sie  die 
Wissenschttft  allerdings  von  einer  neuen  Seite  auf,  die  man  bisher 
völlig  unbeachtet  gelassen  hat.   Die  übrigen  der  vier  von  dem  Verf. 
erwähnten  Begriffe  mnssten  aus  diesem  Hauptgedanken  von  selbst 
hervorgehen.     Möge  der  Schrift  die  Aufmerksamkeit,    welche  sie 
wegen  der  Neuheit  ihres  Inhalts  verdient,  zu  Theil,  und  der  in  ihr 
behandelte  Gegenstand  weiter  bearbeitet  werden,  wodurch  sich  ge- 
wiss noch   manche  Vereinfachungen   des   von    dem  schai^fsinnigen 
Verf.  eingeführten  neuen  Algorithmus  werden  auffinden  lassen,  und 
derselbe  am  besten  für  seine  Bemühungen,,  der  analytischen  Geo^ 
raetrie  eine  neue  Seite  abzugewinnen,  belohnt  werden  wird. 

In  No.  494.  der  astronomischen  Nachrichten  findet  sieb  eine 
Abhandlung  des  Herrn  Observators  T.  Clausen  zu  Dorpat:  „De 
linearum  tertii  ordinis  proprietatihus,"  in  welcher  der 
Herr  Verfiisser  einen  in  Nentons  Bnumeratio  linearum  ter- 
tii ordinis  vorkommenden  Satz,  von  dem  Cbasles  in  seiner  Hi- 
stoire  de  Geometrie  sagt,  dass  er  den  Beweis  vergeblich  ge- 
sucht habe,  beweist,  und  ausserdem  einige  andere  Sätze  mittheilt. 

Ausserdem  stellt  der  Herr  Verfasser  ohne  Beweis  das  fol- 
gende Theorem,  auf:  „Die  Anzahl  aller  Verbindungen  zu 
vier  einer  ungeraden  Anzahl  von  Punkten,  von  denen 
keine  drei  in  einer  geraden  Linie  liegen,  und  von  denen 
ein  Punkt  innerhalb  des  Dreiecks  liegt,  dessen  Spitzen 
von  den  übrigen  dreien  gebildet  werden,  ist  immer  ge- 
rade. 


246 


Trigonometrie. 


Köcher,  Fr.  A.:    GruDdiäge  der  ebeneB  Trigonometrie.   Eüb 
Leit&deo  beim  Uoterricbt.    gr.  8.    Breslaa.     1843.    6  ggr. 


Praktische  Geometrie. 


Kompas  Polski.  Polniscber  Kompaas,  oder  iDstra* 
■ent,  das  die  Stelle  eiaes  gewöbolieheu  Kompasses, 
eines  Gnomonographs^  eines  tragbaren  ObLservatoriDBS 
und  eines  Instrnments  xam  Zeicbnen  von  Kegel acbnitteo 
vertritt  Constmirt  nnd  besehrieben  von  Wojcieeb  Ja- 
strz^bowski. 

Dieses  von  dem  Verfasser  bereits  1827  erfundene  und  4iircb 
öfteren  Gebraneb  als  sweckmässig  bestätigte  Instrnneot  sebeint 
von  Interesse  far  die  Wissenschaft  (Aus  den  Jahrb.  ffir  Slar. 
Literatur.) 

Scbenkl,  Dr.  Konr.;  Anleitung  zum  Feldmeasen  ohne  matbe- 
matiscbe  Kenntnisse  durch  rein  praktisches  Verfahren;  zaai  laad- 
wirtbscbaftlichen  Gebraneb.    gr.  4.    Brunn.    1844.    5  ggr« 

Lehmann,  J.  G.:  Die  Lehre  der  Situation- Zeich nong,  oder 
Anweisung  zum  richtigen  Erkennen  und  genauen  Abbilden  der  Erd- 
oberfläche in  Karten  und  Planen.  Herausgegeben  und'  mit  £rläo* 
terungen  versehen  von  R.  A.  Becker  und  6.  A.  Fischer.  2  Theite. 
5te  unveränderte  Auflage.  Mit  25  Kupfertafeln  in  einem  Bande  (in 
Royal-Folio).    gr.  8.    Dresden  und  l^eipzig.    1843.    cart.     10  Thlr. 

TpiiroBOMeinpH4Hau  creMK«.  Trigonometrischer  Abriaa  der  6i- 
bemien  Petersburg,  Pskow<»  IVitebsk  und  eines  Theils  von  Nowga- 
rod,  vollzogen  von  Schubert.    Petersburg.     1842^    3  Bände. 


Mechanik. 


Perfecta    s 
ceieritatis.     A 


olutio    problematis  de  principio  virtnalis 
uctore  Ferd.  Schweins,  Phil.  Doct.  magno 


V« 


247 

Duci  Badarum  a  consiliis  auiae^  Prof.  publ.  ord.    Ueidel« 
berffae.    1843.    4    16  gar, 

^  l>er  Verfasser  dieser  AbbandJung'  beabsichtigt  in  dlrselbeo  nicht 
bloss  eineb  neuen  Beweis  des  mechanischen  Princips,  weiches  man 
gewöbalich  das  Frincip  der  virtuellen  GeschwindigKeiten  nennt,  za 
geben,  sondern  dasselbe  zugleich  auf  einen  neuen  Ausdruck  «i  brin- 
gen ,  weil  ihm  der  gewöhnliche  der  so  nöthigen  mathematischen 
Strenge  und  Evidenz  nicht  gehörig  zu  entsprechen  scheint.  Letz- 
leres sucht  er  vorzüglich  dadurch  zu  erreichen,  dass  ei*  mit  dem 
Aasdrucke  virtuelle  GeHchwiodigkeit  (p.  1.)  einen  von  dem  bisheri- 
gen' verschiedene^  Begriff  verbindet^  indem  er  dunjuter  die  den  bei 
einer  Drehung  des  Systems  von  dessen  einzelnen  Punkten  beschrie- 
benen Kreisbogen  entsprechenden  (trigonometrischen)  Tangenten 
versteht,  und  iiberhaupt  nicht. sogenannte  unendlich  kleine  Örehun- 
gen,  sondern  Drehungen  von  ganz  beliebiger  Grösse  betrachtet, 
welche  Andeutung  über  diesen  Punkt,  auf  den  es  uns  bei  der  von 
dem  Verf.  angestellten  Untersuchung  hauptsächlich  anzukommen 
scheint,  hier  genügen  muss.  Allerdings  gelangt  der  Verfasser  auf 
diese  Weise  mittelst  ganz  elementarer  Betrachtungen  zu  in  aller 
Strenge  gültigen  Sätzen  zwischen  endlichen  Grössen,  die  er  selbst 
p. nVIII.  in  folgendem  Theoreme  zusammenfasst:  Summa  produ- 
ctorum  e  viribus  in  suis  virtualibus  cel  eritatibus  tarn 
in  piano  quam  in  spatio  aequalis  est  momento  rotationis 
totius  virium  systematijs,   multipiicato  tangente  arguli, 

2ai  a  vectoribus  descrihitur.  So  verdienstlich  uns  nun  auch 
ie  übrigens  ganz  elementaren  Untersuchungen  des  Verfassers  von 
dieser  Seite  scheinen,  und  so  sehr  ,wir  deshalb  die  Schrift  zu  wei- 
terer Beachtung  empfehlen ,  so  lässt  sich  doch  aus  dem  .bis  jetzt 
Mitgetheilten  nicht  mit  Sicherheit  übersehen,  in  wie  fern  die  von 
den  Verfasser  aufgestellten  Sätze  mit  derselben  ungemeinen  Leich- 
tigkeit zur  Bntwickelung  der  Lehren  der  ganzen  Mechanik  ge- 
braucht werden  können,  wie  das  Princip  der  virtuellen  Geschwin- 
digkeiten in  seiner  gewöhnlichen  Gestalt;  und  gerade  diese  grosse 
Pruchibarkeit  der  Anwendung  wird  nach  unserer  Meinung  dem  ge- 
nannten Princip  immer  seine  hohe  Wichtigkeit  für  die  ganze  Wis- 
senschaft sichern.  Auch  wir  selbst  haben  in  einer  früheren  Ab- 
handlung (Beiträge  zur  reinen  und  angewandten  Mathe- 
roatbik.  Zweiter  TheiL  Brandenburg.  1840.  4.  S.  225.) 
für  das  Princip  der  virtuellen  Geschwindigkeiten  einen  völlig  evi- 
denten Beweis  zu  geben ,  und  dasselbe  zugleich  auf  einen  völlig 
strengen  Ausdruck  zu  bringen  versucht,  haben  Letzteres  aber  auf 
einem  andern  Wege  als  der  Verfasser  zu  erreichen  gestrebt,  indem 
wir  nämlich  dieses  Princip  als. eine  Gleichung  zwischen  den  Grau- 
ten gewisser  Grössen  dargestellt  haben,  wodurch,  wie  es  uns 
scheint,  der  Strenge  nichts  vergeben,  die  wirkliche  IVatur  des  Ge- 
gMistandes  nicht  aus  dem  Auge  verloren  wird,  und  dem  Principe 
dh  grosse  Fruchtbarkeit  seiner  Anwendung,  worauf  hierbei  zuletzt 
Altes  ankommen  dürfte»  völlig  gesichert  bleibt.  Indess  hat  der  Ver- 
fasser selbst  am  Ende  seiner  Abhandlung,  die  ja  überhaupt  nur  den 
Inhtlt  eines  Programms  zu  einer  akademischen  Feierlichkeit  bildet, 
mit  derselben  seine  Untersuchungen  über  das  Princip  der  virtuellen 
Geadiwindigkeiten  keinesweges  als  abgeschlossen  betrachtet,  und 
wir  lürfen. daher  weitern  Arbeiten  aus  seiner  Feder  über  diesen 
wichtigen  Gegenstand  entgegensehen,   in   denen  wir  ihn   uns  na- 


248 

metitlich  die  AowenduDg  der  von  ihm  aufgestellten  Sätze  zar  mög- 
lichst einfachen  und  leichten  Bntwickelung  der  Lehren  der  Mecht- 
nik,  und  zwar  zunächst  und  vorzüglich  die  tierleitung  der  bekaDD- 
ten  allgemeinen  Bedingungagleichungeu'  des  Gleichgewichts  eines 
beliebigen  Systems  aus  denselben,  zu  welchen  bekanntlich  das  Pris« 
cip  dar  virtuellen  Geschwindigkeiten  so  leicht  führt  ( m.  s.  n.  A. 
Y.  Ettinghausens  höhere  Mechanik),  zu  zeigen  bitten.       G. 

Otto,  F.:  Bemerkungen  über  den  Einfluss  der  Umdrehang  der 
Artillerie  -  Geschosse  auf  ihre  Bahn  im  Allgemeinen,  so  wie  über  die 
Unzulänglichkeit  der  desfalisigen  Untersuchungen  des  Berrn  Pois- 
Bon  ins  Besondere.    4.    Berlin.     1844.  .  geh.  1  Thlr.  12  ggr. 


Praktische  Mechanik. 


Salzenber^y  W.:  Vorträge  über  Maschinenbau.  Im  ABßrage 
des  Finanzministerii  für  den  Unterricht  in  der  Königl.  Allgeaeinen 
Bauschule  und  im  Königl.  Gewerbe- Institut  bearbeitet.  4.  Berlin. 
1842.    geh.  5  Thlr. 

Ezperimentaluntersnchungen  über  die  Gesetze  des 
Widerstandes  der  Flüssigkeiten.  Von  Colonel  Doche- 
min.  Deutsch  herausgegeben  von  Dr.  U.  C.  Schnnse.  Mit 
4  Figurentafeln.     Braunschweig.     1844.    8.     1  Thlr.  12  ggr. 

Unter  den  vielen  Uebersetzungen  ausländischer  Werke,  die 
jetzt  erscheinen,  scheint  uns  die  Verpflanzung  der  vorliegenden, 
einen  sehr  wichtigen  praktischien  Gegenstand,  den  in  neuerer 
Zeit  zwei  berühmte  gelehrte  Gesellschaften  zu  Preisaufgaben  ge- 
wählt haben,  betrefi'enden  Schrift,  welche  denselben  sehr  vollstän- 
dig behandelt,  und  nicht  bloss  alle  früher  angestellten  UntersnchuD- 
gen  mit  Umsicht  und  Kritik  benutzt,  sondern  auch  von  neu  ange- 
stellten Versuchen  Kenntniss  giebt,  auf  deutschen  Boden  recht  ver- 
dienstlich zu  sein. 


Astronomie. 


Johann  Keppler,  kaiserlicher  Mathematiker.  Denktcbrifl  des 
historischen  Vereins  der  Oberpfalz  und  von  Regensburg.  Mit  Kepp- 
lers  Bildniss,  Wappen  und  Facsimile  der  Handschrift.  Gr.  Imper.  4. 
Aegensburg.    1842.     1  Thlr.  3  ggr. 


249 

Id  den  Jahrbüchern  fdr  Sla^v.  Literatur  befindet  sich  ein  Aof- 
aats  unter  dem  Titel:  Ropernik  irehört  nicht  in  die  Wal* 
halle. 

Geschichte  der  Astronomie  tob  Anfange  des  nenn* 
sehnten  Jahrhunderts  bis  zu  Ende  des  Jahres  1842,  von 
6.  A.  Jahn.  Erster  Band.  Leipzig.  1844.  8.  Beide  Bände 
4  Thir. 

Der  Verfissser  bat  in  diesem  Werke,  dessen  erster  die  vier 
neuen  Planeten,  die  filtern  Planeten,  die  Sonne,  die  achtzehn  Ne* 
benplaneten  und  die  Kometen  betreffender  Band  uns  jedoch  für  jetzt 
nur  vorliegt,  eine  Aufzählung  alles  dessen  geliefert,  was  i^  dem 
auf  dem  Titel  genanoten  Zeiträume  in  der  Astronomie  geleistet 
worden  ist,  und  wir  haben  in  dieser  Beziehung  nichts  Wesentliches 
vermisst,  so  viel  sich  aus  einer  für  jetzt  natürlich  nur  flüchtigen 
Durchsiebt  nrtheilen  lässt,  glauben  dasselbe  daher  auch  allen  denen, 
welche  sich,  ohne  eine  grössere  Bibliothek  benutzen  zu  können, 
mit  dem  grossen  Aufschwünge,  den  die  Astronomie  in  dem  gegen- 
wärtigen Jahrhuoderte  genommen  hat,  auf  bequeme  Weise  in  mög- 
lichst kurzer  Zeit  bekannt  machen  wollen,  aus  Ueberzeugung  em- 
pfehlen zn  dürfen.  Bei  Weitem  die  meiste  Ausbeute  haben  dem 
Verfasser,  wie  der  flüchtigste  Blick  auf  jede  Seite  lehrt,  die  astro- 
nomischen Nachrichten  geliefert,  und  die  grosse  w^tssenscbaftliche 
Bedeutung  dieser  Zeitschrift,  die  in  ähnlicher  Weise  keine  andere 
Nation  aufzuweisen  im  Stande  ist,  und  die  längst  gehegte  hohe 
Achtung  vor  dem  würdigen  Herausgeber  derselben,  ist  uns  bei  der 
Lectöre  des  vorliegenden  Werks  wieder  recht  lebhaft  vor  die  Seele 
ffetreten.  Dass  man  dabei  aber  auch  der  monatlichen  Correspon- 
deoz,  der  Zeitschrift  fdr  Astronomie  und  verwandte  Wissenschanen, 
der  corr^sporidance  astrooomique,  die  sämmtlich  nur  von  Deutschen 
redigirt  wurden,  und  des  astronomischen  Jahrbuchs,  das  in  seinen 
Anhängen,  wenigstens  in  den  frühem  Jahrgängen,  auch  den  Cha- 
rakter einer  Zeitschrift  halte,  nie  vergessen  darf  und  in  keiner 
Epoche  der  weitern  Kntwickelung  der  Wissenschaft  vergessen  wird, 
zeigt  das  vorliegende  Werk,  dessen  zweitem  Bande,  der  wahr- 
scheinlich vorzugsweise  die  Fixsterne  und  die  mehr  praktische  Seite 
der  Wissenschaft,  nämlich  die  neueren  so  vervielfochten  Methoden 
zur  Bestimmung  der  Polböhe,  der  Länge  und  der  Zeit,  die  Grad- 
messungen, die  Theorie  der  Refraction  u.  dg),  betreuen  wird,  wir 
mit  Verlangen  entgegen  sehen,  ebenfalls  auf  das  Deutlichste.  In 
der  mit  grosser  Bescheidenheit  geschriebenen  Vorrede  bezeichnet 
der  Verfasser  selbst  sein  Buch  sehr  richtig  weniger  als  eine  Ge- 
schichte der  Wissenschaft  in  eigentlich  streuffem  Sinne,  sondern 
mehr  als  ein  möglichst  vollständiges  Repertonum ,  .  und  gerade  in 
diesem  Sinne  wünschen  wir  auch  unsere  obige  Empfehlung  von  den 
Lesern  des  Archivs  vorzugsweise  aufgefasst  zu  sehen.  Dass  der 
Verfasser  hauptsächlich  die  Arbeiten  deutscher  Astronomen  berück- 
sichtigte und  berücksichtigen  musste,  ist  ganz  in  der  Natur  der 
Sache  begründet. 

Nürnberger,  Dr.  Jos.  Emil.:  Populäres  astronomisches  Hand- 
wörterbuch, oder  Versuch  einer  Erklärung  der  vornehmsten  Begriffe 
und  Kunstwörter  der  Astronomie  u.  s.  w.  3s  Heft.  gr.  8.  Mit 
1  Figurentafid  und  2  Karten.    Kempten.    1843.    geh.  12  ggr. 


250 

PoDt^eoalant,  G.  de :  Th^rie  analy tiqoe  da  S3rtt^ne  da  monde, 
Tome  IV.    1  livr.    8.    Paris.    1843. 

Bremiker,  C. :  Verzeichniss  der  voo  Bradlej,  Piazzi,  Lalande 
and  Besiel  beobachteten  Sterne.  Academ.  Sternkarten.  Zone  XIII. 
ühr.  Blatt  14  und  Zone  XVI.  Uhr.  Blatt  17.  Fol.  (in  Comm.). 
Beriin.    1843.    2  Thtr. 

Graphische  Darsteltangr  des  Laufes  derPlaneten  nod 
Kometen  für  das  Jahr  1844,  nebst  ausführlicher  Anlei- 
tung zu  deren  Gebrauche  für  Freunde  und  Lehrer  der 
Himmelskunde.  Entworfen  von  J.  8.  Schlimbach.  Ham- 
burg und  Gotha.    1843.     12  ggr. 

Besteht  laus  fünf  Tafeln  und  scheint  Liebhabern  der  beschauen- 
den Astronomie  zu  empfehlen  zu  sein. 

Groening,  Alb.de:  quaestiones  et  controversiae  de  die  interca- 
lari.    4t6.    Goettingae.    1843.    12  ggr. 

Naturwissenschaftlich-aatronpmisches  Jahrbuch  für 
physische  und  naturhistorische  üimmelsforscher  und 
Geologen  mift  den  für  das  Jahr  1845  vorausbestimmten 
Erscheinungen,  am  Himmel.  Herausgegeben  von  Fr. 
T.  P.  Gruitbuisen.  Sechstes  Jahr.  Stuttgart.  1843.  8. 
2  Thir.  18  ggr. 

Auch  dieser  Jahrgang  des  naturwissenschaftlich-astronomischen 
Jahrbuchs,  in  welchem  die  Einrichtung  der  frühern  Jahrgänge  un- 
verändert beibehalten  worden  ist,  fährt  in  seiner  Richtung  Ver- 
dienstliches zu  leisten  fort,  enthält  wieder  eine  grosse  Menge  all- 
gemein interessanter  naturwissenschaftlicher  Notizen,  und  ver- 
schmäht es  zugleich  auch  nicht,  die  streng  genommen  nicht  auf 
seinem  Wege  liegenden  wichtigern  neuern  Arbeiten  in  der  mathe- 
matischen Astronomie  zu  besprechen,  so  wie  denn  die  sich  nicht 
häufig  findende  Verbindung  hinreichender  mathematischer  Kennt- 
nisse mit  sehr  au*sgebreiteten  naturwissenschaftlichen ,  namentlich 
auch  naturhistorischeu  Kenntnissen  dem  Herausgeber  bei  der  Bear- 
beitung dieses  Jahrbuchs  gewiss  sehr  zu  Statten  kommt.  Möge 
daher  das  Jahrbuch  fortfuhren,  di«  Richtung  in  der  Eearbeituof;^ 
der  Astronomie,  die  es  zu  vertreten  sich  nun  einmal  vorgenommen 
hat,  auch  fernerhin  zu  vertreten. 

Schriften  der  Sternwarte  Seeberg.  Ermittelung  der 
absoluten  Störungen  in  Ellipsen  von  beliebiger  Excen- 
tricität  und  Neigung.  Von  F.  A.  Hansen,  Director  der 
Sternwarte  Seeb.erg.  Ei^ster  Theil,  welcher  als  Beispiel 
die  Rerechnung  der  absoluten,  vom  Saturn  erzeugten 
Störungen  des  Enckeschen  Kometen  enthält.  Gotha. 
1843.     4.     3  Tlilr.  8  ggr. 

Diese  für  physische  Astronomie  höchst  wichtige  Schrift  enthält 
vorzüji^lich  in  §.  iV.  auch  verschiedene  für  die  Intescralrechnung 
wichtige  Untersuchungen,  insbesondere  über  eine  eigne  Art  von 
Transcendenten,  welche  der  Verfasser  durch  I'i  bezeichnet.  Ent- 
wickelt man-  nämlich,  wenn  e  wie  gewöhnlich  die  Basis  der  na-« 


* 


251 

tuificbep  Logartthmen  bezefcÄn^t,'e^^^^^  tinJ  *i^-^^*^j^  In  Reiben, 
so  erhält  man  * '        '  i        i 

\  lt.« 

und  •    i  ^  s  V  -.;  r 

■■'^,     •'••-'.    .  ■  .  .       \  .    'i  ^  .-  .      r. 

1  1  1     ' 

v    .  •*■    .       *Ä?-f-  -     na?^.    ,  •  :  *^*  _•  ...   i 

.. .    ■•        '^  \'    ■■  '         .-;    ---     .    ■  •    •  -      ■      -.'*■: 
woraus  die  Entstehungc  der  in  fiiede  stehenden  Transcendenten,  und 

die  ArttWie-dieselben  «h  definireo  sei»  dürfteni.  erhellet   Dqr.Ver; 

fasser  findet  folgende  rfteiben: 


I « 
'  I 


1  !.__»_,. 


,'  -     ■« 


'  •  •  •  «^ 


-•X  — :  ^  —  ^    ^^2*  2*  .  3* 

1  1  1 

^X_A        2^    ^2». 3^         2».3».4*^   ^••••' 

^^—2   ^         2.3^    ^2'^.3.4^         2»,3«.4.5^   ^" 

/t, — _JL  a.r l .i»j L— i' I 

^""2.3  2.3.4       ^2».3U-5  ^         2».3».4.5.6    , 

U,  fi.  W. 

Auf  S.  101.  giebt  derselbe  die  Gleichung  . 

1 = (i"^)'  -+-  ^J'i_y + 2(/'a)» + 2{/' j» + . . . . 

und  auf  S..  105.  wird  geseigt,  dass  für  ein  ungerades. #, 

und  für. ein  gerades  i 

/»i  =  ^  /"^^x^^'ritt *  00»  ta?i£r 

ist,  woraus  dann  j^erner  die  bemerkenswerthe  für  jedes  ungerade 
und  gerade, i  geltende  Gleichung 

gefolgert  wird.    Für  «  =  0  ergiebt  sich  aus  dem  Vorhergehenden 

^        27lt/  0  ' 


252 

oder»  wena  »tatt  der  imaginären  fixponentialgrösse   ibr  Ausdrack 
durch  Sinus  und  Cosinus  eingeführt  wird: 

/■"X  =^  /  Q     C08  (2k  sin  a:)da:. 
Auf  S.  107.  giebt  der  Verfasser  die  folgenden  Reihen : 
y*,i  =  (/<';L)'-2(/*i)'-l-2(/'i)'-2(/'i)»+ 

und 

/Oa;t  =  l  -4(/^;i)»  -4(/«jl)»  -4(/»;i)»  -...., 

wetebe   letztere  Gleichpngen   aus  den   beiden  Torfaergehcndea  mh 
Hülfe  der  aus  dem  Obigen  bekannten  Gleichung 

abgeleitet  werden.  Auf  S.  109.  und  S.  110.  findet  man  die  besMr- 
kenswerthen  Oifferentialformeln 

und  die  sich  hieraus  ergehende  Differentialgleichung 

Ä»    ■^"T'    dül    "^"^  ^  — ^' 

und  am  Ende  des  Werks  sind  Tafeln  für  diese  Transcendenten  ge- 
f;eben.  Ausser  den  vorher  namhaft  gemachten  Relationen  findeo 
sich  noch  manche  andere  bemerkeoswerthe  Ausdrücke,  die  sich 
aber  hier  natürlich  nicht  alle  mittheilen  lassen.  Jedenfalls  Scheines 
diese  Transcendenten  einer  ausführlichen  Untersuchung  sehr  werth 
XU  sein,  zu  welcher  wir  wohl  die  Leser  des  Archivs  auffordera 
möchten,  da  der  Verfasser  des  vorliegenden  wibbtig^n  Werks,  wie 
er  selbst  S.  10.  sagt,  nur  das  auf  seinen  nächsten  Zweck  Bezüg- 
liche in  demselben  entwickelt  hat. 


253 


Physik. 


Mo«8otti,  0.  F.:  Ijeiioni  elemenfari  di  fisica  iii«teBiatie8,  date 
■eir  univeriita  di  Corfu  1840  —  41.  Tomo  1.  Floreni.  1843.  6  I^ 
72  Cent. 

Ib  Nomaer  52.  dea  Jahrraogs  1843.  Seite  820  —  837  der 
Heidelberger  ialirbiicber  bat  Herr  Professor  Gerling  za  Mar- 
burff  eine  RecensioD  über  F.  von  Driebergs  böcbst  seltsame 
Scbrift:  BeweisfQbruDg,  dass  die  Lebre  der  Beuern  Phy- 
siker Yon  dem  DrnclLe  des  Wassers  BBd  der  Luft 
falsch  ist,  nebst  dem  Versuche,  die  Erscheinungen  An 
flüssigen  Körpern  ohne  atmosphärischen  Luftdruck  xn 
erklären.  Mit  einer  Tafel  Abbildungen.  Zweite  Auf- 
lage.^ Tausend  Ducaten  dem,  der  es  vermag,  des  Ver- 
fassern Beweiae  in  widerlegen.  Berlin.  1843.  8.  gelie- 
fert, welche  wir  vonSglich  wegen  mancher  in  derselben  vorkom- 
mender, den  physikalischen  Unterricht  betreffender  Bemerkungen,  die 
augenacbeinlich  ans  vieljähriger  Erfahrung  geschöpft  sind,  ni^  Leh- 
rer der  Physik  lehrreich  halten,  und  deshalb  besonders  anf  dieselbe 
aufmerksam  machen.  Dass  Herr  ▼.  Drieberg  gern  den  alten  Horror 
vacui  wieder  heraufbeschwören  möchte,  ist  eine  Erscheinung,  die 
vielleicht  mit  gewiisen  allgemeinern  Zeitricbtnngen  in  eiaiger  Ver- 
bindung steht.    Sapienii  sat! 


Vermischte  Schriften. 


Nonvellea  Annalen  de  Math^matiqnes.  ionrnal  dea 
candidats  aaz  Realen  polytechnione  et  normale.  R^dig^ 
par  MM.  Terqnem,  Officier  de  l'Universit^,  Iloctenr  ea 
seiendes,  Professenr  ans  Kcoles  royales  d'artillerie  et 
Gerono,    Professenr  de  Matb^matiqnet.    Paris.    8. 

Von  diesem  Bcnen  mathematiscben  Journal,  welches  in  manstli- 
liehen  Heften  beranskammt  nnd,  wie  sieb  ancb  schon  ans  dem  Titel 
entnehmen  lässt,  fast  aar  allein  die  weitere  Attsbildunr  der  eUmen- 
mentaren  Theile  snm  Zwecke  bat,  nnd  dabei  sngleirb  die  Bedürf- 
nisse des  ElementornnterrichU  an  berücksicbdgen  sncbt,  sind  bis 
jetzt  ^wei  Bände  (1843  nnd  IH43)  erscbienen.  flass  demMfn  Inhalt 
von  jetzt  an  in  dem  Archive  besonders  berncksicbligt  werden  «ad 
aus  ihm  in  demselben  alles  vorzüfrlich  Wissenswerlbe  mitgeCkeilt 
werden  wird,  versteht  sieb  von  selbst  .N'iim«nfli«:h  dürfte  dp.r  Aril* 
I^UUebnngsanfgaben  ans  demsellAn  kttnfflg  bereichert  werden 
MHen,  denn  einigermaassen  herirorttecbende  eigne  VntP.rnurUunßnn 
haben  wir  in  den  beiden  vorlircrenrfen  Kiinden  nicht  eben  genin- 
den.     Das  Meiste   betriffl  die  Elemente   der  aaalytisckeo  ueoma« 


254 

trie  nnd  deren  AnweDdoog  aaf  die  Theorie  der  LinieD  des  zweiten 
Grades. 

The  Cambridge  mathematical  Joarnal.  \o.  XIX.  \o- 
yenher.  IS-i'i-  1.  Ou  the  evaluation  of  defioite  multiple  ioteg^rah. 
Bv  R.  L.  Kllis.  II.  Od  the  fqualiuos  of  motion  of  rotation.  Bj 
Andrew -Bell.  III.  On  a  method  of  findinsr  the  greatest  common 
measure  of  two  polynonials.  By  A.  Q.  G/  Cranfurd.  IV.  On  the 
symmetrical  investiffation  uf  piiioti  of  inflecliun.  Bj  W.  IVahon. 
V.  Demonstration  of  Pascars  tbeorem.  Bv  A.  Cajlaj.  VI.  On  the 
transfor motion  of  multiple  Integrals.  Bj  G*  Boole.'  VII.  On  the 
motion  of  a  pistoo  und  uf  the  air  in  ä  cylinder.  Bj  G.  G.  Sto- 
kes.  VIII.  On  the  equations  of  the  motion  of  heat  referred  to 
curvilinear  coordinates.  IX.  Of  asjroptotes  to  algebraic  curves. 
By  D.  F.  Gregory.  X.  Mathematical  notes.  1.  |f  a  plane  passes 
through  an^  point  of  a  snrface,  and  makes  any  function  of  the 
intercepts  it  cuts  of  from  the  axes,  a  maximum  or  a  minimum 
when  it  tonches  the  snrface,  this  maximum  or  minimnm  value  is 
constant  for  all  pointff  of  the  surface;  and,  conversely,  if  for  e?ery 
point  of  a  surface,  a  given  function  of  the  intercepts  of  the  tan- 
geut  plane  is  constant,  this  function  is,  with  reference  to  any  Sin- 
gle point  of  the  surface,  a  maximum  or  minimum  for  the  tangent 
plane.    2.  To  find  the  value  of 

when  «,  :^  «3  =^ ....  ^  Ä. 

Rendiconto  delle  adunauze  e  de'  lavori  delP  accade- 
mia  delle  scienze,  sezione  della  societa  reale  horbonica 
di  Napoli.    Tomo  I.    Napolt.     1842.    4. 

Es  ist  sehr  erfreulich,  dass  nach  Art  mehrerer  anderer  Akade- 
mien der  Wissenschaften  nun  auch  die  Societa  reale  borlionica  zu 
Neapel  über  ihre  Arbeiten  einen  regelmässigen  Bericht  zu  erstatten 
angefangen  hat,  welches  gewiss  zu  der  sehr  zu  wünschenden  en- 
gem literarischen  Verbindung  zwischen  Deutschland  und  Italien  bei- 
tragen wird.  Aus  dem  vorliegenden  Bande  machen  wir  nur  auf 
folgende  Abhandlungen  aufmerksam.  Flauti:  Analytischer  Beweis 
des  V.  euclidischen  Postulats  und  desselben  Abhandlung  über  eine 
neue  und  zweckmässigere  Bezeichnung  der  krummen  Flächen  zwei- 
ter Ordnung.  Fortun.  Padula:  Betrachtungen  über  den  Wider- 
stand der  Stützpfeiler  und  andere  Abhandlungen  aus  der  ange- 
wandten Mathematik.  Capocci:  über  die  Finsterniss  vom  8.  Juli 
18V2  und  über  das  Funkeln  der  Sterne.  De  Vico:  über  den  Ring 
und  die  Satelliten  des  Saturns.  De  Luca:  neues  System  der  To- 
nometrie. 


• 


l%ei/ß: 


tff'ufurt^uir/^täf. 


Pbjiik»liiche  nad  aatheBatische  AbhaadlaDgen  in  Det 
Eaagel.  Daaske  Videaikaberaes  Selikabs  aatarFidea« 
•kabelire  oat  BatbeBatiike  AfbaadliaRer.   Kopenbairen. 

1841.    4.    Baod  Vlll. 

&XIX— XXIV.    Anlsiig  aas  eiaer  Abbandlaag  det  Prot  Raaos 

aber  die  perioditcbea  Ketteabrfi^e. 
8.XXXI— IF.    BtaUr.  Oerited  legte  eiae  Abbaadlaag  aber  die 

Waeserboeeo  ¥or. 
8.XMV— ¥.    HatbeMtMcbei  tob  Prof.  Jürgeaiea. 
S.LXX11— IV.    Derielbe  legte   eine  Abbaadlang  Yor   Qber  die 

allgeBeinea  PnDci|iieD  einer  Tbeorie  der  Integrale, 

derea  Differentiale  algebralscb  liad« 
S.LXXXV1II— IX.     Haaiteea,    Abbandlang   über  die    Ton   der 

Stellung  dei  Mondea  abhangigen  Veränderungen  in 

der  awgneiitcben  Inteniität  der  Erde. 
8.  1 — 15.    üeber  die  Zerlegung  eiaer  Claise  Ton  Fonctionen; 

?oa  Cbr.  Jnrgenien. 
S.  17—26.    üeber  die  SuBBation  der  traaeceadcaten  Functionea, 

deren  Differentiale algebraiache  siad ;  tob  denselben. 


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Der  systeBstiseh  geordnete  natbematiscbe  Katalog  meines 
antiquarischen  Lagers  ist  im  September  d.  J.  erschienen  nnd 
sowohl  vom  Ud terzeich neteo  als  auch  durch  alle  Buchhandlungen 
und  Antiquariats  •  Geschäfte  su  besiehen. 


Halle  im  No?ember  1843. 


J.  F.  Lippert. 


Druckfehler. 


Im  dritten  Hefte  muss  S.  251.  Z.  2.  perspectiv! scheu  statt 
projectivischen  gelesen  werden. 


'^miurt'Jrthi»! 


TAalJT 


^r/fiuri' .driHii^ 


TfuilJT 


Ta/ß 


ffrano'tJlrthi/'. 


ffrmta't  Änftif